Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 3/2023 - März 2023 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 3/2023 - März 2023

Pastor Miki Jovanovic während der Predigt in der Parkarena in Winterthur. © Foto: Stephan Sigg

In die Zukunft schauen, um die Gegenwart zu gestalten

Winterthur/Schweiz | 31.03.2023 | APD | Schweiz

Unter dem Titel «Know your Church – mehr als ein Name» trafen sich am 25. März 2023 rund 1.2000 Mitglieder und Gäste sowie Kinder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz zur 120. Jahreskonferenz in der Parkarena Winterthur. Dies nach einer vierjährigen Pause wegen der Corona-Pandemie. Thematisch ging es an der Konferenz um adventistische Identität.

Der Gottesdienst an der Jahreskonferenz am Samstagmorgen stellt den geistlichen Höhepunkt im Kirchenleben der Adventisten in der Deutschschweiz dar. Die Kinder werden den ganzen Tag in altersgerechten Programmen betreut.

Bibelgespräch
Nach einem kurzen Anbetungsteil mit Liedern, die von Jugendlichen instrumental begleitet wurden, tauschte sich auf dem Podium eine Gesprächsgruppe über die Frage aus, was Adventgemeinde für die Teilnehmenden ist bzw. bedeutet. Dabei wurden unter der Leitung von Paul Hofmann herausfordernde Aspekte des Gemeindelebens, wie fehlende Unterstützung in schwierigen Lebensphasen, mangelnde Herzlichkeit oder Anteilnahme thematisiert, als auch Erfüllendes, wie Gemeinde als geistliches Zuhause oder Freunde, die einen im Glauben unterstützen.

Generationenchor
Unter der Leitung von Hanna Weisse umrahmte der eigens für die Jahreskonferenz ins Leben gerufene „Generationenchor“ mit rund 60 Mitwirkenden aus vielen Adventgemeinden musikalisch das Programm am Morgen und am Nachmittag.

In die Zukunft schauen, um die Gegenwart zu gestalten
Miki Jovanovic, Pastor in München, warf in der Predigt einen Blick in die visionären Szenen über den „Himmel“, die in Offenbarung 21 und 22 beschrieben sind. Dabei führte er drei Aspekte an, die aus dem Blick in die Zukunft relevant seien, um die Gegenwart in der Gemeinde zu gestalten.

Als Erstes gehe es um die Anwesenheit Gottes. Er wolle im Himmel nicht etwas bekommen, keine Belohnung, so Jovanovic, sondern „ich will mit Gott zusammen sein. Ich will keine Belohnung, sondern eine Beziehung.“ Durch die Jesusbeziehung verändere sich alles, auch die Gemeinderealität werde befreiend anders, wenn Jesus anwesend sei.

Mit Verweis auf die Blätter des Lebensbaumes, die zur Heilung der Nationen dienten (Offenbarung 22,2), sagte Jovanovic als Zweites, dass dieses Bild nur dann einen Sinn mache, wenn im „Himmel“ die Menschen weiterhin ihre Persönlichkeit behielten und sich an das auf dieser Erde Erlebte erinnerten. Erlebnisse der Erniedrigung, psychisch Kaputte, mental Behinderte, Kriegserlebnisse und viel Zwischenmenschliches müsse geklärt bzw. geheilt werden. Er schlussfolgerte, dass in der Gemeinde nicht nur die Anwesenheit Gottes spürbar sein sollte, sondern es sollte auch Menschen geben, die heilend wirkten.

Als dritten Aspekt führte er die Anbetung Gottes an. Anbetung sei die staunende und liebende Bewunderung Gottes, nicht aufgrund dessen, was er tut, sondern wer er ist. Adventgemeinden sollten demnach die Verherrlichung Gottes als Kerngeschäft pflegen. Eine anbetende Haltung, bei der es um Gott gehe, bewahre die Kirche vor einer horizontalen Ausrichtung.

Das Comeback des Sabbats
Am Nachmittag hielt Miki Jovanovic eine Jugendstunde und parallel dazu sprach Martin Pröbstle, Dekan des Theologischen Seminars am Seminar Schloss Bogenhofen in Oberösterreich, über den Sabbat, der wie nichts Anderes Adventisten identifiziere. Der Sabbat erfülle das ganze Leben und wirke sich auf die Beziehung mit Gott, Mitmenschen und Umwelt aus. Sabbat zu erleben, heisse, «sich von Freude und Festlichkeit umgeben zu lassen». Sabbat müsse vorgelebt werden, um andere zu überzeugen.

An sieben hebräischen Verben, die in den fünf Büchern Mose für Sabbatruhe verwendet werden, machte er klar, dass es bei der Sabbatruhe nicht eigentlich um ein Substantiv gehe, sondern dass sie eine Tätigkeit beschreiben würden. Die sieben Dimensionen der Sabbatruhe in der Thora (fünf Bücher Mose) sind, laut Pröbstle: (1) körperliche, arbeitsfreie Ruhe: körperliche Erholung. (2) geistige, mentale Ruhe: Gelassenheit, Heiterkeit und Frieden wurden am Sabbat geschaffen. (3) emotionale, erneuernde Ruhe: Sabbathalten wirkt sich auf die Woche aus. (4) kreative, feierliche, soziale Ruhe: den Sabbat in schöpferischer Weise gestalten, z.B. Rituale finden und Nichtstun geniessen. (5) von Gnade erfüllte Ruhe: in dem, was Gott getan hat ruhen. (6) gesegnete, befähigende Ruhe. (7) heilige, intime Ruhe: Der Sabbat schenkt uns den Schenker – Zeit und Beziehung mit Gott.

Pröbstle schloss mit der Bemerkung, dass der Sabbat für die Menschen gemacht wurde und nicht nur für die Adventisten. Es gehe deshalb darum, gestressten und gehetzten Mitmenschen das Sabbathalten vorzuleben und «schmackhaft» zu machen.

Ordination zum Pastorendienst
Zum Pastorendienst wurden am Nachmittag folgende Pastoren ordiniert:
Martin Brand (1991) arbeitet an einem Gemeindeneugründungsprojekt; Jascha Stahlberger (1991) ist Finanzleiter der Freikirche in der Deutschschweiz sowie im Advent-Verlag Schweiz; Hannes Weisse (1993) betreut die Kirchgemeinden in Basel und Reigoldswil; sein Schwager, Jonas Weisse (1995), ist Pastor in Reinach/AG und zuständig für die Jugendarbeit im Kanton.

Nach positivem Abschluss der zweijährigen Zeit als Pastoralassistenten erhalten adventistische Pastoren und Pastorinnen einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nach weiteren zwei bis drei Jahren werden Pastoren ordiniert (ordained Minister), was in der adventistischen Kirche eine Einsegnung für eine weltweite pastorale Tätigkeit bedeutet. Pastorinnen werden segnend beauftragt (commissioned Minister), was einer vollständigen Beauftragung als Pastorin innerhalb der zuständigen regionalen Kirchenleitung (Vereinigung) entspricht. In der Deutschschweiz sind gesegnete Pastorinnen ihren ordinierten Kollegen bezüglich Kompetenzen und Pflichten, mit Ausnahme minimer Differenzen, gleichgestellt. Pastorinnen können demnach Gemeinden leiten, Hochzeiten, Beerdigungen, das Abendmahl und Taufen durchführen und werden auch lohnmässig wie die ordinierten Pastoren eingestuft.

At your service
Unter dem Titel “At your service” (Zu Ihren Diensten) gaben die Pastoren in lockerer Form mit teilweise humorvollen Sequenzen Einblicke in ihre Tätigkeit und was sie bewogen hat, die Pastorenlaufbahn einzuschlagen. Wie die pensionierten Pastoren ihren Alltag gestalten, wurde mittels Kurzvideos dargestellt.

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© Logo und Wortmarke der Siebenten-Tags-Adventisten.

4.791 Siebenten-Tags-Adventisten leben in der Schweiz

Zürich/Schweiz | 31.03.2023 | APD | Schweiz

4.791 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten lebten am 31. Dezember 2022 in der Schweiz, 40 Mitglieder mehr als ein Jahr zuvor. Weltweit gab es Ende 2021 mehr als 21,9 Millionen adventistische Christen und Christinnen.

Zu den 69 Taufen (Mündigentaufe) und 17 Aufnahmen in die Freikirche - aufgrund des Glaubensbekenntnisses - sind im vergangenen Jahr 25 Adventisten mehr aus dem Ausland in die Schweiz eingewandert als Mitglieder ins Ausland ausgewandert sind. Im 2022 waren 47 Todesfälle und 22 Kirchenaustritte und/oder Entzüge der Mitgliedschaft zu verzeichnen sowie zwei unauffindbare Mitglieder.

Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz feiert den Gottesdienst jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, in 57 Ortsgemeinden sowie in drei Gruppen.

Kinder und ungetaufte Jugendliche werden nicht als Mitglieder gezählt
Geschätzte 500 Kinder und Teens bis 16 Jahren, die in adventistischen Familien in der Schweiz aufwachsen und am kirchlichen Leben teilnehmen, sind nicht in der Mitgliederzahl enthalten. Die protestantische Freikirche tauft üblicherweise keine Kinder und zählt sie deshalb ebenso wenig wie ungetaufte Jugendliche über 16 Jahren als Mitglieder.

Schweizer Adventisten sind als Verein organisiert
Die Schweizer Adventisten sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (DSV), mit Sitz in Zürich und die Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin (FSRT), mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung, die Schweizer Union, mit Sitz in Zürich.

Adventistische Institutionen und Werke in den Sprachregionen
Die Adventisten in der Schweiz führen die Privatschulen A bis Z in Zürich sowie in Reinach/AG, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Krattigen/BE, Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den Advent-Verlag Schweiz in Krattigen/BE sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens/VD. Im Weiteren unterhalten sie das Hope Bibelstudien-Institut (HBI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) in Zürich sowie das Institut d'Etude de la Bible par Correspondance (IEBC) in Renens.

In Gland/VD befindet sich die Klinik La Lignière, die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen, neurologischen, orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie auf Nachbehandlung bei Krebs spezialisiert ist.

Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich. Das Büro befindet sich in Aarau. ADRA Schweiz ist ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und unterhält diverse ADRA Shops (Bern, Biel/Bienne, Bürglen, Heiden, Zürich), die Güter des täglichen Bedarfs an Bedürftige abgeben. Im Ausland arbeitet ADRA Schweiz mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, primär mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten.

Der Adventistische Pressedienst APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien.

Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit (LLG), Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten in der Schweiz sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). Die Adventisten in der Deutschschweiz haben im Dachverband Freikirchen Schweiz den Beobachterstatus. In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen sind sie Mitglieder und in drei weiteren haben sie den Gaststatus.

Webseite der Adventisten in der Deutschschweiz: www.adventisten.ch
Webseite der Adventisten in der Romandie und im Tessin: www.adventiste.ch

Statistiken zu den Adventisten weltweit:
https://www.adventistarchives.org/quick-statistics-on-the-seventh-day-adventist-church

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Peter Schneeberger, Präsident des Dachverbands Freikirchen.ch © Foto: Freikirchen.ch

Freikirchen wehren sich gegen die Heiratsstrafen

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 31.03.2023 | APD | Schweiz

«Faire Renten und Steuern endlich auch für Ehepaare» fordert der Dachverband Freikirchen.ch. Er nimmt in der Vernehmlassung zum Bundesgesetz über die Individualbesteuerung Stellung und wehrt sich gegen die vorhandenen Heiratsstrafen. Die neue Vorlage zur Individualbesteuerung lehnt er ab. Die Freikirchen unterstützen in diesem Zusammenhang die beiden Volksinitiativen der Mitte «Ja zu fairen AHV-Renten auch für Ehepaare» sowie «Ja zu fairen Bundessteuern auch für Ehepaare».

«Die Freikirchen debattieren sehr unterschiedliche Fragen. Wir begrenzen uns nicht nur auf kulturelle und religiöse Fragen. Für uns ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass wir im 21. Jahrhundert in unserer Gesellschaft zu einem gelingenden Miteinander finden. Dazu möchten wir beitragen», erläutert Peter Schneeberger, Präsident des Dachverband Freikirchen.ch die Motivation zur Stellungnahme zum Bundesgesetz. Der Dachverband lehnt die Einführung der Individualbesteuerung ab, so Schneeberger: «Sollte die Individualbesteuerung trotzdem eingeführt werden, sprechen wir uns für Variante 2 - mit Ergänzungen - aus.»

Der Bundesrat bejahe die Verfassungsmässigkeit der Vorlage, weil er neu den Grundsatz der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auf der Ebene der Einzelperson und nicht mehr des Ehepaars ansiedelt, so die Freikirchen. Diese Auslegung teile der Dachverband nicht und «erachtet sie so lange als abenteuerlich, als das Zivilgesetzbuch und andere Gesetze, wie das AHV-Gesetz, die Rechtsfolgen aufgrund des Zivilstandes ableiten».

Junge Familien werden benachteiligt
Angesichts der aktuellen Finanzlage des Bundes erscheint es dem Dachverband verfehlt, eine Vorlage mit Mindereinnahmen von einer Milliarde Franken vorzulegen. Dazu komme, dass die Begründung einer zivilstandsneutralen Besteuerung nicht überzeuge. Art. 14 BV gewährleiste das Recht auf Ehe und Familie. Die geltenden Bestimmungen des Zivilgesetzbuches knüpften, wie im erläuternden Bericht zu Recht aufgeführt werde, an das Ehepaar als Wirtschaftsgemeinschaft an. Nachdem das Steuergesetz Ehepaare bis jetzt unter gewissen Bedingungen klar benachteiligt habe, würden mit den geplanten Änderungen wiederum Ehepaare unter bestimmten Voraussetzungen benachteiligt, so der Dachverband. Das betreffe insbesondere Familien während der Kleinkinderphase, die sich darauf geeinigt haben, ihre Kinder selber zu betreuen und keine Drittbetreuung in Anspruch zu nehmen. Schneeberger: «Damit würde eine namhafte Gruppe in der Gesellschaft, welche auf die kostenintensiven Angebote für Drittbetreuung verzichtet, steuerlich noch mehr belastet.»

Faire Renten, faire Steuern
1984 hat das Bundesgericht die steuerliche Benachteiligung von Ehepaaren verboten. Trotzdem zahlen laut Freikirchen.ch Jahrzehnte später noch immer rund 700.000 Doppelverdiener- und Rentnerehepaare in der Schweiz mehr Bundessteuern als solche im Konkubinat. Rentnerehepaare erhalten demnach in der AHV zudem bis zu 14.340 Franken weniger Rente pro Jahr – «nur weil sie verheiratet sind».

Am 27. September 2022 hat die Mitte die Unterschriftensammlung für die beiden Volksinitiativen «Ja zu fairen AHV-Renten auch für Ehepaare – Diskriminierung der Ehe endlich abschaffen!» sowie «Ja zu fairen Bundessteuern auch für Ehepaare – Diskriminierung der Ehe endlich abschaffen!» (https://ja-zu-fairness.ch/) gestartet, welche die Einführung des Splittings verlangt. Die Freikirchen unterstützen diese beiden Volksinitiativen. Sie wollten mit unbürokratischen Lösungen faire Steuern schaffen. Werden die Initiativen ein Erfolg, stelle sich für den Dachverband die Frage, ob der Entscheid über Individualbesteuerung oder Splittingmodell nicht auf Verfassungsebene entschieden werden sollte, bevor ein entsprechendes Bundesgesetz ausgearbeitet werde.

(1) Vernehmlassung Individualbesteuerung Dachverband Freikirchen.ch: https://freikirchen.ch/wp-content/uploads/2023/03/2023_03_16_Freikirchen.ch_Vernehmlassung-BG-Individualbesteuerung-1.pdf

Freikirchen Schweiz
Freikirchen.ch ist der Dachverband der Freikirchen und christlicher Gemeinschaften in der Schweiz. Er ist ein nationaler Kirchenverband mit 20 freikirchlichen Bewegungen aus der Deutschschweiz, zu denen über 750 örtliche Kirchen mit ihren diakonischen Werken gehören. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten arbeitet im Beobachterstatus mit. Zusammen mit dem Réseau évangélique suisse (RES) vertreten die Freikirchen in der Schweiz rund 1.000 Kirchen. Neben der Schweizer Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche Schweiz versteht sich der Dachverband Freikirchen.ch als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz und als Sprachrohr für die gemeinsamen Anliegen der Freikirchen.

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© Logo und QR-Code AEM.

missioNow23 - Schweizer Event für Mission am 1. April in Aarau

Zürich/Schweiz | 31.03.2023 | APD | Schweiz

Die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) der deutschen Schweiz, Dachverband der Schweizerischen Missionsbewegung, organisiert am 1. April in der Momentum Church, Delfterstrasse 14, in Aarau, unter dem Titel «missioNow» einen Orientierungstag. Der Event ermöglicht die Information, wie man die eigenen Begabungen und Fähigkeiten in Kurz- oder Langzeiteinsätzen im Ausland evangelistisch oder in der Entwicklungszusammenarbeit einbringen kann.

Gesucht sind: Ärzte, Krankenschwestern, Administratoren, Fitnesstrainer etc.
Laut Medienmitteilung können sich die Teilnehmenden bei mehr als 30 Organisationen informieren, welche Kurz- oder Langzeit-Einsatzmöglichkeiten für missionarische Aktivitäten bestehen und was am besten zu den eigenen Begabungen und Fähigkeiten passt. «Die Einsatzregionen sind so vielfältig wie die Berufsfelder – während einige an abgelegenen Orten in den Steppen Afrikas oder im Amazonas arbeiten, sind andere in Grossstädten tätig. Es braucht nach wie vor Ärzte und Krankenschwestern, aber auch Fitness-Instruktoren, Administratoren, Künstler, Gastronomen, Marketingfachleute, Unternehmer und so weiter. Einige arbeiten vor allem in der Evangelisation, bei anderen steht die professionelle Entwicklungszusammenarbeit im Vordergrund. Jede und jeder ist geeignet, denn wir alle haben etwas weiterzugeben», heisst es in der Mitteilung.

Workshops und Q&A-Sessions
Der Event bietet diverse Workshops mit anschliessenden Q&A-Sessions zu Themen wie: Berufung | Mission yes – _what now?? | Jüngerschaft als Lebensstil | Europa – säkulare Gesellschaft | Südamerika – indigene Volksgruppen | Afrika – Entwicklungszusammenarbeit | Asien – unerreichte Volksgruppen | Fokus Muslime.

Berufungscoaching
Bei einem Berufungscoaching kann gemeinsam mit einem Berater oder einer Beraterin dem nachgespürt werden, „was in deinem Leben dran ist. Ist Auslandmission ein Thema oder eher die Arbeit im Inland? Wie finde ich heraus, was Gott von mir möchte? Wo kann ich mit meinem Beruf in der Mission tätig sein? Wie bereite ich mich vor? Welche Aus- oder Weiterbildung brauche ich allenfalls noch?“

Mehr Informationen und Ticket für den Event (Fr. 18.-): http://www.missionow.ch

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© Logo und Wortmarke von Tel 143.

Tel 143: Mehr Gespräche zu Trauer, Tod, Existenzproblemen und Suizidgedanken

Zürich/Schweiz | 31.03.2023 | APD | Schweiz

Zum 14. März, dem Tag des Zuhörens, weist die Dargebotenen Hand (Tel 143) in einer Medienmitteilung auf den Wert empathischer Gespräche hin. Die Nachfrage nach der Dargebotenen Hand bleibe auf hohem Niveau: Die fast 200.000 Gespräche lägen leicht über dem Vorjahr. In den Gesprächen zeichneten sich die Folgen der Pandemie sowie des Ukraine-Kriegs ab: Themen wie Existenzprobleme, Verlust, Trauer und Tod sowie Suizidalität haben demnach deutlich zugenommen.

Der 14. März ist der Tag des Zuhörens
«Zuhören ist wichtig, insbesondere in Zeiten, wo ein Krieg in Europa bei vielen Menschen Angst und Ohnmachtsgefühle hervorruft. Zuhören trägt dazu bei, dass sich Menschen verbunden fühlen - trotz allem, oder gerade deswegen», schreibt die Dargebotene Hand.

Am Tag des Zuhörens seien auf den regionalen Tel 143-Websiten und auf Facebook News und Fotos zu finden. Die Dargebotene Hand möchte mit diesem Tag auf den Wert des Zuhörens, des Füreinander-da-Seins, und des Miteinanderredens aufmerksam machen. Und allen mitteilen: «Wir sind für Euch da»!

Leichter Zuwachs bei Telefongesprächen, Einbruch bei den Online-Kontakten
Die 189.586 Gespräche am Telefon im 2022 haben demnach gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent zugenommen. Hingegen sei die Zahl der Mailanfragen gegenüber 2021 um 24 Prozent zurückgegangen. Im Chatkanal konnten 11 Prozent weniger Dialoge geführt werden. Der Bedarf, mit Tel 143 zu chatten, sei insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und an den Wochenenden sehr gross, schreibt Tel 143.

Themen der Gespräche
Am Telefon kommen demnach seit acht Jahren die Themen «psychische Gesundheit» (Anteil 25 Prozent aller erfassten Themen), «Alltagsbewältigung» (Anteil 21 Prozent), «Einsamkeit» (Anteil 11 Prozent) und «körperliches Leiden» (Anteil 7 Prozent) am häufigsten zur Sprache. Hier habe es kaum Verschiebungen gegenüber 2021 gegeben. Hingegen hätten «Existenzprobleme» (+15 Prozent), Suizidalität +12 Prozent) und «Verlust, Trauer, Tod» (+12 Prozent) gegenüber 2021 klar zugenommen. Die Sorgen rund um die Pandemie bzw. eine Infektion mit dem Coronavirus waren kaum noch ein Thema (- 71 Prozent; Anteil 0.8 Prozent).

Tel 143 erhält vom Bund keinerlei finanzielle Unterstützung
Obwohl Tel 143 eine nationale, vom Bund anerkannte Notrufnummer führt, erhalte die Organisation vom Bund keinerlei finanzielle Unterstützung (mit Ausnahme der Pandemiezeit), schreibt die Non-Profit-Organisation. Die Dargebotene Hand finanziert sich zu 6 Prozent aus Eigenleistungen, zu 31 Prozent aus institutionellen und kantonalen Beiträgen und zu 63 Prozent aus privaten Spenden.

Neues Angebot: Gespräche auf Englisch
Seit Januar 2023 bietet die Dargebotene Hand unter heart2heart kostenlos Gespräche auf Englisch an. Anrufe sind zwischen 18 und 23 Uhr unter der Telefonnummer 0800 143 000 möglich.
Weitere Informationen dazu: www.heart2heart.143.ch.

Mehr zu Tel 143: https://www.143.ch/

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© Logo: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland veröffentlicht Stellungnahme zum Umgang mit LGBTQ+-Personen

Hannover und Ostfildern/Deutschland | 31.03.2023 | APD | International

Die Vorstände der beiden Verbände der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (Nord- und Süddeutscher Verband) haben eine Stellungnahme zum Umgang mit LGBTQ+-Personen veröffentlicht. Darin wird betont, dass Menschen mit einer anderen als einer heterosexuellen Identität in der adventistischen Kirche Annahme und Akzeptanz finden sollen. Gleichzeitig hält die adventistische Kirche am Ideal eines „heterosexuellen Lebens“ fest.

Die Stellungnahme nimmt Bezug auf das Plänepapier der beiden deutschen Verbände der adventistischen Freikirche, in dem es heisst, die Kirche fördere „eine Atmosphäre der vorurteilsfreien, liebevollen und wertschätzenden Begegnung, in der jeder, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Kultur, Religion oder Weltanschauung, herzlich willkommen und angenommen ist …“ Weiterhin wird in der Stellungnahme auf die Erklärungen der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) zu den Themen Homosexualität und Transgenderismus verwiesen, die unverändert gelten würden und für die Kirche einen wegweisenden Charakter besässen. Im Hinblick auf die Bedeutung der Ehe wird die Stellungnahme deutschen Verbandspräsidenten zur Entscheidung des Deutschen Bundestages zugunsten der „Ehe für alle“ aus dem Jahr 2017 mit den Worten zitiert: „Altes und Neues Testament (1. Mose 1 + 2; Matthäus 19) beschreiben die Ehe als eine auf Treue angelegte Verbindung zwischen Mann und Frau. Diese Beziehung ist von gegenseitiger Liebe und gegenseitigem Vertrauen geprägt. (…) Wir bekennen uns nach wie vor zu dieser Lebens- und Liebesgemeinschaft zwischen Mann und Frau und ihrer herausragenden Rolle in der Gesellschaft. Nach wie vor treten wir dafür ein, dass der Begriff der Ehe für die heterosexuelle Beziehung gelten soll. (…)“ An dieser Position habe sich nichts geändert.

„Über Menschen reden, nicht über ein abstraktes Thema“
Anschliessend wird mit Blick auf die örtlichen Kirchgemeinden festgestellt, dass der Umgang mit LGBTQ+-Personen in der adventistischen Kirche aktuell viele Fragen aufwerfe, und man darüber als Kirche ins Gespräch kommen müsse. „Dabei ist es uns wichtig zu verinnerlichen, dass wir hier zuerst über Menschen reden und nicht über ein abstraktes Thema. Wir reden über etwas sehr Persönliches und stellen fest, dass wir als Kirche gemeinsam lernen müssen, in gegenseitigem Respekt und Achtung voreinander zu sprechen. Dabei hören wir auf unser Gegenüber und nehmen ihn bzw. sie als von Gott geliebten Menschen wahr. Gleichzeitig hören wir auf Gottes Wort, das für unser Leben einen verbindlichen Charakter hat“, heisst es in der Stellungnahme

„Biblisches Partnerschaftsbild in den Vordergrund stellen“
Man nehme aber auch den gesellschaftlichen Diskurs wahr, in dem das biblische Bild von Ehe und sexueller Identität immer mehr in den Hintergrund gerate. „Als Kirche haben wir deshalb den Auftrag, uns in den öffentlichen Diskurs einzubringen und das biblische Partnerschaftsbild (u. a. aus 1. Mose 2,24) in den Vordergrund zu stellen.“ Abweichungen von diesem, aus der biblischen Schöpfungsgeschichte abgeleiteten, heterosexuellen Ideal seien die Folge der allgemeinen Gebrochenheit der Menschheit. Gemeinde funktionierte aber nur dann, wenn alle Gemeindemitglieder unter dieser Gebrochenheit zusammenkommen und sich gegenseitig nicht verurteilen würden. Gleichwohl werde ein heterosexuelles Leben als Ideal in den Mittelpunkt gestellt, „damit gerade unsere Kinder und Jugendlichen ein authentisches Vorbild erleben, dass sie als schlüssiges Gegenmodell zu der Vielzahl an gesellschaftlichen Identitätsmodellen wahrnehmen können“, so die Stellungnahme.

Unterschiedliche Überzeugungen dürfen kein Hindernis für Liebe und Akzeptanz sein
Im Hinblick auf die Auslegung der Bibel wird festgehalten, dass die Adventisten sie „vom Evangelium her lesen und deuten“ würden und sich Jesus zum Vorbild nähmen. „Uns ist bewusst, dass die Annahme von LGBTQ+-Personen ein Spannungsfeld zu biblischen Texten eröffnet. Wir sind aber auch der Ansicht, dass unsere persönliche Glaubenshaltung niemals ein Hindernis sein darf, andere zu lieben und zu akzeptieren, auch wenn unsere eigenen Überzeugungen andere sind.“

Adventistische Gemeinden sollten auch Heimat für LGBTQ+-Personen bieten
Auch in adventistischen Kirchengemeinden gebe es LGBTQ+-Personen, die eine andauernde, innere Spannung zwischen der eigenen, real gefühlten und erlebten sexuellen Identität, den biblischen Aussagen gegenüber und dem adventistischem Glaubensverständnis zu diesem Thema erlebten. „Unsere Gemeinden sollten jedoch auch ihnen eine Heimat bieten und für sie, genau wie für uns alle, zunächst ein sicherer Ort der liebevollen Annahme und Akzeptanz sein“, wird in der Stellungnahme gefordert. Abschliessend wird betont, dass die Begegnungen mit Menschen, die anderer Meinung sind und eine Art zu leben haben „die wir nicht teilen“ von Liebe und Wertschätzung geprägt sein sollen. „Wir sehen diese Werte als eine wesentliche Voraussetzung an, um im gegenseitigen Gespräch und in der kontroversen Auseinandersetzung mögliche Veränderungen zu erzielen.“

Die vollständige Stellungnahme ist online zu lesen unter:
https://frontend-api-eu.hopeplatform.org/v1/files/63d0fd450665185d40296f12/NmO1679395534082.pdf/Stellungnahme_LGBTQ+_NDV_SDV_FINAL_DE.pdf

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Titelseite des Themenhefts 2023 zum Täuferjubiläum mit dem Leitgedanken „gewagt! gewaltlos leben“. © Cover: Verein 500 Jahre Täuferbewegung e. V.

Themenheft 2023 zum Gedenken an 500 Jahre Täuferbewegung erschienen

Frankfurt am Main/Deutschland | 31.03.2023 | APD | International

Im Jahr 2025 erinnern Christinnen und Christen weltweit an den Beginn der Täuferbewegung vor 500 Jahren. Unter dem Motto „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung“ finden bis dahin jedes Jahr Veranstaltungen mit einem besonderen Schwerpunkt statt, um über das täuferische Erbe nachzudenken. Der Leitgedanke für 2023 lautet „gewagt! gewaltlos leben“. Er wird durch ein jetzt herausgegebenes Themenheft vertieft.

Im Themenheft 2023 setzen sich Autorinnen und Autoren aus Landes- und Freikirchen mit dem Thema „gewaltlos leben“ aus unterschiedlichen Perspektiven auseinander, sowohl historisch als auch gegenwartsbezogen und praxisnah. Das Heft bietet Material für Gemeindekreise, Bildungseinrichtungen, Gottesdienste und ökumenische Begegnungen. Es umfasst 175 Seiten und ist erhältlich beim Verlag Blessings4you:
www.blessings4you.de/shop/item/9783879394128/

Gewaltlos leben – eine Herausforderung
Für Christinnen und Christen der täuferischen Kirchen bedeutete die von Jesus gelehrte Gewaltlosigkeit, keine Dienste an der Waffe zu leisten, auf Vergeltung zu verzichten und sich nicht gegen Verfolger und Gewalttäter zur Wehr zu setzen.

Gewaltlos zu leben sei deshalb eine Herausforderung für jeden Christen im persönlichen Leben – im Handeln, Reden und Denken. Denn der Verzicht auf Waffengewalt, der oft als „Wehrlosigkeit“ bezeichnet wurde, hiess bei den historischen Täufern nicht einfach nur, Kriegsdienst abzulehnen. Dahinter standen Überzeugungen, welche die Orientierung an dem gewaltlosen Handeln Jesu als massgebend für die gesamte eigene Lebensführung ansahen. Der Impuls, gewaltlos zu leben, eröffnete ein breites Spektrum theologischer und lebenspraktischer Aspekte, die in den Täufergemeinden auch kontrovers diskutiert wurden. Gleichzeitig war Gewaltlosigkeit immer verbunden mit dem Rückzug aus der Gesellschaft, mit der „Absonderung“ von der „Welt“.

Die konkrete Umsetzung der Wehrlosigkeit im Alltagsleben stellte die Täufer in ihrer jeweiligen Zeit immer wieder vor neue Fragen. Während einige es ablehnten, durch ihre Steuern zur Finanzierung von Kriegen beizutragen, sahen andere Täufer darin keinen Konflikt mit ihrer Überzeugung, wehrlos zu leben. Einige gingen bewaffnet auf Reisen, um gegen Überfälle geschützt zu sein, andere verzichteten darauf, sich durch Waffen zu schützen. Auch die Todesstrafe war umstritten.

Herausforderungen auch heute
Im Themenjahr 2023 „gewagt! gewaltlos leben“ wird gefragt, wie Menschen mit ihren Mitmenschen in Kirchgemeinde und Gesellschaft umgehen. Beginnt Gewaltfreiheit nicht bereits im Denken? Wie kann Gewaltlosigkeit im Denken, Reden und Handeln in den Gemeinden und im zwischenmenschlichen Bereich mit dem täuferischen Friedenszeugnis weltweit in eine gute und fruchtbare Balance gebracht werden?

In der heutigen Gesellschaft bestehe die Herausforderung nicht darin, sich vor der Gewalt zurückzuziehen, sondern darin, der Gewalt mit gewaltfreien und friedensschaffenden Handlungen zu begegnen. In jüngerer Zeit seien daraus Initiativen zur Konfliktlösung und Mediation in politischen sowie zwischenmenschlichen Krisen und Konflikten entstanden.

Ein Blick zurück
2025 erinnern christliche Gemeinden und Kirchen, die sich auf die Täuferbewegung der frühen Neuzeit zurückführen lassen oder sich mit ihr verbunden wissen, gemeinsam an die erste täuferische Glaubenstaufe, die Ende Januar 1525 in Zürich stattfand. Hinter dem gemeinsamen Namen „Täufer“ verbarg sich im 16. Jahrhundert eine grosse Vielfalt. Neben der Wittenberger und der Schweizer Reformation bildeten die Täufer die dritte reformatorische Strömung. Zur Täuferbewegung gehörten so unterschiedliche Gruppen wie die Mennoniten, die Hutterer, die Schweizer Brüder, die Melchioriten und viele einzelne, meist kleinere Gemeinden.

Täufer lebten unter anderem in den Niederlanden und in Nordwestdeutschland, in der Eidgenossenschaft (Schweiz), aber auch in der Kurpfalz, in Bayern, Hessen, Thüringen, in Württemberg sowie in Österreich und in Mähren. Auch Baptisten und Quäker, die im Zusammenhang mit der englischen Reformation zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstanden, zählen zu dem weiten Spektrum der täuferischen Kirchen. Ebenso die Siebenten-Tags-Adventisten, die aus einer Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert in den USA hervorgingen. Aus dieser Vielfalt speist sich eine bunte Erinnerungskultur.

Verein „500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V.“
Eine Steuerungsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Mennoniten, der Baptisten und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sowie des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim und des Johann-Adam-Möhler-Instituts Paderborn plant die Veranstaltungen und Themenhefte. 1. Vorsitzende des Vereins 500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V. ist Privatdozentin Dr. Astrid von Schlachta, 2. Vorsitzender ist Dr. Andreas Liese, Geschäftsführer ist Bernd Densky.

Die einzelnen Themenjahre:
2020: gewagt! mündig leben: Taufe – Freiwilligkeit – Religionsfreiheit.
2021: gewagt! gemeinsam leben: Gleichheit – Verantwortung – Autonomie.
2022: gewagt! konsequent leben: orientiert an Jesus – nonkonform – bekennen – Martyrium.
2023: gewagt! gewaltlos leben: Friedenskirche – Widerstand – Versöhnung.
2024: gewagt! Hoffnung leben: Reich Gottes – Utopie – Erneuerung.

Im Jahr 2025 werden Gedenkveranstaltungen stattfinden, die gemeinsam von verschiedenen Institutionen und Netzwerken der täuferischen Kirchen (u. a. Mennonitische Weltkonferenz, Baptistischer Weltbund) verantwortet werden.

Weitere Informationen: www.taeuferbewegung2025.de

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Symbolbild - Trauer © Bild: Matthias Müller/churchphoto.de.

Adventisten sprechen Jehovas Zeugen ihr Mitgefühl wegen Bluttat in Hamburg aus

Hamburg/Deutschland | 31.03.2023 | APD | International

Die regionale Kirchenleitung der Adventisten für die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen (Hanse-Vereinigung) spricht den Angehörigen der Opfer des Amoklaufs in Hamburg-Alsterdorf ihr Mitgefühl aus. Sie ruft die adventistischen Kirchengemeinden in Hamburg auf, für diese Menschen zu beten.

Am späten Donnerstagabend, 9. März, sind während einer religiösen Versammlung in einem Gemeindehaus der Jehovas Zeugen (Königreichssaal) im Hamburger Stadtteil Alsterdorf acht Menschen durch Schüsse getötet worden, darunter auch ein ungeborenes Kind. Unter den Toten sei auch der mutmassliche Täter, ein 35-jähriger Mann, teilte Hamburgs Innensenator Andy Grote am Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz mit. Es handele sich um ein ehemaliges Mitglied der Jehovas Zeugen. Über die Motive des Täters ist noch nichts bekannt gegeben worden.

„Besorgt über die Entwicklung von Gewalt und menschlicher Kälte“
In der Stellungnahme der regionalen adventistischen Kirchenleitung, die von Kirchenpräsident Dennis Meier unterzeichnet wurde, heisst es:
„Unser Mitgefühl und Beileid sprechen wir allen Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Hamburg aus, besonders aber den betroffenen Familien und Angehörigen. Wir sind besorgt über die Entwicklung von Gewalt und menschlicher Kälte in unserer Stadt. Umso entschlossener wollen wir den Weg des Friedens und der Verständigung wählen, zusammen mit allen Konfessionen und Religionen, die mit uns auf diesem Wege gehen.“

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Nach der bis 2025 erfolgten Trennung entsteht in Eurasien voraussichtlich eine autonome methodistische Kirche (orange). © Foto: Heather Hahn, UMNS

In Eurasien entsteht eine autonome Methodistenkirche

Zürich/Schweiz | 31.03.2023 | APD | International

Die methodistische Kirche in Eurasien trennt sich von der United Methodist Church. Die Trennung erfolge in einem geordneten Verfahren, schreibt die Evangelisch-methodistische Kirche auf ihrer Webseite.

In einer am 18. März online durchgeführten Sondersitzung der methodistischen Bischofsgebiete in Nordeuropa und Eurasien wurde entschieden, den Trennungsprozess der methodistischen Kirche in Russland, Belarus, Kirgisistan, Kasachstan und Estland von der United Methodist Church voranzutreiben. Die methodistischen Gemeinden dieser Gebiete wollen eine «autonome methodistische Kirche» bilden, heisst es in der Beschlussvorlage. 40 Delegierte stimmten für dieses Anliegen, 20 dagegen, wenige enthielten sich der Stimme.

Stein des Anstosses
Das Austrittsvotum erfolgt im Kontext jahrzehntelang währender Debatten über den Umgang mit homosexuellen Personen. Die aktuell gültige Kirchenordnung der United Methodist Church verbietet die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare und die Ordination von «bekennenden, praktizierenden» homosexuellen Geistlichen. Viele Methodistinnen und Methodisten in den USA und Westeuropa setzen sich laut der Mitteilung für die Aufhebung dieser Beschränkungen ein. Dagegen würden unter anderem viele Methodistinnen und Methodisten in Osteuropa weiter die bisherige kirchliche Haltung vertreten und setzten sich dafür ein, dass diese strikt durchgesetzt werde

Geordnete Trennung
Der für das Gebiet Eurasien zuständige Bischof Eduard Khegay betonte an der Sondersitzung, dass er und die vier von ihm geleiteten Konferenzen bei ihrem Austritt die in der Kirchenordnung dafür vorgesehenen Verfahren einhalten wollten. Weil für die Trennung die Zustimmung der Generalkonferenz, des obersten Leitungsgremiums der weltweiten Methodistenkirche, notwendig ist, deren nächste Tagung für den 23. April bis 3. Mai 2024 geplant ist, wird der Prozess Zeit in Anspruch nehmen. Der Austritt der eurasischen methodistischen Kirchengebiete wird laut der Mitteilung nicht vor 2025 abgeschlossen sein.

Estnische Kirchgemeinden entscheiden individuell
Eine gesonderte Regelung wurde für die methodistische Kirche in Estland beschlossen. Dort sollen in einem Entscheidungsprozess die einzelnen Kirchgemeinden befragt werden. Jene, die weiterhin bei der United Methodist Church bleiben wollen, werden zusammen mit den Kirchgemeinden in Litauen und Lettland eine Jährliche Konferenz (Synode) bilden. Die übrigen könnten die United Methodist Church noch in diesem Jahr verlassen.

Sonderwege ausgeschlossen
Entschieden wurde an der Tagung auch über die Frage, ob Jährliche Konferenzen (Synoden), die mit dem Bischofsgebiet «Nordeuropa und Baltikum» in der United Methodist Church bleiben wollen, unterschiedliche Regelungen für die Ordination homosexueller Personen und die Segnung und Trauung homosexueller Paare erlassen können. Eine Mehrheit der Delegierten sprach sich in der Abstimmung gegen diese Möglichkeit aus.

Andere Entscheidung erhofft
In einer Erklärung sagte der norwegische Superintendent Knut Refsdal am 20. März, dass diese Entscheidung eine grosse Enttäuschung für die überwiegende Mehrheit der Methodistinnen und Methodisten in Norwegen sei. Bei dem vorgelegten Vorschlag, der gemeinsam von den nordischen, baltischen und ukrainischen Mitgliedern der Tagung ausgearbeitet wurde, habe es sich um einen Vorschlag gehandelt, der den unterschiedlichen Bedürfnissen innerhalb der Kirche Rechnung trage. Die norwegischen Methodistinnen und Methodisten hatten an ihrer Jährlichen Konferenz (Synode) 2022 klar signalisiert, dass sie sich in Richtung einer inklusiveren Praxis bewegen wollten.

Respektvoller Umgang miteinander
«Dies war in vielerlei Hinsicht eine anspruchsvolle Konferenz», sagte der für die nordische und baltische Region zuständige Bischof Christian Alsted am Ende der Online-Sitzung. Er dankte den Delegierten für ihren respektvollen Umgang in den teilweise sehr angespannten Gesprächen.

Die Online-Sitzung war ursprünglich für drei Stunden angesetzt, dauerte aber fast eine Stunde länger, bevor die endgültige Abstimmung stattfand. «Es ist nicht unbedingt eine Entscheidung, die von allen Mitgliedern der Konferenz mit der gleichen Freude oder Zustimmung aufgenommen wird», sagte Alsted. «Dennoch ist dies die Entscheidung, die wir gemeinsam treffen konnten.»

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Gerson Engel (li.) übernimmt die Leitung des ORG Bogenhofen von Heinz Schaidinger. © Foto: ORG Bogenhofen

Neue Leitung am adventistischen Oberstufenrealgymnasium Bogenhofen (Österreich)

St. Peter am Hart/Österreich | 31.03.2023 | APD | International

Das adventistische Oberstufenrealgymnasium (ORG) Bogenhofen in St. Peter am Hart (Oberösterreich) hat einen neuen Direktor. Mit Beginn des 2. Semesters des Schuljahres 2022/23 wurde der bisherige Direktor MMag. Heinz Schaidinger, M.T., M.A., der die Leitung seit dem 2. Semester des Schuljahres 2011/12 innehatte, von Gerson Engel, M.Sc. M.Ed. abgelöst. Heinz Schaidinger wird mit Ende des Schuljahres 2022/23 in den Ruhestand treten.

Heinz Schaidinger unterrichtet seit 1991 am ORG Bogenhofen. Seine Lehrtätigkeit umfasste im Laufe der Jahre u. a. adventistische Religion, Geschichte und Politische Bildung, Philosophie und Psychologie, Französisch und Latein. Er ist auch als Dozent am Theologischen Seminar in Bogenhofen tätig, mit den Schwerpunkten Kirchengeschichte und Altes Testament.

Zwischen 1999 und 2016 war Schaidinger zudem Abteilungsleiter für den Bereich Erziehung in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich. Seit 2003 ist er auch deren Musikbeauftragter.

Gerson Engel ist seit 2017 am ORG Bogenhofen tätig und unterrichtet Physik, Chemie und Mathematik. Er hat in Potsdam Physik (Bachelorabschluss) und in Berlin Biophysik (Masterabschluss) studiert und sich später an der Technischen Universität München im pädagogischen Bereich weitergebildet (Bachelor und Master of Education, Lehramt Mathematik und Physik).

Er ist mit Anna Lena Engel verheiratet, die am ORG Bogenhofen Mathematik und Biologie unterrichtet. Sie haben eine Tochter.

Seminar Schloss Bogenhofen
Das Seminar Schloss Bogenhofen wurde 1949 von der österreichischen und der Deutschschweizer Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und liegt in Oberösterreich, nahe der deutschen Grenze. Zur Institution gehören ein Oberstufenrealgymnasium mit einem Musik- und einem Kunst-Werken-Zweig, ein Theologisches Seminar, eine School of Education (Primarschullehrerausbildung) und eine Sprachschule (Deutsch als Fremdsprache). Am Seminar Schloss Bogenhofen werden derzeit ca. 140 Schüler und Studenten ausgebildet, ein Teil von ihnen kommt u.a. aus Deutschland und aus der Schweiz.

Mehr zum Seminar Schloss Bogenhofen:
https://www.bogenhofen.at/de/home/

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Der vermisste Helikopter des adventistischen medizinischen Flugdienstes in den Philippinen (PAMAS). © Foto: PAMAS Facebook

Hubschrauber des adventistischen medizinischen Flugdienstes auf den Philippinen vermisst

Silang, Cavite/Philippinen | 31.03.2023 | APD | International

Wie die philippinische Zivilluftfahrtbehörde (CAAP) am 1. März mitteilte, ist ein Hubschrauber des adventistischen medizinischen Luftfahrtdienstes auf den Philippinen (Philippine Adventist Medical Aviation Services - PAMAS) mit fünf Personen an Bord auf dem Weg zu einem Krankenhaus in der Provinz Palawan als vermisst gemeldet worden. Ein möglicher Ort der Notwasserung sei inzwischen eruiert worden. Vom Personal und den Fluggästen fehlt aber jede Spur, berichtet PAMAS sowie die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung für Südasien und den Pazifik (SSD).

Der Hubschrauber, mit einem amerikanischen Piloten sowie einer amerikanischen Krankenschwester, beide Freiwillige, einem Patienten und zwei Passagieren an Bord, habe sich auf dem Rückflug von der Insel Mangsee im äussersten Südwesten der Philippinen befunden. Das GPS-Ortungsgerät des Hubschraubers habe um neun Uhr morgens aufgehört, Signale zu senden.

«Wir sind zutiefst betrübt über die Nachricht vom vermissten PAMAS-Hubschrauber und unsere Gedanken und Gebete sind bei den Besatzungsmitgliedern und den Patienten an Bord», sagte Pastor Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirche, während eines Live-Streams, bei dem für die Passagiere sowie das Rettungsteam gebetet wurde.

Ausgedehnte Such- und Rettungsmassnahmen
Die Such- und Rettungsmassnahmen laufen seit den Mittagsstunden des 1. März. PAMAS-Personal leitete eine Suchaktion aus der Luft in der Nähe des letzten GPS-Updates und den umliegenden Gebieten in der Sulu-See ein. Regierungsbehörden, darunter die philippinische Küstenwache und die philippinische Marine, sowie andere befreundete Organisationen mit Flugzeugen haben sich sechs PAMAS-Piloten und anderem Personal bei der Suche aus der Luft und zu Wasser angeschlossen.

Möglicher Ort der Notwasserung entdeckt
Bei der Suche aus der Luft wurde etwa acht Kilometer von den Koordinaten der letzten GPS-Ortung entfernt ein möglicher Ort der Notwasserung entdeckt, der durch einen Ölteppich und Trümmerteile erkennbar ist, schreibt SSD. Die philippinische Luftwaffe setze Taucher ein, um das Gebiet zu untersuchen. Weitere Gegenstände, die vermutlich den Passagieren gehörten, wurden am 2. März von Wasserfahrzeugen geborgen.

Unterwassersuche ist eingeleitet
Ein Expertenteam habe sich laut SSD bereit erklärt, seine Dienste für die Unterwassersuche zur Verfügung zu stellen. Das Team verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der Suche nach Wracks und hat seine Dienste angeboten.

In einem Beitrag in den sozialen Medien gab die PAMAS eine offizielle Erklärung ab, in der sie sich bei allen bedankt, die bei der Suche geholfen haben. «Wir möchten Gott unseren tiefsten Dank dafür aussprechen, dass er das Team bisher unterstützt hat und für alle, die sich uns im Gebet angeschlossen haben, ermutigende Nachrichten geschickt haben, uns bei der Suche unterstützt haben oder uns finanziell geholfen haben, den für die Suche benötigten Treibstoff zu beschaffen.»

PAMAS – Hilfe für Bedürftige unabhängig von Religion, Ethnie oder Finanzen
Philippine Adventist Medical Aviation Services, Inc. (PAMAS) ist laut Selbstdarstellung «ein unabhängiger Dienst, der die Mission der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterstützt. PAMAS ist jedoch nicht Teil, verbunden oder unterstützt von der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten.

PAMAS ist eine bei der philippinischen Zivilluftfahrtbehörde eingetragene gemeinnützige Organisation, die medizinische Flugdienste für bedürftige Gruppen in geografisch isolierten und benachteiligten Gebieten anbietet. PAMAS wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, bedürftigen Menschen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten, ihrer Religion oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit medizinische Hilfe zukommen zu lassen.

PAMAS arbeitet auf der Grundlage von Spenden und wird ausschliesslich von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen, die die gleiche Leidenschaft teilen, anderen zu helfen. Die Organisation ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig: Sie bietet ihre Dienste allen Bevölkerungsschichten an, unabhängig von deren finanziellen Möglichkeiten.

Die Organisation bietet eine Reihe von Diensten an, darunter medizinische Evakuierungen, medizinische und zahnmedizinische Versorgung und Alphabetisierungsschulen in den Bergen. Darüber hinaus leistet PAMAS Hilfe bei Krisen und Naturkatastrophen, indem sie Hilfsgüter, medizinische Teams und Vorräte in die betroffenen Gebiete bringt.

PAMAS setzt sich dafür ein, den Zugang zu medizinischer Versorgung für diejenigen zu verbessern, die sie am dringendsten benötigen, unabhängig von ihren Lebensumständen.»

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© Plakat: Theologische Hochschule Friedensau

Weiterbildung „Mit Musik Demenz(en) begegnen“

Friedensau/Deutschland | 31.03.2023 | APD | International

Am 20. April 2023 findet in der Aula der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg eine Weiterbildungsveranstaltung zum Thema „Mit Musik Demenz(en) begegnen“ statt. Die Referentinnen sind Professorin Dr. Petra Jürgens und Dr. Regina Lorek. Sie lehren beide an der Hochschule im Master-Studiengang Musiktherapie. Die Veranstaltung richtet sich an angehende Therapeutinnen, Pflege- und Betreuungskräfte sowie in der Sozialen Arbeit Tätige; ebenso an Ehrenamtliche im Besuchsdienst und in der Alltagsbegleitung sowie an Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen.

Der Alltag von und mit altersdementen Menschen kann vielfältige Herausforderungen und Defiziterfahrungen bereithalten. Doch beim Hören von Musik können Menschen, die ihren eigenen Namen vergessen haben, sich dennoch an die sechste Strophe eines Volksliedes erinnern. Sie seien plötzlich wacher oder auch entspannter und könnten Erlebnisse erzählen, würden Kontakt mit anderen aufnehmen und bekämen Lust auf Bewegung, so Andrea Cramer von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Friedensauer Hochschule.

Musik könne hörend und spielend eingesetzt werden, um die Lebensqualität Demenzerkrankter und der sie begleitenden Menschen zu verbessern. Entlang der Symptomatik verschiedener demenzieller Erkrankungen und den Bedürfnissen professioneller und familiärer Begleitung sollen in der Weiterbildung die vielfältigen Möglichkeiten musikalischer Angebote betrachtet und ausprobiert werden.

Weitere Informationen und Anmeldung bei:
https://www.thh-friedensau.de/weiterbildung.

Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend und in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Rund 40 Nationen sind unter den Studierenden und Lehrenden vertreten.
Informationen: www.thh-friedensau.de.

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Der diesjährige Weltfrauentag steht unter dem Motto #EmbraceEquity. © Foto: freestocks/unsplash

Weltfrauentag: Adventistische Frauen in Europa unterstützen Aufruf zu mehr Gleichstellung

Bern/Schweiz | 31.03.2023 | APD | International

Am 8. März wird der jährliche Weltfrauentag begangen. Die Abteilung Frauen der adventistischen Kirchenleitung für West- und Südeuropa (Intereuropäische Division) mit Sitz in Bern (Schweiz) unterstützt den Aufruf #EmbraceEquity (etwa: Gleichstellung fördern) und hat dazu einen Videoclip produziert.

Am Weltfrauentag werden weltweit die sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leistungen von Frauen gewürdigt. Der Tag gilt auch als Aufruf zum Handeln, um die Gleichberechtigung von Frauen zu fördern. Er wird seit 1911 begangen.

Gleichstellung mehr als Chancengleichheit
Zum diesjährigen Motto #EmbraceEquity hat der Weltfrauentag (International Women’s Day IWD) die folgende Erklärung veröffentlicht: „Gleichberechtigung ist nicht nur ein ‚nice-to-have‘, sondern ein ‚must-have‘. Der Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit muss Teil der DNA jeder Gesellschaft sein. Und es ist wichtig, den Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung zu verstehen. Gleichberechtigung bedeutet, dass jeder Einzelne oder jede Gruppe von Menschen die gleichen Ressourcen oder Möglichkeiten erhält. Gleichstellung erkennt an, dass jede Person unterschiedliche Umstände hat, und weist genau die Ressourcen und Chancen zu, die erforderlich sind, um ein gleiches Ergebnis zu erzielen.“ Das Kampagnenthema des diesjährigen Weltfrauentags ziele darauf ab, die Welt darüber ins Gespräch zu bringen, warum „Chancengleichheit nicht mehr genug ist“.

Verbündete erwünscht
„Wir alle können Geschlechterstereotypen in Frage stellen, Diskriminierung anprangern, auf Vorurteile aufmerksam machen und uns um Integration bemühen“. Die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit sei nicht auf Frauen beschränkt, sondern Verbündete seien „unglaublich wichtig für die soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Förderung von Frauen“, so die Erklärung des IWD. Gleichheit sei das Ziel, und Gleichstellung sei das Mittel, um dieses Ziel zu erreichen.

Informationen zum Weltfrauentag:
https://www.internationalwomensday.com/

Link zum #Embrace Equity-Video der Abteilung Frauen der adventistischen Kirchenleitung in Süd- und Westeuropa:
https://cloud.eud.adventist.org/index.php/s/WKoXZnc5dwaFJrW

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© Schriftzug: ACK/ZdJ/KRM

Interreligiöses Projekt „Weisst Du, wer ich bin?“ wird neu aufgelegt

Frankfurt am Main/Deutschland | 31.03.2023 | APD | Ökumene

Das bundesweite interreligiöse Projekt „Weisst du, wer ich bin?“ startet eine neue Phase, so eine Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Getragen wird das Projekt von der ACK, dem Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) und dem Koordinierungsrat der Muslime (KRM).

Das Projekt wird vom Bundesministerium des Innern und Heimat mit einer Summe von 1,3 Mio. Euro/Franken gefördert. Nach Angaben der Projektkoordination sollen mit dem Geld interreligiöse Initiativen unterstützt werden, die das friedliche Zusammenleben in Deutschland und die gesellschaftliche Integration fördern. Inhaltlich liege der Förderschwerpunkt diesmal auf der Prävention von Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus und Religionsfeindlichkeit. Einzelinitiativen könnten sich in den Jahren 2023-2025 bewerben und mit bis zu 15.000 Euro/Franken gefördert werden.

„Die Neuauflage des Projekts: ‚Weisst du, wer ich bin?‘ ist wirklich wichtig für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt‘‘ wird Erzpriester Radu Constantin Miron in der Pressemitteilung zitiert. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, die das Projekt massgeblich trägt. Er sei davon überzeugt, dass ohne dieses Projekt viele gesellschaftliche Herausforderungen bei der Integration neu Hinzugekommener längst nicht so erfolgreich gemeistert worden wären.

Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Die besondere Bedeutung des Projekts für den gesellschaftlichen Zusammenhalt werde auch durch die Geschichte des Projekts deutlich, heisst es in der Pressemitteilung. „Was in den 1990er-Jahren als Anti-Rassismus-Prävention des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) begann, entwickelte sich über ein Projekt für Menschen mit Fluchterfahrung, zu einem deutschlandweit geschätzten und von der Bundesregierung bereits zum fünften Mal unterstützten interreligiösen Grossprojekt mit einem dichten Netzwerk von geförderten Initiativen.“ Einmalig für Deutschland sei auch die grosse Bandbreite der finanzierten interreligiösen Vorhaben. Die Vielfalt an geförderten Initiativen reiche von niedrigschwelligen Begegnungsmöglichkeiten im Rahmen eines interreligiösen Speed-Datings für Familien, über die Förderung eines interreligiös-interkulturellen Handpuppentheaterstücks für Kinder bis hin zu einem christlich-muslimisch-jüdischen Konzert. Diese Vielfalt soll künftig weiter ausgebaut werden. Neben der Förderung von Einzelinitiativen seien auch regionale Veranstaltungen, Netzwerktreffen und interdisziplinäre Fachtage geplant. Der nächste Fachtag werde voraussichtlich am 21. November 2023 in Berlin stattfinden.

Antragsverfahren für Zuschüsse
Für das laufende Projektjahr 2023 könnten ab sofort fortlaufend Anträge gestellt werden. Die Fristen, zu denen jeweils viermal im Jahr Anträge eingereicht werden sind:
15. April; 15. Juni; 15. September; 15. Dezember.
Anträge für Einzelinitiativen müssten mindestens sechs Wochen vor geplantem Start der Initiative eingesendet werden. Alle Informationen zum Bewerbungsprozess, die Antragsrichtlinien und Bewerbungsformulare seien unter www.weisstduwerichbin.de/bewerben/ zu finden.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Die ACK repräsentiert etwa 50 Millionen Christen in Deutschland. Ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Weitere Infos: www.oekumene-ack.de

Zentralrat der Juden in Deutschland
Der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts die grösste Dachorganisation jüdischer Gemeinden und Landesverbände in Deutschland und deren politische Vertretung. Er wurde am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gegründet und hat seit 1999 seinen Sitz in Berlin. Ihm gehörten 23 Landesverbände mit 104 Gemeinden und 91.839 Mitglieder an (Stand 2021). Präsident ist seit November 2014 der Würzburger Arzt Josef Schuster. Infos: www.zentralratderjuden.de

Koordinierungsrat der Muslime
Der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM) wurde am 28. März 2007 in Köln gegründet. Mitglieder sind die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), der Zentralrat der Muslime (ZMD), der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), die Union der Islamisch-Albanischer Zentren in Deutschland und Zentralrat der Marokkaner in Deutschland. Infos: http://koordinationsrat.de

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Ausführliche Bildlegende am Ende des Textes. © Foto: Jens Mohr/APD

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) feiert 75-jähriges Bestehen

Magdeburg/Deutschland | 31.03.2023 | APD | Ökumene

Im Vorfeld ihrer turnusmässigen Mitgliederversammlung vom 22. bis 23. März veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) am 21. März einen Festgottesdienst mit anschliessendem Festakt in Magdeburg. Weit über 100 Gäste aus Kirche und Gesellschaft hatten sich zum 75. Jubiläum angemeldet, darunter auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris.

Die Festpredigt im Magdeburger Dom hielt der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis aus Berlin. Er würdigte in seiner Predigt die Bemühungen der „ökumenischen Vorfahren, die vor 75 Jahren, nahezu drei Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, einen mutigen und längst überfälligen Schritt nach vorne wagten.“ Der in Deutschland geborene orthodoxe Bischof führte aus, dass die ACK „zum Sprachrohr für die verfolgten Geschwister auf der ganzen Welt und zum Ort der Begegnung für alle, die den Dialog der Liebe und der Einheit in der Tradition der letzten 75 Jahre fortführen wollen“ geworden ist.

Meilensteine aus der Geschichte der ACK
Der deutsch-brasilianische Theologe Fernando Enns griff in seinem Festvortrag Meilensteine aus der Geschichte der ACK auf und würdigte in besonderer Weise das Wirken der Kirchen zur Zeit der deutschen Teilung. „Die Ökumenischen Versammlungen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung 1988/89 in Dresden und Magdeburg waren das umfangreichste und verbindlichste Unternehmen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DDR“ resümierte Enns dankbar. Erzpriester Radu Constantin Miron, derzeitiger Vorsitzender der ACK in Deutschland, konnte beim sich anschliessenden Festakt im Rückblick auf 75 Jahre Arbeit der ACK feststellen: „Durch die Jahrzehnte ist viel Vertrauen gewachsen, eine wirkliche Gemeinschaft ist entstanden. Wie jede gute Beziehung braucht sie Pflege.“ Neben den Grussworten des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, und der Oberbürgermeisterin von Magdeburg, Simone Borris, wurden auch die Videobotschaften vieler Kirchenleiter anlässlich des Jubiläums gezeigt. Das digitale Grusswort der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hatte Kirchenpräsident Johannes Naether aufgenommen.

252. Mitgliederversammlung in Magdeburg
Zum wiederholten Mal tagte die Mitgliederversammlung in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt. Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der 25 Mitglieds- und Gastkirchen, sowie der fünf christlichen Gemeinschaften und Interessenverbände, die Beobachterstatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland haben, kamen dazu vom 22. bis 23. März zusammen. Auf der Agenda standen vor allem Berichte aus der Arbeit des ACK-Vorstandes, der Ökumenischen Centrale und den Mitglieds- und Gastkirchen, des Deutschen Ökumenischen Studierendenausschusses (DÖSTA), des Beobachters der ACK beim Synodalen Weg und aus der Vorbereitung bevorstehender Jubiläen, wie dem 1.700-jährigen Jubiläum des Konzils von Nizäa und dem Gedanken an 500 Jahre Täuferbewegung. Auch administrative Beschlüsse zum Haushalt 2024 und die inhaltliche Arbeit an der zukünftigen Ausrichtung und Schwerpunktsetzung der ACK Deutschland standen auf dem Programm.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Die ACK repräsentiert etwa 50 Millionen Christen in Deutschland. Ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus.
Weitere Infos: www.oekumene-ack.de

Bildlegende:
V.li.: Gerhard Feige (röm.-kath. Bischof von Magdeburg), Friedrich Kramer (Landesbischof Ev. Kirche von Mitteldeutschland), Reiner Haseloff (Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt), Simone Borris (Oberbürgermeisterin von Magdeburg), Radu Constantin Miron (Vorsitzender ACK Deutschland).

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Dr. Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft. © Foto: Deutsche Bibelgesellschaft

In Deutschland wurden im Jubiläumsjahr 2022 mehr Lutherbibeln verkauft

stutt | 31.03.2023 | APD | Bibel

Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) in Stuttgart hat im vergangenen Jahr 130.000 Exemplare der Lutherbibel verbreitet, ein Drittel mehr als 2021. Im Jahr ihres 500-jährigen Jubiläums war sie damit die am stärksten nachgefragte Übersetzung bei der DBG. Insgesamt wurden rund 370.000 Bibeln verbreitet, darunter wissenschaftliche und fremdsprachige Ausgaben sowie deutschsprachige Übersetzungen wie die ein Jahr zuvor erschienene „BasisBibel“.

„500 Jahre nach der Herausgabe des Septembertestaments ist die Bibelübersetzung nach Martin Luthers noch immer ein Bestseller“, stellte DBG-Generalsekretär Dr. Christoph Rösel fest. Sie sei und bleibe der Klassiker unter den deutschen Bibelübersetzungen.

Die 2021 erschienene Gesamtausgabe der „BasisBibel“ erfuhr 2022 mit 100.000 Exemplaren ebenfalls eine Verbreitung im sechsstelligen Bereich. Da das erste Verkaufsjahr mit 215.000 Exemplaren aussergewöhnlich erfolgreich gewesen sei, wäre ein Rückgang erwartet worden, so Rösel. „Wir sind optimistisch, dass sich die „BasisBibel“ als Übersetzung für das 21. Jahrhundert neben der Lutherbibel etablieren wird.“

Mehr fremdsprachige Bibeln
Der Absatz im Bereich des Kinder- und Jugendbuchs sowie der religionspädagogischen Titel sei gegenüber dem Vorjahr mit insgesamt 167.000 Exemplaren stabil geblieben. Ein deutliches Plus habe es bei den fremdsprachigen Ausgaben (73.000) gegeben, unter denen im vergangenen Jahr deutlich stärker Bibelausgaben auf Ukrainisch und Russisch nachgefragt worden seien.

Weniger „Gute Nachricht Bibeln“
Einen Rückgang habe erneut die „Gute Nachricht Bibel“ mit 31.000 verbreiteten Exemplaren gegenüber 55.000 im Vorjahr verzeichnet. Für Rösel sei auch das ein Indiz für die zunehmende Etablierung der „BasisBibel“ besonders im religionspädagogischen Bereich. „Das innovative Konzept der „BasisBibel“, das mit kurzen Sätzen und den Randerklärungen stärker auf die Lesegewohnheiten in digitalen Medien eingeht, macht es für jüngere Menschen einfacher, die Texte zu erschliessen“, so Rösel.

Auch wissenschaftliche Bibelausgaben gefragt
Ein weiterer Schwerpunkt im Programm der Deutschen Bibelgesellschaft seien nach wie vor die wissenschaftlichen Ausgaben in den Ursprachen. Sie seien weltweit und bei allen Konfessionen die Grundlage für die theologische Wissenschaft und Bibelübersetzung. Dazu gehörten die „Biblia Hebraica Stuttgartensia“ und die „Biblia Hebraica Quinta“, das „Greek New Testament“ und das „Novum Testamentum Graece“ (Nestle-Aland). Mit 25.000 verbreiteten Exemplaren seien die wissenschaftlichen Bibelausgaben gegenüber den beiden Vorjahren stabil geblieben.

Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine eigenständige Stiftung mit Sitz in Stuttgart. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Die Weltbibelhilfe der DBG unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Bibel. Zu den Mitgliedern der jährlich tagenden DBG-Vollversammlung gehört auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.de.

Schweizerische Bibelgesellschaft (SB)
Die SB ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland. Mitglieder sind fast alle kantonalen Reformierten Landeskirchen, die Christkatholische Kirche der Schweiz, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit 1984 Mitglied ist, andere Bibelgesellschaften und Partnerorganisationen wie das Schweizerische Katholische Bibelwerk.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.ch

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Die Arbeitshilfe (Broschüre) der DBK zur Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in Pakistan. © Abbildung: Deutsche Bischofskonferenz

Verfolgte und bedrängte Christen in Pakistan

Bonn/Deutschland | 31.03.2023 | APD | Religionsfreiheit

Die Deutsche Bischofskonferenz der römisch-katholischen Kirche hat eine Arbeitshilfe zur Situation der Christen in Pakistan veröffentlicht. Sie ist Teil der jährlichen Initiative Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit, mit der die Bischofskonferenz seit 20 Jahren auf die schwierige Situation von Christinnen und Christen in zahlreichen Ländern aufmerksam macht. Bereits 2011 war die Lage in Pakistan in den Mittelpunkt der Initiative gestellt worden.

Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, erklärte anlässlich der Vorstellung der Arbeitshilfe in einem Pressegespräch: „Pakistan hat seit seiner Gründung im Jahr 1947 immer wieder mit religiösen Konflikten zu kämpfen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist muslimisch, aber es gibt eine bedeutende christliche Minderheit von etwa 1,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Nach den Hindus sind die Christen die drittgrösste religiöse Gruppe. Obwohl die Verfassung die Religionsfreiheit garantiert, sind Christen wie andere religiöse Minderheiten Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt.“ Grundsätzlich sei leider ein negativer Trend wahrzunehmen: „Extremistische Interpretationen des Islam, die Wahrheits- und Geltungsansprüche für alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens erheben, haben in den vergangenen Jahren an Unterstützung gewonnen.“

Arbeitshilfe
Die Arbeitshilfe Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Pakistan gibt einen Überblick zur Situation der Christen in dem multiethnischen Staat in Südasien. Sie erläutert aktuelle Konfliktlinien innerhalb der Gesellschaft, analysiert die Hintergründe und lässt Christen vor Ort zu Wort kommen. Die Arbeitshilfe Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Pakistan ist als pdf-Datei zum Herunterladen unter www.dbk.de im Menü „Publikationen“ verfügbar. Dort kann das Dokument auch als Broschüre (Arbeitshilfen Nr. 336) bestellt werden.

Initiative
Die Initiative Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit wurde von den deutschen Bischöfen der römisch-katholischen Kirche 2003 ins Leben gerufen, um für die Lage bedrohter Christinnen und Christen zu sensibilisieren. Mit Publikationen, liturgischen Handreichungen und öffentlichen Veranstaltungen werde auf die teilweise dramatischen Verhältnisse christlichen Lebens in verschiedenen Teilen der Welt aufmerksam gemacht. Zusätzlich pflegten die Bischöfe mit Solidaritätsreisen den Kontakt zu den unter Druck stehenden Ortskirchen. In Deutschland suche die Bischofskonferenz auch immer wieder das Gespräch mit Politikern und gesellschaftlichen Akteuren, um auf bedrohliche Entwicklungen hinzuweisen.

Deutsche Bischofskonferenz
Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der römisch-katholischen Bischöfe aller Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 67 Mitglieder aus den 27 deutschen Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmässig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

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Adventistisches Kirchenmitglied in Borissoglebsk entlädt Hilfsgüter für Geflüchtete aus der Ukraine. © Foto: ESD

Adventisten in Russland leisten Flüchtlingen aus der Ukraine Hilfe

Moskau/Russland | 31.03.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die kleine adventistische Kirchgemeinde in Borissoglebsk in Russland, rund 500 Kilometer nordöstlich von Luhansk, arbeitet seit einem Jahr mit einer Flüchtlingsunterkunft in ihrer Stadt zusammen, um den vom Krieg betroffenen Menschen, die aus der Ukraine nach Russland geflohen sind, zu helfen. Die adventistische Gemeinde in Borissoglebsk sei klein, berichtet die Kommunikationsabteilung der Euro-Asien Kirchenleitung der Adventisten (ESD), «aber alle von ihnen sind bestrebt, den Nächsten zu dienen und die Nöte der Bedürftigen zu lindern».

Die Zusammenarbeit der Adventisten in Borissoglebsk mit einer Flüchtlingsunterkunft in der Stadt, in der rund 65.000 Menschen leben, habe nach dem Beginn der «Militäroperation» 2022 angefangen, als wohnungslose Menschen aus der Ukraine von der Stadtverwaltung untergebracht wurden, so die Mitteilung.

Der adventistische Pastor Daniel Sedykh, habe den Kontakt mit der Stadtverwaltung gesucht und die Kirchenmitglieder hätten zuerst Ostergeschenke für die Kinder in dem Zentrum gesammelt. Während dem Jahr seien Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert worden. An einer dieser Veranstaltungen habe sich auch ADRA Russland beteiligt. Es seien Lebensmittelpakete, Haushaltsreinigungsmittel und Schulzubehör für 34 Personen bereitgestellt worden. An Weihnachten hätten sie eine Feier mit einem Weihnachtsessen organisiert, schreibt die Kirchgemeinde Borissoglebsk im Bericht der ESD.

Die Leitung des Flüchtlingszentrums habe sich bei der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für ihre Unterstützung der Flüchtlinge aus den «Volksrepubliken Donezk (DVR) und Luhansk (LVR)» bedankt. Die Adventgemeinde von Borisoglebsk setze laut eigenen Angaben ihre Arbeit mit den Geflüchteten fort, bete für sie und plane neue Projekte zur Unterstützung der Bedürftigen.


Annexion von vier ukrainischen Regionen durch Russland
Am 30. September 2022 hat Russland die beiden Regionen Luhansk und Donezk in den seit 2014 Krieg herrscht, annektiert. Gleichzeitig wurden auch die ukrainischen Regionen Saporischschja und Cherson im Süden des Landes von Russland annektiert.

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Verteilung von Essenspaketen durch ADRA Syrien in den ersten Tagen nach dem Erdbeben. © Foto: ADRA Syrien

ADRA Schweiz und die Glückskette helfen in Syrien

Seit Anfang März helfen die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz und die Glückskette mit einem eigenen Projekt rund 3.400 Menschen in Syrien, die nach den schweren Erdbeben in Notunterkünften leben. Dies berichtet die Hilfsorganisation in der Schweiz, die in Syrien mit dem Partnerhilfswerk ADRA Syrien zusammenarbeitet.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Syrien war bereits vor dem Erdbeben vom 6. Februar im Land tätig. Dank des ADRA-Büros in Damaskus sei die Hilfsorganisation sehr schnell in den vom Erdbeben betroffenen Gebiet gewesen, um die Bedürfnisse zu eruieren und die Nothilfemassnahmen mit anderen Organisationen vor Ort abzustimmen. So hätten die ersten Hilfsmassnahmen bereits einen Tag nach dem Erdbeben begonnen.

Besonders schwierig seien die Umstände im Bereich Hygiene. Deshalb beschaffe ADRA Schweiz mit ADRA Syrien dringend benötigte Hygieneartikel sowie Frischwasser und gebe es an Familien in diversen Notunterkünften in den Regionen Latakia, Hama und Aleppo ab. Dank dieser Massnahmen könnten die hygienischen Zustände in den Notunterkünften deutlich verbessert werden, schreibt ADRA, denn es gebe zu wenig Sanitäranlagen und Wasser, da die Wasserversorgung in vielen Regionen zusammengebrochen sei.

Spenden an ADRA Schweiz per e-Banking – direkt überweisen ohne Kosten.
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ADRA-Mitarbeiter im Gespräch mit Überlebenden des Erdbebens in Syrien. © Foto: ADRA Syrien

Erdbeben Syrien/Türkei: Siemens Caring Hands e.V. unterstützt die ADRA-Nothilfe mit 100.000 Euro

München und Weiterstadt/Deutschland | 31.03.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Das Erdbeben am 6. Februar in Teilen der Türkei und Syriens hat schreckliches Leid verursacht. Mehr als 50.000 Menschen verloren ihr Leben, Hunderttausende wurden verletzt und viele Millionen Menschen sind derzeit und in den kommenden Monaten und Jahren auf humanitäre Hilfsmassnahmen angewiesen. ADRA Deutschland e.V. hat noch am selben Tag mit der Nothilfe begonnen. Siemens Caring Hands e.V. unterstützt die Soforthilfe der Hilfsorganisation mit einer Spende in Höhe von 100.000 Euro/Franken. Dies teilten beide Organisationen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Sofort nach der Katastrophe habe Siemens seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, an den von Siemens Caring Hands e.V. dafür eingerichteten Erdbeben Hilfsfonds zu spenden. Der Hilfsfonds „leistet schnelle und unbürokratische Unterstützung für Hilfsorganisationen und Betroffene dieser Naturkatastrophe“. Jeder gespendete Euro werde von Siemens verdoppelt, heisst es in der Erklärung.

Reparatur von Notunterkünften und Nahrungsmittelhilfe
ADRA ist in den am stärksten betroffenen Gebieten in Latakia, Aleppo und Hama aktiv. Mit den Spenden helfe ADRA den Familien mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Decken und Hygieneartikeln. Im Einzelnen habe ADRA Reparaturen in drei Notunterkünften geleistet, 14.005 Mahlzeiten, 3.572 Lebensmittelpakete und 590 Decken verteilt. Die Lebensmittelpakete enthalten Brot, Reis, verschiedenste Konserven, Hülsenfrüchte, Trinkwasser und Fertiggerichte. Die Hilfe erreichte laut ADRA 18.260 Familien mit 8.034 Kindern.

Das gespendete Geld solle den Menschen direkt zugutekommen
„Unser Siemens Caring Hands Team ist an grosse Herausforderungen gewöhnt. Aber diese Katastrophe in der Türkei und in Syrien übersteigt alles, was menschlich vorstellbar ist. Und so schwer es auch ist, signifikante Hilfe in Syrien zu leisten, wir von Siemens Caring Hands geben unser Bestes, um den Menschen wieder etwas Hoffnung zu geben“, so Stephan Frucht, Vorstand Siemens Caring Hands e.V.

Lukas Driedger, Leiter der Abteilung Internationale Zusammenarbeit bei ADRA Deutschland e.V., bedankte sich für die bei Caring Hands e.V. für die Unterstützung und versprach, dass das Geld den Menschen in Syrien direkt zugutekomme, insbesondere in Aleppo, Latakia und der Region Hama. „Kurzfristig brauchen die Menschen Hilfe, um den Winter zu überstehen: Nahrungsmittel und Trinkwasser, sichere und warme Unterkünfte sowie Hygieneartikel. Mittel- und langfristig werden wir bei der Wiederherstellung der Wasserversorgung und beim Wiederaufbau helfen“, so Driedger.

SIEMENS Caring Hands e.V.
Siemens Caring Hands e.V. ist ein unabhängiger gemeinnütziger Verein in Deutschland, der im Jahr 2001 auf Initiative von der Siemens AG ins Leben gerufen wurde. Der Verein ist insbesondere zur Unterstützung in besonderen Katastrophenfällen tätig und verfolgt unmittelbar mildtätige und gemeinnützige Zwecke. Dazu zählen unter anderem die Förderung der Hilfe für Katastrophenopfer, die Unterstützung des Feuer-, Katastrophen- und Zivilschutzes sowie die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens.

ADRA Deutschland e.V.
ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. Nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe verbessert ADRA in partnerschaftlicher Zusammenarbeit die Chancen auf ein würdiges und selbstbestimmtes Leben. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency.

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Die Koordinatorin von ADRA Jemen, Evani Debone, berichtet über die Situation im Land. © Foto: ADRA Jemen

Acht Jahre Krieg im Jemen

Weiterstadt/Deutschland | 31.03.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Weiterstadt/Deutschland | 29.03.2023 | APD │ Seit März 2015 tobt im Jemen ein Bürgerkrieg, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Hunderttausende Menschen wurden getötet, das Leben von Millionen ist zerstört. Seit Beginn des Krieges leidet ein Drittel der jemenitischen Bevölkerung an Unterernährung und Hunger, zwei Drittel der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Hilfsorganisation ADRA Deutschland ist seit 2012 im Jemen aktiv und leistet lebensrettende Gesundheits- und Ernährungshilfe.

Die Koordinatorin von ADRA Jemen, Evani Debone, sagte in einem Gespräch mit ADRA Deutschland: „Viel Infrastruktur ist durch den Krieg zerstört worden. Wir unterstützen den Wiederaufbau von Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern. Wir sind im Norden und Süden aktiv, 2022 haben wir mit unseren Projekten mehr als 1,5 Millionen Menschen erreicht.“ ADRA ermögliche ihnen Zugang zu Gesundheitsversorgung, zu Trinkwasser und Nahrung. Ein grosser Teil der Hilfe sei an unterernährte Kinder gerichtet. „Obwohl so viel zu tun ist, herrscht in unserem Team viel Optimismus und Tatendrang“, so Evani Debone

„Normales Leben erst möglich, wenn Frieden herrscht“
Von April bis Oktober 2022 haben sich die Kriegsparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Nach dem Ende der Waffenruhe blieb die Lage angespannt, es kam jedoch weder zu einer grösseren Eskalation der Feindseligkeiten noch zu einer umfassenden politischen Lösung.

„Wir hoffen hier weiter auf ein neues Abkommen. Für humanitäre Hilfsorganisationen und die Bevölkerung wäre ein Waffenstillstand so wichtig. Noch wichtiger wäre natürlich Frieden. Wir können den Menschen im Jemen mit unseren Projekten zwar helfen. Aber ein normales Leben können sie nur führen, wenn Frieden herrscht“, so Evani Debone.
Hoffnung machten ihr die Menschen, die widerstandsfähig seien und sich anstrengen würden, ihr Leben voranzubringen. „Es geht ihnen nicht um Wohlstand, es geht darum, zu überleben“, so Evani Debone. Sie äussert sich optimistisch: „Ich bin mir sicher: Wenn Frieden herrscht, die grundlegenden Bedürfnisse gestillt sind, werden im Jemen grossartige Dinge geschehen“.

Evani Debone
Evani Debone arbeitet seit vier Jahren für ADRA im Jemen. Dort ist sie als Koordinatorin für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Zuvor war Debone auch in Mosambik, Tunesien und ihrem Heimatland Paraguay für ADRA tätig.

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 120 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Informationen: www.adra.de.

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Grafiken: © ADRA Deutschland e. V.

ADRA-Hilfe einen Monat nach dem Erdbeben in Syrien und in der Türkei

Weiterstadt/Deutschland | 31.03.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Nach dem Erdbeben vor einem Monat in der Türkei und in Syrien konnte laut ADRA Deutschland die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe schnell helfen. In Syrien war die einheimische ADRA-Organisation bereits vor dem Erdbeben in Aleppo, Latakia und Hama tätig. Am Morgen der Katastrophe konnte daher ADRA sofort mit der Nothilfe beginnen. Auch auf der türkischen Seite der Grenze hat das Erdbeben schwere Schäden angerichtet. Unmittelbar nach dem Beben machten sich internationale Nothilfeteams des ADRA-Netzwerks auf den Weg ins Erdbebengebiet.

Hilfe in Syrien
In den syrischen Städten Aleppo, Latakia und Hama verteilt ADRA Nahrungsmittel, Trinkwasser, Decken und Hygieneartikel. In den letzten vier Wochen hat ADRA Reparaturen in drei Notunterkünften durchgeführt sowie 14.005 Mahlzeiten, 3.572 Lebensmittelpakete und 590 Decken verteilt. Die Hilfe erreichte 18.260 Familien mit 8.034 Kindern.

Hilfe in der Türkei
In der türkischen Provinz Hatay arbeitet ein ADRA-Team von spezialisierten Nothilfekoordinatoren mit freiwilligen Helfern zusammen. Sie versorgen Familien, die ihr Zuhause verloren haben, mit winterfesten Zelten und Solarlampen. Ausserdem versorgte ADRA in den letzten 30 Tagen 4.779 Männer, Frauen und Kinder mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Winterkleidung und Gaskochern. Darüber hinaus waren ADRA-Mitarbeitende Teil eines Suchteams, welches 14 Menschen aus den Trümmern retten konnte.

Dauerhaft unterstützen
Den ganzen Februar über gab es heftige Nachbeben in der Region. Familien trauten sich auch heute noch nicht in ihre Häuser. Viele seien in Sammelunterkünfte geflohen, andere harrten in ihren Autos aus. ADRA habe daher das Ziel, gemeinsam mit den Betroffenen ihr Zuhause wieder aufzubauen. Doch dazu werde Hilfe benötigt.

Spenden an ADRA Deutschland: https://adra.de/spenden/

Spenden an ADRA Schweiz: https://www.adra.ch/mithelfen/spenden/
PC-Konto: 80-26526-3
IBAN: CH17 0900 0000 8002 6526 3
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ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 120 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Informationen: www.adra.de.

ADRA Schweiz hat den Sitz in Zürich und das Büro in Aarau. Das Hilfswerk wurde 1987 gegründet, ist Zewo-zertifiziert und Partnerhilfswerk der Glückskette.
Informationen: www.adra.ch

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Künstliche Intelligenz wird unseren Alltag immer stärker beeinflussen. © Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Special Feature: Über ChatGPT, Bildung und Mitgefühl

St. Albans/England | 31.03.2023 | APD | Medien

Während einer Schulung zum Thema Krisenmanagement, an der ich kürzlich teilnahm, verbrachte unser Dozent - ein eingefleischter Fan von Künstlicher Intelligenz (KI) - viel Zeit damit, ChatGPT zu loben. Da ich nicht zugeben wollte, dass ich keine Ahnung hatte, worauf er sich bezog, schaute ich heimlich auf meinem Handy nach. ChatGPT, oder Chat Generative Pre-trained Transformer, ist im Grunde ein Chatbot, eine Software für Online-Chats, die von OpenAI, einem Forschungslabor in Kalifornien, USA, entwickelt wurde. Kennen Sie diese oft frustrierenden automatisierten Chats mit einem digitalen Kundenservice? Sie werden von älteren Chatbots geführt - den Urgrosseltern von ChatGPT. Stellen Sie sich nun Folgendes vor: Statt immenser Frustration gibt Ihnen der Chatbot auf jede Frage eine verblüffend menschliche Antwort. Das ist ChatGPT.

Aber es gibt noch mehr! ChatGPT kann Computerprogramme schreiben und Musik komponieren. Es kann sogar Aufsätze und Gedichte schreiben. Unser Lehrer hat uns eine Demonstration gegeben, die sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch die Leistungsfähigkeit des Programms zeigt. Er verband ChatGPT einfach mit Google Forms und bat es, den Index für einen Aufsatz über „Krisenmanagement“ und einige Absätze zu schreiben. Nach ein paar Sekunden Wartezeit, voilà! Wir hatten einen bemerkenswert kohärenten und präzisen Text vor uns.

Was ist mit dem Urheberrecht?
Nachdem ich meine Kinnlade wieder zugeklappt hatte, fragte ich, was jeder Autor, der etwas auf sich hält, gefragt hätte: "Was ist mit dem Urheberrecht?" Schliesslich wurde ChatGPT mit einer riesigen Menge an Daten aus dem Internet trainiert (570 Gigabyte Text, um genau zu sein), von denen einige urheberrechtlich geschützt sind. Dies scheint eine Art Grauzone zu sein. Derzeit ist unklar, ob ChatGPT die Originalwerke ausreichend verändert, um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden (und wenn ja, ob es sich dabei um eine echte Schöpfung oder nur um eine "Urheberrechtswäsche" handelt). Klar ist, dass OpenAI nicht für Schäden haftet. Wenn die Nutzer also mit einer Klage konfrontiert werden, sind sie praktisch auf sich allein gestellt.

Abgesehen von den Auswirkungen auf das Urheberrecht ist eines sicher: Spätestens seit Google seinen eigenen Chatbot namens Bard angekündigt hat, wird KI mehr denn je Teil unseres täglichen Lebens werden.

Auswirkungen auf die Bildung
In meiner Familie sind fast alle Lehrer. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ich nach der Fortbildung sofort an die Auswirkungen auf die Bildung dachte. Ich griff zum Telefon und rief meine Zwillingsschwester Inés an, die Leiterin einer zweisprachigen Schule in Argentinien ist.

Wir sprachen eine Weile darüber, wie Künstliche Intelligenz Bildungseinrichtungen dazu zwingen würde, über Plagiate nachzudenken. Doch schon bald kamen wir zu tieferen Gewässern und diskutierten über Bewertungskriterien und die Kernziele von Bildung.

„Ich glaube, dass die Entwicklungen in der KI uns dazu zwingen werden, uns noch mehr auf emotionale Kompetenz und kritisches Denken zu konzentrieren“, sagte meine Schwester. „In einer Zeit, in der ein Computer uns in einer Nanosekunde eine Antwort geben kann, müssen wir uns auf das Urteilsvermögen konzentrieren, nicht auf das Wiederkäuen von Inhalten.“

Neben dem Potenzial für akademische Unehrlichkeit ist eine der Befürchtungen in Bezug auf ChatGPT-ähnliche Technologien, dass sie dazu verwendet werden könnten, massenhaft Fake News zu produzieren. „Anstatt eine einzige Falschmeldung über eine mutmasslich gestohlene Wahl zu veröffentlichen, könnte jemand schnell eine Vielzahl von Einzelmeldungen erstellen und sie in den sozialen Medien verbreiten, um den Eindruck zu erwecken, dass sie von verschiedenen Personen stammen“, so Ulises Mejias, Professor für Kommunikation an der Oswego State University in New York und Mitautor des Buches The Costs of Connection.

Und die Kirchen?
Die Kirchen haben oft den einfachen Ansatz gewählt, neue Technologien zu verteufeln, wenn sie mit komplexen Szenarien wie diesem konfrontiert wurden. Ich halte das für einen schrecklichen Fehler. Nicht nur, dass diese Technologien nicht verschwinden werden (egal, wie tief wir den Kopf in den Sand stecken), je länger wir unser Engagement hinauszögern, desto anfälliger werden wir für möglichen Missbrauch und desto weniger sind wir in der Lage, die Gesellschaft zum Besseren zu beeinflussen. Wenn das Salz nicht ins Essen kommt, kann es ihm auch keinen Geschmack verleihen!

„Technologie zu verteufeln ist keine Lösung. Wir müssen die Schüler in die Lage versetzen, die riesigen Datenmengen, mit denen sie täglich konfrontiert werden, zu durchsuchen“, sagt meine Schwester. Um die Vorteile der neuen Technologien zu nutzen und ihre Fallstricke zu vermeiden, „sollten Schüler ihre formale Ausbildung nicht beenden, ohne mit Konzepten wie algorithmischer Voreingenommenheit, KI-Ethik und Fehlinformation vertraut zu sein. Wir müssen ihnen praktische Werkzeuge an die Hand geben. Zum Beispiel sollten wir alle wissen, wie man eine umgekehrte Bildsuche durchführt, um zu überprüfen, ob das Bild, das zu einem Beitrag gehört, ein Original ist oder nicht“.

Mitfühlende KI
Mitgefühl ist ein Wort, das nicht oft mit KI in Verbindung gebracht wird. Aber ich hoffe, dass es eines Tages so sein wird. Zumindest könnte es so sein, wenn wir anfangen, KI-Fähigkeiten und Ethik zu lehren. Wir können sicherstellen, dass KI-Entwicklungen wie ChatGPT unser Leben und unsere Gesellschaft deutlich verbessern, wenn wir
• unsere Rechte als Bürger nicht aufgeben;
• bereit sind, unsere Anliegen Politikern und Lehrkräften mitzuteilen;
• politische Massnahmen fördern, die sicherstellen, dass Minderheitengruppen berücksichtigt werden, wenn Daten zum Trainieren von Algorithmen verwendet werden;
• Urheberrechtsgesetze aktualisieren;
• fordern, dass Mitgefühl und Sicherheit bereits in den frühen Phasen der KI-Entwicklung berücksichtigt werden.

Mitfühlende KI ist nicht nur möglich, wie Initiativen wie Deep Empathy und Cogito zeigen, sondern auch absolut notwendig. Denn, wie der KI-Wissenschaftler und Autor Amit Ray klugerweise betont: „Die eigentliche Herausforderung besteht darin, menschliche Werte wie Mitgefühl, Vergebung, Tapferkeit, Moral, Liebe und Kreativität zu digitalisieren und in KI-basierte Systeme zu integrieren.“

Ich habe ChatGPT gefragt, wie wir sicherstellen können, dass KI zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird. Das war seine Antwort:

Um sicherzustellen, dass KI zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird, bedarf es einer Kombination aus technischen, rechtlichen und ethischen Ansätzen. Hier sind einige Schritte, die dabei helfen können:

Entwicklung von ethischen Richtlinien: Es sollten ethische Richtlinien für die Entwicklung und den Einsatz von KI-Systemen entwickelt werden, um sicherzustellen, dass sie im Einklang mit menschlichen Werten stehen und die Menschenrechte respektieren. Diese Leitlinien sollten Fragen wie Datenschutz, Rechenschaftspflicht, Transparenz und Fairness behandeln.

Gewährleistung von Transparenz: KI-Systeme sollten transparent und erklärbar sein, damit ihre Entscheidungen von den Betroffenen verstanden und bewertet werden können. Dies wird dazu beitragen, Vertrauen in die Technologie aufzubauen und sicherzustellen, dass sie auf verantwortungsvolle und ethische Weise eingesetzt wird.

Förderung von Vielfalt und Integration: KI-Systeme sollten so entwickelt und eingesetzt werden, dass sie die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln. Dies wird dazu beitragen, dass bestehende Vorurteile und Diskriminierungen durch die Technologie nicht verstärkt werden.

Schaffung rechtlicher und regulatorischer Rahmenbedingungen: Die Regierungen sollten rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen schaffen, die den Einsatz von KI regeln und die Rechte und Interessen der Bürger schützen. Diese Rahmenbedingungen sollten KI-Systeme und ihre Entwickler für ihre Handlungen zur Rechenschaft ziehen und sicherstellen, dass sie verantwortungsvoll eingesetzt werden.

Förderung der öffentlichen Beteiligung und des Dialogs: Es sollte eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit und ein Dialog über die Entwicklung und den Einsatz von KI stattfinden, um sicherzustellen, dass die Technologie im öffentlichen Interesse eingesetzt wird.

Durch diese Schritte können wir sicherstellen, dass KI zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird und alle Mitglieder der Gesellschaft an ihrem Nutzen teilhaben.

Vanesa Pizzuto

Die Originalversion dieses Beitrags wurde auf der Nachrichtenwebsite der adventistischen Kirchenleitung für Nord- und Osteuropa (Transeuropäische Division, TED) mit Sitz in St. Albans (bei London) veröffentlicht: https://ted.adventist.org/news/on-chatgpt-education-and-compassion/

Hinweis: Dieser Text wurde mit Hilfe einer KI-gestützten Übersetzungs-Software ins Deutsche übertragen und von einem Menschen redigiert.

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© Screenshot der neu gestalteten Internetseite der Adventisten in der Deutschschweiz.

Internetauftritt der Adventisten in der Deutschschweiz neugestaltet

Zürich/Schweiz | 31.03.2023 | APD | Medien

Die Internetseite der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz, wurde neugestaltet und ist unter dem Titel «Refresh für unsere digitale Visitenkarte» in dieser Woche online gegangen. Die optische und inhaltliche Überarbeitung ist das Ergebnis einer Kooperation der Adventisten in Deutschland (adventisten.de), Österreich (adventisten.at), und in der Deutschschweiz (adventisten.ch) und soll die Wiedererkennbarkeit der Kirche im deutschsprachigen Europa fördern.

«Refresh für unsere digitale Visitenkarte»
Der bisherige Internetauftritt der Freikirche wurde vielfach als unübersichtlich und nicht mehr zeitgemäss kritisiert. Ein Team aus den deutschsprachigen Ländern hat die Website überarbeitet und an die veränderten Gewohnheiten der Internetnutzer angepasst. Die Freikirche will sich nicht als unpersönliche Organisation präsentieren, sondern stärker auf ihre Angebote hinweisen und mehr Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme bieten.

«Diese Zusammenarbeit stärkt die Kirche im deutschsprachigen Raum und fördert die Ressourcen schonende Zusammenarbeit. Die Webseite soll einen ansprechenden, persönlichen, informativen und nutzerfreundlichen Besuch ermöglichen. Die meisten Zugriffe auf die Webseite erfolgten über Smartphones, daher stand eine gute mobile Nutzung bei der Entwicklung der Webseite im Vordergrund. Damit sich kirchliche Erstbesucher einfach auf der Webseite zurechtfinden, wurde die Struktur verschlankt und intuitiver gestaltet», sagt Nicole Bürgi, Marketingfachfrau, Kommunikationsabteilung der Kirchenleitung in der Deutschschweiz.

Neue Rubriken
Eine Rubrik der Website widmet sich häufig gestellten Fragen und Antworten rund um den adventistischen Glauben und die Freikirche. Ein Bereich für Kirchenmitglieder bietet alle wichtigen Informationen zu Veranstaltungen, Neuigkeiten oder auch Predigtpläne.

«Mehr als ...»
Mit den Slogans «mehr als du denkst…» möchte man auf die Vorurteile gegenüber Kirchen anspielen. «Eine Freikirche ist nicht nur eine Kirche, in der man stillsitzt und zuhört oder eine Kirche, die einem nichts für sein eigenes Leben bringt. Sie ist Familie, Gemeinschaft sowie ein Ort, wo man Gott erleben und Jesus kennenlernen kann», so Bürgi.

Kurzvideos: #wirsindauchnurmenschen – Adventisten erzählen aus ihrem Leben
Mit dem Titel: «Wir sind auch nur Menschen» werden acht Adventisten/Adventistinnen mit ihren persönlichen Lebensgeschichten in Kurzvideos auf der Webseite porträtiert. Diese Videos wollen zeigen, dass adventistische Christen Menschen sind, die in ihrem Leben auch schwierige Erlebnisse hatten oder mit alltäglichen Dingen kämpfen.

Zu sehen sind diese Videos auf den YouTube Kanälen der Adventisten im deutschsprachigen Europa (https://www.youtube.com/@AdventistenYT) sowie der Adventisten in der Deutschschweiz:
(https://www.youtube.com/@adventistenCH).

Corporate Identity der Adventisten in der Deutschschweiz angepasst
Die Adventisten in der Deutschschweiz haben im Zuge der Neugestaltung der Webseite auch ihr Corporate Identity angepasst. Die Farbpalette wurde frischer und moderner gestaltet. Ziel des neuen Designs ist es ansprechender aufzutreten. Zusätzlich wird neu mehrheitlich ein rundes Logo genutzt, das nur die Flamme des Freikirchen Logos verwendet.

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William G. Johnsson wurde 88 Jahre alt. © Foto: Adventist Review

Führender adventistischer Theologe und Autor William G. Johnsson gestorben

Silver Spring, Maryland/USA | 31.03.2023 | APD | Personen

William G. Johnsson, von 1982 bis 2006 Herausgeber und Chefredakteur des Adventist Review, der adventistischen Kirchenzeitschrift für Nordamerika und von 2005 bis 2006 Gründungsherausgeber der weltweiten Kirchenzeitschrift "Adventist World", ist am 11. März 2023 in Loma Linda, Kalifornien (USA) gestorben. Er wurde 88 Jahre alt.

Johnsson wurde 1934 in Adelaide, Australien, geboren. Nach einem Bachelor-Abschluss in Ingenieurwesen und Chemieingenieurwesen besuchte er das adventistische Avondale College (heute Universität) in Australien, wo er 1959 einen Bachelor-Abschluss in Theologie erwarb und seine Frau Noelene kennenlernte.

Anschliessend studierte er an der adventistischen Andrews University (Michigan/USA), wo er 1966 einen Masterabschluss in Systematischer Theologie erwarb. 1973 promovierte er an der Vanderbilt University (Tennessee/USA) in Bibelwissenschaften. Seine Dissertation trug den Titel "Defilement and Purgation in the Book of Hebrews" (Verunreinigung und Reinigung im neutestamentlichen Hebräerbrief).

Stationen seines Berufswegs
Während seiner langen beruflichen Laufbahn arbeitete Johnsson von 1960 bis 1975 als Dozent in Indien. An der Andrews University war er von 1975 bis 1980 Professor für Exegese und Theologie des Neuen Testaments und von 1978 bis 1980 stellvertretender Dekan des dortigen Theologischen Seminars. Im Jahr 1979 wurde er zum ersten Präsidenten der Adventist Society of Religious Studies gewählt.

Johnsson war auch viele Jahre Treuhänder des White-Estates, das den literarischen Nachlass von Ellen White verwaltet, einer Mitbegründerin der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Nach seiner Pensionierung im Jahr 2006 war er noch sieben Jahre lang in Teilzeit als Assistent des Präsidenten der adventistischen Weltkirchenleitung tätig, dort zuständig für interreligiöse Beziehungen.

Mitwirkung bei Interkonfessionellen Dialogen
William Johnsson nahm an folgenden interkonfessionellen Dialogen als ein massgeblicher Theologe auf Seiten der Siebenten-Tags-Adventisten (STA) teil:
1994–1998: zwischen STA und Lutherischem Weltbund
2001: zwischen STA und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen
2004–2008: zwischen STA und der Heilsarmee
2006–2007: zwischen STA und der Weltweiten Evangelische Allianz
2006–2010: zwischen STA und der Presbyterian Church in den USA
2011–2012: zwischen STA und der Mennonitischen Weltkonferenz

Autorentätigkeit
Johnsson ist Autor von mehr als 40 Büchern und 1.000 Artikeln. Auf Deutsch sind folgende Bücher von ihm erschienen (alle beim Advent-Verlag Lüneburg): "Ist das noch meine Kirche? – Adventismus nach San Antonio" (2017), "Der Unvergleichbare, zwei Bände über das Leben von Jesus Christus" (2016), "Das Beste kommt noch – Warum ich an ein ewiges Leben glaube" (2015), seine Autobiographie "Das Unmögliche vollbringen" (2011), "Der Brief an die Hebräer" (Bibelkommentar, 2003), "Adventgemeinde in der Zerreissprobe" (1996, vergriffen).

Ausführlichere Nachrufe (auf Englisch):
- Mitarbeitende des Adventist Review: https://adventistreview.org/news/tributes-pour-in-for-former-adventist-review-editor-bill-johnsson/
- Familie: https://adventistreview.org/news/william-g-johnsson-has-died-at-88/

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Marc Naumann beim Austria-Triathlon. © Foto: Fairplayfoto

Schnellster Pastor im Triathlon in Europa

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 31.03.2023 | APD | Personen

Hoffnung „laufend“ verbreiten ist das Motto von Marc Naumann. Er ist ordinierter Theologe der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und schnellster Pastor in Europa unter den Altersklassen-Athletinnen und Athleten im Triathlon, die den Sport hobbymässig ausüben. Als Triathlon wird ein Wettkampf bezeichnet, bei dem es drei verschiedene Disziplinen, nämlich Schwimmen, Radfahren und Laufen, nacheinander zu absolvieren gilt.

Auf der Webpräsenz www.tripastor.de berichtet Marc Naumann, dass es seit der Jugend sein sportlicher Lebenstraum war, einen Triathlon bei einer Veranstaltung zu absolvieren. Mit 40 Jahren ging dieser Traum erstmals auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) in Erfüllung. Auslöser war ein unerwarteter Aufenthalt in der Notaufnahme einer Universitätsklinik. Mit seiner Bewusstlosigkeit, Hyperventilation, Dehydrierung und mehrstündigen Blindheit gab Marc den Fachärzten ein Rätsel mit auf den Diagnoseweg. Sein Körpersystem hatte sich zum Schutz vor mehr Schaden auf Stand-by heruntergefahren.

Ab diesem Zeitpunkt sei für ihn klar gewesen, dass sich sein Werteverständnis im Sinne seiner Arbeit-Leben-Integration gründlich verändern müsse. Marc befolgte die ärztlichen und therapeutischen Anweisungen und erfüllte sich seinen sportlichen Lebenstraum: An einer Triathlon-Veranstaltung teilzunehmen und dabei Gutes zu tun, indem er Hoffnung „laufend“ für ein gesundes und achtsames Leben verbreitet. Im Juni 2017 nahm Marc als nominierter Athlet der Deutschen Altersklassen-Nationalmannschaft (DTU) an seiner ersten Olympischen Europameisterschaft in Kitzbühel teil. Fünf Jahre später, nach der Corona-Pandemie, erfolgte sein Comeback bei der Heim-Europameisterschaft in München auf der Sprintdistanz. Seitdem sei er als „Der Pastor“ in der Triathlonszene bekannt.

Für sein grosses Ziel, nicht nur der schnellste Pastor Europas in seiner Altersklasse zu sein, sondern sich auch für die Weltmeisterschaft auf der Sprintdistanz in Hamburg am 14. Juli 2023 zu qualifizieren, weiss Marc genau, wofür er das tut: Er möchte als Sportbotschafter für den christlichen Fernsehsender Hope TV Hoffnung „laufend“ verbreiten und Menschen begeistern, durch die Hope Angebote ein erfülltes und hoffnungsvolles Leben zu führen. Wer Motivation und Inspiration zum Anfangen sucht, der liege bei der Hope Sport-Community richtig. Im Hope TV-Team finde jeder seine sportliche Heimat im christlichen Sinne. Mehr Informationen unter www.HopeTV.team.

Zur Person
Seit 2018 arbeitet Marc Naumann in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt als Teamleiter für Fundraising und Kooperationen bei Hope Media Europe, einem Medienzentrum der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Als Vorstandsmitglied der Hope Media Europe Stiftung setzt er sich für eine ganzheitliche Gesundheitsförderung ein. Zuvor war er 13 Jahre lang Pastor und Abteilungsleiter für Evangelisation und Gemeindeaufbau der adventistischen Kirche in Österreich.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Dodoland - Uns geht’s zu gut!“

Lüneburg/Deutschland | 31.03.2023 | APD | Buchrezensionen

Martin Limbeck: Dodoland - Uns geht’s zu gut! Warum wir alle wieder mehr leisten müssen – Ein Weckruf für Gesellschaft und Wirtschaft!, Ariston Verlag, München; 2022, 240 Seiten, Paperback 22,00 €, Gebunden 34,90 CHF, Kindle 16,99 €, ISBN-10: ‎ 3424202614, ISBN-13: ‎ 978-3424202618

Wunderland Deutschland? Das war einmal, befindet der Unternehmer Martin Limbeck. Seine Diagnose sieht anders aus: „Ich sehe ein Land in der Hängematte. Erschöpft vom Wohlstand. Satt, gelangweilt, stumpf, übergewichtig, chronisch krank, vor sich hintrottelnd. Dem Schicksal hingegeben, ziellos, willenlos, kein Kampfgeist, keine Freude am Wettbewerb, ängstlich.“ (S. 105) Sein Aufruf: Wenn die Gesellschaft nicht wieder aufwacht und Freude daran entwickelt, Leistung zu erbringen und Werte zu schaffen, zerfällt sie. Und diese gespaltene Gesellschaft leidet dann im grossen Stil an Verslummung, Verarmung und Verwahrlosung – das Gegenteil vom Wunderland.

Lob des Fleisses
Deutschland muss wieder mehr tun, um Weltspitze zu bleiben. Limbeck attestiert: „Die Mehrheit bringt gar nichts zustande … Es gibt ein paar ganz wenige, die fleissig sind und die den Laden am Laufen halten“ (S. 12). Nur 13 Millionen Menschen würden reale Werte schaffen, die dann im Land (um)verteilt würden. Sein grosser Kritikpunkt: Es gebe zu viel unproduktive Arbeit, die „eben nicht den ,Begriff‘ Arbeit“ verdient (S. 14) und einen öffentlichen Dienst, der mit den erwirtschafteten Steuern nicht klug umgehe (S. 14). Die Folge sei, der Staat blute aus. Auf Dauer könnten wir uns demnach unser ohnehin schon umfangreichstes und teuerstes Sozialsystem der Welt (S. 60) nicht mehr leisten.

Zum Inhalt
Das Buch besteht aus drei Teilen, das mit Vorwort und Nachwort auf knapp 240 Seiten kommt. Teil eins widmet sich der Zustandsbeschreibung: „Loser! Ein Land in der Hängematte.“ Es ist eine Reise durch das Land der vollen Kühlschränke, in der jeder nur auf das Seine sieht und während seiner ständigen Sinnsuche seinen Beitrag nicht erbringt. Währenddessen wartet man auf die Rente oder mogelt sich mehr oder weniger ehrlich durch. Im zweiten Teil „Abpfiff! Was passiert, wenn keiner mehr was leisten will“ werden die Konsequenzen dieser Leistungsverweigerung beschrieben. China übernimmt das Steuer, Digitalisierungsrückstand, Verschuldung und Verstaatlichung zehren den Wohlstand auf und verstärken die Abwanderung der Industrie und Leistungsträger. Teil drei redet Klartext! Und wirbt für eine neue Leistungskultur. Deutschland benötigt eine neue Haltung, neue Vorbilder, weniger Staat und mehr Ideen.

Zum Punkt
Der Autor schimpft ungeniert und deutlich. Viele Bürger seien schlaff und träge, die Begriffe „Solidarität“ und „Teilhabe“ sein komplett verwässert, er attestiert „erlernte Hilflosigkeit“ und findet die im Kern sozialistische Klimabewegung ziemlich „bescheuert“ (S. 57). Das laute Gepolter wirkt auf Dauer etwas ermüdend. Doch bei aller Pauschalierung betont Limbeck: „Es gibt immer Ausnahmen, die die Regel bestätigen“ (S. 20) und liefert Beispiele aus dem Leben. Diese vielen Geschichten machen das Lesen unterhaltsam, liefern aber auch ein tendenziöses Bild der Realität. Erstaunlich ist: Hier ist ein Buch über Wirtschaft, dass (fast) ohne Zahlen auskommt.

Auch sonst ist das Buch herrlich anders. Schon der Stil des Buches zeigt Limbeck pur: Provokant, bewusst polemisch, brutal ehrlich mit sich selbst und mit dem Lesenden. Biss und Mut zeugen vom unbändigen Gestaltungswillen des einstigen Bergmannskindes, das auf einem Campingplatz am Niederrhein gross geworden ist und ebendort nun in einer Villa lebt. Nach der Lektüre kommt man nicht umhin, dem Selfmademillionär recht zu geben. Die Gesellschaft muss den Blick für Wertschöpfung wieder neu lernen, „damit wir alle von etwas leben können“ in der Zukunft (S. 17). Sonst sterben wir aus, wie die Dodos auf Mauritius.

Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden: https://www.apd.info/wp-content/uploads/2023/02/Rezension-Limbeck-Dodoland.pdf

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