Unter dem Motto „Führen mit Vision“ fand vom 24. bis 27. September im christlichen Gästezentrum Schönblick, Schwäbisch Gmünd/Deutschland, der 3. Adventistische Führungskongress zum Thema Resilienz statt. Die rund 350 haupt- und ehrenamtlichen kirchlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konnten neben den Plenumsveranstaltungen aus zehn Workshops Themen wählen, die für ihr Engagement in der Freikirche relevant sind.
Die Referate im Plenum gingen der Frage nach, wie man mit Belastungen, Herausforderungen und Stress in der kirchlichen Arbeit als ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende umgehen kann, ohne dabei auszubrennen oder wie man nach einer Krise, im Sinne einer Selbstregulation, wieder zu Kräften kommen kann. Die Teilnehmenden hatten jeweils während dem Referat die Möglichkeit ihre Fragen per SMS für die anschliessende Vertiefungsrunde mit den Referenten zu übermitteln. Laut der Teilnehmerbroschüre zum Kongress versteht man unter Resilienz „die Eigenschaft von Menschen oder von ganzen Organisationen, Belastungen stand zu halten und auch unter schwierigen Bedingungen gesund und leistungsfähig zu bleiben“.
Organisationale Resilienz
Unsere Zeit sei geprägt von Nichtberechenbarkeit, was viele Menschen überfordere, sagte Dr. Dietmar Nowottka, Organisationsberater, im Referat über „Organisationale Resilienz“. Resilienz sei aber keine Persönlichkeitseigenschaft im Sinne eines Besitzes, sondern eine psychische Anpassungsleistung, die Aktivität erfordere und gelernt werden könne. Organisationen könnten durch den Aufbau resilienter Strukturen, wie verbesserter interne Kommunikation und Changemanagement, als andauernde Aufgabe, wachsam und transparent auf neue Situationen reagieren oder diese antizipieren. Durch gemachte Erfahrungen, die reflektiert würden, könnten neue Erkenntnisse gewonnen und in Kompetenzen transformiert werden.
Ruhe und Achtsamkeit
Magister Karin Roth, Leiterin der Ombudsstelle der Erzdiözese Salzburg/Österreich, teilte ihre Erfahrungen im Umgang mit Stress, der mit zunehmender Intensität das eigene Wahrnehmungsfeld entsprechend verenge. Sie stellte einen Selbstentwicklungskreislauf mit sieben Bereichen vor, der unter anderem über Selbstwahrnehmung, Selbstakzeptanz, Selbstverantwortung, Selbstvertrauen und Selbstreflexion zu mehr Achtsamkeit gegenüber sich selbst und der Umwelt und zu mehr Gelassenheit führen könne.
Wichtigkeit von Werten
Sich nach Werten auszurichten, habe einen starken Einfluss auf die Resilienz, die psychische Widerstandsfähigkeit und damit auf die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, sowohl für Menschen, als auch für Organisationen, sagte Marc André Naumann im Workshop „Mit Werten führen“.
Resolution für Zukunftskonferenz
„Die Adventgemeinde war und ist eine Adventbewegung“, heisst es in der Einleitung zu einer Resolution der Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Führungskongress, die sie in der Abschlussveranstaltung an die drei Kirchenleitungen der vertretenen deutschsprachigen Länder richteten. Sie fordern darin die drei Kirchenleitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dazu auf, „im Sinne einer Zukunftskonferenz Raum zu schaffen, um einen gemeinsamen Weg zum Dienst an der Gesellschaft zu finden und unter dem Segen Gottes unserem Auftrag gerecht zu werden.“
Informationen zu den Workshopthemen und Referenten:
http://sta-fuehrungskongress.de/startseite/workshops/