"Weibliche Genitalverstümmelung ist Ausdruck einer traditionellen Diskriminierung von Frauen und eine der grausamsten Formen von Gewalt gegen Frauen, der weltweit der Kampf angesagt werden muss", erklärte die österreichische Frauenministerin Doris Bures anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM), der am 6. Februar begangen wurde. Schätzungen zufolge seien weltweit jährlich rund 135 Millionen Frauen betroffen.
Weder kulturelle noch religiöse oder gesundheitliche Vorwände seien als Rechtfertigung für weibliche Genitalverstümmelung zu akzeptieren. Diese diene ausschliesslich dem Zweck, die Frauen zu kontrollieren, sie in ihrer Freiheit einzuschränken, und stelle eine massive Menschenrechtsverletzung dar, so Bures unter Hinweis darauf, dass die Praxis der Genitalverstümmelung in vielen Ländern Afrikas und im Nahen Osten tief in der Gesellschaft und in den Traditionen verwurzelt sei.
Man müsse die Öffentlichkeit für dieses Unrecht sensibilisieren. Im Jahre 2007 habe das Frauenministerium 14 Projekte und Vereine mit knapp 280.000 Euro gefördert, die auch FGM-Betroffenen und Migrantinnen juristische Beratung sowie medizinische Unterstützung anböten.
Nach Angaben des Bundespressedienstes (BPD) gilt in Österreich die Durchführung weiblicher Genitalverstümmelung als Körperverletzung und ist in der Regel als absichtliche Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen strafbar. Schuldig machen sich nicht nur Ärzte oder Ärztinnen, sondern auch Eltern, die FGM an ihrer Tochter vornehmen lassen.