Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 8/2020 - AUGUST 2020 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 8/2020 - AUGUST 2020

Marvin Brand, Leiter der Kommunikationsabteilung - Nicole Bürgi, Bereich Marketing und Social Media © Fotos: Privat

Deutschschweizer Adventisten bauen Kommunikationsabteilung aus

Zürich/Schweiz | 27.08.2020 | APD | Schweiz

Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz reagiert auf Entwicklungen im Bereich der sozialen Medien. Die Kommunikationsabteilung wird umstrukturiert und ausgebaut. So wurde Ende 2019 die Medienabteilung «HopeMedia Schweiz» geschaffen und in die Kommunikationsabteilung integriert. Anfang August wurde Nicole Bürgi mit einer Vollzeitstelle für die Bereiche Marketing und soziale Medien angestellt. Anfang September übernimmt Marvin Brand mit einer Teilzeitstelle die Leitung der Kommunikationsabteilung von Herbert Bodenmann, der in Pension gegangen ist.

Per 1. September übernimmt Marvin Brand mit einer Teilzeitanstellung zu 30 Prozent die Leitung der Kommunikationsabteilung der Freikirche in der Deutschschweiz. Er hat im Sommer 2020 das Masterstudium in strategischer Kommunikation abgeschlossen und wird gleichzeitig die Kirchgemeinden der Adventisten in Schaffhausen und Winterthur als Pastor begleiten.

Per 1. August wurde Nicole Bürgi mit einer Vollzeitstelle im Bereich Kommunikation angestellt. Sie betreut vor allem den Bereich Marketing und soziale Medien. Sie hat im Sommer 2019 die Ausbildung als eidgenössisch diplomierte Marketingfachfrau abgeschlossen.

Herbert Bodenmann hat die Kommunikationsabteilung seit 2010 geführt und wurde auf Ende Juni pensioniert. Er wird bis zum Abschluss der vierjährigen Amtsperiode im Sommer 2021 in einem Teilzeitpensum allfällige Aufgaben als Mediensprecher wahrnehmen, den Adventistischen Pressedienst APD leiten sowie die Abteilung für Aussenbeziehungen und Religionsfreiheit.

HopeMedia Schweiz
Bereits am 1. Dezember 2019 hat Sebastian Wöber, Kameramann und Filmemacher, «HopeMedia Schweiz», die Leitung der Medienabteilung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz, in einem kleinen Teilzeitpensum übernommen. Der Österreicher soll die neu geschaffene Medienabteilung der Adventisten in der Deutschschweiz aufbauen, Strategien sowie Projekte entwickeln, Mitarbeitende gewinnen und weiterbilden sowie Medieninhalte aufbauen. Die Aufbauarbeit wurde durch die Corona-Pandemie stark gebremst, da Wöber von seinem Wohnsitz in Österreich während Monaten nicht in die Schweiz einreisen konnte.

Neue Homepage für adventistische Ortsgemeinden in der Deutschschweiz
Am 23. August fand der Schulungs- und Einführungstag der ehrenamtlichen Webmaster für die neue einheitliche Homepage der adventistischen Ortsgemeinden in der Deutschschweiz statt. Sie bietet ein ansprechendes Design sowie eine zweitgemässe Funktionalität und wird von den Ortsgemeinden nach und nach von allen übernommen.

Adventisten in der Schweiz
Eine Vorläufergemeinde der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist 1867 in Tramelan/Jura entstanden. 1883 wurden in Basel und Tramelan offiziell die ersten Adventgemeinden gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei «Vereinigungen» aufgeteilt: in die «Deutschschweizerische Vereinigung» mit Sitz in Zürich und in die «Fédération de la Suisse Romande et du Tessin» mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung «Schweizer Union».

Ende Dezember 2019 lebten 4.818 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Rund 570 Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 57 Kirchgemeinden und sechs Gruppen. Weltweit sind mehr als 21,5 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Webseite der Adventisten in der Deutschschweiz: https://www.adventisten.ch/
Webseite der Adventisten in der Romandie und im Tessin: http://adventiste.ch/

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Logo der Klimaaktivisten und -aktivistinnen zu den geplanten Aktionen © Logo: riseupforchange.ch

Klimaaktivisten künden Aktionen gewaltlosen zivilen Ungehorsams an

Basel/Schweiz | 27.08.2020 | APD | Schweiz

Die Klimabewegung wolle den Protest weltweit gegen die Untätigkeit der Regierungen und der Wirtschaft intensivieren, schreiben verschiedene Gruppen von Klimaaktivisten in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Demnach rufe die Klimabewegung in der Schweiz am 4. September zu einem Streik auf. Zudem sei in Bern für die letzte Woche der Herbstsession des Parlaments, vom 20. bis 25. September, eine Grossaktion unter dem Titel «Rise Up for Change» (Aufstehen für Veränderungen) mit verschiedenen Aktionen gewaltlosen zivilen Ungehorsams geplant.

Um den Druck zu verstärken seien die Verbindungen zwischen aktiven Gruppen wie dem «Klimastreik», dem «Collective Climate Justice», «Extinction Rebellion» und dem «Collectif Breakfree» vertieft worden. An der Grossaktion wollten sie für «einen bewohnbaren Planeten einstehen und friedlich um eine lebenswerte Zukunft kämpfen». Auf eigenes Risiko würden sich die Aktivisten und Aktivistinnen bei der Grossaktion «an Aktionen des gewaltlosen zivilen Ungehorsams beteiligen, um wichtige Akteure in der Industrie, im Finanzwesen und in der Politik aufzuwecken und sie dazu zu bringen, endlich Verantwortung gegenüber kommenden Generationen und betroffenen Menschen weltweit zu übernehmen». Die Klimakrise werde von der Wissenschaft zunehmend als “existentielle Bedrohung” für unsere Spezies diskutiert, heisst es in der Mitteilung.

«Es ist viel ernster, als die meisten Menschen denken», sagt Kim Teuscher, die Sprecherin von «Collective Climate Justice». «Mit der geplanten Aktion konfrontieren wir die Mächtigen in unserem privilegierten Land mit den Folgen ihrer absichtlichen Ignoranz. Diese Menschen sind die letzten, die von den Folgen ihrer Entscheidungen betroffen sind, und auch die am wenigsten gefährdeten.»

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Symbolbild. © Foto: Anastasia Gepp auf Pixabay

Bei negativen Gefühlen flieht jedes vierte Schulkind in Social Media

Lausanne/Schweiz | 27.08.2020 | APD | Schweiz

In der Schweiz flieht etwa ein Viertel der 11- bis 15-Jährigen oft mit Social Media vor negativen Gefühlen und etwa vier Prozent der Schulkinder weisen gar eine problematische Nutzung sozialer Netzwerke auf. Die von «Sucht Schweiz» durchgeführte landesweite Schülerinnen- und Schülerstudie gibt neue Einblicke ins Bildschirmverhalten von Schulkindern.

Die von «Sucht Schweiz», dem nationalen Kompetenzzentrum im Suchtbereich, durchgeführte repräsentative Schülerinnen- und Schülerstudie HBSC (Health Behaviour in School-aged Children) zum Gesundheits- und Risikoverhalten der 11- bis 15-Jährigen gibt einen Einblick zu Fragen, wie: Wo liegen die Schwierigkeiten mit der Nutzung von Social Media? Wie oft tauschst du dich online aus? Mit wem?

Laut der Medienmitteilung von «Sucht Schweiz» gehörten Bildschirmgeräte zum Alltag von Jugendlichen, wobei mit zunehmendem Alter auch die Bildschirmzeit länger werde. Während sich die Bildschirmzeit an Schultagen zwischen den beiden Umfragen von 2014 und 2018 kaum verändert hat, haben vor allem die Jungen am Wochenende noch zugelegt.

Schwierigkeiten mit der Nutzung von Social Media
Demnach berichten die 11- bis 15-Jährigen über Schwierigkeiten mit der Nutzung sozialer Netzwerke wie Snapchat, Instagram oder Twitter in den letzten 12 Monaten. Dazu zählen unter anderem:
• Der vergebliche Versuch, weniger Zeit in sozialen Netzwerken zu verbringen (M: 37.5 Prozent; J: 23.7 Prozent).
• Die häufige Nutzung sozialer Netzwerke, um vor negativen Gefühlen zu fliehen (M: 33.3 Prozent: J: 22.7 Prozent).
• Ein ernsthafter Konflikt mit den Eltern oder Geschwistern wegen der Nutzung sozialer Netzwerke (M: 18.2 Prozent; J: 14.6 Prozent).

Mit etwa vier Prozent der 11- bis 15-Jährigen (M: 5.2 Prozent; J: 3.7 Prozent), die eine problematische Nutzung sozialer Netzwerke aufweisen, «steht die Schweiz im Vergleich zu den anderen an der HBSC-Studie teilnehmenden Ländern noch gut da», so «Sucht Schweiz».

Wer mehr Probleme hat, ist mehr online
Die Zeit, die an Schultagen vor einem Bildschirm verbracht wurde und die Schwierigkeiten mit der Nutzung sozialer Netzwerke waren bei jenen Jugendlichen ausgeprägter,
• die sich von ihrer Familie mässig oder wenig unterstützt fühlen.
• die wenig zufrieden oder gar unzufrieden mit ihrem Leben sind und die ihre Gesundheit als einigermassen gut bis schlecht einstufen.
• die chronische körperliche (z. B. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen) oder psychoaffektive (z. B. Müdigkeit, Einschlafschwierigkeiten) Beschwerden haben.
• die mehr als nur gelegentlich psychoaktive Substanzen konsumiert haben, v.a. Tabak (mind. einmal wöchentlich), aber auch Alkohol (mind. einmal wöchentlich) und illegalen Cannabis (mind. an drei der letzten 30 Tage).
• die mehr als einmal pro Woche nicht empfohlene Nahrungsmittel konsumierten, insbesondere Energy Drinks.

Zu beachten sei, dass es sich um statistische Zusammenhänge handelt, nicht um Ursache-Wirkungs-Beziehungen, schreibt das Kompetenzzentrum.

Wer besser drauf ist, raucht und trinkt auch weniger häufig
«Wie die Dauer der Bildschirmnutzung steht auch der Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsum mit dem Wohlbefinden in Zusammenhang. Der Konsum dieser psychoaktiven Substanzen geht mit einer tieferen Lebenszufriedenheit und einem schlechteren selbstwahrgenommenen Gesundheitszustand einher», schreibt «Sucht Schweiz».

Mobbing im virtuellen Raum
Das Cyber-Mobbing zeichnet sich u.a. dadurch aus, bösartige Nachrichten oder Posts und unpassende Fotos zu verbreiten. Von mindestens einer oder zwei Belästigungen in den letzten Monaten im virtuellen Raum berichten beinahe zehn Prozent der 11- bis 15-Jährigen und fünf Prozent geben an, in dieser Zeit selbst jemanden belästigt zu haben.

Sucht Schweiz unterstützt Eltern mit Leitfaden und Tipps
Eltern sollten mit ihren Kindern ein Zeitbudget für die Mediennutzung festlegen, sich nach den Inhalten und Motiven für die Nutzung erkundigen sowie Zeitpunkt und Ort der Nutzung definieren, z. B. nicht während des Essens. Das Kompetenzzentrum stellt ratlosen und nach Antworten suchenden Eltern Tipps für den Alltag zur Verfügung: «Ein Leitfaden für Eltern»
https://shop.addictionsuisse.ch/de/eltern/92-180-digitale-medien-mit-jugendlichen-darueber-sprechen.html#/27-sprache-deutsch

Drei Flyer - in 16 Sprachen - mit Empfehlungen für Eltern oder Bezugspersonen
Empfehlungen für Eltern von Kindern bis 7 Jahre, zwischen 3 und 13 Jahren sowie für Jugendliche ab 12 Jahren können in 16 Sprachen auf der Webseite von «Sucht Schweiz» kostenlos heruntergeladen werden: https://www.jugendundmedien.ch/de/empfehlungen.html

Ausführliche Informationen zum Thema: http://ow.ly/KkNp30r69fI

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David Alaba, 2018 © Foto: Granda/CC BY-SA 4.0 International

David Alaba feiert Champions-League-Sieg im Jesus-Leibchen

Lissabon/Portugal | 27.08.2020 | APD | International

Laut Kathpress, der Katholischen Presseagentur in Österreich, hat der Fussballstar David Alaba nach dem Champions-League-Sieg von Bayern München gegen Paris Saint-Germain erneut die grosse Bedeutung des Glaubens für sein Leben zum Ausdruck gebracht. Er zog nach dem Finalspiel, das Bayern München in Lissabon am 23. August 1:0 gewann, ein Leibchen mit seinem Lebensmotto "Meine Kraft liegt in Jesus" über.

Im Gegensatz dazu haben seine Klubkollegen ein T-Shirt mit der Aufschrift "Champions of Europe 2020" angezogen. Alba liess sich neben Europas wichtigstem Klubfussball-Pokal kniend, mit dem Jesus-Leibchen von Kameras filmen und fotografieren. Auf der Rückseite des Shirts machte Alaba mit der Botschaft "Black Lives Still Matter" zudem auf die Anti-Rassismus-Proteste aufmerksam.

Der 28-jährige Alaba fühlt sich mit der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten verbunden und bekennt sich immer wieder öffentlich zu seinem christlichen Glauben. Das Motto "Meine Kraft liegt in Jesus" trägt er auch auf seinen Social-Media-Auftritten prominent vor. Regelmässig teilt er dort Bibelzitate und spricht in kurzen Videos über seinen Glauben. Schon vor einigen Jahren berichtete Alaba in der "Fussball-Bibel" des deutschen Autors David Kadel, dass er sich auch während des Spiels immer wieder bewusst mache, "dass Gott für mich da ist und mir Kraft und Intuition schenkt".

Quelle: Kathpress – www.kathpress.at

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Blick von der adventistischen Rio-Lindo-Akademie auf die Waldbrände in Nordkalifornien. © Foto: Denise Tonn/Adventist Review

Kalifornien: Evakuierung adventistischer Institutionen wegen Bränden

Roseville, Kalifornien/USA | 27.08.2020 | APD | International

Seit dem 21. August 2020 sind mehrere Einrichtungen und Institutionen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordkalifornien/USA evakuiert worden. Einige Tage zuvor waren Waldbrände ausgebrochen, die durch mehr als 10.000 Blitzeinschläge aufgrund der ungewöhnlichen Hitzewelle und Stürme in der Region verursacht wurden.

Waldbrände im Napa Valley, Kalifornien/USA
Berichten zufolge haben die Waldbrände aufgrund der Blitze im Napa Valley mehr als 81.000 Hektar Fläche verbrannt. Mindestens vier Menschen in der Bay Area wurden als tot gemeldet und weitere wurden durch Brände verletzt.

Die Flächenbrände werden oft nach der Gegend, einer Strasse, einem See oder Berg benannt, in der sie zuerst auftreten. Mehrere Brände können an einem Ort ausbrechen, z.B. wenn ein Blitz in einem bestimmten Gebiet mehrmals einschlägt. In diesem Fall werden diese Brände als "Komplex" bezeichnet, der oft den Namen des grössten Brandes in der Gruppe trägt. Das Gebiet, in dem sich die adventistischen Einrichtungen befinden ist die Gegend um Lake Hennesey und Napa Valley (LNU). Die durch Blitzeinschlag verursachten Brände tragen daher den Namen LNU Lightning Complex (Blitzeinschlagskomplex im Gebiet LNU).

Viele Bewohner im LNU Lightning Complex wurden evakuiert, darunter auch diejenigen, die auf und in der Nähe des Campus des Pacific Union College (PUC) leben. Das adventistische Krankenhaus in St. Helena hat Patienten in nahe gelegene medizinische Einrichtungen evakuiert.

Pacific Union College evakuiert
Als Reaktion auf den Brand im LNU-Lightning Complex wird PUC derzeit zusammen mit der umliegenden Ortschaft Angwin zwangsevakuiert. Bei der Evakuierung handelt es sich um eine Vorsichtsmassnahme, da das Feuer Angwin, wo sich PUC befindet, in Richtung Süden gefährden könnte. In einer Erklärung, die auf der Website des Colleges veröffentlicht wurde, hiess es, dass „derzeit keine unmittelbare Gefahr für den Campus besteht und dass alle Dozenten, Mitarbeiter und Studenten zu diesem Zeitpunkt in Sicherheit sind".

Fünfundzwanzig Studenten befanden sich auf dem Campus, als sie am Mittwoch, dem 19. August, bis 18.30 Uhr Ortszeit evakuiert wurden. Fast 300 PUC-Angestellte und ihre Familien wurden ebenso evakuiert wie der Rest der schätzungsweise 3.000 Einwohner von Angwin. College-Mitarbeiter teilten mit, dass die Häuser von mindestens zwei PUC-Familien durch das Feuer beschädigt oder vollständig zerstört wurden.

St. Helena Adventist Hospital evakuiert
Das St. Helena-Krankenhaus mit 151 Betten wurde am gleichen Abend ebenfalls evakuiert, nachdem das kalifornische Ministerium für Forstwirtschaft und Brandschutz einen obligatorischen Evakuierungsbefehl erlassen hatte. Auf seiner Website berichtete das Krankenhaus, dass „in Übereinstimmung mit dem Erlass, alle chirurgischen, Labor-, Bildgebungs- und anderen Verfahren, die auf dem Krankenhausgelände geplant waren, bis auf weiteres abgesagt werden".

Alle Patienten seien sicher in andere Einrichtungen umgesiedelt worden. „Unsere Patienten werden gut versorgt und sind sicher. Bitte begleiten Sie unser Team und ihre Familien mit Ihren Gebeten", so die Krankenhausleitung.

Zusätzlich zur Evakuierung des Krankenhauses wurden mehr als 300 Mitarbeiter aus ihren Häusern evakuiert. Das Gesundheitsnetzwerk AdventHealth leistet darüber hinaus Notfallhilfe für Mitarbeiter. Ausserdem steht ein Krisenfonds von AdventHealth zur Verfügung. Der Fonds wurde im vergangenen Jahr ins Leben gerufen, um Mitarbeitern bei verheerenden Katastrophen oder Notlagen, einschliesslich der Waldbrände in Kalifornien, zu helfen. „Gemeinsam können wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter im Gesundheitswesen die notwendige Unterstützung erhalten, die sie brauchen", erläutert ein Mitarbeiter.

Ellen G. White Museum in Elmshaven evakuiert
Elmshaven, ein historischer Ort der Adventisten und ehemaliges Wohnhaus der Mitbegründerin der Adventistenkirche, Ellen G. White, ebenfalls in St. Helena, wurde evakuiert. Das Hausmuseum wurde 1993 zum Nationalen Historischen Denkmal der USA erklärt.

Obwohl im Gebiet der adventistischen Kirchenleitung von Nord-Kalifornien (NCC) etwa 25 Waldbrände wüten, wurden keine Kirchen, Schulen oder Gebäude innerhalb der NCC beschädigt. Alle Pastoren, Lehrer und Mitarbeiter in der Kirchenverwaltung, für die Evakuierung angeordnet wurde, sind in Sicherheit. „Wir beobachten die Situation genau", sagte Marc Woodson, Präsident der NCC. „Obwohl einige unserer Mitarbeiter und Kirchenmitglieder evakuiert wurden, danken wir Gott dafür, dass er sie in Sicherheit gebracht hat", sagte Marc Woodson.

Zeltplatzgelände wird Notfallzentrum
Die Kirchenleitung berichtete weiter, dass sie vom Bezirk Santa Cruz gebeten wurde, den Bewohnern, die wegen der Brände im Lighning Complex von Santa Cruz evakuiert werden mussten, zu erlauben, vorübergehend in das Soquel Conference Center umzuziehen. Das Soquel Konferenzzentrum ist ein grosser Zelt- und Lagerplatz für bis zu 10.000 Personen. 15 fahrbare Grossraumcontainer wurden bereits für die Evakuierten dort aufgestellt.

Adventistischer Helikopterpilot bei Löscharbeiten tödlich verunglückt
Nach Angaben der US Fortverwaltung verunglückte der adventistische Pilot Tom Duffy während eines Löscheinsatzes mit einem Hubschrauber im Mount Hood National Forest im Norden des Bundesstaates Oregon tödlich. Der vierzigjährige Duffy gehörte dem Leitungsgremium der Freikirche in Montana und der überregionalen Kirchenleitung im Gebiet der Nordpazifikküste an.

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Atheisten wollen Gemeinschaft fördern und Image verbessern

Summerland, British Columbia/Kanada | 27.08.2020 | APD | International

Die «Internationale Vereinigung der Atheisten» (International Association of Atheists IAA) kündigte am 1. August ihre neueste Initiative #oneATHEIST an. «Wir wollen eine positive, offenherzige Gemeinschaft lebensfroher Atheisten aufbauen und das Stigma beseitigen», schreibt die IAA zum Projekt auf ihrer Webseite.

Die Unterschiede unter Atheisten seien endlos, schreibt die IAA zur Gemeinschaftsförderungs- und Imagekampagne #oneATHEIST. Diese Vielfalt mache es besonders schwierig, Atheisten zusammenzubringen. Das alte Sprichwort, wonach die Zusammenführung von Atheisten wie der Versuch, Katzen zu hüten sei, treffe durchaus zu. Mit der Kampagne wolle die IAA eine positive, offenherzige Gemeinschaft lebensfroher Atheisten aufbauen und das Stigma beseitigen.

«Das Etikett Atheist sagt nichts über eine Person aus, ausser dass sie an keine Götter glaubt», schreibt die IAA und dass sie am Sonntag nicht in einer Kirche ist. Das sei aber auch alles. Der Begriff Atheist sei im Laufe der Geschichte immer wieder mit Vorstellungen von Bösem, Unmoral und rücksichtslosem Hedonismus in Verbindung gebracht worden. «Wir werden als elende, wütende und selbstsüchtige Parasiten betrachtet, die der Welt die Freude aussaugen. Wir werden von vielen verabscheut, noch mehr Menschen misstrauen uns und einige hassen uns», schreibt die IAA.

Das Stigma, das mit dem Label «Atheist» verbunden sei, verschwinde nicht von selbst. Eine atheistische Gemeinschaft, welche die positiven Stimmen stärke und hervorhebe, könne als roter Faden dienen, «der uns zusammenbringt, um uns gegenseitig im Kampf gegen das Stigma zu unterstützen und zu fördern», so die IAA, und: «Als Menschen brauchen wir ein Zugehörigkeitsgefühl».

Diskriminiert und verfolgt aufgrund der Weltanschauung
«Es ist entscheidend, wie die Menschen Atheisten sehen», schreibt die IAA und verweist dabei auf die Schicksale von Atheisten in Nigeria, Bangladesch und weltweit, die diskriminiert, verfolgt oder getötet wurden, weil sie ihren bisherigen Glauben verlassen hatten.

«Wir müssen die Einstellung der Menschen zu Atheisten verändern, damit wir das Leben von neu befreiten Apostaten auf der ganzen Welt retten können. Wir brauchen die guten Atheisten, die grosszügigen Atheisten, die selbstlosen und mitfühlenden Atheisten, um die Stimmen der Freudlosen, der Zornigen zu übertönen. Das ist der beste Weg, um das Stigma zu beseitigen. Wir müssen der Welt klarmachen, dass Atheist zu sein nicht automatisch bedeutet, dass man verbittert, freudlos oder narzisstisch ist», schreibt die IAA.

Atheisten werden aufgerufen, sich als Atheisten zu outen, ihre Geschichte zu teilen, im Internet ein Video oder Selfie hochzuladen, Geld für die Kampagne #oneATHEIST zu spenden und Mitglied bei der «Internationalen Vereinigung der Atheisten» zu werden.

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Diagramm zur Religionsstatistik 2019 von fowid © Grafik: https://fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-2019

92 Prozent der Deutschen bleiben Gottesdiensten fern

Oberwesel/Deutschland | 27.08.2020 | APD | International

Laut der von der «Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland» fowid veröffentlichten Religionsstatistik 2019, ist zum Ende des letzten Jahres der Bevölkerungsanteil der konfessionsfreien Menschen in Deutschland im 2019 um rund 900.000 auf gesamthaft 38,8 Prozent der Bevölkerung angestiegen, wie die «Giordano-Bruno-Stiftung» gbs in ihrem Newsletter mitteilt. Der Anteil der Katholiken und Protestanten sei hingegen auf 27,1 beziehungsweise 24,9 Prozent gesunken. Die Stiftung entnimmt die Zahlen aus der am 12. August veröffentlichten Statistik «Religionszugehörigkeiten 2019» der fowid. Das Datenblatt enthalte erstmals auch eine Analyse der «gelebten Religion», die aufzeige, dass nur 7,9 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen als «praktizierende Gläubige» einzustufen seien.

Im Jahr 2019 seien laut gbs jeweils rund 270.000 Katholiken und Protestanten aus ihrer Kirche ausgetreten, in der Summe 542.000 Personen. Die Zahl der Neueintritte oder Wiederaufnahmen habe für beide Kirchen zusammengerechnet bei 33.669 Personen gelegen. Negativ auf die Kirchenmitgliedsstatistik habe sich zudem das starke Missverhältnis zwischen neu getauften und verstorbenen Kirchenmitgliedern ausgewirkt, schreibt die gbs. Insgesamt hätten beide christlichen Grosskirchen in Deutschland rund 800.000 Mitglieder gegenüber dem Vorjahr verloren.

Gruppe der Konfessionsfreien wächst
Die Gruppe der konfessionsfreien Menschen sei dagegen im gleichen Zeitraum um etwa 900.000 Personen angewachsen, wodurch sich ihr Anteil in der deutschen Bevölkerung von 37,8 (2018) auf 38,8 Prozent (2019) erhöht habe. Zu dieser Gruppe der Konfessionsfreien zählen, wie fowid-Leiter Carsten Frerk erklärt, auch die sogenannten «Kultur-Muslime», die sich selbst als «nicht-religiös» verstehen, nicht beteten und auch nicht an religiösen Veranstaltungen teilnehmen würden.

«Die Daten zeigen eindrucksvoll, dass sich der Trend zur Entkirchlichung der Gesellschaft weiter fortsetzen und angesichts der marginalen Bedeutung der 'gelebten Religiosität' und der Altersstruktur der Gläubigen wahrscheinlich sogar beschleunigen wird. Es wäre zu hoffen, dass dieser fortschreitende Bedeutungsverlust der Kirchen auch von Politikerinnen und Politikern wahrgenommen wird, so dass sie sich nicht länger von religiösen Lobbyisten einspannen lassen, die tatsächlich weit weniger Menschen repräsentieren, als gemeinhin unterstellt wird», kommentierte Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, die Daten.

Ausführlicher Bericht zur Religionsstatistik 2019:
https://giordano-bruno-stiftung.de/meldung/religionsstatistik-2019

Die ausführliche fowid-Analyse:
https://fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-2019

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enditnow®-Schwerpunkttag © Foto: www.enditnow.org

Adventisten begingen Schwerpunkttag gegen häusliche Gewalt

Silver Spring, Maryland/USA | 27.08.2020 | APD | International

enditnow® ist eine weltweite Initiative der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit dem Ziel, das Bewusstsein zu schärfen und sich für ein Ende der häuslichen Gewalt einzusetzen. In der Regel ist der vierte Samstag (Sabbat) im August jedes Jahr ein enditnow®-Schwerpunkttag, der speziell diesem Zweck dient. In diesem Jahr ist er auf den 22. August gefallen. 


Die Initiative enditnow®, die sich auf mehr als 200 Länder und Gebiete erstreckt, wurde im Oktober 2009 in Partnerschaft zwischen der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) und der Abteilung Frauen der Freikirche ins Leben gerufen.



enditnow® sei der wichtigste Standpunkt, den die Adventisten je in Bezug auf Gewalt gegen Männer, Frauen und Kinder eingenommen haben, so eine Pressemeldung der transkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten für West- und Südeuropa. Durch diese Kampagne würden die Mitglieder der Freikirche ermutigt, sich an einer globalen Bewegung in ihren eigenen Kirchengemeinden anzuschliessen, wobei jedes Mitglied eingeladen sei, aktiv an der Bewusstseinsbildung und dem Austausch von Lösungen dieses globalen Problems mitzuwirken.

Was ist häusliche Gewalt?
Häusliche Gewalt - auch bekannt als häuslicher Missbrauch, Misshandlung in der Ehe, Missbrauch in der Familie, Missbrauch bei der Partnersuche und Gewalt gegen Intimpartner - ist ein Verhaltensmuster, das den Missbrauch eines Partners gegen einen anderen Partner in einer intimen Beziehung wie der Ehe, dem Zusammenleben, der Partnersuche oder innerhalb einer Familie beinhaltet. Er wird von Frauen, Männern und Kindern erlebt. Damit wird bezweckt, dass jemand Macht und Kontrolle über andere ausübt. Es gibt täglich Berichte über Vorfälle häuslicher Gewalt, die allzu oft in einer Tragödie geendet haben.

Einige Fakten

Es wird geschätzt, dass etwa 35 Prozent der Frauen weltweit irgendwann in ihrem Leben entweder physische und/oder sexuelle Gewalt von Intimpartnern oder sexuelle Gewalt durch einen Nichtpartner (sexuelle Belästigung ausgenommen) erlebt haben. Einige nationale Studien zeigten jedoch, dass bis zu 70 Prozent der Frauen in ihrem Leben physische und/oder sexuelle Gewalt durch einen Intimpartner erlebt haben. Die Abteilung für reproduktive Gesundheit und Forschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), erklärt, dass es erwiesen sei, dass Frauen, die physische oder sexuelle Gewalt durch einen Intimpartner erlebt hätten, mehr Depressionen, Abtreibungen und HIV-Infektionen hätten als Frauen, die das nicht erlebt haben.

Religion wirkt nicht präventiv
In christlichen Häusern gibt es ebenso viel Missbrauch (Ehegatten-, Kinder- und sexuellen Missbrauch) wie in nichtchristlichen Häusern. „In den letzten Jahren hat das Problem des häuslichen Missbrauchs und der Gewalt viel Aufmerksamkeit erregt, da das Ausmass dieses Phänomens bekannt geworden ist. Häuslicher Missbrauch und häusliche Gewalt sind heute für die meisten Kirchen [sehr] besorgniserregend, weil es offensichtlich ist, dass die Zahlen des häuslichen Missbrauchs in den Kirchen sehr ähnlich sind und in evangelikalen Kirchen, in denen die Leitung von Männern und die Unterwerfung von Frauen zum gottgegebenen Ideal gemacht wird, möglicherweise noch höher liegen", bekräftigte Kevin Giles, Autor von „The Headship of Men and the Abuse of Women“ (Der Führungsanspruch von Männern und der Missbrauch von Frauen).

Aufruf zum Handeln
Obwohl dieses Problem auch innerhalb der Freikirche bestehe bekräftigen Adventisten die Würde und den Wert eines jeden Menschen und verurteilen alle Formen des physischen, sexuellen und emotionalen Missbrauchs. Sie rufen auch dazu auf, jetzt zu handeln!

enditnow® baue auf der langen Tradition der Adventisten auf, auf die Bedürfnisse aller Menschen einzugehen, nämlich für die Menschenrechte, Toleranz, das Wohl der Kinder, die Meinungs- und Gewissensfreiheit sowie den Schutz und die Integrität der Familien einzutreten. Es sei ein Aufruf zum Handeln für alle Adventisten und Unterstützer, sich für diese Grundsätze, die sie vertreten, einzusetzen und sie in die Praxis umzusetzen.

Alle Lehren Jesu drehten sich darum, anderen zu dienen - insbesondere den Armen, den Gefangenen, den körperlich Behinderten und den Opfern der Unterdrückung. Der Ansatz Jesu sei eine Einladung an alle Christen, die für die Achtung der Menschenwürde sensibel sind.

Dagmar Dorn, Direktorin des Frauendienstes der Siebenten-Tags-Adventisten für die intereuropäische Region, bekräftigt die Bedeutung der Initiative. „Je mehr wir über das Thema wissen, desto besser können wir handeln und reagieren. Gott ist gegen Gewalt und das sollten wir auch sein. Mein Wunsch ist es, dass unsere Kirchgemeinden sichere Orte werden können, an denen Heilung geschehen kann. Aus diesem Grund müssen wir darüber reden und Stellung beziehen. Wir als Freikirche kümmern uns sehr um das Thema Gesundheit, was gut ist, aber wir sind auch aufgerufen, unsere Perspektive anzuwenden, um auf biblische Weise mit dem riesigen Problem der Gewalt umzugehen und alles zu tun, um es jetzt zu beenden".

„Ob zu Hause, auf der Strasse oder im Krieg, Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine Menschenrechtsverletzung“, so Dorn.

Zur deutschsprachigen enditnow® Webseite:
https://sta-frauen.de/angebote/enditnow/

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Krankenhaus Waldfriede in Berlin Steglitz-Zehlendorf © Foto: Kai Abresch/Krankenhaus Waldfriede

Adventistisches Krankenhaus in Berlin bei den Besten in Deutschland

Berlin/Deutschland | 27.08.2020 | APD | International

In einer Studie über „Deutschlands beste Krankenhäuser“ im Auftrag des F.A.Z.-Instituts hat das in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten geführte Krankenhaus Waldfriede in Berlin Steglitz-Zehlendorf den Sprung unter die Liga der Besten geschafft. Als Datenbasis für die Bewertungen standen eine Auswertung der aktuellsten verfügbaren Qualitätsberichte der Krankenhäuser sowie gezieltes Monitoring von Bewertungsportalen zur Verfügung.

Waldfriede unter den Besten Krankenhäusern in Deutschland
Erneut wird das Krankenhaus Waldfriede zu den Besten gezählt. Am 13. August wurden die Ergebnisse einer Studie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) veröffentlicht, bei der die Daten von über 2.200 Krankenhäusern in Deutschland herangezogen wurden. In der Kategorie „Krankenhäuser mit 150 bis unter 300 Betten“ ist das Krankenhaus Waldfriede mit 78,9 von 100 Punkten zu den besten gezählt worden. Die Studie war im Auftrag des F.A.Z.-Instituts durch das IMWF Institut für Management und Wirtschaftsforschung mit wissenschaftlicher Begleitung der International School of Management (ISM) realisiert worden.

Die Methodik der Studie, die zum dritten Mal stattfand, wurde dabei zum Vorjahr erneut verfeinert und ausgeweitet. So wurden zusätzlich zur Auswertung der gesamten Krankenhäuser die Abteilungen bewertet. Hierzu wurde mit Hilfe der Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses der Öffentlichkeit sowie den ergänzenden Daten aus Bewertungs- und Befragungsportalen eine Rangliste derjenigen deutschen Krankenhäuser erstellt, die aus emotionaler und sachlicher Sicht mit ihrem Gesamtangebot glänzen können. Das Ergebnis, so die FAZ, sei ein einzigartiger Überblick über „Deutschlands beste Krankenhäuser“, dessen Resultat dabei helfe, die Vielzahl der Informationsangebote überschaubar zu machen.

Krankenhauseigenes Gesundheitsnetzwerk
Laut eigenen Berichten ist das Krankenhaus Waldfriede im krankenhauseigenen Gesundheitsnetzwerk eingebunden, das mittlerweile zum vielfältigsten Medizin- und Pflegeanbieter im Bezirk Steglitz-Zehlendorf geworden ist. Neben dem Krankenhaus Waldfriede, der Sozialstation und dem Gesundheitszentrum PrimaVita, mit eigenem Schwimmbad, gehörten zum Netzwerk auch die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, die Privatklinik Nikolassee, die Servicegesellschaft Krankenhaus Waldfriede, das Desert-Flower-Center, das Seniorenhaus Waldfriede, eine ambulante Tagesklinik und künftig ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zur besseren ambulanten Versorgung. Damit gehöre das "Netzwerk Waldfriede" auch zu den grössten Arbeitgebern im Bezirk. Der Träger sei die weltweite protetstantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In diesem Jahr besteht das Krankenhaus 100 Jahre.

Desert Flower Center Waldfriede (DFC)
Insbesondere das beim Krankenhaus ansässige Desert Flower Center Waldfriede (DFC) machte diese Woche erneut Schlagzeilen. So sei nach einer Pressemeldung der Berliner Koordinierungsstelle gegen FGM_C (weibliche Genitalverstümmelung) das DFC eine der drei Anlaufstellen in Berlin und garantiere „einen niederschwelligen Erstkontakt und individuelle Begleitung ihrer Klient_innen“. Mit der Bewilligung der Finanzierung der Koordinierungsstelle durch den Berliner Senat können die Angebote zu FGM_C interdisziplinär gebündelt und weiterentwickelt werden, Fachkompetenzen gestärkt und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert werden.

Das Desert Flower Center Waldfriede ist das weltweit erste ganzheitliche Betreuungszentrum für Opfer von weiblicher Genitalverstümmelung und wurde 2013 von anerkannten Spezialisten im Bereich Darm- und Beckenbodenchirurgie in Anwesenheit der Menschenrechtsaktivistin und Gründerin der Desert Flower Stiftung, Waries Dirie, gegründet. Weitere DFC’s gibt es in Stockholm, Paris und Amsterdam.

Weitere Informationen zur Krankenhausstudie: https://www.faz.net/asv/beste-krankenhaeuser/

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Seenotrettungsschiffe im zentralen Mittelmeer © Fotocollage: SOS MEDITERRANEE

Menschen ertrinken im Mittelmeer – zivile Rettungsschiffe festgesetzt

Berlin/Deutschland | 27.08.2020 | APD | International

In einer gemeinsamen Erklärung berichten die Hilfsorganisationen Sea-Eye, Sea-Watch und SOS MEDITERANEE über die dramatisch zugespitzte humanitäre Lage im zentralen Mittelmeer. Wegen angeblicher Sicherheitsmängel seien fast alle aktiven Seenotrettungsschiffe in Italien festgesetzt, obwohl in den letzten Wochen mehr Menschen versuchten, in seeuntauglichen Booten aus Libyen zu fliehen. Derzeit sei kein ziviles Seenotrettungsschiff im Mittelmeer im Einsatz.

Verhinderung von Rettungen mit fadenscheinigen Begründungen
Erneut würden zivile Seenotrettungsorganisationen mit fadenscheinigen Begründungen am Auslaufen gehindert, um das Anlanden von Geretteten in Europa mit allen Mitteln zu verhindern. Zu solchen absurden Vorwürfen gehöre zum Beispiel, dass eine Organisation die Umwelt fahrlässig verschmutze, weil auf ihren Mülltonnen keine Mengenangaben stehen. Gleichzeitig werde mehreren Organisationen vorgeworfen, nach Rettungen mehr “Passagiere” befördert zu haben, als in ihren Schiffspapieren angegeben sei. Unter den von den Behörden blockierten Schiffen seien auch die Schiffe der deutschen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Sea-Eye und Sea-Watch, sowie der europäischen NGO SOS MEDITERRANEE. Die Organisationen forderten die sofortige Freilassung der festgesetzten und am Einsatz gehinderten zivilen Rettungsschiffe, damit diese schnellstmöglich wieder auslaufen könnten. Mit mehreren Mitgliedern des Nothilfebündnisses „Aktion Deutschland hilft“ fördert auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe „ADRA Deutschland e.V.“ den Einsatz von SOS MEDITERRANEE.

Humanitärer Skandal
Alleine in den letzten acht Wochen hätten die zivilen Aufklärungsflugzeuge von Sea-Watch im zentralen Mittelmeer über 2.100 Personen in Seenot dokumentiert. In vielen dieser Fälle seien die Menschen durch die sogenannte libysche Küstenwache völkerrechtswidrig nach Libyen zurückgebracht worden. Am 26. Juli seien bei einer Schiesserei drei Geflüchtete in Libyen getötet worden, die zuvor von der sogenannten Küstenwache dorthin zurückgebracht wurden. Die europäischen Rettungsleitstellen seien ihrer Verpflichtung, Seenotfälle zu koordinieren und den Überlebenden einen sicheren Hafen zuzuweisen, wiederholt nicht nachgekommen. Dabei hätten europäische Behörden billigend in Kauf genommen, dass hunderte Menschen in den letzten Monaten auf dem Mittelmeer ertranken. Die Ereignisse der letzten Wochen zeigten die Notwendigkeit ziviler Seenotrettungsschiffe vor Ort – ihre gezielten Blockierungen sorgten dafür, dass die Situation sich weiterhin zuspitze.

“Seit Jahren müssen wir dabei zusehen, wie im Mittelmeer auf dem Rücken schutzsuchender Menschen Politik gemacht wird“, sagt Jana Ciernioch, politische Referentin von SOS MEDITERRANEE. „Die Festsetzung ziviler Schiffe ist der jüngste Versuch …, die Ankünfte in Europa während der Sommermonate zu reduzieren.“ Diese Taktik, um jeden Preis zu verhindern, dass gerettete Menschen nach Europa gebracht werden, sei zynisch und menschenverachtend.

Angesichts der aktuellen Lage rufen Sea-Eye, Sea-Watch und SOS MEDITERRANEE die europäischen Behörden dazu auf, die Schiffe sofort freizulassen, damit sie wieder in den Einsatz fahren können. In diesem Zusammenhang werde die deutsche Bundesregierung dazu angehalten, die Ratspräsidentschaft für die längst überfällige Einführung eines solidarischen europäischen Verteilmechanismus für Gerettete und einer europäisch koordinierten Seenotrettung zu nutzen. Die europäischen Behörden müssten jetzt Verantwortung übernehmen!

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Interreligiöse Erklärung fordert Ablehnung aller Atomwaffen

Genf/Schweiz und Linkenheim-Hochstetten/Deutschland | 27.08.2020 | APD | International

Am 6. August hat die interreligiöse Gruppe eine «Gemeinsame Erklärung anlässlich des 75. Jahrestages der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki» veröffentlicht, die von 189 Organisationen unterzeichnet wurde, darunter der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und die Mennonitische Weltkonferenz. Darin würden Glaubensgruppen aus aller Welt mit einer Stimme, «die die existenzielle Bedrohung der Menschheit durch Atomwaffen ablehnt», hinweisen, wie mennonews.de berichtete.

Die Unterzeichnenden «fordern unsere Regierungen nachdrücklich auf, die Gelegenheit des 75. Jahrestages des einzigen Einsatzes von Atomwaffen in einem Konflikt zu nutzen, um sicherzustellen, dass sie unter keinen Umständen mehr eingesetzt werden». Sie rufen zudem «alle Staaten auf, sich der wachsenden Gemeinschaft von Staaten anzuschliessen, die Atomwaffen vollständig abgelehnt haben». Sie bekräftigen erneut, «dass das Vorhandensein auch nur einer einzigen Atomwaffe gegen die grundlegenden Prinzipien unserer verschiedenen Glaubenstraditionen verstösst und alles, was uns lieb und teuer ist, durch unvorstellbare Zerstörung bedroht». Die Erklärung hebt hervor, dass die Existenz von Nuklearwaffen die ethischen und moralischen Grundlagen des Gemeinwohls untergräbt. «Wir fordern Ihr Engagement für eine friedlichere, sicherere und gerechtere Welt – eine Welt, die nur mit der Abschaffung von Atomwaffen möglich ist», so der Text der Erklärung.

Erklärung von 2020 ist umfassendste interreligiöse Erklärung über Atomwaffen
«Uns haben sich ganz unterschiedliche Gruppen angeschlossen, von Glaubensgemeinschaften über Regionalkonferenzen bis hin zu einzelnen Gemeinden, und die Unterzeichnenden gehören Organisationen verschiedener jüdischer, christlicher, islamischer, jainistischer, hinduistischer und buddhistischer Traditionen an», sagte Emily Welty, stellvertretende Vorsitzende der ÖRK-Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten. Es handle sich um die umfassendste interreligiöse Erklärung über Atomwaffen, die jemals veröffentlicht worden sei, so Welty.

Die interreligiöse Gruppe veröffentlicht normalerweise einer Erklärung während der Konferenzen zur Überprüfung des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen. Da infolge von COVID-19 die für 2020 vorgesehene Konferenz verschoben werden musste, hatte die Gruppe die Idee, stattdessen einen gemeinsamen Beitrag anlässlich des 75. Jahrestages der atomaren Angriffe auf Hiroshima und Nagasaki auszuarbeiten, schreibt der Ökumenische Rat der Kirchen.

Die vollständige Erklärung im Wortlaut:
https://www.oikoumene.org/de/resources/documents/joint-interfaith-statement-on-the-75-th-anniversary-of-the-atomic-bombings-of-hiroshima-and-nagasaki/

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Verwüstung in der Kirchgemeinde Boucherieh der Adventisten in Beirut © Foto: MENA/Beirut

Beirut: Adventistische Schulen und Kirchen nach Explosion beschädigt

Beirut/Libanon | 27.08.2020 | APD | International

Mehrere adventistische Schulen und Kirchen sind nach der schweren Explosion am Dienstagabend im Hafen von Beirut beschädigt worden, berichtet die transkontinentale Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für den Bereich des Nahen Ostens und Nordafrika (Middle East North Africa Union MENA). Nach deren Angaben sind zwei Kirchengebäude, die Middle East University, zwei Gymnasien sowie ein Lernzentrum für Flüchtlingskinder in Mitleidenschaft gezogen.

Mindestens 135 Menschen sind nach Medienberichten getötet, mehr als 5.000 Personen verletzt und unzählige Gebäude zerstört worden, nachdem eine massive Explosion am 4. August Beirut im Libanon erschüttert hat. Zwischen 200.000 bis 250.000 Bewohner der Stadt hätten ihre Unterkunft verloren. In Beirut wurde die Explosion als Erdbeben der Stärke 3,3 registriert. Ersten Berichten zufolge könnten rund 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat die Explosionen ausgelöst haben, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press (AP).

In einer E-Mail schrieb MENA Präsident Rick McEdward: „Unsere Herzen sind bei den Menschen im Libanon, die in den letzten Monaten bereits viel Not erfahren haben. Wir verpflichten uns, alles in unseren Kräften Stehende zu tun, um den Menschen in dieser schwierigen Zeit Hoffnung zu geben".

Der Präsident der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Ted N.C. Wilson, bat darum, dass die Kirchenmitglieder in ihren Gebeten an die Menschen im Libanon denken: „Ich habe für unsere Mitglieder im Libanon und für das Land gebetet. Es ist eine Tragödie, die sich zusätzlich zu den vielen Herausforderungen ereignet hat, vor denen sie bereits stehen. Ich bin im Nahen Osten aufgewachsen und habe einige Monate in Beirut/Libanon, gelebt. Ich mache mir Sorgen über die Menschen in diesem Land und ihre Situation. Bitte betet für die kostbaren Menschen im Libanon, dass Gott ihnen in Zeiten der Not helfen wird und dass unsere Kirche in der Lage sein wird, den Menschen so zu helfen, wie Christus es getan hat."

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ADRA-Mitarbeitende und Freiwillige bei Aufräumarbeiten nach der Explosion in Beirut © ADRA MENA/Libanon

19. August: Welttag der humanitären Hilfe

Weiterstadt/Deutschland | 27.08.2020 | APD | International

Seit 2009 ehren die Vereinten Nationen mit dem Welttag der humanitären Hilfe am 19. August den Einsatz humanitärer Helferinnen und Helfer und gedenken derer, die dabei ihr Leben verloren haben. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA erinnert in einer Meldung zu diesem Tag an die vielen Mitarbeitenden, „die mit dem gezielten professionellen Einsatz von Mitteln bemüht sind, Leid nach oder während Krieg, Dürre, Flucht oder Flut zu mildern und den betroffenen Menschen ein würdiges Leben in den Zeiten des Wiederaufbaus zu ermöglichen“.

Internationale Tage dienten der Steigerung der Aufmerksamkeit und des Wissens der Öffentlichkeit für und über bestimmte Herausforderungen und Themen, so eine Erläuterung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland. Anlass für die Einrichtung dieses Tages sei der Bombenanschlag auf das Hauptquartier der Vereinten Nationen-Mission (UN) in Bagdad im Jahr 2003 gewesen, der 22 Personen das Leben kostete und bei dem über 100 Menschen verletzt wurden. Unter den Todesopfern befand sich auch der Sondergesandte des UN-Generalsekretärs für Irak und frühere UN-Nothilfekoordinator, Sergio Vieira de Mello.

Professioneller Beistand ohne Ansehen der Person – humanitärer Imperativ
Für die Hilfsorganisation ADRA Deutschland e.V. gelte die wichtigste Erkenntnis aus der Frühzeit der international koordinierten Krisenhilfe noch heute: professioneller materieller und logistischer Beistand für Menschen in Not müsse ohne Ansehen der Person, unparteiisch und neutral gewährt werden. Betroffene müssten ein Anrecht auf Hilfe haben. Vor allen anderen müsse den Schwächsten und Verletzlichsten geholfen werden. Heute spreche man sogar vom „humanitären Imperativ“, der die internationale Gemeinschaft verpflichte, zu helfen, wo immer Hilfe auf der Welt gebraucht werde. Ausserdem gebe es schon lange obligatorische und immer wieder aktualisierte Mindeststandards zum Beispiel für die Unterbringung von Flüchtlingen, für die Versorgung Hungernder oder die medizinische Behandlung, auf die sich unter anderem die meisten humanitären Nichtregierungsorganisationen (NGOs wie ADRA) und die Vereinten Nationen (UN) geeinigt hätten.

Nichtregierungsorganisationen - massgebliche Akteure humanitärer Hilfe
Die UN und internationale wie nationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs) seien neben den Staaten selbst (oder auch der EU) die massgeblichen Akteure der humanitären Hilfe: Sie sammelten Spenden, beantragten Budgets bei Regierungen und Institutionen, planten die notwendigen Projekte, führten sie durch und beschäftigten die Helfer. Heute würden pro Jahr weltweit etwa 25 Milliarden Euro aus privaten Spenden, Stiftungsgeldern und aus Steuermitteln v.a. der wohlhabenden Länder für Sofort- und Nothilfe ausgegeben. Das klinge nach viel, sei aber wenig, wenn man sich die Vielzahl der weltweit gärenden Konflikte, die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels, Naturkatastrophen und aktuell etwa 70 Millionen Geflüchteten vor Augen führe.

Internationales ADRA-Netzwerk
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (NGO) und der humanitäre Arm der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einem weltweit föderativ organisierten Netzwerk mit aktuell 118 nationalen Büros. 1986 wurde der deutsche Zweig „ADRA Deutschland e.V.“, 1987 ADRA Schweiz gegründet und 1992 ADRA Österreich. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit | Mitgefühl | Liebe" arbeiten die drei deutschsprachigen ADRAs im ADRA-Netzwerk partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann.

Weitere Infos über:
ADRA Deutschland: www.adra.de;
Facebook: https://www.facebook.com/ADRADeutschland

ADRA Österreich:
www.adra.at; Facebook: https://www.facebook.com/adra.at

ADRA Schweiz:
www.adra.ch; Facebook: https://www.facebook.com/ADRA.Schweiz

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Flaggencollage: Vatikan und China © Fotos: Paul Brennan und kevin93sqs auf Pixabay

Abkommen zwischen Vatikan und China soll offengelegt werden

Frankfurt am Main/Deutschland, Peking/China, Rom/Italien | 27.08.2020 | APD | Religion + Staat

Am 22. September läuft das bisherige Abkommen des Vatikans über die Ernennung von Bischöfen mit der Volksrepublik China aus. Vor einer Verlängerung des vorläufigen Abkommens des Heiligen Stuhls mit China warnt die «Internationale Gesellschaft für Menschenrechte» IGFM und fordert die Veröffentlichung des Vertragstextes. «Nur ein veröffentlichtes Abkommen schafft Klarheit, was die Vertragsparteien tatsächlich vereinbart haben. Bereits in Hongkong erweist sich die Pekinger Führung als schamlos vertragsbrüchig», erklärte dazu IGFM-Vorsitzender Edgar Lamm.

Nach Auffassung der IGFM sei zu erwarten, dass die kommunistische Partei Chinas auf die Dauer den aus dem Abkommen resultierenden Verpflichtungen nicht nachkommen werde. Der auslaufende vorläufige Vertrag bilde die Grundlage für die Ernennung von Bischöfen und die Regelung von Bistumsgrenzen. Details würden bislang geheim gehalten, kritisiert die IGFM.

Kritiker dieser Vereinbarung wie der frühere Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, beklagten laut der IGFM-Medienmitteilung, dass mit der Unterzeichnung Druck auf die Gläubigen der chinesischen Untergrundkirche ausgeübt werde, sich der staatlich kontrollierten Chinesisch Katholisch-Patriotischen Vereinigung anzuschliessen. Vor dem Abkommen habe die Untergrundkirche jedoch noch mehr interne religiöse Freiheit genossen, wenn auch unter hohem Risiko.

«Der Vatikan schweigt zu Verletzungen von Religionsfreiheit und Menschenrechten durch die chinesische Regierung. Das Abkommen bedeutet nicht nur, einer totalen Kontrolle über die katholischen Christen in China den Weg zu ebnen, es stellt auch eine Abkehr von allen unter die Herrschaft der KP [Kommunistischen Partei] Chinas aufgrund ihrer Religion Verfolgten dar“, so die IGFM.

Weitere Informationen zur Menschenrechtslage in China:
https://www.igfm.de/china/

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Khalil Al-Rasho, Leiter des IGFM-Arbeitsbereichs Humanitäre Hilfe Nahost, verteilt Hilfsgüter. © Foto: IGFM

Überfall auf Jesiden: IGFM fordert IS-Kriegsverbrechertribunal

Frankfurt am Main/Deutschland | 27.08.2020 | APD | Religionsfreiheit

Der Überfall der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die Jesiden in der nordirakischen Shingal-Ebene löste am 3. August 2014, eine humanitäre Katastrophe aus, schreibt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in einer Medienmitteilung. Sie erneuert am heutigen 6. Jahrestag des Überfalls ihren Appell an die internationale Staatengemeinschaft, ein IS-Tribunal einzurichten.

Die IGFM unterstützt laut eigenen Angaben seitdem die traumatisierten Geflüchteten – insbesondere vor Ort im Rahmen von humanitärer Hilfe in den Flüchtlingslagern. Bis heute litten die damaligen jesidischen Bewohner Shingals unter den traumatischen Erlebnissen. Es fehle eine Schutzzone, in der Jesiden und andere Minderheiten ohne Angst vor Gewalt oder Unterdrückung leben und arbeiten könnten, schreibt IGFM. Über 2.800 Jesiden seien nach wie vor in der Gewalt der Terrormiliz. Es handle sich vor allem um junge Frauen, die zum grossen Teil in Gefangenenlagern mit Familien von IS-Unterstützern leben müssen, erklärt Khalil Al-Rasho, Leiter des IGFM-Arbeitsbereichs Humanitäre Hilfe Nahost.

Systematischer Vernichtungsfeldzug gegen Ungläubige
„Beim systematischen Vernichtungsfeldzug des IS wurden Tausende Männer Shingals ermordet, Frauen und Kinder vergewaltigt, gefoltert und in die Sklaverei entführt. Unter Todesandrohung wurden viele Nichtmuslime zur Konvertierung zum Islam gezwungen. Zahlreiche Friedhöfe, Heiligtümer und Häuser der Bewohner Shingals wurden durch den IS zerstört und geplündert“, sagte Al-Rasho in Erinnerung an den 3. August 2014.

Laut IGFM seien in der Region um Duhok 27 Flüchtlingslager entstanden, in denen auch viele jesidische Frauen mit Kindern sowie Waisenkinder Zuflucht gefunden hätten. Die IGFM engagiere sich vor Ort durch zahlreiche Projekte und Hilfsaktionen: https://www.igfm.de/so-hilft-die-igfm-fluechtlingen-im-nordirak/

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Bibel-Event für Kinder in Ägypten. © Foto: United Bible Societies UBS

2019: Erstmals weltweit 40 Millionen vollständige Bibeln verbreitet

Stuttgart/Deutschland und Swindon/England | 27.08.2020 | APD | Bibel

2019 wurden mit 40 Millionen Bibeln so viele Exemplare der Heiligen Schrift in aller Welt verbreitet wie nie zuvor in einem Jahr. Das geht aus den „Global Scripture Distribution Statistics“ für 2019 des Weltverbands der Bibelgesellschaften (United Bible Societies UBS) hervor. Ein Viertel der 40 Millionen Vollbibeln waren digitale Ausgaben. 184 Millionen vollständige Bibeln wurden seit 2015 verbreitet. Insgesamt konnten die Bibelgesellschaften im selben Zeitraum 1,8 Milliarden Bibeln, Neue Testamente, Evangelien und biblische Schriften, wie zum Beispiel Leselernhefte, verbreiten, so UBS.

Die „Global Scripture Distribution Statistics“ berücksichtigen ausschliesslich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 148 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche sowie die Schweizerische Bibelgesellschaft gehören. Die Bibelgesellschaften sind in mehr als 200 Ländern aktiv.

Mehr Ausgaben für Kinder
Zum zweiten Mal wurden in der Statistik auch Ausgaben für Kinder separat erfasst. Insgesamt konnten 3,7 Millionen Schriften an Kinder weltweit verteilt werden, die meisten in Ägypten (1,1 Millionen). „40 Prozent der Bevölkerung in Ägypten sind unter 15 Jahre alt“, sagte Dr. Ehab Tanas von der Ägyptischen Bibelgesellschaft, „Die Kinder sind die Kirche der Zukunft.“ Deutschland folgt in der Liste der Kinder- und Jugendausgaben an vierter Stelle mit 200.000 Exemplaren, einem Zuwachs von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wachsende Bedeutung digitaler Ausgaben
Nie zuvor sei der Anteil der digitalen Bibelausgaben so hoch gewesen, teilte UBS mit. Lagen im Jahr zuvor die digitalen Vollbibeln noch bei 17 Prozent, wurde 2019 jede vierte Bibel, insgesamt 10 Millionen Exemplare, aus dem Internet heruntergeladen. Der überwiegende Teil entfiel dabei auf Lateinamerika. Entsprechend bestand der Grossteil der digitalen Ausgaben aus Bibeln in spanischer und portugiesischer Sprache. Spitzenreiter heruntergeladener Digitalausgaben ist Brasilien mit 1,8 Millionen Downloads.

Weltweite Bibelverbreitung in Zahlen
Laut dem „Global Scripture Access Report“ des UBS gibt es die vollständige Bibel mit Altem und Neuem Testament in 694 Sprachen. Das Neue Testament ist jetzt in weiteren 1.542 Sprachen übersetzt, zumindest einzelne biblische Schriften sind in 1.159 Sprachen erhältlich. Das sind 33 Sprachen mehr als im Vorjahr. Dennoch gibt es in 3.964 Sprachen kein Buch der Bibel. Die Bibelgesellschaften gehen von weltweit rund 7.350 Sprachen aus, zu denen auch 245 Zeichensprachen für Gehörlose gezählt werden. Damit gibt es rund 4.000 Sprachen, in denen noch kein Buch der Bibel übersetzt ist. Das bedeutet: Bei einer Weltbevölkerung von 7,2 Milliarden haben 5,7 Milliarden Menschen (79 Prozent) die vollständige Bibel, 793 Millionen (elf Prozent) nur das Neue Testament, 463 Millionen (6,4 Prozent) mindestens ein biblisches Buch und 255 Millionen (3,6 Prozent) kein Bibelbuch in ihrer Muttersprache.

Bis zum Jahr 2038 wollen die Bibelgesellschaften Übersetzungen in 1.200 Sprachen fertigstellen. Aktuell gibt es 277 Übersetzungsprojekte, teilte UBS mit. Um ein Buch der Bibel zu übersetzen, brauche es ein paar Monate; für die ganze Bibel würde eine Übersetzergruppe rund zwölf Jahre benötigen.

„In den vergangenen fünf Jahren haben 1,7 Milliarden Menschen einen Zugang zu biblischen Schriften in ihrer Muttersprache erhalten. Das verdanken wir der Grosszügigkeit von Förderern auf der ganzen Welt und dem Engagement von Bibelübersetzern, von denen viele unter sehr schwierigen Umständen arbeiten“, betonte UBS-Generaldirektor Michael Perreau.

Bibeln auf Deutsch
In der deutschen Sprache gibt es die vollständige Bibel in über 35 Übersetzungsvarianten, von urtextnahen Versionen bis hin zu umgangssprachlichen Übertragungen. Das sei eine sehr komfortable Situation, die es so nur noch im Englischen gebe, informierte die Deutsche Bibelgesellschaft. Nur in ganz wenigen anderen Sprachen gebe es mehr als nur eine Übersetzung. Viele Christen in Südamerika, Afrika und Asien wären froh, wenn zumindest ein Buch der Bibel in ihrer Muttersprache vorliegen würde.

Schweizerische Bibelgesellschaft
Die Schweizerische Bibelgesellschaft (SB) ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert laut eigenen Angaben wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland.

Die SB ist als Verein organisiert, zu ihren Mitgliedern zählen Kirchen, christliche Gemeinschaften und Werke in der Schweiz sowie Einzelpersonen. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 1994 Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft. Von 2013 bis 2019 war der adventistische Pastor Reto Mayer deren Präsident.
Mehr zur Schweizerischen Bibelgesellschaft auf: www.die-bibel.ch.

Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) übersetzt die biblischen Schriften, entwickelt und verbreitet innovative Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel. Die Weltbibelhilfe der DGB unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) global die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift.

Zur Vollversammlung der DBG gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie der evangelischen Freikirchen, darunter auch die Siebenten-Tags-Adventisten, und von christlichen Werken. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates der Deutschen Bibelgesellschaft ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h. c. Annette Kurschus. Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der DBG.
Weitere Informationen unter https://www.die-bibel.de/

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Sergey Marchenko, ADRA Koordinator für soziale Transporte, wird vor Reisebus interviewt © Foto: Olha Sydorova/ ADRA Ukraine

ADRA bietet kostenlosen Personentransport in der Ostukraine an

Laut Angaben von ADRA Ukraine wurde der kostenlose Personentransport mit Bussen in und von abgelegenen Dörfern im ukrainischen Kernland, an der Frontlinie zu den besetzten Gebieten im Osten der Ukraine, nach dem leichten Abklingen der Corona-Pandemie wieder aufgenommen.

Diese Busverbindungen seien für arme Personen an der Frontlinie oft die einzige Möglichkeit, in eine Apotheke zu gelangen oder Güter des täglichen Bedarfs zu nicht überhöhten Preisen zu kaufen, sagte Olga Sidorova, verantworlich für die Kommunikation bei ADRA Ukraine.

In der Region Luhansk, in jenem Teil, der noch zum ukrainischen Kernland gehört, werden sieben Strecken angeboten und im Gebiet Donezk sind es 17. Die Strecken werden ein- bis achtmal im Monat mit Bussen bedient. Die Reisetage werden auf telefonische Anfrage über eine Kontaktperson vereinbart. Passagiere müssen im Bus Masken und Handschuhe tragen, die ihnen inklusive Desinfektionsmittel vom Transportdienst kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Die kostenlose Personenbeförderung wird von ADRA Ukraine durchgeführt und finanziell vom Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland mitfinanziert. Der kostenlose Personentransport per Bus ist Teil des Projekts: «Inklusiver Zugang zu psychosozialer Unterstützung, Schutz und Trinkwasserversorgung für vom Konflikt betroffene Menschen in der Ostukraine / auf der Demarkationslinie».

Kurzvideo von lokaler TV-Station zum Personentransport per Bus (auf Ukrainisch):
https://www.youtube.com/watch?v=CW_fUnGbm5s

ADRA Ukraine
Die in der Ukraine seit 1993 tätige Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine unterhält Büros in Kiew, Kramatorsk und Mariupol. Laut eigenen Angaben hilft ADRA Ukraine Opfern von Konflikten und Katastrophen, Vertriebenen und ihren Familien, Waisen, Kindern in Waisenhäusern und Notunterkünften, Krankenhauspatienten, Menschen in "Hot Spots", Behinderten sowie älteren Menschen und fördert einen gesunden Lebensstil.

Mehr zu ADRA Ukraine: http://www.adra.ua/

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ADRA Helfer zeigt mit Selfie die massiven Zerstörungen im Hafen von Beirut © Foto: ADRA Libanon

Beirut: ADRA Libanon unterstützt Nothelfer und Überlebende

Beirut/Libanon | 27.08.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Einsatzteams der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA im Libanon versorgen Bergungsarbeiter sowie Überlebende der massiven Explosion im Hafen von Beirut mit lebensnotwendigen Hilfsgütern. Die gewaltige Explosion, welche die libanesische Hauptstadt am 4. August erschütterte, forderte bisher 149 Todesopfer, verwundete mehr als 5.000 Menschen und zerstörte die Unterkunft von 200.000 bis 250.000 Menschen.

Laut Gunther Wallauer, ADRA-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, berichten die Einsatzteams, dass sie so etwas noch nie gesehen hätten. „Es sieht aus wie ein Kriegsgebiet. Wir versorgen Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Zivilschutzes mit Wasser und wichtiger Ausrüstung". ADRA stelle Schlafplätze zur Verfügung, damit die Einsatzkräfte ausruhen können. Es würden Kinderbetten, Zelte und Generatoren für die Beleuchtung benötigt, da in den meisten Teilen der Stadt der Strom ausgefallen sei. „Unsere Teams vor Ort sind dabei, die Lage rasch zu beurteilen, um Kindern und Familien sofortige Hilfe zu leisten", so Wallauer.

ADRA-Teams haben fünf Stadtviertel in der Umgebung der Explosionszone - einschliesslich Schulen - besucht und mit dem Verteilen der humanitären Hilfe, wie Trinkwasser und Nahrungsmittel für die Nothelfer und Opfer begonnen. Die Behörden gehen davon aus, dass die tödliche Explosion durch Tonnen von hochexplosivem Material verursacht wurde, das in einem Lagerhaus am Haupthafen gelagert war. Die Katastrophe überwältige das Land, das bereits mit einer Wirtschaftskrise und der Corona-Pandemie zu kämpfen habe.

Michael Kruger, Präsident von ADRA International versichert: „Unsere Gebete gelten der libanesischen Nation, insbesondere den Kindern und Familien, die von dieser Katastrophe betroffen sind, und allen, die geliebte Menschen verloren haben oder verletzt sind. Wir sind seit dem Ausbruch des Coronavirus vor Ort, um der libanesischen Bevölkerung bei der Bewältigung der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Pandemie zu helfen und sind bereit, in dieser zusätzlichen Krise weitere Unterstützung zu leisten". ADRA werde die Nothilfemassnahmen verstärken, um die Grundbedürfnisse der Hilfsbedürftigen sicherzustellen, sagte Kruger.

ADRA Libanon arbeitet mit kirchlichen Freiwilligen, lokalen Behörden und Partnern in Beirut zusammen, um die Hilfs- und Rettungsaktionen zu koordinieren. In Deutschland ist ADRA Teil des Netzwerks „Aktion Deutschland hilft“. Gemeinsam bitten die Organisationen um Spenden zur Erfüllung dieser humanitären Aufgabe.

Hilfswerk ADRA
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (NGO) und der humanitäre Arm der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einem weltweit föderativ organisierten Netzwerk mit aktuell 118 nationalen Büros. 1987 wurde der deutsche Zweig „ADRA Deutschland e.V.“ sowie ADRA Schweiz gegründet und 1992 ADRA Österreich. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit | Mitgefühl | Liebe" arbeiten die drei deutschsprachigen ADRAs im ADRA-Netzwerk partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann.

Weitere Infos über:
ADRA Deutschland: www.adra.de;
Facebook: https://www.facebook.com/ADRADeutschland

ADRA Österreich: www.adra.at; Facebook: https://www.facebook.com/adra.at

ADRA Schweiz: www.adra.ch;
Facebook: https://www.facebook.com/ADRA.Schweiz

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ADRA Mitarbeitende verteilen Trinkwasser für Helfer und Überlebende © Foto: Edurardo Bovo, ADRA Libanon

ADRA bittet um Spenden für Menschen in Beirut

Beirut/Libanon | 27.08.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Mit einem besonderen Spendenaufruf für die betroffenen Menschen in Beirut wendet sich die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland an die Bevölkerung. ADRA Schweiz klärt noch ab, welche Hilfe sinnvoll und nötig ist. Helferteams von ADRA Libanon sind bei der Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung und bei Aufräumarbeiten beteiligt.

In einer weltweit übertragenen online Berichterstattung gaben Rick McEdwards, Leiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für das Gebiet des Nahen Ostens und Nordafrika und Günther Wallauer, Leiter der Hilfsorganisation ADRA für das gleiche Gebiet, Auskunft zu den Schäden und Folgen der enormen Explosion im Hafen von Beirut vor einer Woche. Dabei baten sie um finanzielle Unterstützung. Konkret sei der Bedarf an Wasser, Essenspaketen und Zelten für Unterkünfte wichtig.

Helferteams von ADRA hätten bereits etwa drei Tonnen Schutt weggeräumt und so Familien unterstützt, ihren Wohnraum wieder zu nutzen. Überall lägen zerborstene Scherben, die weggeräumt werden müssten. Die Freiwilligen helfen mit, die Innenstadt von Beirut von Geröll und Splitter zu säubern. Auch medizinische Hilfe müsse geleistet werden, da zwei Krankenhäuser durch die Explosion zerstört worden seien.

Bewegende Begegnungen mit Kindern und älteren Bewohnern von Beirut liessen das Ausmass der traumatischen Folgen der zerstörenden Wucht der Explosion nur annähernd erahnen, berichtet Wallauer. Er sei allerdings auch überwältigt über die internationale Anteilnahme, die ihn erreiche.

ADRA
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (NGO) und der humanitäre Arm der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einem weltweit föderativ organisierten Netzwerk mit aktuell 118 nationalen Büros. 1987 wurde der deutsche Zweig „ADRA Deutschland e.V.“ sowie ADRA Schweiz gegründet und 1992 ADRA Österreich. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit | Mitgefühl | Liebe" arbeiten die drei deutschsprachigen ADRAs im ADRA-Netzwerk partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann.

Weitere Infos über:
ADRA Deutschland: www.adra.de;
Facebook: https://www.facebook.com/ADRADeutschland

ADRA Österreich:
www.adra.at; Facebook: https://www.facebook.com/adra.at

ADRA Schweiz:
www.adra.ch; Facebook: https://www.facebook.com/ADRA.Schweiz

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Beirut: Mitarbeiter von ADRA Libanon vor Hilfstransport © Foto: ADRA Libanon

ADRA fliegt Nothilfe für Familien aus der Slowakei nach Beirut

Silver Spring, Maryland/USA | 27.08.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) hat mit einem speziellen humanitären Transportflug aus der Slowakei Tonnen von Nahrungsmitteln als Teil ihrer erweiterten Nothilfe für Kinder und Familien nach Beirut gebracht. Diese jüngste Hilfe ermöglicht ADRA die Ausweitung ihrer Hilfsaktionen, die sich bisher auf die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Wasser und lebensnotwendigen Gütern für die Opfer und Ersthelfer seit dem Tag der Explosion konzentriert hat.

Humanitäre Herausforderung
„Wir stehen vor einer humanitären Krise. Aus Berichten über die Nothilfe geht hervor, dass sich fast eine Million Menschen die Grundbedürfnisse nicht leisten können. Schon vor der Explosion war die Ernährungssicherheit im Libanon ein Grund zu ernster Besorgnis", sagt Mario Oliveira, Direktor für Notfallmanagement bei ADRA. „Unsere Teams sind rund um die Uhr im Einsatz, um Familien und Kindern zu helfen. Wir sind unseren humanitären Partnern zutiefst dankbar, dass sie reagiert und ihre Unterstützung für die laufenden Hilfsaktionen von ADRA zugesagt haben".

Bei der Explosion seien nach offiziellen Berichten mehr als 178 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 6.000 verletzt und etwa 300.000 Menschen obdachlos geworden. ADRA habe bereits Wasser-, Sanitär- und Hygiene-initiativen eingeleitet und koordiniere die gemeinsamen Anstrengungen mit den humanitären Partnern, um den Bedürfnissen der Überlebenden schneller entsprechen zu können. Das Hilfswerk plane eine Zusammenarbeit mit dem Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR), um Menschen aus Haushalten, die dort nicht mehr leben könnten, mit Notunterkünften und Schutzmassnahmen zu helfen. Mindestens 170.000 Wohnungen und 150 Schulen, darunter das ADRA-Lernzentrum für Flüchtlingskinder, seien durch die Explosion beschädigt worden.

Syrische Flüchtlinge im Libanon
„Der Libanon ist die Heimat von 1,5 Millionen syrischen Flüchtlingen. ADRA unterstützt seit vielen Jahren die Bildungsbedürfnisse von Flüchtlingskindern. Die Wiederherstellung des Lernzentrums ist entscheidend für das Wohlergehen dieser Menschen", sagt Gunther Wallauer, ADRA-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika. „Wir versuchen auch, den Familien Mittel zur Verfügung zu stellen, um ihr Zuhause zu sichern, da sie sich nicht sicher fühlen. Die Menschen wechseln sich mit ihren Familienmitgliedern ab, um Tag und Nacht wache zu halten und sich zu schützen, weil ihre Häuser keine Türen oder Fenster haben. Denken sie an diese Menschen in ihren Gebeten".

Nach ADRA-Angaben habe die Explosion mindestens 26 Krankenhäuser und Kliniken beschädigt und belaste zusätzlich die medizinische Versorgung von Coronavirus-Patienten und der Bevölkerung insgesamt. ADRA plane, seine COVID-19-Präventionsinitiativen fortzusetzen, um den Libanon bei der Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen der aktuellen Krise zu unterstützen. Die Zahl der Todesfälle und Neuinfektionen sei seit der Explosion gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums habe das Land über 8.881 Fälle von COVID-19 und 103 Todesfälle zu verzeichnen.

Zusätzliche Herausforderungen durch COVID-19
„Unsere COVID-19 Projekte kommen seit dem Ausbruch den am stärksten Gefährdeten zugute. Wir haben medizinische Hilfsgüter und persönliche Schutzausrüstung verschickt, Hygiene- und sanitäre Einrichtungen bereitgestellt und Nahrungsmittelhilfe für ältere Menschen und Flüchtlinge geleistet. Wir wissen, dass der Libanon noch mehr Hilfe benötigt, um mit dieser Pandemie fertig zu werden", sagt Alex Balint, Nothilfe-Koordinator, der den täglichen Einsatz von ADRA in Beirut beaufsichtigt. „Wir erfuhren, dass die Explosion Tausende von persönlichen Schutzausrüstungen (PPEs) und medizinischen Hilfsgütern vernichtet hat. Sie waren in einem Lagerhaus am Hafen gelagert und warteten auf ihren Transport in medizinische Einrichtungen. Es ist eine schwierige Zeit, um gegen COVID-19 vorzugehen, aber ADRA hat sich verpflichtet, die libanesische Bevölkerung in dieser Gesundheitskrise zu unterstützen.

Internationales ADRA-Netzwerk
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (NGO) und der humanitäre Arm der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einem weltweit föderativ organisierten Netzwerk mit aktuell 118 nationalen Büros. 1986 wurde der deutsche Zweig „ADRA Deutschland e.V.“, 1987 ADRA Schweiz gegründet und 1992 ADRA Österreich. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit | Mitgefühl | Liebe" arbeiten die drei deutschsprachigen ADRAs im ADRA-Netzwerk partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann.

Weitere Infos über:
ADRA Deutschland: www.adra.de;
Facebook: https://www.facebook.com/ADRADeutschland
ADRA Österreich:
www.adra.at; Facebook: https://www.facebook.com/adra.at
ADRA Schweiz:
www.adra.ch; Facebook: https://www.facebook.com/ADRA.Schweiz

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Einladung zur Nachhaltigkeitskonferenz © Flyer: ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland organisiert Nachhaltigkeitskonferenz am 29. und 30. August

Weiterstadt/Deutschland | 27.08.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am letzten Wochenende im August findet – trotz Corona – die Nachhaltigkeitskonferenz der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland in Darmstadt statt. Ablauf und Organisation wurden an die Pandemie angepasst, um jeder und jedem Interessierten eine gefahrlose Teilnahme zu ermöglichen.

Die Konferenz sei Teil eines entwicklungspolitischen Bildungsprojektes und beleuchte Aspekte des großen Themas Nachhaltigkeit auf globaler und lokaler Ebene, heißt es in einer ADRA-Pressemitteilung. Nachhaltigkeit sei heute wichtiger denn je und spiele auch in der Arbeit von ADRA eine außerordentlich wichtige Rolle. Dazu zählten nicht nur ökologische Aspekte, sondern ebenfalls soziale und wirtschaftliche Dimensionen. ADRA freue sich ganz besonders auf die Eröffnung der Konferenz durch die ehemalige Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. Frau Wieczorek-Zeul leitete das Ministerium von 1998 bis 2009. Damit gehöre sie zu den am längsten amtierenden Entwicklungshilfeminister*innen Deutschlands. Seit 2016 ist Frau Wieczorek-Zeul Mitglied im Rat für nachhaltige Entwicklung. Frau Wieczorek-Zeul werde die Keynote digital halten und anschließend an einer Diskussionsrunde virtuell teilnehmen.

Die Konferenz findet von Samstag, 29. August, 16 Uhr bis Sonntag, 30. August, 16 Uhr in den Räumen des Gemeindezentrums Darmstadt-Marienhöhe, Auf der Marienhöhe 57, 64297 Darmstadt, statt.

Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt und die Teilnahme kostenlos. Anmeldung und weitere Informationen unter www.adra.de/nachhaltigkeitskonferenz

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Bild zum Artikel von AdventHealth © Foto: AdventHealth und Adventist Review

Bahnbrechende Technologie ermöglicht Transplantation "toter" Herzen

Altamonte Springs, Florida/USA | 27.08.2020 | APD | Gesundheit & Ethik

Das Team des Herz-Thorax-Transplantationsinstituts von «AdventHealth» führte Mitte Juni in Florida/USA die erste Herztransplantation mittels eines Verfahrens durch, das als Spende nach kreislaufbedingtem Tod (Donation after Circulatory Death DCD) bekannt ist, wie die Institution jetzt berichtete. Das Team habe ein Spenderherz verwendet, das nicht mehr schlug und das in einem bahnbrechenden Verfahren im Rahmen einer klinischen Untersuchung der «Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der USA» (U.S. Food and Drug Administration FDA) überprüft worden sei. Der Empfänger, George Martin (46) habe seit 2018 auf ein anderes Herz gewartet.

Das Verfahren «der DCD-Herztransplantation gibt Patienten und Ärzten, die mit einem wachsenden Organmangel in ganz Amerika konfrontiert sind, Hoffnung», heisst es in der Mitteilung von «AdventHealth». Diese Herztransplantationen werden durch eine klinische Studie mit dem Transmedics Organ Care System ermöglicht, einer Maschine, die ein Herz, das vor der Spende stillstand, stundenlang lebensfähig hält. «AdventHealth» ist eines der zwölf Transplantationszentren in den USA, das an einer klinischen Studie zu diesem Verfahren teilnimmt. «Die Transplantation war eine Teamleistung in Partnerschaft mit dem AdventHealth Translational Research Institute und der Organbeschaffungsagentur OurLegacy», schreibt AdventHealth.

«Es gibt weit mehr Menschen in diesem Land, die eine Herztransplantation benötigen, als es Herzspender gibt», sagte Dr. Donald Botta, chirurgischer Leiter des Herztransplantationsprogramms bei «AdventHealth». «Wir freuen uns, ein weiteres Mittel in unserem Instrumentarium zu haben, das uns helfen kann, Leben zu retten. Diese Art von Transplantationen könnte den Spenderpool um Tausende erweitern».

Das Team des AdventHealth-Transplantationsinstituts sei zum Standort des Spenders gereist und habe das Herz dem Spender entnommen, nachdem dieser vom Beatmungsgerät genommen worden sei. Dann sei es an die Maschine angeschlossen und mit dem Blut des Spenders versorgt und nach der Rückkehr dem Empfänger eingesetzt worden. «Am nächsten Tag war ich auf den Beinen», sagte der Empfänger, George Martin.

«Die Herzen, die als Ergebnis dieser Technologie transplantiert werden, wären vorher begraben worden», sagte Dr. Scott Silvestry, chirurgischer Direktor für Thoraxtransplantation am AdventHealth Transplantationinstitute. «Stattdessen werden sie das Leben von Menschen wie George Martin und hoffentlich noch vielen weiteren Bewohnern Zentralfloridas retten».

AdventHealth
Das «Adventist Health System» wurde 1973 gegründet und 2019 in «AdventHealth» umbenannt. Es ist das grösste gemeinnützige protestantische Gesundheitssystem in den USA mit Hauptsitz in Altamonte Springs, Florida. «AdventHealth» gehört zur Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA. Es verfügt über 45 Krankenhäuser, mehr als 8.200 zugelassene Betten in neun Bundesstaaten und versorgt jährlich mehr als fünf Millionen Patienten mit über 80.000 Mitarbeitenden. Das Gesundheitssystem von «AdventHealth» umfasst auch Notfallversorgungszentren, häusliche Gesundheits- und Hospizdienste, Arztpraxen und qualifizierte Pflegeeinrichtungen. Die jährlichen Betriebseinnahmen liegen bei elf Milliarden US-Dollar.

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Symbolbild - Buch © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: «Im Zweifel für Gott»

Basel/Schweiz | 27.08.2020 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: Im Zweifel für Gott – Wie wir an Gott dranbleiben, wenn der Glaube nicht trägt, Malte Detje, SCM R. Brockhaus, fontis, Holzgerlingen; 2020, 208 Seiten, fester Einband, 17,00 € / 23,90 CHF; ISBN/GTIN 978-3-417-26947-5.

Malte Detje, der Autor des Buches «Im Zweifel für Gott», ist evangelisch-lutherischer Pastor in Hamburg. Er stellt sich Fragen und Erfahrungen, die irgendwann Teil des Überlegens und Empfindens vieler Christen auf ihrem Weg mit Gott und der Kirche sind. Glaube, Gottesbild und eigenes Christsein erleben sie zunehmend als nicht mehr stimmig. Die Diskrepanz zwischen dem, wie man das Christsein versteht und dem, wie man die Realität des Glaubenslebens, aber auch den Umgang mit anderen Christen erlebt, können zu Enttäuschung, Frustration und Überforderung führen. Der Gedanke, den Glauben aufzugeben, wächst, weil der Glaube nicht mehr als Befreiung, sondern als Last empfunden wird. Versprechungen in der Bibel haben sich im eigenen Leben als Versprecher erwiesen. Diese Bilanz hat dann meist auch den Kirchenaustritt zur Folge.

Malte Detje richtet sich mit seinem Buch an Christen, die (noch) mit Gott unterwegs sind, die mit Gefühlen der Frustration sowie Zweifeln ringen und sich fragen, ob sich das Christsein noch lohnt. Er möchte aber auch jene erreichen, die als ehemalige Christen nachvollziehen können, wovon er schreibt. Detje verklärt dabei nichts, ist offen, selbstkritisch, teils humorvoll und schnörkellos. Er versucht als Theologe und Seelsorger das Evangelium als frohmachende Botschaft zu vermitteln. Dabei geht er vom lutherischen Rechtfertigungverständnis aus und verliert nie den Praxisbezug.

Detje hat aufgrund seiner Tätigkeit in der Begegnung mit Christen und Ex-Christen sechs Bereiche identifiziert, die tiefsitzenden Frust und Zweifel an Gott generieren können:

Gefühl – Wenn ich Gottes Gegenwart nicht spüre
Christen gehe es manchmal in ihrer Beziehung mit Gott wie alten Ehepaaren, die sich langsam entfremdet und auseinandergelebt haben. Aus dem ersten Feuer sei Asche geworden. Die Gefühle zu Gott seien erkaltet. Durchhalteparolen und gutgemeinte Tipps, was man dagegen tun könne, verstärkten nur den Schmerz. Emotionen seien aber nicht das Fundament des Christentums, sondern Gottes unwandelbare Liebe zu den Menschen. Der subjektive Blick auf sich selbst und die eigenen Gefühle sei trügerisch. Der Blickwechsel nach aussen, auf die «objektiv feststehenden Tatsachen», wie sich zum Bespiel Gottes Liebe in Jesus am Kreuz manifestiert habe, könne einen Perspektivenwechsel und damit auch positivere Gefühle bewirken. Glaube sei aber kein geistliches Hochgefühl: «Glauben bedeutet, schlicht Jesus zu vertrauen, gerade weil du deinem Herzen mit seiner Gefühlswelt nicht vertrauen kannst.»

Lobpreis –Wenn mein Singen leer wird
Im zweiten Bereich wird unter anderem der christliche Gottesdienst heidnischen Opferriten gegenübergestellt, in denen die Götter mit Opfern besänftigt wurden. Der Gottesdienst sei der Ort, an dem Gott dem Menschen diene. Und er diene mit dem Wort, um den Menschen Vergebung, Gnade und Leben zuzusprechen. Dieses Wort von «aussen» sei objektiv und wirke befreiend. Es stehe vor dem subjektiven «inneren» Wort, das von Selbstzweifel und Ungewissheit geprägt sein könne.

Bibel – Wenn Gottes Wort mir Angst macht
In diesem Kapitel erläutert Detje das Konzept von «Gesetz und Evangelium». Das richtige Verständnis davon öffne das Verständnis für die Heilige Schrift, weil es zwei Arten unterscheide, wie Gott rede. Laut Luther ist diese Unterscheidung «die höchste Kunst in der Christenheit», um die alle Christen wissen sollten. In Gegensatzpaaren erläutert der Autor den Unterschied, wie: «Das Gesetz fordert. Das Evangelium schenkt»; «Das Gesezt sagt: ‘Tu dies!’ Das Evangelium sagt: ‘Es ist bereits getan!’»; «Das Gesetz ist die Diagnose, das Evangelium die Medizin.»

In einem Abschnitt behandelt Malte Detje auch die Vermischung von Gesetz und Evangelium, die Gesetzlichkeit. Sie sei die «eigentliche Ursache für so vielen geistlichen Frust, den wir im Umgang mit der Bibel erleben».

Wären sich mehr Christen dieses für das Bibelverständnis zentralen Unterschieds bewusst, gäbe es meines Erachtens weniger griesgrämige oder freudlose Christen. Dieses Kapitel über Gesetz und Evangelium ist nicht nur das längste, sondern auch das zentralste. Es ist augenöffnend und befreiend.

Veränderung – Wenn Sünde Teil meines Lebens bleibt
Im vierten Kapitel geht Detje Enttäuschungen im Christenleben an, die entstehen, weil falsche Erwartungen ans Christsein gestellt werden, die an der Lebensrealität scheitern. Er ist dabei sehr ehrlich und direkt und spricht den Kontrast der christlichen Existenz offen an: Der Christ ist gleichzeitig Gerechter und Sünder. «Beides gilt zu 100 Prozent.» Diese Realität beschreibt er so: «Die Sünde ist stärker als du es bist, aber Jesus ist stärker als deine Sünde.»

Martin Luther sei am spätmittelalterlichen Konzept der eingegossenen Gnade fast verzweifelt. Gnade wurde als Substanz verstanden, die den Menschen von innen heraus verändern und besser machen solle. Luther war so ehrlich und musste beim Blick auf sein Leben feststellen, dass dem nicht so war. Dann erschloss sich ihm das reformatorische Verständnis der zugerechneten Gnade, wonach der Mensch in einen neuen Status vor Gott kommt, «als sein geliebtes Kind». Die Klärung des Unterschieds zwischen eigegossener und zugerechneter Gnade, die Malte Detje ausführt, scheint mir elementar fürs Christsein, um nicht frustriert aufzugeben.

Gemeinde – Wenn Kirche nicht mehr mein Zuhause ist
Im fünften Kapitel thematisiert der Autor die Tatsache, dass die Gemeinde manchmal auch ein Ort von Verletzungen und Enttäuschungen sein kann. «Es gibt Formen von Kirche, die krank machen. Gemeindekulturen können Gift für die Seele sein.» An der unrühmlichen Begebenheit von Noahs Trunkenheit führt er aus, dass die Kirche ein «Zufluchtsort für gescheiterte Glaubenshelden» ist und wie miteinander heilsam umgegangen werden kann.

Berufung – Wenn ich Gottes Plan nicht erkenne
Im letzten Kapitel setzt der Pastor ein Fragezeichen hinter die Vorstellung, dass Gott für jeden Menschen einen Plan habe, den man entdecken und sein Leben danach ausrichten solle. Die vermeintlichen Pläne Gottes für unser Leben seien oft nur fromm angestrichene Selbstverwirklichungsprojekte. Das reformatorische Konzept der Berufung sehe diese in allen Bereichen des Lebens, in Arbeit und Familie, Nachbarschaft und Kirche. Die Berufung drücke sich weniger durch ein inneres Gefühl aus, etwas Bestimmtes zu tun, als ganz praktisch und konkret in dem, welches meine «täglichen Aufgaben sind». Christen seien berufen, den Mitmenschen zu dienen: «Jetzt ist das Badezimmer zu putzen.» Gott brauche unsere guten Werke nicht, aber «unser Nächster braucht sie».

Der Autor hat seine Ausführungen mit vielen Begebenheiten aus dem Alltag illustriert, was die Thematik anschaulich und leicht nachvollziehbar macht. Obwohl das Buch zentrale theologische Konzepte vermittelt, kommen sie nicht trocken oder abstrakt daher. Sie sind im Alltag eingebettet und gut verständlich beschrieben.

Ich empfehle das Buch allen, die mit Gott unterwegs sind, weil es das Verständnis für das Evangelium erweitert, vertieft und es entlastend wirkt. Lesenswert ist es auch für Menschen, die ihre Geschichte mit Gott abgebrochen haben. Vielleicht hilft es ihnen bei der Verarbeitung jener Zeit und ermöglicht einen Perspektivenwechsel auf das Christsein. Personen, die am Anfang ihres Christenlebens stehen, werden es wahrscheinlich eher aus einer theoretischen Perspektive lesen, aber es kann durchaus hilfreich sein, die Gewichte von Anfang an richtig zu setzen. «Im Zweifel für Gott» hat in meiner Bibliothek einen besonderen Platz.
Herbert Bodenmann

Das Buch kann beim Advent-Verlag Schweiz bestellt werden, jeweils morgens: Telefon: 033 511 11 99 oder info@advent-verlag.ch | https://www.advent-verlag.ch/

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Symbolbild - Buch. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: Der Sohn – Gottes Bund mit den Menschen

Ostfildern/Deutschland | 27.08.2020 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: Der Sohn – Gottes Bund mit den Menschen, Ty Gibson, Advent-Verlag Lüneburg; 2020, 240 Seiten Paperback (14 x 21 cm), 20,00 € / 24,90 CHF; ISBN/EAN: 978-3-8150-1982-5.

Mit dem Paperback „Der Sohn – Gottes Bund mit den Menschen“ stellt der Advent-Verlag Lüneburg zum zweiten Mal den deutschsprachigen Lesern ein erhellendes Werk über den Charakter Gottes des begnadeten nordamerikanischen Autors Ty Gibson zur Verfügung. Wieder ist es ein Erlebnis, seinen Darstellungen über den Charakter Gottes zu folgen. Hier geht es in besonderer Weise um den Sohn Gottes – ein Konzept, für viele Christen immer noch ein Mysterium.

Ty Gibson, der in einer säkularen Welt aufgewachsen ist und erst als Teenager zum Glauben gefunden hat, beschreibt den Bund Gottes mit dem Menschen anhand des Konzeptes der Sohnschaft. Damit erhellt er die biblischen Beschreibungen über den Sohn und behandelt gewissermassen im Vorbeigehen auch noch „die Genialität der Drei“, der Dreiheit Gottes.

Beginnend mit der Frage nach den „zwei möglichen Identitäten“ Jesu beschreibt Gibson einfühlsam, einprägend und irgendwie schlicht und dennoch überaus verständlich und nachvollziehbar, wer dieser Jesus ist. Er beginnt bei den ersten Seiten der Bibel und folgt einem roten Faden. Getragen wird dieser Faden von dem Konzept des Bundes – Gottes Bündnis mit dem Menschen. Grundlage sei nach Gibson der „göttliche Plan der Erschaffung der Menschheit: Es sollte eine Linie von Söhnen und Töchtern entstehen, die das Bild Gottes weitertragen“. Allerdings sei dieser Plan unterbrochen worden, Gibson‘s Ausdruck für die Sünde.

Schon Adam wurde durch den Schreiber des Lukasevangeliums als „Sohn Gottes“ bezeichnet. Mit der „Unterbrechung“ wurde die Verheissung der Erlösung (1. Mose 3:15) eng mit dem Begriff der Nachkommenschaft verknüpft. Gibson beleuchtet die in diesem Sinne zu sehende Sohnschaft biblischer Gestalten wie Israel, David und Salomo. Das Neue Testament greift diese „Bundesidentität“ auf und sieht in Jesus den Sohn Davids bzw. den Sohn Abrahams (bei Matthäus), den Sohn Adams (bei Lukas), den „einzigen Sohn“ (bei Johannes), den erstgeborenen Sohn (bei Paulus im Römerbrief) und „unseren Bruder in Ewigkeit“ (beim Schreiber des Hebräerbriefes). Die Geschichte Jesu und die Geschichte der gesamten Heiligen Schrift, so fasst Gibson sein Werk zusammen, sei insgesamt eine Geschichte des Bundes zwischen Gott und Menschen – eine Liebesgeschichte.

Diese Liebesgeschichte habe zum Ziel, die Unterbrechung zu überwinden. Das könne nur durch Liebe geschehen und unter „Hingebung und Gemeinschaft mit dem heiligen Geist“. Deshalb sei Gott zum Sohn Gottes geworden. Er habe seine Wirklichkeit unseren Bedürfnissen angepasst. So sei Gott zum Bruder der Menschen geworden.

Etliche Leser der 2018 unter dem englischen Titel „The Sonship of Christ“ erschienenen Lektüre finden Worte wie „beeindruckend“, „bahnbrechend“, „brillant“ und „erstaunlich“. Ich kann mich dem nur anschliessen. Es lässt sich in knapp vier Stunden gut durchlesen und will zwischendurch gar nicht bei Seite gelegt werden. Ich bin dankbar für diese horizonterweiternde Publikation.
Stephan G. Brass

Das Buch kann beim Advent-Verlag Schweiz bestellt werden, jeweils morgens: Telefon: 033 511 11 99 oder info@advent-verlag.ch | https://www.advent-verlag.ch/

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