Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 1/2023 - JANUAR 2023 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 1/2023 - JANUAR 2023

Poster zum Friedensgebet der Schweizer Kirchen am 24. Februar 2023. © Visual: AGCK.CH

Schweizer Kirchen beten am 24. Februar 2023 für die Ukraine

Zürich und Bern/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Schweiz

Die Schweizer Kirchen organisieren unter der Schirmherrschaft der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK.CH) eine ökumenische Gebetsfeier. Die Feier findet am 24. Februar 2023, auf den Tag genau ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine, um 16.00 Uhr im Berner Münster in Anwesenheit des Präsidenten des Nationalrates, Martin Candinas, und Vertreterinnen sowie Vertretern der ukrainischen Gemeinden in der Schweiz statt. Pfarreien, Kirchgemeinden und Kirchen sind eingeladen, am Wochenende des 24. Februar ähnliche Veranstaltungen zu organisieren, um in der ganzen Schweiz eine betende und solidarische Gemeinschaft zu bilden.

Eine ökumenische Gruppe bereitet diese nationale Gebetsfeier vor. Die Liturgie wird ab Ende Januar auf der Website der AGCK Schweiz zur Verfügung stehen, so dass Kirchen, Gemeinden und lokale Gemeinschaften am Wochenende des 24. Februar 2023 eigene Feiern organisieren oder Teile davon übernehmen können. Auf diese Weise wird eine Gemeinschaft entstehen, die für alle Opfer des Krieges in der Ukraine betet und sich mit ihnen solidarisiert.

Dieser Krieg in Europa hat unzählige Opfer gefordert: getötete Soldaten auf beiden Seiten, eine ukrainische Bevölkerung, die von der Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur betroffen ist, Millionen von Flüchtlingen, die alles zurücklassen mussten, und nicht zuletzt die Bevölkerung der Länder, die von den wirtschaftlichen Folgen des Krieges betroffen sind. Für diese Millionen von Opfern und für ein Ende des Krieges rufen die Kirchen am 24. Februar zum Gebet auf.

Die Feier in Bern wird insbesondere von der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS, der Schweizer Bischofskonferenz SBK, der Schweizerischen Evangelischen Allianz und dem Réseau évangélique suisse SEA – RES sowie der deutschsprachigen Freikirchenvereinigung freikirchen.ch getragen.

Mehr zum Thema finden Sie auch auf der SEA-Webseite unter: «Krieg in der Ukraine»: www.each.ch/krieg-in-der-ukraine

Die Liturgie wird ab Ende Januar auf der Website der AGCK Schweiz zur Verfügung stehen: https://agck.ch/friedensgebet/

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Verladen der Winterausrüstung in Lastwagen. © Foto: VBS/DDPS

Winterausrüstung der Schweizer Armee für die ukrainische Bevölkerung

Bern/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Schweiz

«Die Schweiz setzt ihre Hilfslieferungen für die ukrainische Bevölkerung fort und liefert rund 390 Paletten mit Winterausrüstung», heisst es in einer Medienmitteilung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Demnach stellt die Armee in der zweiten Lieferung Kälteschutzbekleidung wie Decken, Handschuhe und Pullover zur Verfügung. Das Militärmaterial hat am 25. Januar das Armeelogistikcenter Othmarsingen verlassen und wird per Lastwagen in drei Tagen nach Kiew befördert. Die Lieferung erfolgt unter der Federführung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Die Schweizer Armee stellt der ukrainischen Bevölkerung Kälteschutzbekleidung aus ihrem Vorrat zur Verfügung. Dabei handelt es sich unter anderem um rund 170.000 Paar Handschuhe, 40.000 Paar Socken und 2000 Decken.

In der ersten Lieferung wurden Heizgeräte und Generatoren übergeben
Im vergangenen Dezember seien für den bevorstehenden Winter bereits Heizgeräte und Generatoren in die Ukraine geliefert worden, so das VBS. Organisiert wird der Transport von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Die Ausrüstung werde dem ukrainischen Zivilschutz übergeben, der sie an die Bevölkerung weiterverteile.

Die Lieferungen sind Teil einer Reihe von Unterstützungsmassnahmen, die von der Schweiz beschlossen wurden und sich auf insgesamt 180 Millionen Franken belaufen.

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Ehrenamtliche Helfende bei der Essensausgabe am PraiseCamp22. © Foto: Mirjam Braunschweiler

Grösstes christliches Jugendcamp der Schweiz beendet

Basel/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Schweiz

Am 1. Januar ging in der Messe Basel das grösste christliche Jugendcamp der Schweiz zu Ende, wie die Veranstalter mitteilten. 6.000 junge Menschen, vorwiegend aus der deutschsprachigen Schweiz, haben demnach am PraiseCamp22 gemeinsam sechs Tage zum Thema «Geist. Erfüllt. Leben.» verbracht. Die Organisatoren bezeichneten das Camp als vollen Erfolg und gehen von einer erneuten Durchführung in zwei Jahren aus.

Rauschende Silvesterparty ohne Alkohol
Den Silvester begingen die Jugendlichen mit einem rauschenden Fest mit christlichen Bands, inspirierenden Referaten, einer grossen Multimedia-Show und Star-DJs. Wie während dem ganzen Camp wurde auch in der Silvesternacht bewusst auf Alkohol und andere Suchtmittel verzichtet. Dazu ein Teilnehmer: «Wir haben gezeigt, dass feiern ohne Alkohol genau so viel Spass machen kann.»

Über 120.000 Menschen via Social Media erreicht
Seit dem 27. Dezember beschäftigten sich die jungen Menschen in einer breiten und individuell zusammenstellbaren Palette von Workshops und Referaten mit dem Thema «Geist. Erfüllt. Leben.». Ausserdem standen Konzerte und Sport auf dem Programm und es blieb viel Zeit, um Kontakte mit Freunden zu vertiefen oder in einer der diversen Lounges und Cafés neue Leute kennenzulernen. Seit dem Start des Camps «erlebten die Social Media Kanäle des PraiseCamp’s einen Boost», so die Organisatoren. Es seien mehr als 120.000 Menschen während dem Camp mit den Beiträgen erreicht worden.

Secondhand-Shop nahm 130.000 Franken für soziale und karitative Projekte ein
Der unter dem Motto «ActNow» laufende Secondhand-Shop, in welchem die Teilnehmer gebrauchte Kleider abgeben konnten, habe sich grosser Beliebtheit erfreut, berichten die Veranstalter. Alle Verkaufserlöse der Cafés und eines eigens eingerichteten Coiffeur-Salon’s würden für karitative Projekte verwendet. Insgesamt konnten über den Verkauf der Kleider und anderer ActNow-Initiativen am Camp rund 130.000 Franken für 10 soziale und karitative Projekte im In- und Ausland gesammelt werden.

PraiseCamp
Das PraiseCamp ist laut Selbstdarstellung ein christliches Jugendcamp, das seit 2002 zweijährlich mit rund 5000-6000 Teilnehmenden stattfindet. Ziel des Camps ist es, den Glauben an Jesus Christus zu feiern und zu bezeugen sowie Gemeinschaft unter Christen zu leben. Junge Menschen sollen im Camp in allen Lebensbereichen gefördert werden. Das Camp wird von zahlreichen frei- und landeskirchlichen Verbänden und Organisationen gestaltet und getragen und versteht sich als Unterstützung für die lokale kirchliche Arbeit.

Hauptverantwortlich sind als Veranstalter der Bibellesebund, Campus für Christus, JMEM/King’s Kids und die SEA-Jugendallianz.

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Grafik zur «GE-NA-Studie» von Interaction. © Grafik: Interaction

Interaction lässt Christen zu sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit befragen

Bern/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Schweiz

Interaction, der Dachverband von 34 christlichen Hilfswerken in der Schweiz, hat im Rahmen seiner Kampagne StopArmut die sogenannte «GE-NA-Studie» (Gerechtigkeit - Nachhaltigkeit) in Auftrag gegeben. Mit der wissenschaftlichen Studie will Interaction die Einstellung von Christinnen und Christen in der Schweiz, Deutschland und Österreich zu sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit erforschen und wie sie sich diesbezüglich verhalten. Von besonderem Interesse ist für den Dachverband, welche Rolle der christliche Glaube für die Einstellung und das Verhalten zu Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit spielt. Interessierte können an der «GE-NA-Studie» ist bis Ende Januar 2023 online teilnehmen.

Eine Forschungslücke füllen
2015 einigten sich die Vereinten Nationen auf die Sustainable Development Goals (SDGs), um bis 2030 sowohl soziale Ungerechtigkeit, globale Armut, als auch die Klimakatastrophe gemeinsam zu bekämpfen. In den letzten Jahren belegen einige Studien die Einstellungen der allgemeinen Bevölkerung zu den Themen rund um die SDGs. Welche Rolle darin Kirchen, christliche und die persönliche Religiosität einnehmen, sei weitestgehend unerforscht, heisst es in der Medienmitteilung von Interaction.

Zugleich sei es wichtig, Motivationen hinter dem Engagement bzw. der Gleichgültigkeit zu erforschen und dabei besonders auch Religiosität als eine mögliche Ressource für die Motivation zu berücksichtigen.

Kirchen, christliche Organisationen (NGOs), Christinnen und Christen haben sich laut Interaction in den letzten Jahren vermehrt für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit eingesetzt. Das zeige beispielsweise das breite Engagement diverser kirchlicher Akteure in Bezug auf die Konzernverantwortungsinitiative, so Interaction.

Die Resultate der Studie sollen in der zweiten Hälfte 2023 vorliegen und in einer breiten öffentlichen Kampagne publiziert und diskutiert werden, schreibt der Dachverband.

Breite partnerschaftliche Zusammenarbeit
Durchgeführt wird die Studie vom renommierten Forschungsinstitut empirica für Jugend, Kultur und Religion der CVJM Hochschule in Deutschland unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Faix und Prof. Dr. Tobias Künkler. Beteiligt im Beirat sind nebst Interaction als Schweizerischer Dachverband von 34 christlichen Entwicklungsorganisationen die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA-RES), die Evangelische Kirche Deutschland (EKD), Brot für die Welt sowie World Vision Deutschland.

Zum Ausfüllen der „GE-NA Studie“ auf Deutsch oder Französisch. (Dauer: ca. 25 Minuten): https://ww3.unipark.de/uc/faix_CVJM-Hochschule/6f61/

Mehr zu Interaction: https://interaction-schweiz.ch

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Symbolbild - Ungleichheit. © Grafik: Benoît DE HAAS auf Pixabay

Oxfam-Bericht: Extreme soziale Ungleichheit ist eine existenzielle Bedrohung

Berlin/Deutschland | 31.01.2023 | APD | International

Die international tätige Hilfsorganisation Oxfam, die laut eigenen Angaben «weltweit Menschen mobilisiert, um Armut aus eigener Kraft zu überwinden», hat zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos den Bericht «Survival of the Richest» publiziert. (Titel auf Deutsch: „Umsteuern für soziale Gerechtigkeit“). Der Bericht zeigt auf, dass Konzerne Rekordgewinne machen und die Superreichen noch reicher werden, „was zu einer Explosion der sozialen Ungleichheit führt, die immer extremere Ausmasse annimmt“. Diese extreme soziale Ungleichheit sei eine existenzielle Bedrohung, verstärke die Armut und untergrabe die Demokratie, so Oxfam. Eine progressive Steuerpolitik sei der wichtigste Hebel für die Regierungen, um die Ungleichheit zu verringern.

Herrschendes Wirtschaftssystem als Ursache für extreme Ungleichheit
Die tieferen Ursachen dieser sich verschärfenden Ungleichheit zwischen Arm und Reich ortet Oxfam im herrschenden Wirtschaftssystem. Dessen handlungsleitendes Prinzip bestehe darin, Profite für Konzerne und deren Eigentümer vor die konsequente Einhaltung der Menschenrechte und den Schutz der Erde zu stellen. Die meisten Regierungen ergriffen seit Langem keine wirkungsvollen Massnahmen dagegen und viele Regierungsentscheidungen hätten die Verschärfung der Ungleichheit gar begünstigt, so Oxfam. So seien Steuern für reiche Privatpersonen und Unternehmen immer weiter gesenkt oder zugelassen worden, „dass die Billionensummen, die zur Krisenbewältigung in die Volkswirtschaften gepumpt wurden, zu einem grossen Teil den Reichsten zugutekamen“.

Explosion der Ungleichheit
Das reichste Prozent der Menschen hat laut Oxfam in den letzten zehn Jahren mehr als die Hälfte des gesamten neu erwirtschafteten globalen Vermögens erhalten, seit 2020 sogar fast zwei Drittel.

«Von je 100 US-Dollar, die an Vermögen erwirtschaftet wurden, gingen 54,40 US-Dollar an das reichste Prozent und nur 0,70 US-Dollar an die ärmsten 50 Prozent», so der Bericht. Menschen mit einem Milliardenvermögen haben laut Oxfam in den letzten zehn Jahren ihr Vermögen verdoppelt – der Vermögenszuwachs sei fast sechsmal so hoch wie bei den ärmsten 50 Prozent zusammengenommen.

Laut dem Oxfam-Bericht haben zum ersten Mal seit 25 Jahren extremer Reichtum und extreme Armut gleichzeitig stark zugenommen.

Zentraler Baustein zum Abbau der Ungleichheit: Reiche progressiv besteuern
Neben anderen erforderlichen politischen Massnahmen sei die progressive Besteuerung der reichsten Bevölkerungsteile, «insbesondere des reichsten Prozents, das 45,6 Prozent des weltweiten Vermögens besitzt», ein zentraler Baustein, um die extreme Ungleichheit in den Griff zu bekommen, heisst es im Bericht.

Ab der Mitte des letzten Jahrhunderts sei eine hohe Besteuerung von reichen Bevölkerungsteilen die Regel gewesen und habe dazu beigetragen, gerechtere Gesellschaften zu schaffen und extreme soziale Ungleichheit zu verhindern, schreibt Oxfam. In den Jahrzehnten vor der Corona-Pandemie seien progressive Besteuerungen demontiert worden, sodass die wohlhabendsten Einzelpersonen und Unternehmen von Niedrigsteuerregelungen profitiert hätten und die Steuern für Milliarden von Menschen gestiegen seien. So sei der durchschnittliche Steuersatz für die Reichsten in den OECD*-Ländern von 58 Prozent im Jahr 1980 auf 42 Prozent gesunken. Die Unternehmenssteuern seien von durchschnittlich 47,5 Prozent im Jahr 1980 auf 24,9 Prozent gesunken.

Die gesunkenen Steuersätze für Reiche und Unternehmen seien durch die Erhöhung der Steuern auf Waren und Dienstleistungen, wie der Mehrwertsteuer, ausgeglichen worden. Diese Steuern würden die ärmsten Menschen unverhältnismässig stark treffen, so Oxfam, da sie einen höheren Anteil ihres Einkommens für Güter des täglichen Bedarfs ausgeben würden.

* Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist ein Staatenbündnis mit zurzeit 36 Mitgliedsstaaten.

Oxfam-Bericht „Umsteuern für soziale Gerechtigkeit“ (deutsche Zusammenfassung) als PDF herunterladen:
https://www.oxfam.de/system/files/documents/oxfam_factsheet_davos-2023_umsteuern.pdf

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Aktuelle Studie über das politische Engagement pentekostaler Kirchen. © Cover: Verlag Friedrich Pustet

Online-Konferenz: Politisches Engagement der Pfingstkirchen im Globalen Süden

Bonn/Deutschland | 31.01.2023 | APD | International

Bischöfe und Mitglieder römisch-katholischer Ortskirchen aus Afrika, Lateinamerika und Asien haben sich am 26. und 27. Januar über das politische Engagement pentekostaler (pfingstlerischer) Gruppen im Globalen Süden ausgetauscht. Die Tagung fand als Videokonferenz unter der Leitung des Vorsitzenden der Kommission Weltkirche der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), statt und wurde vom katholischen Institut für Weltkirche und Mission in Frankfurt am Main organisiert.

Während sich die klassische Pfingstbewegung durch ein weitgehend unpolitisches Selbstverständnis auszeichne, gebe es von Seiten pentekostaler Gemeinschaften in den zurückliegenden Jahrzehnten weltweit in sehr unterschiedlichen Formen ein zunehmendes Engagement in öffentlichen, gesellschaftlichen und politischen Fragen.

Gesellschaftliches Engagement sogenannter „Megakirchen“
Auch wenn diese Entwicklung aus der Sicht der römisch-katholischen Soziallehre, die von einer Weltverantwortung der Christen ausgeht, zunächst positiv zu bewerten sei, stimme sie in einer Reihe von Ländern mit rechtsgerichteten, antidemokratischen Strömungen überein, die nicht selten zu einer tiefen Spaltung der Gesellschaft führten. Vor allem die Haltung einiger pfingstkirchlicher Akteure und sogenannter „Megachurches“ werfe Fragen auf, zumal wenn politische Anführer die Religion mit Blick auf Ziele von Minderheiten instrumentalisierten oder eine aggressive Rhetorik zu einer Spaltung der Gesellschaft beitrage. Diese Phänomene seien nicht nur punktuell zu beobachten. Sie seien jedoch kein allgemeines Kennzeichen des pentekostalen Christentums.

Welche Bedeutung diesen Entwicklungen zukomme und welche theologischen Vorstellungen ihnen zugrunde lägen, wurde in einem wissenschaftlichen Projekt des Instituts für Weltkirche und Mission über „Politischen Pentekostalismus“ erforscht, das 2021 seinen Abschluss fand und dessen Ergebnisse im Verlauf der Tagung vorgestellt wurden.

Weltweit jeder vierte Christ mit pfingstkirchlicher Spiritualität
Weltweit gehörten 615 Millionen Menschen – das ist jeder vierte Christ – der pentekostalen Tradition an, die in sich sehr vielfältig sei. Darauf wies Bischof Meier zu Beginn der Konferenz hin. Die dynamische Ausbreitung des pfingstkirchlichen Christentums sei ein überraschendes Phänomen der vergangenen Jahrzehnte. Es werfe viele Fragen, auch Anfragen an die traditionellen Kirchen auf. Offenbar spreche im globalen Süden, anders als in Europa, die pfingstkirchliche Spiritualität das religiöse Empfinden vieler Menschen an.

Der kommissarische Direktor des Instituts für Weltkirche und Mission, Pater Dr. Markus Luber, führte in die Ergebnisse des von der Deutschen Bischofskonferenz unterstützten Forschungsprojekts ein. Die drei Kontinente umfassende Studie werfe Schlaglichter auf die Situation in Brasilien, auf den Philippinen und in Nigeria. Eine allgemeine Aussage über das Ausmass des politischen pfingstkirchlichen Engagements in globaler Perspektive könne, so Pater Luber, aufgrund der Studie nicht getroffen werden. Jedoch lasse sich trotz erheblicher regionaler Unterschiede feststellen, dass pentekostale Gläubige und Gemeinschaften mit Blick auf die religiösen und politischen Veränderungen in vielen Regionen inzwischen zu bedeutenden Akteuren geworden seien.

Weltbild pfingstkirchlicher Gruppen nicht automatisch autoritär
Entgegen der verbreiteten Auffassung, dass pentekostale Gruppen aufgrund ihres Weltbildes per se autoritären und antidemokratischen Positionen zuneigten, unterstrich der Mitautor der Studie, Dr. Leandro Bedin Fontana, dass die Untersuchung diese Vermutung nicht bestätige. Pfingstkirchliche Theologie vertrete generell konservative moralische Positionen. Das Spektrum des pfingstkirchlichen politischen Engagements erweise sich jedoch als sehr breit. Es umfasse, wenngleich in geringerem Masse, auch progressivere Prägungen.

Theologische Motive der Politischen Pfingstbewegung
Eine zentrale Einsicht des Forschungsprojekts bestehe darin, dass der Politische Pentekostalismus nur angemessen verstanden werden könne, wenn die damit verbundenen theologischen Motive in die Erklärung einbezogen würden. Eine prominente Rolle spiele die sogenannte „Herrschaftstheologie“ mit ihren Motiven der „geistlichen Kriegsführung“ und die „Wohlstandstheologie“. Wie Pater Luber darlegte, gelte es dabei zu berücksichtigen, dass es sich nicht um eine theologisch umfänglich entfaltete Lehre handele. Die „Herrschaftstheologie“ stelle die Welt als Schlachtfeld dar, auf dem ein Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Finsternis ausgetragen wird. Die Gläubigen nehmen teil an diesem Kampf durch ihre kritische Haltung gegenüber der Welt und durch ihr Gebet („warfare prayer“). Darüber hinaus werde der Kampf gegen das Böse auch durch Heilungs- und Salbungszeremonien von Politikern inszeniert. Der Aufführungscharakter, der solche Zeremonien präge, vermittle den Gläubigen im Unterschied zu einer rein verbalen Verkündigung das Gefühl, selbst Teil des Geschehens zu sein. Sie würden nicht nur auf einer verstandesmässigen Ebene angesprochen, sondern durch Mit-Erleben.

„Megakirchen“ als Epizentren
Als Epizentren der neuen religiösen Entwicklung identifiziert das Forschungsprojekt die „Megachurches“, die auf allen drei untersuchten Kontinenten begegnen. Sie würden ein weltweites Netzwerk bilden, das von pastoralen Eliten getragen werde. Damit sei eine weitere wesentliche Veränderung zur klassischen Pfingstbewegung sichtbar geworden. Das Bild sei nicht mehr wie in den Anfangszeiten der pentekostalen Bewegung vorrangig geprägt von armen Gläubigen aus Randgebieten, die sich in Garagenkirchen versammeln, sondern von gut ausgebildeten und wohlhabenden Angehörigen der oberen Gesellschaftsschichten, die ihre Gottesdienste in repräsentativen Gebäuden feierten. Aus diesen Kreisen rekrutierten sich auch die politisch relevanten Akteure der „Politischen Pfingstbewegung“. Das Engagement erstrecke sich dabei nicht nur auf direkte politische Betätigung, sondern ziele auch auf gesellschaftliche Umgestaltung durch Einflussnahme auf Bereiche wie Kultur, Bildung, Sport, Kommunikation und Ökonomie.

Ein breites Spektrum
In der Konferenz sei deutlich geworden, dass es in der Beurteilung des pfingstkirchlichen politischen Engagements durch die römisch-katholischen Ortskirchen und hinsichtlich der Qualität der ökumenischen Beziehungen ein breites Spektrum gebe. Die Reaktionen reichten von Skepsis und Abgrenzung über eine geräuschlose Koexistenz bis hin zu einem guten ökumenischen Miteinander. Dabei sei zu beachten, dass die pfingstkirchlichen Gemeinschaften aufgrund ihrer stark dezentralen Organisationsform sehr heterogen seien. Diese Uneinheitlichkeit erkläre nicht allein die verschiedenen inhaltlichen Ausprägungen des öffentlichen Engagements, sondern auch die unterschiedlichen katholischen Reaktionen darauf.

Die Studie „Political Pentecostalism“ ist im Internet in englischer Sprache als PDF zu finden unter
https://www.verlag-pustet.de/sites/pustet.verlagsweb.de/files/publications/politcal_pentecostalism.pdf.

Hintergrundinformationen:
Gemeinden mit pfingstkirchlicher Tradition

Weltweit werden Gemeinden mit pfingstkirchlicher Tradition (klassisch und neo-pentekostal) etwa 615 Millionen Mitglieder zugerechnet. In Deutschland vertritt der Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) rund 900 Gemeinden vor Ort mit 64.807 Mitgliedern (2022). Er ist Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Auf vatikanischer und auf ortskirchlicher Ebene gebe es in der römisch-katholischen Kirche vielfältige ökumenische Beziehungen und einen theologischen Dialog, der kritische Anfragen, etwa zu dem in Pfingstkirchen gepredigten „Wohlstandsevangelium“, einem fundamentalistischen Bibelverständnis und Proselytismus einschliesse.

Deutsche Bischofskonferenz
Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der römisch-katholischen Bischöfe aller Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 67 Mitglieder (Stand: Januar 2023) aus den 27 deutschen Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen römisch-katholischen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmässig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

Die Deutsche Bischofskonferenz beobachtet nach eigenen Angaben seit 30 Jahren die weltweite Entwicklung des pentekostalen Christentums. Sie hat mehrere Studien zu dem Thema in Auftrag gegeben und zusammen mit den Ortskirchen internationale Konferenzen in Rom, Abuja/Nigeria und Guatemala durchgeführt, in denen die pastorale Bedeutung der Entwicklung für die römisch-katholische Kirche diskutiert wurde. Studien und Konferenzberichte sind unter www.dbk-shop.de verfügbar und können als Broschüren bestellt werden.

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Auf der Website sd-studies.de ist eine anonyme Teilnahme an der Studie möglich. © Institut für ganzheitliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität.

Studie über das Erleben von Akzeptanz und Wertschätzung von Menschen aus der LGBTQI+ / LSBTTIQ* Community in Kirchen

Bremen/Deutschland | 31.01.2023 | APD | International

In einer Studie, an der mehrere Hochschulen beteiligt sind, soll das Erleben von Menschen aus unterschiedlichen Religionsgemeinschaften untersucht werden, die sich der der LGBTQI+ / LSBTTIQ* Community zugehörig fühlen. Beteiligt ist auch das Institut für ganzheitliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität (Bremen) – ein An-Institut der Theologischen Hochschule Friedensau (bei Magdeburg) – das sich im Rahmen der Studie auf Angehörige der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten konzentriert.

In der Studie gehe es um das Erleben von Akzeptanz und Wertschätzung von Menschen aus der LGBTQI+ / LSBTTIQ* Community in verschiedenen Religionsgemeinschaften und Kirchgemeinden, um Lebenszufriedenheit und psychologisches Wohlbefinden, aber auch um das Erleben von Phasen geistlicher Trockenheit als Ausdruck einer spirituellen Krise, so eine Mitteilung des Instituts.

Anonyme Befragung via Internet
Das Institut lädt Angehörige der LGBTQI+ / LSBTTIQ* Community zur Teilnahme an einer anonymen Befragung ein. Unter dem Link https://sd-studies.de/ ist die Teilnahme möglich, die Beantwortung der Fragen soll ca. 15 Minuten dauern. Dabei würden vor allem die persönlichen Erfahrungen und Ansichten abgefragt. Ausser in Deutsch steht der Fragebogen auch in Englisch, Französisch und Portugiesisch zur Verfügung.

Kooperationspartner
Die Studie wird in Kooperation zwischen Prof. Dr. Arndt Büssing, Professur Lebensqualität, Spiritualität und Coping, Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke, Prof. Dr. Traugott Roser, Professur für Praktische Theologie, Evangelisch-Theologische Fakultät, Universität Münster, Prof. Dr. P. Thomas Dienberg OFMCap, IUNCTUS – Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität, Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster, Lorethy Starck und Klaus van Treeck vom Institut für ganzheitliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität, durchgeführt.

Institut für ganzheitliches Wohlbefinden und Spiritualität
Das Institut für ganzheitliches Wohlbefinden und Spiritualität und die Theologische Hochschule Friedensau schlossen am 12. September 2022 einen Kooperationsvertrag und arbeiten auf dem Forschungsgebiet „Ganzheitliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität im geistlichen und diakonischen Dienst“ zusammen. Zu den Forschungsinhalten und Tätigkeitsfeldern des Institutes gehören die Themen: Steigerung der Resilienz, Stress- und Burnout-Prävention, Aufstellung individueller Förderkonzepte, optimale Personalentwicklung und Coaching von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im kirchlichen Kontext sowie die Förderung ihrer Kompetenzentwicklung, Der Kooperationsvertrag solle dazu beitragen, Forschung, Lehre und Praxis eng miteinander zu verknüpfen. Informationen unter www.kraftvoll-leben.info

Theologische Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau/Deutschland ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können neun Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend und in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Studierende und Lehrende aus über 30 Nationen sind in Friedensau vertreten. Informationen: www.thh-friedensau.de.

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Abschlussklasse Pädagogik (B.A. in Elementary Education and Teaching Diploma) in Bogenhofen mit Dozenten. © Seminar Schloss Bogenhofen

„M.A. in Education“ am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen in Österreich

St. Peter am Hart/Österreich | 31.01.2023 | APD | International

Ab Sommer 2023 gibt es die Möglichkeit, am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen in St. Peter am Hart (Oberösterreich) berufsbegleitend oder im Vollzeitstudium einen „Master of Arts in Education“ zu erwerben.

Seit 2017 gibt es am Seminar Schloss Bogenhofen den Studiengang „Bachelor of Education“, der in Kooperation mit der adventistischen Middle East University (Beirut/Libanon) angeboten wird. Nun wird diese Kooperation auf ein dreisemestriges Master-Programm ausgeweitet.

Beginnend ab Sommer 2023 können Studierende in zwei Sommern jeweils während der Ferienzeit Kurse in Bogenhofen belegen. Während des Studienjahrs werden Seminare angeboten, an denen auch online teilgenommen werden kann, da sich der Studiengang an Personen richtet, die bereits im Lehrberuf stehen. Für das zweite Jahr ist das Verfassen einer Master-Arbeit vorgesehen.

Die Dozenten kommen sowohl von der Middle East University, an der adventistische Erziehungswissenschaftler aus verschiedenen Ländern unterrichten, als auch aus dem deutschsprachigen Raum.

Bachelor- und Masterstudium sind international anerkannt und können gemeinsam in Österreich nostrifiziert (anerkannt) werden, um dem österreichischen „Bachelor“ bzw. „Master of Education – Primarstufe“ gleichgestellt und als EU-Diplom gewertet werden zu können.

Nähere Informationen über den Studiengang können per E-Mail bei der Leiterin der School of Education, Mag. Yvonne Seidel, angefordert werden: education@bogenhofen.at.

Seminar Schloss Bogenhofen
Das Seminar Schloss Bogenhofen wurde 1949 von der österreichischen und der deutsch-schweizerischen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und liegt in Oberösterreich, nahe der deutschen Grenze. Es dient als Ausbildungsstätte für angehende Pastoren (Theologisches Seminar), Grundschullehrer (School of Education) und Maturanten (Abiturienten – Oberstufenrealgymnasium, staatlich anerkannt). Eine Sprachschule dient dem Erwerb der deutschen Sprache. Etwa 140 Schüler und Studenten besuchen das Seminar.
Mehr Informationen zum Seminar Schloss Bogenhofen:
https://www.bogenhofen.at/de/home/

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Winterhilfepakete von ADRA Deutschland, mitfinanziert durch die deutsche Regierung. © Foto: ADRA Ukraine

Überblick über Hilfeleistungen von ADRA Ukraine

Brüssel/Belgien | 31.01.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Das Regionalbüro der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Europa gibt wöchentlich einen Überblick über die Tätigkeit von ADRA Ukraine. Das Hilfswerk betreibt demnach zwischenzeitlich drei Aufnahmezentren für Binnenvertriebene im Land, verteilt mit Hilfe der Regierungen der Slowakei und von Japan Nahrungsmittel und Hygiene-Kits, - auch in der schwer zerstörten Stadt Irpin, stellt Binnenvertriebenen kostenlosen Rechtsbeistand zur Verfügung, begleitet traumatisierte Menschen durch psychologische Fachpersonen, verteilt Winterhilfe-Kits der Deutschen Regierung und ermöglicht Menschen aus Grenzgebieten durch kostenlosen Transport den Besuch von Ärzten und Behörden.

Bilder sowie ausführlichere Berichte zu den diversen Tätigkeitsfeldern von ADRA Ukraine können auf Englisch hier konsultiert werden:
https://mailchi.mp/12211d71bbb9/hope-for-ukraine-newsletter-no-11-januar-2023?e=8e5ca89728

Drei Aufnahmezentren für Binnenvertriebene
In drei Regionen der Ukraine gibt es Aufnahmezentren für Binnenvertriebene, speziell um die Verletzlichsten, wie Menschen mit Behinderungen, kinderreiche sowie einkommensschwache Familien.

Jedes Zentrum bietet einen komfortablen Aufenthalt. Es verfügt über Duschkabinen in den Zimmern, eine Küche und einen Speisesaal. Die Bewohner erhalten drei Mahlzeiten pro Tag, können Wäsche waschen und trocknen und werden mit Brennholz, Lebensmitteln, Medikamenten und Haushaltsgegenständen versorgt.

Unterstützung der Bewohner und Bewohnerinnen von Irpin
In der vom Kampfgeschehen schwer beschädigten Stadt Irpin, bei Kiew, verteilt ADRA Slowakei mit Unterstützung der slowakischen Regierung, jeweils Nahrungsmittelpakete, die in einem grossen Bus vor Ort verteilt werden.

«Die Schlange [vor dem Bus] wurde immer länger, und unsere Kollegen mussten mit unendlicher Geduld erklären, für wen die Hilfe bestimmt ist und dass unsere Möglichkeiten begrenzt sind», sagte Stano Bielik, Direktor von ADRA Slowakei. «Schade, dass wir nicht mindestens zwei Busladungen mit Paketen zur Verfügung hatten.»

Kostenloser Rechtsbeistand für Binnenflüchtlinge
In Dnipro, der viertgrössten Stadt der Ukraine, im östlichen Teil der Zentralukraine, mit rund einer Million Einwohnern, bietet ADRA kostenlose Rechtshilfe für Binnenflüchtlinge an. Yevhen Strashko, ein zugelassener Rechtsanwalt, steht Binnenflüchtlingen für eine professionelle Beratung zur Verfügung.

Psychologisches Gruppentraining und Prävention von Menschenhandel
Im Rahmen des ADRA-Ukraine-Projekts wurde mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland im vergangenen Dezember eine weitere Reihe von psychologischen Schulungen in Poltawa und Zhytomyr in der Ukraine durchgeführt.

Mit Unterstützung der kanadischen Regierung konnte ADRA auch Frauen, die Kinder mit Behinderungen und Jugendliche aufziehen, über die Prävention von Menschenhandel in Irpin informieren.

Winterausrüstung ist herzlich willkommen
ADRA Ukraine, ADRA Deutschland und das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland finanzierten über 200 Winterpakete für Binnenflüchtlinge in der Ukraine. Zusätzlich erhielten auch einige Aufnahmezentren für Binnenflüchtlinge Winterausrüstung.

Der schwierige Weg zur Basisinfrastruktur
ADRA Ukraine hat es geschafft, die Bewohner einer der Gemeinden in der Region Donezk [Grenzgebiet] an die Basisinfrastruktur anzuschliessen. Arztbesuche, Einkäufe oder Behördengänge sind mit den von ADRA bereitgestellten kostenlosen Transportmitteln leichter zu bewältigen.

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ADRA-Helfer beim Einbau neuer Fenster in beschädigten Gebäuden in der Ukraine. © Foto: ADRA Ukraine

Ukraine: ADRA leistet Winterhilfe für ein warmes und wetterfestes Zuhause

Weiterstadt/Deutschland | 31.01.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Durch Raketenbeschuss ist ein Grossteil der Energie-Infrastruktur in der Ukraine zerstört. Vielerorts haben die Menschen keinen Strom, keine Heizung und kein Trinkwasser. Dazu kommt, dass sie in beschädigten Wohnungen leben. In der kalten Jahreszeit können die Temperaturen bis unter -20 Grad Celsius fallen. Gemeinsam mit dem weltweiten ADRA-Netzwerk und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten beteiligt sich auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland an der Winterhilfe in der Ukraine.

ADRA hilft seit Oktober 2022 den betroffenen Familien mit einer Bau-Soforthilfe in Höhe von bis zu 1.600 Euro/Franken. Mit dieser finanziellen Unterstützung kaufen die Betroffenen Baumaterialien, um wenigstens ein bis zwei Zimmer winterfest zu machen. Für alle Fragen rund um die Reparaturarbeiten steht ein Expertenteam den Familien mit Rat und Tat zur Seite. Bei schwereren Arbeiten hilft ADRA und isoliert Wände und Decken. Ausserdem werden beschädigte Fenster repariert oder durch neue, doppelt verglaste Fenster ersetzt. Zusätzlich repariert das Team Heizungsanlagen, Wasserleitungen, Kamine und Öfen.

Informationen über die Arbeit von:
ADRA Schweiz: www.adra.ch
ADRA Deutschland: www.adra.de
ADRA Österreich: www.adra.at

Kurzvideo (6 Min.) von ADRA zur Verteilung von Hilfsgütern in der Ukraine. (Untertitel auf Englisch).
https://www.youtube.com/watch?v=I_hLXv_HuUg&t=370s

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Grafik zu den Hilfeleistungen von ADRA Ukraine und WFP. © Grafik: ADRA Ukraine

In 9 Monaten hat ADRA Ukraine 6,4 Millionen Bedürftige erreicht

Seit April 2022 arbeitet ADRA Ukraine mit dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) zusammen, um der vom Krieg in der Ukraine betroffenen Bevölkerung Nahrungsmittelhilfe zu leisten. In mehr als neun Monaten, bis Ende 2022, erreichte das Projektteam mehr als 6,4 Millionen Begünstigte in 13 Regionen der Ukraine und verteilte 36.439 Tonnen Nahrungsmittelhilfe.

„Wir möchten unseren lokalen Partnern, namentlich den öffentlichen Organisationen, lokalen Behörden und staatlichen Exekutivbehörden, unseren Dank für die fruchtbare Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts zur Bereitstellung von Nahrungsmittelhilfe aussprechen", schrieb ADRA Ukraine in einer Erklärung.

Statistische Angaben zu den Hilfslieferungen von ADRA Ukraine
In den neun Monaten bis Ende 2022 lieferte ADRA Ukraine Folgendes:
- 15,6 Millionen Laibe frisches Brot in 7 Regionen, nämlich in Sumy, Poltawa, Odessa, Saporischschja, Tschernihiw, Donezk und Charkiw.
- Fast 161.000 Pakete Grundnahrungsmittel mit einem Gewicht von je 3-8 kg in sieben Regionen: Sumy, Saporischschja, Tschernihiw, Mykolajiw, Kiew, Charkiw und Cherson.
- 1,8 Millionen Pakete mit Artikeln für Haushalt und Hygiene mit einem Gewicht von je 17-22 kg in 13 Regionen: Sumy, Poltawa, Saporischschja, Mykolajiw, Tschernihiw, Kiew, Dnipro, Donetsk, Charkiv, Luhansk, Cherson und Tscherkassy.
- Fast 180.000 Packungen Babynahrung mit einem Gewicht von je 2 kg für Kinder im Alter von 6 bis 23 Monaten in die Regionen Sumy, Saporischschja, Mykolajiw, Tschernihiw, Kiew, Dnipro, Donezk, Charkiw und Luhansk.
- 200.000 Lebensmittelgutscheine im Gesamtwert von über 2,6 Millionen Franken/Euro für 55.969 Begünstigte in die Regionen Tschernihiw und Sumy.

Bilder und detaillierte Berichte (auf Englisch) der Hilfsprojekte von ADRA Ukraine: https://mailchi.mp/59b39ed763ae/hope-for-ukraine-newsletter-no-12-january-17-2023?e=483daaf45b

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Freiwillige und Mitarbeitende von ADRA Rumänien vor der Abreise in die Ukraine. © Foto: ADRA Rumänien

ADRA Rumänien hat den 69. Hilfskonvoi in die Ukraine entsandt

Brüssel/Belgien | 31.01.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Aus Rumänien ist Anfang Januar der 69. Konvoi mit Hilfsgütern in Odessa/Ukraine eingetroffen, schreibt das Regionalbüro für Europa der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA. 19 Freiwillige haben beim 69. Hilfskonvoi mit 13 Lieferwagen 30 Tonnen Hilfsgüter für Menschen in der Stadt Mykolajiw sowie für weitere Gebiete in der Ukraine geliefert.

Der Konvoi transportierte Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung und Schuhe, Bücher und Erste-Hilfe-Artikel mit einem Gesamtgewicht von 30 Tonnen. Den örtlichen Behörden zufolge hat die Bevölkerung in der Südukraine viele Bedürfnisse, so dass jede Hilfe willkommen und notwendig sei, schreibt ADRA Ukraine.

"Der Krieg ist ein Horror. Aber manchmal muss dies passieren, damit Sie und ich sensibler werden und den Betroffenen beistehen können. Die Ukrainer brauchen immer noch unsere Hilfe. Es gibt Platz für jeden von uns", sagte Daniel Tecu, Präsident von FADERE – Föderation Rumänischer Vereine in Europa, einem der Geldgeber des Konvois.

Bilder und detaillierte Berichte (auf Englisch) der Hilfsprojekte von ADRA Ukraine: https://mailchi.mp/59b39ed763ae/hope-for-ukraine-newsletter-no-12-january-17-2023?e=483daaf45b

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Mitarbeitende von ADRA Ukraine bei der Übergabe der Generatoren. © Foto: ADRA Ukraine

Generatoren von ADRA versorgen medizinisches Notfallzentrum in Kiew mit Strom

Das Zentrum für medizinische Notfallhilfe und Katastrophenmedizin in Kiew hat von der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Generatoren erhalten. Damit kann im medizinischen Zentrum für Notfallhilfe - trotz Raketeneinschlägen und Stromausfällen - ununterbrochen und umfassend den Menschen geholfen werden, berichtet ADRA Ukraine.

Vier Abteilungen des Kiewer Zentrums für medizinische Notfallhilfe und Katastrophenmedizin haben mit finanzieller Unterstützung der slowakischen Hilfsorganisation «Nadácia SPP» und des japanischen Hilfswerks «Japan Platform» sowie von ADRA Japan, Generatoren erhalten, die von ADRA Ukraine und ADRA Slowakei übergeben wurden.

Diese vier Abteilungen des medizinischen Zentrums gewährleisten die Organisation und Bereitstellung von medizinischer Notfallversorgung für Patienten und Opfer des Kriegs im Gebiet der Hauptstadt.

Bilder und detaillierte Berichte (auf Englisch) der Hilfsprojekte von ADRA Ukraine: https://mailchi.mp/59b39ed763ae/hope-for-ukraine-newsletter-no-12-january-17-2023?e=483daaf45b

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Ukrainische Kinder haben 3.182 Geschenkpakete erhalten. © Foto: ADRA Ukraine

Ukrainische Kinder erhalten von ADRA 3.182 Geschenkpakete

Das sechste Jahr in Folge führt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine gemeinsam mit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Januar, am orthodoxen Weihnachtsfest, das Projekt "Kinder helfen Kindern" durch. Das Ziel der Aktion besteht laut ADRA Ukraine darin, Kindern, die unter dem Krieg gelitten haben und besondere Unterstützung benötigen, ein wenig Freude und Aufmerksamkeit zu schenken. Im Rahmen der Aktion wurden 3.182 Geschenke in 14 Regionen des Landes verteilt.

Laut ADRA haben sich Kinder aus Schulen und Kirchgemeinden sowie Erwachsene am Projekt beteiligt. Das Hilfswerk hofft, dass das Projekt jedes Jahr weiterwächst, damit möglichst viele Kinder unbeschwerte Momente erleben können.

Die 3.192 Geschenke wurden in folgenden Regionen verteilt: Charkiw, Cherson, Dnipro, Donezk, Kiew, Poltawa, Kropywnyzkyj, Saporischschja, Schytomyr, Sumy, Transkarpatien, Tscherkassy, Tschernihiw, Volhynia.

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© Logo: Gustav-Adolf-Werk e. V.

Tschechien: Adventisten geben Neues Testament in Romani heraus

Leipzig/Deutschland | 31.01.2023 | APD | Bibel

Bereits am 15. November 2022 wurde in Smíchov die erste in der Tschechischen Republik veröffentlichte Übersetzung des Neuen Testaments in Romani vorgestellt. Dies teilte das Gustav-Adolf-Werk (GAW) der Evangelischen Kirche in Deutschland mit. Der Deutschlandfunk berichtete am 6. Januar ebenfalls darüber. Herausgeberin der Übersetzung ist die adventistische Kirchgemeinde in Trebechovice pod Orebem, etwa 130 Kilometer östlich von Prag.

An der Übersetzung „O Névo Zákonos“ hätten drei Muttersprachler zwölf Jahre lang gearbeitet: der Übersetzer Koloman Stanek, der Wissenschaftler Zbynek Andrs und der Koordinator Daniel Hrdinka, heisst es in der Mitteilung des GAW. Romani ist die Sprache der Roma. Sie wird überall in Europa und darüber hinaus in verschiedenen landesspezifischen Dialekten gesprochen. Das Neue Testament wurde in den sogenannten Abov-Dialekt übersetzt, der in der Slowakei in Košice und Umgebung gesprochen wird und von den meisten Romani-Sprechern in der Tschechischen Republik und der Slowakei verstanden wird. Rund drei Prozent der Bevölkerung gehören in der Tschechischen Republik der Roma-Minderheit an.

Veranstaltung mit Podiumsdiskussion und Übergabezeremonie
Die herausgebende adventistische Kirchengemeinde veranstaltete anlässlich der Veröffentlichung neben einer Pressekonferenz mit dem Übersetzungsteam und den Initiatoren auch eine Podiumsdiskussion über die Bedeutung der Bibel für die heutige Gesellschaft, eine Zeremonie zur Übergabe der Bücher an die Leserschaft, ein Konzert mit jüdischer und Roma-Musik sowie ein Abendessen mit Roma-Spezialitäten.

„Roma, ich habe für euch das Buch, das mir am Herzen liegt – die Bibel – in die Romani-Sprache übertragen. Ich danke Gott, dass er mir Kraft und Verstand gegeben hat, und ich danke auch den Menschen, die mir geholfen haben“, schreibt der Übersetzer Stanek in seinem Vorwort.

Der Koordinator Daniel Hrdinka erklärte: „Die Übersetzung brachte Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten und Kenntnissen zusammen, darunter einfache Gläubige, mit denen Koloman Stanek die Klarheit der Ausdrücke überprüfte. Hinzu kamen Spezialisten für Romani-Grammatik, Korrekturlesen, Schriftsatz und Druck sowie Spender, die sich an den Druckkosten beteiligten. Ich wünsche mir sehr, dass die Leser in diesem Buch eine geistige Verbindung zum gütigen Vater im Himmel spüren, und darüber hinaus eine Verbindung zu den Wurzeln ihrer Kultur.“

„Eines der wichtigsten religiösen Ereignisse des Jahres“
„Ich halte die Veröffentlichung des Neuen Testaments in Romani für eines der wichtigsten religiösen Ereignisse des Jahres 2022 in der Tschechischen Republik. Romani-Sprecher werden endlich das gesamte Neue Testament in ihrer Sprache lesen können. Gleichzeitig macht das Ereignis auch Nicht-Roma darauf aufmerksam, dass es in der Tschechischen Republik viele Roma gibt, die sich zum christlichen Glauben bekennen“, sagte Pfarrer Mikuláš Vymetal von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) laut GAW. Vymetal ist in der EKBB für das Minderheitenpfarramt zuständig und wird in seiner Arbeit in diesem Jahr auch vom GAW unterstützt.

Daniela Cincibusová, Mitglied der Kommission für die Roma beim Ökumenischen Rat der Kirchen in der Tschechischen Republik, betonte, dass die Romani-Sprache heute in Tschechien vom Aussterben bedroht sei: „Die Veröffentlichung der Übersetzung ‚O Névo Zákonos‘ kann neben der geistigen Stärkung der Roma-Minderheit auch ihre Sprache stärken, damit sie nicht ausstirbt.“

Über das Gustav-Adolf-Werk (GAW)
Das Gustav-Adolf-Werk e. V. bezeichnet sich als das Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Es ist das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland und wurde 1832 in Leipzig gegründet, wo es auch seinen Sitz hat. Es tritt für das Recht protestantischer Minderheitskirchen ein, ihren Glauben in Freiheit zu leben. Es hilft religiösen Minderheiten in 40 Ländern der Welt. Ferner unterstützt es Kirchengemeinden beim Gemeindeaufbau, bei der Renovierung, beim Kauf und beim Neubau von Kirchen und Gemeinderäumen, bei sozialdiakonischen und missionarischen Aufgaben in den Gemeinden, bei der Aus- und Weiterbildung von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern u.a. DAS GAW wird bundesweit von 21 Hauptgruppen und 19 Frauengruppen getragen.

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Bibelstudienheft (1/2023) der Adventisten zum Thema «Gottes Güter verwalten». © Covergestaltung: Büro Friedland, Hamburg

Adventisten beschäftigen sich während einem Vierteljahr mit Dankbarkeit, Solidarität, Geld, Besitz, Schulden und Talenten

Basel/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Bibel

Im Bibelgespräch („Sabbatschule“), dem ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes, wird weltweit jeweils während einem Vierteljahr über dasselbe biblische Thema in Gruppen diskutiert. Die Gesprächsteilnehmenden können sich während der Woche mithilfe des entsprechenden Wochenabschnitts im Bibelstudienheft darauf vorbereiten. Im ersten Viertel 2023 geht es um die Thematik: «Gottes Güter verwalten».

In der Schöpfungserzählung werde berichtet, wie Gott dem Menschen den Auftrag gegeben hat, den Garten zu bebauen und zu bewahren (1 Mose 2,15). Der Mensch sollte demnach die Verantwortung für das ihm Anvertraute übernehmen, heisst es in der Einführung zur Thematik der Bibelstudiengespräche des laufenden Vierteljahres im Bibelstudienheft. Und weiter: «Auch heute kann Leben nur gelingen, wenn Gott an erster Stelle steht – ob es um die Zeiteinteilung, den Einsatz unserer Fähigkeiten, den Umgang mit unserem Körper oder die Verwendung von Geld und Besitz geht.» Die sei der Verwalter-Auftrag des Menschen und darum gehe es beim Thema «Haushalterschaft».

Themen und Titel einiger Wochenbetrachtungen
Einige Titel der Wochenthemen: «Segen der Dankbarkeit»; «Aufruf zu Grosszügigkeit»; «Umgang mit Schulden»; «In Christus hoffen wir»; «Kluge Altersvorsorge».

Themen, die im Laufe des Viertels besprochen werden: Umgang mit Ressourcen und Besitz; Solidarisch leben; richtige Prioritäten setzen; Freigebigkeit; Anteilnahme und Wohltätigkeit; Bürgschaften und Entschuldung; Barmherzig und gerecht leben; Habgier / Habsucht; Reichtum verpflichtet.

Was fehlt
Die Klimakrise ist seit Jahren ein hochaktuelles Thema, das im Rahmen des Bibelstudienhefts zur «Haushalterschaft» aber nicht angesprochen wird. Die Bibelstudienanleitung hat bezüglich der Thematik verantwortliche Verwalterschaft einen individuell-persönlichen Fokus und blendet die Verantwortung für die Umwelt, die Erde «zu bebauen und zu bewahren», aus.

«die BIBEL. das LEBEN.» - Bibelgespräch zum Wochenthema bei HopeTV
Der adventistische Fernsehsender HopeTV strahlt jede Woche ein Bibelgespräch zum Wochenthema des Bibelstudienhefts aus:
https://www.diebibel-dasleben.de/

Bibelstudienhefte als Grossdruck sowie in diversen Ausgaben und Sprachen
Die «Standardausgabe» ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe der von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) herausgegebenen amerikanischen «Standard Edition». Davon gibt es eine Fassung für Gesprächsteilnehmende sowie ein etwas ausführlicheres Heft mit zusätzlichem Inhalt für Gesprächsleiter und Gesprächsleiterinnen. Die Adventisten in Deutschland geben ein Studienheft zur Bibel heraus, das die gleichen Themen wie die Standardausgabe behandelt, das aber für den deutschsprachigen Raum und dessen kulturelle Prägung adaptiert wird.

Die verschiedenen Bibelstudienhefte auf Deutsch sowie in anderen Sprachen können bestellt werden beim Advent-Verlag Schweiz:
https://shop.advent-verlag.ch/131-studienhefte-zur-bibel

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Stadtrat von Gera, Andreas Kinder, las öffentlich aus der Bibel vor. © Foto: Andreas Erben

Deutschland: Stadtrat von Gera nimmt an Bibel-Vorlesemarathon teil

Gera/Deutschland | 31.01.2023 | APD | Bibel

Im Juni 2020 hatten etwa 50 Bürger der thüringischen Stadt Gera in Deutschland bei einem „Bibelmarathon“ während der Corona-Pandemie zwei Drittel der Heiligen Schrift vorgelesen. Nun ist der Podcast „Gera liest die Bibel“ veröffentlicht worden, auf dem alle Lesungen nachzuhören sind. Das berichten die ortsansässige Ostthüringer Zeitung und die evangelische Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). Initiator des Bibelmarathons ist Andreas Erben, Pastor der adventistischen Kirchgemeinde in Gera. Der Bürgerrechtler und Medienpädagoge Frank Karbstein, ein katholischer Christ, bereitete die Lesungen für die Veröffentlichung als Podcast auf der Plattform Spotify auf.

Christen und Kirchenferne machten mit
Der Podcast ist eine Auswahl aus Original-Mitschnitten, die während des Bibelmarathons vom 2. bis 18. Juni 2020 im adventistischen Gemeindehaus in Gera von über 50 Personen aufgesprochen wurden. Darunter waren sowohl kirchenferne Menschen als auch Angehörige verschiedener Konfessionen wie der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde (Baptisten), der Freien evangelischen Gemeinde (FeG), der evangelisch-lutherischen Kirche, der römisch-katholischen Kirche, der neuapostolischen Kirche, der Christlichen Gemeinde (Relationship) und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Unter den Sprechern waren auch einige Stadträte sowie der ehemalige evangelische Regionalbischof Heinz Mikosch und die damalige Kulturamtsleiterin Claudia Tittel.

„In diese Krisenzeit hinein auf die Bibel hören“
Wie der Initiator des Bibelmarathons, Andreas Erben, der Nachrichtenagentur IDEA mitteilte, hatte er sich damals bewusst gegen einen gottesdienstlichen Rahmen entschieden, um auch Kirchenferne anzusprechen. Durch die unkommentierte Lesung am Stück sei – im Gegensatz zu kurzen Lesungen mit Schriftauslegung – mehr das Herz angesprochen worden als der Kopf. „Ich wollte in dieser verrückten Zeit ein Zeichen setzen. In die weitverbreitete Unsicherheit hinein wollte ich etwas stellen, das von Dauer ist. Ich wollte in diese Krisenzeit hinein auf die Bibel hören“, wird Erben von IDEA zitiert.

Nachträgliche Ergänzungen
Weil beim Bibelmarathon nur etwa drei Viertel des Bibeltextes (nach der Lutherbibel von 2017) eingesprochen worden sei, wurde nachträglich das Buch Hiob ergänzt. Andreas Erben könne sich vorstellen, dass die ebenfalls nicht eingesprochenen Bücher der Bibel wie Jeremia, Klagelieder und Hesekiel noch ergänzt werden, berichtet IDEA.

Er könne sich nicht damit abfinden, dass das Christsein in Deutschland immer mehr in „gesellschaftlichen Nischen“ verschwindet. Deshalb sei es seine Hoffnung, dass sich viele Bürger der Stadt den Podcast anhören, so Erben.

Der Podcast kann bei Spotify unter dem Titel „Gera liest die Bibel“ abgerufen werden.

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© Karte: Open Doors

Weltverfolgungsindex 2023: Starke Zunahme der Christenverfolgung weltweit

Kelkheim/Deutschland und Burgdorf/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Religionsfreiheit

Das christliche Hilfswerk Open Doors hat eine aktualisierte Fassung seines jährlichen Weltverfolgungsindex (WVI) veröffentlicht. Er umfasst den Berichtszeitraum 1.10.2021 bis 30.09.2022. Demnach sind Christen in 76 Ländern Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt, die gegenüber dem letzten Berichtszeitraum zugenommen habe. So seien mindestens 5.621 Christen wegen ihres Glaubens ermordet worden. Das seien 80 Prozent mehr als vor fünf Jahren (3.066). Besonders in Nigeria (Rang 6) und in anderen Ländern Subsahara-Afrikas habe die Gewalt gegen Christen erheblich zugenommen. Aus Nigeria wurden 4.726 Entführungen gemeldet, im Vorjahr waren mindestens 2.510 Christen betroffen. Ausserdem verschärften zunehmender Autoritarismus sowie ideologischer Nationalismus die Verfolgung und Diskriminierung, so das Hilfswerk.

Nordkorea ist zurück auf Rang 1 der Staaten mit der intensivsten Christenverfolgung
Nachdem die Taliban ab August 2021 zahlreiche Christen wegen ihres Glaubens ermordet und Tausende in die Flucht getrieben hatten, nahm Afghanistan auf dem WVI 2022 erstmals Rang 1 ein. Die Situation für Christen im Land ist weiterhin extrem gefährlich. Bei der Recherche für den WVI 2023 sei jedoch meist nicht erkennbar gewesen, ob die Taliban Menschen aufgrund ethnischer Zugehörigkeit oder Zusammenarbeit mit westlichen Streitkräften und Nichtregierungsorganisationen (NGO) ermordeten, oder weil sie Christen waren, berichtet Open Doors. Eindeutige Belege für Verfolgung wegen des Glaubens lagen oft nicht vor. Deshalb blieb die Zahl der dokumentierten Gewaltakte gering, entsprechend niedriger fiel auch die Punktzahl im WVI aus. Dort steht Afghanistan aktuell auf Rang 9.

Nordkorea (zurück auf Rang 1) erreicht mit 98 Punkten ein Allzeittief; seit Einführung des neuen „Gesetzes gegen reaktionäres Gedankengut“ wurden mehr Hauskirchen entdeckt und Christen verhaftet. Auf den Rängen 2 bis 10 folgen Somalia, Jemen, Eritrea, Libyen, Nigeria, Pakistan, Iran, Afghanistan und der Sudan. Dort setzt die Militärregierung seit dem Putsch im Oktober 2021 Kirchen wieder stark unter Druck.

Autoritarismus in China und weiteren Ländern will Kirchen kontrollieren
Autokratische Regimes wie China (Rang 16) würden auf völlige Kontrolle allen kirchlichen Lebens setzen, das sie durch strenge Gesetze und ideologischen Nationalismus ersticken wollten, so Open Doors. Ein Gesetz vom März 2022 gestatte nur noch lizenzierten und damit systemkonformen Kirchen und NGOs, religiöse Inhalte im Internet zu verbreiten. Damit seien die seit der Pandemie verstärkt abgehaltenen Onlinegottesdienste oft nicht mehr erlaubt, genauso wenig wie das Onlineangebot christlicher Lehrmaterialien. Zuwiderhandlungen würden mit hohen Haftstrafen geahndet. China war erneut das Land, in dem die meisten Kirchen und kirchlichen Einrichtungen zerstört oder geschlossen wurden. Viele Christen treffen sich in Kleingruppen, um der Überwachung zu entgehen.

In Indien (Rang 11) seien Christen durch Anti-Bekehrungs-Gesetze in mittlerweile elf Bundesstaaten willkürlichen Verhaftungen ausgesetzt, bis zu zehn Jahre Haft seien möglich. Sogar ein landesweites Gesetz sei geplant. Im aktuellen Berichtszeitraum seien mehr als 1.700 Christen ohne Gerichtsverfahren inhaftiert worden, oft im Umfeld von Angriffen auf Tausende von Christen durch extremistische Hindus. Diese wurden jedoch meist nicht bestraft.

Der zunehmende Autoritarismus von Regierungen in einigen lateinamerikanischen Ländern – zusammen mit einer immer feindseligeren Haltung gegenüber Kirchen und dem christlichen Glauben – befördert Nicaragua (Rang 50) zum ersten Mal auf den Weltverfolgungsindex. Aber auch in Kolumbien (Rang 22), Mexiko (Rang 38) und Kuba (Rang 27) hat sich die Situation für Christen deutlich verschlechtert. Kirchenleiter würden unter Druck gesetzt und verhaftet, die Überwachung verstärkt, Registrierungen und Genehmigungen verweigert, Gebäude beschlagnahmt.

30 Jahre Weltverfolgungsindex
Der Weltverfolgungsindex (WVI) von Open Doors erscheint dieses Jahr zum 30. Mal. Seit 1993 zeigt er die Verfolgung und Diskriminierung von Christen in den 50 Ländern auf, in denen es für sie am gefährlichsten ist, ihren Glauben zu leben und zu bekennen.

„Der 30. Weltverfolgungsindex in Reihe belegt die starke Zunahme von Christenverfolgung weltweit“, wird Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, in einer Pressemitteilung zitiert. „Es ist besonders für die betroffenen Christen wichtig, dass gegen sie begangenes Unrecht dokumentiert wird und sie nicht ungehört bleiben. Gleichzeitig erhalten sie Trost durch Gebet und materielle Unterstützung, weil Christen weltweit anhand des Index beten.“

Jährlicher Weltverfolgungsindex zeigt Dynamik von Christenverfolgung
Seit 1955 setzt sich das christliche Hilfswerk Open Doors mit umfangreichen Hilfsprojekten für verfolgte Christen aller Konfessionen ein, heute in über 60 Ländern. Nach eigenen Angaben sei der Weltverfolgungsindex die weltweit einzige Erhebung, für die verfolgte Christen anhand einer differenzierten und von Experten kontinuierlich weiterentwickelten Methodik jährlich direkt befragt würden. Damit solle ihre Situation möglichst genau erklärt und die Dynamik der Verfolgung verdeutlicht werden. Dazu sammelt die Forschungsabteilung von Open Doors Daten aus fünf Lebensbereichen: Privatleben, Familienleben, gesellschaftliches Leben, Leben im Staat und kirchliches Leben. Hinzu kommt die Kategorie „Gewaltsame Übergriffe“. Das Ausmass der Übergriffe wird für alle Bereiche in ein Punktesystem übertragen, um die unterschiedlichen Triebkräfte der Verfolgung in diesen Bereichen vergleichen zu können. Verfolgung definiert Open Doors als „jegliche Art von erlebter Anfeindung aufgrund der Identifikation einer Person mit Christus. Dies kann feindselige Haltungen, Worte und Handlungen gegenüber Christen umfassen.“

Weitere Informationen unter:
https://www.opendoors.ch/index/

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Valery und Nataliya Kriger vor dem Regionalgericht in Birobidschan/Russland. © Foto: JW / Forum 18

Russland: Acht Jehovas Zeugen zu langjährigen Gefängnisstrafen für gemeinsames Bibellesen und Beten verurteilt

Oslo/Norwegen | 31.01.2023 | APD | Religionsfreiheit

Wie die christliche Menschenrechtsorganisation «Forum 18» aus Norwegen berichtete, wurden acht von neun Jehovas Zeugen, in zwei Prozessen im Fernen Osten Russlands im Dezember 2022 wegen Extremismus zu Haftstrafen von sechs bis sieben Jahren verurteilt. Die Zahl der Verurteilungen sei seit Beginn der strafrechtlichen Verfolgung im Jahr 2018 jedes Jahr gestiegen, als Folge des landesweiten Verbots der Aktivitäten der Jehovas Zeugen, berichtet Forum 18.

Ein Beamter der Staatsanwaltschaft der Region Amur rechtfertigte die Inhaftierungen: «Jede missionarische Tätigkeit von Mitgliedern einer religiösen Organisation, die von einem Gericht wegen wiederholter Verstösse gegen das Gesetz zur Bekämpfung extremistischer Aktivitäten aufgelöst wurde, sind illegaler Natur und unterliegen der gesetzlich festgelegten Haftung.» Die neun Männer waren Teil von 124 Jehovas Zeugen, die in Russland im Jahr 2022 strafrechtlich verurteilt wurden. 48 wurden zu Freiheitsstrafen, 63 erhielten Bewährungsstrafen, 12 Geldstrafen und ein Mann wurde zu Zwangsarbeit verurteilt.

Razzien, Verfolgungen und Verurteilungen von Jehovas Zeugen wegen der Ausübung ihres Glaubens wurden 2022 unvermindert fortgesetzt, obwohl Ende 2021 ein geänderter Rechtsleitfaden für Richter in Fällen von Extremismus herausgegeben wurde, so die Menschenrechtsorganisation.

Forum 18 fragte das Bezirksgericht Birobidschan, warum so lange Haftstrafen zur Ahndung der Ausübung der Religions- und Weltanschauungsfreiheit beantragt und verhängt wurden, da angesichts des geänderten Rechtsleitfadens des Obersten Gerichtshofs die Ausübung der Religions- oder Weltanschauungsfreiheit an sich kein Grund sei, eine Strafe zu verhängen. Irina Belousova, die amtierende Vorsitzende des Gerichtshofs, gab zur Antwort, dass «die Richter nicht verpflichtet sind, eine Erklärung zur Begründung von Fällen abzugeben, die behandelt werden oder anhängig sind».

Wegen gemeinsamem Bibellesen, Beten und Singen verurteilt
In seinem Schlusswort vor Gericht sagte Valery Kriger, der zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde, dass «obwohl die Staatsanwaltschaft behauptet, dass ich an der Organisation der [Aktivitäten] der örtlichen religiösen Gemeinde der Jehovas Zeugen in der Stadt Birobidschan, beteiligt war, lief es in Wirklichkeit darauf hinaus, dass ich, zusammen mit anderen Gläubigen die Bibel gelesen, gebetet und religiöse Lieder gesungen habe». Birobidschan ist die Hauptstadt der Jüdischen Autonomen Oblast im Föderationskreis Fernost und liegt 6.000 Kilometer (Luftlinie) östlich von Moskau.

APD-Meldung zum Verbot der Jehovas Zeugen in Russland im 2017:
https://apd.media/news/archiv/11701.html

APD-Meldung zur Konfiskation des Hauptquartiers der Jehovas Zeugen in Russland im 2018:
https://apd.media/news/archiv/12429.html

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Medizinische Fakultät der adventistischen Universität in Loma Linda. © Loma Linda University News

SRF-TV-Beitrag zur Langlebigkeit von Adventisten in Loma Linda/USA

Basel/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Gesundheit & Ethik

Im vierten Teil der SRF-Festtagsserie in 10vor10 zu den fünf «Blue Zones» auf der Welt wurden die Siebenten-Tags-Adventisten in Loma Linda, Kalifornien/USA porträtiert. Blaue Zonen sind Regionen der Welt, in denen Menschen erwiesenermassen länger als der Durchschnitt leben. Die Adventisten in Loma Linda leben vier bis sieben Jahre länger als andere Menschen in Kalifornien.

Dan Buettner erforscht seit Jahrzehnten die Langlebigkeit von Menschen und identifizierte fünf Regionen auf der Welt, die er als «Blue Zones» bezeichnete: Okinawa (Japan), Sardinien (Italien), die Nicoya-Halbinsel (Costa Rica), Ikaria (Griechenland) und die Siebenten-Tags-Adventisten in Loma Linda (Kalifornien/USA).

Übersichtsstudien hätten gezeigt, dass Menschen, die einer Religion angehören und diese praktizierten, egal ob christlich, jüdisch, muslimisch oder eine andere Religion, vier bis 14 Jahre länger lebten als Menschen ohne Religion. „Es ist wichtig, dass man am Morgen aufsteht und einen Sinn im Leben sieht und dass du etwas tust, das wichtig ist für dich.“ Der Lebenszweck spiele eine wichtige Rolle, so Buettner.

Zum 10vor10-Beitrag:
https://www.srf.ch/play/tv/10-vor-10/video/festtagsserie-blue-zones-teil-4-loma-linda?urn=urn:srf:video:5a188ba0-f3b5-4c30-a79d-4748a68aefaf

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Medizinische Fakultät der adventistischen Universität in Loma Linda. © Loma Linda University News

SRF-TV-Beitrag zur Langlebigkeit von Adventisten in Loma Linda/USA

Basel/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Medien

Im vierten Teil der SRF-Festtagsserie in 10vor10 zu den fünf «Blue Zones» auf der Welt wurden die Siebenten-Tags-Adventisten in Loma Linda, Kalifornien/USA porträtiert. Blaue Zonen sind Regionen der Welt, in denen Menschen erwiesenermassen länger als der Durchschnitt leben. Die Adventisten in Loma Linda leben vier bis sieben Jahre länger als andere Menschen in Kalifornien.

Dan Buettner erforscht seit Jahrzehnten die Langlebigkeit von Menschen und identifizierte fünf Regionen auf der Welt, die er als «Blue Zones» bezeichnete: Okinawa (Japan), Sardinien (Italien), die Nicoya-Halbinsel (Costa Rica), Ikaria (Griechenland) und die Siebenten-Tags-Adventisten in Loma Linda (Kalifornien/USA).

Übersichtsstudien hätten gezeigt, dass Menschen, die einer Religion angehören und diese praktizierten, egal ob christlich, jüdisch, muslimisch oder eine andere Religion, vier bis 14 Jahre länger lebten als Menschen ohne Religion. „Es ist wichtig, dass man am Morgen aufsteht und einen Sinn im Leben sieht und dass du etwas tust, das wichtig ist für dich.“ Der Lebenszweck spiele eine wichtige Rolle, so Buettner.

Zum 10vor10-Beitrag:
https://www.srf.ch/play/tv/10-vor-10/video/festtagsserie-blue-zones-teil-4-loma-linda?urn=urn:srf:video:5a188ba0-f3b5-4c30-a79d-4748a68aefaf

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© Card: LLG

Neue Webseite der Liga Leben und Gesundheit

Zürich/Schweiz | 31.01.2023 | APD | Medien

Die «Schweizerische Liga Leben und Gesundheit» (LLG), Verein zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung, hat am 24. Januar ihre neue Webseite lanciert: (www.llg.ch)

Die LLG wurde 1954 gegründet und hat ihren Sitz in Zürich. Sie koordiniert Programme, Aktivitäten und Initiativen im Bereich einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung für die Deutschschweiz und das Fürstentum Liechtenstein. Der Verein ist parteipolitisch unabhängig und konfessionell neutral. Die LLG arbeitet mit Organisationen in der Deutschschweiz, in Deutschland und Österreich partnerschaftlich zusammen. Die Liga will alle motivieren, unterstützen und befähigen, Verantwortung für die eigene Gesundheit und das eigene Leben zu übernehmen.

Angebote der LLG
Die Angebote und Programme der LLG decken den körperlichen, seelischen, spirituellen und sozialen Bereich ab. Ihre Tätigkeit umfasst Vorträge und Seminare, Tagungen, Kurse und Fortbildungen, Coaching und Beratung, Gruppenaktivitäten, Lebensstilretreats & Lebensstilzentren, Medien: Print, Video und Social Media, Gesundheitsclubs und Gesundheitsausstellungen.

Die 12 Prinzipien von NewstartPlus®
Gesundheit, Glück und Wohlbefinden hängen nach Auffassung der LLG nicht einfach vom Zufall oder den Genen ab, sondern gründen auf dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren und Prinzipien. Die Liga vertritt die Auffassung, dass Gesundheit, Glück und Wohlbefinden aktiv und massgeblich beeinflusst werden können. NewstartPlus®, ein modernes, international bekanntes, wissenschaftlich bewährtes und ganzheitlich angelegtes Gesundheitskonzept, fasst die 12 Prinzipien anschaulich zusammen. Jeder einzelne Buchstabe von NewstartPlus® steht für ein Prinzip, das einen entscheidenden Einfluss auf Gesundheit, Glück und Lebensqualität hat: Ernährung (Nutrition); Bewegung (Exercise); Wasser (Water); Sonne (Sunshine); Mässigkeit (Temperance); Luft (Air); Ruhe (Rest); Vertrauen (Trust); Prioritäten (Priorities); Optimismus (Living optimistically); Integrität (Up with integrity); Beziehungen (Social support).

Mehr Informationen zum Konzept von NewstartPlus®:
https://www.llg.ch/newstart-plus/konzept

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Sturmtage“ – die Waldfriede-Saga geht weiter

Berlin/Deutschland | 31.01.2023 | APD | Buchrezensionen

Mit Sturmtage ist der dritte Band der Romanserie über das adventistische Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf erschienen. Die vierteilige Serie wird vom Penguin-Verlag herausgegeben und trägt den Titel „Die Schwestern vom Waldfriede“. Sie erzählt Episoden aus der Geschichte dieser 1920 gegründeten medizinischen Institution.

Das 1920 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründete 175-Betten-Krankenhaus ist nach der Charité das zweitälteste Krankenhaus in Berlin, das sich seit über 100 Jahren am selben Standort unter der gleichen Trägerschaft befindet. Mit ihrer Romanserie setzt die Schriftstellerin Corina Bomann dem Krankenhaus Waldfriede ein besonderes Denkmal. Die Idee zu dieser Serie kam ihr bei einem Aufenthalt dort, bei dem sie historische Dokumente und Fotos entdeckte. Dies weckte ihr Interesse an der Geschichte des Krankenhauses und sie kontaktierte die Krankenhausleitung, die ihr daraufhin die Chronik der Krankenschwester Hanna Rinder zukommen liess. Diese Chronik inspirierte sie für ihre Romanserie.

Worum es in Sturmtage geht
Berlin-Zehlendorf, 1939. Zwischen Not und Hoffnung. Eine mutige Ärztin setzt für ihre Patienten alles aufs Spiel. Mit Kriegsbeginn müssen die Schwestern und Ärzte im Krankenhaus Waldfriede geschlossen zusammenstehen. Doch der jungen selbstbewussten Assistenzärztin Helene fällt es schwer, den Frieden im Haus zu wahren: Immer wieder gerät sie mit dem Chefchirurgen, einem überzeugten NSDAP-Mitglied, aneinander. Trost findet sie auf Spaziergängen in den Parkanlagen der Klinik – und bei dem sympathischen Gärtner Timo. Aus ihrer anfänglichen Freundschaft entwickelt sich schnell ein inniges Verhältnis, bis Timo überraschend zum Wehrdienst eingezogen wird. Als Helene bemerkt, dass auch ein anderer Mann Gefühle für sie entwickelt, muss sie ihr Herz ergründen, doch dieses ist erfüllt von Sorge – denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Bomben über Berlin fallen werden.

Die Autorin Corina Bomann lebt in Berlin-Zehlendorf – in direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus Waldfriede.

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede liegt im Berliner Stadtteil Zehlendorf und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 150.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV) und Kooperationspartner des adventistischen Krankenhausverbundes Advent Health in den USA.

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine Tagesklinik, eine Sozialstation, die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum „PrimaVita“, die Privatklinik Nikolassee und das „Desert Flower Center“ gehören. Das Netzwerk Waldfriede ist der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der grössten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Informationen: www.krankenhaus-waldfriede.de.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Krisenkinder: Wie die Pandemie Kinder und Jugendliche verändert hat und was sie jetzt brauchen“

Lüneburg/Deutschland | 31.01.2023 | APD | Buchrezensionen

Silke Fokken, «Krisenkinder: Wie die Pandemie Kinder und Jugendliche verändert hat und was sie jetzt brauchen - Was Experten raten und wie Eltern helfen können», Deutsche Verlags-Anstalt, München; 2022, 416 Seiten, Paperback 20,00 €, 29,90 CHF, Kindle 15,99 €, ISBN-10: ‎ 3421048959, ISBN-13: ‎ 978-3421048950

Die Coronakrise scheint gemeistert zu sein, doch sie ist noch nicht vorbei, im Gegenteil. Über die Folgen der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen schreibt die SPIEGEL-Journalistin Silke Fokken ein kluges und gut recherchiertes Buch. Krisenkinder stellt den emotionalen Ausnahmezustand der nachwachsenden Generation dar, der durch Interviews mit Betroffenen, Eltern, Lehrern, Medizinern und Psychotherapeuten rekonstruiert wird. Doch Fokken bleibt nicht bei der Beschreibung des Leidens stehen, sondern nimmt das deutsche Bildungssystem in die Pflicht. Die Pandemie habe die systematische Benachteiligung von Frauen und Kindern offengelegt. Hier sei dringender Handlungsbedarf, so der Tenor des Buches.

Gute 400 Seiten stark ist der Weckruf der Redakteurin für Bildungsthemen. Die vier Kapitel werden von einem Vorwort und einem Ausblick eingerahmt. Ausführliche Anmerkungen und Literaturhinweise komplettieren das Buch. Es ist bereits Anfang des Jahres 2022 erschienen, somit ist der anfängliche Überblick zwangsläufig unvollständig. Deutlich wird, dass die Kinder und Jugendlichen wochenlange Schul- und Kitaschliessungen, Distanzunterricht und Wechselunterricht hinnehmen mussten, was für die betroffenen Familien einen monatelangen Ausnahmezustand darstellte. Die Folgen gelte es zu bearbeiten – und zwar nicht nur im engsten Familienkreis. Nur mit politischen und gesellschaftlichen Veränderungen werden wir langfristig Dynamiken zum Besseren ändern.

Zum Inhalt
Kapitel eins trägt die Überschrift „Was von dem Leben im Kokon bleibt“ und thematisiert die verschiedensten Ausgangssituationen in der Krise: Familien im Homeoffice, alleinerziehend, mit Kindern mit Behinderung und pubertierenden Kindern. Kapitel zwei widmet sich den direkten beobachtbaren psychischen Störungen wie Ängsten, Depressionen und Mediensucht. Die Folgen fürs Lernen benennt Kapitel drei. Hier wird von den Schwierigkeiten der Schulanfänger und der Kinder aus bildungsfernen Milieus berichtet. Kapitel vier zieht ein Resümee und fordert die Politik zum Umsteuern auf. Die Krise sei nicht allein mit Masken, Luftfiltern und Hygieneregeln zu meistern, sondern, decke die unterschwellige Krise unseres deutschen Bildungssystems auf. Von „Bildungsgerechtigkeit“ seien wir noch weit entfernt.

Mit vielen Einzelbeispielen aus Schule, Politik und Familie wird die Krise anschaulich. Pointiert und bisweilen scharf kritisiert Fokken das Vorgehen der Bundesregierung, die Kinderwohl und Kinderrechte durch manche Massnahmen zur Pandemiebekämpfung falsch priorisierte. Dabei seien die Dauerbaustellen längst bekannt, wie die chronische Unterfinanzierung des Bildungssystems, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Jugendhilfe. Auch das Mahlzeitenbudget an Kitas und Schulen sei zu knapp, bezahlbarer Wohnraum für Familien Mangelware, die Kinderarmut steigend. Die Personalnot sei frappierend, die digitale Ausstattung mangelhaft.

All diese Missstände wirken sich auf die soziale Ungleichheit aus und erschweren somit Bildungsgerechtigkeit. Die Lösung ist zum einen systemisch: „Die Politik muss die Bedürfnisse von Familien mehr im Blick haben, eine starke öffentliche Infrastruktur für Kinder und Jugendliche aufbauen, die Gleichberechtigung von Frauen anders vorantreiben, typisch weibliche Berufe aufwerten“ (S. 369). Zum anderen gilt es jedoch auch persönlich umzudenken: „Wir brauchen eine neue Haltung zu Kindern und Jugendlichen, und wir brauchen ein neues Zeitmanagement“ (S. 373). Ein schlechtes Gewissen allein helfe nicht weiter.

Zum Punkt
Trotz aller Düsternis, die das ernste Thema mit sich bringt, gibt das Buch jedoch kleine Ausblicke und positive Beispiele. Fokken widmet sich kurzzeitig der Utopie als Antidepressivum, der Resilienz und den Chancen der Krise. Alles im Allem ein Buch auf der Höhe der Zeit in rot-grün denkender Tradition, dessen Befund schwer zu widersprechen ist. Die Krise deckt Missstände auf, deren Lösung intuitiv jeder weiss, der mit Kindern und Jugendlichen arbeitet oder sie erzieht. Doch die Umsetzung wird durch ökonomische Zwänge drastisch erschwert. Zeit ist bekanntlich Geld. Dieser spannungsreichen Realität zu begegnen und sie für unsere Kinder positiv zu gestalten ist Aufgabe jedes einzelnen und des gesamten Systems. Fangen wir damit an – um unser selbst willen!
Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden: https://www.apd.info/wp-content/uploads/2022/12/Rezension-Fokken-Krisenkinder.pdf

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