Der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) wählte mit Jürgen Werth (Wetzlar), Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg einen Journalisten und nicht einen Theologen zu ihrem Vorsitzenden. Werth löst den bisherigen Allianz-Vorsitzenden Peter Strauch (Witten) ab. Der 63-jährige Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden kandidierte nach sechs Jahren nicht mehr für das Amt an der Spitze der Evangelischen Allianz. Jürgen Werth (55), Mitglied der evangelischen Landeskirche, wird ab 1. Januar das Ehrenamt des Vorsitzenden der Dachorganisation von rund 1,3 Millionen Evangelikalen aus Landes- und Freikirchen übernehmen.
Jürgen Werth lernte nach dem Abitur das journalistische Handwerk bei der Westfälischen Rundschau in Lüdenscheid. 1973 ging er zum Evangeliums-Rundfunk (ERF), wo er zunächst als Rundfunk-Redakteur tätig war. Im Jahre 1986 wurde er Chefredakteur der Hörfunkabteilung. Seit 1994 leitet er das christliche Medienunternehmen als Direktor. Werth machte sich auch als Liedermacher und Buchautor in der christlichen Szene einen Namen.
Zum Stellvertreter von Jürgen Werth an der Spitze der Allianz wurde der Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands (Vereinigung Landskirchlicher Gemeinschaften), Theo Schneider (Kassel), gewählt. Der 57jährige ist bereits seit dem Jahr 2000 stellvertretender Allianzvorsitzender. Wie die Nachrichtenagentur idea berichtet, stehen damit erstmals zwei landeskirchliche Mitglieder an der Spitze der Allianz. Bisher sei es üblich gewesen, dass entweder der erste oder zweite Vorsitzende einer Freikirche angehörte.
Geschäftsstelle und juristischer Sitz der Deutschen Evangelischen Allianz befinden sich im thüringischen Bad Blankenburg. Als Generalsekretär amtiert seit 1988 Hartmut Steeb (Stuttgart), der der württembergischen Landeskirche angehört.
Die Deutsche Evangelische Allianz versteht sich als ein Bund von Christusgläubigen aus Landeskirchen, Freikirchen, innerkirchlichen Gemeinschaften und freien Werken. Sie hat in über 1.100 Orten örtliche Gruppen und zählt derzeit 337 überregional arbeitende Werke und Verbände.