Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 12/2021 - DEZEMBER 2021 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 12/2021 - DEZEMBER 2021

Werner Dullinger (2. v. re.), Präsident, und Johannes Naether (2. v.li.), Vizepräsident der Adventisten in Deutschland. Sie ermutigen in einem Videoclip zur Impfung gegen COVID-19. Bild: Besprechung mit dem Chefarzt der Inneren Medizin am Krankenhaus Waldfriede (Berlin), Prof. Dr. C. Büning (re.) und Krankenhausvorstand B. Quoss (li.) © Foto: Adventisten in Deutschland

Adventistische Freikirchenleitung in Deutschland spricht sich für Covid-Impfung aus

Ostfildern und Hannover/Deutschland | 03.12.2021 | APD | International

Aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Lage in Deutschland hat sich die Leitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland entschlossen, in einer Videobotschaft an die Mitglieder der Freikirche eine Impfung gegen das Virus zu empfehlen.

„Nach wie vor achten wir die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen als hohes Gut, glauben aber auch, dass wir als Organisation eine Verantwortung für unsere Mitglieder und die Gesellschaft haben. Evidenzbasiert ist die Impfung ein entscheidendes Mittel, um die Kontrolle über diese Epidemie zu erhalten. Von daher laden wir jeden ein, zu überlegen, ob es nicht sinnvoll sein könnte seine persönlichen Ansichten, die sicher auch begründet sind, im Interesse und im Dienst an der Gesellschaft und im Angesicht evidenzbasierter Fakten nochmals zu überdenken“, so formulieren es die Kirchenpräsidenten Werner Dullinger und Johannes Naether.

Im Videoclip kommt auch Professor Dr. med. Carsten Büning zu Wort, Chefarzt der Inneren Medizin am adventistischen Krankenhaus Waldfriede (Berlin-Zehlendorf). Er stützt die Impfempfehlung der Freikirchenleitung mit medizinischen Argumenten.

Mit ihrer Impfempfehlung steht die adventistische Freikirchenleitung in Deutschland im Einklang mit der adventistischen Weltkirchenleitung, die kürzlich ihre bestehende Impfempfehlung bekräftigt hat (siehe APD-Meldung vom 27. Oktober): https://www.apd.media/news/archiv/14746.html

Der Videoclip der Freikirchenleitung ist bei YouTube unter dem Link https://youtu.be/X9yXTvmJ4dA zu sehen.

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Naomi Booia, designierte Exekutivsekretärin der adventistischen Kirchenleitung auf Kiribati © Foto: Adventist Record

Erste Frau als Exekutivsekretärin der adventistischen Kirchenleitung in Kiribati gewählt

Wahroonga, NSW/Australien | 31.12.2021 | APD | International

Die adventistische Kirchenleitung «Kiribati Mission» auf der Insel Kiribati im Südpazifik, hat die Theologin Naomi Booia zu ihrer neuen Exekutivsekretärin ernannt. Es sei das erste Mal, dass eine Frau innerhalb der überregionalen Kirchenleitung der «Trans Pacific Union Mission» (TPUM) in diese Aufgabe gewählt worden sei, berichtet Adventist Record, Kirchenzeitschrift im Südpazifik. Naomi Booia wird ihre Aufgabe Mitte 2022 antreten.

Derzeit ist Naomi Booia als Theologiedozentin am «Fulton Adventist University College» tätig. Sie schloss ihr Studium in Fulton im Jahr 2021 mit einem Bachelor of Arts in Theologie ab. Von 2013 bis 2016 arbeitete sie in der Kiribati-Mission und besuchte dann das «Adventist International Institute of Advanced Studies», wo sie 2018 einen Master in Religion erwarb. Naomi Booia ist verheiratet und hat einen Sohn.

«In eine neue Rolle berufen zu werden, ist eine grosse Herausforderung für mich, aber nachdem ich über Gottes Führung in meinem Leben nachgedacht habe, bin ich nun zuversichtlich, diese Chance zu ergreifen», sagte die Theologin.

Wahl von Naomi Booia – «ein grosser Erfolg für unsere Arbeit in Kiribati»
Maveni Kaufononga, Leiter der überregionalen Kirchenverwaltung, der Trans Pacific Union Mission, begrüsste die Ernennung. «Für mich ist dies ein grosser Erfolg für unsere Arbeit in Kiribati», sagte er. «Wir haben zu wenig Pastoren in Kiribati, und Naomi wird ein Vorbild für unsere Frauen sein, die eine pastorale Rolle übernehmen, was die Arbeit in Kiribati voranbringen wird. Viele Frauen in Kiribati tragen zum Funktionieren der Regierung und des privaten Sektors bei; warum nicht auch in der Kirche?»

Adventisten in Kiribati
Auf dem unabhängigen Inselstaat Kiribati mit 121.000 Bewohnern, feiern mehr als 3.000 adventistische Christen in 20 Kirchen jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. Sie unterhalten auf der Insel die Kauma Adventist High School. Die regionale Kirchenleitung «Kiribati Mission» ist Teil der überregionalen Kirchenleitung, der «Trans Pacific Union Mission», zu der auch Fidschi sowie andere Inselstaaten wie Samoa, die Salomonen, Tonga und Vanuatu gehören.

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Die adventistische Bildungsstätte Friedensau wurde 1899 gegründet und ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Hochschule. © Theologische Hochschule Friedensau

Adventisten in Deutschland ermöglichen gebührenfreies Theologiestudium an kircheneigener Hochschule

Ostfildern, Hannover und Friedensau/Deutschland | 31.12.2021 | APD | International

Der Nord- und Süddeutsche Verband der Siebenten-Tags-Adventisten hat mit der kircheneigenen Theologischen Hochschule Friedensau vereinbart, die Studiengebühren für ein Studium der Theologie im B.A. Programm zu übernehmen. Die Mitglieder der Leitungsgremien beider Verbände billigten diese Vereinbarung auf ihrer Sitzung am 5. Dezember. Das berichtet die Kirchenzeitschrift Adventisten heute in ihrer Januarausgabe 2022.

Durch diese Vereinbarung ist es möglich geworden, ab dem Sommersemester 2022 ein vollständiges Theologiestudium ohne Studiengebühren zu absolvieren. Denn bereits Ende 2020 beschloss die teilkontinentale Kirchenleitung der Adventisten für West- und Südeuropa (Intereuropäische Division, EUD) eine Reform des Masterstudiengangs in Theologie, die ebenfalls mit einer Gebührenbefreiung für Studierende verbunden ist. Die beschlossenen Regelungen gelten auch für Studierende aus dem Gebiet der Intereuropäischen Division und bereits eingeschriebene Studierende.

Eine Hilfe bei anfänglicher Unsicherheit
„Es ist uns ein Anliegen, dass alle, die ein ernsthaftes Interesse haben, als Pastorin oder Pastor für die Freikirche zu arbeiten, das Studium zukünftig ohne finanzielles Risiko absolvieren können“, so Johannes Naether, Präsident des Norddeutschen Verbandes der Adventisten. Studierende der Theologie brauchen daher ab dem Sommersemester 2022 nur noch die Einschreibegebühren in Friedensau zu bezahlen, sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung.

Die Freikirche hoffe, dadurch auch solche Studierende zu gewinnen, die sich am Anfang des Studiums noch unsicher sind, ob das ihre Berufung sei, so Werner Dullinger, Präsident des Süddeutschen Verbandes der Adventisten.

Erneuerte Studiengänge
Gleichzeitig mit der finanziellen Entlastung der Studierenden werden auch die Studiengänge in Theologie inhaltlich und konzeptionell erneuert. Bereits seit dem Wintersemester 2020 ist an der Theologischen Hochschule Friedensau ein veränderter Bachelor-Studiengang eingeführt worden, nach dessen Absolvierung bereits eine praktische Tätigkeit als Pastoralassistent/in in einer adventistischen Kirchengemeinde aufgenommen werden kann. Dazu würden wichtige Kompetenzen für den Praxiseinstieg bereits in den ersten drei Studienjahren vermittelt, um junge Theologinnen und Theologen nach relativ kurzer Studienzeit gut vorbereitet in die Arbeit in die Gemeinden zu entsenden, so die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ThH-Friedensau. Nach zwei Jahren Berufserfahrung als Pastoralassistent/in sei der Weg frei für das Masterstudium Theologie. Für eine vollumfängliche Tätigkeit als Pastorin oder Pastor ist weiterhin ein Masterabschluss notwendig.

Auch ein reformierter Masterstudiengang Master in Pastoral Ministry wird eingerichtet. Die Unterrichtssprache wird Englisch sein. Inzwischen liegt der von einer international besetzten Kommission erarbeitete Lehrplan für diesen Masterstudiengang vor. Wichtige Schwerpunkte darin sind die Fachgebiete Praktische Theologie und Missionstheologie. „Damit soll eine theologische Ausbildung gewährleistet werden, die nah an den Bedürfnissen der Kirchengemeinden und nah an den Herausforderungen einer säkularen Gesellschaft liegt“, so Hochschulrektor Professor Dr. Roland Fischer. Der neue Masterstudiengang soll von einem internationalen Kollegium gelehrt werden, das die verschiedenen Regionen West- und Südeuropas repräsentiert. Auch dieser Studiengang wird für Studierende, die eine Empfehlung für einen anschließenden Dienst als Pastorin oder Pastor von ihren nationalen Kirchenleitungen (Verbänden) erhalten haben, gebührenfrei sein.

Theologische Hochschule Friedensau
Die 1899 gegründete Friedensauer Bildungsstätte ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Theologische Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können derzeit acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Unter den ca. 200 Studierenden sind 30 Nationen vertreten. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de

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Banner der Mennoniten zum Weltgemeinschaftssonntag am 21. Januar 2022. © Banner: Mennoniten

Mennoniten feiern den Weltgemeinschaftssonntag am 23. Januar 2022

Zürich/Schweiz und Kitchener/Kanada | 31.12.2021 | APD | International

Am 21. Januar 1525 fand in Zürich die erste Glaubenstaufe der später sogenannten Täufer statt. Die täuferische Bewegung (Täufertum) hat ihre Ursprünge in der «Radikalen Reformation» des 16. Jahrhunderts. Zur Erinnerung an dieses Ereignis feiert seit einigen Jahren die weltweite mennonitische Glaubensfamilie jeweils den «Weltgemeinschaftssonntag» an einem Sonntag um den 21. Januar. Im Jahr 2022 findet dieser besondere Tag am Sonntag, den 23. Januar statt, wie CBS KULTUR INFO berichtet.

Als Täufer sind die Mennoniten geschichtlich eng mit den Hutterern und Amischen in den USA verbunden. Ihr Name leitet sich von dem aus Friesland stammenden Theologen Menno Simons (1496–1561) ab. Sie sind heute auch als Taufgesinnte (in den Niederlanden als Doopsgezinde), Alttäufer, Altevangelisch Taufgesinnte (in der Schweiz) oder als Evangelisch-Mennonitische Freikirche bekannt. Im deutschsprachigen Raum findet sich auch oft die Umschreibung täuferisch-mennonitisch.

Das Motto für den globalen täuferischen Sonntag 2022 lautet «Jesus gemeinsam folgen». Die Materialien wurden von drei Mitgliedskirchen der Mennonitischen Weltkonferenz (MWK) in Indonesien erarbeitet. Unter diesem Leitwort findet im Juli 2022 auch die Vollversammlung der Mennonitischen Weltkonferenz im indonesischen Semarang (Zentraljava) statt.

Start der Täuferbewegung 1525 mit geheimem Gottesdienst in Zürich
Auch wenn Jahrestage etwas willkürlich sein mögen, die Täuferbewegung begann «offiziell» am 21. Januar 1525, als eine kleine Gruppe von christlichen Reformern sich zu einem geheimen Gottesdienst in Zürich versammelten. Die Gruppe war frustriert darüber, wie ihr Anführer, Ulrich Zwingli, zögerte, die Veränderungen der katholischen Rituale umzusetzen, obwohl man sich darauf geeinigt hatte, dass die Schrift sie verlange, besonders die Messe und die Praxis der Kindertaufe. Wie sie die Schrift lasen, war die wahre christliche Taufe mit einer bewussten Verpflichtung verbunden, Jesus nachfolgen zu wollen – etwas, was kein Kind tun konnte. So kam diese kleine Gruppe am 21. Januar 1525 überein, einander als Erwachsene zu taufen. Auch wenn es noch einige Zeit dauerte, bis die volle Bedeutung der Taufe ins Blickfeld kam, verstanden die frühen Täufer diesen Akt als Symbol für die Gegenwart des Heiligen Geistes in der Gabe der Gnade Gottes, eine Verpflichtung zu einem Leben in täglicher Nachfolge, und Mitgliedschaft in einer neuen Gemeinschaft des Gottesvolks. Historiker betrachten diese Ereignisse als die Geburtsstunde der Täuferbewegung und der ganzen Freikirchenbewegung, wie wir sie heute kennen.

Ganzkörpertaufe bei vielen Freikirchen
In vielen Freikirchen, wie zum Beispiel bei den Baptisten, den Brüdergemeinden, den Freien evangelischen Gemeinden, den Gemeinden Christi, den Mennoniten, den Pfingstgemeinden, den Siebenten-Tags-Adventisten, ist die Erwachsenentaufe (auch Glaubenstaufe) nach Unterweisung im Glauben und Bibelstudium die Regel. Sie geschieht hier meist nach biblischem Vorbild als Ganzkörpertaufe.

Die Mennonitische Weltkonferenz
Die Mennonitische Weltkonferenz, mit Generalsekretariat in Kitchener (Ontario/Kanada). zählt heute mehr als 100 nationale mennonitische Kirchen und täuferische Brüderkirchen in 58 Ländern. Rund 1,5 Millionen erwachsen getaufte Mitglieder versammeln sich in rund 10.000 Kirchengemeinden.

Die Unterlagen für Gottesdienst des Täuferischen Weltgemeinschaftssonntags sind abrufbar unter:
https://www.mennonews.de/wp-content/uploads/2021/12/weltgemeinschaft-22.pdf

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Mitarbeiter des „Adventist Medical Center Manila“ (AMCM) mit Impfkarte. © Bild: Adventist Medical Center Manila

Philippinen: Ungeimpfte Mitarbeitende in adventistischem Spital müssen ab Januar für PCR-Test bezahlen

Milton Freewater, Oregon/USA | 31.12.2021 | APD | International

Die Verantwortlichen des „Adventist Medical Center Manila“ (MAMC) auf den Philippinen haben Anfang Dezember in einem Schreiben an alle Bereichsleitungen des Spitals mitgeteilt, dass ungeimpfte Arbeitnehmende ab dem 4. Dezember 2021 alle zwei Wochen einem PCR-Test auf COVID-19 unterzogen werden müssen. Laut einem Bericht von „Adventist Today“ (AT), einem unabhängigen journalistischen Dienst, dürfen die Mitarbeitenden nur dann zur Arbeit ins Krankenhaus, wenn sie einen Impfnachweis erbringen und/oder ein negatives PCR-Ergebnis vorweisen können. Wer dies nicht kann, muss er der Arbeit fernbleiben.

Eine allfällige Abwesenheit werde mit dem verfügbaren Krankheits- oder Urlaubsguthaben verrechnet. Wo diese aufgebraucht seien, gelte laut dem Schreiben der Krankenhausleitung die Regel "keine Arbeit, keine Bezahlung".

Im Dezember übernimmt das Krankenhaus noch 50 Prozent der Kosten für die zweiwöchentlichen Tests. Ab Januar 2022 müssen die nicht geimpften Mitarbeitenden die gesamten Kosten für die Tests selbst tragen. Einem Bloomberg-Artikel zufolge kosten PCR-Tests in den Philippinen zwischen 55 und 90 Franken. Nach Angaben des philippinischen Ministeriums für Arbeit und Beschäftigung verdienen Krankenschwestern und -pfleger in einem privaten Krankenhaus auf den Philippinen durchschnittlich 180 Franken im Monat.

Die Entscheidung des „Adventist Medical Center Manila“ stehe im Einklang mit dem neuen Mandat der Regierung, das am 1. Dezember 2021 in Kraft getreten ist. Demnach müssen Unternehmen von ihren Mitarbeitern verlangen, dass sie gegen COVID-19 geimpft sind.

Niedrige Impfquote auf den Philippinen
Impfstoffe gegen COVID-19 wären in der Hauptstadt Manila ausreichend verfügbar. Die Philippinen hätten jedoch mit 42,7 Prozent der Bevölkerung eine der niedrigsten Impfraten unter den großen Volkswirtschaften. Von den 35,5 Millionen Erwerbstätigen im Land waren nach Angaben der Regierung am 28. November 2021 nur 13,2 Millionen vollständig geimpft. Außerhalb der Hauptstadtregion Manila wurden weit verbreitete logistische Probleme, von der Lagerung über den Transport bis hin zur Verteilung, als Gründe für die niedrige Impfquote des Landes genannt.

Adventistische Weltkirchenleitung empfiehlt Impfung
Laut Erton Köhler, Generalsekretär der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, seien nach vorsichtigen Schätzungen bisher weltweit mindestens 17.000 Kirchenmitglieder an COVID-19 verstorben, darunter 773 hauptamtliche Mitarbeiter und Pensionäre.

Die Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) hat am 25. Oktober 2021 eine Stellungnahme zur aktuellen Situation im Zusammenhang der Impfungen gegen Covid-19 herausgegeben. Danach bejaht und empfiehlt die adventistische Kirche, abgesehen von den Vorteilen eines gesunden Lebensstils und der Gesundheitsprävention, den verantwortungsvollen Einsatz von Impfstoffen als wichtige Maßnahme der Volksgesundheit, insbesondere im Falle einer Pandemie. Gleichzeitig respektiere die Kirche auch das Recht des Einzelnen auf Entscheidungsfreiheit für diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollten. Bei der Abwägung der verschiedenen Optionen sollte allerdings berücksichtigt werden, „dass die Vorteile der Impfung über die eigene Person hinausgehen und zum Schutz der lokalen und globalen Bevölkerung insgesamt beitragen“ (s. auch die APD Meldung vom 1. November:
https://www.apd.info/2021/11/01/adventistische-weltkirchenleitung-bekraeftigt-impfempfehlung/).

Ähnlich äusserte sich auch die Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland in der 6-seitige „Stellungnahme zur Impfung gegen COVID-19 − theologische und medizinische Aspekte“ vom 4. Januar 2021. In Übereinstimmung mit dem Dokument ihrer Weltkirchenleitung erklären auch die deutschen Freikirchenleiter, dass die Impfung „eine Frage des Gewissens aber auch Geste der Nächstenliebe“ sei.

Sie betonen: „In der Beurteilung des Impfens müssen diese seltenen, aber möglichen Risiken mit den Risiken durch die jeweilige Erkrankung und deren Komplikationen ins Verhältnis gesetzt werden. Nach unserer Einschätzung ergibt sich bei den empfohlenen Impfungen eine eindeutige Bilanz zugunsten der Impfung. So gesehen besitzt das Impfen auch eine solidarische Komponente und Geste der Nächstenliebe.“

In einer Videobotschaft, die am 3. Dezember veröffentlicht wurde, bekräftigte die Freikirchenleitung diese Position und empfahlen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Die deutsche Stellungnahme vom Januar 2021 kann als Dokument heruntergeladen werden:
https://www.adventisten.de/utility/dokumente-und-stellungnahmen/

Der Videoclip vom 3. Dezember mit der Impfempfehlung ist bei YouTube unter dem Link https://youtu.be/X9yXTvmJ4dA zu sehen.

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Symbolbild Dialog © Foto: geralt on pixabay

Vor 20 Jahren führten Reformierte und Adventisten einen Dialog

Genf/Schweiz | 31.12.2021 | APD | Ökumene

Wie CBS KULTUR INFO berichtet, fand vor 20 Jahren, vom 1. bis 7. April 2001, im schweizerischen Jongny/VD ein internationaler theologischer Dialog zwischen der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und dem Reformierten Weltbund statt. Der Dialog stand unter dem Thema «Die Kirche auf dem Hintergrund des reformatorischen Erbes: Ihre Mission in einer Welt weitverbreiteten Unrechts und ökologischer Zerstörung». Gesprächsgrundlage waren Referate über das Selbstverständnis der jeweiligen Konfession, einschliesslich des Verhältnisses der Adventisten zur Reformation des 16. Jahrhunderts.

Seitens der Reformierten waren acht Theologen und von den Adventisten neun Theologen an den siebentägigen Gesprächen beteiligt.

Gegenseitig Missverständnisse und Klischeevorstellungen ausräumen
Ziel war es, bestehende Missverständnisse und falsche Klischeevorstellungen auszuräumen. Ausserdem wurden Perspektiven im Hinblick auf Probleme der Gegenwart, wie sozial-ökonomisches Unrecht, Umweltzerstörung und Benachteiligung aufgrund von Religion und Geschlecht thematisiert. Die Begegnung führte zu einem überraschend weiten Spektrum von Übereinstimmung in den Bereichen der Lehre und der Ethik.

Adventisten machten deutlich, dass sie dem historischen Glauben der Kirche und dem Erbe der Reformation verpflichtet sind, und die Reformierten waren beeindruckt von den enormen Anstrengungen der Adventisten in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Religionsfreiheit. In vielerlei Hinsicht waren diese Gespräche für beide Seiten ein Lernprozess.

Gemeinsamer Schlussbericht
Der gemeinsame Schlussbericht unterstrich den Geist der Offenheit während der Sitzungen: «Wir freuen uns zu dem Schluss zu kommen, dass unser Gespräch in viele Richtungen produktiv war. Wir haben unsere Lehrgrundlagen bekräftigt und erklärt, wie sich unsere Lehren im Laufe der Zeit entwickelt haben. Wir haben versucht, gegenseitige Missverständnisse in der Lehre auszuräumen. Wir haben den Partisanengeist aufgehoben, indem wir den Status der anderen als Christen nicht in Frage gestellt haben.»

Reformierter Weltbund - heute: Weltgemeinschaft reformierter Kirchen (WGRK)
Der Reformierte Weltbund (RWB) wurde 1875 gegründet. Im Jahr 2010 erfolgte die Vereinigung des Reformierten Weltbundes und des «Reformierten Ökumenischen Rats» (REC) zur Weltgemeinschaft reformierter Kirchen (WGRK). Ihren Sitz hatte sie 2014 von Genf nach Hannover verlegt.

Zwischen dem «Reformierten Ökumenischen Rat» und den Adventisten wurden 1985 und 1987 bereits zwei Dialogtreffen abgehalten.

Zur Weltgemeinschaft reformierter Kirchen (WGRK) gehören heute 100 Millionen Christen aus reformierten, presbyterianischen, unierten, sich vereinigenden und waldensischen Kirchen in 105 Ländern. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten zählt 21,8 Millionen erwachsen getaufte Mitglieder in 212 Ländern.

Dialogbericht auf Deutsch:
https://www.adventisten.de/fileadmin/adventisten.de/files/downloads/Dokumente_und_Stellungnahmen__%C3%B6ffentlich_/Reformiert-AdventDialog.pdf

Dialogbericht auf Englisch:
https://ecumenism.net/archive/docu/2001_sda_warc_report.pdf

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ÖRK-Webseite zur Gebetswoche 2022 für die Einheit der Christen. © Foto: ÖRK

Gebetswoche für die Einheit der Christen 2022

Genf/Schweiz | 31.12.2021 | APD | Ökumene

Während der Gebetswoche für die Einheit der Christen versammeln sich jeweils im Januar weltweit Christinnen und Christen aus vielen verschiedenen Traditionen und Konfessionen, um in Anlehnung an das Gebet Jesu für seine Jünger «damit sie alle eins seien [...], damit die Welt glaube» (vgl. Joh 17,21), gemeinsam für die Einheit zu beten.

Traditionell findet die Gebetswoche vom 18. bis 25. Januar zwischen den Gedenktagen für das Bekenntnis des Apostels Petrus und die Bekehrung des Apostels Paulus statt. Zwei Festtage also, die fest im Kirchenjahr der anglikanischen, evangelischen, orthodoxen Kirchen sowie der römisch-katholischen Kirche verankert sind.

Gottesdienst-Liturgie vom Rat der Kirchen im Nahen Osten
Die Gottesdienst-Liturgie und weitere Materialien für 2022 wurden vom Rat der Kirchen im Nahen Osten vorbereitet. Die ausgewählten biblischen und liturgischen Texte beziehen sich auf den Besuch der Sterndeuter beim neugeborenen König, von dem das Matthäusevangelium berichtet. Diesem Text ist auch das Motto entnommen: «Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten» (Mt 2,2).

Dies hat mehrere Gründe. Die Christen im Westen feiern Weihnachten, aber das ältere und für viele Christen des Ostens wichtigste Fest ist das Fest der Erscheinung des Herrn, an dem Gottes Heil den Völkern in Bethlehem und am Jordan offenbart wurde. Es wird in unseren Breitengraden am 6. Januar als Fest der Heiligen Drei Könige gefeiert. Diese Konzentration auf die Erscheinung des Herrn (Theophanie) ist in einem gewissen Sinne ein Schatz, den die Christen des Nahen Ostens mit ihren Brüdern und Schwestern auf der ganzen Welt teilen.

Die Christen im Nahen Osten wählten den Text der Sterndeuter aus dem Matthäusevangelium, weil sich die Welt besonders heute nach einem Licht sehnt, das auf den Weg zum Erlöser, der alle Finsternis überwinden kann, führt. Die globale COVID-19-Pandemie habe eine Wirtschaftskrise ausgelöst, und es scheiterten diejenigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen, die dem Schutz der Schwächsten und am meisten Verletzlichen dienen sollten. Dies machte die nahöstlichen Christen nachdrücklich bewusst, dass die Welt ein Licht brauche, das in der Finsternis leuchtet. Der Stern, der vor zweitausend Jahren im Osten, also im Nahen Osten, erschien, rufe noch immer zur Krippe, an den Ort, an dem Christus geboren wurde. «Er führt uns dorthin, wo der Geist Gottes lebendig ist und wirkt, in dem wir getauft sind und er unsere Herzen verwandelt. So heisst es in der Einführung zum Thema der kommenden Gebetswoche.

Von der internationalen zur Gebetswoche für die Einheit der Christen
Diese internationale Gebetswoche wurde 1909 vom Amerikaner Paul Francis Wattson (1863–1940) ins Leben gerufen. Von der römisch-katholischen Kirche übernommen, hatte diese Gebetsoktav bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhundert «die Rückkehr der verschiedenen christlichen Kirchen nach Rom zum Inhalt». Die Gebetsoktav bekam dann in den 30er und 40er Jahren eine deutlich andere Richtung, als Abbé Paul Couturier in Lyon (Frankreich) erkannte, dass das Gebet für die Einheit nur Sinn hat, wenn es gemeinsam mit Nicht-Katholiken gebetet wird. Von diesen konnte aber nicht verlangt werden, für die Rückkehr nach Rom zu beten. Die Gebetswoche wurde daher allgemein dem Gebet für die Einheit gewidmet – «wann Christus sie will und mit welchen Mitteln er sie herbeizuführen gedenkt».

Der zweite Ursprung der Gebetswoche ist eine Initiative des Vorbereitungsausschusses für die erste Weltkonferenz für Glaube und Kirchenverfassung, der 1920 eine spezielle Gebetswoche für die Einheit angeregt hatte. Dafür wurde jedes Jahr den Kirchen ein kleines Materialheft zur Verfügung gestellt. 1941 verlegte die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung dieses Datum in den Januar, um Christen aller Konfessionen das Beten für die Einheit gemeinsam mit den Katholiken zu ermöglichen. Ab 1958 wurde die Ausarbeitung des liturgischen Materials von Glauben und Kirchenverfassung und der katholischen Seite aufeinander abgestimmt und unter ein gemeinsames Motto gestellt.

Weitere Informationen zur Gebetswoche 2022 unter:
https://agck.ch/gebetswoche-einheit/

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Der wegen angeblicher Blasphemie verurteilte Sajjad Masih Gill wurde freigesprochen. © Foto: privat

Pakistan: Wegen Blasphemie inhaftierter Adventist freigelassen

Ostfildern/Deutschland | 31.12.2021 | APD | Religion + Staat

Sajjad Masih Gill, der 2013 in Pakistan zu lebenslanger Haft verurteilte Siebenten-Tags-Adventist, ist wieder in Freiheit. Das Oberste Gericht von Lahore sprach den 37-Jährigen am 9. November vom Vorwurf der Blasphemie frei. Die Freilassung wurde aber erst drei Wochen später bekannt, um die üblichen Repressalien islamistischer Extremisten nach den Freisprüchen der Gerichte zu vermeiden.

Das teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit. Gill wurde 2011 festgenommen und beschuldigt, eine blasphemische, antiislamische Nachricht per SMS verschickt zu haben.

Obwohl diese nicht auf seinem Mobiltelefon gefunden wurde und es keine Zeugen gab, verurteilte ihn ein Gericht im Juli 2013 zu lebenslanger Haft und zu einer Geldstrafe. Insgesamt verbrachte Gill neun Jahre, zehn Monate und 15 Tage im Gefängnis. Während dieser Zeit wurde die Prüfung seiner Berufung über 100-mal verschoben. Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Pakistan hat Gill und seine Familie begleitet und immer wieder zum Gebet für ihn aufgerufen.

Zwischenzeitlich drohte die Todesstrafe
Am 10. März 2021 hatte der High Court Lahore sogar eine Petition der Staatsanwaltschaft zum Supreme Court mit dem Antrag zugelassen, die lebenslange Freiheitsstrafe von Sajjad Masih Gill in eine Todesstrafe umzuwandeln.

Im August 2013 hatten die IGFM und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA Gill als „Gefangenen des Monats“ benannt. Sie riefen dazu auf, sich in Briefen für ihn einzusetzen und für ihn zu beten. Von den rund 220 Millionen Einwohnern Pakistans sind 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen und zwei Prozent Hindus.

Internationale Kritik an Pakistans Vorgehen
Pakistan ist international stark für seine Gesetze bezüglich Gotteslästerung kritisiert worden. So hat sich das Europäische Parlament in einer Entschliessung vom 27.11.2014 deutlich dazu positioniert. Leider ist es aufgrund der fragilen Mehrheitsverhältnisse in Pakistan und des Einflusses religiöser Extremisten bislang nicht möglich gewesen, an der unerträglichen Gesetzessituation etwas zu verändern. Selbst pakistanische Juristen und Politiker, die sich zugunsten von Betroffenen ausgesprochen haben, sind Opfer von Mordanschlägen geworden.

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Eleanor Roosevelt, Mitverfasserin der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, mit Poster der Menschenrechtserklärung, 1949. © FDR Presidential Library & Museum_Creative Commons Attribution 2.0

EKS zum Menschenrechtstag: «Menschenrechte sind kein Spiel»

Bern/Schweiz und Frankfurt a.M./Deutschland | 31.12.2021 | APD | Menschenrechte

Anlässlich des internationalen Menschenrechtstages am 10. Dezember 2021 greift die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) in ihrem Text «Menschenrechte sind kein Spiel» Rechtsverletzungen im Emirat Katar auf, wo in einem Jahr die Fussball-Weltmeisterschaft stattfinden soll. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) stellt zum Gedenktag zwei Jahrbücher „Religionsfreiheit 2021“ sowie „Verfolgung und Diskriminierung von Christen” vor.

EKS und ACAT-Schweiz zum Menschenrechtstag
Zusammen mit der Menschenrechtsorganisation ACAT-Schweiz spricht sich die EKS anlässlich des Menschenrechtstages am 10. Dezember für die Einhaltung der Menschenrechte in Katar aus und fordert Fairplay auch neben dem Spielfeld. Spätestens die Vorbereitungen zur Fussballweltmeisterschaft 2022 offenbarten die prekäre Lage der Arbeitsmigrantinnen und -migranten im Wüstenstaat, so die EKS. „Die bei uns selbstverständlichen Freiheits- und Persönlichkeitsrechte haben in dem Emirat keine Gültigkeit“, schreibt die EKS. Das werfe die grundsätzliche Frage nach den Kriterien für die Vergabe von internationalen sportlichen Grossveranstaltungen auf. Auch wenn die FIFA sich eine Human Rights Policy gegeben habe, verbesserten sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen von ausländischen Arbeitskräften im Land kaum, so die EKS.

Dossier der EKS: „Menschenrechte sind kein Spiel“: https://www.evref.ch/wp-content/uploads/2021/11/2021-11_25_Menschenrechtstag_d.pdf

Kampagnendossier von ACAT-Schweiz: „Katar 2022: Baustelle Menschenrechte“:
https://www.evref.ch/wp-content/uploads/2021/11/Katar-2022_Kampagnendossier-ACAT.pdf

IGFM zum Menschenrechtstag: „Religionsfreiheit ist ein hohes Gut“
Am 10. Dezember 2021 stellten die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) die Jahrbücher 2021 „Religionsfreiheit” und „Verfolgung und Diskriminierung von Christen” im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz vor.

Die Jahrbücher, die seit 2013/2014 jährlich erscheinen, gehören zu den wichtigsten und umfangreichsten deutschsprachigen Publikationen zu diesem Thema. Die aktuelle Ausgabe des Jahrbuchs „Religionsfreiheit 2021“ analysiert unter anderem antisemitische Straftaten in Deutschland, die menschenrechtliche Lage religiöser Minderheiten in China sowie die Blasphemiegesetze in Pakistan. Ausserdem werden die unterschiedlichen Reaktionen in der islamischen Welt im Hinblick auf Terroranschläge auf Kirchen und Moscheen thematisiert sowie herausgearbeitet, wie Christen in Krisen zur staatlichen Ordnung stehen sollten.

Zum Download der Jahrbücher 2021:
https://www.iirf.eu/journal-books/german-yearbooks/

Tag der Menschenrechte: 10. Dezember
Der Tag der Menschenrechte ist der Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die UNO-Vollversammlung verabschiedet wurde. Er wird jedes Jahr weltweit am 10. Dezember begangen.

Zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:
https://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf

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Der Gebetstag ist nach dem ersten im Neuen Testament erwähnten Märtyrer Stephanus benannt. © Bild: Katholische Deutsche Bischofskonferenz

Katholische Kirche in Deutschland ruft zur Solidarität mit verfolgten Christen weltweit auf

Bonn/Deutschland | 31.12.2021 | APD | Religionsfreiheit

Die römisch-katholische Kirche in Deutschland begeht am 26. Dezember den „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“. In den Gottesdiensten am zweiten Weihnachtstag soll insbesondere aber nicht nur der Katholiken gedacht werden, die vielerorts in der Welt Opfer von Ausgrenzung und Unterdrückung sind. Die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz hat den zweiten Weihnachtstag als Termin ausgewählt, da die katholische Kirche an diesem Tag das Fest des Stephanus, des ersten Märtyrers des Christentums, feiert. Der „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“ bringe zugleich das Bekenntnis der Kirche zur Religionsfreiheit aller Menschen zum Ausdruck.

„In den Gottesdiensten dieses Tages soll der Verbundenheit mit den Not leidenden Mitchristen vor allem in den Fürbitten Ausdruck verliehen werden. Auch sind die Gläubigen zum persönlichen Gebet für dieses Anliegen aufgerufen. In diesem Jahr stehen insbesondere die Christen in Vietnam im Fokus, die immer wieder staatlichen Repressionen ausgesetzt seien.

Gebetstag seit 2003
Der Gebetstag am 26. Dezember ist Teil der 2003 gegründeten Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“, mit der die deutschen römisch-katholischen Bischöfe in ihren Kirchengemeinden, aber auch in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit auf die Diskriminierung und Drangsalierung von Christen in verschiedenen Teilen der Welt aufmerksam machen wollen. Die Initiative besteht jeweils aus einer Arbeitshilfe, die eine Schwerpunktregion in den Blick nimmt, Solidaritätsreisen, Gesprächen mit politisch Verantwortlichen und Besuchen von Bischöfen aus bedrängten Ortskirchen.

Die diesjährige Arbeitshilfe „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Vietnam“ kann kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden: https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/arbeitshilfen/solidaritaet-verfolgten-bedraengten-christen-unserer-zeit-vietnam.html.

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Banner der Initiative «Youth Alive» der adventistischen Weltkirchenleitung. © Foto: Health Ministries Department of SDA Church

Weil man die Depression nicht wegbeten kann – neue Initiative der Adventisten

Silver Spring, Maryland/USA | 31.12.2021 | APD | Gesundheit & Ethik

Die neue Initiative „Youth Alive“ der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung reagiert auf die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste Krise der psychischen Gesundheit wie Angstzustände, Einsamkeit und Depressionen. Das Hauptziel der entwickelten Ressourcen von „Youth Alive“ ist die Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gegenüber riskanten Verhaltensweisen.

Die Initiative „Youth Alive“ biete Videogespräche sowie Vorträge zur psychischen Gesundheit, ein Betreuerprogramm, einen wöchentlichen Newsletter und Ressourcen wie Bücher, Artikel und Videos, die über das Online-Portal kostenlos zugänglich seien, sagte Katia Reinert (PhD, CRNP), stellvertretende Direktorin für Gesundheitsdienste der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) und globale Koordinatorin von Youth Alive.

Ressourcen basieren auf den neuesten Forschungsergebnissen
Die Ressourcen der Initiative basierten auf den neuesten Forschungsergebnissen zur psychischen Gesundheit sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen und sei für alle zugänglich, unabhängig von Ausbildung oder Erfahrung, bestätigt Reinert.

Video Talks mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Videos auf Englisch, die Kirchenmitglieder auf der ganzen Welt erreichen sollen, behandeln Themen wie Depressionen und Ängste, Heilung emotionaler Wunden, Ausgewogenheit im Umgang mit den sozialen Medien, Essstörungen, Beziehungen und Trennungen sowie Selbstwertgefühl. Jede Folge ist etwa eine halbe Stunde lang und enthält Interviews mit erfahrenen Fachleuten und jungen Menschen, die ihre eigenen persönlichen Erfahrungen teilen, schreibt Adventist News Network (ANN).

Gebet bei Bewältigung psychischer Krisen hilfreich. Notwendig sind auch Medikamente und professionelle Behandlung
„Das gesamte Programm ist evidenzbasiert", sagte Katia Reinert. „Und wir sind auch darauf bedacht, die Rolle des Glaubens und Gottes bei der Bewältigung zu berücksichtigen. In unseren Vorträgen über psychische Gesundheit sprechen wir ganz offen darüber, wie Spiritualität bei psychischen Problemen hilfreich sein kann und wie Gott eine Quelle der Hoffnung sein kann. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass manchmal auch Medikamente und professionelle Behandlung notwendig sind. Das Gebet kann bei der Bewältigung hilfreich sein, aber das Gebet allein wird Depressionen oder Angstzustände nicht heilen, so wie auch Bluthochdruck oder Diabetes nicht unbedingt geheilt werden können. Spiritualität ist ein wichtiges Element des Programms, aber wir erkennen auch unsere Rolle als Individuen und die wichtige Rolle der medizinischen Behandlung an."

Stigmatisierung psychischer Krankheiten unter Christen abbauen
Obwohl seit 2009 durch die Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung viele Anstrengungen unternommen wurden, um das Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu stärken, war es für Reinert und die Initiative für psychische Gesundheit eine wichtige Priorität, die Stigmatisierung psychischen Erkrankungen zu verringern und ein positives Umfeld zu schaffen. Dies gelte insbesondere für die Pandemiezeit und für alle, die mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen und das Gefühl haben, dass sie in einem offiziellen kirchlichen Rahmen nicht verletzlich sein dürfen, so Katia Reinert.

Psychische Erkrankungen: kein spirituelles Problem und kein Mangel an Glauben
"Es geht darum, eine Kultur zu schaffen", erklärt sie. "Wir müssen dafür sorgen, dass es in Ordnung ist, über diese Dinge zu sprechen. Wir müssen die Menschen darüber aufklären, dass psychische Erkrankungen kein spirituelles Problem sind; es ist kein Mangel an Glauben. Psychische Probleme sind für uns Menschen normal, vor allem in einer Zeit, in der die Menschen in den letzten Monaten viel verloren haben. Wir müssen lernen, psychische Probleme, Ängste und Depressionen wie jede andere Krankheit zu behandeln, sagte Reinert.

Die „Liga Leben und Gesundheit“ Schweiz hat auf ihrer Webseite Artikel und Hilfestellungen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen aufgeführt:
https://www.llg.ch/news-facts/kategorie/19/

Bundesamt für Gesundheit (BAG) informiert über die «Förderung der psychischen Gesundheit in der Schweiz»:
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/strategie-und-politik/politische-auftraege-und-aktionsplaene/politische-auftraege-im-bereich-psychische-gesundheit/dialogbericht-psychische-gesundheit.html

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Urkundenübergabe: (v.l.) Dr. F. Müller (Chefarzt Gynäkologie), Dr. B. Brückner (Chefärztin Brustzentrum), I. Bach (Tagesspiegel) © Foto: Krankenhaus Waldfriede

Adventistisches Spital unter den meist empfohlenen Kliniken in Berlin

Berlin/Deutschland | 31.12.2021 | APD | Gesundheit & Ethik

Bereits zum dritten Mal in Folge gehört das Krankenhaus Waldfriede mit zwei seiner Abteilungen zu den meist empfohlenen Krankenhäusern in Berlin. Der Träger der Klinik ist die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Die besten Empfehlungen gingen laut einer Umfrage der Berliner Tageszeitung Tagesspiegel unter den niedergelassenen Ärzten in Berlin abermals an die beiden Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe und das Brustzentrum des Krankenhauses. Ausgezeichnet wurden beide Abteilungen in den Bereichen „Gynäkologische OP bei gutartigen Erkrankungen“ sowie „Therapie bei Brustkrebs“. Ingo Bach, Chefredakteur für Gesundheitsprojekte beim Tagesspiegel, übergab beiden Chefärzten Dr. Florian Müller (Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe) und Dr. Barbara Brückner (Chefärztin des Brustzentrums) die entsprechenden Urkunden.

An der Umfrage des Tagesspiegels beteiligten sich knapp 2.400 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus Berlin, die insgesamt knapp 16.000 Empfehlungen abgaben. Das entspricht laut Tagesspiegel einer Beteiligungsquote von über 38 Prozent. Die endgültigen Ergebnisse ergaben sich dabei aus zwei Datenbeständen, zum einen die Erfahrung (Fallzahlen), zum anderen das Renommee (Ärztebefragung).

Krankenhausvorstand Bernd Quoss freute sich über die erneute Auszeichnung und verwies darauf, dass das Krankenhaus Waldfriede nicht nur regional, sondern auch weltweit zu den besten Kliniken gehört und allgemein einen sehr guten Ruf geniesst. (Auszeichnung der Zeitschrift Newsweek 2021, siehe APD-Meldung vom 3. Mai 2021: https://www.apd.media/news/archiv/14478.html)

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede liegt im Berliner Stadtteil Zehlendorf und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV).

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine Tagesklinik, eine Sozialstation, eine Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum PrimaVita, die Privatklinik Nikolassee und das Desert Flower Center gehören.

Zur Webseite des Krankenhauses Waldfriede: www.krankenhaus-waldfriede.de.

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Welche Auswirkungen hat die fortdauernde Corona-Krise auf das Wohlbefinden gläubiger Menschen? © Bild: PIRO4D/pixabay.com

Umfrage zum Wohlbefinden der Adventisten in Deutschland in der Corona-Krise

Hannover/Deutschland | 31.12.2021 | APD | Gesundheit & Ethik

Die Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland lädt erneut ihre Mitglieder zur Teilnahme an einer Studie über die Lebenszufriedenheit während der Corona-Krise ein. Sie möchte so den Zusammenhang zwischen Lebenszufriedenheit und bestimmten Anzeichen (Indikatoren) des persönlichen geistlichen Lebens (Spiritualität) während der Corona-Pandemie untersuchen.

Eine erste diesbezügliche Umfrage unter Adventisten fand bereits 2020 statt. In der neuen Umfrage werden auch Fragen zum Umgang mit der Impfung und gegebenenfalls einer eigenen durchgemachten Infektion gestellt. Die Umfrage wird von Pastor i. R. Klaus van Treeck, Leiter des Instituts für ganzheitliches Wohlbefinden, Spiritualität und Resilienz in Bremen, durchgeführt und in Kooperation mit Dr. Arndt Büssing, Arzt und Professor mit dem Arbeitsschwerpunkt „Lebensqualität, Spiritualität und Coping“ an der medizinischen Fakultät der Universität Witten/Herdecke, ausgewertet.

Freikirchenleitung erwartet wertvolle Handlungsimpulse
Die Freikirchenleitung wolle genau hinhören und lade deshalb ihre Mitglieder ein, an der Umfrage teilzunehmen, „deren Auswertung uns wertvolle Informationen geben kann, wie wir uns als gesamte Kirche den Herausforderungen in und nach der Pandemie stellen müssen“, so Naether. Die Freikirchenleitung wolle ihr zukünftiges Handeln an dem orientieren, „was unmittelbar aus den Gemeinden kommt“.

Die Umfrage sei anonym und erfülle alle Kriterien des Datenschutzes. Sie ist im Internet unter www.7da-studies.de zu finden.

Erste Umfrage 2020
Bereits von Ende April bis Anfang Mai 2020 fand eine ähnliche repräsentative Umfrage statt, an der 1.036 Adventisten teilnahmen. Damals schien die Corona-Pandemie und ihre Beschränkungen nur einen geringen Einfluss auf das seelische, geistliche und soziale Wohlbefinden der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zu haben. Siehe APD-Meldung vom 9. Juni 2020 unter https://www.apd.info/2020/06/09/corona-mit-geringem-einfluss-auf-deutsche-adventisten/.

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Enkhtuya und ihr Ehemann Enkhbaatar in einem ihrer Gewächshäuser. © Foto: ADRA International

ADRA verhilft einer Biobäuerin in der Mongolei zum Erfolg

Weiterstadt/Deutschland | 31.12.2021 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die zweifache Mutter Enkhtuya lebt mit ihrer Familie im Norden der Mongolei. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schien es fast unmöglich, die Familie zu ernähren. Da sie in ihrer Heimat keine feste Arbeit finden konnte, ging sie für zwei Jahre ins Ausland, um Geld für ihre Familie zu verdienen. Nach zwei Jahren hatte sie genug gespart und kehrte nach Hause zurück. Sie kaufte zwei Kühe und begann, Milch und einige Milchprodukte zu verkaufen. Zusätzlich legte sie mit ihrem Mann einen kleinen Gemüsegarten an.

Bekannte berichteten Enkhtuya von einem Projekt der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA). Es kam zu einem Treffen mit einer Genossenschaft. Dort hörte sie zum ersten Mal von ökologischer Landwirtschaft, wurde neugierig und beschloss, an mehreren Schulungen teil zu nehmen. Sie erhielt biologisches Saatgut sowie Dünger und begann das Gelernte anzuwenden.

Mit einem Unterstützungskredit aus einem Projektfonds kaufte Enkhtuya Gewächshäuser. Aus dem Gemüsegarten wurde eine kleine Landwirtschaft. Sie pflanzte Kohl, Bohnen, Kartoffeln, Sellerie, Petersilie, Zwiebeln, Knoblauch und Chili an. Bereits im ersten Jahr erntete sie laut ADRA Deutschland insgesamt 42 Tonnen.

Ausgezeichnet als beste Biobäuerin des Jahres in der Mongolei
Wie ADRA Deutschland berichtet, wurde Enkhtuya im letzten Jahr vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie der Mongolei als „beste Biobäuerin des Jahres“ ausgezeichnet. Das ermutigte sie, künftig verstärkt ökologische Landwirtschaft zu betreiben. „Wir müssen alle zusammenarbeiten, um die ökologische Landwirtschaft voranzubringen“, betonte sie mit Blick auf ihr Unternehmen.

Auch ihre Familie profitiert von den gestiegenen Einnahmen. „Ein Teil unserer Gewinne aus dem Gartenbau werden für die Studiengebühren meines Sohnes verwendet. Ausserdem möchte ich mein ökologisches Feld vergrössern und mehr über den ökologischen Landbau und seine Zertifizierung lernen", sagte Enkhtuya.

Das ADRA-Projekt
In der nördlichen Mongolei haben sich Kleinbauern in Kooperativen zusammengeschlossen, um Bio-Lebensmittel zu produzieren. Sie werden in ihrem Vorhaben von ADRA und weiteren Organisationen unterstützt.

Landwirte lernen neue Anbaumethoden kennen, erhalten moderne Arbeitswerkzeuge und Bio-Saatgut, um ihnen den Übergang zu einer ökologischen Landwirtschaft zu erleichtern. Mit der Hilfe von ADRA wurden die ersten Zertifizierungsstellen für Bio-Produkte entwickelt und Absatzmärkte gefunden.

ADRA Deutschland
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.

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Bei der Übergabe von Lebensmitteln an Vertreter der chinesischen Gemeinschaft auf den Salomonen. © Bild: ADRA Australien

ADRA versorgt mit anderen Hilfswerken chinesische Familien auf den Salomon-Inseln mit LebensmittelnADRA versorgt mit anderen Hilfswerken chinesische Familien auf den Salomon-Inseln mit Lebensmitteln

Wahroonga/Australien | 31.12.2021 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die adventistische Katastrophen- und Entwicklungshilfeorganisation ADRA Australien unterstützt chinesische Familien, die von den jüngsten Unruhen auf den Salomon-Inseln betroffen sind, mit frischen Nahrungsmitteln.

Da viele Menschen traumatisiert sind und sich nach den jüngsten Unruhen und Plünderungen nicht mehr in die Öffentlichkeit trauen, kam die Organisation „Church Agencies Network for Disaster Operation“ (CANDO) auf die Idee, ihnen frisches Obst und Gemüse zu bringen. ADRA ist Teil von CANDO, das von „Australian Humanitarian Partnership“, einer Einrichtung der australischen Regierung, finanziert wird. Die lokale Nahrungsmittelhilfe der CANDO-Partner wird wöchentlich fortgesetzt. Weitere Partner im Rahmen der CANDO-Zusammenarbeit sind die Evangelische Kirche der Südsee, Caritas Salomonen, die Anglikanische Kirche von Melanesien und die Vereinigte Kirche auf den Salomonen.

Spendenaufrufe bei Anglikanern und Adventisten
„Die Leiter der anglikanischen und adventistischen Kirchengemeinden gaben die Aufforderung an die Menschen weiter, freiwillig zu spenden, und ADRA übernahm mit Unterstützung von CANDO die logistischen Kosten für die Abholung aller Lebensmittel von den sechs grosszügigen Ortschaften auf Guadalcanal“, so Stephen Tasker, Geschäftsführer von ADRA Solomon Islands. Wendy Ho, eine Vertreterin der „Solomon Islands Chinese Association“, dankte dem CANDO-Team für die Unterstützung, die es der chinesischen Gemeinschaft geleistet hat.

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Der Kurzfilm Rico erzählt die Geschichte eines Gangsterbosses, der in eine Tragödie verwickelt wird, die alles verändert. © Screenshot: Igreja Adventista Brasilia

Grossbritannien: Zwei Auszeichnungen für adventistischen Kurzfilm auf christlichem Filmfestival

London/Grossbritannien | 31.12.2021 | APD | Medien

Auf dem „UK Christian Film Festival“ (UKCFF) in London vom 15. bis 17. November wurden zwei adventistische Filmproduktionen gezeigt. „Rico“ ist ein Kurzfilm und wurde von der südamerikanischen teilkontinentalen Kirchenleitung der adventistischen Freikirche produziert. „Fathers“ ist ein preisgekröntes Projekt vom Global Adventist Internet Network (GAiN) in Europa. Der Film „Rico“ gewann zwei Preise in den Kategorien Bester Kurzfilm und Beste Regie.

Die auf dem Festival eingereichten Filme kamen aus zahlreichen Ländern, darunter Brasilien, Grossbritannien, die Vereinigten Staaten, Thailand, Japan, Schweden, Spanien und der Schweiz. Die Jury setzte sich aus christlichen Medienfachleuten zusammen. Es wurden schliesslich 26 Filme ausgewählt, die während des Festivals vom 15. bis 17. November im „Whirled Cinema“ in London gezeigt wurden. „Die in diesem Jahr eingereichten Filme waren von hervorragender Qualität und zeigten eine echte kreative Kraft“, sagte Paul Syrstad, Filmemacher und Organisator der Veranstaltung. „Einige dieser Filme, sowohl Dokumentar- als auch Erzählfilme, behandeln extrem schwierige Themen, und sie tun dies mit echtem Takt und Anmut.“

„Fathers“, der Dokumentarfilm
„Fathers“ ist ein warmherziger Dokumentarfilm, der zeigt, wie unterschiedlich und doch ähnlich Väter weltweit sind. Er wurde am 16. November gezeigt und von Adrian Duré, einem Produzenten und Filmemacher bei Hope Media Europe, gedreht. An der Produktion des Dokumentarfilms war ein internationales Team beteiligt, dessen Beiträge von Kuba bis Australien reichten. Auf die Frage nach der wichtigsten Botschaft antwortete Duré: „Vater zu sein ist ein Geschenk Gottes. Aber es ist auch eine ‚Schule‘ und eine grossartige Gelegenheit zum Lernen. Es spielt keine Rolle, ob wir in Asien, Südamerika, Afrika oder Europa leben. Die Werte in unseren Familien sind die gleichen.“

„Rico“, der Film
Der 29-minütige Film „Rico: Er hatte (fast) alles“ beruht auf einer wahren Geschichte. Dieser stellt den Dienst der adventistischen Gefängnisseelsorge dar und behandelt Themen wie Gewalt, Vergebung und Hoffnung. Rico spielt in Vidigal, einem der Hügel in Rio de Janeiro, Brasilien. Rico, ein Gangsterboss, wird in eine Tragödie verwickelt, welche die gesamte Geschichte seiner Familie und einiger anderer Menschen verändert. „Der Film soll auch das Mitgefühl für diejenigen wecken, die in gefährlichen Regionen leben und in solchen Situationen Familienmitglieder verloren haben“, so die Produzenten. Der Film gehe aber auch auf theologische Themen ein, indem er die Verbindung zwischen Vergebung und Hoffnung hervorhebe.

Der Film „Rico“ kann auf portugiesisch auf der adventistischen Streaming Plattform Feliz7Play angesehen werden: https://feliz7play.com/pt

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Symbolbild - Buchrezension © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Der Wert der Geschichte“ Freiheit, Gleichheit, Teilhabe: Was wir aus den Kämpfen der Vergangenheit für die Zukunft lernen können“

Lüneburg/Deutschland | 31.12.2021 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: Magnus Brechtken: Der Wert der Geschichte: Freiheit, Gleichheit, Teilhabe: Was wir aus den Kämpfen der Vergangenheit für die Zukunft lernen können; Pantheon-Verlag, 2021, 304 Seiten, Gebundenes Buch: 20,00 Euro, Paperback; 14,00 Euro; 20,50 Franken; Ebook/Kindle: 12,99 Euro, ISBN-10: ‎ 3570554511, ISBN-13: 978-3570554517

Was die Zukunft bringt, wissen wir nicht. Aber aus der Geschichte können wir lernen, die Zukunft gelungen zu gestalten – diese Auffassung vertritt Magnus Brechtken in seinem neusten Buch. Dabei geht es ihm thematisch um die durch die Jahrhunderte erstrittenen kulturellen Errungenschaften, wie die Rechtsstaatlichkeit, die Gleichstellung der Geschlechter, die parlamentarische Demokratie, die Presse- und Meinungsfreiheit und die Soziale Marktwirtschaft. Diese Grundpfeiler seien heute in Gefahr durch rechte und linke Ideologien unterhöhlt zu werden. Irrationale Leidenschaften und Gefühle bedrohen das rationale Handeln. Es stehe nicht geringeres auf dem Spiel als unsere Freiheit und unser Wohlstand.

Zum Inhalt
Auf gut 300 Seiten mit Anmerkungen, Literaturnachweisen und Personenregister unternimmt der Autor und stellvertretende Direktor des Instituts für Zeitgeschichte einen strammen Spaziergang durch die letzten 400 Jahre und zeigt Entwicklungsstränge und Zusammenhänge grosser gesellschaftlicher Themen. Die einzelnen Kapitel beleuchten die Religion, das Geschlechterverhältnis, die Partizipation (gesellschaftliche Teilhabe), den Nationalismus, die Kriege und die Wirtschaftsordnung. Im letzten Kapitel stellt der Autor zehn Lektionen für die Gegenwart vor. Sein Plädoyer: Mut zur Geschichte, weil darin Wissen und Erfahrung gebündelt zur Verfügung stünden, „denn wir haben im Rückblick über die Jahrhunderte nahezu alle Varianten menschlichen Handelns vor Augen“ (S. 9).

Im Zentrum der Erörterungen steht das zugrunde gelegte Menschenbild, auf das sich jede kulturelle Entwicklung aufbaut und das stets in der Gefahr steht, durch Ideologien überformt zu werden. Brechtken setzt sich in seinen Ausführungen stark für die Rationalität, die Aufklärung und die Vernunft als Prinzipien des Fortschritts ein. Eine Gefahr für die Zukunft sieht er im Aufkommen des Populismus, in der Wiedergeburt des Nationalismus, dem Einfluss des Religiösen auf die Politik und in einem unbestimmten Bedürfnis nach autoritärer politischer Führung (S. 10). Mit vielen Beispielen und Zitaten richtet er sich an den interessierten Laien, der aufgefordert wird, die Lektüre durch eigenes Denken weiter zu vertiefen.

Zum Punkt
Dabei muss man dem Autor nicht immer in seiner Argumentation folgen. Gerade seine Haltung zur Rolle von Religion ist einseitig und übersieht bei aller berechtigten Kritik an der politischen Einmischung die Funktion der moralischen Stabilisierung einer Gesellschaft. Denn ohne fest gegründete Ethik und Moral geht es nicht. Statt Glaubensgehorsam fordert der Autor unbedingte Rechtsgehorsamkeit. Doch reichen eine humanistisch gegründete Ethik und Moral aus, in (Staats-)Krisen zu bestehen, wenn beispielsweise eine sichere und objektive Rechtsstaatlichkeit nicht gegeben ist? Die deutsche jüngere Geschichte gibt der Aussage: „Die Notwendigkeit von Moral und Ethik ist selbstverständlich für jeden, der sich als Mensch versteht“ (S. 57) nicht recht. Im Gegenteil!

Auch manche vorgeschlagenen Lösungen für grosse wirtschaftliche Herausforderungen wie der Deutschlandfonds wirken zu einfach, um der gesellschaftlichen Komplexität gerecht werden zu können. So wirken auch die zehn Lektionen zum Abschluss etwas unglücklich platziert, weil sich deren Inhalte nicht stringent aus den Kapiteln davor ergeben. Sie lesen sich eher wie ein persönliches Sammelsurium an gutgemeinten Ratschlägen. Hier wäre weniger mehr gewesen und Raum zum persönlichen Schlussfolgern sicherlich angenehmer.

Fazit: Wer sich auf geschichtlich begründete Fakten samt einem humanistischen und europäisch zentrierten Welt- und Menschenbild einlassen will, der ist mit der Lektüre gut beraten und wird sicherlich Anregungen finden, weiter zu denken.
Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden: https://www.apd.info/wp-content/uploads/2021/12/Rezension-Brechtken-Der-Wert-der-Geschichte.pdf

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