Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 9/2024 - SEPTEMBER 2024 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 9/2024 - SEPTEMBER 2024

Kundgebung «Verfolgung.jetzt» auf dem Bundesplatz in Bern. © Foto: Sun Foto

Rund 1000 Menschen protestierten in Bern gegen massive und zunehmende Christenverfolgung

Zürich/Schweiz | 01.10.2024 | APD | Schweiz

Vor dem Bundeshaus in Bern erinnerten am 31. August ein symbolisiertes Massengrab und ca. 1.000 Teilnehmende der Kundgebung «Verfolgung.jetzt» an die global zunehmende Verfolgung aus religiösen Gründen, insbesondere von Angehörigen des Christentums.

Laut der Medienmitteilung der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) berichteten auf dem Bundesplatz zwei Betroffene, die in ihrem Heimatland wegen ihres Glaubens verfolgt worden sind, wie es ihnen ergangen ist. Der Iraner Amin Afsharnaderi wurde wegen seinem Glauben als Christ zweimal inhaftiert, verhört, beleidigt, gedemütigt sowie unter Druck gesetzt, seinen Glauben aufzugeben und andere Christen zu verraten. «Christen im Iran leben unter ständigem Druck und Angst. Sie verlieren ihre Jobs oder ihren Besitz aufgrund ihres Glaubens», so Afsharnaderi.

Die beiden riefen die Anwesenden auf, sich als Einwohnerinnen und Einwohner eines freien Landes für Verfolgte aufgrund des Glaubens in aller Welt einzusetzen: durch Gebet, die Einladung von Verfolgten in die lokale Kirche, politischen Druck auf Regierungen, die Menschenrechte verletzen, oder die Unterstützung von Organisationen, die sich für Religionsfreiheit engagieren.

Nationalrat Laurent Wehrli, der auch zu den Kundgebungsteilnehmenden sprach, lässt sich gemeinsam mit einigen Parlamentskollegen regelmässig über die Situation von Christinnen und Christen in verschiedenen Ländern informieren und wird bei den betreffenden Botschaften vorstellig. «Zwischen 2019 und 2023 wurde fast die Hälfte unserer Bitten zumindest teilweise erfüllt. Von 54 Gefangenen, für die wir uns eingesetzt hatten, wurden 24 vorzeitig freigelassen», so Wehrli.

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Screenshot der Webseite Gemeindeakademie. © Foto: Adventisten DSV

Videos der Gemeindeakademie der Adventisten in der Schweiz sind online

Zürich/Schweiz | 01.10.2024 | APD | Schweiz

Die Gemeindeakademie der adventistischen Freikirche in der Schweiz organisiert jährlich ein Forum. Der Event, der allen interessierten Personen offensteht, will den Glauben fördern sowie den Austausch zwischen Glauben, Wissenschaft und Leben anregen.

Das Forum wurde 1984 gegründet und will zu einem respektvollen Umgang mit Andersdenkenden und Andersgläubigen beitragen. Es bietet Raum für Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Haltungen und Erfahrungswelten. Themen aus den Bereichen Glauben, Theologie, Adventismus, Sozialethik, Medizin, Politik und Psychologie werden aus dem Blickwinkel des Glaubens behandelt.

Die Referate und weitere Beiträge der Foren von 2023 und 2024 sind nun neu auf dem YouTube-Kanal der Gemeindeakademie allen frei zugänglich.
https://www.youtube.com/@gemeindeakademie/videos

Forum 2023: Inspiration 2.0 - Gotteswort und Menschenwort
Eine Themenauswahl:
• Das Geheimnis des Wortes Gottes
• Theorien der Inspiration
• Die menschliche Seite der Bibel
• Umgang mit schwierigen Bibelstellen
• Biblische Gottesbilder zeitbedingt oder zeitlos
• Denkender Glaube - gläubiges Denken

Forum 2024: Einigkeit trotz Vielfalt - Was uns als Gemeinde zusammenhält
Eine Themenauswahl. Einige Referate des Forums 2024 sind auch auf Englisch aufgezeichnet worden.
• Einigkeit trotz Vielfalt – Strategien der Urgemeinde
• Zwischen Vielfalt und Einheit – Wie viel Vielfalt verträgt die Gemeinde?
• Situationen und Herausforderungen für die Gemeinde der Gegenwart
• An den Rand gedrängt in der Gemeinde
• Was hält uns bei aller Vielfalt als Gemeinde zusammen?

Forum 2025 | 25.04.2025 - 27.04.2025 | Rickenbach/BL
«Present Truth» | Wahrheit für heute - zwischen Beständigkeit und neuen Erkenntnissen
Prof. Rolf Pöhler, der zur Thematik „Veränderungen in der adventistischen Theologie“ eine Studie mit dem Titel „Dynamic Truth“ publiziert hat, wird einer der Referenten sein.

Anmeldung und Informationen zum Forum 2025:
https://adventisten.ch/events/events-erwachsene/#event-87898

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ADRA-Freiwillige an der Arbeit. © Foto: ADRA Schweiz

Videorückblick zur ADRA-Freiwilligenwoche in Zollbrück im Emmental

Aarau/Schweiz | 01.10.2024 | APD | Schweiz

Vom 11. bis 23. August hat ADRA Schweiz in Zollbrück im Emmental zwei Freiwilligenwochen durchgeführt. Die Freiwilligen haben einer Familie beim Innenausbau ihres Hauses geholfen, das durch einen Brand zerstört worden war.

Das Wohnhaus dient als Wohnheim einer sozialpädagogischen Institution in Verbindung mit einem landwirtschaftlichen Betrieb. Hier finden fünf Menschen ein Zuhause sowie die Möglichkeit einer Ausbildung im Bereich Landwirtschaft bzw. einen geschützten oder therapeutischen Arbeitsplatz, schreibt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz. Die freiwilligen Frauen und Männer haben Holzarbeiten erledigt, Wände verputzt und Gartenarbeiten ausgeführt.

Der kurze, kommentarlose Videorückblick gibt einen Einblick in die geleisteten Arbeiten:
https://www.youtube.com/watch?v=wJ7PyEx6gzg&t=2s

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet und hat zehn Angestellte. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein, mit Sitz in Zürich und der Zentrale in Aarau. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) zertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch.

ADRA International – ein weltweites Netzwerk nationaler Hilfsorganisationen
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 in den USA gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA International ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International ist einerseits ein weltweites Netzwerk mit über 108 eigenständigen nationalen Büros und rund 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden, andererseits ist das nationale ADRA Büro der USA Teil von ADRA International. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.
https://adra.org/

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Die neuen Studentinnen und Studenten des TSC beim Studienstart 2024. © Foto: Michael Gross, TSC

Start ins Studium am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc)

Bettingen/Schweiz | 01.10.2024 | APD | Schweiz

Das Theologische Seminar St. Chrischona (TSC) in Bettingen/BS ist mit 36 neuen Studentinnen und Studenten ins Studienjahr 2024/25 gestartet. Hinzu kommen 17 neue Gasthörerinnen und Gasthörer.

75 Prozent der neuen Studierenden kommen aus dem Beruf
Laut der tsc-Medienmitteilung kommen auch 2024 rund die Hälfte der Studierenden aus der Schweiz und die andere Hälfte aus Deutschland. Ausserdem sind China, Nigeria und Liechtenstein als Nationalitäten vertreten. 75 Prozent der Neuen waren vor dem Studium berufstätig, beispielsweise als Bankkaufmann oder Rechtsanwältin. Das restliche Viertel kommt mit Abitur oder Matura direkt von der Schule. Die Gemeindeverbände, aus denen die Neuen stammen, sind unter anderem die Viva Kirche Schweiz (ehemals Chrischona), Freie evangelische Gemeinde FEG Schweiz, FEG Deutschland, die Heilsarmee und das Evangelische Gemeinschaftswerk. «Diese Statistiken bestätigen unsere langjährigen Trends und die Bedeutung der Partner im TSC-Netzwerk», ordnet Rektor Dr. Benedikt Walker ein.

Fernstudiengang Theologie hat die meisten Neuen
Das Studienangebot mit den meisten neuen Studierenden ist erstmals der Bachelorstudiengang Kommunikative Theologie im Fernstudium. Zehn neue Studierende haben sich dafür entschieden.

Tipps und Übungen fürs geistliche Leben
Vor dem Start des Studiums lernte sich die neu zusammengesetzte Studiengemeinschaft bei den Eröffnungstagen näher kennen. Anregungen für ein gelingendes geistliches Leben erhielt sie von Bruder Thomas und Bruder Sven von den Christusträgern.

Personelle Veränderungen im Dozentenkollegium
Neu gestartet ist zum Studienjahr 2024/25 auch Peter Schneeberger als Dozent für Praktische Theologie. Der Präsident des Dachverbands Freikirchen.ch unterrichtet Führungskompetenz sowie Mitarbeiterführung und Coaching. Seine 50-Prozent-Dozentenstelle wird von der FEG Schweiz finanziert. Die von der Vereinigung Freier Missionsgemeinden VFMG finanzierte Dozentenstelle hat neu Corina Frank inne. Sie war bereits als Gastdozentin im Fernstudium tätig und übernimmt neben dem Online-Kurs Griechisch noch die Einführung in die Evangelische Theologie und Spiritualität.

Eine Stabübergabe gab es im Amt des Stellvertretenden Rektors: Claudius Buser hat sein Pensum reduziert und dieses Amt nach vielen Jahren an Dr. Dr. Beat Schweitzer abgegeben. Der Studiengangsleiter Kommunikative Theologie wird als neuer Stellvertretender Rektor den Rektor künftig noch enger unterstützen.

Theologisches Seminar St. Chrischona
Seit 1840 hat das Theologische Seminar St. Chrischona mehr als 6.500 Christen theologisch ausgebildet. Das Studienangebot umfasst die Bachelorstudiengänge Kommunikative Theologie (Präsenz- und Fernstudium), Theologie & Pädagogik und Theologie & Musik sowie den Jahreskurs.

Mehr Informationen zum tsc: www.tsc.education

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Das Krankenhaus Waldfriede ist Teil eines Gesundheitsnetzwerks in Berlin. © Foto: Krankenhaus Waldfriede

Adventistisches Krankenhaus in Berlin erneut unter den besten der Welt

Berlin/Deutschland | 01.10.2024 | APD | International

Das Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf wurde sowohl von der US-amerikanischen Zeitschrift „Newsweek“ als auch vom F.A.Z.-Institut als eines der besten Krankenhäuser ausgezeichnet.

Zum vierten Mal in Folge ist das Krankenhaus Waldfriede von der renommierten Zeitschrift Newsweek als eines der besten Krankenhäuser der Welt ausgezeichnet worden. In der aktuellen Studie „World's Best Hospitals“ gehört Waldfriede damit auch im Jahr 2024 zu den 2.000 führenden Krankenhäusern der Welt.

Darüber hinaus wurde das Krankenhaus erneut vom Institut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) als eines der besten Krankenhäuser in Deutschland ausgezeichnet – ebenfalls zum vierten Mal in Folge. Zudem wurden diesem Jahr mehrere Ärzte des Krankenhauses Waldfriede als TOP-Ärzte in die Gesundheitsliste des Magazins FOCUS aufgenommen.

„Diese Bewertungen spiegeln das Vertrauen der Patienten in unser Krankenhaus Waldfriede und in die Kompetenz unserer Ärzte wider, sagt der Geschäftsführer des Krankenhauses, Bernd Quoss. Im Mittelpunkt des Dienstes stehe immer der einzelne Mensch. Als christliches Krankenhaus präge die die Liebe zu Gott und den Menschen alle Bemühungen, Menschen zu heilen und sie auch in schwierigen Lebensphasen zu begleiten, so Bernd Quoss.

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede in Berlin Zehlendorf wurde 1920 gegründet und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 150.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV) und Kooperationspartner des adventistischen Krankenhausverbundes Advent Health in den USA.

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine psychiatrisch-psychosomatische Tagesklinik, eine Sozialstation, die Akademie zur Ausbildung von Pflegefachkräften, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum „PrimaVita“, die Privatklinik Nikolassee, eine Kindertagesstätte und das „Desert Flower Center“ gehören. Das Netzwerk Waldfriede ist der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Informationen: www.krankenhaus-waldfriede.de.

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 23. Europäischen SDA -Treffen in Dänemark. © Foto: Kinship Europa

23. Europäisches Treffen von queeren Adventisten in Dänemark

Basel/Schweiz | 01.10.2024 | APD | International

Vom 4. bis 9. September fand auf dem Tagungs- und Freizeitgelände «Himmerlandsgården» der dänischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten das diesjährige europäische Treffen von LGBTQ+-Adventisten mit rund 60 Teilnehmenden statt.

SDA-Kinship Europe
Organisiert wurde das europäische Treffen in Dänemark von SDA Kinship Europe. Es handelt sich dabei um den europäischen Zweig von Seventh-day Adventist Kinship International, Inc., der 1978 in den USA von queeren Gläubigen mit dem Ziel gegründet wurde, für alle Adventisten aus dem Regenbogenspektrum eine offene und wohlwollende Anlaufstelle zu sein, mit Verständnis für die spezifischen Herausforderungen ihres Lebens.

Zum Treffen, an dem rund 60 Personen aus acht europäischen Staaten sowie wenige Gäste aus den USA teilnahmen, schreiben die Organisatoren in einem Bericht: «In christlicher Gemeinschaft wurde freundschaftlicher und seelsorgerlicher Austausch gepflegt, die Bibel studiert, Andachten gehalten, ein Gottesdienst gefeiert, in Interviews Erfahrungen erzählt, gesungen, gebetet, gegessen und gelacht».

Hauptreferent der Tagung war der dänische Theologe Kjeld Renato Lings (PhD), der sich als Sprach- und Bibelwissenschaftler jahrelang «sorgfältig mit der Auslegung jener biblischen Texte beschäftigt hat, die seiner Einsicht nach bis heute von vielen Bibelleserinnen und -lesern irrtümlicherweise auf Menschen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung übertragen werden», heisst es im Bericht. Er selbst habe während seiner Forschungstätigkeit gestaunt, wie stark beispielsweise die heutige sexualisierte Interpretation der Sodom Erzählung (1. Mose 19) von der hellenistischen und mittelalterlichen Auslegungstradition geprägt und überlagert sei und wie wenig der nähere und weitere Kontext der hebräisch-biblischen Tradition dazu zur Kenntnis genommen werde.

Die Tagesandachten und die Predigt im Sabbatgottesdienst hielt die schwedische Pastorin Karin Wieczorek. Sie dient seit 10 Jahren der adventistischen Kirchgemeinde von Jönköping, die sich in einer der am stärksten säkularisierten Gesellschaften Europas befindet. In ihrer Adventgemeinde bestehe eine grosse Vielfalt an ethnischen, kulturellen und sprachlichen Gruppen. Sie seien dabei das «iCOR»-Konzept, ein Instrument der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für eine werteorientierte Gemeindeentwicklung (https://icor.church/de/), umzusetzen, so die Pastorin. Sie habe mit ihrer Gemeinde einen Lernprozess durchlaufen, insbesondere seitdem sie sich auch den seelsorgerlichen und zwischenmenschlichen Herausforderungen von Personen aus dem Regenbogenspektrum in ihrem eigenen Umfeld gestellt hätten.

Erlebnisberichte von queeren Adventisten und Adventistinnen
Besonders bewegend seien die Erlebnisberichte gewesen, in denen Teilnehmende von ihren Herausforderungen und auch ermutigenden Erfahrungen im Glauben aus ihrem Umfeld schilderten, wie es im Bericht heisst. Demnach habe eine Teilnehmerin gesagt: «Nach wie vor erleben queere Geschwister, Kinder und Jugendliche in vielen Kirchgemeinden kühle Distanzierung und sogar offene Ablehnung und Verurteilung, sobald bekannt wird, dass ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität von jener der Mehrheit abweicht. Das müsste nicht sein».

Auf die Frage, was er aus diesem Wochenende mitnähme, sagte ein Teilnehmer, der zum ersten Mal an einem solchen Treffen dabei war: «Ich sitze da und muss einfach immer wieder weinen, weil ich diese wertschätzende Zugehörigkeit so noch nie erlebt habe».

Ein Gast hielt fest: «Ich bin beeindruckt, mit welcher Ernsthaftigkeit und welchem Tiefgang hier die Bibel studiert und geistliche Fragen diskutiert werden.»

Seventh-day Adventist Kinship International
Laut Selbstdarstellung ist SDA Kinship eine private unterstützende Organisation für aktive und ehemalige Siebenten-Tags-Adventisten aus dem LGBTQ+-Spektrum. Sie wurde 1978 in den USA mit dem Ziel gegründet, lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, asexuellen und intersexuellen Menschen und ihren Angehörigen eine sichere spirituelle und soziale Gemeinschaft zu bieten. Sie hat heute rund 4.800 Mitglieder in über 60 Ländern. SDA ist «eine international tätige private adventistische Selbsthilfeorganisation. Sie begleitet und unterstützt auch in Europa queere Adventisten und Adventistinnen, ehemalige Mitglieder der Freikirche und ihre Angehörigen. Die Organisation wächst kontinuierlich, auch die Zahl von unterstützenden, nichtqueeren Mitgliedern („Allies“) nimmt stetig zu. SDA Kinship bietet queeren Adventisten und Adventistinnen einen geschützten Begegnungsraum, ermutigt sie im christlich-adventistischen Glauben und macht regionale und digitale Angebote zu spezifischen Herausforderungen ihres alltäglichen Lebens.

SDA Kinship entstand aus der Not queerer Menschen, die am Versuch sich zu ändern oder in gegengeschlechtlichen Beziehungen gescheitert waren. Viele haben sich in ihren Gemeinden und Familien aus Angst vor Verurteilung und Ablehnung jahrelang versteckt und verstellt. Manche sind dabei an Leib und Seele erkrankt oder lebten unter Dauerstress, der sie bis zur Erschöpfung auslaugte. Wer das als unehrlich empfundene Versteckspiel beenden wollte und sich outete, sah sich in manchen Familien und vielen Gemeinden mit harter Ablehnung und Ausgrenzung konfrontiert. Viele sind so an ihrer Gemeinde, ihrem Glauben und an Gott verzweifelt und als Schatten ihrer selbst einen einsamen Lebensweg gegangen. Viele haben die Gemeinde verlassen. Manche haben ihrem Leben ein Ende gesetzt», heisst es in einer Selbstdarstellung der Organisation.

Mehr Informationen zu SDA Kinship:
Website: https://www.sdakinship.org/de/
Kontaktadresse: kinshipDACH@sdakinship.org

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Freiwillige der ASM-Taskforce, die rund 250 Evakuierte in der adventistischen Schule in Beirut betreuen. © Foto: Dr. Elias Choufani

Adventistische Schule in Beirut öffnet Türen für 250 Vertriebene aus dem Südlibanon

Beirut/Libanon | 01.10.2024 | APD | International

Die adventistische Schule in Mouseitbeh (ASM), Beirut, öffnete ihre Türen für 35 vertriebene Familien, rund 250 Personen, aus dem Krisengebiet im Südlibanon. Die Schule sei voll ausgelastet und die Ressourcen würden knapp, sagte Dima Choufani, Leiterin der ASM-Taskforce.

„Wir sind müde und überfordert, aber entschlossen, weiter zu helfen“, so Dima Choufani. Der Konflikt, der im Oktober letzten Jahres begann, hat sich in den letzten Wochen verschärft, und es kam zu zahlreichen Zwischenfällen in verschiedenen Teilen des Libanon, darunter in vielen Städten im Süden, im Bekaa-Tal, in Teilen der südlichen Vororte von Beirut und in anderen Orten. Die Bewohner dieser Gebiete mussten fliehen. Das Vermächtnis der Schule, Zuflucht zu gewähren, reicht bis in das Jahr 1978 zurück, und es folgten ähnliche Krisen in den Jahren 1982, 1996, 2006 und jetzt im Jahr 2024. Dieser Erfahrungsschatz hat sich angesichts der aktuellen Notlage als unschätzbar wertvoll erwiesen, schreibt die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung für den Mittleren Osten und Nordafrika (MENA).

Seit dem Ausbruch des Konflikts hat die Schule eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Situation aufmerksam beobachtet und auf der Grundlage ihrer bisherigen Erfahrungen mögliche Massnahmen erarbeitet hat.

Die Situation der Menschen sei herzzerreissend, so Dr. Choufani, ASM-Direktor. Viele hätten ihre ganze Familie verloren, weil ihre Häuser oder Dörfer bombardiert wurden. Sie seien mit dem Verlust von Angehörigen, Häusern und ihrer gesamten Lebensweise konfrontiert.
„Die Betreuung der Familien erfordert besondere Aufmerksamkeit in der Nacht, denn dann sind sie alle versammelt und ihre Bedürfnisse sind am offensichtlichsten. Wir tun unser Bestes, aber die Bedingungen sind alles andere als ideal. Sie duschen mit Eimern, weil wir keine richtigen Duschmöglichkeiten haben. Es gibt keine Privatsphäre. Sie essen Fertiggerichte, weil das Gebäude nicht über eine Küche verfügt“, so Dr. Choufani, ASM-Direktor.

Die Reaktion der Schulgemeinschaft sei bemerkenswert: Lehrer, Mitarbeiter, Eltern, Schüler und Ehemalige haben sich bereit erklärt, zu helfen. Ein Grossteil dieser Hilfe kam durch persönliche Initiativen der Verwaltungsmitglieder zustande, die sich an Freunde, Familienangehörige und Klassenkameraden gewandt haben. Diese Mund-zu-Mund-Propaganda hat eine Kette der Unterstützung geschaffen, die derzeit sicherstellt, dass die Grundbedürfnisse der Familien erfüllt werden, heisst es im Bericht der MENA

Zur Webseite der Adventist School in Mouseitbeh (ASM): https://mass.edu.lb/

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Tätigkeiten von Freikirchen: Kinder- Jugend- und Seniorenarbeit, Krankenbesuche etc. © Foto: Dachverband Freikirchen.ch

Freikirchen erfreut: Bundesrat überprüft Spendenabzugsfähigkeit

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 01.10.2024 | APD | Freikirchen

Der Nationalrat hat am 29. September das Postulat «Abzugsfähigkeit von Spenden an Vereine mit gemischten Zwecken» angenommen. Der Bundesrat wird damit beauftragt, die verschiedenen Handhabungen der Spendenabzugsfähigkeit zu untersuchen.

Das Postulat wurde von Marc Jost (NR BE), der Mitglied der Evangelischen Volkspartei (EVP) ist, eingebracht. Als zuständige Behörde muss das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) eine entsprechende Vorlage ausarbeiten. Die Freikirchen erhoffen sich laut dem Dachverband Freikirchen.ch eine Klärung von «Kultus» und «gemeinnützig.

Seelsorge, Kinderwochen, Sommerlager, Eheberatung, Seniorenarbeit
Freikirchen bieten eine breite Palette von gemeinnützigen Tätigkeiten an: Sie gehen von Seelsorge und Besuchsdienst über Kinderwoche und Sommerlager bis hin zu Angeboten für Ehe und Familie und der Seniorenarbeit. Der christliche Glaube und die Nächstenliebe sind dabei selbstverständliche Motivationsfaktoren für diese Angebote.

Im Kanton Bern sagen die Steuerbehörden dazu: «Wenn eine Tätigkeit (auch) die Pflege und Förderung bzw. Stärkung des Glaubens zum Ziel hat, ist sie klar religiös ausgerichtet und dient nicht mehr ausschliesslich dem Allgemeininteresse. Ist eine Trennung von diesen kultischen Aspekten nicht möglich oder nicht gewünscht, gilt die entsprechende Tätigkeit als kultisch.» Das zeigt, dass es für Spenderinnen und Spender in der Schweiz zunehmend schwieriger, ihre Zuwendungen an Vereine mit gemischten Zwecken von den Steuern abzuziehen. Spenden an Landeskirchen können problemlos von den Einkommenssteuern abgezogen werden.

Ungleichbehandlung diskriminierend?
Diese Benachteiligung widerspricht der Gleichbehandlung und ist eine Benachteiligung der nicht anerkannten Religionsgemeinschaften, schreibt der Dachverband in einer Medienmitteilung. Im Kanton Bern ist die Situation mit dem Landeskirchengesetz eine noch stärkere Ungleichbehandlung. In einer Begleitgruppe eines Departementes des Kanton Berns wird diskutiert, ob es nicht sogar dem Diskriminierungsverbot der Bundesverfassung widerspricht. Sie ist dem kantonalen Gesetz übergeordnet. Eine Bevorzugung von einzelnen Glaubensgemeinschaften allein aufgrund ihrer Konfession ist problematisch. Das ist im Kanton Bern und im Kanton Zürich gegeben, wo die Landeskirchen eine eigene Gesetzgebung haben.

Kultus oder gemeinnützig?
Das Postulat hat für die Freikirchen in der Schweiz grosse Bedeutung: «Aus unserer Sicht müsste die Grundsatzfrage geklärt werden, was Ausschliesslichkeit bei der Gemeinnützigkeit bedeutet und warum eine religiöse Haltung und die Äusserung dieser Haltung automatisch dazu führt, dass eine Tätigkeit kultisch ist», erklärt Peter Schneeberger, Präsident des Dachverbands Freikirchen.ch, und weiter: «Wenn jemand eine politische oder auch freidenkerische Äusserung bei einer Tätigkeit vertritt, dann ist das nicht kultisch. Diese Praxis führt zu einer Benachteiligung der kultischen Tätigkeiten und stimmt nicht mehr überein, dass Weltanschauungen gleichbedeutend behandelt werden. Eine Tätigkeit, die dem Allgemeininteressen dient, verliert ihren gemeinnützigen Zweck nicht schon deswegen, weil sie aufgrund einer religiösen Überzeugung ausgeübt wird.»

«Motivation dahinter kann und darf unterschiedlich sein»
Entgegen der Auffassung der Steuerverwaltung Kantons Bern macht die Einbindung von Glaubensfragen, das Sprechen eines Gebets oder das Singen eines Liedes mit christlichem Inhalt aus einem Seniorenbesuch noch keinen Gottesdienst. Dem pflichtet auch der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr bei. So sagte er, als die die Sicherheitsdirektion an drei Organisationen insgesamt 150.000 Franken ausrichtete, um Frauen zu unterstützen, aus der Prostitution auszusteigen: «Für mich spielt es keine Rolle, ob einzelne Organisationen einen christlichen Hintergrund haben oder nicht. Entscheidend ist, dass sie Frauen dabei helfen wollen, ein selbstständiges Leben zu führen. Dieser Ansatz soll stets gegeben sein, die Motivation dahinter kann und darf unterschiedlich sein.»

Zum Wortlaut des Postulats von Marc Jost:
www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243708

Freikirchen Schweiz
Freikirchen.ch ist der Dachverband der Freikirchen und christlicher Gemeinschaften in der Schweiz. Er ist gemäss Selbstdarstellung ein nationaler Kirchenverband mit 20 freikirchlichen Bewegungen aus der Deutschschweiz, zu denen über 750 örtliche Kirchen mit ihren diakonischen Werken gehören. Zusammen mit dem Réseau évangélique suisse (RES) vertreten die Freikirchen in der Schweiz rund 1.000 Kirchen. Neben der Schweizer Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche Schweiz versteht sich der Dachverband Freikirchen.ch als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz und als Sprachrohr für die gemeinsamen Anliegen der Freikirchen.
Mehr auf www.freikirchen.ch

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Symbolbild. © Foto: Pexels auf Pixabay

Dachverband Freikirchen.ch: «Gute Erziehung ist kein Selbstläufer»

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 01.10.2024 | APD | Freikirchen

Der Dachverband Freikirchen.ch, die Schweizerische Evangelische Allianz SEA und die Arbeitsgemeinschaft Forum Ehe und Familie setzen sich für eine Erziehung ein. Daher haben sie gemeinsam ein Fachmagazin und ein Symposium für gelingende Erziehung lanciert.

Das Symposium für gelingende Erziehung brachte eine wichtige theologische Auslegeordnung, heisst es in der Medienmitteilung des Dachverbands Freikirchen.ch. «Der Unterschied zwischen Erziehung und christlicher Erziehung ist die Vorstellung, dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen wurde», erklärte Stefan Schweyer, Professor für praktische Theologie an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel (STH Basel). Das jeweilige Menschenbild und Gottesbild sei relevant für die Erziehung: «Menschen sind in Gottes Ebenbild geschaffen, aber sie sind nicht Gott.» Weiter folgerte der Theologieprofessor: «Es gibt keine Pädagogik in der Bibel. Darum gibt es kein einfaches Erfolgsmodell und kein Rezept für gelingende Erziehung.» Gottes Wort diene universal für das Leben. Auch das Neue Testament präsentiere keine neuen Erziehungsmethoden. Aber die Bibel habe einen hohen pädagogischen Einfluss: Er entfaltet sich dann, wenn man den Gott kennenlernt, der sich in der Bibel offenbart hat.

Erziehung überfordert
Dass es kein Rezept für gelingende Erziehung gebe, habe zwei Folgen: Es relativiere die Rolle der Erziehenden – und sei eine demütige Selbstbegrenzung. Schweyer: «Theologisch gesehen ist das typische Merkmal von Demut eine Selbstzurückhaltung, dass ich es nicht kann und dass es nicht das eine richtige Konzept gibt.» Dass Erziehung eine Überforderung ist, sei ganz normal und entspreche ganz und gar dem christlichen Selbstbild. Deshalb müsse man von jedem erzieherischen Hochmut wegkommen. Schweyer: «Der Mensch ist grossartig und grausam. Der christliche Glaube warnt davor, Erziehung absolut zu sehen. Meine Kinder sind nicht mein Ebenbild, sondern Gottes Ebenbild.» In Studien über den Einfluss von Erziehung auf das Heranwachsen von Kindern variiert dieser zwischen 20 und 50 Prozent.

Erziehung ist immer kulturbedingt
Erziehung sei heute anders als vor 100 Jahren. Auch christliche Erziehung sei immer kulturell bedingt. Aus diesem Grund erziehen christliche Eltern heute anders als vor 100 Jahren. Stefan Schweyer: «Es ist einfach, 100 Jahre zurückzublicken und festzustellen, was die Grosseltern falsch gemacht haben. Wir müssen hier viel demütiger sein. Wir wissen nicht, was sie in 100 Jahren über uns sagen, wo wir unsere blinden Flecken haben.» Dies wurde von Martina Kessler, Theologin, psychologische Beraterin und Präventionsbeauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz, bestätigt: «Unser Verständnis von Macht, Autorität und Unterordnung und unsere Beurteilung von gut und richtig sind in erster Linie von der Kultur geprägt, in der wir aufgewachsen sind.»

Erziehungskonzept: Bildhauer und Gärtner
Stefan Schweyer nahm als Parabel den Bildhauer und den Gärtner: «Der Bildhauer steht für das Bild, ein Kind zu formen. Der Gärtner will das Kind wachsen lassen – er sieht das Potenzial.» In der Geschichte der christlichen Pädagogik gibt es eine Entwicklung vom Bildhauer zum Gärtner – von der repressiven Erziehung zur Reformpädagogik. Schweyer: «Ideal ist heute ein guter Mix. Es braucht Formen und Fördern – es braucht Gemeinschaft und individuelle Freiheit. Wir Menschen brauchen diese Spannung. Wir müssen auf das Wir und auf das Ich achten.» Als konkreten Erziehungstipp gab Stefan Schweyer weiter: «Wir müssen lernen zu reflektieren und bewusst zu antworten, statt spontan und instinktiv zu reagieren. Die Erziehungsaufgabe ist häufig eine Aufgabe an sich selbst – es ist mehr eine Entwicklung der Eltern als der Kinder.» Selbstreflexion sei der Schlüssel zu Heilung und Veränderung.

Missbrauch vorbeugen
Auch in christlichen Familien und Kirchen haben Kinder und Jugendliche Gewalt und Enge erfahren. Teilweise wurde Schlagen gar als christliche Erziehungsmethode legitimiert. Als Gegenreaktion zur antiautoritären Erziehung wurde nach 1968 von christlichen Elternhäusern mehr Gewalt angewendet. Dazu sagte Peter Schneeberger als Präsident des Dachverband Freikirchen.ch: «Ich entschuldige mich in aller Form für das in freikirchlichen Strukturen erlittene Unrecht. Es tut mir leid, dass im Rahmen von Predigten, Erziehungsratgebern oder Seelsorge Eltern dazu aufgefordert wurden, bildlich gesprochen den Kindern die Flügel zu stutzen oder sogar zu brechen. Es tut mir leid, was Eltern dann ihren Kindern angetan haben. Wir tun unser Möglichstes, um diese Missstände aufzudecken, zu beseitigen und unseren Kindern einen Boden zu bieten, auf dem sie vertrauenswürdige Unterstützung für die Zukunft bekommen.»

Seit 2016 wurde daher eine Clearingstelle eingerichtet. Bei dieser Ombudsstelle können sich Betroffene melden und erhalten Begleitung. Dazu kommt die 2021 von der SEA lancierte Charta «Gemeinsam gegen Grenzverletzung». Sie wurde in der Schweiz bisher von 60 christlichen Verbänden unterzeichnet. Sie beinhaltet Prävention, Stärkung von Ressourcen, gesundes Risikomanagement, regelmässige Rechenschaftskonferenzen gegenüber anderen Verbänden, gemeinsame Weiterbildung und eine Meldestelle in jedem Verband.

Peter Schneeberger ergänzt: «Beim Thema Missbrauch haben wir eine Nulltoleranzgrenze festgelegt und dies zur Chefsache erklärt. Wir dulden als Selbstverpflichtung keine Gewalt in der Kirche.» Das hat Auswirkungen auf die Struktur, so Schneeberger: «Wir helfen Verbänden, ein System der Leitung und Verantwortung festzulegen, das die Schwächeren schützt.» Dazu gehöre eine offene Kultur mit dem Einholen von Referenzen, Privat- und Sonderprivatauszügen, wenn jemand mit Kindern zu tun hat. Bei Verträgen mit Mitarbeitenden werde Supervision eingebaut und auch deklariert, wo Hilfe geholt werden könne. Bei Weiterbildungen würden auch die Ehrenamtlichen einbezogen. Inzwischen habe sich auch in Freikirchen weitgehend die Erkenntnis durchgesetzt, dass Kinder keine Schläge bräuchten, um zu gedeihen, sondern bloss klare Grenzen.

Vernehmlassungsverfahren «Gewaltfreie Erziehung»
Der Dachverband Freikirchen.ch hat im vergangenen Jahr im Vernehmlassungsverfahren «Gewaltfreie Erziehung» des Bundesrates Stellung bezogen.
Siehe dazu die APD-Meldung: https://apd.media/news/archiv/15933.html

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Die Amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin K. Fehrs & der Präsident der VEF, Präses M. Brenner, unterzeichnen Erklärung. © Foto: Jens Mohr/APD

Deutschland: EKD und VEF unterzeichnen Erklärung zur Predigtgemeinschaft

Berlin/Deutschland | 01.10.2024 | APD | Ökumene

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Präses Marc Brenner, haben eine Erklärung zur Predigtgemeinschaft unterzeichnet.

Darin werden die Gemeinden landes- und freikirchlicher Tradition eingeladen, durch die gastweise Predigt von dazu beauftragten Personen ihre Beziehungen vor Ort zu stärken. Die Unterzeichnung fand am 15. September im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin statt.

„Die Gemeinschaft zwischen uns als Kirchen ist eine Gemeinschaft im Evangelium, das inmitten der Krisen und Ängste befreiende Kraft entfaltet“, so die Amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs. VEF-Präsident Marc Brenner würdigte die Erklärung als historischen Schritt. In vielen Städten gebe es seiner Wahrnehmung nach bereits eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der evangelischen Kirche und den Freikirchen, die gemeinsame Erklärung mache dies nun offiziell.

Regelmässiger Austausch
Seit mehr als drei Jahrzehnten stehen die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in einem regelmäßigen Austausch. Auf diesem gemeinsamen Weg sei ein grosses Mass an gegenseitigem Verständnis und Vertrauen gewachsen, heisst es in einer entsprechenden Mitteilung. Nun gingen beide Kirchenbünde einen wichtigen Schritt, der zugleich ein sichtbares Zeichen dieses gewachsenen Vertrauens darstelle.

Gegenseitiges Vertrauen
Die Kirchenleitungen sprechen sich in der Erklärung gegenseitig das Vertrauen aus, dass in ihren Kirchen durch Ausbildung und Berufung dafür Sorge getragen wird, dass die Verkündigung in ihren Gemeinden dem Evangelium von Jesus Christus entspricht bzw. dass „das Evangelium rein gepredigt“ (Confessio Augustana VII) wird. Auf dieser Grundlage befürworten und unterstützen die Kirchenleitungen die Praxis, dass eine in der anderen Kirche zur Predigt berufene und beauftragte Person gastweise in der eigenen Kirche predigt. Mit der Erklärung sollen Gemeinden dazu ermuntert werden, die Praxis der gastweisen Einladung aufzunehmen, wo diese noch nicht bereits besteht. Allerdings folgt aus dieser Erklärung keine konkrete Verpflichtung von Kirchen oder Gemeinden, sie hat Empfehlungscharakter.

Die Erklärung im Wortlaut:
https://www.vef.de/media/pages/aktuelles/evangelisch-predigen/e3a4911bb9-1726223274/ekd-vef-predigtgemeinschaft-2024-bf.pdf

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Delegierte der ACK Mitgliederversammlung in Mainz. © Foto: Jens Haverland/ACK Deutschland

Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)

Mainz/Deutschland | 01.10.2024 | APD | Ökumene

Vom 18. bis 19. September kamen die Delegierten aller 25 Gast- und Mitgliedskirchen zur 255. Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zusammen.

Der vorgeschaltete theologische Studientag zum Thema Taufe mündete in einen gemeinsamen Gottesdienst mit gemeinsamer Tauferinnerung, der in der Mainzer Bernhardskapelle des Erbacher Hofes gefeiert wurde.

Die Delegierten blickten auch auf das kommende Jahr 2025, das mit zwei Jubiläen besondere zwischenkirchliche Anlässe bietet: Die Mitgliederversammlung verabschiedete gemeinsame Worte zum 1700. Jahrestag des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa (325) und zur Erinnerung an 500 Jahre Täuferbewegung (1525). Diese werden zusammen mit theologischen Erklärungen zum Beginn des Jahres 2025 veröffentlicht.

In Vorbereitung des 16. Ökumenischen Tags der Schöpfung legte die Mitgliederversammlung das Tagesmotto für das Jahr 2025 fest. In Anlehnung an Psalm 36,7 wurde der Teilvers ausgewählt: „Gott, Du hilfst Menschen und Tieren“. Neben der Taufe beschäftigen sich die Delegierten mit den Schwerpunktthemen Jugend und Sichtbarkeit. Bleibende Aufmerksamkeit erhielt die Situation bedrängter und verfolgter Christen in Armenien, im Irak und an anderen Orten der Welt.

ACK in Deutschland
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland wurde am 10. März 1948 von fünf Kirchen gegründet. Im Jahr 2024 gehören ihr achtzehn Kirchen unterschiedlicher Traditionen an, weitere sieben Kirchen, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, sind Gastmitglieder und fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, die „Ökumenische Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Weitere Informationen: www.oekumene-ack.de

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Rita Famos (vorne Mitte), Präsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz und der GEKE. © Foto: GEKE

Rita Famos zur geschäftsführenden Präsidentin der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa GEKE gewählt

Bern/Schweiz | 01.10.2024 | APD | Ökumene

Rita Famos, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS, wurde am 31. August in Hermannstadt/Sibiu vom neuen Rat der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa GEKE zur geschäftsführenden Präsidentin gewählt, wie die EKS berichtet.

Demnach wird das dreiköpfige Präsidium ergänzt durch Bischof Marko Titus, Estland und Dr. Georg Plasger, Evangelische Kirche im Rheinland. Bereits zuvor hatte die Vollversammlung der GEKE Rita Famos als Ratsmitglied für die Periode 2024–2030 bestätigt. Martin Hirzel, Leiter der Aussenbeziehungen und Werke der EKS, wurde von der Vollversammlung als stellvertretendes Ratsmitglied gewählt.

Für Rita Famos ist die GEKE ein wichtiges Tätigkeits- und Lernfeld: «Das Netz der Evangelischen Kirchen in Europa verbindet Protestantinnen und Protestanten in ganz Europa zwischen Russland und Portugal, Island und Griechenland. Geprägt von unseren unterschiedlichen Kontexten ist es herausfordernd, aber bereichernd miteinander im Gespräch zu bleiben. Hier in Sibiu waren auf dem Podium zum Thema 'Zeit der Hoffnung – Kirchen als Akteurinnen bei der Überwindung von Krieg und Konflikten' Vertreter aus Irland, Kroatien, der Ukraine und Russland – ein eindrückliches Zeugnis, was evangelische Verbundenheit in Konfliktgebieten zu leisten vermag.»

GEKE
Die GEKE ist ein bedeutender Zusammenschluss evangelischer Kirchen. Ihr gehören rund 100 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über 30 Ländern Europas und Südamerikas an, die zusammen rund 50 Millionen protestantische Christinnen und Christen vertreten. Die EKS ist seit den Anfängen der GEKE führend in deren Rat vertreten und nimmt meist auch im Präsidium eine aktive Rolle ein.

Laut der Medienmitteilung kann die EKS durch die Mitgliedschaft in der GEKE ihre evangelisch-reformierten Positionen gezielt in ökumenische Dialoge und in religions- sowie gesellschaftspolitische Debatten in Europa einbringen. Die Mitarbeit der EKS fördere zudem unter den Mitgliedkirchen das Bewusstsein, Teil einer grenzüberschreitenden evangelischen Kirchengemeinschaft zu sein. Die GEKE stelle mit ihrer profilierten evangelischen Stimme auch einen wichtigen Bezugspunkt für den ökumenischen und interreligiösen Dialog dar.

Die neunte Vollversammlung der GEKE fand vom 27. August bis 2. September 2024 in Hermannstadt/Sibiu statt und stand unter dem Motto «Gemeinsam Kirche sein im Licht der Hoffnung». In dieser Versammlung wurde die strategische Ausrichtung der Kirchengemeinschaft diskutiert.

Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Schwerpunkten, dem Programm und aktuelle Bilder sind auf der Webseite der 9. Vollversammlung verfügbar. Weitere Details zur siebenköpfigen EKS-Delegation finden sich auf der Webseite der EKS.

Zur Webseite der 9. GEKE-Vollversammlung:
https://cpce-assembly.eu/?lang=de

Infos zur siebenköpfigen EKS-Delegation:
https://www.evref.ch/themen/internationale-beziehungen/gemeinschaft-evangelischer-kirchen-in-europa-geke/

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Hier entsteht die neue Solaranlage, die 60-70% des Strombedarfs von AdventHealth in 9 US-Bundesstaaten decken soll. © Foto: AdventHealth

USA: Neues Solarprojekt wird adventistisches Gesundheitssystem AdventHealth mit erneuerbarer Energie versorgen

Silver Spring, Maryland/USA | 01.10.2024 | APD | Ökologie

Silver Spring, Maryland/USA | 10.09.2024 | APD | Der Bau eines 12.140 m2 grossen Solarparks im Westen von Texas/USA, ist im Gange. Nach seiner Fertigstellung wird er das Äquivalent von bis zu 60 - 70 Prozent des systemweiten Strombedarfs von AdventHealth erzeugen.

AdventHealth ist ein gemeinnütziges Gesundheitssystem der Siebenten-Tags-Adventisten mit Hauptsitz in Altamonte Springs, Florida und ist der grösste gemeinnützige protestantische Gesundheitsdienstleister in den USA. AdventHealth, beschäftigt in medizinischen Einrichtungen in 9 US-Bundesstaaten mehr als 92.000 medizinische Fachkräften in Arztpraxen, Krankenhäusern, ambulanten Kliniken, Pflegeeinrichtungen, häuslichen Pflegediensten und Hospizzentren.

Die Vereinbarung zwischen AdventHealth und dem Solarunternehmen Stafford Solar, LLC, wird dazu führen, dass das Stafford-Solar-Projekt jährlich 637.000 Megawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien liefert, wie AdventHealth berichtet. Nach einer Berechnung der US-Umweltbehörde EPA entspricht diese Strommenge dem jährlichen Stromverbrauch von über 87.000 Haushalten.

Als Unterzeichner des U.S. Health and Human Services Health Sector Climate Pledge hat sich AdventHealth dazu verpflichtet, die Kohlenstoffemissionen - Emissionen aus dem Betrieb vor Ort und eingekauftem Strom - bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren.

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Das Motiv für den diesjährigen Ökumenischen Tag der Schöpfung. © Abbildung: ACK Deutschland

„Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ – Ökumenischer Tag der Schöpfung am 6. September

Frankfurt am Main/Deutschland | 01.10.2024 | APD | Ökologie

Unter dem Motto „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ (nach Psalm 96,12) lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zur bundesweiten zentralen Feier des Ökumenischen Tags der Schöpfung am 6. September nach Eberswalde ein.

Kooperationspartner seien der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie Kirchengemeinden vor Ort, heisst es in einer Pressemitteilung der ACK. Ab 14 Uhr beginnt das inhaltliche Programm mit Workshops, Führungen, Ausstellungen und Angeboten für Kinder. Bereits ab 10 Uhr ist der Familiengarten geöffnet und kann noch vor dem Beginn des Rahmenprogramms zum Schöpfungstag besucht werden.

Predigt von Jasmin Jäger (BEFG)
Der ökumenische und multikonfessionell gestaltete Festgottesdienst aus der Stadthalle des Familiengartens um 17 Uhr wird auch als Livestream über www.schoepfungstag.info angeboten und in Gebärdensprache übersetzt. Die Predigt hält Pastorin Jasmin Jäger vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG – Baptisten und Brüdergemeinden) und Rundfunkbeauftragte der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF).

Zum Motto „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“
Das diesjährige Motto wurde bereits im vergangenen Jahr von der Delegiertenversammlung der ACK-Mitgliedskirchen beschlossen und lehnt sich an Psalm 96,12 an: „Jubeln sollen alle Bäume des Waldes“. Es rufe in Bewusstsein, dass den Wäldern in der aktuellen Zeit wenig Grund zum Jubeln gegeben werde, so die ACK.

Das Ökosystem Wald ist einer der grössten und wichtigsten Faktoren für die Schöpfungsbewahrung. Wälder sind vielfältig und bieten Lebensraum für eine Menge verschiedener Arten, sie spielen eine entscheidende Rolle in der Sauerstoffproduktion und sind eine der wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenken. Stürme, Dürren oder Ungezieferplagen in Folgen des Klimawandels haben dem Wald in der Vergangenheit zugesetzt, daran leiden Menschen, Tiere und Pflanzen.

Die Modifikation durch den Imperativ „Lass“ nehme einerseits die Menschen in die Pflicht, den Wäldern wieder zu alter Stärke zu verhelfen und könne andererseits als eine Bitte an Gott verstanden werden, die Menschen bei der Aufgabe der Schöpfungsbewahrung zu unterstützen, erläutert die ACK das Motto.

Ökumenischer Tag der Schöpfung
Zur Gestaltung des Ökumenischen Tags der Schöpfung, der in jedem Jahr am ersten Freitag im September stattfindet, hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) auch in diesem Jahr wieder vielfältige Vorschläge und Anregungen vorbereitet und veröffentlicht. Bereits zum 15. Mal ruft die ACK dazu auf, den Schöpfungstag in ökumenischer Vielfalt und Verbundenheit von Kirchen und Gemeinden sowie weiteren Beteiligten aus Wissenschaft und Politik vor Ort zu feiern. Erstmals wurde hierfür der Gottesdienstablauf in Leichte Sprache übersetzt.
Ausführliche Informationen zu dem Programm in Eberswalde über www.schoepfungstag.info

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Die ACK repräsentiert etwa 50 Millionen Christen in Deutschland. Ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie feiern auch zum Gedenken an die Schöpfung ihren wöchentlichen Ruhetag am Sabbat (Samstag). Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Weitere Infos: www.oekumene-ack.de

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Eine frühe Diagnose der Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD), möglichst vor 6 Jahren, ist wichtig. © Foto: Julio César Velásquez Mejía auf Pixabay

Welttag zu physischen und psychischen Geburtsdefekten aufgrund Alkoholkonsum in der Schwangerschaft

Lausanne/Schweiz | 01.10.2024 | APD | Gesundheit & Ethik

Zum 9. September, dem Welttag der Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) - irreversibler physischer und psychischer Geburtsdefekte - ruft die Stiftung Sucht Schweiz zur Unterstützung Betroffener auf.

Die «Fetale Alkoholspektrumstörung» (englisch: Fetal Alcohol Spectrum Disorder, abgekürzt FASD) steht für Beeinträchtigungen durch Alkohol beim werdenden Kind. Damit bezeichnet man eine Gruppe irreversibler physischer und psychischer Geburtsdefekte, die teilweise gravierend sein und bei Kindern auftreten können, deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol konsumiert haben. In der Medienmitteilung zum Welttag der Fetalen Alkoholspektrumstörung setzt sich die Stiftung Sucht Schweiz dafür ein, dass die Leiden besser erkannt und Betroffene eine geeignete Unterstützung finden.

Man schätzt, dass in der Schweiz jedes Jahr mindestens 1700 Neugeborene betroffen sind. FASD sei eine der häufigsten angeborenen Behinderungen, aber das Bewusstsein und das Wissen darüber seien in der Gesamtbevölkerung erst wenig ausgeprägt, so Sucht Schweiz.

Die Auswirkungen auf das Leben: vielfältig und einschränkend
Zu den Auswirkungen von FASD schreibt die Stiftung, dass Alkohol die Entwicklung des Fötus und insbesondere des Gehirns stark beeinträchtigen kann. Unterschiedlich ausgeprägte Lern- und Verhaltensschwierigkeiten beim Kind oder körperliche Missbildungen zählen zu den Folgen. Die oft nicht als FASD erkannten Leiden begleiten Betroffene ihr Leben lang.

Als Kinder brauchen sie für alltägliche Dinge viel Anstrengung und gleichzeitig viel Anleitung. Sie lernen langsamer als andere Gleichaltrige und haben Mühe, Erlerntes zu erinnern, sich zu konzentrieren oder Gefühle und Verhalten zu kontrollieren.

Die Schwierigkeiten in der Kindheit wirken sich auch im Erwachsenenleben aus. Betroffene können beispielsweise nicht gut mit Geld umgehen. Sie haben Mühe, Regeln oder Gesetze zu erfassen und können schwer aus Erfahrungen lernen. So geraten sie immer wieder in ähnliche Schwierigkeiten. Sie haben auch ein erhöhtes Risiko für Suchtmittelprobleme.

Leiden erkennen und helfen, bevor weitere Probleme dazukommen
Viele Betroffene haben nie eine klare Diagnose erhalten, schreibt die Stiftung weiter. Sie wissen nicht, woher ihre Schwierigkeiten kommen. Ihr Verhalten wird missverstanden und mitunter als böse Absicht aufgefasst. Eine frühe Diagnose (möglichst vor 6 Jahren), ein stabiles, anregendes und strukturiertes Zuhause sowie Zugang zu geeigneten Fachstellen können die Auswirkungen der Schädigungen mindern. «So kann man das Potenzial dieser Kinder wirklich fördern und verhindern, dass weitere Schwierigkeiten im Verhalten hinzukommen – wie beispielsweise eine Angststörung, Schulabbruch, Risikoverhalten etc.», betont Rachel Stauffer Babel, Präventionsfachfrau bei Sucht Schweiz.

Sucht Schweiz setzt ihr Engagement fort und plant, praktische und auf die Schweiz zugeschnittene Tipps und Strategien bereitzustellen, um betroffene Kinder bestmöglich zu begleiten. Anlässlich des Welttags «FASD Awareness Day» vom 9. September lädt Sucht Schweiz dazu ein, FASD sichtbar zu machen und Posts dazu zu teilen: Link zu den Posts am Ende der Medienmitteilung: https://www.suchtschweiz.ch/press/welttag-zur-fetalen-alkoholspektrumstoerung-sucht-schweiz-ruft-zur-unterstuetzung-der-betroffenen-auf/

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A. W. Leukhin (li.), ADRA Russland, und A. J. Gaponow, Russisches Rotes Kreuz in Kursk © Foto: ESD

ADRA Russland kooperiert mit Rotem Kreuz in Kursk und den sozialen Diensten in Orsk

Moskau/Russland | 01.10.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Russland kooperiert mit der Regionalabteilung des Russischen Roten Kreuzes in Kursk für Evakuierte aus der Grenzregion und in Orsk mit den sozialen Diensten für Überschwemmungsopfer.

Laut der Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Russland (ESD) diskutierten Alexander Wladimirowitsch Leukhin, Leiter von ADRA Russland, und Alexej Jurjewitsch Gaponow, Vorsitzender der Regionalabteilung des Russischen Roten Kreuzes in Kursk, Möglichkeiten um den Bedürftigen Hilfe zu leisten. Es handelt dabei um Personen, die aufgrund der ukrainischen Angriffe auf russisches Gebiet aus der umkämpften Grenzregion evakuiert werden mussten. Sie identifizierten gemeinsam die dringendsten Bedürfnisse der betroffenen Personen, um ihnen effektiver humanitäre Hilfe leisten zu können.

In der südrussischen Stadt Orsk, Oblast Orenburg an der Grenze zu Kasachstan, traf sich der Leiter von ADRA Russland mit Swetlana Alexandrowna Falkowa, Direktorin des Integrierten Zentrums für soziale Dienste für die Bevölkerung. Beim Treffen ging es um Hilfe für Menschen, die im Frühjahr 2024 von Überschwemmungen betroffen waren. ADRA Russland wird zwei temporäre Unterbringungszentren unterstützen, in denen sich mehr als 250 Personen aufhalten. Es ist geplant, in den Übergangsunterkünften Aufenthaltsräume und Räume für Aktivitäten mit Kindern auszustatten.

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Das ADRA-Photovoltaik-Projekt in Äthiopien liefert Strom und schafft Einkommensmöglichkeiten. © Foto: ADRA Äthiopien

ADRA Deutschland mit nachhaltigem Entwicklungshilfe-Projekt in Äthiopien

Weiterstadt/Deutschland | 01.10.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland führt in Äthiopien ein mehrstufiges, langfristig angelegtes Photovoltaik-Projekt durch. Es zeigt Vorteile, die über die Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen hinausgehen.

Das Projekt verfolge drei Ziele, teilte Andreas Lerg, Pressesprecher von ADRA Deutschland, mit. Zum einen lernten junge Menschen einen Beruf im Bereich der erneuerbaren Energien. Damit würden für viele Menschen, auch für Schutzsuchende aus umliegenden Ländern, neue Arbeitsplätze mit Einkommensmöglichkeiten geschaffen. Des Weiteren werde mit dem Projekt die Versorgung der Menschen mit Strom aus erneuerbaren Energien, primär aus Photovoltaik, ausgebaut.

Ausgangslage
Äthiopien zeichne sich durch eine bemerkenswerte Willkommenskultur und Offenheit gegenüber Flüchtlingen aus. Seit langem nehme das Land Menschen vor allen aus den umliegenden Ländern auf, die vor Konflikten und Not fliehen. Mit rund 800.000 Vertriebenen gehöre Äthiopien zu den grössten Aufnahmeländern Afrikas. Kulturelle und sprachliche Ähnlichkeiten mit den Nachbarländern machten das Land zu einem beliebten Ziel für Asylsuchende. Trotz dieser Offenheit wäre die Situation für viele geflüchtete Menschen in Äthiopien schwierig. Die meisten von ihnen lebten in Flüchtlingslagern und hätten keine oder kaum finanziellen Mittel, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Vor allem junge Menschen fänden kaum Arbeitsmöglichkeiten, was die ohnehin hohe Arbeitslosigkeit weiter verschärfe. Neben den Schutzsuchenden seien auch viele Einheimische von Arbeitslosigkeit betroffen, teilte Andreas Lerg mit.

Rund 50 Prozent der äthiopischen Bevölkerung seien 18 Jahre oder jünger. Rund drei Millionen von ihnen suchten jedes Jahr Arbeit. Diese hohe Jugendarbeitslosigkeit stelle eine enorme Herausforderung für den Staat und die gesamte Gesellschaft dar. ADRA Deutschland setze sich deshalb dafür ein, sowohl jungen Arbeitssuchenden aus Äthiopien als auch Flüchtlingen im Land Chancen auf eine gute Ausbildung und eine nachhaltige Beschäftigung zu bieten. Durch die Unterstützung der offenen Aufnahmepolitik der äthiopischen Regierung und die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten will ADRA Deutschland dazu beitragen, dass Menschen langfristig der Armut entkommen und ihren Platz in der Gesellschaft finden können.

Konzept
Das Ganze sei gekoppelt an den Ausbau erneuerbarer Energien mit Schwerpunkt auf Photovoltaik. Das Photovoltaik-Projekt ziele darauf ab, die Beschäftigungsperspektiven von Flüchtlingen und Einheimischen durch berufliche Bildung in den Bereichen Installation und Wartung von Photovoltaikanlagen zu verbessern. Ein weiterer Ausbildungszweig sei die Holz- und Metallverarbeitung. In diesen Berufsfeldern bestehe eine grosse Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften. Gerade im Bereich der Photovoltaik habe die äthiopische Regierung langfristige Investitionen beschlossen, um weite Teile des Landes zu elektrifizieren, wofür qualifizierte Fachkräfte benötigt würden. Nicht umsonst werbe das äthiopische Ministerium für Kultur und Tourismus mit dem Leitspruch „In Äthiopien scheint 13 Monate im Jahr die Sonne“.

ADRA Deutschland hat daher zunächst zwei Ausbildungszentren für Photovoltaik in den Flüchtlingslagern Aw-Barre und Shedder in der Somali-Region eingerichtet und ausgestattet, informierte Andreas Lerg. Ein weiteres Ausbildungszentrum wurde in der Hauptschule der Stadt Jigjiga eingerichtet. Die Ausbildungszentren seien mit Photovoltaikanlagen, Werkzeugen und Lehrmaterial ausgestattet. Die Teilnehmenden lernten in vierwöchigen Kurzkursen praktische Kenntnisse in der Installation, dem Betrieb und der Wartung von Photovoltaikanlagen. Am Ende der Ausbildung erhielten sie ein von der regionalen Bildungsbehörde anerkanntes Zertifikat. Damit diese Ausbildung ebenfalls nachhaltig sei, würden parallel zertifizierte Trainer ausgebildet, welche die Kurse auch nach dem Projektende weiterführen.

Neben den Photovoltaikkursen bieten die Ausbildungszentren auch Kurzkurse in der Holz- und Metallverarbeitung an. Damit würden arbeitslosen Jugendlichen neue Fähigkeiten vermitteln, die vor allem in der wachsenden Baubranche im Land gefragt seien. Damit hätten die jungen Menschen einen guten Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Ein weiteres Element sei die Unterstützung bei der Gründung kleiner Gewerbe. Nach der Ausbildung biete das Projekt Kleinkredite, betriebswirtschaftliche Schulungen sowie finanzielle Zuschüsse für den Kauf von Werkzeugen oder Baumaterialien an. So könnten die Absolventen der Ausbildungszentren Kleinstunternehmen starten und sich mit anderen regionalen Unternehmen vernetzen. Unternehmen, die Berufsanfänger in den ersten Monaten nach ihrer Ausbildung beschäftigen und weiterbilden, bekämen dafür eine Unterstützung.

Damit sei dieses Konzept in mehrfacher Hinsicht nachhaltig, denn junge Menschen würden aus der Arbeitslosigkeit geholt, bekämen eine berufliche Perspektive und die Chance, selbst wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen, auch nachdem sie das Projekt in den Ausbildungszentren absolviert haben. Damit sei das Projekt sozial und wirtschaftlich nachhaltig. Nachhaltig sei das Projekt aber auch deshalb, weil Äthiopien beim Ausbau der Stromversorgung des Landes unterstützt werde, betonte Andreas Lerg. Derzeit liege die Elektrifizierung bei 38 Prozent und Äthiopien wolle mit seiner Energiepolitik bis 2030 auf mindestens 65 Prozent kommen. ADRA möchte mit dem Photovoltaik-Projekt dabei helfen, so viel wie möglich von den dann noch fehlenden 35 Prozent abzudecken.

Herausforderungen
Bisrat Abera, Green Energy TVET Coordinator von ADRA Äthiopien, berichtet als Projektkoordinator im Land vor Ort von den Herausforderungen, denen sich das Team bei der anfänglichen Umsetzung des Projekts stellen musste. „Es gab im Bereich der Ausbildung von Photovoltaik-Technikern, keine Standards, kein Kurrikulum, kein Ausbildungsmaterial und auch keine qualifizierten Trainer. Daher haben wir zu Beginn des Projektes erst einmal diesen Mangel aufgearbeitet.“ So habe das ADRA-Team in Äthiopien in der ersten Phase zusammen mit den zuständigen Ministerien an einheitlichen Ausbildungsstandards gearbeitet, Schulungsunterlagen erstellt und die bereits erwähnten Kurzkurse konzipiert. Diese ersten Ausbildungsgänge dauern 370 Stunden und schaffen eine Basisqualifikation. In Zukunft sollen dann auch universitäre Studiengänge in diesem Bereich etabliert werden, die dann mit den Abschlüssen Bachelor of Science (BSc) und Master of Science (MSc) absolviert werden können. Ziel sei, dass das Projekt im Bereich Bildung dann in dieser Form langsam „ausgeschlichen“ wird, indem der Staat diese Ausbildungswege übernimmt und selbst weiter betreibt.

In der zweiten Phase werde über die ausgebildeten Photovoltaik-Techniker die Photovoltaik selbst im Land etabliert. „Photovoltaik spielt dabei längst nicht nur für Beleuchtung oder Haushaltsstrom eine Rolle“, erklärt Bisrat Abera und ergänzt: „Damit können in der Landwirtschaft beispielsweise Wasserpumpen oder auch Brutkästen für die Geflügelzucht betrieben werden, um nur zwei Beispiele zu nennen.“ Der Photovoltaikstrom spiele also auch in der betrieblichen und wirtschaftlichen Nutzung eine wichtige Rolle.

Damit unterstütze ADRA Deutschland das Land und die Politik auch dabei, eine „Green Energy Strategy“ zu entwickeln und umzusetzen. In der Vergangenheit wurde die Stromversorgung in entlegenen Regionen meist mit Dieselgeneratoren realisiert. Diese verbrauchen nicht nur viel teuren Kraftstoff und belasten die Umwelt mit Abgasen. Zudem seien sie wartungs- und damit kostenintensiv. Photovoltaikanlagen sind, so Lerg, sehr günstig in der Anschaffung und im Betrieb, da nur wenig Wartungsaufwand entstehe und die Technik sehr einfach in Betrieb genommen und gehalten werden könne. Die Primärenergie liefere die reichlich vorhandene Sonne kostenlos und Umweltbelastungen entstünden keine.

Doch auch hier galt es zu Beginn Herausforderungen zu meistern, wie Bisrat Abera berichtet: „In Sachen Photovoltaik haben bislang Unternehmen, die hier vor allem schnelle Geschäfte und Umsatz machen wollten, minderwertige Komponenten und Systeme aus unsicheren Quellen in das Land verkauft. Systeme, die dann eben nie richtig funktioniert haben oder schnell defekt waren und ausgefallen sind.“ Die Folge war, dass Photovoltaik bei vielen Äthiopiern den Ruf hatte, unzuverlässig und nutzlos zu sein. „Aufgrund dieser negativen Erfahrungen der Menschen im Land mussten und müssen wir viel Aufklärungsarbeit leisten, Vorurteile abbauen und das Vertrauen in die Photovoltaik zurückgewinnen.“ erklärt Bisrat Abera.

Ausbildung für 480 Jugendliche als PV-Techniker und 16 Berufsschullehrkräfte
Das erste Projekt, das im Jahr 2018 angelaufen ist und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit unterstützt wurde, lief bis Juli 2022, teilt Andreas Lerg mit. Die Phase 2 startete bereits im November 2021 und lief bis August 2023. Das direkt daran angeknüpfte dritte Projekt lief parallel im Oktober 2022 an und wird bis mindestens Dezember 2025 betrieben. So bildet ADRA mittlerweile in vier Berufsschulen in den äthiopischen Provinzen Afar, Dire Dawa, Arba Minch und Gurage-Wolkite 480 Jugendliche zu Photovoltaiktechnikerinnen und -technikern aus. Die Berufsschulen werden unter anderem mit Laborzubehör, Messgeräten und Werkzeug ausgestattet. Parallel werden 16 Berufsschullehrkräfte fortgebildet. Von der neuen Ausbildung in Photovoltaiktechnik profitierten demnach Photovoltaik-Firmen im Land, die bisher einen Fachkräftemangel verzeichnen. Genauso profitierten Institutionen wie Gesundheitseinrichtungen oder Schulen mit Photovoltaikanlagen zur Stromversorgung, die auf eine bessere Wartung und Reparatur zählen können.

Insgesamt profitierten rund 3.000 Menschen von diesem Projekt. Die jungen Frauen und Männer hätten ein Einkommen und könnten zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen. Die Berufsschullehrkräfte bekämen praktische Werkzeuge an die Hand, wie sie die jungen Auszubildenden erfolgreich unterrichten können. Und das Land werde mit kostengünstiger, nachhaltiger und umweltschonender Technik weiter elektrifiziert.

Weitere Informationen zum Projekt und den verschiedenen Phasen:
Oktober 2022 bis Dezember 2025: https://adra.de/projekte/fuer-ein-grueneres-aethiopien/
November 2021 bis August 2023: https://adra.de/projekte/bessere-arbeitsmoeglichkeiten-fuer-aethiopien/
Oktober 2018 bis Juli 2022: https://adra.de/projekte/neue-ausbildung-fuer-jugendliche-in-aethiopien/

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet und von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird, aus 108 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de. Spenden sind online unter www.adra.de/spenden möglich.

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ADRA-Freiwillige leisten Nothilfe in Rumänien. © Foto: ADRA Rumänien

Hochwasser in Europa – ADRA hilft vor Ort

Weiterstadt/Deutschland | 01.10.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Heftige Unwetter und starke Regenfälle haben in vielen Teilen Europas zu verheerenden Überschwemmungen geführt. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA hilft den Betroffenen vor Ort.

Vor allem Österreich, Rumänien, Tschechien und Polen sind stark von den Fluten betroffen. In weiten Landesteilen sind Strassen und Felder überschwemmt, Keller und Häuser vollgelaufen, Dämme und Deiche zum Teil gebrochen. Nach Medienberichten stieg die Zahl der ums Leben gekommenen Menschen auf mindestens 19. Tausende Menschen haben ihr Zuhause verloren und stehen vor dem Nichts.  Das gesamte Bundesland Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

ADRA Deutschland teilte mit, dass Hilfsteams vor Ort seien, um den Familien in den betroffenen Ländern so schnell wie möglich helfen zu können. So konnten in Rumänien erste Hilfsgüter verteilt und psychologische Betreuung geleistet werden. In Niederösterreich konnte die Freiwillige Feuerwehr des Ortes Hoheneich mit einem Rettungsboot ausgestattet werden, wie ADRA Österreich mitteilte. Es wurde auch ein Leitfaden für freiwillige Einsätze nach Naturkatastrophen erstellt, der Schritte und Massnahmen vorschlägt, die nach Naturkatastrophen wie dem derzeitigen Hochwasser in Österreich ergriffen werden können. Eine Ausweitung der Hilfe für Flutopfer in allen betroffenen Ländern sei geplant.

ADRA-Leitfaden für freiwillige Einsätze:
https://adra.at/wp-content/uploads/2024/07/2026-07-10-Leitfaden-fuer-Freiwilligeneinsaetze88.pdf

Spenden an ADRA Schweiz für die Betroffenen der Überschwemmungen:
https://www.adra.ch/mithelfen/spenden/?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=Katastrophenhilfe+in+Osteuropa&utm_content=Mailing_8373171

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet und von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird, aus 108 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de. Spenden sind online unter www.adra.de/spenden möglich.

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ADRA Russland verteilt Nothilfe an die Evakuierten aus der Grenzregion zur Ukraine. © Fotos: ADRA Russland

ADRA Russland und Adventisten helfen weiterhin den Evakuierten in der Region Kursk

Moskau/Russland | 01.10.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

ADRA Russland und die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten helfen weiterhin den Evakuierten aus der Grenzregion Kursk. Diese wurden nach dem Angriff der ukrainischen Armee nach Kursk, in die Hauptstadt der Oblast, evakuiert.

In den kirchlichen Räumlichkeiten der Adventisten in Kursk verteilen ADRA Russland und die adventistische Kirche Lebensmittelpakete und Bettzeug an Bedürftige aus der Grenzregion.

In Rylsk, im Westen der Oblast, wurden Lebensmittelpakete an ältere Menschen sowie an Menschen mit körperlichen Behinderungen verteilt. In dieser Region gibt es keine Geschäfte, Lebensmittel werden einmal pro Woche geliefert.

Das Lebensmittelset umfasst 15 kg Produkte, wie Müsli, Zucker, Butter, Konserven und teilweise auch Brot. Dies berichtet Alexander Ganko, Kommunikationsverantwortlicher der adventistischen Kirche im Süden Russlands.

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Kinderrechte können den Kreislauf der Armut durchbrechen, indem sie soziale Ungleichheiten verringern. © Foto: ADRA Deutschland

ADRA Deutschland setzt sich für die Rechte von Kindern ein

Weiterstadt/Deutschland | 01.10.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Hilfsorganisation ADRA Deutschland achtet bei ihren Projekten verstärkt darauf, dass sie die Rechte der Kinder eingehalten werden. Dies solle dazu beitragen, dass die Kinder in einer Umgebung aufwachsen können, die ihnen Schutz, Fürsorge und Bildung

Dies sei entscheidend für ihre physische, emotionale und geistige Entwicklung. Kinderrechte seien die Grundlage für eine gerechte und menschliche Gesellschaft. Sie sicherten nicht nur das Wohlergehen der Kinder, sondern förderten auch die Entwicklung stabiler und friedlicher Gemeinschaften.

„Stellen Sie sich einmal vor, ein Kind aus Ihrem Bekanntenkreis müsste arbeiten gehen. Das Kind, vielleicht acht oder zehn Jahre alt, sitzt den ganzen Tag an einer Nähmaschine, verkauft Waren am Strassenrand oder schleppt Ziegelsteine auf einer Baustelle. Es hätte keine Zeit, um in die Schule zu gehen oder Freundschaften und Hobbys zu entwickeln. Diese Kindheit wäre ihrer Unschuld und Freude beraubt – eine Kindheit, die den Namen nicht verdient.“ Mit diesem Beispiel beginnt die Hilfsorganisation ADRA Deutschland auf ihrer Website die Beschreibung ihres Engagements für die Einhaltung der Kinderrechte. Kinderarbeit sei nur ein Beispiel, wie in vielen Ländern Kinderrechte missachtet werden. Seit 1989 gibt es die UN-Kinderrechtskonvention, die festlegt, dass alle Kinder weltweit Rechte auf Überleben, Schutz, Entwicklung, Bildung und Beteiligung haben.

Zehn wichtige Kinderrechte
Laut UN-Kinderrechtskonvention gehören zu den Kinderrechten
• der Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung;
• der Schutz im Krieg und auf der Flucht;
• das Recht auf Bildung;
• das Recht auf Gleichheit;
• das Recht auf Spiel und Freizeit;
• das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung;
• das Recht auf gewaltfreie Erziehung;
• das Recht auf elterliche Fürsorge;
• das Recht auf Gesundheit;
• das Recht auf freie Meinungsäusserung und Beteiligung.

Kinderrechte trügen dazu bei, soziale Ungleichheiten zu verringern und den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Indem allen Kindern, unabhängig von ihrem Hintergrund, gleiche Chancen auf Bildung, Gesundheit und Schutz geboten werde, würde die Basis für eine inklusive und gerechte Gesellschaft geschaffen. Kinder, die in ihrer Kindheit faire Chancen erhielten, seien später eher in der Lage, sich selbst und ihre Gemeinschaften positiv zu beeinflussen, resümiert ADRA Deutschland.

ADRA-Massnahmen zum Schutz von Kinderrechten
ADRA verpflichtet sich in den Projekten der Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit, Kinder zu schützen und ihre Rechte zu fördern. Ungeachtet ihrer Herkunft, Religion oder ihres Geschlechts sollen alle Kinder die gleichen Chancen erhalten, so ADRA Deutschland. Starke Kinder würden später zu selbstbestimmten Erwachsenen. Kinder, die Liebe erfahren, geben diese an andere weiter und tragen zu einer friedlicheren und gerechteren Welt bei. Mit folgenden konkreten Massnahmen will ADRA Deutschland die Einhaltung von Kinderrechten fördern:
• Einrichtung von Schutzunterkünften für gefährdete Mädchen: Diese Unterkünfte bieten einen sicheren Hafen und Schutz vor Gewalt und Ausbeutung.
• Psychologische Betreuung für Kinder: Unterstützung bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse durch professionelle Betreuung.
• Aufklärungskampagnen für Familien: Informationen zu Kinderrechten und den Risiken von Kinderausbeutung und Menschenhandel.
• Schulstipendien für Kinder und Jugendliche: Ermöglichung der Schullaufbahn und Förderung der Bildungschancen für einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt.
• Nachhilfeunterricht: Unterstützung beim Wiedereinstieg in die Schule nach einer Katastrophe, um Bildungslücken zu schliessen.
• Unterstützung für Kinder ohne Ausweisdokumente: Sicherstellung ihrer Identität und Rechte, um Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.
Nähere Informationen dazu gibt es im Internet unter:
https://adra.de/thema/kinderrechte-verstehen-und-schutzen/

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet und von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird, aus 108 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de. Spenden sind online unter www.adra.de/spenden möglich.

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ADRA Libanon versorgt die vor dem Konflikt flüchtenden Menschen mit warmen Mahlzeiten, Lebensmitteln und Trinkwasser. © Fotos: ADRA Libanon

ADRA Deutschland startet Hilfsprojekt im Libanon

Weiterstadt/Deutschland | 01.10.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Hilfsorganisation ADRA Deutschland reagiert gemeinsam mit ADRA Libanon auf die eskalierende Situation im Libanon und startet ein erstes humanitäres Hilfsprojekt. Als erste Massnahme werden Geflüchtete mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt.

Schwere Luftangriffe im Süden des Libanon sowie in der Hauptstadt Beirut haben bisher mindestens 500 Tote und mehr als 1.000 Verletzte gefordert. Gemäss Medienangaben sind bis zu einer Million Menschen im Land auf der Flucht. Der Libanon ist stark vom Konflikt an seiner südlichen Grenze betroffen, der seit dem 17. September eine Eskalation der Kämpfe mit sich gebracht hat. Diese Entwicklung führe zu einer massiven Fluchtbewegung aus den betroffenen Gebieten, informiert ADRA-Pressesprecher Andreas Lerg.

In enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern würden von ADRA als erste Massnahme Hilfsgüter wie Trinkwasser und Nahrungsmittel an die Menschen auf der Flucht verteilt. ADRA Libanon leiste derzeit Nothilfe in zwei Sammelunterkünften und versorg Tausende Vertriebene unter anderem mit warmen Mahlzeiten. Bereits zum 3. September wurden bereits über 113.000 Binnenvertriebene registriert. Es wird erwartet, dass diese Zahl weiter deutlich steigen wird.

Fünf weitere Flüchtlingsunterkünfte geplant
Angesichts der bereits prekären wirtschaftlichen und sozialen Lage plane ADRA Libanon, fünf weitere Unterkünfte durch die Bereitstellung von Lebensmittelgutscheinen sowie durch die Renovierung von Küchen zu unterstützen. Die Massnahmen würden in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und anderen Organisationen laufend angepasst, informiert ADRA Deutschland.

Weitere Informationen:
https://adra.de/thema/adra-unterstutzt-die-menschen-im-libanon/

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet und von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird, aus 108 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de. Spenden sind online unter www.adra.de/spenden möglich.

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Kamerateam der Filmproduktion „Echo des Glaubens“. In der Mitte Regisseur Matheus Volanin, Leiter von Friedensau-Media. © Foto: Friedensau-Media/ThHF

„Echo des Glaubens“ – Dokudrama über Friedensau entsteht

Friedensau/Deutschland | 01.10.2024 | APD | Medien

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums von Friedensau/Deutschland entsteht derzeit der Film „Echo des Glaubens“. Er wird im Stil eines Dokudramas gedreht und erzählt die bewegte Geschichte Friedensaus – eines prägenden Orts für die adventistische Freikirche.

Das Drehbuch basiert auf dem Buch „Wanderer, kommst du nach Friedensau“ von Wolfgang Hartlapp und wird an rund 20 verschiedenen Drehorten realisiert. Ein etwa 60-köpfiges Team aus professionelle und Laien-Schauspielern, Statisten und erfahrenen Crew-Mitgliedern arbeitet intensiv an diesem Projekt. Die Dreharbeiten fanden Ende August statt. Neben Friedensau und Umgebung, wird auch in Gernrode im Harz, Magdeburg, Berlin und Augsburg gedreht. Der Film soll eine Länge von ca. 60 Minuten haben. Die Veröffentlichung ist laut Presseinformation für Januar 2025 geplant.

Inhalt
Der Film „Echo des Glaubens“ erzählt die Geschichte des Ortes Friedensau, der 1899 gegründet wurde und 2024 sein 125-jähriges Gründungsjubiläum feiert. Aus der einstigen Missions- und Industrieschule mit einer Anzahl von Funktionsbauten entstand die Theologische Hochschule Friedensau, die 1990 die staatliche Anerkennung erhielt.

Der Film nimmt den Ort insgesamt in den Blick und ist im Wesentlichen chronologisch aufgebaut. Er verbindet historische Informationen mit nachgestellten Szenen und zeigt eine durchgehende Handlung, die die Entwicklung des Ortes und der Hochschule veranschaulicht. Drei Schlüsselgeschichten werden hervorgehoben: Die erste zeigt die beeindruckende Leistung der adventistischen Wegbereiter bei der Gründung der Schule und ihre Begeisterung. Die zweite und dritte sind eher emotionsgeladene Geschichten, die die Situation während des Zweiten Weltkriegs und in der DDR-Zeit darstellen, aber auch die Jahre nach 1990, so die inhaltliche Beschreibung des Films in der Presseinformation.

Authentisch werden die Geschichten durch die Menschen, die für diesen Ort stehen und ihn bis heute vorangebracht haben. Das Drehbuch basiert auf dem 2006 erschienenen Buch „Wanderer, kommst du nach Friedensau ...“ des Friedensauer Dozenten für Kirchengeschichte, Wolfgang Hartlapp (1929–2022).

Filmteam
Die Regie führen Matheus Volanin, Leiter von Friedensau-Media an der Theologischen Hochschule Friedensau und Matthias Reischel, Regisseur der ARD-Serien „Rote Rosen" und „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“(www.crew-united.com/de/Matthias-Mattes-Reischel_75315.html). Die Aufnahmeleitung liegt bei Simon Knobloch (Skyward Production), der auch schon für Hope TV produziert hat. Das Drehbuch verantwortet Dr. Johannes Hartlapp, Kirchenhistoriker und Theologe an der Theologischen Hochschule Friedensau, der ausserdem die Fachberatung leistet.

Der Film wird produziert von der Theologischen Hochschule Friedensau, in Co-Produktion mit der adventistischen Verwaltungsgemeinschaft in Berlin-Mitteldeutschland (Berlin-Mitteldeutsche Vereinigung) und der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Mittel- und Südeuropa (Intereuropäischen Division). Gefördert wird er vom Norddeutschen Verband (NDV) und Süddeutschen Verband (SDV) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sowie dem Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf.
Weitere Informationen: www.film.friedensau.de

Friedensau
Der Ort Friedensau, etwa 35 Kilometer östlich von Magdeburg gelegen, wurde 1899 gegründet und feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Friedensau wurde 1920 eine eigenständige politische Gemeinde. Mit der Gebietsreform von 2002 verlor Friedensau seine Selbständigkeit und wurde Ortsteil der Stadt Möckern im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt. Friedensau hat rund 500 Einwohner. Veranstaltungen zum 125. Jubiläum des Ortes Friedensau: www.125-Friedensau.de

Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können zehn Bachelor- (B.A). und Master-Studiengänge (M.A.), zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Mehr als 40 Nationen sind unter den Studierenden und Lehrenden vertreten. Informationen: www.thh-friedensau.de.

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Tobias Koch (48), Kanzler der Theologischen Hochschule Friedensau. © Foto: ThHF

Tobias Koch für weitere fünf Jahre als Kanzler der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bestätigt

Friedensau/Deutschland | 01.10.2024 | APD | Personen

In der Herbstsitzung des Kuratoriums der Theologischen Hochschule Friedensau (ThHF) wurde Tobias H. Koch, Ass. Jur., Anfang September 2024 für weitere fünf Jahre als Kanzler der ThHF bestätigt.

Darüber informierte Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule, in einer Pressemitteilung. Das Kuratorium dankte Tobias Koch für seine Arbeit in den vergangenen fünf Jahren und wählte ihn nun zum Ende der laufenden Amtsperiode erneut.

Anlässlich seiner Wiederwahl gab er laut Pressemitteilung folgendes Statement: „In den vergangenen fünf Jahren sahen wir uns unerwarteten Herausforderungen gegenüber, von Corona, die unsere Entwicklung nahezu zwei Jahre ausbremste, über die Energiekrise, die nur mit finanzieller Hilfe des Hochschulträgers gemeistert werden konnte, bis zur Aufnahme von geflüchteten Studierenden und Lehrenden aus Butscha (Ukraine). Friedensau hat in dieser Zeit mit Teamwork und im Schulterschluss mit der Freikirche Grosses geleistet. Besonderer Dank gebührt dabei insbesondere dem Rektor Prof. Dr. Roland Fischer und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hart dafür gearbeitet haben.“

In den nächsten fünf Jahren habe für den Kanzler vor allem die bauliche Entwicklung des Campus Priorität. Neben der Modernisierung der energetischen Infrastruktur stünden eine neue Mensa und dank der Fördermittel aus dem Programm „Junges Wohnen“ auch ein neues Studierendenwohnheim für die steigende Zahl der Studentinnen und Studenten auf der Projektliste.

Zur Person
Tobias H. Koch (48) ist Jurist und seit 2014 Kanzler der Hochschule sowie Geschäftsführer der Anstalten Friedensau. Von 2011 bis 2014 lehrte er hauptberuflich an der ThHF als Dozent für das Recht der Sozialen Arbeit am Fachbereich Christliches Sozialwesen. An verschiedenen Institutionen der Freikirche war und ist er als Rechtsbeistand tätig. Tobias Koch engagiert sich in vielfältiger Weise für die Kirche und die Kommune; er arbeitet im Ortschaftsrat mit und ist Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau Michelle und den Töchtern Yona und Nele in Friedensau.

Friedensau
Der Ort Friedensau wurde 1899 gegründet und feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit – belegt werden. Internet: www.thh-friedensau.de | www.125-friedensau.de.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: Carolin Rückert, Matthias Kerr: Natürlich lernen. Schule neu denken

Ostfildern/Deutschland | 01.10.2024 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: Carolin Rückert, Matthias Kerr: Natürlich lernen. Schule neu denken: Was Eltern für eine kindgerechte und lebensnahe Schulzeit tun können. Impulse aus der Draussen-Schule; Kösel-Verlag, München 2024; 256 Seiten, Hardcover: 20,00 Euro, 23,90 CHF, E-Book: 12,99 Euro, ISBN-10: ‎ 3466311985, ISBN-13: ‎978-3466311989

In vielen Bundesländern hat ein neues Schuljahr begonnen. Zeit darüber nachzudenken, was im System Schule besser gemacht und gedacht werden kann. Zwei Pädagogen geben dazu in dem neuen Buch „Natürlich lernen“ Impulse aus der Draussen-Schule für Eltern.

Ihr Plädoyer: Kinder beim natürlichen Lernen unterstützen und Schule weiter differenzieren. In einer Mischung aus Ratgeber und Erfahrungsbericht zeigen die Schulgründerin Carolin Rückert und der engagierte Vater und Wildnispädagoge Matthias Kerr neue Lernformen und -möglichkeiten für das System Schule. Dabei wird die Natur als Bildungsraum genutzt und formales Lernen minimiert. Neugierde, Persönlichkeitsbildung, Zukunftsorientierung und Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) sind Schlüsselkompetenzen des neuen Jahrtausends, die draussen viel besser vermittelt werden können. Verschiedene neue Lernkonzepte und persönliche Tipps von Lehrkräften und Eltern runden die Ausführungen ab.

Zum Inhalt
Auf rund 250 Seiten stellen die beiden Autoren ihre Gedanken und Erfahrungen zu neuen Lernkonzepten in der (Grund-)Schule vor. Nach einer persönlichen Vorstellung folgt sogleich die dem Buch zugrunde liegende These: Schule geht auch anders! Dazu beschreiben die Pädagogen zunächst die Natur der Kinder, um über die Natur des Lernens zum Kern zu kommen: dem Draussenunterricht in der freien Natur. Ein weiteres Kapitel beschreibt den grundsätzlichen Übergang vom Kindergarten in die Schule und das jahrgangsübergreifende Lernen. Weitere Kapitel widmen sich dem Growth Mindset, dem Lernen ohne Noten und dem Lernen im Team. Stichworte in den folgenden Kapiteln sind das Soziale Lernen, eine gendergerechte Lernumgebung, Medienerziehung und Erziehungspartnerschaft. Das Buch schliesst mit Visionen von gelingender Schule und einem Nachwort.

Eltern sollen sich Zeit nehmen und den Kindern Zeit geben, ihre Entwicklung selbst zu steuern. Statt Stress und Notenjagd sollten Eltern tief durchatmen und eine neue Haltung kultivieren, die nicht defizitorientiert ist, sondern das Heranwachsen ermutigend und wohlwollend begleitet. Aber auch die Schule muss sich den neuen Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts stellen. Statt Wettbewerbsorientierung müsse kooperatives und kollaboratives Lernen gefördert werden. Auch das Meta-Lernen wird zu einer unverzichtbaren Fähigkeit werden. Doch Richard Gross, Professor an der Stanford University, stellt angesichts der zu bewältigenden Aufgabe des Umbaus des deutschen Bildungssystems nüchtern fest: „Schools changes slower than churches.“ (Gross bei Rückert/Kerr, S. 141). Es bleibt also viel zu tun.

Zum Buch
Kurz und flott geschrieben, werden alle pädagogisch relevanten Themen einmal angesprochen und eigene Ideen in modernem Stil präsentiert. Die praktische Erprobung ist eine absolute Stärke des Buches. Man spürt den pädagogischen Idealismus der Autoren. Inhaltlich interessant ist die kurze Darstellung der neuen Lernformen wie 4-K-Modell, Design Thinking, Deeper Learning und 21st Century Learner. Hier wird in die Zukunft gedacht und konkret benannt, welche neuen Lernformen die Schule aufgrund der veränderten Lebens- und Arbeitswelt integrieren sollte.

Bei allen motivierenden Ausführungen und Erfahrungen fehlt es dem Buch jedoch an Empirie und zitierten Studien zum Thema Neues Lernen. Dadurch liest es sich eher wie ein Ratgeber als eine wissenschaftlich fundierte Streitschrift. Wer mehr als Impulse und Tipps erwartet, muss woanders suchen. Hier steht die Idee im Vordergrund und der pädagogische Pioniergeist. Fazit: Ein Mut machendes Buch mit informativen Fotos der Draussenschule, das dazu anregt, aus dem Einerlei auszubrechen und einmal etwas Neues zu beginnen. Und natürlich kann man jederzeit dazulernen, ob als Kind oder als Erwachsener.
Claudia Mohr

Die Rezension kann unter diesem Shortlink als Dokument heruntergeladen werden: https://t.ly/dvq2-

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