Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 11/2022 - NOVEMBER 2022 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 11/2022 - NOVEMBER 2022

© Logo und Wortmarke: Tel 143

«Heart2Heart» - Die Dargebotene Hand spricht Englisch

Zürich/Schweiz | 02.12.2022 | APD | Schweiz

Die Dargebotene Hand, bekannte Anlaufstelle für emotionale Erste Hilfe in der Schweiz, möchte neu auch Menschen erreichen, die Englisch sprechen. Mit «Heart2Heart» ist ab Januar 2023 über die Gratisnummer 0800 143 000 eine englischsprachige Linie offen - täglich von 18 bis 23 Uhr, schreibt die Non-Profit-Organisation in einer Medienmitteilung. Sie betreibt die Tel 143 – eine Hotline für Sorgen und Krisen aller Art.

Raum Zürich: 12 Prozent der Bewohner haben Englisch als Hauptsprache
Demnach lebten in der Schweiz immer mehr Menschen, die Englisch sprechen, sich aber kaum oder gar nicht in einer der vier Landessprachen der Schweiz verständigen könnten. In städtischen Gebieten wie Zürich sei die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner mit Englisch als Hauptsprache in den vergangen zwanzig Jahren fast um das Siebenfache auf über 12 Prozent gestiegen. Ähnlich sei dieser Prozentsatz auch im Kanton Zug sowie in der Genfersee Region.

«Die Zunahme der englischsprechenden Personen in der Schweiz spürt auch die Dargebotene Hand. Obschon das Angebot von Tel 143 je nach Region nur in der jeweiligen Landesprache zur Verfügung steht, rufen immer mehr Menschen an, die ein Gespräch auf Englisch wünschen.» Die Zahl englischsprachiger Anrufe sei in den letzten Jahren markant gestiegen. Auch wenn viele dieser Menschen über Grundkenntnisse einer Landessprache verfügten, seien sie in Krisensituationen nicht in der Lage, auf Deutsch, Französisch oder Italienisch über ihre Probleme zu sprechen.

Niederschwellige psychosoziale Hotline auch auf Englisch
«Als niederschwellige psychosoziale Hotline möchte die Dargebotene Hand auch die grösste nichtlandessprachliche Gruppe erreichen. Englischsprechende Anrufende sollen bei Tel 143 nicht auf gut Glück auf eine Person treffen, die über gute Englischkenntnisse verfügt.» Deshalb bietet Tel 143 ab dem 1. Januar 2023 einen englischsprachigen Dienst an. Dieser ist täglich von 18 bis 23 Uhr aus der ganzen Schweiz über die Gratisnummer 0800 143 000 zu erreichen.

«Heart2Heart»
Der Name der neuen Linie «Heart2Heart» weist auf das vertrauliche Gespräch hin, welches die Dargebotene Hand anbietet: seien es Sorgen, Schwierigkeiten, Krisen oder auch mal, um eine freudige Nachricht mit jemandem zu teilen. Für «Heart2Heart» wurde eigens ein Team von Mitarbeitenden ausgebildet, die entweder Englisch als Muttersprache sprechen oder über sehr gute Englischkenntnisse verfügen.

Weitere Informationen: www.heart2heart.143.ch

Tel 143 – die Hotline für Sorgen und Krisen aller Art
Tel 143 – Die Dargebotene Hand ist laut Selbstdarstellung eine der bekanntesten Anlaufstellen für emotionale Erste Hilfe in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Sie bietet empathische Gespräche auf professionellem Niveau an. Das Angebot ist kostenlos, anonym und rund um die Uhr präsent, und richtet sich primär an Erwachsene. Ob Krise, Sorgen oder das Teilen von freudigen Ereignissen – Tel 143 ist für alle Themen offen. Der Kontakt ist per Telefon, E-Mail oder Chat möglich - am einfachsten ist der Einstieg über www.143.ch.

Die Dargebotene Hand ist eine politisch und konfessionell unabhängige und neutrale, ZEWO-zertifizierte Non-Profit-Organisation, die sich zu 6 Prozent aus Eigenleistungen, zu 31 Prozent aus institutionellen Beiträgen und zu 63 Prozent aus Spenden finanziert. In 12 Regionalstellen sind rund 700 gut ausgebildete und von Fachpersonen betreute Freiwillige am Werk. Das Team der englischsprachigen Freiwilligen ist in Zürich angesiedelt.

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Marc Jost, neuer EVP-Nationalrat. © Foto: EVP

Marc Jost als neuer EVP-Nationalrat vereidigt

Bern/Schweiz | 02.12.2022 | APD | Schweiz

Zum Auftakt der Wintersession am 28. November wurde der Thuner Marc Jost als neuer Nationalrat der Evangelischen Volkspartei (EVP) vereidigt. Er folgt auf Marianne Streiff, die nach 12 Jahren zurücktritt. «Der 48-jährige Familienvater bringt langjährige Parlamentserfahrung aus dem Bernischen Grossen Rat mit», heisst es in der EVP-Medienmitteilung. Er sehe seine Schwerpunkte in der Entwicklungszusammenarbeit, der Religions- und Glaubensfreiheit, der Asylpolitik sowie im respektvollen Miteinander von Gesellschaft, Kulturen und Religionen, so die EVP.

Demnach vertrat Jost die EVP bereits während 14 Jahren von 2006 bis 2020 im Bernischen Kantonsparlament, dem er 2015 / 2016 als Präsident vorstand. Er arbeitete dort in der Justiz-, der Sicherheits- und der Staatspolitischen Kommission mit, die er 2018 ebenfalls präsidierte. In den drei letzten nationalen Wahlgängen erreichte Marc Jost jeweils den ersten Ersatzplatz auf der Berner EVP-Liste. Nun ist er für Marianne Streiff ins nationale Parlament nachgerückt. Streiff hatte diesen Sommer ihren Rücktritt auf Ende November bekannt gegeben.

«Ich starte mit grosser Freude. Gleichzeitig spüre ich eine Verantwortung: Wir sind gewählt, um gute und zukunftsfähige Lösungen für die Herausforderungen zu erarbeiten, vor denen unser Land steht», sagte Jost.

Schwerpunkte: Entwicklungszusammenarbeit, Religionsfreiheit, Asylpolitik
Der 48-jährige ausgebildete Lehrer und Theologe war von 2012 bis 2022 Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz. Zudem präsidiert er einen Verband von Hilfswerken. Entsprechend sehe er seine Themen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, der Religions- und Glaubensfreiheit, der Asylpolitik sowie im respektvollen Miteinander von Gesell¬schaft, Kulturen und Religionen, heisst es in der Medienmitteilung.

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Vegetarischer Snack. © Foto: RitaE/Pixabay

300.000 Menschen ernähren sich in der Schweiz vegetarisch, 42.000 vegan

Winterthur/Schweiz | 02.12.2022 | APD | Schweiz

Immer mehr Menschen in der Schweiz ernähren sich vegetarisch oder vegan, schreibt Swissveg zum Weltvegantag am 1. November 2022. Die Organisation setzt sich für eine pflanzenbasierte Lebensweise ein.

Der Report von Swissveg zum Weltvegantag am 1. November 2022 zeige, dass sich in der Schweiz, mit 8,77 Millionen Einwohnern, gemäss neuen Umfrageergebnissen im Jahr 2022 über 300.000 Jugendliche und Erwachsene vegetarisch und rund 42.000 vegan ernährten. Fleischalternativen erlebten einen grossen Boom.

Vegetarische und vegane Ernährung
Das schweizerische Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen beschreibt den Unterschied zwischen vegetarischer und veganer Ernährung folgendermassen: «Bei einer vegetarischen Ernährung wird auf Fleisch und Fisch, nicht aber auf Eier und/oder Milchprodukte verzichtet. Eine vegane Ernährung hingegen besteht ausschliesslich aus pflanzlichen Produkten.»

Klare Unterschiede bei Ernährungsgewohnheiten von Frauen und Männern
Vegetarisch haben sich demnach 3,5 Prozent der Männer ernährt und 5,3 Prozent der Frauen. Vegan lebten 0,2 Prozent der Männer und 1 Prozent der Frauen, so Swissveg.

Jüngere Personen verzichten eher auf den Konsum tierischer Produkte
Gemäss der Medienmitteilung bezeichnen sich 6,5 Prozent der Personen im Alter zwischen 14 und 34 Jahren als Vegetarier, ab 55 Jahren sind es nur noch 2,5 Prozent. Vegan ernähren sich demnach 1 Prozent der 14- bis 34-Jährigen gegenüber 0,3 Prozent der über 55-Jährigen.

Laut dem Report zeige sich beim Bildungsniveau, dass Personen mit einer höheren Schulbildung eher zur vegetarischen oder veganen Ernährung neigen.

Link zum Download des Reports von Swissveg als PDF:
https://www.swissveg.ch/sites/swissveg.ch/files/pdf/Swissveg-Report-2022_Anzahl-Vegetarier-Veganer-Schweiz.pdf

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Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und Friedensbeauftragter der EKD. Foto: © Anne Hornemann

„Es gibt keinen gerechten Krieg“

Magdeburg/Deutschland | 02.12.2022 | APD | International

In seinem Bericht vor der in Magdeburg tagenden 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über die Friedensarbeit der EKD hat ihr Friedensbeauftragter, der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer, vor polarisierenden „Schwarz-Weiss-Mustern“ gewarnt.

Differenzierung und Vielstimmigkeit gerade auch in friedensethischen Fragen seien immer schon Kennzeichen der evangelischen Kirche. „Diese zuzulassen und auszuhalten, ist eine ihrer grossen Stärken. Als Kirche können und müssen wir ein Vorbild dafür sein, wie mit dieser Vielstimmigkeit bis hin zu gegensätzlichen Sichtweisen konstruktiv umgegangen werden kann“, so Kramer.

Ähnlich hatte sich vor der Synode in Ihrem Ratsbericht am Vortag auch die EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, geäussert. Eine Rolle der Kirche sei „Dilemmata zu formulieren, wo es vermeintlich nur richtig oder falsch gibt. Ich halte dies für eine immens wichtige, ja friedenstiftende christliche Freiheit, die wir ergreifen müssen“, gab Kurschus zu bedenken.

Recht auf Selbstverteidigung
Eine Reduzierung der friedensethischen Debatte auf die Fragen der Waffenlieferungen werde der Komplexität der Problematik nicht gerecht, sagte auch Kramer und warb für eine differenzierte friedensethische Debatte. „Wir kommen nicht schuldlos aus diesen Fragen heraus, weil der Krieg selbst das Böse ist. Es gibt keinen gerechten Krieg. Und die dringende Frage ist, wie wir aus dem ungerechten Krieg in einen gerechten Frieden kommen können.“

Kramer unterstrich die volle Solidarität mit der Ukraine und deren Selbstverteidigungsrecht. Zugleich erinnerte er in seinem Bericht an die Pflicht, den leidenden und flüchtenden Menschen der Ukraine beizustehen, sie mit Hilfsgütern, Unterkünften und bei der Aufklärung und Ahndung der Kriegsverbrechen zu unterstützen. Ebenso bestehe eine Verantwortung gegenüber Menschen im globalen Süden und Osten, die unter den Folgen des Krieges gegen die Ukraine leiden. „Als Christenmenschen haben wir eine Verantwortung und müssen uns dafür einsetzen, Not und eine extreme Zunahme des Hungers abzuwenden“, betonte Kramer.

In der Debatte über den Bericht wurde unter anderem die Notwendigkeit betont, Fragen von Krieg, Flucht und Klima stärker zusammenzudenken, vor isolationistischen Positionen gewarnt und hervorgehoben, dass der Vernichtungskrieg nicht nur zum Ziel habe, ein Land zu erobern, sondern dabei auch Kultur, Sprache und Identität zerstört.

Friedenswerkstatt
Der Rat der EKD hatte die Konferenz für Friedensarbeit im März 2022 beauftragt, ein Konzept für die Weiterentwicklung der friedensethischen Grundsätze der EKD vorzulegen. Daraufhin hatte diese eine Friedenswerkstatt gegründet, um einen breiten Konsultationsprozess anzustoßen.

Der gesamte mündliche Bericht des Friedensbeauftragten, Landesbischof Friedrich Kramer, ist unter https://www.ekd.de/bericht-ueber-die-friedensarbeit-in-der-ekd-muendlich-76079.htm zu finden .

EKD-Synode
Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 6. bis 9. November in Magdeburg. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 13. Synode aus 128 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode gehören die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschliesst aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze.

Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Anna-Nicole Heinrich. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzende des Rates der EKD ist Annette Kurschus. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 19,7 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der 12.900 Kirchengemeinden.

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Annette Kurschus ist Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). © Foto: Jens Schulze/EKD

Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland: "Verachtet Verhandlungen nicht"

Hannover/Deutschland | 02.12.2022 | APD | International

In ihrer Predigt zum Reformationstag am 31. Oktober ermutigte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, dazu, der Kraft des Wortes im Ukrainekrieg mehr zuzutrauen und Wege zur Deeskalation zu suchen.

„Die Alternative zum gerechten Frieden darf doch nicht endloser Krieg sein. Niemals darf Krieg die Politik ersetzen“, so die Ratsvorsitzende am Ursprungsort der Reformation, der Wittenberger Schlosskirche. „Darum: Verachtet Verhandlungen nicht. Glaubt an die Kraft des geistesgegenwärtigen Wortes. Traut den kleinsten Schritten etwas zu.“

Kurschus sprach über das Bibelwort in Psalm 46, nach dem Luther sein Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ dichtete. „Der Psalm von der festen Burg ist ein Text aus dem Gesangbuch Israels, von Kriegserlebnissen und Kriegserinnerungen durchtränkt.“ Er sei ein Gebet von Bedrängten und für Bedrängte, die „Opfer eines zerstörerischen Angriffs einer feindlichen Grossmacht“ seien. Die Perspektive des Psalms, so Kurschus, sei das Schweigen der Waffen: „Gott macht den ewigen Kreisläufen der militärischen Aktionen ein Ende und schafft Ruhe. Ein für alle Mal – das ist die Hoffnung“.

Frieden könne letztlich nur durch das Wort, durch Verhandlungen entstehen, gerade wenn er ein gerechter Friede sein solle. Solche Friedensverhandlungen seien derzeit in weiter Ferne. Umso nötiger seien Gespräche, die auf einen Waffenstillstand zielten. „Gott befreit uns davon, perfekte Gerechtigkeit schaffen zu wollen. Wir können’s auch gar nicht. Er befreit uns aber dazu mit dem Suchen anzufangen im Wissen, dass nur Gott selbst sie vollenden kann. Und der erste Schritt ist: Die Waffen müssen schweigen“, so Kurschus in ihrer Predigt am Reformationstag.

Christinnen und Christen ruft die EKD-Ratsvorsitzende zum Gebet auf. „Betet um Frieden – um den Frieden, der durch menschliche Vernunft werden kann, und um den Frieden, der höher ist als all unsere Vernunft.“

Reformationstag
Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit hat Luther Veränderungen angestossen, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten. Der Reformationstag ist in neun Bundesländern ein Feiertag. In den evangelischen Kirchen wird mit Gottesdiensten der Ereignisse am 31. Oktober 1517 gedacht.

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© Grafik: UN Women Deutschland

Die Stimme erheben – Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Hannover, Ostfildern/Deutschland und Bern/Schweiz | 02.12.2022 | APD | International

Am „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ vom 25. Oktober, beginnt die UN-Kampagne „Orange the World“. Sie dauert bis zum 10. Dezember, dem „Tag der Menschenrechte“. Seit 1991 macht diese Kampagne gegen Gewalt aufmerksam, seit 2008 ist sie Teil der UNiTE to End Violence-Kampagne des UN-Generalsekretärs. Die weltweite Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterstützt dieses Anliegen durch ihre Initiative enditnow®.

Jede dritte Frau weltweit von Gewalt betroffen
Gegenwärtig hat weltweit jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben in irgendeiner Form Gewalt erfahren. Dazu zählen häusliche Gewalt, Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, Belästigung am Arbeitsplatz, digitale Belästigung, Hassreden, psychologischer Missbrauch, Stalking, Mobbing, Kinderheirat, weibliche Genitalverstümmelung, Ehrenmorde und Femizide.

Gewalt in der Partnerschaft
Am 24. November hat das Bundeskriminalamt (BKA) seinen Bericht zur Partnerschaftsgewalt in Deutschland für 2021 veröffentlicht. Demnach waren 143.604 Menschen von Gewalt in der Partnerschaft betroffen, 80,3 Prozent der Opfer waren weiblich, 78,8 Prozent der Tatverdächtigen waren männlich.
Der BKA-Bericht ist hier herunterzuladen:
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/Lagebilder/Partnerschaftsgewalt/partnerschaftsgewalt_node.html

Orange Days – 16. Aktionstage (25. Oktober bis 10. Dezember)
Die orange Beleuchtung im öffentlichen Raum während den 16 Aktionstagen soll symbolisch aufzeigen, dass Gewalt an Frauen nicht toleriert werde, schreibt die feministische Friedensorganisation der Schweiz auf ihrer Webseite. In der Schweiz sowie rund um den Globus sollen orange beleuchtete Gebäude auf die Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam machen. Thema der Aktionstage 2022 ist der Femizid, die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts.

Initiative der Adventisten: enditnow®
Im Jahr 2009 wurde von der Frauenabteilung der weltweiten Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der Hilfsorganisation ADRA die Initiative enditnow® ins Leben gerufen. Sie wird inzwischen von allen Abteilungen der Kirche unterstützt. enditnow® ruft dazu auf, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit endgültig beendet werden soll. Ausserdem solle die Position der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu Gewalt gegenüber Frauen bekannt gemacht werden. Die Kampagne möchte Menschen weltweit sensibilisieren, mobilisieren und andere Initiativen dazu einladen, diesem globalen Problem entgegenzutreten. Webseite: www.enditnow.org

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Harald Rückert ist der für Deutschland zuständige Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche. © Logo/Foto: Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland / Klaus Ulrich Ruof

Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland will Homosexuelle integrieren

Frankfurt am Main/Deutschland | 02.12.2022 | APD | International

Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Deutschland öffnet sich für die volle Integration Homosexueller in die EmK. Mit strukturellen Veränderungen will sie ausserdem die missionarische Ausrichtung der Kirche fördern und stärken. Das beschlossen die rund siebzig Delegierten, die sich vom 24. bis 26. November zu einer ausserordentlichen Tagung der Zentralkonferenz in Chemnitz versammelten. Die Zentralkonferenz Deutschland ist das für die Bundesrepublik zuständige höchste Leitungsgremium der EmK.

Umfassende Integration Homosexueller in die EmK
Einstimmig bei vier Enthaltungen genehmigten die Delegierten das vorgelegte Beschlusspaket, mit dem eine drei Jahre dauernde intensive Diskussion über die volle Integration Homosexueller und die gleichzeitige Beheimatung traditioneller Haltungen in der Kirche gelöst werden sollte, so der Pressesprecher der EmK, Klaus Ulrich Ruof.

Für den Weg zu einer gemeinsamen Lösung wäre entscheidend gewesen, dass in der für die EmK aktuell gültigen Kirchenordnung an drei Stellen Änderungen und Anpassungen vorgenommen wurden. Mit diesen Änderungen und durch den Verzicht auf ausgrenzende Formulierungen zur Homosexualität und zu homosexuellen Menschen eröffne die jetzt getroffene Entscheidung die Möglichkeit zur „Segnung gleichgeschlechtlicher Paare anlässlich einer kirchlichen Trauung“ sowie die Ordination Homosexueller für den pastoralen Dienst.

Gewissensfreiheit garantiert
In den Beschlüssen sei laut Ruof ausdrücklich die Gewissensfreiheit handelnder Personen und Gemeinden vermerkt. Das bedeute, dass Pastoren oder Pastorinnen nicht verpflichtet werden könnten, „gegen das eigene Gewissen anlässlich einer kirchlichen Trauung gleichgeschlechtliche Ehepaare zu segnen“. Ebenso wäre den Gemeinden die Freiheit eingeräumt, sich für „die Möglichkeit von Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare anlässlich einer kirchlichen Trauung in der eigenen Gemeinde (zu) entscheiden“. Eine Verpflichtung, dass Gemeinden sich dafür öffnen müssten, bestehe nicht. Ebenso könnten Gemeinden signalisieren, dass sie keine Dienstzuweisung eines homosexuellen Pastors wünschen.

Traditionelle Haltung in der EmK weiterhin beheimatet
Mit der Öffnung der Kirche gehe die ausdrückliche Bestätigung einher, dass Menschen, die mit veränderten sexualethischen Richtlinien in Gewissensnöte kämen, weiterhin eine geistliche Heimat „in ihrer Kirche“ haben, betonte der Pressesprecher. Um dieser Beheimatung konkret Ausdruck zu verleihen, wäre der „Gemeinschaftsbund in der Evangelisch-methodistischen Kirche“ gegründet worden. In der Vorbemerkung zur Ordnung des Gemeinschaftsbunds stehe, dass neben sexualethischen Themen und Fragen auch darüberhinausgehende „Aussagen zu verschiedenen theologischen Fragen“ dazugehörten, die für die Beheimatung von Menschen im Gemeinschaftsbund und der EmK bedeutsam seien.

Dem Gemeinschaftsbund könnten sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinden beitreten. Für Gemeinden, die sich als Ganzes dem Gemeinschaftsbund anschliessen wollen, gebe es klare Regelungen für einen Beitrittsprozess. Auf Basis der schon vorläufig in Kraft gesetzten und jetzt bestätigten Regelungen hätten sich bisher rund siebenhundert Personen und 17 Gemeinden dem Gemeinschaftsbund angeschlossen.

Das gewachsene Vertrauen vertiefen
Der Bischof der EmK in Deutschland, Harald Rückert, äusserte sich sehr dankbar über die Art und Weise, wie die Entscheidung zustande kam. Es sei eine besondere Erfahrung gewesen, „dass den Delegierten als Entscheidungsträgern während der Tagung der Zentralkonferenz gelungen ist, was zuvor die Mitglieder am Runden Tisch über eineinhalb Jahre praktizierten: für den anderen zu denken, gut zuzuhören und gemeinsam nach Lösungen suchen“. Das habe ihn „tief bewegt und berührt“. Besonders hob er „die Stille nach der Beschlussfassung“ hervor: „Es gab keinen wie auch immer gearteter Siegesjubel, sondern tiefe Ergriffenheit angesichts des Geschenks der Einheit mitten in unserer Verschiedenheit.“

Es sei mit der Beschlussfassung „ein wichtiger Punkt unseres gemeinsamen Weges erreicht“. Die „gemeinsame Reise als Kirche“ gehe aber weiter. Dazu brauche es „Orte und Gelegenheiten, an denen die Wunden der Vergangenheit bei ‚konservativen‘, bei ‚progressiven‘ oder bei ‚queeren‘ Menschen heilen können und Versöhnung geschehen kann“. Ausserdem betonte Rückert: „Es braucht noch Zeit, um das gewachsene Vertrauen zu vertiefen und zu noch mehr Selbstverständlichkeit in unserem Miteinander zu finden.“

Durch Umstrukturierung die Mission stärken
Mit einer Gegenstimme und wenigen Enthaltungen beschloss die Zentralkonferenz eine weitreichende Umstrukturierung der Gremien- und Verwaltungsarbeit der EmK in Deutschland, um die missionarische Ausrichtung der Kirche zu fördern und zu stärken, teilte Klaus Ulrich Ruof mit.

Die kirchliche Verwaltungsarbeit werde mit Verringerung der Anzahl von Gremien sowie Reduzierung von Sitzungen verschlankt. Ausserdem erhielten die Gemeinden und Regionen vor Ort mehr Freiheiten, ihre Arbeit so zu organisieren, dass projektbezogen und zielgerichtet Schwerpunkte gesetzt werden könnten. Um besonders Ehrenamtliche zu entlasten, sollten die Geschäftsstellen der jeweiligen Jährlichen Konferenzen beispielsweise Verwaltungsaufgaben der Gemeinden wie Buchhaltung und Hausverwaltung übernehmen. Damit könnten Kräfte für inhaltliche und nach aussen gerichtete Arbeit gebündelt werden.

Die Beschlüsse sähen ausserdem vor, die regionale Teamarbeit, welche „gemischt professionell“ sein sollte, stark auszubauen. Das bedeute, nicht nur pastorale Kräfte wären im Blick, sondern auch andere Berufsgruppen wie Pädagogen oder Jugendreferenten, die in der Gemeindearbeit berufsspezifische Fähigkeiten einbringen könnten. Insgesamt zielten die Beschlüsse darauf ab, die Gemeinden zu ermutigen, projektbezogen zu arbeiten, neue Möglichkeiten auszuprobieren, Verwaltungsaufwand zu reduzieren und in grösseren Netzwerken viele sich daraus ergebende Chancen zu erkennen und zu nutzen.

Gremien reduzieren, Finanzen einsparen
Mit dem Beschlusspaket verbunden wäre eine komplette Reorganisation der kirchlichen Gremienarbeit oberhalb der Ortsgemeinden. Die Neustrukturierung soll die Gremien verschlanken und vor allem für Ehrenamtliche den zeitlichen Aufwand ausserhalb der Gemeindearbeit reduzieren sowie finanzielle Einsparungen erzielen. Im Zuge dieser Massnahmen werde auch der Kirchenvorstand von rund dreissig auf gut zwanzig Personen verkleinert. Zudem soll die Aufgabe dieses Gremiums künftig schwerpunktmässig in Leitung und Steuerung sowie Vernetzung und Information liegen.

Ein Jahr Übergangszeit
Ruof wies darauf hin, dass die Umstrukturierung mit der Beschlussfassung nicht komplett festgelegt sei. Viele der vorgeschlagenen Änderungen dienten laut der Erklärungen der Vorbereitungsgruppe zunächst „als Geländer“ und würden „eine grobe Richtung vorgeben“. In einer Übergangszeit von einem Jahr sollen die Voraussetzungen zur Umsetzung des Beschlusspakets geschaffen werden. Ab November 2023 werde dann die kirchliche Arbeit in den neugeschaffenen Strukturen weiterentwickelt.

Links zu den beiden verabschiedeten Beschlusspakete:
https://www.emk.de/meldung/mit-gegenseitigem-respekt-zur-loesung
https://www.emk.de/meldung/die-missionarische-ausrichtung-der-kirche-staerken

Evangelisch-methodistische Kirche
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) ist eine weltweit strukturierte evangelische Freikirche, die aus einer Erweckungsbewegung in England im 18. Jahrhundert hervorging. Führende Persönlichkeiten am Anfang der Bewegung waren die Brüder John (1703 bis 1791) und Charles (1707 bis 1788) Wesley. Durch Rückwanderer aus England und den USA fasste die EmK auch in Deutschland Fuss.

Weltweit zählen sich zur Evangelisch-methodistischen Kirche (United Methodist Church) etwa zwölf Millionen Menschen. In Afrika, Amerika, Asien und Europa arbeitet die EmK auf Basis weltweiter und ineinandergreifender Strukturen. Sie ist bewusst nicht nationalstaatlich organisiert, sondern arbeitet über Ländergrenzen hinweg.

Höchstes Leitungsgremium ist die alle vier Jahre tagende Generalkonferenz. Die Zentralkonferenzen sind der Generalkonferenz nachgeordnet und für die jeweilige Region zuständig. Sie tagen in der Regel alle vier Jahre, um formale, finanzielle und manche die Ordnung der Kirche betreffende Entscheidungen zu beschliessen.

Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland
Zur EmK in Deutschland zählen sich rund 46.000 Kirchenglieder und Kirchenangehörige in rund 420 Gemeinden. Harald Rückert, Frankfurt am Main, ist der für Deutschland zuständige Bischof. Weitere Informationen: www.emk.de.

Evangelisch-methodistische Kirche in der Schweiz
Die Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz (EMK) ist eine evangelische Freikirche mit rund 8.000 Kirchenangehörigen in 62 Kirchgemeinden an gegen hundert Standorten in der Schweiz. Sie ist Mitglied der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS), des Verbandes Freikirchen Schweiz (VFG) und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK). Die EMK ist Teil der United Methodist Church mit weltweit über 12 Millionen Mitgliedern.
Weitere Informationen: https://emk-schweiz.ch/

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© IDEA Grafik

Umfrage: Jede dritte Person in Deutschland fürchtet sich vor dem Tod

Wetzlar/Deutschland | 02.12.2022 | APD | International

Jede dritte Person in Deutschland (35 Prozent) fürchtet sich vor dem Tod. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA in Wetzlar. Anlass war der vergangene Ewigkeitssonntag am 20. November. Der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag ist der protestantische Gedenktag für Verstorbene und findet am letzten Sonntag im November statt. Er geht auf die Reformationszeit zurück, markiert das Ende des Kirchenjahres und ist dem Gedenken an Verstorbene sowie der Hoffnung auf das ewige Leben gewidmet.

Laut Umfrage fürchten 41 Prozent der Befragten den Tod nicht. Jeder Fünfte (21 Prozent) weiss nicht, wie er dazu steht. Drei Prozent machten keine Angabe. Frauen fürchten sich häufiger vor dem Tod als Männer (39 Prozent gegenüber 31 Prozent).

Jüngere haben mehr Angst als Ältere
Besonders weit verbreitet ist die Angst in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen (42 Prozent). Auch bei den jüngeren Menschen in anderen Altersgruppen ist sie grösser als bei Älteren (18- bis 29-Jährige: 37 Prozent; 40- bis 49-Jährige: 39 Prozent; 50- bis 59-Jährige: 33 Prozent; 60- bis 69-Jährige: 31 Prozent; über 70-Jährige: 29 Prozent).

Freikirchliche Befragte fürchten sich am wenigsten
Die Angehörigen von Freikirchen, wie Baptisten, Methodisten oder Adventisten, fürchten den Tod mit 19 Prozent deutlich seltener als die Mitglieder anderer Konfessionen (landeskirchliche Protestanten: 33 Prozent, Katholiken: 37 Prozent). Bei den muslimischen Befragten sind es 40 Prozent, bei den Konfessionslosen 35 Prozent.

Unter den Anhängern der politischen Parteien fürchten sich die CDU/CSU-Sympathisanten am häufigsten vor dem Tod (40 Prozent), gefolgt von den Wählern der Grünen (38 Prozent), der SPD (37 Prozent), der AfD (33 Prozent), der Linken (32 Prozent) und der FDP (27 Prozent).

Für die Erhebung wurden 2.010 Erwachsene in Deutschland im Zeitraum vom 11. bis 14. November befragt.

IDEA Deutschland
Die 1970 in Deutschland gegründete Evangelische Nachrichtenagentur IDEA publiziert Nachrichten und Meinungen aus der christlichen Welt. Sie gibt mit „IDEA – Das christliche Spektrum“ das nach eigenen Angaben auflagenstärkste überregionale christliche Wochenmagazin in Deutschland heraus und informiert an 365 Tagen im Jahr auf www.idea.de. Ausserdem verantwortet sie einen wochentäglichen Pressedienst, eine Fernsehsendung (IDEA TV) sowie den Podcast IDEALISTEN und die Videoserie KÖNIGSKINDER. Die IDEA-Gruppe umfasst zudem den Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) und die IDEA-Medienagentur „zeichensetzen“.

IDEA Schweiz
IDEA Information AG gibt das Wochenmagazin IDEA für die Schweiz heraus. Das Magazin besteht laut Selbstdarstellung aus mehrheitlich Schweizer Beiträgen mit Bezug zum christlichen Glauben. Ein kleinerer Teil unter anderem mit internationalen Themen wird vom deutschen Partner, der Nachrichtenagentur IDEA in Wetzlar, gestaltet. Die Schweizer Redaktion ist eigenständig. IDEA organisiert in unregelmässigen Abständen eintägige Events: «IDEA-Tage». https://www.ideaschweiz.ch/

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Der Elfenbeinkamm mit der kürzlich entdeckten kanaanitischen Inschrift. © Foto: Dafna Gazit / Israelische Altertumsbehörde

Adventistische Universität bei Entdeckung von bahnbrechendem archäologischem Fundstück beteiligt

Collegedale, Tennessee/USA | 02.12.2022 | APD | International

Ein Archäologenteam aus Studierenden und Angestellten der Southern Adventist University (SAU) mit Sitz in Collegedale (bei Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee), und der Hebräischen Universität Jerusalem hat einen Haarkamm mit linguistischer Bedeutung entdeckt. Der Kamm, der bereits 2016 in Tel Lachish in Israel ausgegraben wurde, enthält den ersten bekannten vollständigen alphabetischen Satz, der je gefunden worden war und der auf dem Fundstück erst kürzlich entdeckt wurde. Er wurde in der kanaanitischen Sprache geschrieben, die der Vorgänger aller modernen Alphabete ist. Das berichten die Lokalnachrichten-Website „chattanooga.com“ und „Adventist Review“, Zeitschrift der adventistischen Kirche für Nordamerika.

Der aus Elfenbein gefertigte Kamm stammt aus der Zeit um 1700 v. Chr. Er wurde in einem Quadrat der Ausgrabung von Lachisch unter der Aufsicht der Southern Adventist University-Studentin Katherine Hesler entdeckt, die 2019 ihren Abschluss machte. Die Inschrift lautet übersetzt: „Möge dieser Stosszahn die Läuse im Haar und im Bart ausrotten.“ Am 30. Januar 2023 wird das Archäologische Museum der Southern Adventist University (SAU) eine vorübergehende Ausstellung mit weiteren in Lachisch gefundenen Materialien eröffnen, die sich speziell mit der assyrischen Eroberung Judas und der Befreiung Jerusalems befasst, berichtet „Adventist Review“. „Als wir den Kamm am ersten Tag der Ausgrabung im Jahr 2016 fanden, war die Inschrift wegen der Verkrustung des Schmutzes nicht zu sehen“, sagte Katherine Hesler gegenüber „Adventist Review“.

„Fund kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“
Das Alphabet wurde um 1800 v. Chr. erfunden und von den Kanaanitern und später von den meisten anderen Sprachen der Welt verwendet. Bis vor kurzem waren keine aussagekräftigen kanaanitischen Inschriften entdeckt worden, mit Ausnahme von zwei oder drei Wörtern an einigen Fundstücken, so der Bericht.

„Der Fund kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Erfindung des Alphabets war der wichtigste Beitrag zur Kommunikation in den letzten vier Jahrtausenden“, wird Michael G. Hasel, SAU-Professor für Archäologie und einer der Ausgrabungsleiter in Lachisch von „Adventist Review“ zitiert. Er arbeitete mit Professor Martin G. Klingbeil (ebenfalls SAU) und Professor Yosef Garfinkel von der Hebräischen Universität Jerusalem zusammen. „Vor dieser Zeit schränkten die komplizierten Schriftsysteme in Ägypten und Mesopotamien die Lese- und Schreibfähigkeit ein. Heute konstruiert der grösste Teil der Welt Sätze mit Hilfe des Alphabets, das auf diesem Kamm von vor 3.700 Jahren zu finden ist. Hier haben wir den ersten verbalen Satz, der das erste Alphabet verwendet, das jemals gefunden wurde", so Hasel.

Details zum Fundstück
Der Elfenbeinkamm messe etwa 3,5 mal 2,5 cm und habe Zähne auf beiden Seiten, berichtet „Adventist Review“. Obwohl die Basis des Kammes noch sichtbar sei, seien die Kammzähne in der Antike abgebrochen worden. Der mittlere Teil des Kammes sei etwas erodiert, möglicherweise durch den Druck der Finger, die den Kamm bei der Haarpflege oder beim Entfernen von Läusen halten. Die Seite des Kammes mit sechs dicken Zinken diente zum Entwirren von Haarknoten, während die andere Seite mit 14 feinen Zinken zum Entfernen von Läusen und deren Eiern verwendet worden sei, ähnlich wie die modernen, zweiseitigen Läusekämme, die im Handel erhältlich seien.

Antike Kämme wurden aus Holz, Knochen oder Elfenbein hergestellt. Elfenbein war ein sehr teures Material und vermutlich ein importierter Luxusgegenstand gewesen. Da es zu jener Zeit in Kanaan keine Elefanten gab, stammte der Kamm wahrscheinlich aus dem nahe gelegenen Ägypten – Faktoren, die darauf hindeuten, dass selbst Menschen mit hohem sozialem Status unter Läusen litten, so der Bericht.

Entdeckung der Inschrift und ihre Relevanz für Texte der Bibel
Die Inschrift auf dem Kamm wurde erst 2022 entdeckt, als eine Forschungsmitarbeiterin der Hebräischen Universität von Jerusalem, Madeleine Mumcuoglu, das Objekt unter einem bestimmten Licht fotografierte. Die Inschrift wurde von dem semitischen Epigraphiker Daniel Vainstub von der Ben-Gurion-Universität entziffert. Die Ergebnisse der gemeinsamen Expedition der Hebräischen Universität und der Southern Adventist University wurden im „Jerusalem Journal of Archaeology“ veröffentlicht.

Das kanaanäische Alphabet ist das gleiche, das auch in der hebräischen Schrift der ersten Bücher der Bibel verwendet wird. Die Kamminschrift datiert das Alphabet in die Zeit vor den biblischen Schreibern und bestätigt, dass die alphabetische Schrift in den Städten, die später von den Israeliten besetzt wurden, alltäglich verwendet wurde.

Lachisch war im zweiten Jahrtausend v. Chr. ein bedeutender kanaanitischer Stadtstaat und die zweitwichtigste Stadt des biblischen Königreichs Juda.

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Treffen unterschiedlicher Religionsvertreter in Cavite/Philippinen. Foto: SSD-News

Philippinen: Adventisten organisierten Treffen für 300 Geistliche anderer Konfessionen und Religionen

Cavite/Philippinen | 02.12.2022 | APD | International

Am 24. Oktober 2022 versammelten sich in Cavite, Philippinen, mehr als 300 Geistliche verschiedener christlicher Konfessionen und anderer Religionen zu einem Treffen und gemeinsamen Mittagessen, das von der regionalen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ausgerichtet wurde. Ziel der Einladung war es, fruchtbare Kontakte zwischen Pastoren und Geistlichen der zahlreichen religiösen Organisationen in den angrenzenden Gebieten der Provinz Cavite zu knüpfen.

Dieses Treffen, das erste seiner Art auf der Insel Luzon, brachte Geistliche und Pastoren verschiedener Glaubensrichtungen zusammen, um zu beten, Gemeinschaft zu pflegen und Gottes Güte zu feiern und der Welt Hoffnung zu geben, so die Organisatoren.

Laut Adventist Review, Kirchenmagazin der Weltkirchenleitung, waren unter den anwesenden Geistlichen Muslime, United Methodists, United Evangelical Church of Christ, die United Church of Christ in the Philippines, christliche Seelsorger der Taubstummengemeinschaft und Mitglieder der Pfingstkirche. Ebenso nahmen Vertreter aus verschiedenen Bereichen der lokalen Regierung an der Veranstaltung teil, um ihre Unterstützung für diese Zusammenkunft zu bekunden. Kevin Anarna, Bürgermeister der Stadt Silang in Cavite, würdigte in seiner Rede die Zusammenarbeit verschiedener religiöser Organisationen zur Förderung eines friedlichen Zusammenlebens in der Gesellschaft und in den Kommunen, in denen sie tätig sind.

Diese Veranstaltung ist laut den Organisatoren ein Engagement der adventistischen Kirche für interreligiöse Gespräche und die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen mit anderen religiösen Organisationen in der Gesellschaft.

Adventistische Führungspersönlichkeiten boten eine kurze Einführung über die adventistische Kirche und ihr Eintreten für die Zusammenarbeit mit der Gesellschaft, um eine dauerhafte und positive Wirkung auf Familien und Einzelpersonen zu erzielen.

Bernie Fontalba, leitender Pastor der Faith Fellowship Church-Tagaytay Regional Chapter, bedankte sich bei den Adventisten und erinnerte die Anwesenden an die göttliche Berufung, die Gott Geistlichen und Pastoren gegeben hat.

Die Organisatoren wollen die Zusammenkunft im Jahr 2023 wiederholen.

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Stefan Zürcher, neuer Bischof der Methodisten in Mittel- und Südeuropa © Foto: EMK

Methodisten Mittel- und Südeuropas haben neuen Bischof gewählt

Zürich/Schweiz | 02.12.2022 | APD | International

Vom 16. bis 20. November trafen sich in Basel Delegierte der Methodistenkirche aus 13 verschiedenen Ländern zu einer ausserordentlichen Tagung der Zentralkonferenz (Synode) von Mittel- und Südeuropa. Laut einer Medienmitteilung der Methodistenkirche wurde der Schweizer Stefan Zürcher zum neuen Bischof gewählt. Mit grosser Mehrheit sei beschlossen worden, weiter eine gemeinsame Kirche bleiben zu wollen und in Fragen des Umgangs mit Sexualität in jedem Land entsprechend der lokalen Überzeugungen und Gesetze handeln zu können.

Zum neuen Bischof für Mittel- und Südeuropa wurde demnach der Schweizer Stefan Zürcher gewählt. Er erreichte im 4. Wahlgang die erforderlichen 41 Stimmen und setzte sich damit gegen Andrea Brunner-Wyss – ebenfalls aus der Schweiz – durch, die 27 Stimmen erhielt.

Agronom und Theologe
Stefan Zürcher ist 55 Jahre alt, verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Nach einem Studium als Agronom an der ETH Zürich hat er an der theologischen Hochschule des deutschsprachigen Methodismus in Reutlingen in Deutschland studiert und danach an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich promoviert.

Von 2000 bis 2015 war er als Gemeindepfarrer im Zürcher Oberland in den methodistischen Kirchgemeinden in Rüti, Wald und Hombrechtikon tätig. Seit 2015 ist er Distriktsvorsteher (Superintendent) der Methodistenkirche in der Schweiz. Auch ist Stefan Zürcher als Armeeseelsorger tätig.

Kein Stratege, sondern Ermöglicher
Er sei kein Stratege, sagt Zürcher über sich selbst, sondern jemand, «der ermöglichen hilft und Raum schafft, in dem experimentiert werden kann». Dabei schlage er gerne auch unkonventionelle Wege ein. «Darüber hinaus bin ich mit Freude Lehrer und Verkündiger des Evangeliums.»

Stefan Zürcher wurde als Nachfolger von Bischof Patrick Streiff gewählt, der die Zentralkonferenz seit 2006 leitete und in den Ruhestand treten wird. Die Übergabe erfolgt schrittweise im Laufe eines Jahres. In einem festlichen Gottesdienst im Basler Münster wurde Stefan Zürcher vom Harald Rückert, dem Bischof der deutschen Methodistenkirche, für sein neues Amt geweiht.

Weiterhin eine gemeinsame Kirche
Verantwortliche der Methodistenkirche aus den meisten Ländern des Bischofsgebiets haben sich in den letzten Jahren zu Gesprächen über den Umgang mit der menschlichen Sexualität an einem «Runden Tisch» getroffen. Sie präsentierten Vorschläge, die es ermöglichen sollen, trotz unterschiedlicher Auffassungen in den einzelnen Ländern insbesondere hinsichtlich Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und der Ordination homosexueller Personen, weiterhin eine gemeinsame Kirche zu bleiben.

Nach längeren, angeregten und zuweilen emotionalen Diskussionen wurden die Vorschläge des Runden Tisches mit grosser Mehrheit angenommen.

Öffnung für lokale Regelungen
Im Kern sei nun vorgesehen, dass in jedem Land beim Umgang mit der menschlichen Sexualität den lokalen Überzeugungen und Gesetzen entsprochen werden könne und dass von aussen kein Druck ausgeübt werden dürfe – auch dann nicht, wenn die weltweite Methodistenkirche (UMC – United Methodist Church) im Jahr 2024 eine liberalere als die bisher gültige Regelung beschlösse.

Umgesetzt werden soll die Entscheidung durch Textanpassungen im Teil der Kirchenordnung, den die Zentralkonferenz selbst ändern darf, sowie mit Fussnoten zu nicht veränderbaren Texten, in denen die Haltung der Zentralkonferenz erläutert wird.

An der Zentralkonferenz nahmen 68 Delegierte – sowohl Pfarrpersonen als auch Laienmitglieder in paritätischer Aufteilung – aus Mittel- und Südeuropa teil. Gäste waren u.a. Bischöfinnen und Bischöfe aus Nordeuropa, den USA und Afrika sowie Russland; ebenso Vertreterinnen und Vertreter anderer methodistischer Kirchen in Europa sowie diverser ökumenischer Organisationen.

Methodisten
Die Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz (EMK) ist eine evangelische Freikirche mit rund 8.000 Kirchenangehörigen in 62 Kirchgemeinden an gegen hundert Standorten in der Schweiz. Sie ist Mitglied der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS), des Verbandes Freikirchen Schweiz (VFG) und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK). Die EMK ist Teil der United Methodist Church mit weltweit über 12 Millionen Mitgliedern.

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Das Titelblatt der Zeitschrift Evangelische Orientierung, Ausgabe 3/2022, herausgegeben vom Evangelischen Bund. © Titelseite: Evangelischer Bund

Deutschland: 75 Jahre Konfessionskundliches Institut des Evangelischen Bundes

Bensheim/Deutschland | 02.12.2022 | APD | International

Mit einem Studientag und einem abendlichen Festvortrag feierte das Konfessionskundliche Institut in Bensheim am 27. Oktober sein 75-jähriges Bestehen. Auf Betreiben des späteren Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Wolfgang Sucker (1905-1968), wurde am 1. November 1947 das Konfessionskundliche Institut als wissenschaftliche Arbeitsstätte des Evangelischen Bundes in Bensheim an der Bergstrasse gegründet. Heute bearbeiten sechs hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehrere Ehrenamtliche das Themenspektrum der Ökumene und Konfessionskunde, der Konfessionen und Kirchen.

Ökumene aus konfessioneller Sichtweise
Der Studientag unter dem Motto „Seit 1947 im Gespräch mit den Konfessionen“ fand im Wolfgang-Sucker-Haus, dem Sitz des Instituts, in Bensheim statt. Bei den Vorträgen ging es um die Ökumene aus der Sichtweise verschiedener Konfessionen. Professorin Dr. Johanna Rahner, Tübingen, behandelte das Thema aus römisch-katholischer, Diplom-Theologe Georgios Vlantis, M.Th., München, aus byzantinisch-orthodoxer und Professor Dr. Markus Iff, Ewersbach, aus freikirchlicher Sicht.

Beim Festvortrag am Abend in der evangelischen Stephanusgemeinde in Bensheim sprach die Stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, über „Ökumene aus evangelischer Sicht“. Laut dem Präsidenten des Evangelischen Bundes und früheren Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in der Pfalz, Dr. h. c. Christian Schad, habe sich das Institut zu einem Zentrum der Ökumeneforschung in Deutschland entwickelt, dessen Expertise im In- und Ausland gefragt sei. In Vorträgen, Kursen und Tagungen vermittle das Institut ökumenisch-konfessionskundliche Kompetenzen.

„Den Nächsten kennen wie sich selbst“
Die Ökumenische Bewegung und vor allem die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs hätten vor 75 Jahren bei Pfarrer Wolfgang Sucker die Erkenntnis geweckt, dass die Kirchen nicht gegeneinander, sondern „um des Evangeliums und um der Welt willen“ miteinander ringen müssten, schilderte die Leiterin des Konfessionskundlichen Instituts und Referentin für Orthodoxie, Pfarrerin Dr. Dagmar Heller, die Entstehung der Einrichtung im Jahr 1947. Wolfgang Sucker habe erkannt, dass nicht nur die genaue Kenntnis des eigenen Standpunkts, sondern auch die Einstellung und Denkweise des jeweils anderen notwendig sei, um wahrnehmen zu können, wie für Christen in der einen Kirche Jesu Christi ein gelingendes Miteinander möglich sei. Daraus sei 1997 das bis heute gültige Motto der Arbeitsstätte „Den Nächsten kennen wie sich selbst“ entstanden. Träger des Konfessionskundlichen Instituts ist der Evangelische Bund unter Mitwirkung und finanzielle Unterstützung durch die EKD sowie die evangelischen Landeskirchen Hessen und Nassau, Baden, Pfalz und Württemberg.

Grusswort der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
Zum 75-jährigen Jubiläum gratulierten in einem gemeinsamen Grusswort auch die beiden Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, die Pastoren Werner Dullinger (Ostfildern bei Stuttgart) und Johannes Naether (Hannover). Als das Konfessionskundliche Institut 1947 gegründet wurde, so erinnerten sie, habe es damals, abgesehen von der 1926 gegründeten Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), noch keine breit angelegte innerdeutsche Ökumene gegeben. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) hätte noch nicht existiert. Selbst zwischen lutherischen und reformierten Kirchen schien damals eine Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft nicht möglich zu sein. Römisch-katholischen Flüchtlingen und Vertriebenen, die in bisher rein evangelischen Gebieten eine neue Heimat in Deutschland fanden, wäre mit Misstrauen und Ablehnung begegnet worden. Das habe auch umgekehrt für Evangelische gegolten, die beispielsweise ins katholische Bayern gelangten. Zudem hätten die Landeskirchen die Freikirchen oft noch unter „Sekten“ eingeordnet. In dieser Situation entstand ein Institut, dessen Motto lautete: „Den Nächsten kennen wie sich selbst“. Das Motto spiegle wider, dass Vorurteile, Misstrauen und falsche Darstellungen nur durch genaue Kenntnis der jeweils anderen Konfession abgebaut und vermieden werden könnten.

„Das haben wir als Freikirche selbst erfahren“, betonten die beiden Präsidenten der deutschen Adventisten in ihrem Grusswort. 1970 entstand in Ostdeutschland die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DDR (AGCK). „Dort erhielt 1974 unsere Freikirche einen Gaststatus.“ Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten schlossen sich 1991 auch die ACK-West und ACK-Ost zur ACK Deutschland zusammen. Während die ostdeutschen Kirchen darauf bestanden, dass alle ihre Mitglieds- und Gastkirchen in die ACK Deutschland aufgenommen werden, hätten einige Kirchen im Westen Bedenken gehabt, ob die Siebenten-Tags-Adventisten bereits als Freikirche angesehen werden könnten. „Sie hatten nicht die langjährige Erfahrung mit uns Adventisten wie die Kirchen in der DDR“, so Dullinger und Naether. Auch in diesem Fall habe das Konfessionskundliche Institut die Kirchen bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützt, „sodass unsere Freikirche 1993 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wurde“.

Die zunehmende Polarisierung nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch unter Christen zeige, wie aktuell das Motto „Den Nächsten kennen wie sich selbst“ auch heute noch ist und bleibt, stellten Werner Dullinger und Johannes Naether fest.

Informationen zum Konfessionskundlichen Institut Bensheim unter https://konfessionskundliches-institut.de.

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Das Berliner Stadtschloss. Die diskutierte Inschrift befindet sich auf dem blauen Band, das sich um die Kuppel zieht. Foto: © Frank Schulenburg – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=122942197

Evangelische Allianz: „Das Christentum gehört zu Deutschland“

Bad Blankenburg/Deutschland | 02.12.2022 | APD | International

„Das Christentum und die Bibel gehören untrennbar zu Deutschlands Geschichte und Kultur, wer das leugnet, der liegt falsch“, heisst es in einer Stellungnahme der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) zur Diskussion einer Inschrift auf der Kuppel des wiederaufgebauten Berliner Stadtschlosses.

Umstrittene Inschrift
Laut DEA würden die Diskussionen um das Berliner Schloss nicht abreissen. Das ab 1443 erbaute Gebäude diente als Residenz der preussischen Könige und deutschen Kaiser. 1950 liess die DDR-Regierung es sprengen. Auf Beschluss des Bundestages erfolgte der Wiederaufbau als historische Rekonstruktion. Seit 2020 ist es Sitz des Humboldt-Forums. Während des Baus wurde darüber diskutiert, ob auch das Kreuz und die Inschrift auf der Kuppel in ihrer historischen Gestalt wieder errichtet werden. Die Inschrift besteht aus einer Kombination von zwei Bibelversen, die König Friedrich Wilhelm IV anbringen liess:

„Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“ (Apostelgeschichte 4,12 und Philipper 2,10).

Kritiker hatten eingeworfen, dass damit ein weltlicher Machtanspruch christlich begründet wurde („Gottesgnadentum“), welcher der Intention der Demokratie und dem weltoffenen humanistischen Geist des Humboldt-Forums widersprächen.

Nun sei diese Debatte erneut aufgeflammt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) schlage vor, den Bibelvers in den Abendstunden im Rahmen eines Kunstprojektes mit anderen Texten zu überblenden und zu kontrastieren. Ein Schrei der Empörung wäre laut geworden, dass die Bundesregierung nun die Bibel verbieten wolle.

Stellungnahme der Evangelischen Allianz
Dazu nimmt die Deutsche Evangelische Allianz wie folgt Stellung: Das Humboldt Forum sei keine Kirche. Daher habe die Politik das Recht, eine Inschrift oder eine Skulptur an einem öffentlichen Gebäude infrage zu stellen und nach deren Verständlichkeit und Bedeutung für die heutige Gesellschaft zu fragen. Darin sehe die DEA keinen Angriff auf die Religionsfreiheit. Da es sich beim Stadtschloss um eine historische Rekonstruktion handele, die als solche vom Bundestag beschlossen wurde, sehe die DEA aber auch keinen Grund, die gleichen Debatten alle paar Jahre erneut zu führen. Das Christentum und die Bibel gehörten untrennbar zu Deutschlands Geschichte und Kultur, wer das leugne, der liege falsch.

Zwar könne die Bibel missbraucht werden, etwa durch „die unselige Verknüpfung von Thron und Altar (nicht nur) in der deutschen Geschichte“, und natürlich sei das Bibelwort von Friedrich Wilhelm IV genutzt worden, um die eigene Macht als gottgegeben zu legitimieren. Zugleich könne dieser Bibelvers genau andersherum verstanden werden, und so wäre er auch von den Autoren der Texte intendiert: „Wer vor Christus die Knie beugt, kann (und muss) vor jedem Herrscher mit Heilsanspruch geradestehen und sich ihm gerade nicht beugen.“ Ähnlich wie der Gottesbezug im Grundgesetz sei „das Bekenntnis zur Herrschaft Christi eine Absage an Diktatur und Tyrannei“.

Ein befristetes Kunstprojekt mit einer abendlichen Überblendung der Bibelzitate könne laut DEA durchaus dazu beitragen, den Diskurs über den Inhalt der Verse voranzubringen. In dieses Projekt sollten die christlichen Kirchen federführend miteinbezogen werden. „Es sollte auch nicht ansatzweise der Eindruck entstehen, dass hier christliche Werte diffamiert und aus der Gesellschaft verbannt werden sollen“, betont die Evangelische Allianz.

Evangelische Allianz
Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) mit Sitz in Bad Blankenburg ist ein eingetragener Verein, dem sich ein Netzwerk von evangelischen Christen und Organisationen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften zugehörig fühlt. Die theologische Basis der Evangelischen Allianz ist das biblische Zeugnis von der Erlösung der Menschen durch Jesu Tod und Auferstehung.

Zum Netzwerk der EAD gehören etwa 900 örtliche Allianzkreise, in denen sich Christen aus verschiedenen lokalen Gemeinden und Organisationen, aus Landes- und Freikirchen sowie christlichen Gruppen und Werken treffen, um vor Ort zusammenzuarbeiten. Arbeitsfelder der Allianzmitglieder sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Aktivitäten in mehr als 370 Einrichtungen, allein in Deutschland. Die EAD gehört zur Weltweiten Evangelischen Allianz, zu der sich etwa 600 Millionen Menschen in 143 Ländern zählen.

Die Evangelische Allianz wurde 1846 als weltweiter Verbund in London gegründet. Damit sei sie der am längsten bestehende konfessionsübergreifende Zusammenschluss evangelischer Christen. Informationen: www.ead.de.

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Der Campus der Theologischen Hochschule Friedensau. © Foto: ThH-Friedensau

Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie an adventistischer Hochschule

Friedensau/Deutschland | 02.12.2022 | APD | International

Für den 30. November und 1. Dezember laden Professorin Dr. Ulrike Schultz vom Fachbereich Christliches Sozialwesen der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg gemeinsam mit Professorin Dr. Eva Gerharz von der Hochschule Fulda zur Herbsttagung der Sektion Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie (ESSA) der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) nach Friedensau ein. Das Thema der Tagung lautet „The Education Trap: Education for all?“ Die Tagungssprache ist Englisch.

Laut einer Mitteilung der Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Theologischen Hochschule, Andrea Cramer, stünden während des Workshops die Bildung im Globalen Süden und die mit Bildung verknüpften – oft nicht erfüllten – Erwartungen im Fokus. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler würden dazu aus globaler Perspektive sprechen.

Sektion ESSA
Die Sektion Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie (ESSA) der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) wurde 1972 gegründet. „Die Sektion versteht sich seither als ein Forum für die Diskussion der Soziologie sogenannter Entwicklungsländer“, wie es auf der Homepage heisst. Sie befasst sich mit der Soziologie transnationaler Entwicklungsprozesse, wobei entwicklungspolitische Fragestellungen, vergleichende sozialanthropologische Studien und empirisch fundierte theoretische Reflexionen von Veränderungsprozessen im Vordergrund stünden. Eine wichtige Aktivität der Sektion seien die halbjährlichen Tagungen.

Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können neun Bachelor- und Master-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend und in Teilzeit – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Informationen: www.thh-friedensau.de.

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Cover der Lesungen zur Gebetswoche 2022 der Adventisten. © Covergestaltung: Ingo Engel

Jüngerschaft - Thema der Gebetswoche 2022 der Adventisten

Zürich/Schweiz | 02.12.2022 | APD | International

Die jährliche, weltweite Gebetswoche der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten findet in der Deutschschweiz vom 6. bis 13. November statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Thema «Wachstum durch Jüngerschaft“. Die Weltkirchenleitung stellt eine Gebetslesung für die weltweit knapp 22 Millionen Adventisten und Adventistinnen zur Verfügung, die in viele Sprachen übersetzt wird.

Die Tagesabschnitte der Lesung werden traditionell gemeinsam gelesen, anschliessend tauschen sich die Teilnehmenden vor dem Beten darüber aus. In den 32 adventistischen Kirchgemeinden der Deutschschweiz sind Mitglieder und Gäste zu besonderen Gebetsversammlungen eingeladen, die meist am Abend stattfinden.

Zwei der acht Lesungen zur Gebetswoche 2021 wurden von Frauen, einer Pastorin und einer Professorin für Seelsorge, verfasst. Die restlichen sechs Tagesabschnitte stammen von Pastoren bzw. Kirchenleitern.

Einladung des Kirchenpräsidenten
In seinem Vorwort zur diesjährigen Gebetswoche ermutigt Pastor Ted Wilson, Weltkirchenleiter der Adventisten, sich in dieser Woche bewusst Zeit für Gott zu nehmen.

Jüngerschaft
«Das Wort, das im Neuen Testament mit ‘Jünger’ übersetzt wird – mathetes – wird vom griechischen Verb für ‘lernen’ abgeleitet. Ein Jünger von Jesus ist also jemand, der lernt, Vertrauen und Glauben an ihn zu entwickeln und von ihm erneuert zu werden», heisst es in der zweiten Lesung. Es gehe darum, Zuhause, in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft Einfühlungsvermögen, Wahrhaftigkeit und Mut zu widerspiegeln, um Veränderungen zu bewirken. Jüngerschaft bzw. Nachfolge, sei ein lebenslanger Prozess. Ein Jünger sei ein Mensch, der «in jeder Hinsicht Jesus ähnlicher wird». Dies sei ein Ziel, das in diesem Leben nicht vollendet werden könne, so die Lesung.

Themen einiger Tageslesungen
«Was ist ein Jünger?»; «Als Jünger von Jesus wachsen»; «Als Jünger leben»; «Die Freude, ein Jünger zu sein».

Spendensammlung am Ende der Gebetswoche
Am Ende der Gebetswoche wird jedes Jahr für die sogenannte „Gebetstagsgabe“ gesammelt, eine traditionelle Kollekte, welche für die weltweite Mission der Freikirche verwendet wird. Die Spenden zur Gebetswoche ermöglichten «Missionare in die vielen Gebiete auszusenden, die noch nie die Möglichkeit hatten, die Botschaft des Evangeliums bzw. von der baldigen Wiederkunft Jesu kennenzulernen», schreibt Norbert Zens, Finanzvorstand der Adventisten in West- und Südeuropa, zur Verwendung des eingehenden Geldes.

Das Lesungsheft zur Gebetswoche kann kostenlos heruntergeladen werden (PDF):
https://advent-verlag.de/media/pdf/10/f4/2d/Gebetswoche_2022_fin.pdf

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© Logo: Evangelischen Allianz Sektion Zürich

Gründung der Evangelischen Allianz Sektion Zürich – Adventisten sind Mitglied

Zürich/Schweiz | 02.12.2022 | APD | Ökumene

«Gemeinsam träumen wir von Gottes Wirken in der Stadt Zürich, wir wollen darüber staunen und als Kirchgemeinden und christliche Werke Gottes Mitarbeitende sein», heisste es in einer Medienmitteilung der Heilsarmee Zürich Zentral zur Gründung der Evangelischen Allianz Sektion Zürich, die am 15. November stattfand.

Seit einiger Zeit sei bei den Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträgern von über 20 Kirchgemeinden und christlichen Werken in der Stadt Zürich der Wunsch nach einem stärkeren lokalen Miteinander über die Denominations- und Institutionsgrenzen hinweg gewachsen, heisst es in der Mitteilung. Viele seien bereits Mitglied der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) gewesen, wollten sich jetzt aber neu in einer Sektion Zürich zusammenschliessen. Nach einem breit angelegten Konsultationstreffen im November 2021 und verschiedenen weiteren Sitzungen wurde demnach am 15. November 2022 die Evangelische Allianz Zürich (EAZ) gegründet.

Adventgemeinde Zürich I (Cramerstrasse) ist Mitglied
Der adventistische Pastor Roland Dell’mour ist SEA-Einzelmitglied. Er hat im Gründungsausschuss mitgearbeitet und ist auch Mitglied im Vorstand der neuen Sektion Zürich. Die Adventgemeinde Zürich I (Cramerstrasse) ist Mitglied der Sektion geworden.

Laut dem Konzept der Schweizerischen Evangelischen Allianz sollen Einzel- und Kollektivmitglieder (Gemeinden, Werke) Mitglieder der SEA einer lokalen Sektion angeschlossen sein. So könne das Miteinander vor Ort glaubwürdig gelebt werden.

Bestehende Angebote stärken und Kontakt zu kirchlichen Verbänden suchen
Die neue Sektion Zürich will bereits bestehende Angebote der Mitglieder stärken, wie das Pastorengebet, den Stadtgottesdienst auf der Ratshausbrücke am Dank-, Buss- und Bettag, die Vernetzung sowie die Zusammenarbeit und wertvolle Seminar- und Weiterbildungsangebote.

Die neue Sektion wolle aktiv den Kontakt mit anderen kirchlichen Verbänden, religiösen Gruppierungen und staatlichen Behörden in der Stadt suchen, um eine konstruktive und dem Dialog verpflichtende Zusammenarbeit sicherzustellen.

Mitglieder
Folgende Kirchen und Werke sind Mitglieder der EA-Sektion Zürich:
Baptistengemeinde Zürich 7; C3 Zürich; Christliches Zentrum Buchegg; Diakonie Bethanien; Equippers Friedenskirche Zürich; Evangelische Gemeinde Albisrieden; Evangelische Täufergemeinde Zürich; Freie Evangelische Gemeinde Zürich; Freie Missionsgemeinde Zürich; Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Zürich1; Gemeinden St. Anna und Lukas; Heilsarmee Zürich-Nord; Heilsarmee Zürich-Zentral; Hillsong Church Zürich; Hoffnung des Lebens ICG; International Protestant Church Zürich IPC; Quartierchile Züri 3; Vineyard Zürich; Viva Kirche Zürich; Weltweite Kirche Gottes Zürich; Zoe Gospel Center; Diakonie Bethanien; Verein Inklusiv, Chrischtehüsli.

Mehr Informationen über Vision und Ziele der neuen Sektion:
www.allianz-zuerich.ch.

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Gottesdienstbesucherinnen in China lesen in der Bibel. © Foto: United Bible Societies-China Partnership

Weltbibelhilfe: 1,2 Millionen Bibeln für China

Stuttgart/Deutschland | 02.12.2022 | APD | Bibel

1,2 Millionen Bibeln will der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies, UBS) im kommenden Jahr für Christinnen und Christen in China Land bereitstellen. Zudem fördere er Übersetzungen in chinesische Regionalsprachen sowie das Angebot von Bibelkursen.

Zwischen 90 und 130 Millionen Christen leben nach Schätzungen heute in China. Die Kirchen im Reich der Mitte sollen zu den am schnellsten wachsenden weltweit gehören. „Eine halbe Millionen Menschen werden jedes Jahr getauft“, berichtete Daniel Loh vom Weltverband der Bibelgesellschaften. Der Bedarf an Bibeln sei daher gross, ebenso wie an gut ausgebildeten Gemeindeleitenden sowie Bibelkursen für Gemeindemitglieder.

Verkauf von Bibeln nur in Kirchen gestattet
Gleichzeitig sei die Situation für Glaubensgemeinschaften in dem kommunistischen Land angespannt. Bibeln dürften nur in Kirchen verkauft werden. „Wir wollen der Kirche in China dienen und sie unterstützen, indem wir so viele Bibeln wie möglich drucken. Wir müssen tun, was wir können, solange wir es dürfen“, so Loh. Hinzu komme, dass zwei Drittel aller Christen auf dem Land lebten, wo viel Armut herrsche. Viele könnten sich selbst keine Bibel leisten.

Im kommenden Jahr möchte UBS deshalb 1,2 Millionen Bibeln für Christinnen und Christen in China finanzieren und an sie weitergeben. „Unser Ziel ist: Jeder, der sich eine Bibel wünscht, soll eine bekommen!“, sagte Loh. Ausserdem sollen Geistliche sowie Laien in der theologischen Ausbildung unterstützen werden. „Hier besteht bei vielen Kirchen im Land ein grosser Bedarf.“

Auch Übersetzer brauchen Hilfe
Zudem unterstütze der Weltverband aktuell vier Übersetzungsprojekte in Sprachen von Minderheiten. Shaoxiang Li habe sich als Übersetzer in der Sprache der Ganyi ausbilden lassen, doch die Verhältnisse, unter denen er und seine Kollegen arbeiten, seien schwierig. Ihren Lebensunterhalt müssten sie mit anderen Arbeiten bestreiten. „Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist uns bei allem eine grosse Hilfe. Wir erhalten Computer und Fachbücher, Schulungen und manchmal Zuschüsse für den Lebensunterhalt“, so der Übersetzer.

Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft sammelt Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Bibel sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im UBS zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 160 Mitglieder und ist in 184 Ländern tätig. Weitere Informationen unter: https://www.die-bibel.de/china

Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) ist eine eigenständige Stiftung mit Sitz in Stuttgart. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Zu den Mitgliedern der jährlich tagenden DBG-Vollversammlung gehört auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Mehr Informationen unter www.die-bibel.de.

Schweizerische Bibelgesellschaft und Weltverband der Bibelgesellschaften
Die Schweizerische Bibelgesellschaft ist Mitglied des Weltbundes der Bibelgesellschaften, der grössten Übersetzungsagentur der Welt. Der Weltbund zählt 150 Bibelgesellschaften und ist in mehr als 240 Ländern und Territorien aktiv. Aufgaben sind die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift: Der Weltbund hat drei Viertel der weltweit vollständig übersetzten Bibeln (Altes und Neues Testament) herausgebracht. Dabei gelten folgende Regeln: Es wird immer aus dem Urtext übersetzt. Ausgebildete Muttersprachler sorgen für die bestmögliche Übersetzung. Und es wird immer nur auf Wunsch und Initiative der Empfänger übersetzt. Um ein Buch der Bibel zu übersetzen, braucht es ein paar Monate; für die ganze Bibel braucht eine Übersetzergruppe rund zwölf Jahre.
Weitere Informationen: www.weltbibelhilfe.de/zahlen-und-fakten
Zur Schweizerischen Bibelgesellschaft: www.die-bibel.ch

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© Logo: Tikvah Institut

Jüdisches Institut fordert Anspruch auf Arbeitsruhe am Sabbat

Berlin/Deutschland | 02.12.2022 | APD | Religion + Staat

Das jüdische Tikvah Institut (Berlin) kritisiert, dass die Feiertagsgesetzgebung in Deutschland einem christlichen Feiertagsverständnis folge und die jüdische Religionspraxis nicht mitdenke. Sein Mitgründer und Geschäftsführer, Volker Beck, fordert entsprechende Änderungen der Feiertagsgesetzgebung.

Am 6. November fand in Berlin die öffentliche Tagung „Gut Schabbes? Chag Sameach! Religionsfreiheit und Respekt für die Arbeitsruhe an Schabbat und jüdischen Feiertagen“ statt. Religionsverfassungsrechtler, jüdische und christliche Theologen diskutierten mit Politikern darüber, welche Veränderungen im Feiertagsrecht notwendig seien, damit sich jüdisches Leben hierzulande diskriminierungsfrei entfalten könne. Organisiert wurde die Tagung von der Experteninitiative Religionspolitik (EIR), der Jüdischen Studierendenunion Deutschland und der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Tikvah Institut.

In einer Pressemitteilung des Tikvah-Instituts wird sein Geschäftsführer, der ehemalige religionspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Volker Beck, mit der Forderung zitiert: „Die Feiertagsgesetze der Bundesländer müssen endlich klarstellen, dass Jüdinnen und Juden an Schabbat und den Hohen Feiertagen einen Anspruch auf Arbeitsruhe haben.“

Probleme mit Prüfungsterminen am Sabbat
Das Tikvah Institut führt als Beispiel die Probleme an, die sich ergeben, wenn an Hochschulen Prüfungstermine oder Pflichtveranstaltungen auf einen Samstag fallen. Hier gebe es in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen, führte die jüdische Theologin Hannah Rubin auf der Tagung aus. Beispielsweise gebe es in Thüringen keinerlei Regelungen, während es das Land Baden-Württemberg einen Staatsvertrag mit dem Judentum abgeschlossen habe, der Menschen jüdischen Glaubens zumindest für den Gottesdienstbesuch freistellt. Auch Bayern und Berlin wurden ebenfalls als positive Beispiele genannt. So sei beispielsweise in Berlin gewährleistet, dass jüdische Kinder und solche, deren Eltern der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten angehören, in Schulen von Verpflichtungen freigestellt seien, die an einem Samstag stattfinden. Im Unterschied zu Mitgliedern anderer Kirchen begehen die Siebenten-Tags-Adventisten ihren wöchentlichen Ruhetag (Sabbat) gemäß der Bibel am Samstag und geraten daher, ähnlich wie Menschen jüdischen Glaubens, zuweilen in Konflikt mit schulischen oder anderen Pflichtterminen, die auf diesen Tag fallen.

„Christliches Feiertagsverständnis macht andere zu Bittstellern“
Zwar schützt die deutsche und europäische Rechtsprechung grundsätzlich die freie Religionsausübung, zu der auch die Beachtung eines religiös begründeten Arbeitsverbots am Sabbat und an hohen jüdischen Feiertagen gehört. Jedoch folge die Feiertagsgesetzgebung in den Bundesländern weitgehend dem christlichen Feiertagsverständnis, was Angehörige anderer Religionen zu Bittstellern mache, wurde auf der Tagung bemängelt. „Trotz 1700 Jahre jüdischem Leben in Deutschland, denken sie jüdische Religionspraxis nicht mit. Zwar sind die hohen jüdischen Feiertage in manchen Feiertagsgesetzen der Bundesländer teilweise erwähnt – gewährleistet wird aber allenfalls der Besuch des Gottesdienstes. Keines der Gesetze schützt die jüdische Religionspraxis umfassend. Die für Jüdinnen und Juden geltenden Regelungen finden sich zum Teil an anderer Stelle“, so die Pressemitteilung des Tikvah Instituts.

Darin wurde auch der Vorschlag von Rabbiner Daniel Fabian zitiert, Prüfungen allgemein nur an Wochentagen (Montag bis Freitag) abzuhalten. Zudem könne nach seinen Worten ein zentraler Kalender mit den Feiertagen der Religionen Abhilfe schaffen.

Am Ende der Tagung wurde die Hoffnung formuliert, dass diese nicht folgenlos bleibe und das Judentum nicht nur anlässlich von Gedenktagen – wie beispielsweise dem 9. November – als bedeutsam für die Gesellschaft in Deutschland bezeichnet werde.

Tikvah Institut
Das als gemeinnützig anerkannte Institut ist nach dem hebräischen Wort für Hoffnung „Tikvah“ benannt. Es wurde im Sommer 2020 von Deidre Berger und Volker Beck in Berlin gegründet und versteht sich als sich als Scharnier zwischen Wissenschaft und Bildung im Bereich der Antisemitismusbekämpfung. Das Institut möchte ein breiteres Verständnis für jüdische Geschichte und jüdisches Leben, eine Sensibilisierung für alle Formen des Antisemitismus und einen respektvollen Umgang mit dem jüdischen und demokratischen Staat sowie Kenntnisse der pluralen israelischen Zivilgesellschaft und ihrer Kontroversen fördern.

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Die katholische Kirche im Mesaymeer-Komplex in Doha (Katar). © Foto: Open Doors

Christliche Kirchen in Katar im Abseits

Burgdorf/Schweiz | 02.12.2022 | APD | Religion + Staat

Während sich Fussballfans aus aller Welt anlässlich der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar versammeln, geht die internationale Hilfsorganisation Open Doors der Frage nach, warum alle offiziell registrierten christlichen Kirchen in Katar in einem einzigen Gebäudekomplex versteckt seien.

„Die Besucher werden ermutigt, Katars Museen, historische Stätten und Einkaufszentren zu besichtigen, doch sie werden nicht in der Lage sein, eine Kirche zu besuchen“, sagte Anastasia Hartman, Sprecherin von Open Doors für den Nahen Osten. „Die lebendige christliche Gemeinschaft des Landes ist völlig aus der Öffentlichkeit verbannt“, beklagte sie.

Für Kataris verboten
Laut einer Pressemitteilung von Open Doors Schweiz befänden sich alle offiziell registrierten christlichen Kirchen in Katar auf einem einzigen Gelände, dem Mesaymeer-Komplex, in der Hauptstadt Doha. Er stehe den Christen zur Verfügung, die einen nennenswerten Teil der beträchtlichen Anzahl internationaler Fachkräfte im Land ausmachten. Sichtbare religiöse Zeichen wie Kreuze wären den Kirchen nicht erlaubt. Einheimische Kataris dürften das Gelände nicht betreten. Es gebe noch einige andere Auslandskirchen, die jedoch keine gesetzliche Erlaubnis zur Ausübung ihrer Religion erhalten hätten.

„Im Jahr 2020, mit der Ausbreitung von Covid-19, teilte die Regierung den Kirchen mit, dass die Erlaubnis, sich ausserhalb des Mesaymeer-Komplexes zu versammeln, ausgesetzt wurde“, berichtete Anastasia Hartman. Über hundert Kirchengemeinden hätten daraufhin keine Erlaubnis mehr, ihre Aktivitäten fortzuführen. Jetzt, da die Pandemie abgeklungen ist, sei das Land wieder offen. Es gebe jedoch immer noch keine Anzeichen dafür, dass die Kirchen die Erlaubnis zur Wiedereröffnung erhalten. „Es gab zwar Ankündigungen, dass die Regierung Lizenzen ausstellen würde, aber das ist bisher nicht geschehen.“

Adventistische Kirche auch im Mesaymeer-Komplex
Die adventistische Kirche in Katar, mit rund 350 Mitgliedern, befindet sich ebenfalls im Mesaymeer-Komplex, in Doha. Sie konnte nach der Covid-Pandemie im März 2022 wieder öffnen und wird vor allem von Personen besucht, die aus asiatischen Staaten stammen. Webseite inkl. Bilder von Aktivitäten:
http://www.sdachurchdoha.org/

Katarischen Konvertiten ohne Erlaubnis den Glauben zu praktizieren
Die wenigen indigenen katarischen Konvertiten hätten keine offizielle Erlaubnis, sich zu treffen oder ihren Glauben zu praktizieren. Der Übertritt zu einer nicht-muslimischen Religion gelte als Glaubensabfall (Apostasie) und werde nach dem islamischen Scharia-Recht offiziell mit dem Tod bestraft. Das werde seit vielen Jahren zwar nicht mehr umgesetzt, allerdings seien die Konvertiten extremem Druck seitens ihrer muslimischen Familie und Gesellschaft ausgesetzt. Ein Übertritt vom Islam in eine andere Religion könne nicht offiziell anerkannt werden und führe zu Problemen, wie dem Verlust von sozialen Rechten, dem Sorgerecht für Kinder und von Eigentum. Sowohl einheimische als auch zugewanderte Konvertiten stünden in der Gefahr, Diskriminierung, Schikanen und polizeilicher Überwachung ausgesetzt zu sein.

Auch Hausangestellte, zumeist christliche Frauen aus den Philippinen, hätten es aufgrund ihrer besonderen Situation und der damit verbundenen Abhängigkeit nicht leicht. Sie könnten häufig ihren Glauben nicht adäquat leben, heisst es in einer Pressemitteilung der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD).

Religionsfreiheit ein Menschenrecht
Der Mesaymeer-Komplex wurde vom Vater des derzeitigen Emirs von Katar als eine Massnahme der Regierung zur Förderung des interreligiösen Dialogs gegründet. Anastasia Hartman erklärte dazu: „Das ist eine schöne Geste. Aber jetzt ist das Areal viel zu überfüllt. Es ist an der Zeit, dass sich die Christen in Katar frei entfalten können, denn die Religionsausübung ist ein Menschenrecht und nicht etwas, das man verstecken muss, als wäre es eine Schande.“

„Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen besagt, dass jeder in der Lage sein sollte, seinen Glauben ‚in Gottesdienst, Beachtung religiöser Bräuche, Ausübung und Unterricht‘ auszudrücken“, betonte Kurt Igler, Geschäftsführer von Open Doors Österreich. „Während wir die Schritte anerkennen, die unternommen wurden, um ausländische Kirchen im Mesaymeer-Komplex unterzubringen, fordert Open Doors das offizielle Katar auf, religiösen Organisationen − sowohl ausländischen als auch einheimischen − zu erlauben, friedlich und frei von Überwachung und Einmischung tätig zu sein.“

Auf dem Weltverfolgungsindex 2022 von Open Doors, der die 50 Länder auflistet, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, liegt Katar auf Rang 18.

Open Doors
Die internationale Organisation Open Doors wurde 1955 gegründet und hilft heute verfolgten Christen ungeachtet ihrer Konfession in mehr als 70 Ländern. Laut Open Doors wären weltweit mehr als 360 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens einem zumindest hohen Ausmass an Verfolgung ausgesetzt.

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Karte des Weltverfolgungsindexes zur Christenverfolgung von OpenDoors. © Karte: https://www.opendoors.ch/sites/default/files/sites/default/files/wwl_2022_map_ch-de_0.pdf

Verfolgung von Christen und Christinnen nimmt weiter zu

Zürich/Schweiz | 02.12.2022 | APD | Religionsfreiheit

Die Verfolgung von Christinnen und Christen hat sich weltweit weiter verschärft, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) gemeinsam mit dem Hilfswerk OpenDoors und der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit in einer Medienmitteilung zum Internationalen Gebetstag für die verfolgte Kirche vom 13. und 20. November. Am schlimmsten sei die Situation aktuell in Afghanistan, wo Christen Folter und Tod drohten, wenn sie von den Taliban entdeckt werden. Kolumbien und Katar seien zwei weitere der 76 Länder mit einem extremen bis hohen Mass an Verfolgung. An diesen beiden Tagen würden auch die Kirchen in der Schweiz den Verfolgten und Unterdrückten speziell in diesen drei Ländern gedenken, so die SEA.

Afghanistan
Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan seien Christinnen doppelt gefährdet. Für Frauen seien soziale Kontakte ausserhalb der Familie extrem eingeschränkt und würden gegebenenfalls sanktioniert und der Abfall vom Islam sei für die Taliban ein todeswürdiges Verbrechen. Oft müssten sie in Nachbarländern Zuflucht suchen.

Kolumbien
In Kolumbien präsentiere sich die Situation, wo die Christen mit fast 95 Prozent Bevölkerungsanteil die grosse Mehrheit darstellten, anders. Laut SEA litten die Bewohner des Landes seit Jahrzehnten unter den blutigen Kämpfen zwischen Drogenhändlern, Guerillatruppen und Paramilitärs sowie der kolumbianischen Armee. Weil Christen Korruption und Gewalt anprangerten, sich für Menschenrechte und Umweltschutz einsetzten und sich im Friedensprozess engagierten, gerieten sie oft in die Schusslinie von Kriminellen und militanten Gruppen.

Katar
In Katar könnten Arbeitsmigranten, die Christen sind, ihren Glauben leben, auch wenn dies regelmässig mit Einschränkungen und Diskriminierung verbunden sei, berichtet SEA. Doch Katari, die zum Christentum wechselten, drohe sowohl von ihrer Familie als auch vom Staat schwere Verfolgung. Das könne Jobverlust, Zwangsheirat, Scheidung, Gewalt bis hin zu Ehrenmord bedeuten.

Weltverfolgungsindex: Afghanistan, Katar und Kolumbien auf Plätzen 1, 18, 30
Gemäss Weltverfolgungsindex der Organisation OpenDoors rangieren Afghanistan, Katar und Kolumbien – die drei komplett verschiedenen Länder - unter den «Top 30» der Nationen mit der schwersten Christenverfolgung. Deshalb ruft die Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA Christinnen und Christen in der Schweiz auf, am Sonntag der verfolgten Kirche am 13. und 20. November 2022 speziell für Gläubige in diesen Ländern zu beten. Sie stellt dazu unter www.verfolgung.ch ein Dossier mit intergrundinformationen und Gebetsanliegen zur Verfügung: https://agr-glr.ch/index.php?id=71

Sonntag der verfolgten Kirche
Der Sonntag der verfolgten Kirche ist Teil einer internationalen Initiative der Weltweiten Evangelischen Allianz, die Religionsfreiheit für jeden Menschen fordert. Philippe Fonjallaz, Präsident der AGR: «Mit dieser jährlichen Kampagne möchten wir das Bewusstsein für die Verletzung der Glaubensfreiheit schärfen, der leider mehrere 100 Millionen Christen weltweit ausgesetzt sind, und wir möchten die Kirchen mobilisieren, sich für Christen einzusetzen, die ihren Glauben nicht frei leben können und verfolgt werden.»

Dossier mit Hintergrundinformationen und Gebetsanliegen zum Internationalen Gebetstag für die verfolgte Kirche: https://agr-glr.ch/index.php?id=71

Zum Weltverfolgungsindex von Open Doors: https://www.opendoors.ch/index

Arbeitsgemeinschaft Religionsfreiheit» (AGR)
Der Sonntag der Verfolgten Kirche wird von Open Doors (OD), Hilfe für Mensch und Kirche (HMK), Christliche Ostmission (COM), Christian Solidarity International (CSI) Schweiz, Aktion für verfolgte Christen (AVC), Licht im Osten (LIO) und Osteuropa Mission Schweiz (OEM) organisiert. Die sieben Organisationen setzen sich als «Arbeitsgemeinschaft Religionsfreiheit» (AGR) der SEA gemeinsam für die verfolgten Christen ein. Laut AGR besteht das Ziel in der Sensibilisierung und Mobilisierung der Öffentlichkeit für Verfolgung und Diskriminierung aus religiösen Gründen.

Schweizerische Evangelische Allianz SEA
Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. In der Romandie tritt der französischsprachige Teil der Evangelischen Allianz als «Réseau évangélique suisse» auf. Die SEA besteht gesamtschweizerisch zurzeit aus 83 Sektionen mit rund 670 Gemeinden und 250 christlichen Werken. Die Basis der SEA wird auf 250.000 Personen geschätzt. Die SEA ist eine von weltweit 143 Evangelischen Allianzen mit schätzungsweise 600 Millionen Gleichgesinnten.

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Empfängerin der Hilfspakete von ADRA Ukraine. © Foto: ADRA Ukraine

ADRA Ukraine verteilt Lebensmittel in den Regionen Charkiw und Poltawa

Binnenvertriebene aus Krisengebieten und besetzten Gebieten des Landes, die im Dorf Novoselivka in der Region Poltawa (Zentralukraine) leben, haben von der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine mit Unterstützung von ADRA Slowakei Nahrungsmittelhilfe erhalten. Humanitäre Pakete, die Lebensmittel und Hygieneartikel enthalten, wurden an ein Heim für ältere Menschen in der Region Charkiw (Norostukraine) geliefert, berichtet ADRA Ukraine

Die Häuser vieler dieser Menschen seien zerstört worden, einige seien aufgrund des ständigen Beschusses gezwungen gewesen, ihre Häuser zu verlassen, schreibt das Hilfswerk. «Die meisten Bewohner der Unterkünfte sind über 80 Jahre alt, es befinden sich untern ihnen aber auch Personen, die fast 100 Jahre alt sind.» Einige Menschen seien mobil, die meisten seien aber ans Bett gebunden und könnten sich nur mit Hilfe von Rollstühlen fortbewegen. «Daher war diese Hilfe für sie äusserst notwendig», schreibt ADRA.

Insgesamt haben seit Beginn des Projekts dank der Unterstützung von ADRA Slowakei bereits 69.960 Bedürftige Hilfe erhalten.

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Zur Stärkung der Klimaresilienz in den vom Klimawandel betroffenen Gebieten hat ADRA diverse Projekte entwickelt. © Fotos: ADRA Bangladesh | ADRA Mosambik | ADRA Deutschland e.V.

ADRA Europa veröffentlicht Erklärung mit drei Forderungen bei Klimakonferenz (COP 27)

Scharm El-Scheich/Ägypten | 02.12.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Auf der 27. UN-Klimakonferenz (COP 27), die vom 6. bis 18. November in Scharm El-Scheich (Ägypten) stattfindet, ist die adventistische Hilfsorganisation ADRA Deutschland mit zwei inhaltlichen Beiträgen vertreten. Zudem hat ADRA Europa eine Erklärung veröffentlicht, in dem drei Forderungen an die politischen Entscheidungsträger der Europäischen Union (EU) formuliert werden.

Zwei Vortragsveranstaltungen von ADRA an COP 27
ADRA-Mitarbeiterin Anna Neumann hielt im Deutschen Pavillon einen Vortrag über „Klima-Resilienz“. Darin zeigte sie anhand der ADRA-Projekte auf den Fidschi-Inseln auf, wie die dortige Bevölkerung auf die Klimakatastrophe vorbereitet werden kann.

Auf einer Vortragsveranstaltung mit anschliessender Podiumsdiskussion zum Thema „Klimaresistente Ernährungssysteme und planetare Gesundheit“ berichtete ADRA-Mitarbeiter Dawit Mehari über die Situation in Äthiopien und brachte dabei auch die Anliegen der unter der Klimaveränderung leidenden Bevölkerung zu Gehör. An der Veranstaltung nehmen auch politische Entscheidungsträger teil. Sie wird von ADRA gemeinsam mit den Organisationen „Ärzte ohne Grenzen“ und „Aktion gegen den Hunger e. V.“ organisiert. Sie findet am 17.11.22, von 15:00 – 16:30 Uhr statt. Alle Details zur Veranstaltung sind unter diesem Link zu finden: https://adra.de/veranstaltungen/17-11-22-vortrag-bei-klimakonferenz-cop27/

ADRA-Erklärung mit drei Forderungen
Zur Weltklimakonferenz hat ADRA Europa eine Erklärung veröffentlicht, die drei Forderungen an die politischen Entscheidungsträger auf EU-Ebene enthält:
1. Stärkere Berücksichtigung der zivilgesellschaftlichen Akteure: ADRA Europa will sich dafür einsetzen, dass die Stimmen der „zivilgesellschaftlichen Akteure, die vor Ort und global aktiv sind“, stärker gehört und bei der Umsetzung von Klimaschutzmassnahmen einbezogen werden.
2. Stärkere Berücksichtigung von Schäden und Verlusten: ADRA Europa fordert, dass die Menschen, die am stärksten von Naturkatastrophen betroffen sind, schnelle und nachhaltige Hilfe erhalten müssen, „damit sie ihre Häuser und ihr Leben schnell wieder aufbauen können.“
3. Erfüllung der Zusage zur globalen Anpassungsfinanzierung: ADRA Europa fordert die Industrieländer auf, „die auf der letzten UN-Klimakonferenz in Glasgow (COP26) gemachten Zusagen zur Anpassungsfinanzierung bis 2025 zu erfüllen“.

Die Erklärung ist hier zu finden: https://adra.de/wp-content/uploads/2022/11/2022_11_07_COP-Forderungspapier.pdf

Über ADRA
Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA International (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen.

ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen Landesbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

ADRA Europa umfasst als Netzwerk 29 Büros in 32 europäischen Ländern.

ADRA Deutschland e. V. wurde 1987 gegründet und hat seinen Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt. ADRA hilft Menschen unabhängig von ihrer ethnischen und politischen Zugehörigkeit, ihrem Geschlecht oder ihrer Religion.

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Mutter in Somalia mit Kindern. © Foto: ADRA Somalia

ADRA Schweiz unterstützt Projekt „Schulspeisung“ in Somalia

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA bietet bereits seit einem Jahr mit dem ECW-Projekt („Education can not wait“) an 10 Schulen in Somalia eine Schulspeisung sowie Notwasserversorgung für über 2.200 Jungen und Mädchen an. Da das Projekt von ECW jetzt zum Abschluss kommt, wird ADRA diese Notversorgung bis Ende Februar 2023 weiterführen, bis eine definitive Lösung gefunden werden kann, schreibt ADRA Schweiz.

Somalia ist laut ADRA Schweiz stark von der aktuellen humanitären Krise betroffen: „Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten, die durch den Wegfall von vier aufeinanderfolgenden Regenzeiten ausgelöst wurde, wird nun durch weitere grundlegende Probleme wie steigende Kraftstoff- und Lebensmittelpreise im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verschärft.“

Das Land sei geprägt von Armut, Arbeitslosigkeit, Geschlechterungleichheit und Bürgerkriegen, was zu sozialer und wirtschaftlicher Unsicherheit im ganzen Land führe. Frauen und Kinder seien ganz besonders gefährdet.

Notwendige Soforthilfe durch Speisung von Kindern in Schulen
Bei diesem Projekt handelt es sich um eine sechsmonatige Soforthilfemassnahme, von der arme Haushalte und Binnenvertriebene im Bundesstaat Galgaduud profitieren. Hier geht es primär darum, Leben zu retten und das Leiden der Bevölkerung durch dieses Schulspeisungsprogramm zu lindern. Dafür werden insgesamt 64.8 Tonnen Nahrungsmittel für die Schüler bereitgestellt und zubereitet.

ADRA Schweiz beteiligt sich
ADRA Schweiz unterstützt dieses Projekt finanziell nebst anderen ADRA-Büros aus Deutschland, Norwegen und Luxemburg sowie dem ADRA Regionalbüro in Afrika und von ADRA International.

ADRA
ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe). ADRA fördert Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen.

ADRA ist ein weltweites Netzwerk mit eigenen Büros und Aktivitäten in ca. 120 Ländern. Bei der Projektfindung und -durchführung auf internationaler Ebene arbeitet ADRA Schweiz vorwiegend mit den ADRA-Partnerorganisationen vor Ort zusammen.

ADRA hilft allen Menschen – unabhängig von ihrer politischen und religiösen Anschauung, ihrer ethnischen Herkunft oder ihres Geschlechts. ADRA fördert Projekte, die die Bedürfnisse der Menschen umfassend berücksichtigen.

Nationaler Solidaritätstag Glückskette
Am 23. November 2022 fand der nationale Solidaritätstag gegen den Hunger in Ostafrika statt. Die Glückskette hat zu Spenden aufgerufen. ADRA Schweiz ist ZEWO zertifiziert und ein Partnerhilfswerk der Glückskette.

Weitere Informationen über Spendenmöglichkeiten an ADRA:
https://www.adra.ch/mithelfen/spenden/

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Vom jüngsten Erdbeben in Indonesien zerstörte Häuser. © Foto: ADRA Indonesien

Schweres Erdbeben in Indonesien: ADRA hilft

Silang, Cavite/Philippinen | 02.12.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Bei einem Erdbeben der Stärke 5,6, das am 21. November 2022 das erdbebengefährdete Indonesien erschütterte, wurden mehr als 270 Menschen getötet und mehr als 60.000 vertrieben. Nach Angaben der örtlichen Behörden lag das Epizentrum des Bebens etwa 75 km südöstlich von Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens, in der Nähe der Stadt Cianjur in Westjava. Die adventistische Hilfsorganisation ADRA unterstützt die betroffenen Menschen vor Ort mit Notunterkünften und Bedarfsgütern des täglichen Lebens. Das berichtet der Informationsdienst der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Südasien-Pazifik-Region.

Das Beben, das sich in einer Tiefe von zehn Kilometern ereignete, werde von den Behörden noch untersucht, um das ganze Ausmass der Verwüstung zu ermitteln. Mehr als 25 Nachbeben wurden von der indonesischen Behörde für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik (BMKG) registriert. Die örtlichen Behörden gingen davon aus, dass eine noch nicht dokumentierte Verwerfung in der nördlichen Cimandiri-Verwerfungslinie dieses flache Erdbeben verursacht habe.

Mehr Todesopfer befürchtet
Die Zahl der gemeldeten Todesopfer könnte nach einer ersten Einschätzung der Situation durch die Adventistische Entwicklungs- und Hilfsorganisation (ADRA) Indonesien voraussichtlich noch steigen, da die Such- und Rettungsmassnahmen noch nicht abgeschlossen seien. Indonesien liegt entlang des pazifischen Feuerrings, wo es aufgrund des Zusammenstosses mehrerer Erdkrustenplatten häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt.

Seit dem Nachbeben zögern die Menschen, in ihren beschädigten Häusern zu bleiben. An zahlreichen Orten kam es zu Erdrutschen, wodurch der Zugang zu Cianjur teilweise abgeschnitten wurde. Die Zahl der schwer, mittelschwer und leicht beschädigten Häuser wird von den örtlichen Behörden noch ermittelt. Mehrere Regierungsgebäude, Gotteshäuser und Schulen wurden durch die Naturkatastrophe beschädigt. Unterbrochene Strom- und Kommunikationsverbindungen erschweren die Kommunikationsbemühungen.

Regierungsbeamte haben bereits Gemeinschaftszelte und offene Küchen für vertriebene Familien in der Umgebung der Stadt eingerichtet. Die betroffenen Unterbezirke müssen noch Evakuierungsorte für die vertriebenen Familien einrichten. Einige betroffene Familien haben sich dafür entschieden, auf öffentlichen Plätzen oder in der Nähe ihrer beschädigten Häuser behelfsmässige Zelte aus Planen zu bauen.

ADRA hilft in Kooperation mit anderen
ADRA sammelte Daten von örtlichen Kirchgemeinden, Nichtregierungsorganisationen, von der Regierung betriebenen WhatsApp-Gruppen und Online-Sitzungen, unter anderem mit der Logistikgruppe unter der Leitung der Nationalen Agentur für Katastrophenschutz (BNPB) des Landes. ADRA-Mitarbeitende aus Jakarta wurden entsandt, um die Situation zu untersuchen und die am stärksten betroffenen und gefährdeten Haushalte zu identifizieren. ADRA Indonesien verteilt Notzelte als erste Massnahme in den betroffenen Bezirken.

„ADRA ist bereits vor Ort und arbeitet mit der lokalen Regierung, anderen vertrauenswürdigen Partnern und Kirchen zusammen, um sich schnell einen Überblick über die Situation zu verschaffen“, sagte Elizabeth Tomenko, Leiterin des Notfallprogramms von ADRA International (Silver Spring, USA). „ADRA-Notfallteams sind in den am stärksten betroffenen Gebieten im Einsatz, um gefährdete Familien und Einzelpersonen zu identifizieren und zu unterstützen. Unser Landesbüro wird mit der Verteilung von Bausätzen für Notunterkünfte beginnen, damit die Menschen in der Nähe ihrer Häuser Notzelte errichten können. ADRA plant ausserdem eine Aufklärungskampagne zum Thema Sicherheit, um die Familien über die Risiken von Nachbeben und Erdrutschen zu informieren“, sagte sie.

Erste Schadensbeurteilungen hätten ergeben, dass die betroffenen Familien Bausätze für Familienzelte, Bettzeug, öffentliche Küchen, Stromaggregate, und medizinische Versorgung benötigten.

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen Landesbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Das deutsche ADRA-Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt (www.adra.de). Das schweizerische ADRA-Büro ist in Aarau (www.adra.ch).

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Der erste Generator, der dank Spenden von ADRA Polen, nach Uman geliefert wurde. © Foto: ADRA Ukraine

Ukraine: ADRA Polen hilft mit Stromgeneratoren

Brüssel/Belgien | 02.12.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Polen will vielen Notunterkünften in der Ukraine, die keinen Strom haben, Generatoren zur Stromerzeugung zur Verfügung stellen, schreibt ADRA Europa in einer Medienmitteilung.

Die Bevölkerung der Stadt Uman – in der Zentralukraine, 150 Km südlich der Hauptstadt Kiew - hat aufgrund der Bombardierungen eines nahe gelegenen Kraftwerks durch die russische Armee keinen Strom und Probleme mit der Heizung. Viele Bewohner haben kein Licht und können bei diesen Temperaturen auch keine warme Mahlzeit zuzubereiten. Ein Stromgenerator der Dank Spenden von ADRA Polen, gekauft werden konnte, ist in der Notunterkunft in Uman eingetroffen.

"Das Heim, dem wir den Generator gespendet haben, hilft vielen Menschen in Not, darunter vielen Kindern. Dank des Aggregats können sich alle Menschen, die in der Notunterkunft Zuflucht gefunden haben, aufwärmen und eine warme Mahlzeit erhalten", sagte ein Vertreter von ADRA Polen.

Stromgeneratoren sind derzeit eine der am dringendsten benötigten Ausrüstungen in der Ukraine, schreibt das Hilfswerk. ADRA Polen möchte so vielen Notunterkünften wie möglich helfen, den Winter unter diesen dramatischen Bedingungen zu überstehen. Die Kosten für ein Gerät belaufen sich auf etwa 2100 Euro / Franken.

Informationen (auf Englisch) über ADRA Ukraine:
https://www.adra.ua/en/home-en/

Informationen (auf Englisch) über die Tätigkeit des ADRA Regionalbüros Europa: https://adra.eu/

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Adventistische Gesundheitsfachleute und Freiwillige der Universität von Baja California/Mexiko im Einsatz für Migranten. © Foto: Baja California Conference

ADRA leistet kostenlose medizinische Hilfe für Migranten in Mexiko

Silver Spring, Maryland/USA | 02.12.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA versorgt in Zusammenarbeit mit adventistischen Gesundheitsfachleuten und Freiwilligen der Autonomen Universität von Baja California/Mexiko, Migranten in Notunterkünften in Tijuana medizinisch und zahnmedizinisch.

Tijuana ist einer der wichtigsten Grenzübergänge von Mexiko zu den USA. Das Projekt des ADRA-Notfallteams (ERT), mit dem Titel "Let's Go Together", läuft seit März 2022 und zielt darauf ab, Migranten wöchentlich mit dringend benötigter medizinischer Hilfe zu unterstützen. Sie erhalten Informationen zur Ernährung, zahnärztliche Betreuung sowie psychosoziale Unterstützung und für Kinder werden Workshops angeboten,

Die Migranten haben ihre Heimatländer Haiti, Honduras, Nicaragua, Guatemala, El Salvador und andere Bundesstaaten Mexikos verlassen und suchen nun eine vorübergehende Bleibe, um in die Vereinigten Staaten zu gelangen, heisst es im Bericht von «Adventist Review», Kirchenzeitschrift der adventistischen Weltkirchenleitung.

«Dieser Dienst in den Notunterkünften hat eine starke Wirkung, denn jede Woche, in der wir mit dem ERT-Notfallteam von ADRA kommen, stellen wir fest, dass die Bedürfnisse so gross sind, dass die Unterstützung von viel mehr Freiwilligen erforderlich ist», sagte Carlos King, Direktor des ERT von ADRA.

«Wir haben jetzt ein [mobiles] Röntgengerät, mit dem wir den Zustand des Mundes eines jeden Patienten noch genauer beurteilen können, um ihn besser medizinisch versorgen zu können», sagte Josue Armenta, Koordinator des medizinischen Dienstes. Es würden noch weitere Geräte benötigt, aber es sei ein Segen, «dass wir jetzt schon so vielen Menschen helfen können», so Armenta.

Das ADRA-Projekt mit dem Titel "Let's Go Together" soll in den kommenden Monaten auf grössere Aktionen ausgeweitet werden und Migranten weiterhin medizinische Hilfe bieten.

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© Logos: ADRA |Airlink | Tzu Chi Charity Foundation.

ADRA und Partnerorganisationen statten dreizehn ukrainische Krankenhäuser aus

Brüssel/Belgien | 02.12.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine und Partnerorganisationen statten dreizehn Krankenhäuser in der Ukraine mit medizinischer Ausrüstung aus. Ausserdem können Ärzte und Pflegepersonal an Schulungen zur Verwendung der gespendeten Geräte teilnehmen, schreibt das ADRA Regionalbüro für Europa.

«In Zeiten des Kriegsrechts ist der Mangel an notwendigen Medikamenten und medizinischen Ausrüstungen für die Bewohner der Ukraine ein existenzielles Problem», schreibt ADRA Europa. Daher lege das Hilfswerk besonderes Augenmerk auf die Bereitstellung medizinischer Hilfe.

ADRA Ukraine hat sich mit der Tzu Chi Charity Foundation, einer buddhistischen humanitären Hilfsorganisation und Airlink, einer Organisation für humanitäre Soforthilfe von Fluggesellschaften, zusammengetan. Das Hauptziel des gemeinsamen Projekts ist der Kauf und die Lieferung von medizinischer Ausrüstung an Stadt-, Regional- und Bezirkskrankenhäuser in und um Kiew. Nach Erhalt der medizinischen Ausrüstung schulen die Partnerorganisationen Ärzte und Pflegepersonal im Umgang mit diesen Geräten. ADRA Ukraine plant auch weiterhin medizinische Einrichtungen mit der notwendigen medizinischen Ausrüstung zu versorgen, schreibt ADRA Europa.

Informationen (auf Englisch) über ADRA Ukraine:
https://www.adra.ua/en/home-en/

Informationen (auf Englisch) über die Tätigkeit des ADRA Regionalbüros Europa: https://adra.eu/

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Herbert Blomstedt vor einigen Jahren bei einer Predigt in einer adventistischen Kirchengemeinde in München. © Foto: Paul Yates

Dirigent Herbert Blomstedt zum zweiten Mal mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Leipzig/Deutschland | 02.12.2022 | APD | Personen

Der schwedische Dirigent Herbert Blomstedt, der in diesem Jahr 95 Jahre alt geworden ist, bekam am 10. November im Leipziger Gewandhaus für sein Lebenswerk das grosse Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer überreichte die Auszeichnung und würdigte Blomstedt mit den Worten: „Maestro Blomstedt, wir sind alle voll Bewunderung für ihre Vitalität und geistige Elastizität, für ihre Kraft ohne Verbissenheit“, berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk in seiner TV-Sendung MDR-Aktuell.

Kretschmer bezeichnete Blomstedt in einer vorab verbreiteten Mitteilung als „Brückenbauer im besten Wortsinn“. Er stehe für die verbindende Brückenfunktion der Kultur in Europa und der ganzen Welt. Bereits 2003 hatte Blomstedt das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Nun besitzt er die Auszeichnung auch mit Stern.

„Musik ist seine Kraftquelle“
„Ich freue mich natürlich, dass ich von einem Land, in dem ich lange gelebt habe und Chef von zwei der besten Orchester gewesen war – nämlich des Gewandhausorchesters Leipzig und der Staatskappelle Dresden – mit so einer Auszeichnung gewürdigt werde“, sagte Herbert Blomstedt im MDR. Trotz eines Sturzes, durch dessen Folgen er im Sitzen dirigieren musste, fühle er sich „fit wie eh und je“. Musik sei seine Kraftquelle, „das ist nicht zu überhören“, so der MDR-Bericht.

Dirigent zahlreicher Orchester
Blomstedt wurde am 11.7.1927 in den USA als Sohn eines adventistischen Pastorenehepaars geboren, zog aber im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern in deren Heimat Schweden. Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung am Königlichen Konservatorium in Stockholm und an der Universität Uppsala. Später studierte er Dirigieren an der Juilliard School of Music in New York, zeitgenössische Musik in Darmstadt sowie Renaissance- und Barockmusik an der Schola Cantorum in Basel und arbeitete unter Igor Markevitch in Salzburg sowie Leonard Bernstein in Tanglewood/USA.

Im Februar 1954 debütierte Blomstedt als Dirigent mit dem Stockholmer Philharmonischen Orchester. Später leitete er als Chefdirigent bedeutende skandinavische Orchester wie das Oslo Philharmonic Orchestra sowie das Dänische und Schwedische Radio-Sinfonieorchester, letzteres bis 1983. Von 1975 bis 1985 war er Chefdirigent der Staatskapelle Dresden. Die darauffolgenden zehn Jahre wirkte er als Music Director beim San Francisco Symphony Orchestra. Von 1996 bis 1998 war er Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters in Hamburg. Von 1998 bis 2005 leitete er das Gewandhausorchester Leipzig. Bis heute dirigiert er regelmässig Konzerte verschiedener bedeutender Orchester in Amerika, Japan und Europa. Er leitet gegenwärtig Konzerte im Leipziger Gewandhaus und war im Sommer in der Dresdner Frauenkirche in Kooperation mit der Sächsischen Staatskapelle zu Gast.

Zahlreiche Auszeichnungen
Herbert Blomstedt ist gewähltes Mitglied der königlich-schwedischen Musikakademie und mehrfacher Ehrendoktor. Dem Gewandhausorchester Leipzig, dessen 18. Kapellmeister er war, blieb er als Ehrendirigent weiterhin verbunden. Diese Auszeichnung verliehen ihm auch sechs weitere Orchester: das San Francisco Symphony Orchestra, das NHK Symphony Orchestra in Japan, das Dänische und das Schwedische Radio-Sinfonieorchester sowie die Bamberger Symphoniker und die Staatskapelle Dresden, die ihn bereits 2007 mit der Goldenen Ehrennadel gewürdigt hatte.

2013 erschien eine Biographie über Herbert Blomstedt, die er mit dem Titel „Mein Leben – ein grosser Gesang“ überschrieben hat. Sie ist nicht im Handel erhältlich und wurde von der freiberuflichen Autorin Ursula Weigert für seine Freunde verfasst.

Seine Vitalität sei „ein Geschenk“
In einem Interview mit der Zeitung New York Times im Februar 2017 sprach Blomstedt über das Geheimnis, wie er in seinem Alter diese Arbeitslast bewältigt. Sein gesunder Lebensstil oder der wöchentliche Ruhetag (Sabbat), den er als Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten einhält, sei nicht der Grund. „Es ist ein Geschenk“, betonte Blomstedt. Auf seinen wöchentlichen Ruhetag hin angesprochen, erklärte der Dirigent, warum er am Sabbat (Samstag) zwar nicht probe, wohl aber mit den Orchestern auftrete: „Ich dachte an meinen Vater [der Pastor war]: Er bereitete seine Predigt während der Woche sehr gründlich vor. Freitags zum Sonnenuntergang schloss er seine Bücher und verbrachte Zeit mit der Familie; aber am Sabbat hielt er die Predigt. Ich liebe es zu proben, mit dem Orchester zu arbeiten. Aber am Sabbat üben wir nicht mehr – wir spielen lediglich, was wir zusammen einstudiert haben. Und das ist ein Segen für uns alle“, so Blomstedt.

Blomstedt-Preis für Studierende der Hochschule Friedensau
Herbert Blomstedt hat auch selbst einen Preis gestiftet. Im Gedenken an seine im Jahr 2003 verstorbene Ehefrau Waltraud verleiht die adventistische Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg seit 2008 den „Waltraud-und-Herbert-Blomstedt-Preis“. Damit werden Friedensauer Studierende aufgrund exzellenter Bachelor- oder Masterthesen in den Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen oder einer besonders zu würdigenden künstlerischen Leistung auf dem Gebiet der Musik ausgezeichnet.

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Gaming – ein neuer Weg der Glaubensvermittlung?

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 02.12.2022 | APD | Medien

Am 13. November veranstaltete Hope Media Europe, Medienzentrum der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, in Alsbach-Hähnlein/Deutschland den 11. Media Day. Rund 50 Medienschaffende, Studierende und Medieninteressierte aus den Bereichen Video, Audio, Design, Fotografie, Text/Print, Journalismus, Kommunikation, Internet aus den deutschsprachigen Ländern trafen sich bei dieser Austausch- und Vernetzungsplattform, um sich mit „Medientrends der Zukunft“ zu beschäftigen, so das Thema dieses Tages.

Computerspiel - Jesus aus der Perspektive eines Fischerjungen nacherleben
Hauptsprecher war Amin Josua, ein Theologe, der ein Startup gegründet hat und dort Computerspiele entwickelt. Er referierte über gesellschaftliche Veränderungen durch die fortschreitende Säkularisierung, die dazu führten, dass traditionelle Wege der Glaubensvermittlung immer weniger Erfolg hätten. Um näher an die Lebenswelt vieler, eher jüngerer Menschen heranzukommen, hat er in seinem Startup ein Computerspiel entwickelt – ein story-basiertes Adventure Game – mit dem die Teilnehmenden Ereignisse im Leben von Jesus Christus aus der Perspektive eines Fischerjungen nacherleben können. Dabei werde man mit den grossen Fragen des Lebens konfrontiert und müsse eigene Entscheidungen treffen, so Amin Josua. Für die Millionen Menschen zählende Gamer-Szene gebe es nur wenige Angebote, die den christlichen Glauben thematisierten.

Project Slam
In einem „Project Slam“ stellten Teilnehmende in Beiträgen von jeweils zehn Minuten Dauer ihre Projekte vor. Die meisten waren im Bereich Film angesiedelt. In die Richtung Gaming geht eine Entwicklung des adventistischen Pastors Manuel Füllgrabe (Leipzig). Er hat als gelernter Informatiker ein Computerspiel für Jugendliche programmiert, in dem die Spielenden in Form eines Charakters Abenteuer und Aufgaben bewältigen müssen, die in Verbindung zu Ereignissen und Geschichten aus der Bibel stehen.

Media Day-Preis
Mit dem Media-Day-Preis wurde das Projekt von Johannes Likar ausgezeichnet, der diese Auszeichnung nach 2019 bereits zum zweiten Mal erhielt. Der Österreicher lebte zunächst über ein Jahr lang allein im Zelt in Schweden und hat nun ein Haus gekauft, das er als „kreativen Raum“ Gruppen und Personen zur Verfügung stellt, die sich für die Entwicklung neuer Ideen und Projekte eine Zeitlang zurückziehen möchten.

- Zum Spiel „One of 500“: https://oneof500-game.com/de/
- Zu Angeboten von Pastor Manuel Füllgrabe: www.einfach-christlich.de
- Zum YouTube-Kanal von Johannes Likar: www.youtube.com/c/MyNorthernStory

Hope Media
Hope Media Europe betreibt u. a. den Fernsehsender Hope TV. Er gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA gegründet wurde und aus mittlerweile über 60 nationalen Sendern besteht.

Hope TV kann unter anderem über Satellit, deutschlandweit im Kabel und im Internet über www.hopetv.de empfangen werden.

Hope TV in der Schweiz
In der Schweiz können die Sendungen von Hope TV auch im Internet sowie auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: «Die Bibel im Lichte der Geschichte und Archäologie

Basel/Schweiz | 02.12.2022 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: „Die Bibel im Lichte der Geschichte und Archäologie“, Jacques Th. Frei und Monique Kellenberger-Frei; 200 Seiten, Hardcover, 20 x 25,5 cm; 2022; STAB-Verlag, Adendorf; ISBN 978-3-948716-12-7. Preis: € 35.- / CHF 35.-

Bücher über die biblische Archäologie, den materiellen Hinterlassenschaften in den Ländern und Regionen der biblischen Welt, füllen ganze Bibliotheken. Dennoch gibt es immer wieder spannende Veröffentlichungen, welche den Schwerpunkt auf Indizien und Beweise für die Echtheit der Bibel legen. Der Schweizer Theologe Jacques Th. Frei hat eine Vielzahl von Fundstücken der letzten 150 Jahren und weitere Artefakte und Exponate, die in Museen aufbewahrt werden, beschrieben und fotografisch dokumentiert.

Das im STAB-Verlag neu erschienene Buch «Die Bibel im Lichte der Geschichte und Archäologie», ein wunderschön bebilderter Band, mit 200 Seiten und über 450 Abbildungen, ist das Ergebnis von 40 Jahren Forschungen und Studienreisen des Verfassers.

Die Reise führt den Leser in 10 Kapiteln durch Länder und Gegenden, wo sich die biblische Geschichte abspielte: Ur in Chaldäa, Ägypten, Israel, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland, ins römische Kaiserreich und zum Tempel in Jerusalem. Eigenes Bildmaterial von Jacques Th. Frei und seiner Tochter Monique Kellenberger-Frei führt an Orte und zu Objekten, welche heute unzugänglich sind oder teilweise zerstört wurden.

In drei weiteren Kapiteln über Jesus, die Glaubwürdigkeit der Bibel und die christliche Archäologie zeigt Jacques Frei auf, dass sich die biblischen Angaben in erstaunlich hohem Masse mit der archäologischen Beweiskraft decken. Seine Ausführungen dienen zusammen mit den zahlreichen Fotos als Schlüssel zum besseren Verständnis verschiedener biblischer Berichte. Die Informationsvermittlung und Lesbarkeit der Publikation werden durch eine ausgewogene Text-Bild-Kombination entscheidend unterstützt. Das Sachbuch liefert ein fundiertes Wissen über biblische Geschichte und Archäologie sowie über Orte und Landschaften der Heiligen Schrift.

Rezension: CBS KULTUR INFO, Maiengasse 15, CH-4056 Basel/Schweiz

Das Buch ist zu beziehen:
• Beim Advent-Verlag Schweiz:
https://shop.advent-verlag.ch/bibel-kommentare/2621-die-bibel-im-lichte-der-geschichte-und-arch%C3%A4ologie.html
• Beim Advent-Verlag Lüneburg:
https://advent-verlag.de/theologie/theologie/die-bibel-im-lichte-der-geschichte-und-archaeologie
• Direkt bei den Autoren: frei-bible-history@gmx.ch

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