Aus Anlass des ersten Atombombenabwurfs vor 69 Jahren in Hiroshima hat der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, der leitende Geistliche der bremischen evangelischen Kirche, Renke Brahms, an die politisch Verantwortlichen appelliert, weiterhin alle Anstrengungen zu unternehmen, eine weltweite Ächtung von Atomwaffen zu erreichen. „Atomwaffen gehören zu den schrecklichsten Waffen, welche die Menschheit geschaffen hat. Ihre Existenz stellt ein untragbares Risiko dar“, machte Brahms deutlich. Darum sei nicht nur deren scharfe Kontrolle wichtig, sondern auch verstärkte Bemühungen für eine Welt ohne Atomwaffen.
Vor diesem Hintergrund kritisierte der EKD-Friedensbeauftragte, dass in Deutschland nach wie vor Atomwaffen lagerten und die NATO weiterhin an einer Politik der nuklearen Abschreckung festhalte. „Aus evangelischer Sicht kann die Drohung mit Nuklearwaffen heute nicht mehr als Mittel legitimer Selbstverteidigung betrachtet werden“, meinte Brahms mit Blick auf die EKD-Friedensdenkschrift, die dies unterstrichen habe. Hier könnte auch die Bundesregierung ein deutliches Zeichen setzen und sich dafür stark machen, dass die vermutlich in Büchel in der Eifel gelagerten letzten US-Atomwaffen aus Deutschland, 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges, endlich abgezogen würden.
Deshalb sehe der EKD-Friedensbeauftragte auch die Bestrebungen kritisch, die noch in Europa lagernden US-Atomwaffen zu modernisieren. „Atomwaffen gehören abgeschafft und nicht modernisiert.“ Zudem stehe zu befürchten, dass eine solche Modernisierung ähnliche Schritte in anderen Atomwaffenstaaten zur Folge haben könnten. Renke Brahms warnte vor einer möglichen „gefährlichen neuen Rüstungsspirale“. „Die Opfer der beiden Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki müssen uns immer eine Mahnung sein, damit solch schreckliche Waffen geächtet werden.“