Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 3/2024 - MÄRZ 2024 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 3/2024 - MÄRZ 2024

Taufe im Genfersee. Foto: © SEA

Bundesgericht stützt Taufverbot im Genfersee gegen Freikirche

Lausanne/Schweiz | 31.03.2024 | APD | Schweiz

In einem Urteil des Bundesgerichts vom 23. März weist das Gericht die Beschwerde der evangelischen Freikirche von Cologny gegen ein Verbot von Taufen im Genfersee ab. «Religiöse Veranstaltungen auf öffentlichem Grund nur mit vorgängiger Registrierung der religiösen Organisation» heisst es im Titel der Medienmitteilung des Bundesgerichts. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA-RES) titelt in ihrer Medienmitteilung dazu: «Administratives Verfahren hat Vorrang vor Religionsfreiheit». Gemäss dem Bundesgericht ist das Genfer System «keine Diskriminierung aufgrund der religiösen Überzeugung und stellt einen leichten und zulässigen Eingriff in die Religionsfreiheit dar».

Das Bundesgericht hat die im Juli 2022 von der evangelischen Freikirche von Cologny eingereichte Beschwerde gegen ein Verbot von Taufen im Genfersee abgewiesen. Es bestätigte die Forderung des Kantons Genf, Taufen nur jenen Kirchen zu genehmigen, mit denen er in Beziehung steht. «Für die betroffene Kirche und die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES, der die Freikirche von Cologny in der Westschweiz angehört, ist dies eine grosse Enttäuschung, die mit Unverständnis verbunden ist. Dieser Entscheid zeugt von der zunehmenden Einschränkung der Religionsfreiheit im Kanton Genf», schreibt die SEA-RES.

Erwachsenentaufen im Genfersee werden seit Langem durchgeführt
Die evangelische Freikirche von Cologny praktiziert seit Langem Erwachsenentaufen durch Untertauchen, im Rahmen einfacher und friedlicher Zeremonien im Genfersee, die nie Anlass zu Beschwerden gegeben haben. Nach der Verabschiedung der Ausführungsverordnung zum Genfer Gesetz über die Laizität des Staates verweigerte das zuständige Departement der Kirche das Recht, diese Praxis fortzusetzen. Begründet wurde dies damit, dass die Kirche keine offiziellen Beziehungen zum Staat unterhält. Die Schweizerische Evangelische Allianz weist darauf hin, dass das zuständige Departement alle kultischen Veranstaltungen auf öffentlichem Grund verbieten wolle, auch jene von anerkannten Kirchen.

Beunruhigt über diese Einschränkung der Religionsfreiheit reichte die Kirche beim Bundesgericht eine Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten ein. Am 23. Februar 2024 wies das Bundesgericht diese Klage mit der Begründung ab, dass das Genfer Konzept der Laizität diesen Eingriff in die Religionsfreiheit rechtfertige. Das Bundesgericht war der Ansicht, dass die Gewährleistung des religiösen Friedens und die Grundrechte anderer es dem Staat erlauben, die Religionsgemeinschaften auszuwählen, die auf öffentlichem Grund Gottesdienst feiern dürfen, und andere davon auszuschliessen.

SEA-RES: Ausübung der Grundrechte von politischer Entscheidung abhängig
Das Bundesgericht erkennt das Recht auf eine Tauffeier auf öffentlichem Grund an, bejaht aber, die Genehmigung an die vom Kanton geforderten Bedingungen zu knüpfen. Das heisst, dass die Genehmigung davon abhängt, ob die Kirche eine Beziehung zum Staat unterhält. Eine solche Beziehung beinhaltet eine Verpflichtung, die unter anderem das Schweizer Recht über alle religiösen Verpflichtungen stellt, die ihm zuwiderlaufen würden. Und die Beziehung wiederum hängt von einer Ermessensentscheidung der Exekutive ab, gegen die keine Rechtsmittel eingelegt werden können. Dadurch wird die Ausübung der Grundrechte von einer politischen Entscheidung abhängig gemacht.

Unverständliche Ungleichbehandlung
Die Schweizerische Evangelische Allianz bemängelt auch, dass religiöse Organisationen von vornherein als verdächtig behandelt werden: Es werde von ihnen in Bezug auf religiöse Veranstaltungen eine Verpflichtung gegenüber dem Staat verlangt, die von anderen Nutzern des öffentlichen Bereichs nicht verlangt werde. Die betroffene Kirche und die Schweizerische Evangelische Allianz seien ausserdem der Ansicht, dass der Staat den religiösen Organisationen, die sich für eine Beziehung mit ihm entscheiden, Vorteile anbieten könne, aber keinesfalls die Rechte derjenigen beschneiden dürfe, die dies nicht tun würden. In diesem Fall sollte laut SEA-RES die vollständige Unabhängigkeit der Kirchen vom Staat die Norm sein.

Das Schweizer Recht als vorrangig vor jeglicher religiösen Verpflichtung anzuerkennen, lasse die Möglichkeit eines Konflikts zwischen tiefen Überzeugungen und den Anforderungen des Rechts ausser Acht. Gemäss SEA-RES sind solche Fälle bereits eingetreten und könnten wieder eintreten. Als Stichworte erwähnt die Schweizerische Evangelische Allianz Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen oder Fälle von Solidaritätsdelikten.

Konsequenzen noch offen
Die evangelische Freikirche von Cologny und die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES nehmen laut der Medienmitteilung den Entscheid des Bundesgerichts zur Kenntnis, der die zunehmende Einschränkung der Religionsfreiheit im Kanton und eine «engstirnige Sicht der Genfer Laizität bestätigt». Sie sind der Überzeugung, dass die Beteiligung der Religionsgemeinschaften als Bereicherung des sozialen Gefüges in Genf zu betrachten sei. Deshalb würden sie für ein offenes und tolerantes Verständnis von Laizität sowie für die Achtung der Grundrechte und -freiheiten eintreten. Die Kirche von Cologny prüfe, welche Konsequenzen sie aus dieser Entscheidung ziehen werde.

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Marktszene - Symbolbild. © Bild: Gerhard Bögner from Pixabay

Keine weitere Schwächung des arbeitsfreien Sonntags

Zürich/Schweiz | 31.03.2024 | APD | Schweiz

In städtischen touristischen Hotspots der Schweiz soll in gewissen Quartieren Sonntagsarbeit ermöglicht werden. Dies schlägt der Bundesrat in einer Verordnungsrevision vom 22. November 2023 vor. In der Vernehmlassung zur Sonntagsarbeit in städtischen Tourismusquartieren lehnt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) im Verbund mit zahlreichen weiteren Organisationen der Sonntagsallianz einen entsprechenden Vorschlag des Bundesrats vollumfänglich ab, heisst es in einer Medienmitteilung.

In der Verordnungsrevision des Bundesrats, sollen Geschäfte in städtischen Quartieren mit internationalem Tourismus neu auch sonntags ein gewisses Warensortiment verkaufen dürfen. Mit dieser Änderung der Verordnung 2 zum Arbeitsgesetz würde die Sonntagsarbeit weiter ausgedehnt: auf zentral gelegene Quartiere mit vielfältigem Angebot an Unterkünften, Kultur und Gastronomie in Städten mit über 60.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Der Sonntag ist im Arbeitsgesetz als arbeitsfreier Tag geschützt. Das heisst, dass die Erwerbsarbeit auf berufliche Tätigkeiten beschränkt ist, die für die Gesellschaft unerlässlich sind. Der Sonntagsverkauf in sogenannten «städtischen Tourismusquartieren» wäre aus Sicht der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA eine unnötige Ausnahme von dieser Regel.

Für die Schweizerische Evangelische Allianz komme es nicht von ungefähr, dass Sonntagsarbeit gesetzlich verboten sei. «Zum einen dient der Unterbruch im Arbeitsrhythmus der Erholung und Regeneration. Zum anderen ermöglicht der gemeinsame arbeitsfreie Sonntag die Pflege sozialer Kontakte, sei dies die Familie, Freundschaften oder der Besuch von Gottesdiensten oder anderen Festen.» All dies gehöre für den grössten Teil der Bevölkerung in der Schweiz zur selbstverständlichen Lebensqualität und diene letztlich auch dazu, dass Menschen unter der Woche mit Freude und Hingabe ihrer Arbeit nachgehen könnten.

Kein zwingendes gesellschaftliches Interesse
Es liege im Trend, immer mehr Ausnahmen vom sonntäglichen Arbeitsverbot zu gestatten, so die SEA. Auch die vorliegende Verordnungsänderung scheine Teil dieser Salamitaktik zu sein. Dass Touristen sonntags in städtischen Quartieren einkaufen könnten, entspreche jedoch keinem übergeordneten oder zwingenden gesellschaftlichen Interesse. Eine Ausnahme vom Verbot der Sonntagsarbeit ist laut SEA damit nicht gerechtfertigt. Betriebe, die ein dringendes Bedürfnis oder eine technische oder wirtschaftliche Unentbehrlichkeit nachweisen könnten, würden schon heute eine Ausnahmebewilligung erhalten.

Aus diesen Gründen lehnt die SEA die vorgeschlagene Schwächung des Schutzes des arbeitsfreien Sonntages vollumfänglich ab. Das im Arbeitsgesetz festgelegte Sonntagsarbeitsverbot muss laut der SEA weiterhin respektiert werden.

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Noëmi Wyss und Thomas Brugger leiten je einen Schwerpunkt der Adventjugend. Fotos: © privat

Adventjugend in der Deutschschweiz mit Co-Leitung

Zürich/Schweiz | 31.03.2024 | APD | Schweiz

Nachdem Fabian Looser-Grönroos, Leiter der Adventjugend in der Deutschschweiz, im Sommer 2023 krankheitsbedingt ausgefallen ist, hat die Kirchenleitung Noëmi Wyss (26) und Thomas Brugger (34) die Verantwortung als Co-Leitung für die Adventjugend übertragen. Dies berichtete Stephan Sigg, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz.

«Fabian hatte die mannigfaltigen Aufgaben und Tätigkeiten im Rahmen der Adventjugend der DSV nicht nur mit grossem Einsatz und Leidenschaft geführt, sondern auch mit Kompetenz, Innovationskraft und einer liebevollen geistlichen Haltung geleitet. Sein krankheitsbedingter Ausfall ist für die Mitarbeitenden der Adventjugend eine grosse Herausforderung», schreibt Sigg.

Demnach hat die Kirchenleitung die Verantwortlichkeiten in der Adventjugend neu geordnet. Es wurde ein Schwerpunkt «Jugend» definiert, welcher die Jugendarbeit im Blick auf die Bedürfnisgruppen Teens, Jugend, junge Erwachsene und Studenten umfasst. Er ist mit 50 Arbeitsprozenten dotiert.

Dem zweiten Schwerpunkt «ADWA» (Adventwacht), welcher die mannigfaltigen Facetten der Pfadfinderarbeit und -ausbildung umfasst, wurden mit 80 bis 100 Arbeitsprozenten zugeteilt. Zusätzlich bestehe zur Unterstützung der beiden Leitungspersonen eine Administrationsstelle für beide Verantwortungsbereiche.

Den Schwerpunkt «Jugend» leitet Thomas Brugger bereits seit Angang März. Er studierte im Bereich Soziologie und arbeitete seit 2020 als Assistent in der Jugendabteilung. Thomas ist verheiratet. Er liebt es, Volleyball zu spielen, zudem snowboarded und reist er gerne.

Noëmi Wyss hat das Bachelorstudium zur Primarlehrerin abgeschlossen und arbeitete seit 2020 als Klassenlehrperson in einer Schule im Kanton Freiburg sowie im Kanton Bern. Sie wird ihre Lehrverpflichtung noch bis zu den Sommerferien weiterführen und ihre Verantwortung für die «ADWA» offiziell ab dem 01.08.2024 übernehmen.

«Wenn ich an meine Zeit als Teilnehmerin in den Adwalagern zurückdenke, kommen mir viele lustige, lehrreiche und bereichernde Momente in den Sinn. Den Kindern heute auch solche Erlebnisse zu ermöglichen, ist mir ein Herzensanliegen. Mir ist wichtig, dass die Kinder Gott auf eine kreative und ihnen verständliche Art besser kennenlernen, dass sie ihre Beziehungen innerhalb der Gemeinde vertiefen und so merken, dass sie nie alleine sind», sagte Noëmi gegenüber dem APD bezüglich ihrer Vision für die neue Aufgabe.

Webseite der Adventjugend in der Deutschschweiz: https://adventisten.ch/category/adventjugend/

Webseite der Adventisten in der Deutschschweiz:
https://adventisten.ch/

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Kerze - Symbolbild. Bild: © Matthias Müller/churchphoto.de

Russland: Adventisten verurteilen den Terrorakt in der Crocus City Hall und sprechen ihr Beileid aus

Moskau/Russland | 31.03.2024 | APD | International

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Russland drückt den Familien und Freunden der Opfer der Tragödie, die sich am Abend des 22. März im Konzertsaal Crocus City Hall in der Nähe von Moskau ereignete, ihr aufrichtiges Beileid aus. Beim Anschlag wurden laut SPIEGEL mindestens 139 Menschen getötet und Hunderte verletzt.

„Mit tiefstem Schmerz haben die Gläubigen der Siebenten-Tags-Adventisten die Nachricht vom Tod und der Verletzung unschuldiger, friedlicher Menschen durch eine bewaffnete Gruppe vernommen“, heisst es im Kondolenzschreiben. Pastor M. F. Kaminsky, Leiter der teilkontinentalen Kirchenleitung für Euro-Asien (ESD) hat das Schreiben gemeinsam mit O. Y. Goncharov, zuständig für die Aussenbeziehungen der Kirche, verfasst.

Das menschliche Leben sei ein unbezahlbares Geschenk Gottes und niemand habe das Recht, es zu verletzen, schreiben Kaminsky und Goncharov. „Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten verurteilt jeden Angriff auf das menschliche Leben und sieht keine Rechtfertigung für Gewalt und Terrorismus.“

„Wir sprechen den Familien und Freunden der Opfer unser aufrichtiges Beileid aus und beten für die Heilung aller Verletzten und dafür, dass so etwas nie wieder geschehen möge.“

„Wir beten dafür“, so Kaminsky und Goncharov, „dass der liebende Herr die Herzen all jener berührt, die unter dieser Tragödie gelitten haben, und all jene tröstet, die ihre Angehörigen verloren haben. Möge die Hoffnung auf den Herrn uns allen helfen, diese Tragödie zu überwinden!“

Adventisten in Russland
Laut den statistischen Angaben der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) von Ende 2022 lebten in Russland 32.652 adventistische Christen und Christinnen. Sie unterhalten eine Universität in Zaoksky südlich von Moskau, eine Ausbildungsstätte für Pastoren, dreizehn Grundschulen und sechs höhere Schulen sowie einen Verlag.

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Harald Rückert ist Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland. © Foto: K.U. Ruof

Gemeinsam für Menschenwürde, Freiheit und Demokratie

Frankfurt am Main/Deutschland | 31.03.2024 | APD | International

Mit einem „Wort zur aktuellen Situation“ hat sich der Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche, Harald Rückert, an seine Gemeinden in Deutschland gewandt.

Es sei gut, dass in den letzten Wochen eine neue Leidenschaft für die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Landes erwacht ist. „Freiheit und Demokratie sind kostbare Güter!“, betont Rückert in seinem „Wort zur aktuellen Situation“. Unter dem Titel „Aufmerksam – mutig – klar! Unser Auftrag in schwierigen Zeiten“ äussert sich der für Deutschland zuständige Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) zu den gesellschaftlichen Herausforderungen hinsichtlich Antisemitismus und völkischem Nationalismus sowie zunehmender Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Gewalt.

Wachsam sein gegenüber menschenverachtendem Reden und Handeln
Rückert freue sich darüber, dass sich viele Menschen, gesellschaftliche Gruppierungen und Kirchen zurzeit öffentlich äussern und aktiv für Menschenwürde und Menschenrechte einsetzen. „Aus erkennbaren Gründen“ sei „der gesellschaftliche Fokus“ aktuell auf den Rechtsextremismus ausgerichtet. Jedoch gelte es auch, so Rückert weiter, „wachsam zu sein gegenüber anderen Entwicklungen, die ebenfalls dem Evangelium widersprechen“. Der Bischof betont: „Das Nein der biblischen Botschaft zu menschenverachtendem Reden und Handeln gilt jeder Ausprägung inakzeptablen Verhaltens – von ‚rechts‘, von ‚links‘, aus religiösen Motiven oder woher es sonst gespeist sein mag.“

Im Blick auf einige Themenfelder beschreibt der Bischof gesellschaftliche Entwicklungen. Diese beförderten einen „verführerischen Populismus, scheinbar einfache Lösungsangebote, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und die Pflege von Feindbildern“. Die Errungenschaften der Demokratie würden zunehmend ausgehöhlt. Persönliche Interessen oder Gruppenüberzeugungen stünden häufig so sehr im Mittelpunkt, dass die Bereitschaft zum Miteinander auf der Strecke bleibe. Radikalisiertes Denken und Reden sowie extreme Haltungen seien zunehmend „sagbar“ geworden, gewönnen an Einfluss und würden über die sozialen Medien verstärkt. Rückerts Schlussfolgerung: „Misstrauen und Hetze drohen unsere Gesellschaft auseinanderzutreiben.“

Mutig und klar – in der Menge und in der persönlichen Begegnung
Mit seinem Bischofswort wendet sich Rückert gezielt an die Mitglieder und Zugehörigen in den evangelisch-methodistischen Kirchengemeinden seines deutschen Bischofsgebiets. Er lobt die Beteiligung „an den vielerorts stattfindenden Demonstrationen gegen menschenverachtenden Rechtsextremismus“. Neben der Weiterführung solchen Engagements, weist Rückert darauf hin, dass es auch einen „klaren Blick“ brauche, „der auch inakzeptables Reden und Tun aus anderen Richtungen wahrnimmt und brandmarkt“.

In diesem Zusammenhang betont er die nicht hinnehmbare Verharmlosung des Terrors der Hamas, die Leugnung des Existenzrechts Israels oder die teilweise unverhohlene Aufforderung zur Auslöschung des Staates Israel. Es sei gut, „auf den Marktplätzen mit vielen anderen zusammen gegen extremistisches Reden, Denken und Handeln einzutreten“, erklärt Rückert. Ungleich schwerer sei es, „gerade in den Einzelbegegnungen des Alltags mutig und klar zu sein“. Genau dazu fordert Rückert die Menschen in der Evangelisch-methodistischen Kirche auf, „um die in der grossen Menge demonstrierte Einheit und Botschaft im Alltag zu leben“.

Dazu gehöre auch die kritische und klar abgrenzende Auseinandersetzung mit der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), weil inzwischen „Teile der Partei und einzelne Personen in herausgehobener, einflussreicher Stellung vom Verfassungsschutz als eindeutig rechtsextrem eingestuft“ seien. Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen erwägen würden die AfD zu wählen, müssten ernsthaft bedenken, was sie damit tatsächlich unterstützten.

Der biblische Auftrag: versöhnen, heilen, verbinden
Schlussendlich fordert der Bischof die Menschen seines Bischofsgebiets dazu auf, „in unseren Gemeinden, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft das Gespräch über die derzeitigen grossen Herausforderungen zu wagen“. Es sei nötig, „auf der Grundlage der klaren Ablehnung von völkischem Nationalismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt einander zuzuhören und aufeinander einzugehen“ und „ungeachtet unterschiedlicher politischer Überzeugungen, gemeinsam für Menschenwürde, Freiheit und Demokratie einzutreten“.

Rückert verweist darauf, dass es hierbei nicht nur um gesellschaftspolitisches Engagement gehe. Menschen, die sich von den Aussagen der Bibel leiten liessen, wüssten um ihren Auftrag, „zu versöhnen und nicht zu spalten, zu heilen und nicht zu zerstören, zu verbinden und nicht zu trennen“. Dazu fordert Rückert mit seinem Bischofswort die Mitglieder seiner Kirche nachdrücklich auf.

Das Bischofswort ist als PDF zu finden unter:
https://www.emk.de/fileadmin/meldungen/2024/240312-Aufmerksam-mutig-klar_Wort-des-Bischofs-Statement_DE.pdf.

Informationen zur Evangelisch-methodistischen Kirche: https://www.emk.de/.

Adventistischer Kirchenpräsident in Deutschland äusserte sich zum wachsenden Rechtsextremismus
Auch der Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Johannes Naether, hat sich zum wachsenden Auftreten von Rechtsextremismus und Antisemitismus in Deutschland geäussert. Er ruft dazu auf, sich für Würde und Respekt allen Menschen gegenüber einzusetzen. Sein Artikel ist mit der Überschrift „Flagge zeigen!“ in der März-Ausgabe 2024 der Zeitschrift Adventisten heute auf Seite 17 zu finden:
http://www.adventisten-heute.de/
(Siehe auch APD-Meldung https://apd.media/news/archiv/16077.html)

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© Logo + Schriftzug: RPI

25 Jahre Religionspädagogisches Institut der Adventisten in der Schweiz und in Deutschland

Ostfildern/Deutschland | 31.03.2024 | APD | International

Am 24. März 1999 wurde das Religionspädagogische Institut (RPI) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und der Schweiz gegründet. Gründungsort war das adventistische Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt. Die Initiative dazu ging von der Schweizer Pastorenschaft aus. Das berichtet der heutige Leiter des RPI, Jochen Härdter, in der März-Ausgabe der deutschen Kirchenzeitschrift „Adventisten heute“.

„Dankbar blicken wir zurück auf 25 Jahre ‚Glauben begleiten‘. Dieses Motto kennzeichnet sowohl die Arbeit als auch die Überzeugung des RPI. ‚Glauben begleiten‘ ist unsere Leidenschaft, so Jochen Härdter.

Materialien für religiöse Bildung
Eine Aufgabe des RPI ist die Erarbeitung von Materialen für die religiöse Bildung von Kindern und Jugendlichen. Dazu gehören die Arbeitsunterlagen «Du bist da – Minigottesdienste für Babys und Eltern», «guck mal!» (2- bis 4-Jährige), «Erzählt» (5- bis 7-Jährige), «Schatzkiste» (8- bis 11-Jährige) und «4you» (12- bis 15-Jährige), die in adventistischen Kindergottesdiensten verwendet werden. Mit «echtzeit» bietet das RPI zudem Anregungen für das Bibelgespräch im Gottesdienst für Jugendliche und junge Erwachsene auf Grundlage des vierteljährlich erscheinenden «Studienhefts zur Bibel». Dieses bildet die Grundlage für das Bibelgespräch als Teil des adventistischen Gottesdienstes, das in der Regel in Gruppen stattfindet. «relimaXx», das umfangreiche Material für den kirchlichen Religionsunterricht der Teenager, rundet das Materialangebot des RPI ab.

Ausbildungsangebote
Eine weitere Aufgabe des RPI ist die Ausbildung von Ehrenamtlichen im Kindergottesdienst und kirchlichen Religionsunterricht. Zudem gibt es seit 2015 in Deutschland auch eine Ausbildung für Familiendiakonie. Diese erfreue sich grosser Beliebtheit, so Jochen Härdter. Bis heute haben über 1.200 Personen an einer RPI-Ausbildung teilgenommen, die aus sechs Wochenend-Modulen besteht.

Geschult werde u. a. in Theologie, Pädagogik, Entwicklungspsychologie, Methodik und Didaktik. „Die thematisch vielfältigen Einheiten wollen bei den Teilnehmenden ein Bild davon entstehen lassen, wie ‚Glauben begleiten‘ in der Gemeinde vor Ort aussehen kann. Praxisbezogen dargeboten vermitteln sie Impulse und geben Ideen weiter, beantworten Fragen und lassen Visionen entstehen.“ Auch die Reflexion der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Handelns nehme einen hohen Stellenwert ein. Die RPI-Wochenenden seien geprägt von einer familiären, entspannten und wertschätzenden Atmosphäre. Eine Vernetzung zur „RPI-Community“ ergebe sich von selbst, resümiert Jochen Härdter.

Weitere Informationen über das RPI und seine Angebote:
www.glauben-begleiten.net

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© Plakat: ThHF | Eugen Mayer

Symposium „Adventism and the Anabaptists“ an der Theologischen Hochschule Friedensau

Friedensau/Deutschland | 31.03.2024 | APD | International

In Vorbereitung auf den 500. Jahrestag der Täuferbewegung im Jahr 2025 lädt die Theologische Hochschule Friedensau vom 15. bis 18. April 2024 zum 5. Internationalen Symposium des Instituts für adventistische Studien zum Thema „Adventism and the Anabaptists“ (Adventisten und Täufer) nach Friedensau bei Magdeburg ein. Die Tagungssprache ist Englisch.

Am Abend des 21. Januar 1525 vollzog Konrad Grebel in Zollikon bei Zürich die Glaubenstaufe an dem früheren römisch-katholischen Priester Jörg Blaurock, der ihn darum gebeten hatte. Blaurock taufte daraufhin andere Mitglieder seines Freundeskreises. Mit diesem Akt konstituierte sich eine erste eigenständige und von der Züricher Reformation losgelöste unabhängige Gemeinde. Bis heute gilt der 21. Januar 1525 als das Gründungsdatum einer Bewegung, die abwertend von ihren Gegnern als „Wiedertäuferbewegung“ bezeichnet wurde; seit dem 20. Jahrhundert auch als radikale Reformation oder linker Flügel der Reformation. Doch diese Bezeichnungen könnten nur unzureichend die Breite und thematische Vielfalt der Bewegung wiedergeben, erläutert Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Theologischen Hochschule Friedensau.

Kernanliegen sei die Sehnsucht nach einer umfassenden Reformation gewesen. Sie war von vier Schwerpunkten geprägt: (1) konsequenter Nachfolge Jesu, (2) die Heilige Schrift als unverzichtbarer Massstab für Glauben und Leben, (3) das Priestertum aller Gläubigen und (4) die Trennung von Kirche und staatlicher Gewalt. Dies habe oft zu strikter Gewaltlosigkeit, Rückzug aus der Welt und starken eschatologischen Erwartungen geführt. Die Glaubenstaufe kennzeichnete die Mitgliedschaft in der Bewegung.

Auch wenn es heute nur wenige grössere Gruppen gebe, die ihre Geschichte direkt auf die Täuferbewegung zurückführen, wie die Mennoniten, die Amischen und einige andere, liesen sich Einflüsse dieser Bewegung in vielfältiger Weise in den Glaubensbekenntnissen und der Kirchenordnung der heutigen Konfessionen nachweisen, so Andrea Cramer. Das Symposium soll dazu dienen, die verschiedenen Aspekte und Spuren der Täuferbewegung bei den Siebenten-Tags-Adventisten und darüber hinaus zu erforschen.

Weitere Informationen und Anmeldung:
https://www.thh-friedensau.de/forschung/konferenzen/ias-symposium-2024/

Friedensau
Der Ort Friedensau wurde 1899 gegründet und feiert 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn Bachelor- (B.A.) und Master- (M.A.) Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit, belegt werden. Siehe auch: www.thh-friedensau.de | www.friedensau.de | www.125-Friedensau.de.

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Gerfried Lentzsch, Geschäftsführer des Hospizes, Martina Schubert-Messenbrink, Pflegedienstleiterin, bei der Feierstunde. Foto: © APD/tl

Deutschland: Hospiz der Adventisten feiert 10-jähriges Bestehen

Uelzen/Deutschland | 31.03.2024 | APD | International

Am 1. März 2014 wurde das Hospiz Am Stadtwald des Advent-Wohlfahrtswerks e. V. (AWW) im niedersächsischen Uelzen eröffnet. Mit einer Feierstunde wurde am 1. März das zehnjährige Bestehen der Einrichtung begangen.

In verschiedenen Grussworten wurde die Arbeit des Hospizes gewürdigt. So sprach der Bürgermeister der Stadt Uelzen, Jürgen Markwardt, den Beschäftigten des Hospizes seinen grossen Respekt für ihre Arbeit aus. Heiko Blume, Landrat des Landkreises Uelzen, brachte neben Worten des Dankes und der Anerkennung auch eine Spende mit, mit der ein „letzter Wunsch“ erfüllt werden könne. Dirk Ulrich Mende, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Celle-Uelzen (SPD) und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, verwies auf das Grundgesetz (Art. 1), als er betonte, dass Hospize der Würde des Menschen dienen. Dorothea Mecking, stellvertretende Pröpstin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Uelzen, erinnerte daran, dass es bereits im Mittelalter Hospize gegeben habe, der Hospizgedanke dann aber zeitweise in Vergessenheit geraten sei. Hospize böten Raum für Abschied, Rückblick, Wünsche und Träume. Und an die anwesenden Hospizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter gewandt sagte sie: „Wie gut, dass es Sie gibt“.

Volkmar Proschwitz, Geschäftsführer des AWW, sprach als Vertreter einer der beiden Hospiz-Träger davon, dass es in den zehn Jahren des Bestehens viele Gründe für Dankbarkeit gegeben habe. Dennis Meier, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und Vertreter des zweiten Hospizträgers, bezeichnete die Arbeit eines Hospizes als „Übersetzungsarbeit“: Die Botschaft von der Liebe Christi werde in konkrete Praxis übersetzt. Die haupt- und ehrenamtlichen Hospizmitarbeitenden hätten nicht nur ein Herz für die Sache, sondern vor allem für die Menschen. Thomas Röstel, Leiter der Liegenschaftsverwaltung der Adventisten in Norddeutschland, warf in seinem Grusswort einige Schlaglichter auf die Entscheidungs- und Bauphase. So seien bei der Planung des Hauses konkrete Wünsche der Gäste berücksichtigt worden, wie zum Beispiel ein Blick ins Grüne und Möglichkeiten der Begegnung.

Im Rahmen der Feierstunde wurden auch einige Angestellte für ihr zehn- bzw. fünfjähriges Dienstjubiläum geehrt.

Über die Arbeit des Hospizes Am Stadtwald Uelzen
Das Hospiz verfügt über 11 Plätze. Seit Bestehen des Hospizes haben ca. 1.300 Gäste dort gelebt. Immer wieder kam es auch zu Entlassungen nach Hause oder ins Heim. Durch die fachlich hochwertige Pflege und psychosoziale Betreuung konnte manche Lebenssituation wieder stabilisiert werden. Zuletzt konnte das Hospizangebot durch die Gestaltung der Ruheoase, einem naturnahen Garten mit Biotop, erweitert werden.

Das Hospiz beschäftigt ca. 30 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit mehreren Palliativmedizinern zusammen. Die Mitarbeitenden in der Pflege sind zu 100 Prozent Pflegefachkräfte, ein Grossteil davon mit Palliative-Care-Ausbildung.

Seit 2019 gibt es neben dem stationären Angebot auch einen ambulanten Hospizdienst. Die Corona-Pandemie hat jedoch die Entwicklung dieser Arbeit gebremst. Inzwischen sind zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeitende ausgebildet und einsatzbereit, die erkrankte Menschen sowie deren An- und Zugehörige zu Hause begleiten.

Aus der Zusammenarbeit des Hospizes mit der adventistischen Kirchgemeinde (Adventgemeinde) vor Ort ist das Trauernetz Uelzen entstanden, das verschiedene Angebote für Trauernde, sowohl individuell als auch in Gruppen, anbietet. So wird beispielsweise ein Gedenkfrühstück für Verstorbene organisiert. Dr. Hans-Otto Reling (Pastor i.R.) und Doris Bruns-Schreiber (Pflegefachkraft) engagieren sich z.B. beim Erinnerungsfrühstück. Informationen unter https://trauernetz-uelzen.de/

Trägerschaft
Träger des Hauses und des ambulanten Hospizdienstes ist die Hospiz am Stadtwald gGmbH, deren Gesellschafter das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. und die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Niedersachsen (KdÖR) sind.

Das Hospiz ist eingebettet in das Lebenszentrum Uelzen. Dazu gehören auch das ebenfalls 2014 eröffnete Servicewohnen mit 40 Appartements sowie das seit über 50 Jahren bestehende AWW Seniorenheim Uelzen. Im Zentrum des Campus befindet sich das Kirchengebäude der Adventgemeinde Uelzen Am Stadtwald. Siehe auch www.seniorenheim-uelzen.de/

Advent-Wohlfahrtswerk
Neben Uelzen unterhält das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) ein weiteres Hospiz mit ambulantem Hospizdienst im brandenburgischen Lauchhammer und einen ambulanten Hospizdienst in Berlin. Das AWW wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen neben den genannten Hospizen auch Seniorenheime, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Zudem trägt das AWW zahlreiche ehrenamtlich geführte Projekte der Flüchtlings- und Integrationshilfe. Auch Selbsthilfegruppen für abhängigkeitskranke Menschen befinden sich in Trägerschaft des adventistischen Sozialwerks. Informationen: www.aww.info.

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Teilnehmerinnen der ersten R.E.A.L-Weiterbildung mit ihren Zertifikaten. Foto: © Abt. Frauen der Freikirche der STA in Deutschland

Erster Durchgang des Weiterbildungsprogramms für Frauen der Adventisten in Deutschland und der Schweiz erfolgreich beendet

Ostfildern und Hannover/Deutschland, Zürich/Schweiz | 31.03.2024 | APD | International

Der erste Durchgang des neuen Weiterbildungsprogramms R.E.A.L. wurde erfolgreich abgeschlossen. 19 Teilnehmerinnen konnten ihre Zertifikate entgegennehmen. R.E.A.L. ist ein holistisches (ganzheitlich ausgerichtetes) Weiterbildungsangebot der Abteilung Frauen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und der Schweiz. Ausbildungspartner ist die Theologische Hochschule Friedensau (bei Magdeburg).

An drei verlängerten Wochenenden (jeweils von Donnerstag bis Sonntag) werden Inhalte erarbeitet, erlebt und besprochen, die Frauen für die verschiedenen Bereiche und Herausforderungen ihres Lebens in Gemeinde, Familie und Beruf stärken und weiterbilden. Dabei geht es um Themen wie Kleingruppenarbeit, Frauen in der Bibel, Persönlichkeitsentwicklung, Weltanschauungen, Zeitmanagement und Veranstaltungsplanung. Die Abkürzung R.E.A.L. steht für reden, erleben, anleiten, leben.

Die nächsten Termine
Die Termine für die nächsten R.E.A.L.-Weiterbildungen sind:
21.–24. November 2024 R.E.A.L. plus | Mentoring in CH-Waldegg
6.–9. Februar 2025 R.E.A.L. #1 in Hatten-Sandkrug
23.–26. Oktober 2025 R.E.A.L. #2 in Friedensau

Anmeldung unter: frauen.adventisten.de

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Lutz Däubler (re.) übergibt die Geschäftsleitung des Seminars Schloss Bogenhofen an seinen Nachfolger Maximilian Wieser. Bild: © Seminar Schloss Bogenhofen

Neuer Geschäftsleiter am Seminar Schloss Bogenhofen

St. Peter am Hart/Österreich | 31.03.2024 | APD | International

Im Februar 2024 gab es im adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen (Oberösterreich) einen Wechsel in der Geschäftsleitung. Lutz Däubler, der diese Position seit August 2015 innehatte, übergab seine Aufgaben an Maximilian Wieser und wird in den Ruhestand gehen.

Maximilian Wieser besuchte selbst das Gymnasium in Bogenhofen und studierte dort anschliessend Theologie. An der Fachhochschule (FH) Wiener Neustadt absolvierte er einen Bachelorabschluss in Betriebswirtschaft. Er war 14 Jahre in der Privatwirtschaft tätig und hatte bereits verschiedene Leitungsfunktionen inne. Er ist verheiratet mit Veronika Wieser. Gemeinsam wohnen sie seit längerer Zeit in der Umgebung von Bogenhofen und sind langjährige Mitglieder der adventistschen Kirchgemeinde Bogenhofen.

Seminar Schloss Bogenhofen
Das Seminar Schloss Bogenhofen wurde 1949 von der österreichischen und der deutsch-schweizerischen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und liegt in Oberösterreich, nahe der deutschen Grenze. Zur Institution gehören ein Gymnasium, ein Theologisches Seminar, eine School of Education (Primarschullehrerausbildung) und eine Sprachschule (Deutsch als Fremdsprache). Am Seminar Schloss Bogenhofen werden derzeit etwa 150 Schüler und Studenten ausgebildet.

Zur Webseite des Seminars Schloss Bogenhofen:
https://www.bogenhofen.at/de/home/

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Blick auf den Campus der Theologischen Hochschule Friedensau. Foto: © ThH-Friedensau

Alle Studiengänge der adventistischen Hochschule in Deutschland für weitere acht Jahre staatlich akkreditiert

Friedensau/Deutschland | 31.03.2024 | APD | International

Im Jahr 2023 durchliefen die Studiengänge in den Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen an der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg den in regelmässigen Abständen erforderlichen Prozess der Qualitätskontrolle zur Aufrechterhaltung der staatlichen Akkreditierung.

Dieser Prozess wurde von der Akkreditierungsagentur EVALAG begleitet, die mit zwei interdisziplinär besetzten Gutachterkommissionen die Studiengänge beider Fachbereiche evaluierte. Dabei wurden die Inhalte der Studiengänge, die verfügbaren Ressourcen und auch die praktische Umsetzung des Studienprogramms überprüft. Teil eines solchen Begutachtungsprozesses sei auch ein mehrtägiger Vor-Ort-Besuch der Gutachtergruppe, bei dem mit den Lehrenden, den Studierenden und der Hochschulleitung Gespräche geführt werden, teilte Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule mit.

Akkreditierung ohne Auflagen für die nächsten acht Jahre
Alle bestehenden Studiengänge der Theologischen Hochschule Friedensau seien ohne Auflagen reakkreditiert worden. Die beiden neueren Studiengänge Master (M.A.) Development Studies online (Christliches Sozialwesen) und M.A. Pastoral Ministries (Theologie) seien erstakkreditiert. Für den im Aufbau befindlichen englischsprachigen Bachelorstudiengang International Social Work, der erst ab Herbst 2024 angeboten werde, sei das Konzept erfolgreich akkreditiert worden.

Am 28. Februar 2024 übermittelte die Stiftung Akkreditierungsrat die Akkreditierungsbescheide, die für acht Jahre gültig seien. Der Rektor Professor Dr. Roland E. Fischer gratulierte den Kolleginnen und Kollegen beider Fachbereiche zum erfolgreichen Abschluss des Akkreditierungsverfahrens. Das positive Ergebnis bestätige die kontinuierliche Arbeit, welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Aktualisierung und Weiterentwicklung der Studienangebote investiere.

Friedensauer Hochschule
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können zehn Bachelor- und Masterstudiengänge, zum Teil berufsbegleitend, online und in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Rund 40 Nationen sind unter den Studierenden und Lehrenden vertreten. Studieninteressierte können sich zu Schnuppertagen anmelden und das Leben im Hörsaal und auf dem Campus kennenlernen. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de und www.125-Friedensau.de.

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Vorstellung umweltgesunder Speisen (v.li.): A. Mörsberger, J. Briese, S. Köchling (Johannesstift Diakonie), B. Quoss (Waldfr.) Foto: © JDS Johannesstift Diakonie Services

Umweltgesunde Speisen für adventistisches Krankenhaus in Berlin

Berlin/Deutschland | 31.03.2024 | APD | International

Die Johannesstift Diakonie Services und das adventistische Krankenhaus Waldfriede (beide Berlin) haben ihre gemeinsam entwickelte, umweltgesunde Menülinie der Öffentlichkeit vorgestellt, so eine Pressemitteilung des Krankenhauses Waldfriede.

Gesundes und leckeres Essen sei für alle Menschen wichtig. Vor allem in Krankenhäusern sollten schmackhafte und gesunde Speisen für eine schnelle Genesung an der Tagesordnung sein, heisst es in der Pressemitteilung.

Dass dies gelingen könne, zeigten die neuen Gerichte der Johannesstift Diakonie Services und des Krankenhauses Waldfriede, die auf Basis des Planetary Health-Konzeptes entwickelt wurden. Mit dem neuen Speiseplan werde eine Trendwende hin zu einer gesunden, leckeren und dennoch finanzierbaren Ernährung für Krankenhäuser eingeleitet.

Zu den mit den neuen Gerichten versorgten Häusern gehören in Berlin neben dem Krankenhaus Waldfriede auch das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau, das Martin Luther Krankenhaus, das Evangelische Krankenhaus Hubertus, die Evangelische Elisabeth Klinik, die Evangelische Lungenklinik, das Wichernkrankenhaus, das Evangelische Geriatriezentrum Berlin (EGZB) und in der Lutherstadt Wittenberg das Evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift.

Mehr pflanzliche, weniger tierische Produkte - Planetary Health Diet
Die neuen Menüs würden nicht nur den Menschen guttun, sondern auch nachhaltig im Sinne des Umweltschutzes sein. Die Ernährungsexpertinnen der Johannesstift Diakonie und des Krankenhauses Waldfriede hätten sich bei der Entwicklung der Menüs am Ernährungsplan der sogenannten Planetary Health Diet orientiert, der 2019 von der EAT-Lancet-Kommission entwickelt wurde. EAT ist eine internationale Nichtregierungsorganisation, die sich dem Ziel verschrieben hat, eine faire, nachhaltige und gesunde Ernährung für alle Menschen zu verwirklichen. The Lancet ist eine führende medizinische Fachzeitschrift.

Die 37 internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen hatten sich zum Ziel gesetzt, mit der Planetary Health Diet eine gesunde Ernährung für alle Menschen mit einem gesunden Planeten und den vorhandenen landwirtschaftlichen Ressourcen in Einklang zu bringen: Vor allem Gemüse, Obst und pflanzliche Produkte stehen auf dem Speiseplan. Zucker gibt es deutlich seltener und Fisch wird in moderaten Mengen angeboten. Ein Schwerpunkt der neuen Speisepläne liegt auf der Reduzierung tierischer Lebensmittel wie Milch, Eier und Fleisch. Der Durchschnittsdeutsche verzehrt 145 Gramm Fleisch pro Tag. Diese Menge wollen die Johannesstift Diakonie Services in ihrer Küche deutlich reduzieren. Von derzeit 104 Gramm Fleisch pro Tag und Person wollen sie bis Ende 2024 auf 85 Gramm pro Tag kommen, so die Pressemitteilung.

Janina Briese, Bereichsleitung Catering beim Johannesstift Diakonie, bemerkt dazu: „Wir essen nur so viel, wie die Erde uns auch gibt. Unsere Grosseltern kannten das von früher. Fleisch war damals ein Privileg. Und da müssen auch wir heute wieder hinkommen.“

Nachhaltigkeit und Verantwortung für die Schöpfung
Über die Gründe für die neue, gesunde Menülinie sagt sie: „Nachhaltigkeit geht uns alle an. Wenn nicht wir als Gesundheitsversorger da ein Vorbild sind, wer dann? Die Johannesstift Diakonie hat sich der Nachhaltigkeit verpflichtet und viele verschiedene Projekte über alle Bereiche entwickelt - auch im Rahmen der Speisenversorgung unserer Mitarbeitenden und Kundinnen und Kunden. Massnahmen sind neben den Planetary Health-Menüs für unsere Krankenhäuser auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Küche, immer mehr vegetarische Gerichte, Abfallverringerung, Mehrweggeschirr bei den ToGo-Angeboten in unseren Cafeterien und auch die geplante Energierückgewinnung mit Lebensmittelresten in einer Biogasanlage.“

Amelie Kahl, Leiterin des Ernährungsteams im Krankenhaus Waldfriede, sagt: „Wir als Krankenhaus Waldfriede fühlen uns gegenüber unseren Patientinnen und Patienten aber auch der Erde, als Schöpfungswerk Gottes, in der Verantwortung, eine Ernährung anzubieten, die die Gesundheit von Mensch und Natur fördert. Unsere Gemeinschaftsverpflegung bietet eine niederschwellige Möglichkeit, neue und vegetarische Gerichte auszuprobieren und somit Inspiration für eine nachhaltige Ernährung auch zu Hause zu erhalten. Aus diesem Grund haben wir die Planetary Health-Mittagslinie zusätzlich mit einem Planetary Health-Frühstück und -Abendessen ergänzt.“

Sabine Köchling, Geschäftsführerin der Johannesstift Diakonie Services, sagt: „Über Nachhaltigkeit wurde ja schon immer viel gesprochen und auch in Berlin gab es schon viele nachhaltige Ansätze. Gemeinsam mit dem Krankenhaus Waldfriede wollten wir jetzt auch etwas tun.“ Bernd Quoss, Vorstand des Krankenhauses Waldfriede, stimmt zu: „Persönlich hatte ich erst Vorbehalte gegen eine Grossküche, aber Frau Köchling und Frau Briese haben mich sehr schnell überzeugt, dass sie auch vegetarisch kochen und vegan auf einer gesunden Ernährungslinie sind. Und da sind sie bei mir offene Türen eingerannt und seitdem arbeiten wir und denken hier sehr gut im Sinne einer guten Menülinie zusammen.“

Die Nachhaltigkeit sei eines der zentralen Handlungsfelder der Johannesstift Diakonie, wie ihr Vorstand Andreas Mörsberger erläutert: „Das über allem stehende Ziel ist es, den CO2-Ausstoss deutlich zu reduzieren. Wir wollen spätestens 2045 klimaneutral sein und das ist eine ganz grosse Aufgabe.“

Weitere Informationen zum Thema gibt es in einem Interview mit den Ernährungsexpertinnen Janina Briese und Amelie Kahl: https://youtu.be/NvqCWJKieE0

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede liegt im Berliner Stadtteil Zehlendorf und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 150.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV) und Kooperationspartner des adventistischen Krankenhausverbundes Advent Health in den USA.

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine psychiatrisch-psychosomatische Tagesklinik, eine Sozialstation, die Akademie zur Ausbildung von Pflegefachkräften, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum „PrimaVita“, die Privatklinik Nikolassee, eine Kindertagesstätte und das „Desert Flower Center“ gehören. Das Netzwerk Waldfriede ist der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der grössten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Informationen: www.krankenhaus-waldfriede.de.

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© Logos: Evangelische Kirche in Deutschland / Deutsche Bischofskonferenz

Deutsche Bischofskonferenz und EKD wollen ökumenische Zusammenarbeit voranbringen

Bonn und Hannover/Deutschland | 31.03.2024 | APD | Ökumene

Die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben eine gemeinsame Erklärung mit dem Titel „Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit“ vorgestellt. Darin stellen sie eine Perspektive für eine verstärkte ökumenische Zusammenarbeit vor.

Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben am 14. März in einer digitalen Pressekonferenz ihre gemeinsame Erklärung «Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit – Zu den Chancen einer prozessorientierten Ökumene» vorgestellt. Der Text nimmt den Faden des Dokuments «Erinnerung heilen – Jesus Christus bezeugen. Ein gemeinsames Wort zum Jahr 2017» auf. Er entstand im Kontext eines konstruktiven Austausches innerhalb des von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland verantworteten Kontaktgesprächskreises, so die DBK und die EKD in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Stimmen von Kirchenvertretern
„Wir erleben als Kirchen derzeit eine Umbruchphase: Kirchliches Leben ist in beiden Konfessionen geprägt vom raschen Wandel. Neben dem Verlust alter Gewissheiten und vertrauter Strukturen stehen neue Aufbrüche und veränderte Prioritätensetzungen“, wird EKD-Ratsmitglied Volker Jung zitiert. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) fügte hinzu: „Unser Anliegen ist, dass in den anstehenden Transformationen das gelebte ökumenische Miteinander nicht unter die Räder gerät, sondern geschätzt und gestärkt wird. Das Gemeinsame Wort bekräftigt, dass wir inzwischen nicht nur im alltäglichen Umgang vor Ort oft viele gelingende und beglückende ökumenische Erfahrungen erleben. Und, dass wir mittlerweile ganz deutlich auf der Basis des biblischen Zeugnisses gemeinsame theologische Zugänge dazu finden, was Kirche ist und wofür sie in der Welt da sein soll – auch wenn manche Fragen gerade im gottesdienstlichen Miteinander schmerzhaft ungelöst bleiben.“

Bischof Dr. Gerhard Feige, Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, sieht in dem neuen Dokument ein „klares Bekenntnis zur Ökumene. Die Ökumene lebt“, so Bischof Feige. Dabei werde die Einheit der Kirche als dynamische Grösse wahrgenommen: „Wir sind nicht am Ziel, noch nicht. Aber wir nehmen froh und dankbar wahr, dass im ökumenischen Miteinander schon viel erreicht ist. Manches davon ist so selbstverständlich, dass es uns zumeist gar nicht mehr auffällt. Da ist es gut, dass der Text unsere Aufmerksamkeit darauf lenkt und dazu antreibt, auf dem Weg zu mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit weiter voranzukommen. Wechselseitige Zusagen geben der künftigen Weggemeinschaft Verbindlichkeit.“ Die jüngste Untersuchung der Kirchenmitgliedschaft habe gezeigt, dass die beiden grossen Kirchen in Deutschland in hohem Masse Mitglieder verlieren: „Die Probleme und Herausforderungen dürfen aber nicht zur Selbstbeschränkung zu Lasten der Ökumene führen. Im Gegenteil: Sie sind ein Weckruf zu mehr Gemeinsamkeit“, betonte Bischof Feige.

„Innere Vielfalt als Ressource“
Bei der Vorstellung des Dokumentes hob Prof. Dr. Thomas Söding (Bochum) hervor: „Die Gesellschaft driftet auseinander, die Polarisierung nimmt zu: Es entstehen immer mehr ziemlich geschlossene Identitätszirkel, die sich immer schwerer tun, miteinander zu kommunizieren. Die Kirchen sind von diesem Trend nicht ausgenommen. Aber sie können – teils aus leidvoller Erfahrung, teils aus besserer Einsicht – Modelle entwickeln, die nicht nur ein friedliches Neben- und Miteinander verschiedener Konfessionen begründen, sondern auch die innere Vielfalt als Ressource entdecken, um Gottes- und Nächstenliebe zu verbinden: katechetisch, liturgisch, diakonisch – auch politisch.“ Diese Chance nutze das neue Dokument. „Es scheut sich nicht, von Einheit zu sprechen, auch von sichtbarer – fügen wir hinzu: von hörbarer, fühlbarer, wirksamer – Einheit; aber wir sehen in der internen und externen Vielfalt der Kirchen kein Problem, das es zu lösen, sondern ein Pfund, mit dem es zu wuchern gilt“, so Prof. Söding. Die Kirchen formulieren in dem neuen Dokument gemeinsam: „Die Einheit soll sichtbarer und die Versöhnung erfahrbarer werden. Dieser Komparativ ist programmatisch. Er verweist auf das Konstruktionsprinzip des gesamten Papieres: Ziel und Weg gehören zusammen.“

Prof. Dr. Miriam Rose (Jena) beschreibt den Text als „eine andere, eine neue, eine zukunftsorientierte Perspektive sowohl auf das gegenwärtig Erreichte, auf aktuelle Infragestellungen und auf künftige Schritte, wie auch immer sie aussehen mögen. So ist es einerseits besonders praxisorientiert und konkret, andererseits auch besonders prinzipiell, weil es die dynamische Praxis in der Ökumene theologisch aufwertet und neu bewertet.“ Das Dokument ermutige zu einem gelassen-hoffnungsvollen Blick auf die ökumenischen Beziehungen, „der sich mit den Irritationen auseinandersetzt und mit kreativen Neuaufbrüchen rechnet an unvermuteter anderer Stelle, der sich und die anderen nicht überfordert, der aber zutiefst interessiert und betroffen solidarisch bleibt mit der jeweils anderen Kirche“.

Hinweise
Das Dokument Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit – Zu den Chancen einer prozessorientierten Ökumene ist als PDF-Datei zum Herunterladen unter www.dbk.de in der Rubrik Publikationen verfügbar. Dort kann das Dokument auch als Broschüre (Gemeinsame Texte Nr. 30) bestellt werden.

Die Statements von Kirchenpräsident Dr. Dr. Volker Jung, Bischof Dr. Gerhard Feige, Prof. Dr. Thomas Söding und Prof. Dr. Miriam Rose sind ebenfalls unter unter www.dbk.de zu finden.

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Symbolbild - Diskriminierung. Foto: © Victoria from Pixabay

Unsicherheit als Schlüsselfaktor für Verfolgung christlicher Frauen

Burgdorf/Schweiz | 31.03.2024 | APD | Religionsfreiheit

Die Art und Weise, wie christliche Männer und Frauen religiöser Verfolgung ausgesetzt sind, unterscheide sich stark nach Geschlecht, schreibt Open Doors (OD) in einer Medienmitteilung. Die am 1. März von Open Doors, einer internationalen NGO zur Unterstützung verfolgter Christen, veröffentlichten Studie 2024 analysiert insbesondere, wie ein Kontext der Unsicherheit bestehende Verwundbarkeiten verschärft und bestimmte Formen der geschlechtsspezifischen religiösen Verfolgung verstärkt.

Naturkatastrophen, politische Instabilität und Konflikte fördern Unsicherheit
Demnach gibt es viele Gründe, warum sich ein Klima der Unsicherheit auf eine gesamte Region oder ein Land ausweiten kann: wirtschaftlicher Zusammenbruch, Naturkatastrophen, politische Instabilität und Konflikte. In jedem dieser Szenarien werde die allgemeine Sicherheit der Bevölkerung beeinträchtigt und bereits bestehende Anfälligkeiten würden verschärft.

Neuer Bericht von OD zur geschlechtsspezifischen religiösen Verfolgung
Was mit christlichen Frauen in Ländern passiere, in denen Christen verfolgt werden, wenn sich dort gewalttätige Formen der Unsicherheit – wie religiöse Gewalt, bewaffnete Konflikte und kriminelle Gewalt – entwickeln, beleuchte der neue Bericht von Open Doors zur geschlechtsspezifischen religiösen Verfolgung (GSRP), der am 1. März veröffentlicht wurde.

Männer und Frauen erleben religiöser Verfolgung unterschiedlich
Die Ergebnisse von sieben Jahren Forschung zu geschlechtsspezifischer religiöser Verfolgung (GSRP) hätten laut OD wiederholt bestätigt, dass Männer und Frauen Verfolgung nicht auf die gleiche Weise erleben würden.

Männer und Jungen erlebten Verfolgung gezielt, sichtbar und gewalttätig. Sie erleiden vor allem physische oder psychische Gewalt, werden inhaftiert, am Arbeitsplatz belästigt, wirtschaftlich unter Druck gesetzt und gegen ihren Willen in die Armee eingezogen.

Für Frauen und Mädchen sei die Situation komplex, versteckt und ebenfalls gewalttätig. Laut dem GSRP-Bericht 2024 des Hilfswerks besteht folgende Reihenfolge der häufigsten Formen der religiösen Verfolgung für Frauen: Zwangsheirat, sexuelle Gewalt, körperliche Gewalt, psychische Gewalt und Entführung. Diese Taten würden hauptsächlich im privaten Bereich stattfinden, oft hinter verschlossenen Türen oder würden von Personen aus dem familiären Umfeld verübt.

Unsicherheit verschärft die Verletzlichkeit christlicher Frauen
Laut Open Doors gibt es nicht nur eine einzige Art und Weise, wie Gewalt mit Religion interagiert. Es werde zunehmend anerkannt, dass religiöse Identitäten, Überzeugungen und Gemeinschaften in Gewaltkontexten wie auch in Konflikten wichtige und vielfältige Rollen spielten. Im Allgemeinen verschärfe Unsicherheit bestehende Ungerechtigkeiten wie Armut, Rassenungerechtigkeit und Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Wenn es bereits ein hohes Mass an religiöser Verfolgung gebe, könnten Situationen mit starker Gewalt neue Möglichkeiten für Verfolgung schaffen.

Konfliktbedingte sexuelle Gewalt ist allgegenwärtig
Konfliktbedingte sexuelle Gewalt sei weiterhin allgegenwärtig, sowohl als Kriegswaffe als auch als indirekte Folge erhöhter Instabilität, heisst es im Bericht. Sie betreffe christliche Frauen in 82 Prozent der 50 Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden (84 Prozent der Länder bei Zwangsheirat, 72 Prozent der Länder bei körperlicher Gewalt und 62 Prozent der Länder bei Entführungen).

Manchmal sei geschlechtsspezifische Verfolgung Teil des täglichen Lebens und ausserhalb eines Kontexts hoher Gewalt. Geschlechtsspezifische Verfolgung könne auch den Kontext im Umfeld prägen und von ihm geformt werden, bevor die Gewalt eskaliere und nachdem sie abgeklungen sei. So könnten zum Beispiel marginalisierte Christen, insbesondere Frauen, in unsicheren Kontexten vor und nach Konflikten, sehr verletzlich sein, wenn sie zwangsumgesiedelt oder wenn ihre Ehepartner getötet oder inhaftiert würden.

Weiterführendes Material
Weitere Informationen zur geschlechtsspezifischen Verfolgung:
www.opendoors.ch.

«Insecurity», d er Bericht (auf Englisch) zur geschlechtsspezifischen Verfolgung 2024 kann als PDF heruntergeladen werden.
Shortlink: https://tinyurl.com/mrx93e9w

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Übergabe von Hilfspaketen. © Foto: ADRA International

Zwei Jahre Krieg - ADRA hat 2,6 Millionen Ukrainern im Land und Hundertausenden im Ausland geholfen

Silver Spring, Maryland/USA | 31.03.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Das weltweite ADRA-Netzwerk hat in den ersten zwei Jahren des russischen Angriffskriegs schätzungsweise 35,3 Millionen Franken (36,8 Millionen Euro) an humanitärer Hilfe bereitgestellt, um Nothilfemassnahmen und Entwicklungsprojekte in den von der aktuellen Krise betroffenen Kommunen zu unterstützen. Dies berichtet „Adventist Review“, Kirchenzeitschrift der adventistischen Weltkirchenleitung.

"Wir sind bereit, uns den schwierigsten humanitären Krisen zu stellen und Binnenvertriebenen nicht nur beim Überleben, sondern auch beim Wiederaufbau ihres Lebens zu helfen", sagte ADRA-Ukraine-Landesdirektor Loenid Rutkovskyi. "Wir sind der festen Überzeugung, dass jeder Mensch ein erfülltes Leben verdient, und wir scheuen keine Mühen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Auch wenn die öffentliche Aufmerksamkeit nachlässt, bleiben wir standhaft in unserer Verpflichtung, Familien, die mit den schwierigsten Umständen zu kämpfen haben, so lange zu unterstützen, wie unsere Hilfe benötigt wird."

Seit dem Ausbruch der Feindseligkeiten hat demnach das ADRA-Netzwerk mehr als 2,6 Millionen Menschen in der Ukraine und hunderttausenden Geflüchteten im Ausland geholfen. Die Hilfsorganisation hat mehr als 100 Tonnen Lebensmittel und zahllose Lastwagenladungen mit lebenswichtigen Gütern, Medikamenten und medizinischer Ausrüstung sowie Unterkünfte für mehr als 2,1 Millionen Menschen zur Verfügung gestellt, mehr als 100.000 Menschen transportiert und/oder evakuiert und fast 500.000 Ukrainern, darunter auch Kindern, psychologische und rechtliche Hilfe sowie Schutz angeboten.

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) haben die Kämpfe in der Ukraine rund vier Millionen Menschen im Land vertrieben und mehr als 6,4 Millionen Menschen gezwungen, in Europa und anderen Ländern der Welt Schutz zu suchen, wobei im Jahr 2024 mehr als 14 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen werden.

Vielfältige humanitäre Bemühungen
ADRA führt humanitäre Hilfsmassnahmen in der Ukraine und in europäischen Ländern durch, die Flüchtlinge aufnehmen, und zwar mit Hilfe von Partnern wie dem Welternährungsprogramm (WFP), dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und dem UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) sowie der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und anderen glaubensbasierten Organisationen. Zu den ADRA-Programmen, die sowohl den unmittelbaren Bedarf als auch langfristige Lösungen für den Wiederaufbau und die Wiederherstellung von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen in anderen Ländern abdecken, gehören:

• Lebensmittelgutscheine und Lebensmittelpakete
• Kleidung, Schuhe und Decken
• Gutscheine für Unterkünfte und Material für Hausreparaturen
• Sommercamps für Kinder und Bildungsaktivitäten
• Rechtshilfe und Rechtsschutz
• Psychologische Unterstützung
• Winterhilfepakete, Generatoren, Öfen und Heizsysteme
• Arbeitsvermittlungszentren zur Ausbildung von Ukrainern für die neuen Arbeitsmärkte
• Sprachkurse zur Integration von Flüchtlingen in neue Gemeinschaften
• Evakuierung aus Konfliktgebieten
• Transport für bettlägerige Patienten, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Waisen
• Finanzielle Unterstützung für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen
• Medizinisches Material und Ausrüstung, Stromgeneratoren für Krankenhäuser und Rollstühle
• Medizinische Vorsorgeuntersuchungen für Flüchtlinge und Binnenflüchtlinge
• Zugang zu sauberem Wasser, Hygieneprodukten, Wiederherstellung von Wasseraufbereitungssystemen und Verbesserung der sanitären Bedingungen

ADRA-Netzwerk-Initiativen nach Ländern
ADRA International / Vereinigte Staaten
. Innerhalb weniger Stunden nach dem russischen Angriff entsandte das Büro von ADRA International in den Vereinigten Staaten mehrere Nothilfeteams sowie Logistik-, Notfallstrategen und Kommunikationsexperten aus den USA und der ganzen Welt, um multinationale Hilfsmassnahmen an den ukrainischen Grenzübergängen und in den Nachbarländern zu leiten. Das in Maryland ansässige Büro hat zahlreiche Spendenaktionen gestartet und mit staatlichen US-Hilfsorganisationen, gemeinnützigen Organisationen, Spendern und religiösen Organisationen zusammengearbeitet, um der betroffenen Bevölkerung wichtige Hilfe zu leisten. Die Abteilung für Notfallmanagement beaufsichtigt und überwacht Programme, Finanzmittel und ADRA-Teams in der konfliktgeplagten Region, um sicherzustellen, dass die humanitäre Hilfe die Gebiete mit dem grössten Bedarf erreicht.

Australien. ADRA Australien steuerte mehr als 1,77 Millionen Franken (1,84 Millionen Euro) zu den Hilfsmassnahmen von ADRA International in der Ukraine bei und finanzierte mindestens 23 Projekte zur Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung, darunter Evakuierungsmassnahmen in der Konfliktzone sowie Nahrungsmittel-, Wasser- und Bargeldhilfe.

Belgien. ADRA Belgien war massgeblich an der Einrichtung von Notunterkünften an ukrainischen Grenzübergängen beteiligt, um Flüchtlingsfamilien, Kindern und Einzelpersonen, die Sicherheit suchten, Lebensmittel, lebenswichtige Güter und Bargeld zukommen zu lassen. ADRA Belgien organisierte ausserdem humanitäre Konvois, um eine Tonne Lebensmittel nach Mukachevo in der Ukraine zu transportieren.

Bulgarien. ADRA Bulgarien hat in Zusammenarbeit mit UNICEF das Projekt "Wings for Our Children" ins Leben gerufen. Die Initiative ermöglicht geflüchteten Kindern im Schulalter in mindestens 17 Unterbringungszentren im Land den Zugang zu Bildung und Lernaktivitäten. Auch für Kinder in abgelegenen Gebieten stehen mobile Lerndienste zur Verfügung. Derzeit sind schätzungsweise 1.200 Schüler in das Programm eingeschrieben.

Dänemark. ADRA Dänemark hat in der Ukraine eine Beratungshotline für Menschen eingerichtet, die nicht in der Lage sind, die Konfliktgebiete zu verlassen, und bietet psychosoziale Einzel- und Gruppenunterstützung in den Gemeinden an. ADRA Dänemark organisiert ausserdem Kinder-Sommercamps, stellt Bargeld für Nothilfe bereit und plant den Wiederaufbau von Schulen.

Deutschland. ADRA Deutschland stellte Unterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung und baute ein Unterstützungsnetzwerk auf, das Sprachkurse und Hilfe bei der Integration in die lokale Gemeinschaft anbietet. Das ADRA-Landesbüro unterstützte ausserdem etwa 600.000 ukrainische Flüchtlinge in Moldawien, Polen, Rumänien und Serbien. ADRA Deutschland arbeitete mit adventistischen Freiwilligen, diversen Organisationen und Spendern zusammen, um den Wiederaufbau von Unterkünften in der Ukraine zu unterstützen, Generatoren und medizinische Geräte bereitzustellen, Feuerwehrfahrzeuge zu liefern und tonnenweise Güter in die Ukraine zu transportieren.
(Siehe dazu auch die APD-Meldung:
https://apd.media/news/archiv/16079.html)

Finnland. ADRA Finnland arbeitet mit lokalen finnischen Kirchen zusammen, um Geflüchtete mit Nahrungsmitteln zu versorgen, und unterstützt weiterhin laufende Hilfsprojekte in der Ukraine.

Frankreich. ADRA Frankreich half den Flüchtlingen durch die Bereitstellung von Notunterkünften, Bargeldgutscheinen für unmittelbare Bedürfnisse, Sozialhilfe, Französischkursen und Tonnen von Lebensmitteln und Hygieneartikeln. In Zusammenarbeit mit französischen Hilfsorganisationen und anderen ADRA-Landesbüros in der Slowakei und Polen wurden Spenden gesammelt und 28 Lastwagenladungen und eine Flugzeugladung mit Hilfsgütern in die Ukraine transportiert.

Japan. ADRA Japan hat eine Vielzahl von Projekten für die Menschen in der Ukraine finanziert, darunter eine Geldhilfe für Binnenvertriebene, die von Raketeneinschlägen, Granatenbeschuss und der Zerstörung von Dämmen betroffen waren, sowie Evakuierungen. ADRA Japan hat Nahrungsmittel, Unterkünfte und finanzielle Hilfe bereitgestellt.

Kroatien. ADRA Kroatien hat Anstrengungen unternommen, um das Wohlergehen von Flüchtlingskindern durch Sprachlernprogramme, Freizeitaktivitäten und spezielle Ferienveranstaltungen in Flüchtlingszentren und in gefährdeten Kommunen zu fördern und zu verbessern.

Niederlande. ADRA Niederlande startete Spendenkampagnen für die Ukraine, um verschiedene Aktivitäten und Programme zu unterstützen, die von ADRA Ukraine für Binnenvertriebene organisiert werden.

Norwegen. ADRA Norwegen finanzierte mit Hilfe privater Spenden humanitäre Programme in der Ukraine und den umliegenden Ländern. Das Büro mobilisierte mehrere lokale kirchliche Freiwilligenteams

Österreich. ADRA Österreich bot Notunterkünfte und Unterstützung für ankommende Flüchtlingsfamilien an, organisierte Deutschkurse und kulturelle Orientierung, um den Ukrainern bei der Anpassung und Integration in die österreichische Gesellschaft zu helfen, und bot Sommerlager und psychologische Unterstützung für Flüchtlingskinder an.

Polen. Die Zusammenarbeit von ADRA Polen mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen konzentrierte sich auf die Bereitstellung lebenswichtiger Hilfe und Ressourcen für Flüchtlingsfamilien. ADRA Polen kümmert sich um die Bedürfnisse der ukrainischen Flüchtlinge in verschiedenen Stadien durch die Bereitstellung von Unterkünften, Nahrungsmitteln, kommunalen Integrationsdiensten, Evakuierungshilfe und humanitären Transporten.

Rumänien. ADRA Rumänien hat das Dachprojekt "Hoffnung für die Ukraine" ins Leben gerufen, um mehr als 500.000 Flüchtlinge an den Grenzübergängen zu versorgen und den Menschen in Rumänien, Moldawien und den Binnenvertriebenen in der Ukraine zu helfen. Die humanitären Bemühungen reichen von finanzieller Unterstützung über Lebensmittelprogramme, psychosoziale Dienste für Kinder und Erwachsene, kinderfreundliche Räume, Integration von Flüchtlingsschülern in das rumänische Bildungssystem, Hilfe für die Wintermonate und Unterstützung bei medizinischen Untersuchungen. Darüber hinaus hat ADRA in Zusammenarbeit mit der Adventistischen Kirche in Rumänien 74 humanitäre Konvois in die Ukraine und sechs nach Moldawien entsandt.

Serbien. ADRA Serbien reagierte mit Selbstermächtigungs-Initiativen, um Geflüchteten so zu helfen, dass sie finanziell unabhängig werden können. Darüber hinaus bietet ADRA Serbien im eigenen Land gemeindenahe Grundversorgungsdienste, schulische Integration und akademische Programme für Flüchtlingskinder an. Gemeindezentren bieten psychosoziale Unterstützung für gefährdete Flüchtlinge, die Gewalt, sozialer Ausgrenzung und Armut ausgesetzt sind, um Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten. Darüber hinaus bietet ADRA Serbien mit der "School on Wheels" (Schule auf Rädern) Kindern in benachteiligten Stadtvierteln Lernaktivitäten an.

Slowakei. Die Aktivitäten von ADRA Slowakei haben Hunderte von gefährdeten Binnenvertriebenen in der Ukraine erreicht und Gemeinden in der Nähe von Konfliktgebieten mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln versorgt. Zahllose Haushalte in der Nähe von Kriegsgebieten haben nach Raketenangriffen Unterstützung für ihren Lebensunterhalt und Bargeld für die Instandsetzung ihrer beschädigten Häuser erhalten. ADRA Slowakei lieferte mindestens 80 Generatoren an ukrainische Krankenhäuser und Vertriebenenzentren und erleichterte den humanitären Korridor zwischen der Slowakei und der Ukraine durch die Einrichtung von Lagerhäusern und die Bereitstellung von Lastwagen und Treibstoff. Darüber hinaus halfen psychosoziale Programme, lebenswichtige Hilfsgüter und Beratung an den Grenzübergängen den Flüchtlingen bei der Bewältigung der Krise. In der Slowakei liefern Hilfszentren im ganzen Land Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung und psychosoziale Unterstützung.

Slowenien. ADRA Slowenien hat Flüchtlingen durch eine Vielzahl von Programmen geholfen, darunter die Vermittlung von Unterkünften, die Spende von medizinischen Hilfsgütern und das Angebot von psychosozialer Unterstützung, Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Bildungsaktivitäten für vertriebene Familien und Einzelpersonen. ADRA Slowenien unterstützt weiterhin Kinder und Mütter mit Workshops zur psychischen Gesundheit, Lebensmittelgutscheinen und Schulmaterial.

Schweden. ADRA Schweden hat mehr als 900.000 Franken (920.000 Euro) für Initiativen in der Ukraine bereitgestellt und Bargeldhilfe angeboten. Durch Einzelspenden und logistische Unterstützung von ADRA Slowakei wurde der Transport durch die Lieferung von Lastwagen erleichtert und mehr als 230.000 lebenswichtige Medikamente, Vorräte und Baumaterialien an ukrainische Krankenhäuser in vielen Städten geliefert. ADRA Schweden half ukrainischen Partnern, Öfen, Medikamente und Baumaterialien in die Kliniken der Region Cherson zu bringen. ADRA Schweden ermöglichte auch die Umsiedlung eines bekannten Opernkünstlers aus dem ukrainischen Saporischschja-Theater. Der Künstler ist inzwischen ein engagierter Unterstützer von ADRA und ein Spendensammler für die Ukraine.

Schweiz. ADRA Schweiz bot den Geflüchteten Privatunterkünfte und Lebensmittelgutscheine an. Das ADRA-Landesbüro unterstützte auch laufende Projekte wie die finanzielle Unterstützung für öffentliche Verkehrsmittel für ukrainische Flüchtlinge in der Schweiz sowie Programme zur Verteilung von Lebensmitteln in der Ukraine.

Tschechien. ADRA Tschechien konsolidierte die humanitären Aktivitäten zur Verbesserung der Lebensbedingungen der ukrainischen Binnenvertriebenen durch die Reparatur von Häusern, die Installation von Heizungsanlagen und die Lieferung von Heizkesseln und Generatoren zur Vermeidung von Stromengpässen. Das Landesbüro entwickelte Abwasseraufbereitungsanlagen, um den Zugang zu Wasser zu verbessern. ADRA bietet Flüchtlingen in der Tschechischen Republik über Freiwilligenzentren psychologische Unterstützung und Aktivitäten zur Integration in die Gemeinschaft an. Ausserdem spendet ADRA Lebensmittel, Hygieneartikel und Materialien für Ukrainer in Moldawien und Georgien.

Ukraine. ADRA Ukraine setzt sich aktiv dafür ein, dass die ukrainische Bevölkerung die humanitäre Hilfe und den Schutz erhält, den sie angesichts der aktuellen Krise benötigt. Die Organisation bietet Lebensmittelpakete, Brot und Lebensmittelgutscheine, Bargeld, Unterkünfte, Non-Food-Artikel, Kleidung und Decken, Evakuierungsdienste aus Konfliktgebieten, Transportmöglichkeiten für ältere Menschen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Rechtshilfe, psychosoziale Unterstützung und Sommerlager für Kinder. ADRA Ukraine organisiert gross angelegte Programme, die Hausreparaturen, Winterhilfepakete, Heizgeräte, feste Brennstoffe, Öfen und Heizsysteme umfassen. Das Landesbüro unterstützt den Gesundheitssektor, indem es Krankenhäuser und Kliniken mit medizinischen Geräten, Verbrauchsmaterialien und Stromgeneratoren versorgt. Darüber hinaus stellt es Rollstühle für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung, ermöglicht den Zugang zu Trinkwasser und dringend benötigten Hygieneartikeln und verbessert die Abwasser- und Wasseraufbereitungssysteme.

Ungarn. ADRA Ungarn stellte kurzfristige Unterkünfte in adventistischen Kirchen in der Nähe der ukrainischen Grenze, Kinderkurse, warme Mahlzeiten, Lebensmittelpakete in Hilfszentren in Budapester Bahnhöfen und Transporte für Vertriebene aus der Ukraine bereit. Darüber hinaus arbeitete ADRA Ungarn mit vertrauenswürdigen Partnern und ADRA Deutschland zusammen, um Spenden und medizinische Hilfsgüter an Kliniken und Krankenhäuser in der Ukraine zu übermitteln und eine Fabrik für orthopädische medizinische Geräte von Kiew nach Mukachevo zu verlegen.

Weitere ADRA-Büros, die Initiativen für die Ukraine unterstützt haben, sind Brasilien, Kanada, China, Grossbritannien, Italien, Korea, Peru, die Philippinen, Portugal, Puerto Rico, Spanien und Taiwan. Insgesamt arbeitet ADRA mit staatlichen Stellen, gemeinnützigen Institutionen und religiösen Organisationen aus 35 Ländern zusammen.

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© Abbildung: European Humanitarian Forum

ADRA auf dem Europäischen Humanitären Forum in Brüssel

Brüssel/Belgien | 31.03.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Vom 18. bis 19. März findet zum wiederholten Mal das European Humanitarian Forum in Brüssel statt. Das Forum ist eine der wichtigsten Konferenzen für humanitäre Organisationen und wird von der Europäischen Kommission sowie Belgien im Rahmen der belgischen EU-Ratspräsidentschaft gemeinsam organisiert. ADRA Deutschland und einige andere Büros des ADRA-Netzwerkes sind dort vertreten. ADRA Deutschland organisiert gemeinsam mit ADRA Indonesien und anderen NROs wie Help und Diakonie Katastrophenhilfe einen „Humanitarian Talk“ zum Thema Lokalisierung.

Das Forum findet vor dem Hintergrund der weltweit stark steigenden Bedarfe an humanitärer Hilfe statt, in einer Zeit, in der die Konflikte immer komplexer und langwieriger werden, die Hilfe politisiert wird und die Anfälligkeit aufgrund des Klimawandels zunimmt.

ADRA Deutschland organisiert gemeinsam mit ADRA Indonesien und anderen NROs wie Help und Diakonie Katastrophenhilfe einen „Humanitarian Talk“ zum Thema Lokalisierung. Dabei geht es um die Fragestellung: „Lokal geführte, humanitäre Massnahmen in fragilen und vergessenen Kontexten – Wie kann man durch vorrausschauendes Handeln, innovative Finanzierungswege und faire Beteiligungsmodelle die Lücke in der Finanzierung schliessen?“ Dazu werden sich Expertinnen aus Deutschland, Libanon, der Demokratischen Republik Kongo und Madagaskar austauschen.

Lokale Akteure stärker wahrnehmen und mit ihnen kooperieren
ADRA habe sich der Lokalisierungsagenda verpflichtet, da im internationalen humanitären System Geber und andere Akteure häufig einen nahezu exklusiven Zugang zu politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ressourcen hätten, so die Hilfsorganisation auf ihrer Website. „Lokale und nationale Akteure sollten allerdings eine Führungsrolle in humanitären Entscheidungsprozessen einnehmen, da sie in fast jeder humanitären Krise die ersten Akteure vor Ort sind und in den Gemeinschaften, denen sie dienen, verwurzelt sind“, so ADRA Deutschland. Oft werde ihnen zu Unrecht ein Mangel an Professionalität und Neutralität unterstellt. Die Lokalisierungsbemühungen müssten daher die Befähigung von und durch lokale Akteure in den Mittelpunkt stellen und die dafür notwendigen Veränderungen im humanitären System einfordern. Die Online-Veranstaltung solle laut ADRA Deutschland auch dazu dienen, „diese notwendigen Veränderungen identifizieren und bereits bestehende positive Erfahrungen teilen.“

Der weltweite Bedarf an humanitärer Hilfe habe ein noch nie dagewesenes Ausmass erreicht. Im Jahr 2024 werden nach Angaben des European Commission Humanitarian Aid Office (Europäisches Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz - ECHO) fast 300 Millionen Menschen auf der ganzen Welt aufgrund von Konflikten, Klimakatastrophen und anderen Ursachen humanitäre Hilfe und Schutz benötigen. Um mit den begrenzten Ressourcen und fallenden Budgets möglichst viele Menschen zu unterstützen, müssten alle Akteure gemeinsam Lösungen finden, so ADRA Deutschland.

Weitere Informationen über das Europäische Humanitäre Forum auf der Website: https://europeanhumanitarianforum.eu/

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Informationen: www.adra.org.

ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.

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ADRA Deutschland unterhält derzeit Projekte in 21 Ländern. © Grafik: ADRA Deutschland e. V.

Weltweite Projekte von ADRA Deutschland

Weiterstadt/Deutschland | 31.03.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA unterhält weltweit Projekte zum Wohl von Menschen. Derzeit sind es 38 Projekte in 21 Ländern.

Seit Gründung im Jahr 1987 hat ADRA Deutschland e.V. in über 40 Ländern mehr als 3.000 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt, berichtet das Hilfswerk. ADRA Deutschland ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Katastrophenhilfe und der gezielten Entwicklungszusammenarbeit unterhält. Neben diesen Tätigkeiten werde deutschlandweit die entwicklungspolitische Bildungsarbeit von ADRA Deutschland in Schulen und Kirchengemeinden koordiniert und für nachhaltige und soziale Projekte eingesetzt.

Über 30 Jahre Erfahrung
ADRA blickt auf über 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit zurück. Alle Projekttätigkeiten seien in die global gültigen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen eingebunden. ADRA arbeite mit der lokalen Bevölkerung partnerschaftlich daran, dass sich langfristig und nachhaltig die Lebenssituationen der Menschen verbessern. Nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ werde die lokale Bevölkerung von Beginn an in die Planung und Umsetzung der Projekte eingebunden und so befähigt und bestärkt, ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde und Gerechtigkeit wahrzunehmen.

Ob Wirbelstürme oder Erdbeben
Ob Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürren oder Erdbeben – ADRA Deutschland helfe weltweit Menschen in Not, um ihr Überleben zu sichern. Die Betroffenen erhielten Schutz, Lebensmittel und eine medizinische und psychosoziale Erstversorgung. Aufräumarbeiten würden unterstützt. In einer mittelfristigen Phase von sechs Monaten bis drei Jahren werde die Grundlage für einen Wiederaufbau gelegt. ADRA ist Gründungsmitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, um im Katastrophenfall schnell und gebündelt Hilfe leisten zu können.

Entwicklungspolitische Bildung und Freiwilligendienst
ADRA Deutschland legt auch Wert auf entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Veranstaltungen dienen dazu, die Öffentlichkeit über die Probleme und Herausforderungen in den Ländern des Globalen Südens aber auch des Globalen Nordens sowie über die Arbeit von ADRA zu informieren. Das Hilfswerk sieht seinen Auftrag in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit auch darin, die Verantwortung und Herausforderungen der Länder des Globalen Nordens aufzuzeigen.

Über den Freiwilligendienst „ADRAlive!“ können sich junge Menschen im In- oder Ausland für soziale Projekte einsetzen. Außerdem wird jährlich gemeinsam mit Aktionsgruppen in allen Bundesländern die Weihnachtspaketaktion „Kinder helfen Kindern!“ zugunsten von Schulkindern in Osteuropa organisiert und durchgeführt.

Projekte in 21 Ländern
Gegenwärtig unterhält ADRA Deutschland 38 Projekte in 21 Ländern für rund zwei Millionen Bedürftige. Dazu einige Beispiele aus der ADRA-Projektliste vom 1. Quartal 2024:

• Für ein grüneres Äthiopien. Seit 2018 baut ADRA einen neuen Ausbildungszweig im Bereich erneuerbare Energien auf. In vier zusätzlichen Berufsschulen bildet ADRA gegenwärtig 480 Jugendliche zu Solartechnikerinnen und -technikern aus. 16 Berufsschullehrkräfte erhalten eine Weiterbildung und Lernmaterialien stehen zur Verfügung.
• Der Maputo-Nationalpark in Mosambik gehört zu den artenreichsten Lebensräumen des Landes. Gemeinsam mit der „Peace Parks Foundation“ setzt sich ADRA für einen besseren Küstenschutz ein und hilft der lokalen Bevölkerung dabei, ihr Einkommen zu verbessern.
• In Mali und Burkina Faso lernen 27.615 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, ihre Ernteerträge durch neue Anbaumethoden und verbessertes Saatgut zu steigern.
• ADRA unterstützt 850 Hirtenfamilien im Norden Somalias mit Bargeld, um die Auswirkungen der jahrelangen Dürre abzufedern.
• Im Rahmen eines Bildungsprojekts hilft ADRA, gemeinsam mit „Save the Children“, 25.473 Kinder und Jugendliche in Somalia dabei, wieder eine Schule besuchen zu können.
• In Indien kümmert sich ADRA um 4.000 Geflüchtete aus Myanmar, die in den Bundesstaaten Manipur und Mizoram angekommen sind.
• Gemeinsam mit den Menschen in vier Regionen von Indonesien entwickelt ADRA ein Frühwarnsystem, um Familien besser vor Katastrophen zu schützen. Notfallpläne helfen zudem den Einwohnerinnen und Einwohnern im Ernstfall die richtigen Entscheidungen zu treffen.
• ADRA ist federführend im (Wieder-)Aufbau des Gesundheitssektors im Jemen. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll die Gesundheitsversorgung in Hudaydah und Hajjah verbessert werden.
• In zwei Provinzen in der Mongolei werden 500 Bauernfamilien Bio-Landwirte, um ihr Einkommen zu steigern und die Umwelt zu schonen.
• Nothilfe nach schwerem Erdbeben in Syrien. Das Projekt kommt 51.060 Menschen zugute.
• Menschenhandel in Thailand vorbeugen. In der Region um Chiang Rai hilft ADRA 6.900 Menschen. Kindern aus armen Familien werden die Schulkosten finanziert, um sie von der Zwangsarbeit fernzuhalten. Gefährdete Jugendliche sind an einem sicheren Zufluchtsort untergebracht. Dort können sie eine Schule besuchen und erhalten psychologische Hilfe. Schulungen informieren Familien und Behörden über die Gefahr von Menschenhandel.
• Hilfe für Flutbetroffene in Deutschland. ADRA unterstützt über 80 soziale Einrichtungen und lokale Helfergruppen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen finanziell und logistisch.
• Deutschland: Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine. Bisher kam die Hilfe knapp 5.000 Menschen zugute. Seit Kriegsbeginn organisierte ADRA mehr als 1.200 Unterbringungsmöglichkeiten für Familien aus der Ukraine.
• Winterhilfe im Osten der Ukraine. Im Rahmen dieses Projekts hilft ADRA 380 Familien gut durch den Winter zu kommen.

Weitere Projekte unter https://adra.de/wp-content/uploads/2024/02/2401_Projektliste_Q1_2024_FINAL-1.pdf.

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Informationen: www.adra.org.

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In Thailand bekommen Geflüchtete aus Myanmar eine schulische und berufliche Ausbildung. © Foto: ADRA Thailand

Vier Humanitäre Prinzipien der Projektarbeit von ADRA Deutschland

Weiterstadt/Deutschland | 31.03.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Weiterstadt/Deutschland | 22.03.2024 | APD │ Die humanitäre Hilfe findet meist in einem schwierigen Umfeld mit schlechter Sicherheitslage und hohem Zeitdruck statt. Daher sei es wichtig, dass sich die Projektarbeit an bestimmten Grundsätzen und Prinzipien orientiere, teilte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland in einer Projektinformation mit.

Zu den Schwerpunkten der humanitären Hilfe zählten die Bereiche Ernährung, Gesundheit, Wasser- und Sanitärversorgung und humanitärer Schutz, die Förderung humanitärer Bargeldhilfe sowie die Hilfe für Geflüchtete und Vertriebene. Diese Schwerpunkte fänden sich auch in der ADRA-Projektarbeit.

ADRA arbeite auf Basis des humanitären Völkerrechts, dessen humanitäre Prinzipien nach den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung entwickelt wurden. Diese vier humanitären Prinzipien bilden dabei die Grundlage:

Menschlichkeit
Das Prinzip der Menschlichkeit bedeutet, menschliches Leid zu lindern, soweit es möglich ist. Dabei soll den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht werden.

Neutralität
Das Prinzip der Neutralität untersagt es in Konflikten für eine Seite Partei zu ergreifen oder eine Partei zu bevorzugen. Dass Hilfsorganisationen sich neutral verhalten, ist notwenige Voraussetzung für die Sicherheit der humanitären Helferinnen und Helfer.

Unparteilichkeit
Das Prinzip der Unparteilichkeit besagt, dass sich die Hilfe allein nach der Bedürftigkeit richtet. Als christliche Hilfsorganisation stehe bei ADRA der Mensch mit seiner Not im Mittelpunkt, ungeachtet des Alters, des Geschlechtes, der ethnischen Herkunft, Nationalität, der Weltanschauung oder Religionszugehörigkeit. Gleichstellung und Inklusion seien wichtige Aspekte in der Arbeit.

Unabhängigkeit
Das Prinzip der Unabhängigkeit zieht eine Trennlinie zwischen humanitären Zielen einerseits und politischen, militärischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Zielen andererseits. Das Ziel der humanitären Hilfe ist es, Leben zu retten und Leid zu lindern.

Mehr zu den ADRA-Arbeitsprinzipien: https://adra.de/ueber-uns/wie-wir-arbeiten

Mehr zu den Projekten von ADRA-Deutschland: https://adra.de/projekte

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Informationen: www.adra.org.

ADRA Deutschland e. V.
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein, mit Sitz in Zürich und der Zentrale in Aarau. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) zertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch.
Zu den Leitlinien der Projektarbeit von ADRA Schweiz:
https://www.adra.ch/ueber-adra/unsere-leitlinien/

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Filmemacher und Drehbuchautor Christoph Silber (Foto aus dem Jahr 2014). © Foto: Von Csilber - Own camera, 2014, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32023985

Grimmepreis für Filmemacher Christoph Silber

Marl/Deutschland | 31.03.2024 | APD | Personen

Der Drehbuchautor, Filmemacher und bekennende Christ Christoph Silber erhält den Grimme-Preis für seine Serie „Sam, ein Sachse“. Das berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA. Die Verleihung findet am 26. Mai im Stadttheater in Marl statt. „Die Serie besticht durch einen Reichtum an Ideen“, begründet die Jury die Ehrung.

Den „Serienschöpfern und ihrem sensationellen Ensemble“ sei es gelungen, „auf ganz unterschiedliche Weise von Unterdrückung, Zugehörigkeit und Selbstermächtigung“ zu berichten. Ausserdem sei es die erste grosse afrodeutsche Serie, „die schon so lange überfällig war“. Sie ist seit letztem Jahr beim Streamingdienst Disney+ erhältlich.

Auf Brooklyn Brücke in New York zu Gott gefunden
Der in den USA lebende Christoph Silber hat sich wiederholt öffentlich über seinen Glauben geäussert. Mitten auf der Brooklyn Brücke in New York habe er sich 1999 durch eine besondere Begegnung mit einem Obdachlosen entschieden, Christ zu werden, sagte Silber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA im Jahre 2004. „In diesem Moment war mir klar, dass es Gott gibt“, so Silber. Daraufhin liess er sich in Memphis (Bundesstaat Tennessee) taufen und schloss sich einer adventistischen Kirchgemeinde an. Im Jahre 2008 rief der 52-Jährige ein Gebetsfrühstück bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin (Berlinale) ins Leben. Aufgewachsen ist Silber in einer Künstlerfamilie in Berlin-Prenzlauer Berg. Zurzeit wohnt er im US-Bundesstaat Georgia.

Weitere Auszeichnungen
Silber erhielt bereits mehrere Auszeichnungen. Für „Nordwand“ gewann er 2008 den Preis der Deutschen Filmkritik für das Beste Drehbuch. 2009 erhielt er für einen „Tatort“ den Adolf-Grimme-Publikumspreis. Ausserdem hat er am Drehbuch für „Good Bye, Lenin“ – mehrfach preisgekrönt mit dem Deutschen und Europäischen Filmpreis im Jahre 2003 – mitgewirkt und das Drehbuch zu dem mit dem Internationalen Emmy im Jahre 2013 ausgezeichneten Film „Das Wunder von Kärnten” geschrieben. (Siehe dazu https://apd.media/news/archiv/9469.html) Gemeinsam mit dem New Yorker Filmemacher Stefan Schaefer schrieb und produzierte Silber 2010 den Film „My Last Day Without You“ (deutscher Titel: „Nie mehr ohne dich“) mit Nicole Beharie und Ken Duken. Ausschnitte des Films dienten bei der adventistischen Veranstaltungsreihe „glauben einfach“ im Herbst 2011 als Einstieg in die einzelnen Abendveranstaltungen, die an rund 430 Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz stattfanden und die als gleichnamige TV-Serie auch auf Hope TV ausgestrahlt wurde.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: Die Traumwandler. Wie China und die USA in einen neuen Weltkrieg schlittern

Ostfildern/Stuttgart | 31.03.2024 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: Josef Braml / Mathew Burrows: Die Traumwandler. Wie China und die USA in einen neuen Weltkrieg schlittern; Verlag C.H. Beck, München 2023; 198 Seiten; Paperback: 18 Euro; 27,90 CHF; E-Book: 12,99 Euro; ISBN-10: 3406807194 / ISBN-13: ‎ 978-3406807190

Ostfildern/Stuttgart | 03.03.2024 | APD │ Wir traumwandeln gerade durch die internationale Politik und das Ende ist ungewiss. Die Autoren Josef Braml und Mathew Burrows warnen in ihrem neuen Buch vor dem weltpolitischen Taumel in einen neuen Weltkrieg. „Chimerica“ ist vorbei, der Juniorpartner wird erwachsen und will eigenständig handeln. Die Folge: Der Westen befindet sich mit China auf Kollisionskurs und es fällt beiden Partnern zunehmend schwerer, rationale Entscheidungen zu treffen. Der zunehmende Nationalismus lasse internationale Interessen, wie die Weltarmut oder den Klimawandel, zugunsten von Eigeninteressen zurücktreten. Um die angespannte Weltlage besser zu verstehen, entwerfen die Autoren drei mögliche Zukunftsszenarien. Ihr Aufruf ist ein Weckruf: Aufwachen, die Naivität und den Idealismus beiseitelegen und die Realität konstruktiv zum Wohle der nächsten Generation gestalten.

Zum Buch
Auf fast 200 Seiten beschreiben die beiden Experten drei mögliche Szenarien. Prolog, Einführung und Fazit rahmen die Ausführungen ein. Das erste Kapitel ist dem schlechten Szenario gewidmet. Die Bipolarität verfestigt sich und ein neuer kalter Krieg mit massiven Wohlstandsverlusten beherrscht das Weltgeschehen. Kapitel zwei beschreibt das hässliche Szenario und skizziert die Möglichkeit eines dritten Weltkrieges. Auslöser könnte ein Angriff auf Taiwan sein. Kapitel drei beschreibt das gute Szenario, das auf Diplomatie, erneuerte Globalisierung und Zusammenarbeit setzt. Kapitel vier spricht die Realität an, der sich alle Akteure stellen müssen, um eine lebenswerte Zukunft zu gestalten: Russland muss den Krieg beenden, der Klimawandel muss bekämpft werden, die Wirtschaftsordnung muss stabilisiert werden und der Westen muss wieder stärker werden.

Als Rahmenhandlung werden die Ereignisse des Ersten Weltkrieges herangezogen, die mit dem Tod des Erzherzogs Franz Ferdinand 1914 in Sarajewo begannen. Die Autoren folgen der These des Historikers Christopher Clark: Damals schlafwandelte man durch militärische Zwänge, aggressive Risikobereitschaft, falsche Erwartungen und Fehleinschätzungen in den Ersten Weltkrieg. Genau diese fatale Mischung der Realitätsferne sei auch heute das Problem, zumal die Welt ungleich komplexer geworden sei. „Die Geschichte mag sich nicht wiederholen, aber sie könnte sich reimen, sollten die rivalisierenden Weltmächte von heute in einen Krieg hineinschlittern“ (S. 11). Um ein erneutes Traumwandeln zu vermeiden, müssten die „idealistischen Köpfe, [die] nach dem zweiten Einmarsch Russlands in die Ukraine seit Februar 2022 aus ihren postsowjetischen Tagträumen“ (S. 11) erwachten, nun erkennen, dass sie in Bezug auf China in den nächsten Albtraum unterwegs sind.

Nach Marx spiele sich die Geschichte zuerst als Tragödie ab und wiederhole sich als Farce. Es benötige also visionäre und vorausschauende Strategien, um eine erneute Katastrophe zu vermeiden. Allerdings weisen die gescheiterten diplomatischen Beziehungen, die fatalistische Stimmung unter den Eliten und die Eskalationsbereitschaft der Nationalstaaten in eine andere Richtung. Die globale Konjunkturabschwächung heize den Nationalismus an, und der von der Corona-Pandemie gesteigerte Verlust des inneren Zusammenhaltes der Gesellschaft werde weiter abnehmen. Klimawandel und Krieg erschweren die Lage und würden entfernt an die vier Reiter der Offenbarung erinnern: Eroberung, Armut, Hunger und Tod. Die Apokalypse bliebe nur aus, wenn die Menschheit dazulerne.

Zur Sache
Das Buch ist klar in der Aussage, übersichtlich und gut gegliedert. Man erkennt, dass beide Autoren ausgewiesene Kenner das Materie sind. Braml ist USA-Experte und Direktor eines einflussreichen Think Tanks. Burrows hat lange Jahre in führenden Positionen für das CIA und für den National Intelligence Council (NIC) gearbeitet. Der transatlantische Blick bereichert den Band. Viele Zahlen, Einblicke in die Finanzpolitik und wirtschaftliche Hintergründe begleiten die Ausführungen. Trotzdem bleibt das Buch für den Laien lesbar. Eine nicht flüssige Übersetzung erschwert allerdings die Gedankenführung. Dem Szenariogedanken geschuldet ist der häufig verwendete Konjunktiv, der gegen Ende etwas ermüdend wirkt.

Der Vergleich der Situation vor dem Ersten Weltkrieg mit der heutigen ist beeindruckend, wird aber im Buch nicht weiter ausgeführt. Allein der Aufruf zum Aufwachen hat etwas Dramatisches, das den Ausführungen Dringlichkeit verleiht. Hier werden diffuse Ängste vor einem möglichen dritten Weltkrieg konkret. Auch der Satz: „Es ist gut möglich, dass die chinesisch-amerikanischen Spannungen nicht sofort verschwinden werden. Eine gehörige Portion Glück dürfte nötig sein, um die zunehmende Eskalationsgefahr einzudämmen“ (S. 93), lässt nichts Gutes erahnen. Also aufwachen und realisieren: Die Apokalypse könnte näher sein, als uns lieb ist.

Claudia Mohr

Die Rezension kann unter diesem Shortlink als Dokument heruntergeladen werden: https://t.ly/7yEHc

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