Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 11/2024 - NOVEMBER 2024 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 11/2024 - NOVEMBER 2024

Per QR-Code kann man in Sekunden die Lebensgeschichte von Verstorbenen herunterladen. © Foto: Friedhof Nordheim Zürich

Zürich bewilligt erstmals Grabstein mit QR-Code zur Lebensgeschichte von Verstorbenen

Zürich/Schweiz | 01.12.2024 | APD | Schweiz

Das Bevölkerungsamt der Stadt Zürich hat erstmals die Anbringung eines Bildes der verstorbenen Person sowie eines QR-Codes auf einem Grabstein bewilligt. Mit dem QR-Code kann man in Sekunden die Lebensgeschichte der Person herunterladen.

Im bewilligten Fall ging es darum, mit dem Scannen des Codes die auf www.meet-my-life.net hinterlegte Autobiographie der Verstorbenen herunterladen und lesen zu können, heisst es in der Medienmitteilung der nichtkommerziellen Internet-Autobiographie-Plattform meet-my-life.net AG.

Ermöglicht wurde dies, weil alle auf dieser in Zürich beheimateten Internet-Autobiographie-Plattform (meet-my-life.net) geschriebenen Autobiographien automatisch mit einem QR-Code versehen werden.

Somit können die Angehörigen von meet-my-life.net-Autorinnen und -Autoren das Andenken an Verstorbene wachhalten, indem sie diesen QR-Code auch auf dem Grabstein anbringen. Die Besucherinnen und Besucher des Grabes können dann zu Hause, oder schon auf dem Heimweg, die ganze Lebensgeschichte des oder der Verstorbenen lesen – und allenfalls auch weitergeben. Was nun im Friedhof Nordheim Zürich erstmals möglich ist.

Auf der werbefreien Webseite der Plattform gibt es Hilfestellungen zum Verfassen der eigenen Lebensgeschichte. Laut der Medienmitteilung muss ein einmaliger Kostenbeitrag von knapp Fr. 40.- bezahlt werden.

Die Hinterbliebenen haben schon vor der Anbringung der Tafel auf dem Grabstein die Gelegenheit, den QR-Code in Todesanzeigen und/oder Danksagungen sowie Nachrufen zu verwenden.

Internet-Autobiographie-Plattform meet-my-life.net
Laut Selbstdarstellung wurde die nichtkommerzielle Internet-Autobiographie- 2014 aus der Universität Zürich heraus mit Hilfe von Swisscom-Hosting gründet. Es wird von Coop als Hauptsponsor unterstützt und arbeitet eng mit dem Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) der Universität Zürich zusammen. Die Initianten verfolgen demnach das Ziel, möglichst viel von normalerweise nur mündlich überlieferten Lebensgeschichten („Oral History“) im Internet mit einer modernen Cloudlösung der Nachwelt, insbesondere der Familie aber auch für spätere wissenschaftliche Forschungsarbeiten, schriftlich zu erhalten.
Mehr zur Internetplattform: www.meet-my-life.net oder info@meet-my-life.net.

(2064 Zeichen)
Logo des Podcasts – Podcasterin Barbara Witzig. © Grafik und Bild: Barbara Witzig

„Ehrlich gloubt" - Ein Podcast aus dem Leben - für das Leben

Basel/Schweiz | 01.12.2024 | APD | Schweiz

Im April startete Barbara Witzig, Mutter von zwei Kindern und Theologin, den Podcast „Ehrlich gloubt“. Der Podcast will authentische und tiefgehende Gespräche über Freude, Trauer, Zweifel und Wunder bieten.

Die Zuhörenden können dabei in echte Lebens- und Glaubensgeschichten eintauchen, welche Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen oft in verblüffender Offenheit teilen.

Schon als Kind habe sie Bücher verschlungen und sei in fremde Welten, Zeitalter und Personen eingetaucht, schreibt Barbara Witzig. «Die Protagonisten der Geschichten haben mich lange in meinen Gedanken begleitet. Auch heute noch faszinieren mich Geschichten, fiktive wie reale. Dabei fesselt mich vor allem das Innenleben der Menschen, die darin vorkommen. Was denken sie? Was hat sie geprägt? Was treibt sie an? Was bewegt sie? Weshalb handeln sie, wie sie es tun?»

Glauben funktioniert nicht, ohne ehrlich zu sein
«Wenn ich mein Leben und das Leben der Menschen aus der Bibel ansehe, erkenne ich, dass Glauben nicht funktioniert, ohne ehrlich zu sein. Ehrlich glauben bedeutet, zu akzeptieren, dass Sicherheit und Zweifel, Schönes und Schwieriges zum Leben gehören. Dies stellt unseren Glauben an Gott nicht grundsätzlich infrage. Glauben geschieht nicht in einem Vakuum, sondern findet im Leben statt und wird durch unsere Erfahrungen und Entscheidungen geprägt», so Witzig.

Demnach gehe es beim Podcast ‚ehrlich gloubt‘ darum, gemeinsam in Lebens- und Glaubensgeschichten einzutauchen, «wo nichts schöngefärbt wird, wo Trauer und Freude in aller Tiefe ihren Platz haben».

Themen der produzierten Podcasts:
• Krebstod der einjährigen Tochter
• Als Single Christ sein
• Glaube und Depression
• Ein Wunder in den Schweizer Bergen
• Pornografiesucht überwinden
• Ein Bekehrungserlebnis
• Wissenschaft und Glaube

Produziert werden die Podcasts von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz.

„Ehrlich gloubt“ auf:
YouTube:
https://www.youtube.com/playlist?list=PL70UVte-bk5IgtU8z4EagDG9UbV_-PMRS

Spotify:
https://open.spotify.com/show/16QdJqym5jENQNt2RPxJGg

(1880 Zeichen)
Imagefilm «Kirche macht Schule». © Screenshot: Schule A bis Z

«Kirche macht Schule» - neuer Imagefilm der Adventisten in der Deutschschweiz

Zürich/Schweiz | 01.12.2024 | APD | Schweiz

Mit dem Slogan «Kirche macht Schule» hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz einen neuen Imagefilm herausgebracht, der das Schulkonzept von christlichen Werten, verbunden mit einer ganzheitlichen Pädagogik, beleuchtet.

Im Imagefilm, der fünf Minuten dauert, kommen Lehrpersonen aus den zwei adventistischen Schulen in der Deutschschweiz zu Wort:
https://www.youtube.com/watch?v=ZCvkj7WckHs).

Zeitgleich wurde ein solches Brand Video auch für die sieben adventistischen Privatschulen in Österreich veröffentlicht:
https://www.youtube.com/watch?v=Jc7oCYlNMcA.

Adventisten unterhalten das grösste protestantische Bildungswesen der Welt
Was im deutschsprachigen Raum 1896 in der Schweiz in einem kleinen Schloss im Kanton Bern oder weltweit betrachtet 1858 in Battle Creek, Michigan/USA begann, bildet heute mit mehr als zwei Millionen Schülerinnen und Schülern in mehr als 9.800 Schulen in fast 150 Ländern das grösste protestantische Bildungssystem der Welt.

Im deutschsprachigen Raum sind es aktuell über 1.780 Schülerinnen und Schüler an 24 Standorten von Oranienburg/Deutschland über Zürich bis nach Wien/Österreich. Zu den ältesten und grössten Schulen zählt das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt, mit derzeit 533 Schülerinnen und Schülern, das 2025 sein 100-jähriges Bestehen feiern wird. Ebenfalls schon 70 Jahre besteht die adventistische Schule A bis Z in Zürich. Auch die kleinste Schule, wie derzeit noch die Privatschule A bis Z in Reinach/AG, ist Teil eines weltweiten Netzwerks engagierter Lehrkräfte und einer von christlichen Werten motivierten Pädagogik.

„Jede Schule entwickelt an ihrem Standort ein eigenes Profil und macht ein passendes Angebot, mit dem sie in ihrem regionalen Umfeld auf Resonanz stösst“, sagt Christian Fischer, Abteilungsleiter für Erziehung und Bildung der adventistischen Kirche in Deutschland. Vernetzt sind die Schulen in einem losen Verband in Deutschland, Österreich und der Schweiz, der Massnahmen zum Qualitätsmanagement und Weiterbildungen organisiert. In der Schweiz besteht zudem eine Vernetzung mit anderen christlichen Privatschulen durch die Initiative für Christliche Bildung (www.icbs.ch).

«Unsere Bildungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum ergänzen und erweitern das öffentliche Schulsystem und leisten einen Beitrag zur Vielfalt der Schullandschaft“, erläutert Cornelia Dell’mour, Bildungsbeauftragte der Adventisten in der Deutschschweiz. „Wenn Kirchen keinen Beitrag zur Gesellschaft leisten, werden sie irrelevant und Bildung ist schon historisch gesehen immer ein bedeutsamer Beitrag gewesen. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen an unseren Schulen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem sozialen Hintergrund einen Wertekompass anbieten, der ihnen Orientierung in einer sich ständig verändernden Welt ermöglicht.“

Zu den Websites der beiden adventistischen Schulen in der Deutschschweiz:
Privatschule A bis Z in Zürich: https://www.privatschule-abisz.ch/
Privatschule A bis Z in Reinach/AG: https://www.privatschule-abisz.ch/reinach/

(2828 Zeichen)
Logos: © Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten / ADRA

UN-Kampagne „Orange The World“ und enditnow® rufen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen auf

Bonn, Ostfildern, Hannover/Deutschland; Bern/Schweiz | 01.12.2024 | APD | International

Der jährliche Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November (Orange Day) bildet den Auftakt der UN-Kampagne „Orange The World“. Sie dauert bis 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte.

Die Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam und ist seit 2008 Teil der „UNiTE to End Violence against Women“ Kampagne des UN-Generalsekretärs, die von UN Women durchgeführt wird. Auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterstützt dieses Anliegen mit konkreten Aktivitäten.

In diesem Jahr stellt UN Women Deutschland (Bonn) die Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Partnerschaften in den Fokus der „Orange The World“-Kampagne. Partnerschaftsgewalt sei die häufigste Gewaltform und umfasse körperliche, sexualisierte, emotionale, ökonomische und psychische Gewalt. Gewalt in Partnerschaften beginne häufig mit verbaler Gewalt, die anfangs oft nicht als Gewalt erkannt werde, und eskaliere zunehmend („Gewaltspirale“). Femizide (Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts) seien die extreme Form dieser Gewalt, so UN Woman Deutschland auf ihrer Website unwomen.de/orange-the-world/.

Die Schweiz verstärkt die Prävention der geschlechtsspezifischen Gewalt
Anlässlich des ersten Nationalen Dialogs zu Gewalt, Geschlecht und Diskriminierung in Bern hat Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider am 25. November 2024 gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone und Städte den Zwischenbericht zum Nationalen Aktionsplan der Schweiz zur Umsetzung der Istanbul-Konvention (2022-2026) vorgestellt. Die Bundesrätin betonte die Bedeutung eines koordinierten Vorgehens zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt und lancierte unter anderem eine Sensibilisierungs- und Weiterbildungsoffensive.
Bis 2026 sollen gemäss dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG in folgenden Bereichen substantielle Fortschritte erzielt werden:
• Bekämpfung der Ursachen von Gewalt
• Stärkung der Weiterbildung von Fachpersonen und Freiwilligen
• Schutz vor sexualisierter Gewalt

«Mit der Ratifizierung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, der Istanbul-Konvention, hat sich die Schweiz verpflichtet, die Prävention, den Opferschutz und die Strafverfolgung dieser Gewaltformen konsequent voranzutreiben», schreibt das EGB auf seiner Webseite.

Laut dem Bundesamt für Statistik wurden 2023 im häuslichen Bereich 25 vollendete Tötungsdelikte verzeichnet (2022: 25), das sind 47,2 Prozent aller polizeilich registrierten vollendeten Tötungsdelikte in der Schweiz (Total: 53). Von den 25 Opfern wurden 16 innerhalb einer aktuellen oder ehemaligen Partnerschaft getötet (14 Frauen und 2 Männer). Innerhalb einer Familien- oder anderen Verwandtschaftsbeziehung wurden 4 Mädchen sowie 5 erwachsene Personen (2 Frauen, 3 Männer) getötet.

Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ des BKA
Gewalt gegen Frauen nimmt auch in Deutschland weiter zu. Das zeigt das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ des Bundeskriminalamts (BKA). Das Lagebild, das in dieser Form erstmals erschienen ist, enthält sowohl Daten zu vorurteilsgeleiteten Straftaten gegen Frauen, als auch Zahlen zu Delikten, die überwiegend zum Nachteil von Frauen begangen werden. Das Lagebild stellte BKA-Vizepräsident Michael Kretschmer am 19. November 2024 gemeinsam mit der Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, in Berlin vor.

Das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ zeige, dass sowohl vorurteilsgeleitete Straftaten gegen Frauen, als auch Straftaten, die überwiegend zum Nachteil von Frauen begangen werden, in Deutschland zunehmen, heisst es in einer Pressemitteilung des BKA.
• So wurden 2023 im Deliktsfeld der Häuslichen Gewalt 180.715 weibliche Opfer erfasst – 5,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
• Bei Sexualstraftaten wurden 52.330 weibliche Opfer erfasst, eine Zunahme um 6,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.
• Von digitaler Gewalt waren 17.193 Frauen betroffen, 25 Prozent mehr als im Jahr 2022.
• 938 Tötungsdelikte an Frauen wurden von der Polizei registriert, neun mehr als im Jahr zuvor. Bei 360 Frauen und Mädchen waren die Tötungsdelikte vollendet, bei 247 dieser Opfer handelte es sich um Häusliche Gewalt.
• In der Fallgruppe Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung wurden 591 weibliche Opfer registriert, 6,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Jede dritte Frau weltweit von Gewalt betroffen
Gegenwärtig hat weltweit jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben in irgendeiner Form Gewalt erfahren. Dazu zählen häusliche Gewalt, Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, Belästigung am Arbeitsplatz, digitale Belästigung, Hassreden, psychologischer Missbrauch, Stalking, Mobbing, Kinderheirat, weibliche Genitalverstümmelung, Ehrenmorde und Femizide.

Hilfetelefon
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet Frauen, Personen aus deren sozialem Umfeld und Fachkräften unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr kostenlose, barrierefreie und anonyme Beratung auf Deutsch und 18 Fremdsprachen an. Weitere Informationen: www.hilfetelefon.de

Initiative enditnow®
Im Jahr 2009 wurde von der Frauenabteilung der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten und der Hilfsorganisation ADRA die Initiative enditnow® ins Leben gerufen. Sie wird inzwischen von allen Abteilungen der Kirche unterstützt. enditnow® ruft dazu auf, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit endgültig beendet werden soll. Ausserdem solle die Position der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu Gewalt gegenüber Frauen bekannt gemacht werden. Die Kampagne möchte Menschen weltweit sensibilisieren, mobilisieren und andere Initiativen dazu einladen, diesem globalen Problem entgegenzutreten sowie insbesondere die Kirchenmitglieder dazu ermutigen, sich ihrer Verantwortung zu stellen und bereit zu sein, der Gewalt in adventistischen Familien sowie ausserhalb der Freikirche Einhalt zu bieten. Jeweils der zweite Samstag im Dezember (in diesem Jahr der 14. Dezember) wurde zum enditnow-Sabbat erklärt. Adventisten feiern am Samstag, dem biblischen Ruhetag (Sabbat), ihre Gottesdienste. Weitere Informationen gibt es unter https://frauen.adventisten.de/enditnow. Kontakt für Rückfragen und Rückmeldungen: enditnow@adventisten.de

Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“
In Deutschland und in der Deutschschweiz hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seit Dezember 2009 Richtlinien und einen Verhaltenskodex für alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschlossen. Im Juni 2010 wurde durch die Freikirche der unabhängige Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ berufen, der sich einerseits um die Erstellung von Materialien kümmert und andererseits in konkreten Fällen angesprochen wird, diese entsprechend seiner ihm übertragenen Kompetenz aufzuarbeiten.

Die Adventisten in der Deutschschweiz sind mit Heidi Albisser im Fachbeirat vertreten. In der Deutschschweiz können sich Betroffene oder solche, die eine betroffene Person kennen, oder melden wollen, Heidi Albisser erreichen über Telefon +41 44 315 65 00 oder per E-Mail: heidi.albisser@adventisten.ch oder über E-Mail: missbrauch@adventisten.de

Weitere Infos unter http://sexueller-gewalt-begegnen.de/. Ein Filmporträt des Fachbeirats ist unter folgendem Link zu sehen: https://youtu.be/l_10cc-DRrk. Die gebührenfreie Nummer des Hilfstelefons, bei dem sich Betroffene oder solche, die eine betroffene Person kennen, melden können, lautet: 0800 5015 007; E-Mail: missbrauch@adventisten.de

(7556 Zeichen)
Cover der Lesungen zur Gebetswoche 2024 der Adventisten. © Covergestaltung: Ingo Engel

«Gottes Wort weitergeben» – Thema der Gebetswoche 2024 der Adventisten

Zürich/Schweiz | 01.12.2024 | APD | International

Die jährliche, weltweite Gebetswoche der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten fand in der Deutschschweiz vom 2. bis 9. November statt. Sie stand in diesem Jahr unter dem Thema «Gottes Wort weitergeben“.

Die Weltkirchenleitung stellt eine «Gebetslesung» für die weltweit 22,7 Millionen Adventisten und Adventistinnen zur Verfügung, die in viele Sprachen übersetzt wird.

Gebetsversammlungen
Die Tagesabschnitte der Lesung werden in den sogenannten «Gebetsversammlungen» traditionell gemeinsam gelesen. Anschliessend tauschen sich die Teilnehmenden vor dem Beten darüber aus. In den über 30 adventistischen Kirchgemeinden der Deutschschweiz sind sowohl Mitglieder als auch Gäste zu besonderen Gebetsversammlungen eingeladen, die vorwiegend am Abend stattfinden.

Einladung des Kirchenpräsidenten, sich mit der Bibel auseinanderzusetzen
In der Einführung zur Gebetswoche 2024 lädt Pastor Ted Wilson, Weltkirchenleiter der Adventisten, die Kirchenmitglieder ein, sich mit der Bibel auseinanderzusetzen, die das Thema in dieser Woche ist und «eine Botschaft der Freude und Hoffnung» bringe. Die Bibel sei vor allem eine Offenbarung von Jesus Christus. Es gehe darum, das Wort Gottes «in diesen Zeiten globaler Unsicherheit» weiterzugeben, so Wilson.

Autoren der Gebetslesung 2024
Verfasser der Tageslesungen sind mehrheitlich die Präsidenten der adventistischen Kirche in Nord- und Südamerika, Nord- bzw. Südosteuropa, West-Zentralafrika, Süd- bzw. Nordasien-Pazifik Region.

Spendensammlung 2024 für die Mission im 10/40-Fenster
Am Ende der Gebetswoche wird jedes Jahr für die sogenannte „Gebetstagsgabe“ gesammelt. Dies ist eine traditionelle Kollekte, welche für die weltweite Mission der Freikirche verwendet wird. 1922 waren die Folgen der Weltwirtschaftskrise der Auslöser für die Einführung der Sondersammlung am Ende der Gebetswoche. In diesem Jahr werde das eingehende Geld zur Unterstützung von adventistischen Missionsprojekten in schwer erreichbaren Regionen des 10/40 Fensters verwendet, schreibt Norbert Zens, Finanzvorstand der Adventisten in West- und Südeuropa. Der Begriff «10/40-Fenster» umfasst die Länder Nordafrikas, des Nahen Ostens und Asiens, darunter sind Länder wie Indien, China, Pakistan, Iran.

Das Lesungsheft zur Gebetswoche 2024 kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden:
https://advent-verlag.de/media/pdf/c2/a1/9b/Gebetswoche_2024.pdf

(2192 Zeichen)
© Abbildung: Hope Media Europe e. V.

„Sag Ja zu Jesus“ – Hope TV-Sendereihe in der „Woche der Entscheidung“

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 01.12.2024 | APD | International

Bereits zum vierten Mal strahlt der christliche Sender Hope TV die Reihe „Sag Ja zu Jesus“ aus. Diesmal spricht Pastor Christian Badorrek an fünf Abenden vom 19. bis 23. November darüber, was ihn an Jesus fasziniert.

Pastor Christian Badorrek ist Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Er beschreibt seine persönliche Erfahrung mit dem Glauben so: „Jesus Christus hat mir Lebensfreude und Selbstwert geschenkt und meiner Existenz einen tiefen Sinn gegeben. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.“ Mit Blick auf die Sendungen äussert Badorrek die Hoffnung, dass auch die Zuschauer eine ähnliche Erfahrung machen: „Ich wünsche mir, dass die Zuschauer Jesus als reales Gegenüber erleben, der unser Leben positiv umgestalten kann.“

Termine und Themen
Die Sendungen werden vom 19. bis 23. November täglich live um 20:15 Uhr auf Hope TV und im Livestream auf hopetv.de sowie auf jajesus.de ausgestrahlt. Wer eine Sendung verpasst, kann die Vorträge später in der Mediathek von Hope TV abrufen.

Die Titel der Sendungen:
• Dienstag, 19.11.: Das Ziel vor Augen
• Mittwoch, 20.11.: Der König kommt
• Donnerstag, 21.11.: Verraten und verkauft
• Freitag, 22.11.: Die Macht des Ohnmächtigen
• Samstag, 23.11.: Der Herr des Lebens
In den vergangenen Jahren erlebte das Team von Hope Media eine sehr gute Resonanz auf die „Sag Ja zu Jesus“-Wochen. Zuschauerinnen und Zuschauer kontaktierten Hope TV, das Seelsorgeteam beantwortete viele Fragen zum Glauben.

Woche der Entscheidung
Die Sendereihe ist Teil der christlichen Kampagne „Woche der Entscheidung“, die in diesem Herbst in Deutschland zum zweiten Mal stattfindet. Vom 18. bis 24. November bündeln ERF – Der Sinnsender, Hope Media, Bibel TV, Radio Horeb, die Grandios Stiftung, ProChrist, die Stiftung Marburger Medien, EWTN, sprinkle und Alpha Deutschland ihre Reichweiten, um Menschen dazu einzuladen, sich für ein Leben mit Jesus Christus zu entscheiden. Unter dem Motto „Deine Wahl für das wahre Leben“ bietet die Kampagne vielfältige Video- und Audioinhalte sowie interaktive Angebote, die auf der Website https://woche-der-entscheidung.de/ abrufbar sind.
Die „Woche der Entscheidung" auf YouTube: Woche der Entscheidung 2024 - YouTube

Hope TV
Hope TV ist ein deutschsprachiges TV-Spartenprogramm, das bundesweit über Kabel, Satellit, Antenne (DVB-T2) und IPTV verbreitet wird. Ziel des Senders ist es, ein werteorientiertes 24-Stunden-Programm anzubieten, das zu einem ganzheitlichen und bewussten Leben motiviert.

Der Sender Hope TV gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 in den USA von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet wurde und weltweit mehr als 80 nationale Sender umfasst. Die Vision von Hope TV ist es, Menschen neue Perspektiven für ein erfülltes, glückliches und hoffnungsvolles Leben zu eröffnen, persönliches Wachstum zu fördern und christliche Werte zu vermitteln. Dabei lädt Hope TV Menschen ein, die Bibel und den christlichen Glauben kennenzulernen und begleitet sie dabei – unabhängig von Nationalität, Kultur, Sprache, Geschlecht oder Glaubensüberzeugung. Weitere Informationen: www.hopetv.de

(2998 Zeichen)
Dr. David Trim, Direktor des Büros für Archive, Statistik und Forschung, präsentiert den statistischen Jahresbericht. © Foto: Tor Tjeransen/Adventist Media Exchange (CC BY 4.0)

Zwiespältige Mitgliederentwicklung der Adventisten weltweit

Silver Spring, Maryland/USA | 01.12.2024 | APD | International

An der jährlichen Herbstsitzung des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), vom 10. bis 16. Oktober in Silver Spring, Maryland/USA, präsentierte Dr. D. Trim die aktuellsten Mitgliederzahlen der Weltkirche.

Laut der Statistik vom 31. Dezember 2023 gab es weltweit 100.760 adventistische Kirchgemeinden, 74.384 Gruppen sowie 22.785.195 Kirchenmitglieder. Im Jahr 2023 wurden global insgesamt 1,46 Millionen neue Mitglieder in die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten aufgenommen. Dr. D. Trim wies darauf hin, dass «2023 das Jahr mit den meisten Netto-Beitritten in der Kirchengeschichte war».

Beitritte und Verluste
Auch wenn sich die Kirchenmitglieder über eine grosse Zahl neuer Mitglieder in der Gemeinschaft freuten, sei das Wachstum der Kirche eine Funktion von Beitritten und Verlusten. Den 1,46 Millionen neuen Mitgliedern im Jahr 2023 stehen 836.905 Personen gegenüber, die sich entschieden haben, die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten wieder zu verlassen, heisst es im Bericht von Adventist News Network (ANN).

Dr. Trim zeigte in seiner Präsentation eine Folie, auf der die Mitgliederzahlen für die 59 Jahre seit 1965 dargestellt sind. In fast sechs Jahrzehnten hat die Kirche 45.117.980 Personen in die Mitgliedschaft aufgenommen. Im gleichen Zeitraum haben sich 19.392.486 Personen entschieden, die Kirche zu verlassen.

„Mehr als vier von zehn Kirchenmitgliedern verlassen die Kirche“, sagte Trim, und forderte die Anwesenden des Exekutivausschusses auf auch «Hüter ihrer Brüder und Schwestern» zu sein.

Mitgliederentwicklung im Verhältnis zum Wachstum der Weltbevölkerung
Ein wichtiger Indikator sei die Entwicklung der Kirchenmitgliedschaft im Vergleich zum Bevölkerungswachstum in der Welt. „Wenn wir wachsen, aber die Bevölkerung schneller wächst als wir, wäre unser Wachstum trügerisch - es wäre, als würde man versuchen, eine abwärtsfahrende Rolltreppe hinaufsteigen“, so Trim. Er zeigte auf, dass die Kirche in dieser Relation Fortschritte macht. Im Jahr 2000 kamen weltweit 519 Menschen auf ein adventistisches Kirchenmitglied. Am 31. Dezember 2023 war das Verhältnis Anzahl Adventisten zur Weltbevölkerung 1 zu 350.

(1958 Zeichen)
Mario Brito, Präsident der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung (EUD) an der Konferenz zur Sexualität des Menschen. © Foto: EUD News

Konferenz europäischer Adventisten zur menschlichen Sexualität

Plovdiv/Bulgarien | 01.12.2024 | APD | International

Vom 28. bis 31. Oktober fand in Plovdiv (Bulgarien) eine von der teilkontinentalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Süd- und Mitteleuropa (Inter-Europäische Division - EUD) organisierte „Konferenz über das biblische Verständnis von der Sexualität des Menschen“ statt.

Die Veranstaltung brachte Kirchenverantwortliche auf verschiedenen Ebenen, Vertreter adventistischer Institutionen aus dem Verwaltungsgebiet der Inter-Europäischen Division zusammen, die sich mit einem seelsorgerlichen und biblisch fundierten Ansatz zur menschlichen Sexualität beschäftigen wollten, so der Pressedienst der teilkontinentalen Kirchenleitung EUD News.

Blick auf die Bibel, die Kirche und die Gesellschaft
Die Konferenz war in drei Thementage gegliedert. Der erste Tag konzentrierte sich auf die biblischen Grundlagen der Sexualität und bot eine Perspektive auf das biblische Ideal für die Sexualität, ihre Bedeutung innerhalb der geistlichen Beziehung zwischen Mensch und Gott und die Folgen und Auswirkungen von Entscheidungen, die diesem Ideal nicht entsprechen.

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf den Diensten der Kirche, insbesondere in Hinblick auf Seelsorge, Familie und Bildung. Diskutiert wurden Strategien zur Unterstützung von Einzelpersonen und Familien auf ihrem emotionalen und geistlichen Weg sowie zur Unterstützung der kirchlichen Einrichtungen beim Umgang mit den aktuellen Realitäten und Herausforderungen. In Plenarsitzungen und Gruppendiskussionen tauschten Experten und kirchliche Führungskräfte Perspektiven, Erfahrungen und Ansätze aus, die darauf abzielen, die moralische, ethische und geistliche Botschaft und die Werte der Kirche in verschiedenen Altersgruppen, Familienstrukturen und sozialen Kontexten zu stärken.

Der dritte Tag war der Diskussion über die Interaktion zwischen Kirche und Gesellschaft gewidmet, insbesondere im Hinblick auf rechtliche Fragen und kulturelle Herausforderungen. Dieser Tag bot ein Forum, um die Rolle der Kirche in der modernen Gesellschaft, die Herausforderungen, die sich aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen Ansichten über die menschliche Sexualität ergeben, und die Polarisierung im öffentlichen Diskurs über diese Themen zu untersuchen. Die Diskussionen befassten sich auch mit praktischen Fragen des Dialogs und der Interaktion mit Einzelpersonen und Gemeinschaften, die sexuellen Minderheiten angehören, sowie mit der zunehmend komplexen Rechtslandschaft und Menschenrechtsfragen. Als Ziel sollte eine christliche Haltung zum Ausdruck kommen, die liebevoll ist und gleichzeitig an biblischen Prinzipien festhält, so EUD News.

Persönliche Erfahrungsberichte
Als Vertreterin der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) nahm deren Vizepräsidentin Audrey Andersson an der Konferenz teil. Das Biblische Forschungsinstitut der Weltkirchenleitung war ebenfalls vertreten und unterstützte die Diskussionen mit bibelwissenschaftlichen Beiträgen. Neben den Vorträgen gab es auch persönliche Erfahrungsberichte, die die Komplexität und die verschiedenen Dimensionen der menschlichen Ganzheit (körperlich, geistig, emotional, sozial und geistlich) im Zusammenhang mit Sexualität veranschaulichten. In diesen persönlichen Berichten ging es unter anderem um Erfahrungen mit homosexuellen Beziehungen, Geschlechtsumwandlungen, Identitätsfragen und die Beziehung zu Gott und der Kirche, was der Veranstaltung eine einzigartige, menschliche Note verlieh, heisst es in der Meldung von EUD News.

Dr. Richard Davidson, Professor am Theologischen Seminar der Andrews University leitete die Andachtszeiten. In drei Vorträgen untersuchte er zudem die Sexualität im Licht biblischer Abschnitte, beginnend mit der Schöpfungserzählung im Buch Genesis, über das Hohelied Salomos bis hin zum alttestamentlichen Buch Hosea, in dem Gottes Liebe und Vergebung durch das Bild der Ehe verdeutlicht würden.

Ziel der Konferenz
Mit dieser Konferenz wollte die Intereuropäische Division der Adventisten die biblischen Grundlagen der Sexualität des Menschen beleuchten und geistliche und praktische Unterstützung für die Herausforderungen der Gegenwart bieten. Die Atmosphäre spiegelte das Engagement für die Liebe, den Geist der Gastfreundschaft und die Bekräftigung der in der Bibel enthaltenen Prinzipien wider, wobei stets eine glaubwürdige Verbindung zwischen dem Verständnis der Zeit, der Nächstenliebe und der Erfüllung des Auftrags der Kirche angestrebt wurde, so EUD News abschliessend.

Inter-Europäische Division
Die Inter-Europäische Division umfasst als teilkontinentale Kirchenleitung in West- und Südeuropa Siebenten-Tags-Adventisten in folgenden 20 Ländern und Gebieten: Andorra, Bulgarien, Deutschland, Belgien, Gibraltar, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Monaco, Österreich, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien, Vatikanstadt.

(4613 Zeichen)
Teilnehmende an der Gedenkfeier für die adventistischen Opfer der Verfolgung durch Stalin. © Foto: ESD-Kommunikationsabteilung

Adventisten in St. Petersburg gedenken der Opfer religiöser Verfolgung durch Stalin

St. Petersburg/Russland | 01.12.2024 | APD | International

Am 30. Oktober versammelten sich Adventisten auf dem Levashevskoye-Gedenkfriedhof in St. Petersburg, um jener Glaubensgeschwister zu gedenken, die in Stalins Regierungszeit, zwischen 1937 und 1953, Opfer von Unterdrückung und Verfolgung wurden.

Der 30. Oktober ist in Russland der offizielle Gedenktag für die Opfer der politischen Verfolgung. An diesem Tag versammelten sich Pastoren und Gemeindeglieder der St. Petersburger Adventgemeinden, um derer zu gedenken, die in der Zeit von 1937 bis 1953 aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen durch staatliche Verfolgung gelitten haben und gestorben sind.

Der Levashevskoye-Gedenkfriedhof ist einer der grössten Friedhöfe in St. Petersburg. Es sind dort etwa 60.000 Opfer massiver politischer, ethnischer und religiöser stalinistischer Repression von 1937 bis 1953 begraben.

Der Friedhof sei zur Ruhestätte vieler berühmter Persönlichkeiten sowie gewöhnlicher Bürger geworden, deren Leben auf tragische Weise unterbrochen wurde, heisst es im Bericht von Andrey Demidov, Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung im Nordwesten Russlands. Während Stalins Säuberungen waren Millionen Menschen Verfolgung, Gewalt und willkürlichen Verhaftungen ausgesetzt. Auch Siebenten-Tags-Adventisten wurden zusammen mit anderen Christen Opfer dieser brutalen Verfolgung. Im Jahr 2007 wurde ein Denkmal für die im Levashevskoye-Friedhof begrabenen Adventisten eingeweiht.

Evgeniy Rannev, Pastor und Mitarbeiter der adventistischen Kirchenleitung im Nordwesten Russlands, erinnerte an der Gedenkfeier daran, dass sie an diesem Tag jener Menschen gedenken würden, «die ihren Glauben an Gott nicht nur mit ihrem Leben, sondern auch mit ihrem Tod bezeugt haben».

Pastor Nikolai Smagin teilte seine Erinnerungen an die schwierigen Zeiten, welche die Gläubigen in diesen Jahren erlebt haben. Ein besonders bedeutsamer Moment sei das Verlesen der Kurzbiografien der im Levashevskoye-Friedhof begrabenen adventistischen Brüder und Schwestern gewesen, die hingerichtet worden seien, heisst es im Bericht von Andrey Demidov.

Friedhof vereint Orthodoxe, Baptisten, Juden, Lutheraner, Katholiken, Pfingstler
«Heute gedenken wir derer, die ihr Leben für den Glauben an Christus gegeben haben. Wir erinnern uns an ihre Standhaftigkeit und ihren Mut, an ihr bescheidenes und zugleich strahlendes Leben voller Glauben, das bereit war, bis zum Ende zu gehen. Wenn wir uns die Gräber der getöteten Orthodoxen, Baptisten, Juden, Lutheraner, Katholiken, Pfingstler und vieler anderer Brüder und Schwestern ansehen, verstehen wir, dass der Levashevskoye-Friedhof ein Ort ist, der alle vereint. Wenn wir uns an die grossartigen Erfahrungen der Vergangenheit erinnern, fühlen wir uns inspiriert, den Weg derer fortzusetzen, die standhaft ihrem Glauben folgten und auch im Angesicht des bevorstehenden Todes treu blieben», sagte Pastor Evgeniy Rannev.

Adventistische Märtyrer in der Sowjetunion
1929 begann der Kampf der Bolschewisten gegen die Religion. Damals gab es in der Sowjetunion über 14.000 Siebenten-Tags-Adventisten in 641 Kirchengemeinden. Laut der „Encyclopedia of Seventh-day Adventists“ wurden 1930 und 1931 die organisatorischen Strukturen der Adventisten vom Staat zerschlagen. Die regionalen Vereinigungen und überregionalen Unionen mussten aufgelöst werden. Nur der Allunionsrat der Siebenten-Tags-Adventisten in Moskau blieb bestehen. 1934 wurde der Präsident des Allunionsrates, Heinrich Johannes Löbsack, verhaftet, verhört, gefoltert, zu drei Jahren Einzelhaft verurteilt und 1938 im Gefängnis von Jaroslawl ermordet. Zwischen 1930 und 1950 waren etwa 3.000 adventistische Gemeindemitglieder sowie rund 150 Gemeindeleiter und Pastoren Repressalien ausgesetzt. Sie wurden erschossen, ermordet, zu Tode gefoltert, sie starben durch Hunger oder infolge unmenschlicher Arbeit. Nur wenige überlebten.

(3629 Zeichen)
Das Hospiz Friedensberg in Lauchhammer/Brandenburg. © Foto: Lothar Scheel/AWW

15 Jahre Hospiz Friedensberg in Lauchhammer (D)

Lauchhammer/Deutschland | 01.12.2024 | APD | International

Das Hospiz Friedensberg in Lauchhammer/Brandenburg wurde kürzlich 15 Jahre alt. Gesellschafter der als gemeinnützige GmbH geführten Einrichtung sind das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) und der Ambulante Hospizdienst Oberspreewald-Lausitz e. V.

Als vor 15 Jahren das Hospiz Friedensberg in Lauchhammer 2009 seinen Betrieb aufnahm, habe niemand gewusst, ob dieses Haus von den Menschen im südlichen Land Brandenburg angenommen werden würde, heisst es in einem Bericht des AWW. Erfahrungen habe es kaum gegeben, umso mehr Vorbehalte und Bedenken, auch von einigen niedergelassenen Ärzten und medizinischem Personal.

Um der Idee eines stationären Hospizes in dieser Region eine Chance zu geben, waren der Ambulante Hospizdienst Oberspreewald-Lausitz und das Advent-Wohlfahrtswerk bereits 2005 eine Partnerschaft eingegangen. Bald darauf gründeten sie einen Förderverein zum Bau eines Hospizes in Lauchhammer, begannen Geld für das ehrgeizige Projekt zu sammeln und beauftragten eine Berliner Firma mit dem Projektmanagement. Nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit konnte das Haus eröffnet werden. Die anfänglichen Bedenken seien bald vergessen gewesen. Schon nach wenigen Monaten war das Haus mit seinen 10 Betten voll belegt. In den vergangenen 15 Jahren sei es für viele Menschen zu einem ganz besonderen Ort geworden, so der AWW-Bericht.

Begleitung und Seelsorge
„Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“ lautet der bekannte Grundsatz von Cicely Sounders, der Gründerin der modernen Hospizbewegung. Und dennoch stimmt der Satz im Hospiz Lauchhammer auch in seiner Umkehrung, weil Sterben als unabwendbarer Teil des Lebens nicht verdrängt, sondern ins Leben integriert werden kann, heisst es im AWW-Bericht. Ein gut ausgebildetes und fürsorgliches Fachpersonal pflege und begleite ihre „Gäste“ und entlaste deren Angehörige, die mit der Situation oft überfordert seien. Zudem sähen sich sterbende Menschen mit den wesentlichen Fragen des Lebens konfrontiert. Welchen Sinn hat das Leben noch, wenn es doch jetzt zu Ende geht? Was muss ich noch zu Ende bringen, bevor ich gehen kann? Wie kann ich diese Wegstrecke mit Würde und ohne schlimmes Leiden gehen und wer begleitet mich bis zuletzt?

Einmal in der Woche bietet Michael Götz, der Seelsorger des Hauses, den Gästen Gespräche und Begleitung an, hat aber auch für die Fragen und Sorgen des Personals ein offenes Ohr.

Am Tag der offenen Tür anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Hauses konnten sich Interessierte das Hospiz einmal von innen ansehen und Fragen stellen. Ein Filmbericht des lokalen TV-Senders „Seenluft24“ über den Tag der offenen Tür findet sich hier: www.youtube.com/watch?v=ou_etp8P6Sg

Informationen zum Hospiz Friedensberg: https://hospiz-friedensberg.de/

Advent-Wohlfahrtswerk e. V.
Neben dem Hospiz Friedensberg in Lauchhammer unterhält das AWW ein weiteres Hospiz im niedersächsischen Uelzen und einen ambulanten Hospizdienst in Berlin. Das AWW wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen neben den genannten Hospizen auch Seniorenheime, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Zudem trägt das AWW zahlreiche ehrenamtlich geführte Projekte der Flüchtlings- und Integrationshilfe. Auch Selbsthilfegruppen für abhängigkeitskranke Menschen befinden sich in Trägerschaft des adventistischen Sozialwerks. Informationen: www.aww.info

(3538 Zeichen)
Mehr als 100 Teilnehmende am ersten «Christlichen Forum» in der Deutschschweiz. © Foto: Simona Lempen

Erstes «Christliches Forum» in der Deutschschweiz

Zürich/Schweiz | 01.12.2024 | APD | Ökumene

Vom 27. bis 30. Oktober 2024 fand auf dem Chrischona Campus in Bettingen das erste Christliche Forum in der deutschsprachigen Schweiz statt. Über 100 Vertreterinnen und Vertreter von rund 25 Landes- und Freikirchen sowie Gemeinschaften nahmen teil.

Das Christliche Forum in der Deutschschweiz wurde laut den Organisatoren veranstaltet, um die ökumenische Bewegung in der Schweiz zu beleben und zu erweitern und damit die Vertreterinnen sowie Vertreter der breiten christlichen Familie sich kennenlernen können. Gemeinschaft und Vertrauen seien dabei von zentraler Bedeutung und brauchen Zeit, um zu wachsen. Deshalb dauere ein Forum jeweils drei Tage, schreibt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK.CH), eine der Organisatorin des Events.

Laut der Medienmitteilung der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) stammten die Teilnehmenden nicht nur aus Landes- und Freikirchen sowie christlichen Gemeinschaften, sondern auch aus traditionellen und jüngeren Kirchen unterschiedlicher Herkunft und Prägung. Im Zentrum stand das Austauschen der persönlichen Glaubensgeschichten als erstem Schritt auf einem Weg der Öffnung füreinander und für ein neues Miteinander. Damit wollten sie einander im Glauben bestärken und zum Frieden beitragen.

Das Global Christian Forum und die entsprechenden regionalen Treffen wollen Begegnungen und einen vertieften Austausch zwischen Christinnen und Christen aus Kirchen und Gemeinschaften ermöglichen, die sonst wenig Kontakt pflegen. Indem die Teilnehmenden persönliche Glaubensgeschichten hören und erzählen, miteinander feiern, beten und über gemeinsame Herausforderungen nachdenken, werden sie ermutigt, das Verbindende wahrzunehmen und sich auch in der eigenen Kirche oder Gemeinschaft für ein ökumenisches Miteinander einzusetzen.

Die Gegenwart und Grussworte hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen beteiligten Kirchenfamilien zeugten von der breiten Unterstützung dieses Forums. Bei Besuchen in sozialdiakonischen Einrichtungen unterschiedlicher christlicher Kirchen und Gemeinschaften in Basel erhielten die Teilnehmenden konkrete Anregungen für ihr eigenes Engagement. Das öffentliche Taizé-Gebet im Basler Münster bot Gelegenheit, das Motto «Habt Salz in Euch und haltet Frieden untereinander» zu verinnerlichen.

In der Schlussbotschaft des ersten Christlichen Forums für die Deutschschweiz betonen die Teilnehmenden, dass Vielfalt die christliche Gemeinschaft nicht behindert, sondern bereichert. Mit Gottes Hilfe wollen sie für Frieden und Versöhnung zwischen den Kirchen und christlichen Gemeinschaften eintreten. Was in den Kirchen möglich ist, kann auch in einer von Spaltung, Krisen und Konflikten zerrissenen Menschheit Wirkung entfalten.

Zur Webseite des Christlichen Forums inkl. Faktenblatt:
Shortlink: https://tinyurl.com/4njnnpat

Das Globale Christliche Forum ist keine Institution
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und das Globale Christliche Forum (GCF) haben 2022 in einer offiziellen Unterzeichnungszeremonie ihre einzigartigen Rollen im gemeinsamen Streben nach der Einheit von Christinnen und Christen festgehalten. „Es wurde bekräftigt, dass das Globale Christliche Forum eine Plattform und ein Forum ist und keine Institution an sich“, heisst es in der unterzeichneten Übereinkunft mit Blick auf die Weiterentwicklung des Forums. „Es hat gewisse Verwaltungsstrukturen, aber es initiiert selbst keine ‚institutionellen‘ Programme.“

Das Globale Christliche Forum will neue Möglichkeiten zur Erweiterung und Vertiefung von Begegnungen bieten. Es soll insbesondere neue Beziehungen zwischen und unter christlichen Gruppierungen fördern, die bisher nicht miteinander im Gespräch waren, die nur mit einer ausgewählten Gruppe von Partnern im Gespräch sind oder die bereits ökumenische Beziehungen unterhalten haben.

Die Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten entsendet jeweils Dr. Ganoune Diop, Leiter der Abteilung für Aussenbeziehungen und Religionsfreiheit (Public Affairs and Religious Liberty), an die Gespräche des Globalen Christlichen Foums.
Zur Webseite des Global Christian Forum: https://globalchristianforum.org/

(3958 Zeichen)
Verleihung des Oecumenica Preises 2024 (Bildlegende am Ende des Artikels). © Foto: Christoph Knoch

Der Oecumenica Preis 2024 geht an ein Jugendkirchenprojekt in Zürich

Zürich/Schweiz | 01.12.2024 | APD | Ökumene

Seit nunmehr zwei Jahren feiern Jugendliche aus der katholischen Pfarrei St. Konrad und dem Kirchenkreis neun der Reformierten Kirche Zürich im «Praise9» zusammen Gottesdienst. Das Projekt «Praise9» wurde mit dem Oecumenica Preis 2024 ausgezeichnet.

Aus dem anfänglich nur als Idee vorhandenen Projekt zwischen der katholischen Pfarrei St. Konrad und dem Kirchenkreis neun der Reformierten Kirche Zürich, hat sich mittlerweile eine kleine, feste Gemeinde entwickelt, die sich stetig erweitert. Das Projekt «Praise9» wurde mit dem Oecumenica Preis 2024 der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK Schweiz) ausgezeichnet. Der Oecumenica Preis wurde von der AGCK Schweiz ins Leben gerufen und wurde zum 2. Mal anlässlich der Herbst-Plenarversammlung der AGCK Schweiz am 6. November in Langnau verliehen, wie die AGCK Schweiz in einer Medienmitteilung schreibt..

Demnach hat sich eine fünfköpfige Jury unter der Leitung von Abbé Pierre-Yves Maillard, Präsident der AGCK Schweiz, mit den Projekten befasst, die sich um den diesjährigen Preis beworben hatten. Erfreut war die Jury, dass wiederum neun Projekte aus sieben Kantonen – drei aus der Westschweiz – vertreten waren. Stand im Jahr 2023 der kulturelle Aspekt im Vordergrund, so fokussiert der Preis 2024 auf kirchliches Leben. Die Jury begründet ihre Wahl des Projektes «Praise9» mit der Regelmässigkeit der Feier, den Adressaten (Jugendliche nach Konfirmation und Firmung) und dem klaren Bezug zur Charta Oecumenica.

«So dürfen wir jeweils einmal monatlich erleben, was es heisst, eins zu sein»
Die Verleihung des Oecumenica Preises «ist uns zugleich Ansporn, weiterhin dranzubleiben, diese Einheit zu pflegen und bestenfalls durch den Einbezug weiterer Kirchen und Konfessionen zu erweitern – im Wissen darum, dass diese Einheit von uns nicht gemacht werden kann, sondern stets Geschenk von Gottes Gnade ist und bleibt», so die Trägerschaft von „Praise 9“.

Der «Praise 9» hat sich seit seiner Entstehung dadurch ausgezeichnet, dass immer wieder auch Jugendlichen diesen besuchen, die den christlichen Glauben eher distanziert oder sogar gänzlich fernstehen. Die Grenzen der Konfessionen sind in der Feier des Glaubens nicht spürbar. Die Jugendlichen verstehen sich als eine christliche Gemeinschaft, nie wird nach der kirchlichen Herkunft der Teilnehmenden gefragt. Die Jugendlichen sind in der Gestaltung der Abende sowie der thematischen Ausrichtung sehr frei. Der «Praise 9» ist für alle interessierten Jugendlichen offen. Dadurch, dass der Kreis 9 in der Stadt Zürich vielen Menschen unterschiedlichster Herkunft Heimat geworden ist, ist auch das Besucherfeld sehr bunt gemischt.

Falls es Fragen während oder nach der gemeinsamen Feier gibt oder sonst das Bedürfnis da ist für ein theologisches oder ethisches Gespräch, steht allen Teilnehmenden der sogenannte «Tisch of Deep Talk» zur Verfügung.

Der Oecumenica Preis
Der Oecumenica Preis wurde 2023 zum ersten Mal verliehen. Die AGCK Schweiz möchte damit Menschen, Projekte oder lokale Initiativen auszeichnen, die ein lebendiges und facettenreiches Bild der Ökumene vermitteln, denn Kirche – und Ökumene – werden zuerst auf lokaler oder kantonaler Ebene gelebt. Der Preis ist mit 1.000 Franken dotiert. Der Preis wird 2026 erneut ausgeschrieben.

Bildlegende
Verleihung des Oecumenica Preises 2024. v.l.n.r.: Pfarrer Felix Schmid (ref. Kirchgemeinde Zürich Kreis 9), Silvan Baumann (Seelsorger St. Konrad), Tobias Wiesendanger, Thomas Görbert, Samuel Malapati (Jugendarbeiter St. Konrad), Nicolas Graf (Jugendarbeiter, ref. Kirchgemeinde) und Abbé Pierre-Yves Maillard (Präsident AGCK Schweiz), bei der Verleihung in Langnau
© Foto: Christoph Knoch

(3478 Zeichen)
Weltverfolgungskarte 2024 von Open Doors. © Foto: Open Doors

"Sonntag der verfolgten Kirche" - Gebetstage für verfolgte Christen am 10. und 17. November

Zürich/Schweiz | 01.12.2024 | APD | Religionsfreiheit

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) hat gemeinsam mit sieben Hilfswerken am 10. und 17. November 2024 zu Gebetstagen für verfolgte Christen eingeladen. In diesem Jahr lag der Fokus auf den Ländern Burkina Faso, Iran und Nordkorea, heisst es in einer SEA-Medienmitteilung.

Christen weltweit seien aufgerufen, an diesem Tag besonders für ihre verfolgten Glaubensgeschwister in diesen Ländern zu beten. Der Sonntag der verfolgten Kirche sei der Schweizer Ausdruck des Internationalen Gebetstages für die verfolgte Kirche der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA).

Hintergrund
Der weltweite Gebetstag für verfolgte Christen ist eine jährliche Initiative, die das Bewusstsein für die Situation von Christinnen und Christen, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden, schärfen soll. Durch Gebet und Solidarität möchte die SEA gemeinsam mit der Weltweiten Evangelische Allianz (WEA) den verfolgten und benachteiligten Gläubigen Hoffnung und Unterstützung vermitteln sowie in speziellen Gebeten und besonderer Fürbitte bewusst um den Segen und Frieden Gottes für die Menschen und Länder dieser Regionen bitten.

Schwerpunkt-Länder 2024
• Burkina Faso: Christen in Burkina Faso stehen vor zunehmender Gewalt und Bedrohung durch extremistische Gruppen.
• Iran: Trotz der schwierigen Lage wächst die christliche Gemeinschaft im Iran weiter, was zu verstärkter Verfolgung führt.
• Nordkorea: Christen in Nordkorea leben unter extremen Bedingungen und riskieren ihr Leben, um ihren Glauben auszuüben.

Aufruf zum Gebet
Philippe Fonjallaz und Linus Pfister, Präsident und Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft Religionsfreiheit AGR, rufen alle christlichen Kirchen, Gemeinden und Gläubigen in der Schweiz dazu auf, sich am 10. Und 17. November 2024 im Gebet zu vereinen und für die verfolgten Christen in Burkina Faso, Iran und Nordkorea einzutreten.

Material und Gestaltungshinweise für Gottesdienste, auch für Kinder
Infos zu den Gebetstagen für verfolgte Christen und konkrete Länderinformationen, eine Verfolgungsweltkarte, Unterlagen für Kinder und Jugendliche sowie eine Powerpoint Präsentation stehen auf der AGR-Webseite zur Verfügung:
https://www.agr-glr.ch/fileadmin/user_upload/SVK/Material/2024/SVK2024-Dossier_de-v2.pdf

Weltverfolgungsindex
Das christliche Hilfswerk Open Doors ist bekannt für die Veröffentlichung des Weltverfolgungsindex, eine jährliche, weltweite Erhebung zur Situation verfolgter Christen. Siehe dazu die APD-Meldung vom 18. Januar: https://apd.media/news/archiv/16021.html

Arbeitsgemeinschaft AGR
Folgende Organisationen gehören zur Arbeitsgemeinschaft AGR:
Open Doors, Hilfe für Mensch und Kirche (HMK), Aktion für vefolgte Christen (AVC), CSI Schweiz, Licht im Osten (LIO), Christliche Ostmission (COM), Osteuropa Mission

Schweizerische Evangelische Allianz (SEA)
Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA bildet zusammen mit ihrem Westschweizer Pendant ein Nationales Netzwerk (SEA-RES) und ist als Verein gesamtschweizerisch organisiert:
Evangelische Allianz Deutschschweiz
Die Evangelische Allianz Deutschschweiz vertritt von Zürich aus rund 480 Kirchen, organisiert in ca. 70 Sektionen, 180 Organisationen, 16 Arbeitsgemeinschaften sowie Einzelmitglieder und damit eine Basis von ungefähr 200’000 Gleichgesinnten.
Evangelische Allianz Westschweiz
Das Westschweizer Pendant der SEA, das Réseau évangélique suisse RES, vertritt das Interesse von rund 200 Kirchen und 75 Organisationen sowie von Einzelmitgliedern. Damit verbindet es rund 40’000 Christen im französisch sprechenden Teil der Schweiz.

Der Nationale Verband (SEA) ist somit eine Bewegung von aktuell ca. 680 Kirchen und 255 christlichen Organisationen in der Schweiz. Rund 250’000 Christinnen und Christen zählen sich zum Nationalen Netzwerk (SEA-RES).

Europäische Evangelische Allianz (EEA) und Weltweite Evangelische Allianz (WEA)
Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) (www.europeanea.org) gehört zur Europäischen Evangelischen Allianz (EEA), die in 36 europäischen Ländern 23 Millionen Gläubige verbindet sowie zur Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) (www.worldea.org), zu der sich etwa 600 Millionen Menschen in 143 Ländern zählen. Die Evangelische Allianz ist der am längsten bestehende gemeindeübergreifende Zusammenschluss evangelischer Christen.

(4027 Zeichen)
Bildlegende am Ende des Artikels. Foto: © ADRA Deutschland

Weltklimakonferenz 2024 in Baku: Klimaschutz beginnt bei den Menschen vor Ort und braucht Finanzierung

Weiterstadt/Deutschland | 01.12.2024 | APD | Ökologie

Auf der UN-Weltklimakonferenz „COP 29“ in Baku war auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland mit Carina Rolly, Referentin für Advocacy und Politik, vertreten. Sie nahm an verschiedenen Diskussionen teil oder organisierte und moderierte sie.

Klimawandel, Hunger und Konflikte seien untrennbar miteinander verbunden. ADRA Deutschland und internationale Partner forderten auf der Weltklimakonferenz in Baku lokale Lösungen stärker zu fördern und die Klimafinanzierung für die vulnerabelsten (verletzbarsten) Gemeinschaften zu sichern. „Wir müssen dem Klimawandel begegnen, indem wir gemeinsam Resilienz und Gerechtigkeit schaffen – für eine nachhaltige Zukunft für alle Menschen“, heisst es in einer Pressemitteilung von ADRA Deutschland.

Klimafinanzierung: Lokale Lösungen für globale Herausforderungen
Ein von ADRA und der Aktion gegen Hunger organisiertes Panel im UN-OCHA-Pavillon beleuchtete den sogenannten Hunger-Klima-Konflikt-Nexus. Expertinnen und Experten betonten die zentrale Rolle nationaler und lokaler Organisationen bei der Bekämpfung von Ernährungsunsicherheit in konflikt- und klimaanfälligen Regionen. Carina Rolly betonte: „Klimafinanzierung muss endlich bei den Menschen vor Ort ankommen, um echte Resilienz und nachhaltige Veränderung zu schaffen“.

Belegte Empfehlungen und Erfahrungen aus Mali, Südsudan und Somalia machten deutlich, wie sehr Konflikte und Klimaschocks Hunger und Mangelernährung verschärfen. Die zentralen Forderungen lägen auf der Hand:

• Lokalisierung der Klimafinanzierung: Nachhaltige Unterstützung fragiler Gemeinschaften.
• Integration in globale politische Prozesse: Lokale Realitäten müssen Teil der internationalen Klimapolitik werden.
• Politischer Wille: Ohne entschlossenes Handeln der internationalen Gemeinschaft werden viele dieser Herausforderungen ungelöst bleiben.

Ernährungssicherheit als Schlüssel für Frieden und Resilienz
Am „Water, Food and Agriculture Day“ der COP29 standen klimafreundliche Agrar- und Ernährungssysteme im Mittelpunkt. ADRA betonte die Bedeutung nachhaltiger Ansätze in Landwirtschaft und Ernährungssystemen, die sowohl die Umwelt schützen als auch die Lebensgrundlagen der Menschen sichern.

Ein Lichtblick: Deutschland habe weitere 60 Millionen Euro für den Klimaanpassungsfonds zugesagt, um besonders betroffene Länder zu unterstützen. Aber, wie Minister Mohamed Ibrahim Nor aus Somalia in einer Podiumsdiskussion feststellte: „Hungrige Menschen können schwieriger miteinander reden.“ Das unterstreiche die Notwendigkeit, klimaresiliente Ernährungssysteme zu fördern, die nicht nur Ernährungssicherheit, sondern auch Frieden und Stabilität schafften.

Gesunde Böden und vergessene Nutzpflanzen
Auf einem Panel im Deutschen Pavillon stand das Thema der klimaresilienten Landwirtschaft im Fokus. Angesichts der Bedrohung globaler Ernährungssysteme durch den Klimawandel bieten gesunde Böden und der Anbau klimaresilienter und oft vergessener Nutzpflanzen vielversprechende Ansätze, um Klimafolgen abzumildern und lokale Anpassungen zu stärken. Gesunde Böden verbesserten nicht nur die landwirtschaftliche Produktivität. Sie fungierten auch als wichtige Kohlenstoffsenken und leisteten damit einen entscheidenden Beitrag zur Minderung des Klimawandels.

Vergessene Nutzpflanzen, oft indigene und klimaresiliente Pflanzen, hätten ein enormes Potenzial, Ernährungssysteme zu diversifizieren und zu stabilisieren. Sie stärkten die Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit und förderten die Widerstandsfähigkeit gefährdeter Gemeinschaften.

Dabei spielten lokale Initiativen und der Leitgedanke „Hilfe zur Selbstbestimmtheit“ eine zentrale Rolle. Indem sie Gemeinden in der Anwendung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken schulten, würden sie dazu beitragen, widerstandsfähige Ernährungssysteme aufzubauen und die Vielfalt von Böden und Nutzpflanzen in Klimastrategien einzubinden. Gleichzeitig wurden notwendige politische Rahmenbedingungen und Finanzierungsmechanismen diskutiert, die solche Ansätze langfristig unterstützen könnten.

Was bleibt von der COP29? – Ein ernüchterndes Fazit
Die erste Woche der COP29 habe wichtige Fortschritte gebracht, aber die Herausforderungen blieben gross, so Carina Rolly. ADRA fordere deshalb:

• Mehr Klimafinanzierung für lokale und nationale Akteure: Damit Betroffene selbstbestimmt handeln können.
• Verbindliche Zusagen: Der Zugang zu Klimafinanzierung in konfliktbetroffenen Regionen muss vereinfacht werden.
• Langfristige Strategien: Kurzfristige humanitäre Massnahmen müssen mit langfristigen klimaresilienten Lösungen verzahnt werden.

Carina Rolly zieht nach zwei Wochen COP 29 in Baku ein eher nüchternes Fazit: „Leider blieb die Klimakonferenz in der internationalen Finanzierung weit hinter den Hoffnungen und Erwartungen zurück. Die Industrieländer haben sich bereit erklärt, bis 2035 jährlich mindestens 300 Milliarden Dollar in die Länder des globalen Südens zu leiten, um sie bei der Bewältigung des Klimawandels zu unterstützen. Allerdings werden Billionen benötigt. Wir müssen dieses Ergebnis als Zwischenstand ansehen und uns weiterhin für ambitionierte Klimafinanzierung einsetzen.“

Trotz vereinzelter Fortschritte bleibe die Unterfinanzierung des humanitären Systems ein zentrales Problem, insbesondere für lokale Initiativen, die dringend Unterstützung benötigten. Der Zugang zu Klimafinanzierung in konfliktbetroffenen und fragilen Regionen sei nach wie vor unzureichend, was die Umsetzung wirksamer Massnahmen erschwere. Ein sichtbarer politischer Wille zur Umsetzung von Massnahmen wäre daher dringend notwendig, um die Finanzierungslücke zu schliessen und die Mittel dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Gleichzeitig mangle es den bestehenden Zusagen an einem klaren Fokus auf die lokale Ebene, die eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Resilienz gefährdeter Gemeinschaften spiele. Ohne gezielte Massnahmen, die auf die Bedürfnisse der am stärksten betroffenen Regionen eingehen, würden die bisherigen Ergebnisse unbefriedigend bleiben.

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet und von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird, aus 108 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de. Spenden sind online unter www.adra.de/spenden möglich.

Bildlegende
Carina Rolly (li.), Referentin für Advocacy & Politik bei ADRA Deutschland e.V., im Gespräch mit Mercy Abutsa, BKMC Youth AgriChampion 2024 (Mitte) , und Mohamed Ibrahim Nor, Minister für Resilienz und ländliche Entwicklung im Südwesten Somalias.

(6890 Zeichen)
Das Unwetter und die Überschwemmungen in Spanien richteten enorme Schäden an. © Foto: Revista Adventista

Überschwemmungen in Spanien: Hilfe von lokalen adventistischen Kirchgemeinden und ADRA

Valencia/Spanien und Bern/Schweiz | 01.12.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die DANA-Wetterlage (Depresion Aislada en Niveles Altos, isoliertes Tiefdruckgebiet in hohen Lagen), die in den spanischen Regionen Valencia und Kastilien-La Mancha Unwetter verursachte, hat nach Medienberichten hunderte Todesopfer gefordert.

Zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Darüber hinaus entstand erheblicher Sachschaden. Das Wetterphänomen wird auch als Gota Fría (Kaltlufttropfen) bezeichnet. Dieser Kaltlufttropfen ist ein vor allem bei hohen Wassertemperaturen auftretender Starkwind im Mittelmeerraum.

Der spanische Minister für Territorialpolitik, Ángel Víctor Torres, hat drei Tage der Trauer angekündigt und mitgeteilt, dass die Regierung das Gebiet als „stark betroffen“ von der DANA erklären wird. Außerdem hat er versprochen, „jegliche Hilfe“ aus staatlichen und europäischen Mitteln zu leisten. Das Verteidigungsministerium hat seinerseits Lufttransportressourcen und Militärpsychologen mobilisiert, um den Opfern und ihren Familien beizustehen.

Situation im adventistischen Schulzentrum Sagunto
Der ca. 30 Kilometer nördlich von Valencia gelegene Campus des adventistischen Schulzentrums in Sagunto hat keine grösseren Schäden durch die DANA erlitten. Zum Schulzentrum gehören eine Grundschule, ein Gymnasium, eine Sprachschule und eine kleine Hochschule mit Studiengängen in Theologie und Musik. Einige im Bau befindliche Einrichtungen des Medienzentrums Hope Media, das sich ebenfalls auf dem Campus befindet, seien jedoch am Dach beschädigt worden, so Revista Adventista.

Solidarität adventistischer Kirchengemeinden und der Hilfsorganisation ADRA
Adventistische Kirchgemeinden in der Region und die adventistische Hilfsorganisation ADRA sind dabei, den betroffenen Menschen zu helfen. Maicer Romero, Pastor der adventistischen Kirchgemeinden im Norden Valencias, berichtet, dass etliche Gemeindemitglieder erhebliche materielle Verluste erlitten haben. In vielen Fällen haben die sintflutartigen Wassermassen zahlreiche Fahrzeuge mitgerissen, so dass sie unbrauchbar geworden sind. Auch viele Erdgeschosse wurden von den Wassermassen überflutet. Mindestens 30 Familien aus seinen Gemeinden haben durch die Überschwemmungen Sachschäden zu beklagen, vor allem diejenigen, die im Erdgeschoss wohnten. Viele von ihnen haben alles verloren.

Unter den Toten oder Vermissten des Starkregens ist jedoch kein Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Spanien. Das teilten die spanische Kirchenzeitschrift Revista Adventista auf ihrer Website und der Nachrichtenservice der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Mittel- und Südeuropa (Inter-Europäische Division) mit Sitz in Bern (Schweiz) mit.

Adventistische Kirchgemeinden stellen Räumlichkeiten bereit, damit dort Decken, Kleidung, Mäntel, Bettzeug und nicht verderbliche Lebensmittel gesammelt werden können.

Unmittelbar nach dem schrecklichen Ereignis waren Helfer der Hilfsorganisation ADRA vor Ort und versorgten, gemeinsam mit Freiwilligen aus den adventistischen Kirchgemeinden, die Betroffenen mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Gütern wie Kleidung. Neben der Verteilung von Hilfsgütern helfen Freiwillige bei den Aufräumarbeiten in den betroffenen Häusern im Grossraum Valencia, indem sie beschädigte Möbel und Schlamm entfernen. ADRA plant weitere Hilfsmassnahmen und tauscht sich mit seinen Partnern im Netzwerk aus, um finanzielle Möglichkeiten zu erweitern.
Siehe auch https://adra.de/thema/adra-leistet-nothilfe-nach-todlichen-uberschwemmungen-in-spanien/
ADRA Spanien ruft in einem kurzen Video zur praktischen Hilfe auf (spanisch): https://youtu.be/oTbxZmEXtXA

(3412 Zeichen)
Eine Lieferung Brennstoffbriketts, die bei einer Empfängerin angekommen ist. © Bild: ADRA Ukraine

ADRA Ukraine lieferte 112 Tonnen Brennstoffbriketts vorwiegend an Binnenvertriebene

In den letzten Wochen lieferte ADRA Ukraine in der Südukraine gesamthaft 112 Tonnen Brennstoffbriketts vorwiegend an Binnenvertriebene. Weitere 40 Tonnen sollen noch geliefert werden, das Heizen im bitterkalten Winter zu ermöglichen.

ADRA Ukraine lieferte im Oktober 70 Tonnen Brennstoffbriketts an das Dorf Kotlyareve in der Gemeinde Shevchenko in der Region Mykolaiv (Südukraine). Dies sei die erste Lieferung von insgesamt 170 Tonnen, die in dieses Dorf geliefert werden sollen, berichtet das Hilfswerk auf seiner Webseite. Die Gemeindeverwaltung von Shevchenko werde an jeden Haushalt eine Tonne verteilen. Die Hilfe wird mit Unterstützung der Dänischen Agentur für Internationale Entwicklung (DANIDA) geleistet.

Anfang November erhielten zwei temporäre Unterkunftszentren für Binnenvertriebene in der Stadt Dnipro Brennstoffbriketts von der Hilfsorganisation ADRA Ukraine. Mit dieser Hilfe solle eine konkrete Vorbereitung auf den Winter geleistet werden. Eines der Zentren, in dem 120 Binnenvertriebene leben, erhielt 27 Tonnen Briketts. Ein anderes, in dem 48 Binnenvertriebene leben, erhielt 15 Tonnen. Beide Zentren bieten Notunterkünfte für Menschen der am meisten gefährdeten Kategorien: ältere Menschen, Kinder, alleinstehende Mütter, Menschen mit Behinderungen und andere. Im Rahmen des Projekts ist geplant, acht weitere Notunterkünfte in der Stadt Saporischschja mit Brennstoffbriketts zu versorgen. Diese Brennstofflieferungen konnten mit Unterstützung der Japan Plattform und ADRA Japan geleistet werden.

(1299 Zeichen)
Klimaangepasste Landwirtschaft sichert Ernteerträge und damit auch Einkommen. © Foto: ADRA Deutschland e.V. Sophie Haufe

ADRA will soziale Ungleichheiten in Mosambik verringern

Weiterstadt/Deutschland | 01.12.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland plant mit einem neuen Projekt Frauen in Mosambik zu helfen, soziale und wirtschaftliche Hürden zu überwinden und ihre Widerstandskraft zu stärken.

Das soll zunächst durch Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft und Ernährung geschehen. Aber auch mit dörflichen Spar- und Darlehensgruppen und beruflicher Weiterbildung. So sicherten Frauen ihre Existenz langfristig und könnten ihre Familien ernähren. „ADRA fördert die finanzielle Eigenständigkeit und stärkt die soziale Teilhabe der Frauen, gerade auch derjenigen Frauen mit Behinderung, in der Region Nampula. Das ist ein entscheidender Schritt zur Überwindung struktureller Ungleichheiten", beschreibt Sophie Haufe, die zuständige Referentin bei ADRA Deutschland.

ADRA setze sich weltweit für die Rechte der Frauen ein und helfe ihnen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. In Mosambik arbeite ADRA Deutschland gemeinsam mit der mosambikanischen Hilfsorganisation „Livaningo“ an diesem Ziel. In einem neuen Projekt in der Region Nampula, im Norden Mosambiks, unterstütze ADRA 1.240 Frauen, Frauen mit Behinderungen und Jugendliche dabei, ausreichend Nahrungsmittel zu produzieren und damit auch ein gutes Einkommen zu erzielen. Parallel sorgten Ausbildungen in verschiedenen Berufen dafür, dass die Teilnehmerinnen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Mit einem finanziellen Zuschuss und fachlicher Beratung könnten die Frauen zudem Kleinstunternehmen gründen.

Soziale Ungleichheit durch den Klimawandel
Soziale Ungleichheiten und die Folgen des Klimawandels würden Menschen in Mosambik besonders hart treffen, vor allem Frauen in ländlichen Regionen. 90 Prozent der Frauen arbeiteten in der Landwirtschaft. Andere Beschäftigungsmöglichkeiten blieben ihnen aufgrund ihres Geschlechts oft verwehrt. Der Klimawandel treffe damit vor allem genau das Erwerbsfeld der Frauen. Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme führten zu Ernteausfällen. Die veränderten Klimabedingungen erschwerten die Feldarbeit und die Wasserquellen würden immer weniger.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, engagiere sich ADRA Deutschland zusammen mit der lokalen Organisation „Livaningo“ in einem Projekt, das speziell auf die Bedürfnisse und Potenziale von Frauen in der Region Nampula zugeschnitten wäre. Ziel sei laut Sophie Haufe, die soziale und wirtschaftliche Teilhabe zu fördern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den extremen klimatischen Veränderungen zu stärken.

Soziale Ungleichheit durch Mangel an Bildungschancen
In Mosambik lebten viele Menschen in Armut. Insbesondere Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts nur begrenzten Zugang zu Bildung, Land und finanziellen Ressourcen hätten. Diese Ungleichheit hindere sie daran, ein eigenes, stabiles Einkommen zu erwirtschaften und ihre Familien zu unterstützen. Deshalb komme das Projekt ausschliesslich weiblichen Personen in den Landkreisen Ribaué und Mogovolas in der Provinz Nampula zugute.

Anpassung an den Klimawandel mit Hilfe der Agrarökologie
Ein zentraler Baustein des Projekts sei die Vermittlung nachhaltiger und an den Klimawandel angepasster Anbaumethoden nach den Prinzipien der Agrarökologie. In praktischen Schulungen lernten die Teilnehmerinnen Landwirtschaftstechniken, welche die Bodengesundheit fördern und erhalten und die Anfälligkeit für Wetterextreme verringern. Dazu gehörten einfache und bewährte Methoden wie die Herstellung von Kompost und natürlichen Pflanzenschutzmitteln. So würden nicht nur die Ernteerträge gesteigert, sondern auch die Klimaanpassung unterstützt. Saatgut wie Mais, Maniok oder Erdnüsse würden in neu angelegten Saatgutbanken vermehrt und für die nächste Saison aufbewahrt, um langfristig den Anbau und die Ernährung zu sichern.

Parallel würden gemeinsam Strategien zur Vermarktung von Ernteüberschüssen erarbeitet, um damit ein Einkommen zu erzielen, ergänzt Sofie Haufe. Zudem erhielten Frauen Schulungen zur beruflichen Weiterbildung, um ihre Möglichkeiten auf dem lokalen Arbeitsmarkt zu verbessern.

Durch dörfliche Spar- und Darlehensgruppen zur Existenzgründung
Zusätzlich unterstütze ADRA in Zusammenarbeit mit „Livaningo“ die Frauen, eigene Kleinstunternehmen zu gründen. Durch die Mitgliedschaft in dörflichen Spar- und Darlehensgruppen lernten die Frauen, kleine Beträge zu sparen. Das ermögliche ihnen, eigenständig Kleinstunternehmen aufzubauen. Sie erschliessen so neue Einkommensquellen und würden unabhängiger von externer Unterstützung. Die dörflichen Spar- und Darlehensgruppen ermöglichten Investitionen in Werkzeuge, Saatgut und andere notwendige Materialien. Die finanzielle Unabhängigkeit stärke das Selbstbewusstsein der Frauen und sie könnten ihre Familien besser unterstützen und ernähren.

Projekt will soziale Ungleichheiten gezielt abbauen
Das Projekt gehe über die Unterstützung der Frauen vor Ort hinaus, betont Sofie Haufe. Es setze sich für langfristige Veränderung der sozialen Strukturen ein und will das Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit fördern. Die Frauen in Nampula erhielten damit nicht nur eine Perspektive, sondern würden als wichtige und aktive Akteure in der Entwicklung ihrer Region anerkannt und respektiert.

Die Kolleginnen und Kollegen von „Livaningo“ vor Ort arbeiteten deshalb eng mit den Behörden auf Provinzebene sowie politischen Entscheidern in den Gemeinden zusammen, um diesen sozialen Wandel voranzubringen. Die landwirtschaftlichen Flächen, welche die Frauen bestellen, gehörten ihnen in der Regel nicht, sondern dem Ehemann oder einem Grundbesitzer. Kulturell bedingt verwalte der Ehemann die Einkünfte aus dem Verkauf der Ernten. Das bedeute, dass Frauen kein unabhängiges Einkommen haben. Auch hier setze die Arbeit an mit dem Ziel, die sozialen Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern zu verringern. Das Projekt unterstütze die Frauen dabei, ihre Forderungen und Rechte bei Behörden und Gemeinden aktiv mit einzubringen und voranzutreiben. Das decke sich mit den Bestrebungen der mosambikanischen Regierung, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.

Ausführliche Informationen über dieses Projekt, das bis 2026 läuft, gibt es bei: https://adra.de/projekte/soziale-ungleichheiten-in-mosambik-verringern/

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Deutschland gefördert.

Nachhaltige Fischerei im Maputo-Nationalpark
Die Fischereiwirtschaft Mosambiks, insbesondere die traditionelle, nichtindustrielle Fischerei, sei für die lokale Bevölkerung von unschätzbarem Wert. Sie sichere Ernährung und Einkommen, so Andreas Lerg, Pressesprecher von ADRA Deutschland in einer Pressemitteilung zum Weltfischereitag am 21. November. Gleichzeitig bedrohten unregulierte Praktiken und Überfischung die Lebensgrundlage tausender Menschen und die biologische Vielfalt der Region. Der Maputo-Nationalpark mit seinem einzigartigen Meeresschutzgebiet, das eine beeindruckende Vielfalt an Ökosystemen umfasst – darunter Mangrovenwälder, Seegraswiesen, Wattenmeere, Felsküsten und Korallenriffe – biete Lösungen: Mit Schonzeiten, Schutzgebieten ohne Fischentnahme und der Förderung alternativer Einkommensquellen wie der Aquakultur werde die Balance zwischen Nutzung und Schutz angestrebt. Zu den Schutzmassnahmen gehörten strenge Fangquotenregelungen, Schonzeiten für bedrohte Arten und Schutzgebiete ohne Fischfang, heisst es in der Pressemitteilung von ADRA Deutschland. Dafür arbeite man mit Partnern wie der Peace Parks Foundation und lokalen Organisationen vor Ort zusammen. Dadurch konnte bisher folgendes erreicht werden:
• Wiederaufforstung von Mangrovenwäldern auf über 42 Hektar bis 2023.
• Einführung nachhaltiger Fischfangmethoden und entsprechende Schulungen in den lokalen Gemeinden.
• Förderung der Muschel-Aquakultur als zusätzliche Einkommensquelle.
Unterstützt würden diese Massnahmen durch wissenschaftliche Forschung, Aufklärungsprogramme und internationale Unterstützung, u.a. durch den Blue Action Fund.

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet und von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird, aus 108 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.

(8580 Zeichen)
Logo des Podcasts – Podcasterin Barbara Witzig. © Grafik und Bild: Barbara Witzig

„Ehrlich gloubt" - Ein Podcast aus dem Leben - für das Leben

Basel/Schweiz | 01.12.2024 | APD | Medien

Im April startete Barbara Witzig, Mutter von zwei Kindern und Theologin, den Podcast „Ehrlich gloubt“. Der Podcast will authentische und tiefgehende Gespräche über Freude, Trauer, Zweifel und Wunder bieten.

Die Zuhörenden können dabei in echte Lebens- und Glaubensgeschichten eintauchen, welche Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen oft in verblüffender Offenheit teilen.

Schon als Kind habe sie Bücher verschlungen und sei in fremde Welten, Zeitalter und Personen eingetaucht, schreibt Barbara Witzig. «Die Protagonisten der Geschichten haben mich lange in meinen Gedanken begleitet. Auch heute noch faszinieren mich Geschichten, fiktive wie reale. Dabei fesselt mich vor allem das Innenleben der Menschen, die darin vorkommen. Was denken sie? Was hat sie geprägt? Was treibt sie an? Was bewegt sie? Weshalb handeln sie, wie sie es tun?»

Glauben funktioniert nicht, ohne ehrlich zu sein
«Wenn ich mein Leben und das Leben der Menschen aus der Bibel ansehe, erkenne ich, dass Glauben nicht funktioniert, ohne ehrlich zu sein. Ehrlich glauben bedeutet, zu akzeptieren, dass Sicherheit und Zweifel, Schönes und Schwieriges zum Leben gehören. Dies stellt unseren Glauben an Gott nicht grundsätzlich infrage. Glauben geschieht nicht in einem Vakuum, sondern findet im Leben statt und wird durch unsere Erfahrungen und Entscheidungen geprägt», so Witzig.

Demnach gehe es beim Podcast ‚ehrlich gloubt‘ darum, gemeinsam in Lebens- und Glaubensgeschichten einzutauchen, «wo nichts schöngefärbt wird, wo Trauer und Freude in aller Tiefe ihren Platz haben».

Themen der produzierten Podcasts:
• Krebstod der einjährigen Tochter
• Als Single Christ sein
• Glaube und Depression
• Ein Wunder in den Schweizer Bergen
• Pornografiesucht überwinden
• Ein Bekehrungserlebnis
• Wissenschaft und Glaube

Produziert werden die Podcasts von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz.

„Ehrlich gloubt“ auf:
YouTube:
https://www.youtube.com/playlist?list=PL70UVte-bk5IgtU8z4EagDG9UbV_-PMRS

Spotify:
https://open.spotify.com/show/16QdJqym5jENQNt2RPxJGg

(1880 Zeichen)
Logo des Senders Hope TV. © Logo: Hope Media Europe e. V.

Hope TV − 15 Jahre Hoffnung im Fernsehen

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 01.12.2024 | APD | Medien

Ein christlicher Fernsehsender in Deutschland mit einem 24-Stunden-Programm schien 2009 kaum vorstellbar. Und doch begann vor 15 Jahren Hope TV, damals noch „Hope Channel“ genannt, mit einem kleinen Team von zwei Redakteuren und Technikern.

Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) in Deutschland erteilte der „Stimme der Hoffnung“ 2009 die Sendelizenz für den eigenen Fernsehkanal „Hope Channel Deutsch“ auf dem Satelliten ASTRA und im Internet. Damals konnten die beiden Redakteure und Techniker gerade einmal pro Woche ein einstündiges deutschsprachiges TV-Programm auf dem mehrsprachigen „Hope Channel Europe“ senden. Das kleine Team stand vor der Herausforderung, quasi über Nacht ein vollständiges TV-Programm zu gestalten und zu betreiben.

Heute, 15 Jahre später, blicke das Team von Hope TV auf eine segensreiche Zeit zurück. Millionen von Zuschauerinnen und Zuschauern hätten durch Hope TV die Botschaft der Hoffnung erfahren. Viele Menschen hätten sich für ein Leben mit Jesus Christus entschieden. Monat für Monat verfolgten mehr als 1,5 Millionen Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das Programm von Hope TV – und die Zahl wachse stetig.

Der Pionier
Die Geschichte von Hope TV begann 1948 mit der Gründung des deutschlandweit ersten privaten christlichen Radioanbieters in Berlin, der „Stimme der Hoffnung“. Inmitten der Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs boten die Programme des Radiosenders Trost, Hoffnung und Versöhnung für ein erschüttertes Land. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die „Stimme der Hoffnung“ zu einem modernen Medienzentrum, das heute als „Hope Media Europe“ durch verschiedene Kanäle wie „Hope TV“, „Hope Podcasts“, „Hope Kurse“ und die Hope Hörbücherei „die Liebe Gottes verkündet“.

Max Busch, Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, gründete 1948 in Berlin-Wilmersdorf die „Stimme der Hoffnung“ die Radiosendungen produzierte. Im gleichen Jahr startet auch die Bibel-Korrespondenz-Schule. Die wöchentliche Radio-Sendezeit betrug anfangs zehn Minuten. Die Sendungen wurden in Paris produziert und bis 1985 über Radio Luxemburg auf Mittelwelle ausgestrahlt. Damit ist die „Stimme der Hoffnung“ der älteste private christliche Radioanbieter Deutschlands.

1959 zog die „Stimme der Hoffnung“ von Westberlin nach Darmstadt auf das Gelände des adventistischen Schulzentrums Marienhöhe. Damit begann die Produktion von Radiosendungen in Darmstadt. 1968 zogen die Radio-Redaktion auf der Marienhöhe in Darmstadt und das Studio in Paris beide in das Haus „Am Elfengrund 66“ in Darmstadt-Eberstadt.

Erste Erfahrungen mit dem Fernsehen
Die „Stimme der Hoffnung“ kaufte im Jahr 2000 zwei Transporter und baute sie in Eigenregie zu TV-Übertragungswagen aus. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten veranstaltete zum Jahresanfang den ersten Jahres-Satellitengottesdienst. Die Übertragung erfolgte aus dem Adventhaus Chemnitz.

Statt Videokassetten produzierte die „Stimme der Hoffnung“ ab 2003 DVDs. Das erste Produkt war die Fernsehserie „Die Suche“. Nach 14 Jahren und etwa 100.000 Kopien wurde die Produktion von Videokassetten aufgrund der gewachsenen Nachfrage nach DVDs endgültig eingestellt.

Der europäische TV-Zweig des „Hope Channel“ (Hope Channel Europe) nahm 2004 seine Tätigkeit auf. Die deutschsprachigen Sendungen der „Stimme der Hoffnung“ wurden auf Bändern per FED EX nach Los Angeles in die USA geschickt, dort in die Sendeabwicklung integriert und zunächst eine Stunde pro Woche via Eutelsat/Hotbird ausgestrahlt.

Die Produktion in einer Garage in der Strasse „Am Elfengrund 66“ in Darmstadt genügte den Bedürfnissen der TV-Produktion bei Weitem nicht. Bis zur Entstehung eines neuen Medienzentrums wurde 2005 übergangsweise in dem Schwimmbad einer Abbruchvilla „Am Elfengrund 45“ gedreht. Am 22. März 2006 erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Medienzentrum der „Stimme der Hoffnung“ im Gewerbegebiet Sandwiese in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt.

Im Dezember 2006 zog die „Stimme der Hoffnung“ von Darmstadt-Eberstadt in das neugebaute Medienzentrum in Alsbach-Hähnlein an der hessischen Bergstrasse ein.

Rundfunklizenz
Das Medienzentrum erhielt am 18. Februar 2008 von der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR) die Zulassung zur bundesweiten Übertragung ihres 24-Stunden-Hope Channel-Hörfunkprogramms per Satellit und im Internet. Man entschied sich für den Namen „Hope Channel Radio“.

2009 erschien das monatliche „Hope Channel“ Programmheft mit dem Fernseh- und Radioprogramm.

Ab Juli 2018 stellte „Hope Channel Radio“ seine Sendungen vollständig auf ein on demand-Angebot mit dem Fokus auf Podcasts um. Das Satellitensignal und der Livestream wurden beendet.

Die Entwicklung zur Hope-Marke
Als erster christlicher deutscher TV-Sender bot „Hope Channel Deutsch“ 2010 eine App für die iOS-Plattform (Apple) an. Eine Android-Version folgte etwas später.

2019 bekam das Medienzentrum einen neuen Namen, der nun auch an der Fassade sichtbar ist: „Hope Media“. Ab August 2019 änderte der Fernsehsender seinen Namen von „Hope Channel“ zu „Hope TV“.

Seit November 2020 hat der Trägerverein des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung e.V.“ einen neuen eingetragenen Namen: „Hope Media Europe e.V.“ Damit ist die Namensänderung auch juristisch vollzogen. Das Hope Bibelstudien-Institut mit seinem Bibel-Fernkurs-Angebot bekam ebenfalls einen neuen Namen und ein neues Logo und nennt sich fortan „Hope Kurse“.

Im Mai 2023 begann der komplette Umbau aller Studios im Medienzentrum. Dadurch ist ein enger getakteten Produktionsrhythmus für die wöchentlich ausgestrahlten Sendereihen möglich.

Weitere Informationen zu Hope TV: https://hopetv.de/

(5601 Zeichen)
Symbolbild - Buchbesprechung. © Foto: pexels/pixabay

Buchbesprechung: «Adventists and Catholics. The History of a turbulent Relationship»

Basel/Schweiz | 01.12.2024 | APD | Buchrezensionen

Buchbesprechung: Reinder Bruinsma: «Adventists and Catholics. The History of a turbulent Relationship», („Adventisten und Katholiken. Die Geschichte einer schwierigen Beziehung“), 346 Seiten, gebunden, 2024, Wissenschaftsverlag Peter Lang, CHF 112.-, ISBN-10 1636676219, ISBN-13 978-1636676210

Basel/Schweiz | 15.11.2024 | APD │ Der adventistische Theologe Reinder Bruinsma beschreibt im neuen Buch «Adventists and Catholics. The History of a turbulent Relationship» die Faktoren, welche zur anhaltenden antikatholischen Haltung der Siebenten-Tags-Adventisten beigetragen haben.

Der amerikanische Protestantismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts war von starken antikatholischen Gefühlen geprägt. Dieser amerikanische Antikatholizismus hatte seinen Ursprung in der europäischen Reformation, die sich ursprünglich als Protest gegen die katholische Kirche richtete. Die Anhänger des Protestantismus nahmen daher eine starke kritische Position gegen Katholizismus und Papsttum ein. Nach 1915 wurde in den meisten protestantischen Kirchen die frühere Feindseligkeit allmählich durch eine positivere Einschätzung des Katholizismus ersetzt.

In einer Zeit des zunehmenden interkonfessionellen Respekts und Dialogs, nicht nur zwischen den verschiedenen Traditionen innerhalb des Protestantismus, sondern auch zwischen Protestanten und römischen Katholiken, steht die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ökumenischen Begegnungen mit anderen Protestanten und erst recht mit römischen Katholiken nach wie vor zurückhaltend gegenüber.

Der niederländische Theologe Reinder Bruinsma beschreibt in seinem neuen Buch «Adventists and Catholics. The History of a turbulent Relationship» (Adventisten und Katholiken. Die Geschichte einer turbulenten Beziehung) die Faktoren, welche zur anhaltenden antikatholischen Haltung der Siebenten-Tags-Adventisten beigetragen haben. Das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf den amerikanischen Katholizismus und die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA. Bruinsma schildert ausführlich die theologischen Vorgaben vor und nach der Gründerzeit sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Amerika. Seine Analyse macht deutlich, dass die meisten der Ideen, die hinter der weitgehend negativen Haltung gegenüber dem römischen Katholizismus in den frühen Phasen des Adventismus stehen, von den heutigen Adventisten in den Vereinigten Staaten und von den mehr als zwanzig Millionen Kirchenmitgliedern in aller Welt übernommen wurden.

Die ersten beiden Kapitel zeigen die Hintergründe des adventistischen Antikatholizismus auf. Im ersten Kapitel beschreibt der Autor, wie Protestanten im puritanischen England und im kolonialen und frühen republikanischen Amerika den Katholizismus betrachteten. Es schildert die gängigen und tief verwurzelten antikatholischen Gefühle - basierend auf der langen Tradition einer bestimmten Auslegung der apokalyptischen Bibelprophetie - in den Vereinigten Staaten im Allgemeinen und insbesondere in der Region, in der die Miller-Bewegung entstand und kurzzeitig aufblühte. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Miller-Bewegung, die die Siebenten-Tags-Adventisten als Prolog zur Geschichte ihrer Konfession betrachten. Es beschreibt die Ansichten von William Miller (1782-1849) und anderen Führern der Bewegung, die sich innerhalb weniger Jahre von einer interkonfessionellen Erweckungsgruppe zu einer eigenständigen Sekte entwickelte. Besonderes Augenmerk gilt Millers System der biblischen Hermeneutik und der daraus resultierenden Auslegung der biblischen Bücher Daniel und Offenbarung, vor allem wenn diese auf den römischen Katholizismus angewandt werden. Die Interpretationen der apokalyptischen Prophezeiung durch Miller und seine Anhänger und ihre daraus resultierenden Ansichten über die römisch-katholische Kirche bildeten die Grundlage, auf der die Siebenten-Tags-Adventisten aufbauen sollten.

In Kapitel drei geht der Verfasser der Frage nach, wie die sabbatarischen Adventisten in der Entstehungsphase ihrer Bewegung auf dem Erbe der Miller-Bewegung (Milleriten) aufbauten. Es wird dargelegt, wie sie die prophetischen Auslegungen der Milleriten übernahmen, verfeinerten und überarbeiteten, insbesondere diejenigen, die auf den Katholizismus angewandt wurden. Man glaubte nicht nur, dass «Rom» für die Ersetzung des göttlich eingesetzten Sabbats durch den «heidnischen» Sonntag verantwortlich war, sondern man mass der Sabbat-Sonntag-Frage und der Wahrnehmung einer anhaltenden katholischen Feindschaft gegenüber dem Sabbat und seinen Beobachtern eine enorme eschatologische Bedeutung bei. Dabei entwickelte sich in späteren Jahrzehnten die Überzeugung, dass Amerika in der Endzeit eine Rolle bei der Unterstützung des Katholizismus spielen werde und in den USA gemeinsame zukünftige Bemühungen einer religiös-politischen Koalition aus Protestanten und Katholiken auf die endgültige Vernichtung der Sabbathalter abzielen werden.

Das vierte Kapitel behandelt den Zeitraum, in der der Adventismus erwachsen wurde. Es folgt weitgehend demselben Muster wie das vorherige Kapitel und untersucht einige spezifische Entwicklungen in der prophetischen Auslegung. Was diese Zeit so wichtigmacht, ist die Art und Weise, wie die Ereignisse auf der amerikanischen religiösen Bühne direkt oder indirekt mit der Sonntagsgesetzgebung zusammenhingen. Diese Entwicklungen bestärkten die Adventisten in ihrer Überzeugung von der Richtigkeit ihrer eschatologischen Ansichten, wobei der Katholizismus und das protestantische Amerika die zukünftigen Verfolger einer sabbathaltenden Minderheit waren. Auch hier werden die adventistischen Reaktionen auf zeitgenössische katholische Themen analysiert und kurz mit den Reaktionen einiger anderer protestantischer Glaubensgemeinschaften verglichen. Ein Abschnitt dieses Kapitels ist den Ansichten von Ellen G. White (1827-1915) über den Katholizismus gewidmet. Ihr Einfluss als «Prophetin» innerhalb des Adventismus kann kaum überschätzt werden. Ihre Ansichten spielten eine wichtige Rolle bei der Festigung der antikatholischen Haltung der Adventisten.

Das fünfte Kapitel vermittelt Reaktionen der Adventisten auf Fragen, die den Katholizismus betreffen oder mit ihm in Zusammenhang stehen, von 1915 bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), und untersucht, ob es im Vergleich zu den früheren Perioden signifikante Veränderungen in der Haltung gab. Das Kapitel zeigt auf, dass die Adventisten zwar in ihrer Haltung gegenüber anderen protestantischen Christen flexibler waren als früher, jedoch nicht bereit, ihre Position gegenüber dem Katholizismus grundlegend neu zu bewerten.

Im sechsten Kapitel beleuchtet der Autor die Entwicklung der adventistischen Haltung gegenüber dem Katholizismus über das Zweite Vatikanum hinaus und öffnet die Tür für die Stimmen einer neuen Generation adventistischer Theologen. Der Autor untersucht mit Blick auf die Zukunft verschiedene traditionelle adventistische Kernpunkte wie hermeneutische Methoden, prophetische Auslegungen der Bücher Daniel und Offenbarung, das Tag-Jahr-Prinzip, die Verbreitung des Buches «Der Grosse Kampf» von E.G. White, die diplomatischen Beziehungen des Vatikans, Sonntagsgesetze und die kontemporären katholischen Enzykliken.

Seit 1965 waren die meisten Herausforderungen für die römisch-katholische Kirche, insbesondere für die Päpste, Kardinäle und Kirchenleitern auf verschiedenen kirchlichen Ebenen weltweit und liessen sich nicht leicht durch ein Anfangs- und Enddatum abgrenzen. Wie die meisten anderen Konfessionen war auch die Kirche mit der Existenz unterschiedlicher theologischer Modalitäten konfrontiert. Viele katholische Theologen an unterschiedlichen Stellen im theologischen Kontinuum zwischen Konservativen und Liberalen wurden sowohl von ihren Glaubensgenossen als auch in protestantischen Kreisen geschätzt.

Die Entwicklungen in der adventistischen Interpretation der apokalyptischen Prophezeiung zeigen auf, dass der römische Katholizismus weiterhin eine herausragende Endzeitakteurin darstellt. Mitte des 20. Jahrhunderts erreichte der Adventismus ein Stadium, in dem sich wie in den meisten anderen Konfessionen eine erhebliche theologische Vielfalt herausgebildet hatte – mit konservativen und liberalen Strömungen und verschiedenen dazwischen liegenden Strömungen. Dabei sollte beobachtet werden, dass, obwohl sich der Adventismus zu einer globalen Bewegung entwickelt hat, die meisten adventistischen Veröffentlichungen zur Eschatologie immer noch amerikanischen Ursprungs sind und von Professoren an amerikanischen kircheneigenen Colleges und Universitäten verfasst wurden. Viele adventistische Veröffentlichungen zur Eschatologie in anderen Sprachen sind hauptsächlich Übersetzungen amerikanischer Beiträge.

Leider gibt es immer noch eine deutliche Tendenz seitens der meisten adventistischen Theologen und Bibellehrern, dem grundlegenden historistischen Rahmen der adventistischen Prophetenauslegung treu zu bleiben, aber viele sind zunehmend zurückhaltender bei spezifischen Anwendungen, und die verwendete Sprache ist im Allgemeinen weit weniger aggressiv als es in der Vergangenheit häufig der Fall war, schreibt der Autor.

Erstaunlich ist, so stellt man als Leser fest, dass es trotz der prophetisch-bedingten antikatholischen Haltung zu konsultativen Beratungsgesprächen mit Vertretern des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen (PCPCU) kam, wenngleich diese nur von kurzer Dauer waren. Im Mai 2000 trafen sich adventistische und katholische Theologen in Rom «in ungezwungener und herzlicher Atmosphäre». Übereinstimmungen und Spannungsfelder wurden offen besprochen. In den Jahren 2001, 2002 und 2003 fanden drei weitere Gesprächsrunden statt, es gab jedoch keine weiteren Folgemassnahmen. Ángel Manuel Rodríguez vom adventistischen Bibelforschungsinstitut (BRI) und Mitglied der Gruppe, erklärte: «Die Diskussionen waren nützlich, da sie eine Gelegenheit boten, mit katholischen Theologen wichtige Aspekte unserer Botschaft zu teilen und mit ihnen zu interagieren.»

Ein kurzes Schlusskapitel fasst die Ergebnisse dieser umfassenden Forschungsarbeit zusammen und wiederholt die wichtigsten Entwicklungen im adventistischen Denken in Bezug auf den römischen Katholizismus.

Der historisch gewachsene Antikatholizismus bei den Adventisten steht in gewisser Weise im Widerspruch zur offiziellen Stellungnahme der adventistischen Weltkirchenleitung mit dem Titel «Wie Siebenten-Tags-Adventisten den römischen Katholizismus sehen» vom April 1997. Darin kommt deutlich zum Ausdruck, dass und wie diese historisch gewachsene und fest etablierte romkritische Einstellung – wenn auch (vor allem in Europa) in abgemilderter Form – bis heute nachwirkt.

In dem Dokument heisst es wörtlich: «Die Siebenten-Tags-Adventisten bemühen sich um eine positive Einstellung zu anderen Religionen. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, das Evangelium von Jesus Christus im Zusammenhang mit der baldigen Wiederkunft Christi zu verkünden, und nicht darin, auf Fehler in anderen Konfessionen hinzuweisen».

Ferner betont die öffentliche Stellungnahme von 1997 weiter: «Adventisten bemühen sich, im Umgang mit anderen fair zu sein. Während wir uns also der historischen Aufzeichnungen bewusst sind und weiterhin unsere Ansichten über endzeitliche Ereignisse vertreten, erkennen wir einige positive Veränderungen im Katholizismus der letzten Zeit an und betonen die Überzeugung, dass viele römische Katholiken Brüder und Schwestern in Christus sind».

Es bleibt zu hoffen, dass die Grundhaltung dieser inzwischen 27 Jahre alten adventistischen Stellungnahme ohne weiteren Verzug auf allen Ebenen der Freikirche bekannt gemacht und zum festen Bestandteil des gelebten christlichen Glaubens wird.

Das mit wissenschaftlicher Gründlichkeit erstellte Werk mit 326 Seiten, einschliesslich Personenverzeichnis, Themen-Index und ausführlichem Literaturverzeichnis (Primär- und Sekundärliteratur), ist in englischer Sprache als gebundene Ausgabe im internationale Wissenschaftsverlag Peter Lang erschienen. Es richtet sich nicht nur an Kirchenhistoriker und Theologen, sondern vor allem an adventistische Amtsträger und Kirchenmitglieder.

Christian B. Schäffler, Journalist SFJ, Basel
November 2024

(12034 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.