Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 7/2023 - Juli 2023 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 7/2023 - Juli 2023

Zum revidierten Datenschutzgesetz hat der Dachverband Freikirchen den Verbänden entsprechende Dokumente zur Verfügung gestellt. © Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Freikirchen in der Schweiz setzen Datenschutzgesetz rechtzeitig um

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 02.08.2023 | APD | Schweiz

Nach den Sommerferien tritt das revidierte Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) in Kraft. Mit der digitalen Entwicklung erhalten Persönlichkeitsschutz und die informationelle Selbstbestimmung in weiten Bevölkerungskreisen höhere Bedeutung. Der Dachverband Freikirchen.ch hat den angeschlossenen Verbänden und Gemeinden zur Einführung des revidierten Datenschutzgesetzes die entsprechenden Dokumente zur Verfügung gestellt. Die Verbände und Gemeinden erarbeiten damit individuelle Datenschutzrichtlinien.

Rechtzeitig vor der Einführung des neuen Datenschutzgesetzes am 1. September 2023 passen die Freikirchen ihren Umgang mit Daten entsprechend an. Besonders sensibel sind Daten von Personen - diese werden vorrangig behandelt. «Der Schutz der persönlichen Daten steht im Zentrum», erklärt Peter Schneeberger, Präsident Dachverband Freikirchen.ch. Um eine Verletzung der Persönlichkeit zu vermeiden, verpflichtet das DSG dazu, die Einwilligung der betroffenen Person einzuholen. Das DSG definiert Personendaten als alle Angaben, die sich auf eine bestimmte oder bestimmbare Person beziehen. Betroffene Personen müssen transparent über die Datenbearbeitungen informiert werden, insbesondere über den Bearbeitungszweck und allenfalls über die Empfänger der Daten. Wenn jemand wissen will, welche Daten über seine Person vorhanden sind und wofür diese verwendet werden, muss man innerhalb von 30 Tagen Auskunft geben. Bei Datenpannen gilt eine Informationsfrist von 72 Stunden.

Jeder Kirchenverband muss über eine interne Organisation und Dokumentation verfügen. Es muss zum Beispiel klar sein, welche Daten erhoben werden, wie sie bearbeitet werden, wie lange sie gespeichert bleiben, wie sie geschützt sind und wem sie bekanntgegeben werden. Dies gilt auch für die selbständigen freikirchlichen Kirchgemeinden, die eine eigenständige Rechtspersönlichkeit sind. Bei freikirchlichen Kirchgemeinden, die keine eigene Rechtspersönlichkeit (Verein) sind, muss nur der Gemeindeverband ein Reglement und Richtlinien erstellen. Die Unterlagen werden vom Gemeindeverband zur Verfügung gestellt. Das DSG verlangt ein Inventar der Bearbeitungen - ein sogenanntes Bearbeitungsverzeichnis. Es gilt insbesondere, dass alle angeschlossenen Kirchenverbände die Prozesse im Griff haben. Den Mitgliedverbänden wurde für die Umsetzung in der Praxis der Erlass von internen Datenschutzrichtlinien empfohlen, die klare Regelung der Verantwortlichkeiten sowie die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden umfasst.

Adventisten in der Deutschschweiz arbeiten seit 2009 mit Datenschutzrichtlinie
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz hat 2009 eine erste Datenschutzrichtlinie verabschiedet. Diese wurde im Jahr 2020 revidiert und der europäischen Datenschutzrichtlinie angepasst.

Anders als in der EU
Das erste Schweizer Bundesgesetz über den Datenschutz stammt von 1992. In der EU wurde die neue Datenschutzgrundverordnung schon vor fünf Jahren eingeführt. Nun wird das Gesetz in der Schweiz an die erhöhten europäischen Standards angepasst: Das neue Datenschutzgesetz soll die technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen berücksichtigen und den Vollzug verbessern. Die Transparenz wird erhöht, indem die Informationspflichten bei der Beschaffung von Personendaten erweitert und Meldepflichten bei Datenschutzverletzungen eingeführt werden. Im Gegensatz zur EU besteht für Schweizer Websites mit Angeboten für Schweizer Kundinnen und Kunden keine Pflicht für ein zustimmungspflichtiges Cookie-Banner. In der Datenschutzerklärung muss aber klar ausgewiesen werden, welche externen Tools auf der Website genutzt werden und wohin die dabei gesammelten Daten fliessen.

Neue Pflichten, erhöhte Rechtsrisiken
Das neue Datenschutzgesetz bringt zunächst einmal eine Reihe neuer Pflichten, und es führt zu erhöhten Rechtsrisiken. Viele dieser Pflichten existieren seit Jahren, aber sie wurden bisher nicht immer ernstgenommen. Das revidierte Gesetz soll hier insbesondere die Selbstbestimmung über die eigenen Daten von Personen stärken. Bei fahrlässigen Verletzungen des neuen Datenschutzgesetzes gibt es in der Schweiz erstmals Bussgelder.

Weitere Informationen zum neuen Datenschutzgesetz für Freikirchen finden Sie hier:https://freikirchen.ch/aktuelles/datenschutz/

Freikirchen Schweiz
Freikirchen.ch ist der Dachverband der Freikirchen und christlicher Gemeinschaften in der Schweiz. Er ist ein nationaler Kirchenverband mit 20 freikirchlichen Bewegungen aus der Deutschschweiz, zu denen über 750 örtliche Kirchen mit ihren diakonischen Werken gehören. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz arbeitet im Beobachterstatus mit.

Zusammen mit dem Réseau évangélique suisse (RES) vertreten die Freikirchen in der Schweiz rund 1000 Kirchen. Neben der Schweizer Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche Schweiz versteht sich der Dachverband Freikirchen.ch als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz und als Sprachrohr für die gemeinsamen Anliegen der Freikirchen.

Mehr auf www.freikirchen.ch.

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Cover des Tätigkeitsberichts 2022 der Oertlimatt Stiftung. © Gestaltung: daenzer.ch

Oertlimatt Stiftung publiziert Tätigkeitsbericht 2022

Krattigen/Schweiz | 02.08.2023 | APD | Schweiz

Die Oertlimatt Stiftung (Alters- und Pflegeheim Oertlimatt), in Krattigen/BE, hat den Tätigkeitsbericht 2022 publiziert. Träger der Stiftung ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz.

Digitalisierung und QR-Code im Bereich Pflege und Betreuung
Der allseits bekannte QR-Code, ohne den keine Einzahlung mehr läuft, der auf Werbungen als Link für weitere Informationen angebracht ist, stehe für «quick response» auf Englisch, so der Tätigkeitsbericht. Diese Worte stehen für «schnelle Antwort» oder «rasche Reaktion».

Teamleiterin Sarah Lech schreibt, dass es im Bereich Betreuung und Pflege und speziell im Umgang mit demenziell veränderten Menschen «keine Barcodes, keine Scanner, keine quick response» gebe, stattdessen aber eine eindeutige, einfache Sprache, langsame und deutliche Aussprache und genügend Zeit um eine Antwort zu geben.

Mit dem Armband von Oxocare könnten alle Bewohnenden, die es tragen, jemanden von der Pflege rufen, schreibt Tharanya Lokitas, ebenfalls Teamleiterin. Die Schwierigkeit bestehe nun aber darin, dass die Bewohner den Eindruck haben, es dauere ewig lange, bis jemand von der Pflege komme, kein «quick response». Die zeitliche Wahrnehmung während dem Warten, erlebten alle unterschiedlich.

Einen humorvollen Traum im Zusammenhang mit dem QR-Code bezüglich Reinigung, Essensservice und Wäscherei schildert Sandra Liechti, Leiterin der Hauswirtschaft.

Manuela Birnea, Leitung Pflegedienst, schreibt zum Generalthema des Tätigkeitsberichts: «Die Digitalisierung bringt uns informationell und funktionell bestimmt weiter, kann jedoch nicht den persönlichen Kontakt zu unseren Bewohnerinnen und Bewohnern ersetzen. Digital kann man die emotionale Seite wie Vertrauensbildung, Menschlichkeit, Sicherheit und Schutz der Privatsphäre schlicht nicht ablösen.»

Der Tätigkeitsbericht enthält kurze, informative Beiträge aus den Bereichen Administration, Seelsorge, Betreuung und Pflege, Berufsbildung, Hauswirtschaft, Gastronomie, Qualitätsmanagement, Technischer Dienst und Seniorenwohnungen.

Statistik
Ende 2022 lebten 53 Personen im Alters- und Pflegeheim sowie 36 Mieter und Mieterinnen in den drei Häusern mit 28 Seniorenwohnungen, in denen auch drei Katzen und einen Hund gab. Der Stellenplan für alle Bereiche umfasste Ende der Berichtsperiode 6.300 Stellenprozente von Mitarbeitenden und Lernenden. 46 Prozent davon waren im Bereich Pflege und Betreuung.

Der Tätigkeitsbericht 2022 kann heruntergeladen werden:
https://oertlimatt.ch/wp-content/uploads/oertlimatt_taetigkeitsbericht_2022_web.pdf

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Kein Kleingeld – die Einnahmen der beiden grossen Kirchen speisen sich überwiegend aus Kirchensteuern - kaum aus Kollekten. © Foto: Micheile Henderson- unsplash

Deutschland: Kirchensteuereinnahmen in Rekordhöhe trotz sinkender Mitgliedszahlen

Bonn und Hannover/Deutschland | 02.08.2023 | APD | International

Trotz sinkender Mitgliederzahlen verzeichnen die beiden grossen Kirchen in Deutschland Steuereinnahmen in Rekordhöhe. Bei der Römisch-katholischen Kirche beliefen sich die Kirchensteuereinnahmen im vergangenen Jahr auf 6,848 Milliarden Euro/Franken, bei der Evangelischen Kirche in Deutschland waren es 6,242 Milliarden Euro/Franken heisst es in einer Meldung der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Sie erreichten damit neue Höchstwerte. 2021 waren es bei der Römisch-katholischen Kirche 6,732 Milliarden Euro/Franken. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Katholische Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer Homepage einstellte.

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit Höchstwert
Bereits im Frühjahr hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihre Bilanz des vergangenen Jahres veröffentlicht. Demnach lag das Kirchensteueraufkommen 2022 bei 6,242 Milliarden Euro/Franken. 2021 waren es 5,995 Milliarden Euro/Franken. Laut den auf der EKD-Homepage zugänglichen Statistiken handelt es sich auch hierbei um einen Höchstwert.

Sinkende Mitgliedszahlen
2022 gehörten 20,938 Millionen Menschen in Deutschland der Römisch-katholischen Kirche an, 2021 waren es noch 21,646 Millionen. Bei der Evangelischen Kirche in Deutschland sank die Zahl der Mitglieder von 19,725 auf 19,15 Millionen. Das entspricht einem Anteil von rund 24,8 beziehungsweise 22,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung. 2021 war der Anteil der Mitglieder der grossen Kirchen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland (26,0 + 23,5) erstmals unter 50 Prozent gefallen.

Finanzquellen der grossen Kirchen
In Deutschland haben die Kirchen das in der Verfassung verankerte Recht, von ihren Mitgliedern Abgaben (Kirchensteuern) zu erheben.

Diese Steuer ist die wichtigste Finanzquelle zur Wahrnehmung kirchlicher Aufgaben in Seelsorge, Bildung und Sozialwesen. Die Höhe richtet sich in der Regel nach der Einkommenssteuer. Die Kirchensteuer wird vom Staat eingezogen; er erhält dafür rund drei Prozent des Gesamtaufkommens. Weitere Einnahmequellen der grossen Kirchen sind Ausgleichszahlungen des Staates für 1803 vorgenommene Enteignungen, sie betragen etwa 600 Millionen Euro im Jahr. Diese sind in jüngster Zeit in der politischen Diskussion. Hinzu kommen freiwillige Leistungen des Staates. Dazu zählen vor allem Zuschüsse im Alten-, Sozial-, Schul- und Jugendbereich, die auch andere Träger erhalten. Ausserdem gibt es staatliche Leistungen zur Finanzierung der Militärseelsorge, der theologischen Fakultäten an den staatlichen Hochschulen sowie des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen. Ein kleiner Teil kirchlicher Einnahmen stammt aus den Kollekten, die in den Gottesdiensten gesammelt werden, sowie aus sonstigen Spenden.

Freikirchen
Im Unterschied zu den grossen Kirchen verzichten die wesentlich mitgliederschwächeren Freikirchen auf ihr Recht zur Erhebung von Kirchensteuern. Deren Einnahmen speisen sich vorwiegend aus freiwilligen Spenden ihrer Mitglieder sowie aus den üblichen Zuschüssen des Staates für soziale Einrichtungen.

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Abgestürzter PAMAS-Helikopter in einer Bananenplantage. © Foto: PAMAS

Philippinen: Alle Insassen überleben Absturz eines Hubschraubers des medizinischen Flugdienstes der Adventisten

Silang, Cavite/Philippinen | 02.08.2023 | APD | International

Am Morgen des 27. Juli stürzte ein R44 Raven Hubschrauber des medizinischen Flugdienstes der Adventisten auf den Philippinen (Philippine Adventist Medical Aviation Services - PAMAS) auf dem Weg zum Mountain View College (MVC) in Sitio Babahagon, Lantapan Bukidnon, in eine Bananenplantage. An Bord des Hubschraubers befanden sich zwei Piloten und zwei Passagiere, die alle den Unfall überlebten. Die Ursache des Absturzes ist noch nicht geklärt, da es derzeit keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Dies berichtete die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung für Südasien und den Pazifik (SSD).

Der PAMAS-Hubschrauberpilot, flog den Hubschrauber in der Nähe der Flugbasis in Valencia City, Bukidnon, auf ca. 1000 Metern, als der Hubschrauber einen Leistungsabfall hatte, der den Piloten zu einer Notlandung auf einem Bananenfeld etwa fünf Kilometer von der Flugbasis entfernt zwang. Weder der Pilot noch die Passagiere erlitten schwere Verletzungen. Ein Passagier wurde zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht, befand sich aber nicht in kritischem Zustand.

«In Anbetracht dieses Vorfalls möchten wir Gott für seine Güte preisen, dass er das Leben aller Menschen an Bord verschont hat. Wir vertrauen darauf, dass der Herr diesen Dienst weiterhin in seiner Hand hält... Vielen Dank für ihre Gedanken und Gebete in dieser Zeit, wir wissen das sehr zu schätzen», schrieb PAMAS.

PAMAS-Helikopter stürzte im März ins Meer
Wie die philippinische Zivilluftfahrtbehörde (CAAP) am 1. März mitteilte, ist ein Hubschrauber des adventistischen medizinischen Luftfahrtdienstes PAMAS mit fünf Personen an Bord auf dem Weg zu einem Krankenhaus in der Provinz Palawan als vermisst gemeldet worden. Ein möglicher Ort der Notwasserung sei inzwischen eruiert worden. Vom Personal und den Fluggästen fehlt aber jede Spur. Siehe dazu auch die APD-Meldung:
https://apd.media/news/archiv/15534.html

PAMAS – Hilfe für Bedürftige unabhängig von Religion, Ethnie oder Finanzen
Philippine Adventist Medical Aviation Services, Inc. (PAMAS) ist laut Selbstdarstellung «ein unabhängiger Dienst, der die Mission der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterstützt. PAMAS ist jedoch nicht Teil, verbunden oder unterstützt von der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten.

PAMAS ist eine bei der philippinischen Zivilluftfahrtbehörde eingetragene gemeinnützige Organisation, die medizinische Flugdienste für bedürftige Gruppen in geografisch isolierten und benachteiligten Gebieten anbietet. PAMAS wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, bedürftigen Menschen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten, ihrer Religion oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit medizinische Hilfe zukommen zu lassen.

PAMAS arbeitet auf der Grundlage von Spenden und wird ausschliesslich von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen, die die gleiche Leidenschaft teilen, anderen zu helfen. Die Organisation ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig: Sie bietet ihre Dienste allen Bevölkerungsschichten an, unabhängig von deren finanziellen Möglichkeiten.

Die Organisation bietet eine Reihe von Diensten an, darunter medizinische Evakuierungen, medizinische und zahnmedizinische Versorgung und Alphabetisierungsschulen in den Bergen. Darüber hinaus leistet PAMAS Hilfe bei Krisen und Naturkatastrophen, indem sie Hilfsgüter, medizinische Teams und Vorräte in die betroffenen Gebiete bringt.

PAMAS setzt sich dafür ein, den Zugang zu medizinischer Versorgung für diejenigen zu verbessern, die sie am dringendsten benötigen, unabhängig von ihren Lebensumständen.»

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Blinde Tutorin bringt blinder Frau die Blindenschrift Braille bei. © Foto: UBS

Bibelgesellschaften in Angola und Burkina Faso ermöglichen blinden Menschen Lesen und Schreiben zu lernen

Hamburg/Deutschland | 02.08.2023 | APD | International

Blinde Menschen haben in manchen Gegenden der Welt keine Möglichkeit, Lesen und Schreiben zu lernen. Dabei gibt es die Blindenschrift Braille (Punktschrift) schon seit fast 200 Jahren. Ingrid Felber-Bischof, Beraterin beim Weltverband der Bibelgesellschaften (UBS), berichtet, wie die Bibelgesellschaften in Burkina Faso und Angola blinden Menschen das Lesen- und Schreibenlernen ermöglichen und damit ihr ganzes Leben bereichern und umgestalten.

Blindheit wird als Fluch empfunden
Laut dem Bericht der Evangelischen Mission Weltweit e.V. (EMW) wissen Eltern in gewissen Ländern der südlichen Hemisphäre gar nicht, dass Blinde lesen und schreiben lernen können. Hinzu komme, dass in gewissen Kulturen Blindheit als Fluch empfunden werde, der auf der ganzen Familie laste und sie zwinge Abstand zur Gesellschaft zu halten.

Bibelgesellschaft von Angola lanciert Alphabetisierungsprogramm für Blinde
In den USA könnten demnach nur etwas zehn Prozent aller blinden Menschen Braille (Punktschrift) lesen. Die Bibelgesellschaft in Angola hat vor Kurzem bei ihren Recherchen zu einem regionalen Projekt festgestellt, dass nur 1,1 Prozent der blinden Menschen in dieser Region überhaupt Lesen gelernt haben. Doch der Wunsch, es zu lernen, sei gross. Deshalb habe sich die Bibelgesellschaft dafür entschieden, zusammen mit den Kirchen und anderen Institutionen vor Ort ein Alphabetisierungsprogramm für blinde Menschen zu entwickeln, bei dem auch Bibeltext zugänglich gemacht wird.

Bibelgesellschaft in Burkina Faso führt seit zehn Jahren ein Ausbildungszentrum
In Ouagadougo, der Hauptstadt von Burkina Faso, hat die Bibelgesellschaft bereits vor zehn Jahren ein Ausbildungszentrum errichtet, in dem sie Alphabetisierungsprogramme für blinde Erwachsene anbietet. Blinde Tutoren, die ihre Ausbildung im Jahr zuvor als Kursbeste abgeschlossen hatten, dürfen nach Kursende für ein bis zwei Jahre eine Lerngruppe leiten. Sie erhalten für die Arbeit einen kleinen Lohn, mit dem sie sich ihre berufliche Zukunft aufbauen können.

Die Bibelgesellschaft in Burkina Faso kooperierte von Anfang an mit der Regierung, um den blinden Teilnehmenden die staatliche Anerkennung der Ausbildung zu gewähren. Der gesamte Lernstoff der staatlichen Schulen wurde übernommen und in Braille umgesetzt. Die Mitarbeitenden der Bibelgesellschaft schulten dann die staatlichen Mitarbeitenden, die am Ende jedes Semesters die Prüfungen abnehmen, damit sie die Arbeiten beurteilen können, die in Brailleschrift geschrieben sind.

Barrierefreiheit und Zugang zur Bibel
„Lesenlernen bedeutet für sie, ihre eigenen Fähigkeiten und Gaben zu entdecken, innere und äussere Anerkennung zu erfahren, Gerechtigkeit zu finden und am Leben teilhaben zu können. Dass sie als Teil ihrer Ausbildung auch Zugang zur Bibel bekommen und diese selbst lesen können, schafft eine noch tiefere Dimension von Teilhabe. Im reflektierenden Lesen können sie endlich auch eine persönliche Beziehung und einen inneren Dialog mit Gott beginnen. Nicht länger ausgegrenzt, sondern schrankenlos geliebt“, schreibt Ingrid Felber-Bischof.

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Universität der Adventisten in Zaoksky (ZAU), Tula/Russland. © Bild: EAD

Kostenloses Pädagogik- und Theologiestudium (BA) an der Universität der Adventisten in Russland

Moskau/Russland | 02.08.2023 | APD | International

Die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung in Moskau, welche die adventistischen Christen in den Ländern Eurasiens (Euro-Asia Division) betreut, berichtet in den wöchentlichen Informationen (EAD-News), dass die Bachelor-Studiengänge (BA) für Pädagogik und Theologie für Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten oder deren Kinder, die im Territorium der EAD leben, an der adventistischen Zaoksky-Universität kostenlos absolviert werden können.

Demnach müssen die Studierenden keine Studiengebühren oder Kosten für Unterkunft bzw. Verpflegung entrichten. Diese Kosten werden von der Kirche getragen. Zusätzlich erhalten die Studierenden monatlich ein Stipendium von bis zu 5.000 Rubel/rund 50 Franken.

Zaoksky-Universität
Die Universität liegt in Zaoksky, im Verwaltungsbezirk (Oblast) Tula, 130 Kilometer südlich von Moskau. Im Januar 1987 erhielt die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Russland nach zahlreichen Petitionen und Briefen an die sowjetischen Behörden die Erlaubnis, einen dreijährigen Korrespondenzkurs für die Ausbildung von Geistlichen anzubieten. Im selben Monat erhielt die Kirche auch ein Grundstück in Zaoksky. Als das Bildungsinstitut in Zaoksky im Dezember 1988 eröffnet wurde, sei es laut der Institution das erste protestantische Seminar in der russischen Geschichte gewesen.

Das erste Bildungsangebot war ein Abschluss in Religion zur Vorbereitung zukünftiger Amtsträger auf die Pastoralarbeit. Bald darauf folgte eine Landwirtschaftsschule. 1990 wurde Zaoksky vom Komitee für religiöse Angelegenheiten der Sowjetunion offiziell als Vollzeithochschule registriert. 1991 wurde ein MA in Theologie der Andrews University (Michigan/USA) angeboten.

Später kamen weitere Abschlüsse hinzu, darunter ein Master in Musik (2000), ein Bachelor in Wirtschaftswissenschaften (2003) und ein Master in Public Health (2005). Absolventen staatlich anerkannter Studiengänge an der Universität erhalten zusätzlich zu ihren Diplomen der Kirche auch ein staatliches Diplom, das ihnen hilft, einen Arbeitsplatz ausserhalb der adventistischen Kirchenorganisation zu finden.

Ausführliche Informationen zur Zaoksky-Universität auf Englisch in der Enzyklopädie der Adventisten (ESDA):
https://encyclopedia.adventist.org/article?id=8D79&highlight=zaoksky

Adventisten in Russland
Laut den statistischen Angaben der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) von 2021 lebten in Russland 39.850 adventistische Christen und Christinnen. Sie unterhalten eine Universität in Zaoksky südlich von Moskau, eine Ausbildungsstätte für Pastoren, dreizehn Grundschulen und sechs höhere Schulen sowie einen Verlag.

Adventisten in der Ukraine
Die 43.301 Adventisten in der Ukraine (Stand 2021) wurden verwaltungstechnisch nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine 2022 vorübergehend aus dem Bereich der adventistischen Euro-Asien-Kirchenleitung (ESD) in Moskau ausgegliedert und direkt der Weltkirchenleitung unterstellt. Siehe dazu die APD-Meldung: «Kirchenverwaltung der Adventisten in der Ukraine vorübergehend an Weltkirchenleitung angegliedert».
Siehe dazu die APD-Meldung: https://apd.media/news/archiv/15025.html

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Symbolbild - Harfe. © Foto: Steve Kamatis/APD

25 Jahre Musiktherapie-Studium an adventistischer Hochschule

Friedensau/Deutschland | 02.08.2023 | APD | International

1998 gab es erstmals das Studienfach Musiktherapie an der Theologischen Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg. Seit nunmehr 25 Jahren forscht und lehrt die Leiterin des Masterstudiengangs Musiktherapie, Professorin Dr. Petra Jürgens, in Friedensau.

Musik als Bestandteil der Ausbildung
Wie Dr. theol. Johannes Hartlapp, Dozent für Kirchengeschichte und Begleiter des Bachelor-Studiengangs (B.A.) in Theologie, in dem Heft „Unser Friedensau“, 2/2023, berichtet, sei Musik schon immer ein fester Bestandteil der Ausbildung und der gottesdienstlichen Praxis in Friedensau gewesen. Es wäre kein Zufall, dass selbst in den schwierigen Nachkriegsjahren anlässlich der 50-Jahrfeier von Friedensau 1949 Mendelssohns Oratorium „Paulus“ mit grossem Chor und Orchester aufgeführt wurde. Anfang der sechziger Jahre konnte mit Professor Wolfgang Kabus eine Persönlichkeit gewonnen werden, die bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 Friedensau massgeblich geprägt habe.

Musikprogramm neu gedacht
Mit der Gründung eines Diakonie-Lehrgangs mit dem Schwerpunkt Musik im Jahr 1967 habe die künstlerische Ausbildung einen institutionellen Rahmen erhalten. Es wäre deshalb nur folgerichtig gewesen, dass 1990 mit der Verleihung der staatlichen Anerkennung als Hochschule das Musikprogramm neu gedacht werden konnte. Das habe auch Professor Dr. Baldur Pfeiffer als damaliger Rektor der Hochschule unterstützt. Er sah nach der Anerkennung vier Schwerpunkte der Hochschule: Theologie, Christliches Sozialwesen, Musik und Gesundheitswissenschaften. Wobei die Pläne für Musik eine mehrstufige Ausbildung von voruniversitären Studiengängen (Propädeutikum und Kirchenmusik C) zu Magisterstudiengängen mit den Schwerpunkten Kirchenmusik, Musiktherapie und Popularmusik sowie perspektivisch bis hin zur Musikpädagogik vorsahen.

Leider konnten, so Hartlapp, bislang aber nur wenige Elemente dieser Vision umgesetzt werden. Doch ein solider Anfang wäre mit der Gründung eines Instituts für Kirchenmusik 1994 gelegt worden. Damit habe der äussere Rahmen für die weitere Entwicklung der musikalischen Arbeit in Friedensau festgestanden.

Masterstudiengang Musiktherapie
1998 startete erstmals das Studienfach Musiktherapie und 1998 wurde das Institut für Musiktherapie der Theologischen Hochschule Friedensau gegründet. Durch einen Personalwechsel hätten sich auch die Schwerpunkte verändert. Der kirchenmusikalische Bereich konnte nicht weiter ausgebaut werden. Aus den ersten musiktherapeutischen Ausbildungsangeboten entwickelte sich unter der Leitung von Professorin Dr. Petra Jürgens der Masterstudiengang Musiktherapie. Seit nunmehr 25 Jahren lehrt und forscht sie in Friedensau. Mit ihren Erfahrungen aus dem Institut für Musiktherapie Berlin-Zehlendorf entwickelt sie gemeinsam mit ihrer Fachkollegin Dr. Regina Lorek sowohl diesen berufsbegleitenden Masterstudiengang als auch fachspezifische Fortbildungsangebote kontinuierlich weiter. Hier verbinde sich laut Hartlapp Theorie, Praxis und Forschung in vorbildlicher Weise.

Mit Musik Menschen heilen
Der Bedarf an qualifizierten Musiktherapeutinnen und –therapeuten sei gross. Deren Arbeits- beziehungsweise Forschungsbereich begleite alle Lebensphasen bis zur Hospizarbeit, sowohl im medizinischen, sozialpädagogischen und beratend im seelsorgerlichen Bereich. Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten der Musiktherapie in der Gesellschaft werde auch in Zukunft die Nachfrage nach professioneller Ausbildung weiter erhöhen, schätzt Johannes Hartlapp. Insofern wären die ersten 25 Jahre Musiktherapie an der Theologischen Hochschule eine gute Ausgangsbasis für die Zukunft.

Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend und in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Rund 40 Nationen sind unter den Studierenden und Lehrenden vertreten.
Informationen: www.thh-friedensau.de.

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Über 200 Mediziner und Medizinerinnen aus 28 Ländern nahmen am 7. Fachkongress „Innovations in Coloproctology“ teil. © Foto: Krankenhaus Waldfriede

Adventistisches Krankenhaus in Berlin richtete 7. Int. Kongress „Innovations in Coloproctology“ aus

| 02.08.2023 | APD | International

Das adventistische Krankenhaus Waldfriede (Berlin-Zehlendorf) richtete zum siebten Mal den internationalen medizinischen Fachkongress „Innovations in Coloproctology“ aus. Er fand vom 21. bis 26. Juni statt und brachte über 200 renommierte Ärzte und Ärztinnen aus 28 Ländern zusammen.

Die Teilnehmenden kamen aus den USA, Europa, Afrika, Asien und Australien. Der Kongress bot Fachvorträge von führenden Experten auf dem Gebiet der Darmheilkunde und Darmchirurgie und zahlreiche Workshops, in denen sich die Gelegenheit bot, das eigene Wissen anzubringen und weiterzuentwickeln.

Positive Resonanz
Die Teilnehmer lobten einmütig die einzigartige wissenschaftliche Qualität der Veranstaltung sowie die inspirierende Atmosphäre, die während des Kongresses herrschte, so das Krankenhaus Waldfriede in einer Pressemitteilung. Der Kongress „Innovations in Coloproctology“ habe sich als einer der wichtigsten Treffpunkte für Fachleute auf diesem Gebiet etabliert und trage massgeblich zur Weiterentwicklung der Darmchirurgie bei.

Gleichzeitig habe der Kongress auch den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen Fachleuten aus verschiedenen Ländern und Kulturen gefördert. Dies sei ein Zeichen für die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in der Medizin und unterstreiche den Anspruch des Krankenhauses Waldfriede, Innovationen voranzutreiben und bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten, heisst es in der Pressemitteilung.

Bernd Quo,ss Vorstand des Krankenhauses Waldfriede und Dr. med. Roland Scherer, Ärztlicher Direktor und Veranstalter des Kongresses sagten in einem Statement: „Wir sind sehr stolz darauf, diesen internationalen Kongress bereits seit 15 Jahren im Krankenhaus Waldfriede ausrichten zu können. Dies ist ein Meilenstein, der die kontinuierliche Anerkennung und den Respekt widerspiegelt, den unser Krankenhaus in der medizinischen Gemeinschaft geniesst. Wir möchten uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich bedanken, die dazu beigetragen haben, dass der Kongress erneut zu einem Erfolg wurde.“

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden etwa 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV) und Kooperationspartner des adventistischen Krankenhausverbundes Advent Health in den USA.

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine Tagesklinik, eine Sozialstation, eine Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum „PrimaVita“, die Privatklinik Nikolassee und das „Desert Flower Center“ gehören. Das Netzwerk Waldfriede ist der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der grössten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Informationen: www.krankenhaus-waldfriede.de

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Bildlegende am Ende der Meldung © Fotos: Evelyn Kirch (BMV)/NRW-Vereinigung

Adventisten in Deutschland wählen regionale Kirchenleitungen

Leipzig und Bochum/Deutschland | 02.08.2023 | APD | International

In zwei Verwaltungsregionen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland fanden Delegiertenversammlungen statt, in denen über Zukunftspläne beraten und die jeweilige regionale Kirchenleitung gewählt wurde. In der Verwaltungsgemeinschaft Berlin-Mitteldeutsche Vereinigung (umfasst die Landeskörperschaften Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) wurden neue Vorstandsmitglieder gewählt. In der Nordrhein-Westfälischen Vereinigung wurde neben den Vorstandsmitgliedern auch ein neuer Kirchenpräsident gewählt.

Delegiertenversammlung der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung (BMV)
Die am 2. Juli im Leipzig tagende Delegiertenversammlung der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung (BMV) bestätigte Pastor Gunnar Scholz (Präsident) und Pastor Jens Fabich (Vizepräsident) in ihren Ämtern. Zum neuen Finanzvorstand wurde Pastor Marc Gunnar Dillner gewählt, der bisher die Abteilung Gemeindeaufbau leitete. Er löst Carsten Köhler ab, der 25 Jahre lang für die Finanzen der BMV verantwortlich war und dessen langjähriger Dienst mit grossem Dank gewürdigt wurde. Zum neuen Leiter der Abteilung Adventjugend wählten die 198 Delegierten Pastor Nils Podziemski. Er löst Martin Hartlapp ab, der wieder als Ortspastor arbeiten wird. Als Leiter der Abteilung Advent-Wohlfahrtswerk wurde bereits am 11. Juni Pastor Michael Götz im Amt bestätigt.

Die Delegierten wählten auch einen auch einen neuen Exekutivausschuss und Finanzbeirat, die sich jeweils aus Mitgliedern der fünf Landeskörperschaften zusammensetzen. Die Delegiertenversammlung nahm Rechenschaftsberichte entgegen und entlastete auf deren Grundlage die bisherigen Leitungsgremien. Weiterhin wurde ein Zielepapier als Grundlage für die Arbeit in der kommenden vierjährigen Wahlperiode verabschiedet.

Im Gebiet der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung leben 6.493 erwachsen getaufte Adventisten, die sich in 136 örtlichen Kirchengemeinden (Adventgemeinden) versammeln (Stand Ende 2022).

Delegiertenversammlung in Nordrhein-Westfalen (NRW)
Zuvor tagte bereits am 7. Mai in Bochum die Landesdelegiertenversammlung der Adventisten in Nordrhein-Westfalen. Die 131 Delegierten wählten mit Pastor Gennadi Giesbrecht einen neuen regionalen Kirchenpräsidenten. Er löst Pastor Martin Knoll ab, der dieses Amt zwölf Jahre lang innehatte und mit Worten des Dankes und der Wertschätzung verabschiedet wurde.

Wiedergewählte Mitglieder des Leitungsteams sind die Pastoren Stefan Adam (Vizepräsident), Martin Peters (Finanzvorstand) und Paul Horch (Leiter der Abteilung Adventjugend). Neu im Leitungsteam ist Pastor Fabian Petrik als Leiter der Abteilung Gemeindeaufbau. Er ist Nachfolger von Pastor Alexander Kampmann, der in den Vorstand der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland gewechselt ist.

Zudem diskutierten die Delegierten den Konferenzbericht mit den Entwicklungen der vergangenen vier Jahre und stellten mit der Verabschiedung eines Plänepapiers Weichen für die Zukunft.

In Nordrhein-Westfalen leben 6.074 erwachsen getaufte Adventisten die sich in 82 örtlichen Kirchengemeinden (Adventgemeinden) versammeln (Stand Ende 2022).

Bildlegende:
Foto oben: Leitungsteam BMV: Marc Gunnar Dillner, Gunnar Scholz, Jens Fabich, Nils Podziemski (v.li.);
Foto unten: Leitungsteam NRW: Paul Horch, Stefan Adam, Gennadi Giesbrecht, Martin Peters, Fabian Petrik (v.li.).


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Am Camporee nehmen Pfadfinder im Alter zwischen 12 und 15 Jahren aus 14 europäischen Ländern teil. © Foto: 2019 EUD Youth Department

Internationales Pfadfinder Zeltlager europäischer Adventisten bei Magdeburg

Friedensau/Deutschland | 02.08.2023 | APD | International

Rund 2.700 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus West- und Südeuropa kommen vom 31. Juli bis 5. August auf dem Campusgelände der Theologischen Hochschule in Friedensau bei Magdeburg/Deutschland zusammen. Die transkontinentale Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (Intereuropäische Division - EUD) mit Sitz in Bern ist gemeinsam mit den Jugendabteilungen der 14 teilnehmenden Länder Veranstalter dieser alle vier Jahre stattfindenden Kinder- und Jugendbegegnung.

Wertvolle Zeit
Zu diesem 14. Internationalen Pfadfinder Camporee für Süd- und Westeuropa kommen über 2.700 Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Alter zwischen 12 und 15 Jahren aus 14 europäischen Ländern zusammen, um gemeinsam eine Woche lang voneinander zu lernen und Natur, Abenteuer, Pfadfinderaktivitäten und christlichen Glauben zu erleben. Hier werden auch neue Freundschaften über die Landesgrenzen hinweg geknüpft. Etwa 300 Helferinnen und Helfer tragen zum guten Gelingen bei.

Es wird bunt
Das Camporee-Programm bietet gemeinsame Musik, Theaterstücke, und Ansprachen. Eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter Workshops, Outdoor-Abenteuer und kreative Projekte ermöglichen es den Kindern und Jugendlichen, einander zu begegnen, eigene Gaben zu entdecken und zu teilen.

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Das Motto „FOLLOW ME | Share your story“ (Folge mir | Erzähl deine Geschichte) will die jungen Menschen ermutigen, Jesus als Vorbild zu betrachten und ihm auf seinem Weg zu folgen. Die Teilnehmenden sind eingeladen, ihre eigenen Geschichten zu teilen und christlichen Glauben ganz praktisch im Alltag auch für ihre Mitmenschen zu leben.

Der Bundesleiter der Adventjugend Deutschland, Ruben Grieco, freut sich als Gastgeber auf diese Möglichkeit der internationalen Begegnung für Kinder und Jugendliche. So sei es für die Adventjugend in Deutschland eine besondere Freude und Ehre, zu diesem 14. Camporee als gastgebendes Land ausgewählt worden zu sein.

Der Kanzler und Geschäftsführer in Friedensau freut sich, dass der Campus nach 22 Jahren erneut das internationale Pfadfindercamporee begrüssen darf. „In Friedensau finden seit 1902 immer wieder Campmeetings statt. Dass diesmal Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus über 14 Ländern Europas dabei sind, unterstreicht auch die Internationalität der Hochschule, die gerne einen Beitrag dazu leistet, junge – und ältere - Menschen über Grenzen hinweg in Beziehung zu bringen und gemeinsam geteilte Werte wie Freundschaft, Internationalität, Naturverbundenheit und Glauben während dieses bunten und hoffentlich sturmfreien Events zu leben.“

Der Gastgeber - Die Adventjugend in Deutschland
Die Adventjugend in Deutschland wurde 1903 als eigenständiger Jugendverband der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Der Jugendverband übt eine selbstverwaltete und eigenverantwortliche Tätigkeit im Rahmen der eigenen Jugendordnung aus. Die Arbeit richtet sich an 13.000 junge Menschen in den Bereichen Kinder, Pfadfinder, Jugend, Studierende und junge Erwachsene.

Durch ihre Angebote im Bundesverband und in den Landesverbänden ist die Adventjugend ein aktiver Teil der freikirchlichen evangelischen Jugendarbeit. Auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene anderer Konfessions- und Glaubensrichtungen sind selbstverständlich Teil der Gemeinschaft. Die Adventjugend in Deutschland arbeitet eng mit den Landesverbänden und ihren Teams für bundesweite und internationale Veranstaltungen und Möglichkeiten der Begegnung zusammen.

Mehr Informationen über das Camporee: https://www.eudcamporee.org/

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Eines der zwei historischen Fahrzeuge, die bei den Jubiläumsfeierlichkeiten ausgestellt wurden. © Foto: Sanitarium Health Food Company

Adventistisches Gesundkostwerk in Australien feiert 125-jähriges Jubiläum

Wahroonga, NSW/Australien | 02.08.2023 | APD | International

Sanitarium Health Food Company, das Gesundkostwerk der Adventisten in Australien, feierte am Hauptsitz des Unternehmens in Berkeley Vale, an der Central Coast in New South Wales, das 125-jährige Bestehen.

„Sanitarium wurde mit dem Hauptziel gegründet, den Australiern zu helfen, sich gesund zu ernähren und gut zu leben. Dieser Zweck ist auch heute noch genauso wichtig, insbesondere da Familien mit den wachsenden Auswirkungen von lebensstilbedingten chronischen Krankheiten, Ernährungsunsicherheit und dem Druck der Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben“, sagte Kevin Jackson, Geschäftsführer, bei seiner Jubiläumsansprache.

Entwicklung des Unternehmens
Laut „Adventist Record“ (AR), adventistische Kirchenzeitschrift im Südpazifik, wurde das Gesundkostwerk Sanitarium in einer Bäckerei in Northcote, Melbourne, gegründet, nachdem eine kleine Gruppe von Siebenten-Tags-Adventisten aus Battle Creek, Michigan/USA, eingewandert war. Sie hatten Lebensmittel mitgebracht, die Dr. John Harvey Kellogg für die Patienten seines Gesundheitsinstituts hergestellt hatte.

Im Januar 1898 begann Edward Halsey, der bei Dr. Kellogg in die Lehre gegangen war, mit der Herstellung der ersten verzehrfertigen Cerealien des Unternehmens, darunter Granose-Weizenkekse - ein Vorläufer von Weet-Bix - und Sanitarium-Erdnussbutter. Sanitarium wurde am 27. April 1898 als Unternehmen eingetragen.

Innerhalb eines Jahrzehnts expandierte Sanitarium und eröffnete Cafés in ganz Australien und brachte die erste pflanzliche Fleischalternative Australiens auf den Markt: Nuttose. Als das junge Lebensmittelunternehmen 1906 seine ersten Gewinne erzielte, spendete es diese zur Unterstützung der Gesundheitserziehung auf den südpazifischen Inseln.

Sanitarium ist heute eines der grössten Lebensmittelunternehmen in australischem Besitz, beschäftigt 1.200 Mitarbeitende an sechs australischen Standorten und exportiert Produkte in fast 40 Länder. Mit Produkten wie Weet-Bix, So Good und UP&GO, die in zwei von drei Haushalten zu finden sind, sei Sanitarium eines der vertrauenswürdigsten Lebensmittelunternehmen Australiens, so AR.

Veränderung der Essgewohnheiten in Australien
Sanitarium hat laut «Adventist Record» bei der Umstellung der australischen Ernährungsgewohnheiten eine Vorreiterrolle gespielt. Es war das erste Unternehmen, das Frühstückszerealien einführte, Pionierarbeit bei innovativen Sojanahrungsmitteln leistete und die pflanzliche Ernährung förderte, lange bevor sie populär wurde.

Mehr zu Sanitarium: https://www.sanitarium.com/au

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Bruder Alois (Alois Loeser), Prior der Communauté von Taizé (re.) und Frère Matthew (Andrew Thorpe). © Foto: Marija Poklukar / Taizé

Frère Alois übergibt sein Amt als Prior der Communauté von Taizé

Taizé/Frankreich | 02.08.2023 | APD | Ökumene

Die Communauté de Taizé (Gemeinschaft von Taizé) ist laut Wikipedia ein internationaler ökumenischer Männerorden in Taizé nördlich von Cluny im Département Saône-et-Loire, Frankreich. Gemäss der Regel von Taizé, nach welcher der Prior der Communauté einen Bruder bestimmt, der nach ihm die Kontinuität sicherstellt, wird Frère Alois, nach Absprache mit allen Brüdern, in diesem Jahr sein Amt als Prior an Frère Matthew übergeben. Frère Matthew stammt aus England und kommt aus der anglikanischen Kirche. Dieser Wechsel soll am ersten Adventssonntag, 3. Dezember 2023 stattfinden, heisst es in einer Medienmitteilung der Communauté von Taizé.

Frère Alois: „Ich habe vor achtzehn Jahre die Nachfolge von Frère Roger angetreten. Seither haben sich Kirche und Welt sehr stark verändert und ich spüre, dass es an der Zeit ist, dass ein Bruder, der nach mir in die Communauté eingetreten ist, mein Dienstamt übernimmt. Wir leben in der Communauté wie in einer grossen Familie zusammen und für das Amt des Priors ist weder eine Altersgrenze festgelegt noch ist es zeitlich begrenzt. Dennoch halte ich es für angebracht, meine Aufgabe abzugeben, solange ich nicht durch äussere Umstände dazu gezwungen bin und ich diesen Übergang in Ruhe vorbereiten kann. In den vergangenen zwei Jahren habe ich jeden meiner Brüder befragt, wir haben gebetet und nachgedacht. Meine Wahl ist auf Frère Matthew gefallen, den ich zum neuen Prior bestimmt habe. Ich habe volles Vertrauen, dass er die Kontinuität sicherstellen, die geeigneten Initiativen ergreifen und damit unserer Communauté helfen wird, im Sinne ihres Gründers ein kleines ‚Gleichnis der Gemeinschaft‘ zu sein.“

Frère Alois (Alois Loeser) wurde am 11. Juni 1954 in Ehingen am Ries, (Deutschland) geboren. Er ist Katholik und am 1. November 1974 in die Communauté von Taizé eingetreten. Seit dem Tod von Frère Roger am 16. August 2005 ist er deren Prior.

Frère Matthew (Andrew Thorpe) wurde am 10. Mai 1965 in Pudsey (Grossbritannien) geboren. Er ist Anglikaner und ist am 10. November 1986 in die Communauté von Taizé eingetreten.

Communauté de Taizé
Die Communauté de Taizé (Gemeinschaft von Taizé) ist laut Wikipedia ein internationaler ökumenischer Männerorden in Taizé nördlich von Cluny im Département Saône-et-Loire, Frankreich. Bekannt ist die Gemeinschaft vor allem durch die ökumenischen Jugendtreffen, zu denen jährlich rund 100.000 Besucher und Besucherinnen vieler Nationalitäten und Konfessionen kommen. Die Treffen werden in Taizé und verschiedenen anderen Orten ausgerichtet.

Roger Schutz gründete die Gemeinschaft 1942. Bis zu seiner Ermordung im Jahr 2005 war Schutz Prior der Gemeinschaft, sein Nachfolger war bis 2023 Frère Alois Löser. 2018 zählten etwa 100 Brüder aus über 25 Ländern zur Communauté; sie sind Katholiken oder Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen. Weit über die Communauté hinaus sind die dort entstandenen Gesänge verbreitet, so Wikipedia.

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Dr. Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft. © Foto: Deutsche Bibelgesellschaft

Zweiter Bericht zur Lage der Bibel im deutschen Sprachraum

Stuttgart/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Bibel

Der „2. Bericht zur Lage der Bibel im deutschen Sprachraum“ von dem Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Dr. Christoph Rösel, ist erschienen. Thematischer Schwerpunkt ist die Bibelverbreitung in Deutschland.

Die Bibelübersetzung Martin Luthers machte die Bibel erstmals für viele Menschen sprachlich zugänglich, doch wie kam es dazu, dass die Bibel bis heute auch zum am weitesten verbreiteten Buch wurde? Welche Motivation stand und steht hinter Projekten, die sich ihrer Verbreitung widmen? Welche Rolle spielt die Digitalisierung? Diesen Fragen widmet sich der „2. Bericht zur Lage der Bibel“. Dazu wurden Studien und aktuelle Ergebnisse der Forschung zusammengetragen und ausgewertet.

Der Bericht beginnt mit einem historischen Abriss zur Bibelverbreitung im deutschen Sprachraum, der die Zeit bis etwa 1980 abdeckt, gefolgt von Überlegungen zu „Messbarkeit und Ziel der Bibelverbreitung“ und zu „Bibelverbreitung und Digitalisierung“. Am Schluss stehen eine Zusammenfassung und ein Ausblick, die zur weiteren Diskussion über das Thema anregen können.

Der „Bericht zur Lage der Bibel im deutschen Sprachraum“ möchte die Situation zur Bibel in Deutschland beleuchten und erscheint alle zwei Jahre zu einem bestimmten thematischen Schwerpunkt. Der erste Bericht wurde 2021 zum Thema „Bibelübersetzung“ vorgestellt. Der nächste Bericht soll voraussichtlich 2025 zum Thema „Bibelbegegnung“ erscheinen.

Die vollständigen Berichte 2021 und 2023 sind einsehbar unter: www.die-bibel.de/zur-lage-der-bibel.

Deutsche Bibelgesellschaft (DBG)
Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine eigenständige kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Stuttgart. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. Ausserdem verantwortet sie die Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel sowie biblische Kinderbücher und Verständnishilfen für die Bibel. International ist die DBG für die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen zuständig. Die Weltbibelhilfe der DBG unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Bibel.

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zu den Mitgliedern der jährlich tagenden DBG-Vollversammlung gehört auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.de.

Schweizerische Bibelgesellschaft (SB)
Die SB ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland. Mitglieder sind fast alle kantonalen Reformierten Landeskirchen, die Christkatholische Kirche der Schweiz, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit 1984 Mitglied ist, andere Bibelgesellschaften und Partnerorganisationen wie das Schweizerische Katholische Bibelwerk.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.ch

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Bibelstudienheft (3/2023) der Adventisten. © Covergestaltung: Büro Friedland, Hamburg

Epheserbrief – Schwerpunktthema der Adventisten im dritten Vierteljahr

Basel/Schweiz | 02.08.2023 | APD | Bibel

Im Bibelgespräch, der sogenannten „Sabbatschule“, im ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes, wird weltweit jeweils während einem Vierteljahr über dasselbe biblische Thema in Gruppen diskutiert. Die Gesprächsteilnehmenden können sich während der Woche mithilfe des entsprechenden Wochenabschnitts im Bibelstudienheft darauf vorbereiten. Im dritten Viertel 2023 geht es um den Brief des Apostels Paulus, der als Epheserbrief bezeichnet wird.

In der Einleitung zum Bibelstudienheft wird darauf hingewiesen, dass in den ältesten Handschriften im ersten Vers der Zusatz «in Ephesus» fehle. «Es finden sich weder persönliche Grüsse an Freunde und Mitarbeiter noch Hinweise auf spezielle örtliche Probleme in der Gemeinde. Die Themen, die in diesem Brief zur Sprache kommen, sind allgemein gehalten und könnten Christen in jeder nichtjüdischen Gemeinde der damaligen Zeit gelten. Möglicherweise handelt es sich um einen Rundbrief, der in den Gemeinden der Gegend um Ephesus verlesen werden sollte.»

Der Brief behandle in «einzigartiger Weise» das Thema der Erlösung von Juden und Heiden. Er erkläre, wie Menschen durch Christus errettet werden, wie man als Christ oder Christin mit ihm im Alltag leben und wie das Zusammenleben in christlichen Gemeinden gelingen könne.

In den Kapiteln 1 bis 3 geht es demnach um die Frage der Erlösung und die Bekräftigung der christlichen Grundlehren. Die Kapitel 4 bis 6 enthielten praktische Ermahnungen, auch für die Partnerschaft und Familie.

Themen und Titel einiger Wochenbetrachtungen
Einige Titel der Wochenthemen: «Paulus und die Epheser»; «Die Kraft, die in uns wirkt»; «Wie Gott uns rettet»; «Er ist unser Friede»; «Der eine Leib Christi»; «Verantwortungsvoll leben»; «Ehe – Duell oder Duett»; «Ein Evangelium des Friedens».

«Die Bibel - Das Leben» - Bibelgespräch zum Wochenthema bei HopeTV.
Der adventistische Fernsehsender HopeTV strahlt jede Woche ein Bibelgespräch zum Wochenthema des Bibelstudienhefts aus:
https://www.diebibel-dasleben.de/

Bibelstudienhefte als Grossdruck sowie in diversen Ausgaben und Sprachen
Die «Standardausgabe» ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe der von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) herausgegebenen amerikanischen «Standard Edition». Davon gibt es eine Fassung für Gesprächsteilnehmende sowie ein etwas ausführlicheres Heft mit zusätzlichem Inhalt für Gesprächsleiter und Gesprächsleiterinnen. Die Adventisten in Deutschland geben ein Studienheft zur Bibel heraus, das die gleichen Themen wie die Standardausgabe behandelt, das aber für den deutschsprachigen Raum und dessen kulturelle Prägung adaptiert wird.

Die verschiedenen Bibelstudienhefte auf Deutsch sowie in anderen Sprachen können bestellt werden beim Advent-Verlag Schweiz:
https://shop.advent-verlag.ch/131-studienhefte-zur-bibel

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Teilnehmerin der Feldschulung zum Klimawandel in Nepal. © Foto: ADRA Nepal

Nepal: Klima-Schulung von ADRA setzt neue Massstäbe für die Landwirtschaft

Wien/Österreich | 02.08.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

ADRA Nepal führt im Distrikt Dhanusha eine “Climate Field School” (Feldschulung zum Klimawandel) mit 22 Teilnehmenden durch. Nach der Analyse bestehender landwirtschaftlicher Anbautechniken werden Praktiken vermittelt, die dem veränderten Klima besser entsprechen, berichtet das Hilfswerk ADRA Österreich. Das Projekt wird mit der Finanzhilfe der Europäischen Union sowie der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit durchführt. Projektkosten: 87.500 Euro / 84.600 Franken.

Selbstvertrauen dank “Learning by Doing”
Laut ADRA Österreich haben die Teilnehmenden zum Beispiel gelernt, wie man Setzlinge von Kürbisgewächsen züchtet, solange das Wetter noch kalt ist, damit sie im Frühsommer Gemüse produzieren und zu höheren Preisen verkaufen können. Sie lernen auch die Anwendung von Polybeuteln, um Baum- und Gemüsesetzlinge in geschütztem Rahmen heranzuziehen. «Die Teilnehmenden entwickeln Begeisterung und Selbstvertrauen dank des “Learning by Doing”-Ansatzes der Feldschule», so ADRA.

Ackerland zurückzugewinnen und bewässern
«Ackerland zurückzugewinnen und zu schützen, Bewässerung und klimaintelligenter Anbau sowie das strategische Planen von Massnahmen, die der Bevölkerung vor den Auswirkungen des Klimawandels helfen, sind die Eckpfeiler des Projekts», schreibt das Hilfswerk.

Obwohl Nepal reich an Flüssen ist, kann derzeit nur etwa 18 Prozent der Agrarfläche das ganze Jahr über bewässert werden. 50 Prozent der Haushalte besitzen weniger als einen halben Hektar Land und sind Klimaextremen gegenüber besonders verwundbar. Jeden Tag verlassen laut ADRA rund 1.500 junge Erwachsene - vor allem Männer - das Land, um im Ausland Arbeit zu finden und ihre Familien zu ernähren. Daher liegt die Last der Landwirtschaft vor allem auf den Frauen, die oft kaum Schulbildung haben oder Möglichkeiten, dass ihre Stimme gehört wird, wenn es um ihre Rechte geht.

In diesem Kontext haben das sich verändernde Wetter, fehlende Wasserquellen oder Überschwemmungen gravierende Auswirkungen auf das Leben und Überleben der Schwächsten in der Gesellschaft.

Mehr Informationen zum Projekt:
https://adra.at/nepal-klima-schule-setzt-neue-masstabe-fur-landwirtschaft/

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Das Ärzteteam in Kenia im Einsatz: (v. li.) Dr. Cornelia Strunz, Dr. Hillary Mabeya, Dr. Uwe von Fritschen, Dr. Roland Scherer. © Foto: ADRA Kenia

Ärzte-Team vom Krankenhaus Waldfriede in Berlin kämpft gegen Genitalverstümmelung in Kenia

Wien/Österreich | 02.08.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Weibliche Genitalbeschneidung oder weibliche Genitalverstümmelung (Female genital mutilation - FGM), ist eine ernste Verletzung der Menschenrechte, die auch in einigen Gemeinschaften in Kenia immer noch praktiziert wird, obwohl im Land seit 2011 das Verbot von FGM gesetzlich verankert ist. Diese grausame Tradition hat für die betroffenen Mädchen und Frauen schwerwiegende physische und psychische Folgen. Sie werden oft als „stinkende Frauen“ bezeichnet. Im Rahmen einer Klinik-Partnerschaft des Gynocare Women Hospital in Eldoret, Kenia und dem Krankenhaus Waldfriede in Berlin hat ein Ärzte-Team aus Berlin komplizierte Fälle operiert. Das Projekt wird von ADRA Österreich unterstützt.

Verstümmelung aus kulturellen, religiösen oder sozialen Gründen
Die Verstümmelung erfolgt aus kulturellen, religiösen oder sozialen Gründen, aber auch, um die weibliche Sexualität zu kontrollieren. Dies hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen, einschliesslich Infektionen, Komplikationen bei der Geburt und langfristigen Schmerzen.

Betroffene leben Isoliert am Rande der Gesellschaft
Viele dieser Frauen litten an Fisteln, die durch Komplikationen bei der Geburt entstehen, sowie an Inkontinenz von Urin und/oder Stuhl. Beides sind häufig Spätfolgen der Genitalbeschneidung und Frühheirat, weil der Körper der jungen Mädchen für eine Geburt noch nicht ausgebildet ist. Die meisten Frauen können sich eine Operation nicht leisten und müssen daher isoliert von der Familie und Gesellschaft in einer kleinen Hütte am Rand ihres Dorfes leben. Sie werden als „stinkende Frauen“ bezeichnet, weil sie unter Inkontinenz leiden und über keine angemessenen hygienischen Einrichtungen und Hilfsmittel verfügen. Die meisten wurden von ihren Ehemännern verlassen. „Umso grösser war die Freude und Hoffnung, als das Team vom Krankenhaus Waldfriede eintraf und Hilfe brachte“, schreibt das Hilfswerk.

Mit dem Projekt Kajiado, das ADRA seit vielen Jahren unterstützt, wird Massai-Mädchen die Möglichkeit geboten, sich der Praxis der Beschneidung der weiblichen Geschlechtsorgane zu entziehen.

Projekte zur Wiedereingliederung nach einer Operation
Da viele Frauen jahrelang ein Leben in der Isolation geführt haben ist es wichtig, dass sie nach einer erfolgreichen Operation wieder lernen, Schritte in das gesellschaftliche Leben zu gehen. Nach zwei Wochen Krankenhausaufenthalt werden diese Frauen und Mädchen für einen neuen Start ins Leben vorbereitet. In einem angegliederten Teil der Gynocare-Klinik lernen sie Schneidern, Kochen sowie andere handwerkliche Tätigkeiten. Dadurch erhalten die Frauen Fertigkeiten, die sie als einkommensschaffende Tätigkeit nutzen können. Sie stellen u.a. Schürzen, Computertaschen und Kulturbeutel her.

Das Projekt „Beyond Fistula“ gibt diesen Frauen die Chance, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern und die Würde einer Frau zu erlangen. Diese Frauen und jungen Mädchen, die im Schatten der Gesellschaft gelebt haben und als “stinkende Frauen” bezeichnet wurden, haben nun die Möglichkeit, eine zweite Chance im Leben zu bekommen.

Ausführlicher Bericht über den Einsatz des Ärzte-Teams aus Berlin:
https://adra.at/das-arzte-team-vom-krankenhaus-waldfriede-zu-besuch-in-kenia/

Mehr zum Projekt Kajiado: https://adra.at/mission/bildung-2/kenia-kajiado-zuflucht-und-ausbildung-fur-madchen/

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Mädchen aus der Ukraine auf dem Klopeinersee in Kärnten. © Foto: ADRA Österreich

Erstes von 5 Sommercamps für Kinder aus der Ukraine hat in Österreich begonnen

Wien/Österreich | 02.08.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Laut einem Bericht der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich hat das erste von fünf Sommercamps für Kinder aus der Ukraine in Sittersdorf am Klopeinersee in Kärnten begonnen.

Die 27 Kinder haben die 1.500 Kilometer lange Reise von Kiew gut überstanden, schreibt die Hilfsorganisation. Viele Aktivitäten in der Natur, wie Baden, Klettern, Bauen von Seilbrücken, Höhlenwanderungen sowie der Aufbau von Gemeinschaft durch Spiele, Geschichten am Lagerfeuer, gemeinsames Basteln, Singen und psychologische Betreuung stehen im Mittelpunkt. Während zwei Wochen erleben die Kinder laut ADRA einige unbeschwerte Tage in Österreich. Unterstützt wird das Sommercamp durch private Spender und Spenderinnen, durch Supermärkte und Discounter und das österreichische Bundesheer habe das grosse Ess- und Versammlungszelt aufgebaut, so ADRA.

Tägliche Updates zu den Sommercamps auf: www.adra.at

Bilder zum Sommercamp: https://adra.at/lp-sommercamp-fur-kinder-aus-der-ukraine/lp-sommercamp-fur-kinder-aus-der-ukraine-sittersdorf-1a/

Die Patenschaft für ein Kind übernehmen:
https://adra.at/mission/schenke-hilfe-in-not/25-ukraine-hilfe-sommer-camp-fur-kinder/

Weitere Sommercamps von ADRA Österreich für ukrainische Kinder:
Sittersdorf 2: 27.7.-10.8.2023; Strobl: 1.8.-15.8.2023; Selker: 7.8.-21.8.2023; Schwarzenberg: 15.8.-30.8.2023

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ADRA-Mitarbeiter Pierre Schweitzer (Mitte) bei der Freiwilligen Feuerwehr Sinzig im März 2023. © Foto: ADRA Deutschland e. V.

Zweiter Jahrestag der Flutkatastrophe im Ahrtal – ADRA Deutschland ist weiterhin vor Ort aktiv

Weiterstadt/Deutschland | 02.08.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 15. Juli jährt sich die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zum zweiten Mal. Anfang und Mitte Juli 2021 überquerten mehrere Schlechtwetterfronten mit Starkregen grosse Gebiete Mitteleuropas und verwandelten kleine Flüsse in reissende Ströme. In Deutschland waren die Flusstäler von Erft und Ahr in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen besonders stark betroffen. Mindestens 181 Menschen kamen dabei ums Leben, davon 136 in der Ahrtal-Region. Die Hilfsorganisation ADRA Deutschland e.V. hilft seitdem den Menschen in den Hochwassergebieten. Ab dem 1. Juli 2023 fördert ADRA die Hilfsorganisation Dachzeltnomaden.

„Unsere Hilfe im Flutgebiet wird immer noch gebraucht, deshalb unterstützen wir weiterhin soziale Einrichtungen und Initiativen. Mit der Hilfsorganisation Dachzeltnomaden haben wir seit dem 01.07.2023 einen neuen Partner und weiten unser Engagement aus“, wird Robert Schmidt, Finanzvorstand von ADRA Deutschland e.V., in einer ADRA-Pressemitteilung zitiert.

Die Dachzeltnomaden (DZN) unterstützen Flutbetroffene beim Wiederaufbau oder – wenn es nicht mehr anders geht – auch beim Abriss ihrer Häuser. Dazu bieten die DZN einen Werkzeugverleih an und vermitteln Arbeitskräfte.

Unmittelbar nach der Flutkatastrophe leistete ADRA in den betroffenen Gebieten Soforthilfe und versorgte die Helferinnen und Helfer. Auf die Soforthilfe folgte der langfristige Wiederaufbau, der bis heute andauere. Innerhalb von zwei Jahren habe ADRA über 80 Projekte realisiert, heisst es in der Pressemitteilung

Dank der Unterstützung der Spenderinnen und Spender stünden Spenden in Höhe von 14 Millionen Euro zur Verfügung. Davon seien 11,4 Millionen Euro (81 Prozent) bereits ausgezahlt oder vertraglich gebunden. Für die verbleibenden Mittel in Höhe von 2,6 Millionen Euro lägen grösstenteils Anträge vor.

Katastrophenvorsorge an der Ahr
Weil mit dem Klimawandel die Unwetter zunehmen würden, setze ADRA gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren in Dernau, Schuld und Sinzig auf Katastrophenvorsorge. Mit Spendengeldern wurde ein Quad angeschafft, das ab sofort Hilfe in schwer zugängliche Orte bringe. Um im Einsatzfall effektiver helfen zu können, erhielten die Feuerwehren wetterfeste Einsatzkleidung, Werkzeug sowie mobile Hochwasserpumpen. Die Freiwillige Feuerwehr Sinzig konnte das neue Material bereits bei einem Starkregenereignis im Juni 2022 erfolgreich einsetzen, so ADRA.

Bei den regelmässigen Reisen ins Hochwassergebiet prüfte das ADRA-Team weitere Anträge und stelle sicher, dass die Spenden dort ankommen, wo sie gebraucht würden. Gespendet werden könne auch online über www.adra.de/spendenformular/

ADRA Deutschland e. V.
ADRA Deutschland ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und führt Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe durch. Das deutsche Büro mit rund 50 Angestellten befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen: www.adra.de

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Poster zum kostenlosen Heimtransport von Evakuierten. © Foto: ADRA Ukraine

ADRA Ukraine hilft bei Evakuierungen, Heimkehr, Rechtsfragen, psychischen Problemen sowie mit Baumaterial und Lebensmitteln

Laut ADRA Ukraine hilft die Hilfsorganisation Bewohnern mit kostenlosen Transporten aus Gebieten, in denen gekämpft wird, aber auch Rückkehrern sowie Personen, die aus abgelegenen Regionen medizinische Konsultationen oder Termine mit Behörden wahrnehmen müssen. Das Hilfswerk stellt juristische Beratung bei Rechtsfragen zur Verfügung oder begleitet Personen mit Psychologen. Gleichzeitig werden immer noch viele Menschen mit Nahrungsmitteln unterstützt und neu wird auch Baumaterial zur Verfügung gestellt, um Wohnungen und Häuser zu sanieren.

Nahrungsmittelhilfe – mitfinanziert vom WFP und von ADRA Schweiz
Insgesamt 950 Menschen, die in den Grenzregionen von Donezk leben und täglich mit Nahrungsmittelknappheit konfrontiert sind, haben Hilfe erhalten. Das Projekt wird vom Welternährungsprogramm (WFP) und ADRA Schweiz mitfinanziert.

Evakuierungsfahrten – mitfinanziert von Deutschland, Kanada und Korea
ADRA Ukraine führt Evakuierungsfahrten aus der Region Charkiw in sicherere Regionen durch. Aus Cherson werden Menschen evakuiert, die von den Überschwemmungen flohen, die aufgrund der Zerstörung des Kakhovka Damms ausgelöst wurden. Die kostenlose Hilfe von ADRA Ukraine kann auch von Menschen mit eingeschränkter Mobilität und ihren Begleitern in Anspruch genommen werden, die mit speziellen Transportmitteln befördert werden. Das Projekt wird mitfinanziert von den Regierungen von Kanada und Deutschland sowie von ADRA Deutschland und ADRA Korea.

Transport von Heimkehrenden – mitfinanziert von Kanada
ADRA Ukraine transportiert Personen, die nach einer Evakuierung nach Hause zurückkehren können, auch mit Hilfe von Spezialtransporten für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Das Projekt wird von der Regierung Kanadas mitfinanziert.

Rechtsberatung für Binnenvertriebene – mitfinanziert von Deutschland
Binnenvertriebene und Einwohner von Kryvyi Rih erhielten kostenlose Unterstützung von einem zugelassenen Anwalt von ADRA Ukraine. Er hat insbesondere Rechtsberatungen zu Themen wie Entschädigungsverfahren für zerstörte Wohnungen, Gewährung von Rentenzahlungen, Abmeldung einer Person, die ins Ausland gegangen ist, Besonderheiten beim Grenzübertritt mit einem Kind usw. durchgeführt. Das Projekt wird von der deutschen Regierung sowie ADRA Deutschland mitfinanziert.

Baumaterial – mitfinanziert vom ADRA Netzwerk
20 Familien in Hostomel, in der Region von Kiew, haben Gutscheine für Baumaterial zur Wiederherstellung von Wohnraum erhalten. Das Projekt wird von den ADRA Landesbüros von Australien, China, Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Portugal und der Tschechischen Republik sowie ADRA International mitfinanziert.

Psychologischer Beistand – mitfinanziert von Kanada
Psychologen von ADRA Ukraine führten eine Schulung zur Stärkung innerer Ressourcen sowie zur Stabilisierung des emotionalen Zustands, zum Abbau von Ängsten und zur Regulierung von Emotionen durch. Während der Schulung wurden Methoden der Kunst- und Musiktherapie angewandt. Das Projekt wird von der Regierung Kanadas mitfinanziert.

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Cover des Jahresberichts 2022 von ADRA Schweiz. © Foto: ADRA Schweiz

ADRA Schweiz publiziert Geschäftsbericht 2022

Aarau/Schweiz | 05.07.2023 | APD | Die international tätige Hilfsorganisation ADRA Schweiz (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe) hat Ende Juni 2023 ihren Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Demnach hat ADRA Schweiz im Berichtsjahr 2022 in 13 Ländern 34 Projekte realisiert und damit insgesamt 296.048 Personen unterstützt. Es wurden rund 4,79 Mio. Franken (4,9 Mio. Euro) ausgegeben, davon gingen 4,09 Millionen Franken (4,18 Mio. Euro) in die Projekte, was 85.43 Prozent entspricht. Die restlichen 14.57 Prozent waren administrative Kosten sowie Marketing. Es wurden folgende Projekt-Bereiche unterstützt: Katastrophenhilfe: 77.42 Prozent; Existenzsicherung: 10.07 Prozent; Bildung: 8.39 Prozent; Soziales: 4.13 Prozent.

Grosse Solidarität mit der Ukraine
Bereits 2020 und 2021 konnte ADRA Schweiz im Zusammenhang mit der Corona-Krise eine grosse Welle der Solidarität verzeichnen. Im vergangenen Jahr hat sich diese im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise erneut sehr deutlich gezeigt. ADRA Schweiz hat zu Beginn der Krise 80 geflüchtete Personen an private Unterkünfte vermittelt und die Geflüchteten in der ersten Zeit finanziell unterstützt, bis die öffentliche Unterstützung griff. Auch in der Ukraine selber hat ADRA Schweiz mehrere Projekte finanziell unterstützt und tut dies nach wie vor, wie Geschäftsführer Michel-André Kanor betont: "ADRA Schweiz ist Teil eines grossen Projektes des UN-Welternährungsprogramms (WFP), welches am 1. Februar gestartet ist und bis zum Ende des Jahres mehr als 2,3 Millionen Menschen mit Nahrung versorgt. Ein spezielles Augenmerk wird hier vor allem auf Kinder und Menschen mit besonderen Bedürfnissen gelegt."

Wirkungsstudie des ADRA Shops im Thurgau
Der Jahresbericht enthält eine Wirkungsstudie über den ADRA Shop Thurgau am Standort Bürglen/TG. Dieser ADRA Shop wurde 2015 gegründet und versorgt Menschen mit kleinem Budget bei Vorlage eines entsprechenden Nachweises mit frischen Lebensmitteln, die der Shop von umliegenden Discountern und von Bauern aus der Region erhält. Zum Zeitpunkt der Studie versorgte der ADRA Shop Thurgau 154 registrierte Kunden. Die Begünstigten stammen aus 14 Ländern. Eine Shop-Leiterin sowie 38 ehrenamtliche Mitarbeitende sind im Shop tätig. Die Abgabe der Güter erfolgt an fünf Tagen pro Woche.

Der Shop arbeitet nach dem Prinzip "Zero Waste" (keine Verschwendung). Was an Lebensmitteln nicht mehr verzehrt werden kann, wird aussortiert und geht an einen Kleinbauern als Futter für seine Schafe sowie an einen kleinen Zirkus, für die dort lebenden Tiere. Obst und Gemüse, welches nicht an diese Einrichtungen gespendet wird, wird in eine Kompostieranlage zur dortigen Verwertung gebracht. Die Studie hat deutlich gezeigt, dass der Shop eine positive Auswirkung auf das Leben der Begünstigten hat, da sie geringere Ausgaben für Lebensmittel haben und der Shop durch die frischen Lebensmittel einen besseren Zugang zu gesunden und ausgewogenen Mahlzeiten bietet.
Der Jahresbericht 2022 kann als PDF heruntergeladen werden:
https://www.adra.ch/ueber-adra/publikationen/

ADRA Schweiz
ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe). Die Hilfsorganisation fördert laut Selbstdarstellung Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen. Organisatorisch und juristisch ist ADRA Schweiz ein eigenständiger Verein mit Sitz in Zürich und ist im Handelsregister eingetragen. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.

Internationale Zusammenarbeit
ADRA ist ein weltweites Netzwerk, das aus ca. 130 unabhängigen Landesbüros und 11 Regionalbüros besteht und in einem Verband, «ADRA International», zusammengefasst ist. Bei der Projektfindung und Projektdurchführung auf internationaler Ebene arbeitet ADRA Schweiz vorwiegend mit den ADRA Partnerorganisationen vor Ort zusammen.

Zweckbestimmt und transparent
ADRA ist ZEWO-zertifiziert, was den zweckbestimmten und transparenten Umgang mit Spenden garantiert. Dies bedeutet, dass die Spenden wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden.

Partnerhilfswerk der Glückskette
ADRA ist in der Schweiz eines von 26 Partnerhilfswerken der Glückskette. Dies bedeutet, dass die Aktivitäten von ADRA in Katastrophenfällen von der Glückskette finanziell unterstützt werden.
Weitere Informationen: www.adra.ch

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ADRA Deutschland unterstützte 2022 fast 2,7 Millionen Menschen auf der ganzen Welt. © Foto: ADRA Laos

Hilfe für rund 2,7 Millionen Menschen – Jahresbericht 2022 von ADRA Deutschland e. V.

Weiterstadt/Deutschland | 02.08.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Im Kalenderjahr 2022 konnte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland e.V. rund 2,7 Millionen Menschen im Rahmen von 67 Projekten in 31 Ländern auf dem Weg in ein besseres Leben unterstützen. Dazu wurden knapp 30 Millionen Euro/Franken aufgewendet. Das geht aus dem Jahresbericht für das vergangene Jahr hervor, der jetzt veröffentlicht wurde.

Finanzen und Qualitätssicherung
Im Jahresbericht legt die Hilfsorganisation Rechenschaft gegenüber Spenderinnen und Spendern, institutionellen Geldgebern und der Öffentlichkeit ab. Neben den Strukturen und Arbeitsweisen und Arbeitsfeldern sowie der Aufschlüsselung der finanziellen Aufwendungen geht daraus auch hervor, wie ADRA Deutschland Qualitätssicherung betreibt und sicherstellt, dass die Spenden bei den Menschen in den Projektregionen ankommen. Erst kürzlich hat ADRA Deutschland erneut das DZI-Spendensiegel erhalten, das sie seit der ersten Antragstellung 2010 ununterbrochen trägt (siehe APD-Meldung https://www.apd.info/news/2023/07/06/adra-deutschland-e-v-erhalt-erneut-dzi-spendensiegel)

Ein Schwerpunkt der Hilfe: Ukraine
In der humanitären Hilfe, auch Nothilfe genannt, sei der Krieg in der Ukraine ein derzeitiger Schwerpunkt der Arbeit von ADRA, heisst es in der Pressemitteilung zum Rechenschaftsbericht. Die Hilfe von ADRA habe 550.000 Menschen erreicht und umfasse Notfallversorgung, Evakuierungen, Bildungsangebote, Instandsetzung von Gebäuden und der Betrieb von Flüchtlingsunterkünften. Spezielle Hilfen lieferte ADRA Deutschland e.V. an die Städte Kiew und Charkiw. Die ukrainische Hauptstadt wurde mit zwei Computertomografen und insgesamt drei Feuerwehrfahrzeugen unterstützt. Auch die Stadt Charkiw erhielt zwei spezielle Feuerwehrlöschfahrzeuge.

Schwerpunkte der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit
In der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) sei es das Ziel, Menschen in die Lage zu versetzen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Um dies zu erreichen, seien die EZ-Projekte nachhaltig angelegt. Die Schwerpunkte lägen auf den Bereichen Nahrung, Bildung, Klimaschutz und Katastrophenvorsorge.

Besonders die Anpassung an den Klimawandel stellt arme Familien vor grosse Herausforderungen. ADRA hilft ihnen dabei, zum Beispiel im Nordwesten Äthiopiens. Dort unterstützt ADRA fast 30.000 Bäuerinnen und Bauern mit ihren Familien, sich an den Klimawandel anzupassen. Sie lernen neue landwirtschaftliche Techniken und erhalten organische Düngemittel sowie Saatgut. Dadurch steigen die Ernten, der Hunger geht zurück und das zusätzliche Einkommen wird wieder investiert.

ADRASoteria für die Koordination der Hilfe im Inland
Neben den Hilfs- und Entwicklungsprojekten in verschiedenen Krisengebieten der Welt hat ADRA Deutschland im vergangenen Jahr als Reaktion auf die verheerenden Flutschäden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor zwei Jahren auch die Gesellschaft ADRAsoteria gGmbH gegründet. Sie arbeitet als Schnittstelle mit Initiativen vor Ort zusammen und koordiniert die Inlandseinsätze in Absprache mit dem Nothilfe-Team von ADRA Deutschland e.V. Auch wenn die Flutkatastrophe nur noch selten in den Medien vorkomme, sei das Team der ADRAsoteria weiterhin im Flutgebiet bei den Menschen, heisst es im Rechenschaftsbericht.

„Wir danken unseren Spenderinnen und Spendern für ihr Engagement und ihr Vertrauen in uns. In ihrem Namen wollen wir Hoffnung in die Welt bringen. Unser Dank gilt auch den institutionellen Geldgebern, mit denen wir seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten“, so Robert Schmidt, Vorstand von ADRA Deutschland e.V.
Der Rechenschaftsbericht 2023 ist im Internet unter www.adra.de/jahresbericht2022 herunterzuladen.

ADRA Deutschland e. V.
ADRA Deutschland ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und führt Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe durch. Das deutsche Büro mit rund 50 Angestellten befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen: www.adra.de

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© Logo: Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI)

ADRA Deutschland e. V. erhält erneut DZI-Spendensiegel

Weiterstadt/Deutschland | 02.08.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

ADRA Deutschland e.V. erhält auch im Jahr 2023 das DZI-Spendensiegel. Die Hilfsorganisation wird seit 2010 ununterbrochen mit dem Spendensiegel ausgezeichnet. Die Prüfung erfolgt jährlich durch das DZI und externe Gutachterinnen und Gutachter anhand strenger Kriterien. „Spenderinnen und Spender können sich darauf verlassen, dass ADRA sparsam arbeitet und ehrlich informiert“, heisst es in einer Pressemitteilung der Hilfsorganisation.

„Wir freuen uns sehr über die Verleihung des Spendensiegels. Jedes Jahr lassen wir uns vom DZI prüfen, um das Vertrauen unserer Spenderinnen und Spender zu stärken. In ihrem Auftrag setzen wir uns weltweit für Menschen in Not ein“, wird Christian Molke, Vorsitzender des Vorstandes von ADRA Deutschland e.V. in der Pressemitteilung zitiert.

Mit dem DZI-Spendensiegel trägt ADRA Deutschland e.V. seit der ersten Antragstellung im Jahr 2010 ununterbrochen eines der wichtigsten Spendensiegel in Deutschland.

Kriterien für das DZI-Spendensiegel
Das unabhängige Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) prüft das Vorhandensein interner Leitungs- und Kontrollmechanismen, die Aussagekraft der Finanzberichte, die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit sowie die Qualität der Werbe- und Informationsmaterialien. Ausserdem errechnet das Institut, ob die Mittel insgesamt sparsam und wirtschaftlich verwendet werden. Der Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben betrage bei ADRA Deutschland e.V. im Jahr 2022 12,4 Prozent, gemessen an den Gesamtausgaben. Damit liege ADRA deutlich unter der DZI-Grenze von maximal 30 Prozent.

Als Hilfsorganisation ist ADRA Deutschland e.V. auf Spenden angewiesen. Mit 5,4 Millionen Euro im Jahr 2022 machten Spenden mehr als 15 Prozent der Einnahmen aus. Aus den Spenden finanzierte ADRA Deutschland e.V. 2022 zusammen mit institutionellen Geldgebern 67 Hilfsprojekte in 31 Ländern und habe damit fast 2,7 Millionen Menschen geholfen, heisst es in der Pressemitteilung.

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Informationen: www.adra.de.

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Die Titelseite der letzten Ausgabe der Zeitschrift zivil (1/2010). © Titelseite: EAK

Deutschland: Zeitschrift für Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistende jetzt online verfügbar

Bremen/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Menschenrechte

„Zivil“, die Zeitschrift für Frieden und Gewaltfreiheit, sowie der Vorgänger „was uns betrifft“ (wub) sind für den Zeitraum von 1986 bis 2010 nun auch online zu finden. Herausgegeben wurden sie von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK) im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Insgesamt sind im Internet über 100 Ausgaben der beiden vollständig dokumentierten Zeitschriften zu finden.

Die Ende 1971 erstmals erschienene Zeitschrift „was uns betrifft“ konnte ab 1988 an alle Zivildienstleistenden evangelischer Konfession verbreitet werden. Zuvor wurden die Hefte durch die landeskirchliche Seelsorge für Zivildienstleistende regional verteilt, nicht zuletzt an Teilnehmer von Rüstzeiten und Werkwochen. Von 1988 bis 1995 wurden 32 Hefte als Quartalszeitschrift herausgegeben. Je nach Zahl der im Zivildienst befindlichen Kirchenmitglieder schwankte die Auflage der Zeitschrift zwischen 40.000 (1988) und 63.000 Heften (1994/95).

In Fortführung der Vorgängerzeitschrift wub erhielten von 1996 bis 2010 alle evangelischen Zivildienstleistende in Deutschland das Magazin „zivil“. Im genannten Zeitraum erschienen 65 zivil-Nummern, die an die jeweils im Dienst befindlichen evangelischen Zivis verteilt wurden. Daneben erreichte das Magazin Bibliotheken, religionspädagogische Arbeitsstellen sowie andere interessierte Einrichtungen, Personen und Stellen in Kirche und Gesellschaft. Die Auflage lag bei 50.000 (1996) bis 60.000 Exemplaren (1997–2000).

Neben Zivildienst-Informationen und -Fragestellungen wollte die Zeitschrift Impulse zum Nachdenken über christliche Gewaltfreiheit vermitteln und berichtete Beispiele einer dem Frieden verpflichteten Lebenspraxis. Zentrales Anliegen der Heftgestaltung sei es gewesen, Elemente und Perspektiven für die „Kultur einer aktiven und lebensfreundlichen Gewaltfreiheit“ zu veranschaulichen. Verbunden damit sollten Fragestellungen aus den Bereichen Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung als grundlegende Themen der ökumenischen Sozialethik entfaltet werden.

Artikel ohne Verfalldatum
Die Webseite https://zivil.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/index.php dokumentiert alle erschienenen Hefte und Sondernummern der Zeitschrift „zivil“. Neben zeitbezogenen Beiträgen, die unter anderem Momentaufnahmen und Kontroversen aus der Entwicklungsgeschichte des deutschen Zivildienstes festhalten, gebe es Artikel „ohne Verfallsdatum“, die unverändert für die aktuelle Bildungsarbeit verwendbar seien.

Die Vorgänger-Zeitschrift „was uns betrifft“ ist bei https://wub.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/ zu finden.

Die Herausgabe der beiden Zeitschriften fiel in eine Zeit gegenläufiger Entwicklungen: Wettrüsten, „Kalter Krieg“, NATO-Doppelbeschluss, Überwindung des Ost-West-Konflikts und des „Kalten Krieges“ durch Entspannungspolitik, deutsche Wiedervereinigung und „Wendezeit“, europäische und globale politische Neuformationen nebst zunehmenden ökologischen, klimatischen und militärischen Gefährdungen. Deshalb seien die in den Heften geäusserten Impulse aus friedensbewegter Perspektive immer noch aktuell und lesenswert.

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Hilfsorganisationen, die das Papier über feministische Aussenpolitik in Deutschland unterstützen. © Abbildung: sss

Deutschland: Statement zivilgesellschaftlicher Organisationen zur feministischen Aussenpolitik

Weiterstadt/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Menschenrechte

Ein Netzwerk aus 18 zivilgesellschaftlichen und Hilfsorganisationen – darunter auch ADRA Deutschland – hat die Leitlinien des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland zu einer feministischen Aussenpolitik in einem eigenen e-paper kommentiert. Es trägt den Titel Die Leitlinien zur Feministischen Aussenpolitik des Auswärtigen Amtes – Ein Statement aus feministischer Perspektive. Darin werden Chancen und Herausforderungen aufgezeigt, sowie betont, dass die konstruktive Zusammenarbeit mit der feministischen Zivilgesellschaft entscheidend sein wird.

Das Netzwerk trägt den Namen Bündnis 1325 – in Anlehnung an die im Jahr 2000 vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verabschiedete Resolution 1325, in der der besondere Schutz von Frauen und Mädchen in Kriegsgebieten sowie die Stärkung der Teilhabe von Frauen an politischen Prozessen und Institutionen bei der Bewältigung und Verhütung von Konflikten gefordert wird. Unter feministischer Aussenpolitik wird das Eintreten gegen eine Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, aber auch aufgrund ihrer Hautfarbe, Kultur, Religion, Behinderung, sexuellen Orientierung und ihres Alters verstanden.

Auch ein Anliegen von ADRA Deutschland
Im Jahresbericht 2022 von ADRA Deutschland e. V. heisst es dazu: „Im Bereich Geschlechtergerechtigkeit ist es uns wichtig sicherzustellen, dass die Stimmen unserer Implementierungspartner gehört werden. Wir begleiten den Prozess einer feministischen Ausrichtung der Aussen- und Entwicklungspolitik kritisch und beteiligen uns aktiv an Fachgesprächen. Überall auf der Welt sind Frauen, Mädchen sowie marginalisierte Gruppen, die aufgrund von Geschlechtsidentität, Religion, Herkunft, Alter, Behinderung oder sexueller Orientierung ausgegrenzt werden, von Gewalt und ungerechtem Zugang zu Ressourcen betroffen. Erst wenn Entscheidungsverantwortliche Klima- und Geschlechterungerechtigkeit als eine der Hauptursachen für Armut und deren Bekämpfung als zentrale Richtlinie aller Entscheidungen verstehen, können wir durch den Systemwandel einer gerechteren Welt einen Schritt näherkommen.“

In einem Beitrag mit dem Titel „Feminismus – brauchen wir das?“ auf der ADRA-Website wird u. a. ausgeführt: „Wenn strukturelle Benachteiligung beseitigt und Chancengleichheit hergestellt werden kann, profitieren auch Jungen und Männer. Denn neue Rollenbilder ermöglichen allen einen grösseren Freiraum, das Leben so zu leben, wie es sich jede und jeder für sich persönlich wünscht … Es ist daher nicht überraschend, dass wir in unseren eigenen strategischen Prioritäten und deren Umsetzung viele Parallelen zum Konzept des Feminismus finden. Es reflektiert sich in den Strategien und Massnahmen des internationalen ADRA-Netzwerks, welches sich verpflichtet, diejenigen zu unterstützen, die aufgrund von Geschlecht, extremer Armut oder Diskriminierung (z.B. gegenüber ethnischen oder nationalen Minderheiten, älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen) am meisten gefährdet sind. Der ADRA interne Standard ist deckungsgleich mit verschiedenen anerkannten Prinzipien, darunter humanitäre Standards und biblisch/theologisch basierte Überlegungen aus der Schöpfungstheologie zur Gleichberechtigung der Geschlechter.“
Der genannte Beitrag ist online unter https://adra.de/thema/feminismus-brauchen-wir-das/ zu lesen.

Das Statement des Bündnis 1325 zur Feministischen Aussenpolitik ist hier als Download erhältlich: https://adra.de/wp-content/uploads/2023/06/E-Paper-Die-Leitlinien-zur-Feministischen-Aussenpolitik-des-Auswaertigen-Amts-Endf.pdf

ADRA Deutschland e. V.
ADRA Deutschland ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und führt Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe durch. Das deutsche Büro mit rund 50 Angestellten befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen: www.adra.de

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Heiner Bielefeldt, ehemaliger Sonderberichterstatter der UNO zu Religions- und Weltanschauungsfreiheit. © Foto: Hope TV

Menschenrechtler Heiner Bielefeldt über Religionsfreiheit - „Vor allem Evangelikale von Einschränkungen betroffen“

Wetzlar/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Religionsfreiheit

Der Menschenrechtsexperte und frühere Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit bei den Vereinten Nationen, Heiner Bielefeldt, sieht insbesondere evangelikale Christen immer stärker in ihrer Religionsfreiheit beschränkt. Das sagte der Menschenrechtler im Interview mit dem Christlichen Medienmagazin PRO.

„Protestanten im Allgemeinen und Evangelikale im Besonderen werden schnell mit dem Westen, beziehungsweise den USA in Verbindung gebracht“, sagte Bielefeldt. „Darüber hinaus wird evangelikalen Christen aktives missionarisches Engagement zugeschrieben. Bei traditionell ansässigen Christen finden solche Zuschreibungen weit weniger statt.“

„Engagement nicht parteipolitisch auseinanderdividieren“
Heiner Bielefeldt war sechs Jahre lang Sonderberichterstatter der UN für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. An der Universität Erlangen-Nürnberg hat er den Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik inne. Bielefeldt sprach sich gegenüber PRO zudem dafür aus, das Thema Religionsfreiheit auf politischer Ebene stärker in den Fokus zu rücken. „Natürlich kann man beim Thema Religionsfreiheit unterschiedliche Prioritäten setzen. Es gibt leider nur eine Handvoll Leute in der Politik, die starkes Engagement für das Thema zeigen, und zwar über die Fraktionsgrenzen hinweg. Ich wünschte mir, es wären mehr. Aber man sollte das Engagement nicht parteipolitisch auseinanderdividieren.“

Negative Veränderungen in Sachen Religionsfreiheit überwiegen positive
Zudem plädierte Bielefeldt dafür, auf positive Entwicklungen in der weltweiten Religionsfreiheit zu verweisen. „Es ist wichtig, gelegentlich auch positive Entwicklungen zu benennen, um dem Eindruck zu widersprechen, dass es sinnlos sei, sich in Sachen Religionsfreiheit überhaupt zu engagieren. Fortschritte sind durchaus möglich. Es bleibt aber dabei, dass wir leider eben doch viele Verschlechterungen feststellen müssen.“

Das ganze Interview mit Heiner Bielefeldt:
https://www.pro-medienmagazin.de/religionsfreiheit-vor-allem-evangelikale-von-einschraenkungen-betroffen/

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Titelseite des 3. Ökumenischen Berichts zur Religionsfreiheit weltweit 2023. © Cover: DBK/EKD

Dritter Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit weltweit 2023

Bonn und Hannover/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Religionsfreiheit

Zum dritten Mal nach 2013 und 2017 haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam einen Ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit weltweit vorgelegt. Er wurde von Wissenschaftlern und Experten aus kirchlichen Organisationen vorbereitet und trägt den Titel „Eine christliche Perspektive auf ein universelles Menschenrecht“. Der Bericht bilanziert den derzeitigen Stand der Verwirklichung und Verweigerung der Religionsfreiheit weltweit und richtet den Blick dabei in besonderer Weise auf die Christen und ihre Gemeinschaften.

Recht auf Religionsfreiheit für alle Menschen
Der Bericht betont den menschenrechtlichen Charakter der Religionsfreiheit, wie er bereits in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948) und in mehreren rechtlich verbindlichen internationalen Konventionen zum Ausdruck gebracht worden ist. Daraus folgt: „Das Recht auf Religionsfreiheit gilt allen Menschen. Insofern beziehen wir Angehörige anderer Religionen ebenso ein wie auch Menschen, die keine Religion haben“, so die Auslandsbischöfin der EKD, Petra Bosse-Huber. Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfragen, Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, ergänzte: „Als universale Rechte kommen die Menschenrechte allen Menschen gleichermassen zu.“

Gleichwohl sei es berechtigt, dass die Kirchen den Glaubensgeschwistern, deren Religionsfreiheit missachtet wird, besondere Aufmerksamkeit zuwendeten: „Wir als Kirchen in einem freien Land sehen es als unsere Glaubenspflicht, den diskriminierten und manchmal gar massiv verfolgten Christen zur Seite zu stehen. Ihr Leid bedrängt uns. Ihr Schicksal darf uns niemals gleichgültig sein“, erläuterte Bischof Dr. Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.

Zurückhaltender Umgang mit Opferzahlen
Der 182 Seiten umfassende Ökumenische Bericht soll dazu dienen, die Stimme der Kirchen gegenüber der Politik und den internationalen Organisationen sowie in der akademischen und zivilgesellschaftlichen Welt besser hörbar zu machen. Gegenüber anderen Berichten, die von christlichen Organisationen, von Forschungsinstitutionen und UN-Organisationen veröffentlicht werden, zeichne sich der kirchliche Bericht aus Deutschland dadurch aus, dass er Zeugnisse und Informationen aus den Kirchen in anderen Teilen der Welt aufgreife und verarbeite. „Das Netz der Ökumene, das von der evangelischen Kirche gepflegt wird, und der weltkirchliche Austausch im katholischen Bereich sind dicht geknüpft. Gerade aus diesem Informationspool schöpft der Ökumenische Bericht“, so Bischof Meier.

Wie bereits 2013 und 2017 pflege auch der neue Bericht einen zurückhaltenden Umgang mit Opferzahlen, da diese als stets anfechtbar und damit methodisch problematisch eingeschätzt würden. Stattdessen konzentriere er sich darauf, Situationen und Umstände, durch die Christen oder Anhänger anderer Religionen unter Druck geraten, besser zu erfassen. Auf diese Weise soll ein vertieftes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge vermittelt werden. Ein umfangreiches Frageraster am Ende des Berichts verdeutliche die Vielzahl von Aspekten, die berücksichtigt werden müssten, um Vorkommnisse und Tendenzen im Bereich der Religionsfreiheit angemessen zur Sprache bringen zu können.

Religionsfreiheit verbunden mit anderen Freiheitsrechten
Die in dem Bericht enthaltenen Analysen und Länderberichte zeigten: Die Religionsfreiheit stehe nicht unverbunden neben den anderen Freiheitsrechten. Wo beispielsweise Versammlungs- und Redefreiheit nicht geachtet würden oder das Prinzip gleicher Rechte für alle Staatsangehörigen zulasten einzelner Ethnien nicht gewährleistet sei, da werde regelmässig auch die Freiheit der Religion angetastet. Ein umfassender Ansatz der Verteidigung aller Menschenrechte wäre deshalb auch um der Religionsfreiheit willen geboten.

Religionsfreiheit muss sich auch in Deutschland bewähren
Darüber hinaus beschreibt der Ökumenische Bericht einige Spannungsfelder, in denen sich die Religionsfreiheit zu bewähren und zu konkretisieren habe. Dazu zählten Migration, Gendergerechtigkeit, Zivilgesellschaft, Sicherheit, Rechtspopulismus und indigene Völker. Bischöfin Bosse-Huber verdeutlichte den situativen Angang des Berichts am Beispiel der Migration: „Wie können Menschen, die auf der Flucht sind, überhaupt ihr Recht auf Religionsfreiheit ausüben? Wie schützen wir Menschen, die aus dem Iran zu uns geflohen sind, weil sie im christlichen Glauben ihre Freiheit gefunden haben, davor, dass sie zurückgeschickt werden und als Konvertiten in Lebensgefahr geraten?“ Und: „Wie können Arbeitsmigrantinnen (z. B. in den Golfstaaten), die häufig in ihren grossen Abhängigkeiten bis zu ausbeuterischen Arbeitszusammenhängen weitgehend unsichtbar bleiben, ihre Religion leben?“

Als Länderbeispiele für den Bericht wurden Äthiopien, Belarus, China, Dänemark, Deutschland, Eritrea, Indien, Israel und Palästina, Myanmar, Russland, Syrien und Irak sowie die Türkei ausgewählt. Hotspots der Repression gegen die Religionsfreiheit seien weiterhin die autoritär-repressiven Systeme, die dem Eigenleben der Religion ablehnend gegenüberstünden, sowie einige muslimische Länder. Doch zeigten die Fallbeispiele Dänemark und Deutschland, dass auch in Staaten, die freiheitlich ausgerichtet seien und ein hohes menschenrechtliches Schutzniveau aufwiesen, die Religionsfreiheit häufig missverstanden und ihr Charakter als Menschenrecht infrage gestellt werde. Professor Bielefeldt erläuterte: „Dies geschieht von unterschiedlichen Seiten her: Während ultrakonservative oder rechtspopulistische Akteure dazu neigen, die Religionsfreiheit ‚klientelistisch‘ in Beschlag zu nehmen, besteht in religionsfernen ‚säkularistischen Milieus‘ gelegentlich die Neigung, ihren Sinn und ihre Aktualität überhaupt in Zweifel zu stellen.“

Religionsfreiheit und Menschenwürde
Mitautor Patrick Roger Schnabel, Theologischer Referent bei der Bevollmächtigten des Rates der EKD, betonte den engen Bezug der Religionsfreiheit zur Menschenwürde: „Wo Menschen nicht mehr sagen und leben dürfen, was sie im Innersten trägt, geht der Gesellschaft ihre Menschlichkeit verloren. Darum müssen wir alle – gleich welcher Überzeugung – für die Freiheit aller eintreten, ihr Leben nach ihrem Glauben, ob transzendent oder immanent begründet, gestalten zu dürfen.“

Kein Schwarz- und Weissdenken
Bischof Meier unterstrich den Anspruch des Ökumenischen Berichts, die vielfältigen Situationen fair und mit einem vertieften Verständnis für komplexe Zusammenhänge zu analysieren: „Wir wollen weder leisetreterisch Verrat an den Menschen üben, deren Rechte eingeschränkt werden, noch wollen wir Missstände in alarmistischem Ton ansprechen, um grössere Resonanz zu erzielen. Auch im Bereich der Religionsfreiheit ist nicht alles schwarz und weiss. Und ich bin überzeugt davon, dass Präzision und Faktentreue der Wirksamkeit kirchlichen Handelns im Feld der Menschenrechte nicht entgegenstehen.“

Der 3. Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit weltweit 2023. Eine christliche Perspektive auf ein universelles Menschenrecht sowie weitere Informationen stehen zur Verfügung unter www.ekd.de/religionsfreiheit2023.

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© Grafik: Konrad-Adenauer-Stiftung

Religionsfreiheit als globale Herausforderung

Berlin/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Religionsfreiheit

Im Basistext „Religionsfreiheit – Bedeutung, Recht und globale Herausforderung“ der Konrad-Adenauer-Stiftung kommt der Verfasser Richard Ottinger zu dem Schluss, dass der Schutz der Religionsfreiheit eine gemeinsame Anstrengung von Regierungen, Religionsgemeinschaften und der Zivilgesellschaft erfordere, um die Zusammenarbeit und den Dialog zu fördern.

Religionsfreiheit sei ein grundlegendes Menschenrecht, das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 festgeschrieben und auch im deutschen Grundgesetz verankert ist. Es gehe dabei um das Recht jedes Einzelnen, seine Religion oder Weltanschauung frei zu wählen, öffentlich oder privat auszuüben und zu bekennen, so Ottinger.

Religionsfreiheit nicht nur für Gläubige
Weltweit gerate die Religionsfreiheit jedoch zunehmend unter Druck, insbesondere in Ländern, in denen Menschen aufgrund ihrer Religion oder Weltanschauung diskriminiert oder verfolgt werden. In Deutschland, wo die religiöse Landschaft immer heterogener werde, sei die Religionsfreiheit ebenfalls ein zentrales Thema. Denn sie schütze nicht nur die Rechte der Gläubigen, sondern schliesse auch die negative Religionsfreiheit ein. Der vollständige Titel des Menschenrechtes laute „Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religions- und Weltanschauungsfreiheit“ und schliesse somit explizit auch nichtreligiöse Menschen ein. Grundsätzlich handele es bei Menschenrechten um Menschen, also: um Theisten, Atheisten und Agnostiker.

Der Kampf für Religionsfreiheit in Deutschland stosse jedoch laut Verfasser auf ein Nachwuchsproblem, da das Interesse an religiösen Themen abnehme, obwohl die Religiosität weltweit tendenziell zunehme. Doch was genau bedeutet Religionsfreiheit? Und wie kann eine offene und respektvolle Debatte zur Religionsfreiheit dazu beitragen, mögliche Konflikte zu lösen und das friedliche Zusammenleben zu fördern? Globale Trends wie religiöse Intoleranz, Diskriminierung und Verfolgung machten die Wahrung der Religionsfreiheit zu einem dringenden Anliegen.

In dem Basistext untersucht Richard Ottinger das Konzept der Religionsfreiheit und ihre Bedeutung in Deutschland sowie die globalen Trends.
Der Text steht als PDF zur Verfügung:
https://www.kas.de/de/monitor/detail/-/content/religionsfreiheit-bedeutung-recht-und-globale-herausforderung

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Technologiezentrum IATec in São Paulo, Brasilien. © Foto: APD / Steve Kamatis

Brasilien: Globaler Tech-Gipfel betont digitale Möglichkeiten der christlichen Mission

Hortolândia bei São Paulo/Brasilien | 02.08.2023 | APD | Medien

Das adventistische Institut für Technologie IATec in Brasilien war Gastgeber des ersten adventistischen Technologiegipfels (ATS) vom 26. bis 29. Juni 2023 in Hortolândia bei São Paulo. Die Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hatte die Veranstaltung koordiniert. IT-Direktoren und -Administratoren aus den 13 weltweiten Verwaltungsgebieten der Adventisten trafen sich mit dem Ziel, im digitalen Bereich zusammenzuwachsen und sich über digitale Möglichkeiten zur Verbreitung der christlichen Botschaft auszutauschen.

IATec – einzigartiges Technologiezentrum der Adventisten
IATec ist das einzige Technologiezentrum der Freikirche. Es ist in einem multifunktionalen Gebäude auf dem Campus der adventistischen Universität (UNASP) nahe São Paulo untergebracht. Für Richard Stephenson, dem stellvertretenden globalen Finanzdirektor der Freikirche und Koordinator des adventistischen Technologiegipfels „war IATec ein Segen, und wir möchten, dass die Kirche insgesamt sieht, was Gott hier tut“. Pastor Williams Costa Jr., Leiter der Kommunikationsabteilung der Weltkirchenleitung, erklärte: „In keinem anderen Land gibt es eine solche Konzentration, Quantität und Qualität wie in Brasilien, wenn es darum geht, Spitzentechnologie zu nutzen, um die christliche Botschaft zu verbreiten.“ Seiner Meinung nach seien die brasilianischen Adventisten führend, wenn es darum gehe, Technologie für die Mission einzusetzen.

Pastor Paul Douglas, Finanzdirektor der Weltkirchenleitung, forderte die Teilnehmenden des Treffens auf, Synergien zu nutzen: wenn Einzelpersonen oder Organisationen ihre Bemühungen und Ressourcen bündeln, würden sie ihre Wirksamkeit erhöhen. „Durch digitale Mittel können wir das Evangelium von Jesus Christus weiter und schneller verkünden“, betonte er.

Régis Reis, Generaldirektor von IATec, präsentierte die wichtigsten vom Technologiezentrum entwickelten Werkzeuge zur Optimierung der Prozesse in den Verwaltungszentralen und Institutionen sowie Anwendungen, die den Mitgliedern und Freunden der Kirche bei der Kommunikation helfen. Als Beispiele nannte er Anwendungen wie Feliz7play, 7Me und Bible Plan.

Gemeinsam wachsen
IATec dient als Vorbild für andere Regionen der Freikirche. Über 140 Länder nutzen bereits die Systeme und Lösungen von IATec. Bei dieser Tagung hatten IT-Leiter von den Philippinen, aus Singapur, England, Deutschland, Russland, dem Nahen Osten, Rumänien und vielen anderen Ländern Gelegenheit, die Arbeit von IATec näher kennen zu lernen.

An drei Tagen wurden über 30 Vorträge gehalten, in denen Themen wie Data Governance, Sicherheit und Datenschutz, Strategien für digitale Medien, künstliche Intelligenz und andere Themen erörtert wurden. Der vierte und letzte Tag war für die Teilnehmer reserviert, um Rede Novo Tempo de Comunicação zu besuchen. Novo Tempo ist der weltweit grösste Produzent adventistischer Inhalte. Für Stephenson bestand die Idee des Treffens darin, „voneinander zu lernen, die in anderen Ländern verwendeten Werkzeuge und Lösungen besser zu verstehen, Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erkunden, um Synergien zu schaffen und sich auf die Mission zu konzentrieren".

Klaus Popa, Leiter des adventistischen Medienzentrums Hope Media Europe in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt betont: „Einer der zentralen Aspekte dieser Konferenz war die Nutzung von Synergien als Strategie.“ Er glaube und hoffe, dass diese Konferenz ein Schritt nach vorne für die Zusammenarbeit war. „Wir in Europa, werden wir unser Bestes geben“.

Medienzentrum Hope Media Europe
Hope Media Europe ist eine Medienagentur der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Träger ist der Verein Stimme der Hoffnung e.V. In über 213 Ländern weltweit gehören heute über 22 Millionen Menschen verschiedener Sprachen und Kulturen mehr als 81.000 Kirchengemeinden an. Als einer der ersten christlichen Radiosender in Deutschland überhaupt, nahm der Verein STIMME DER HOFFNUNG im Jahr 1948 seine Arbeit auf. Heute kann Hope Media Europe auf über 75 Jahre bewegter Geschichte zurückblicken. Inzwischen ist daraus ein modernes Medienzentrum in Alsbach-Hähnlein bei Frankfurt geworden.

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Guillermo Biaggi (li.), ein Vizepräsident der adventistischen Weltkirchenleitung, bei der Predigt. Übersetzer Dr. W. Vogel (re.) © Foto: Magdalena Lachmann/Hope Media

„75 Jahre Hoffnung“ – Hope Media feiert Jubiläum

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Medien

Am 1. Juli feierte das adventistische Medienwerk Hope Media sein 75-jähriges Jubiläum. Dieser Zeitraum umfasst auch das Bestehen der Vorgängerorganisation „Stimme der Hoffnung“. Unter dem Motto „75 Jahre Hoffnung“ versammelten sich rund 130 geladene Gäste im Medienzentrum von Hope Media Europe in Alsbach-Hähnlein (bei Darmstadt) zu einem Dankgottesdienst, verbunden mit einem zusätzlichen Besichtigungs- und Musikprogramm. Die Festpredigt hielt Guillermo Biaggi, ein Vizepräsident der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) und Aufsichtsratsvorsitzender von Hope Channel International.

In seinen einleitenden Worten würdigte Klaus Popa, Leiter von Hope Media Europe, das Engagement der Gründer und der nachfolgenden Generationen beim Aufbau der Medienarbeit. Dabei gedachte er auch an den kurz zuvor verstorbenen Arno Patzke, der die Vorläuferorganisation „Stimme der Hoffnung“ von 1978 bis 1993 leitete (Nachruf unter https://hopemedia.eu/news/news/go/2023-06-27/nachruf-hope-media-europe-trauert-um-arno-patzke/). Das Ziel der Arbeit von Hope Media beschrieb er so: „Uns ging es stets darum, dass Menschen Gott kennenlernen, sich für den Glauben an ihn entscheiden und ein hoffnungsvolles Leben haben.“

Grussworte sprachen der Finanzvorstand der adventistischen teilkontinentalen Kirchenleitung für Mittel- und Südeuropa (Inter-Europäische Division, Bern), Norbert Zens, der auch Aufsichtsratsvorsitzender von Hope Media Europe ist, und der Bürgermeister von Alsbach-Hähnlein, Sebastian Bubenzer. Dieser brachte seine grosse Wertschätzung für die Arbeit von Hope Media zum Ausdruck. Er dankte den Förderern und Spendern sowie dem Team von Hope Media, das „inhaltlich und technisch in der Champions League“ spiele.

Von zehn Minuten Radio pro Woche zum TV-Vollprogramm
Max Busch gründete 1948 in Berlin-Wilmersdorf die „Stimme der Hoffnung“ die Radiosendungen produzierte. Im gleichen Jahr startete auch die Bibel-Korrespondenz-Schule, heute „Hope Kurse“ genannt. Die wöchentliche Radio-Sendezeit betrug anfangs zehn Minuten. Nach einem Umzug nach Darmstadt 1959 wuchs die Arbeit immer stärker. 1968 kam die Blindenhörbücherei mit christlichen Hörangeboten für blinde und sehbehinderte Menschen hinzu. 2006 zog man in das heutige Gebäude in Alsbach-Hähnlein um. Möglich wurde die Errichtung des neuen Medienzentrums durch eine unverhoffte Spende von einer Million Euro, wie Günther Machel, damals Leiter der „Stimme der Hoffnung“ auf der Festveranstaltung berichtete. Im Jahr 2009 startete der christliche Fernsehsender „Hope Channel“, der 2019 in „Hope TV“ umbenannt wurde. Heute arbeiten bei Hope Media, wie die „Stimme der Hoffnung“ inzwischen heisst, über 70 Angestellte. Ein ausführlicher APD-Bericht zur Geschichte der adventistischen Radio- und TV-Arbeit in Deutschland wird in Kürze erscheinen.

Produktionserweiterung geplant
Mit Blick auf die Geschichte von Hope Media, die „voller Wunder“ gewesen sei, sprach Festredner Guillermo Biaggi über sieben Wunder, von denen in der Bibel die Rede sei: das Wunder der Schöpfung, der Erlösung, des Lebens, der Mission, des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Ein Fürbittegebet von Hope-Media-Angestellten schloss den Gottesdienst ab.

Bei einem Rundgang durch das Haus wurde über den laufenden Umbau des Medienzentrums berichtet, der es ab Herbst ermöglichen soll, 20 Stunden pro Woche neue Inhalte zu produzieren (derzeit sind es etwa fünf Stunden pro Woche).

Der Tag wurde mit einem klassischen Konzert abgeschlossen. Lynn My Lin Trinh (Violine), Simon Scheibe (Violoncello) und Eva Paul (Klavier) spielten Werke von Camille Saint-Saens; Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johan Halvorssen.

Hope Media
Hope Media Europe betreibt den Fernsehsender Hope TV, das Hope Bibelstudien-Institut (Hope Kurse) und die Hope Hörbücherei. Das Medienzentrum gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA gegründet wurde und aus mittlerweile über 60 nationalen Sendern besteht.

Hope TV kann unter anderem über Satellit, deutschlandweit im Kabel und im Internet über www.hopetv.de empfangen werden.

Hope TV in der Schweiz
In der Schweiz können die Sendungen von Hope TV auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden sowie im Internet über www.hopetv.de.

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Das Medienzentrum von Hope Media in Alsbach-Hähnlein, Deutschland. © Foto: Hope Media

75 Jahre – Rückblick auf eine Geschichte der Hoffnung

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Medien

Am 1. Juli feierte das adventistische Medienwerk Hope Media sein 75-jähriges Bestehen. Die Geschichte von Hope Media Europe begann 1948 mit der Gründung des deutschlandweit ersten privaten christlichen Radioanbieters in Berlin, der „Stimme der Hoffnung“. Inmitten der Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs boten die Programme des Radiosenders Trost, Hoffnung und Versöhnung für ein erschüttertes Land. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die „Stimme der Hoffnung“ zu einem modernen Medienzentrum, das heute als Hope Media Europe durch verschiedene Kanäle wie Hope TV, Hope Podcasts, Hope Kurse und die Hope Hörbücherei „die Liebe Gottes verkündet“.

Der Pionier
Wie aus der Chronik zum 75-jährigen Jubiläum des Mediums der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hervorgeht, begann der adventistische Radiopionier und Pastor Harold Marshall Sylvester Richards bereits 1937 mit einem täglichen Rundfunkprogramm in Glendale, Los Angeles/USA, das er „Voice of Prophecy“ nannte.

Das „Voice of Prophecy“-Radioprogramm gründete 1942 die erste Bibel-Korrespondenz-Schule in den USA. Die ersten Studienhefte stammten von J.J. Shuler. H.M.S. Richards bearbeitete sie, um sie den Bedürfnissen seiner Radiohörer anzupassen. Die in den USA erstellten Studienhefte wurden später ins Deutsche übersetzt und unter dem Namen „Die Stimme der Prophezeiung – Weltweiter Bibelkurs“ übernommen.

Die Anfänge in Deutschland (1948–1959)
Max Busch gründete 1948 in Berlin-Wilmersdorf die „Stimme der Hoffnung“ die Radiosendungen produzierte. Im gleichen Jahr startet auch die Bibel-Korrespondenz-Schule. Die wöchentliche Radio-Sendezeit betrug anfangs zehn Minuten. Die Sendungen wurden in Paris produziert und bis 1985 über Radio Luxemburg auf Mittelwelle ausgestrahlt. Damit ist die „Stimme der Hoffnung“ der älteste private christliche Radioanbieter Deutschlands. Besonders in den Nachkriegsjahren war das Programm durch Themen wie „Glaubwürdigkeit der Bibel“ und „Wiederkunft von Jesus Christus“ geprägt.

Als schriftliches Material wurde zunächst der amerikanische Fernkurs „Die Stimme der Prophezeiung − Weltweiter Bibelkurs“ in deutscher Sprache verwendet und ab den 1960er Jahren durch in Deutschland entwickelte Lehrbriefe ersetzt. 1951 wurde das „Mitteilungsblatt der Stimme der Hoffnung“ herausgegeben.

1955 gründete in der DDR Dr. Gero Dworzak, Lehrer am Theologischen Seminar Friedensau bei Magdeburg, die „Bildstelle Friedensau“. Er experimentierte mit der Entwicklung von Farbfilmen und der Vervielfältigung von Diapositiven. Ziel war die Herstellung von Bildserien für evangelistische Zwecke. Sehr früh begann eine Kooperation zwischen der „Bildstelle Friedensau“ und der „Stimme der Hoffnung“ in der Bundesrepublik. In späteren Jahren wurden technische Geräte auf teils konspirativen Wegen in die DDR gebracht.

1959 zog die „Stimme der Hoffnung“ von Westberlin nach Darmstadt auf das Gelände des Schulzentrums Marienhöhe. Damit begann die Produktion von Radiosendungen in Darmstadt.

Die Aufbauphase 1960-1974
1960 wurde das Buser Vokal-Quartett die musikalische „Stimme der Hoffnung“. Die Anfragen zu Bibellehrbriefen auch auf Englisch, Spanisch und Rumänisch nahmen stetig zu.

In der DDR wurde 1981 die „Bildstelle“ zur „Bild- und Tonstelle Friedensau“. Friedemann Mahlhus begann mit Sprach-, Musik– und Hörspielproduktionen, zunächst mit nur einem einzigen 18 kg schweren Tonbandgerät „Smaragd“ ausgestattet. Die Diaserien wurden mit einem auf Tonbandspulen gesprochenen Begleittext in die Gemeinden geliefert.

In Darmstadt übernahm 1964 die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten die Blindenarbeit von Tristan Böttcher. Er hatte bereits 1953 begonnen, Literatur des Advent-Verlags für ein blindes Mitglied seiner Ortsgemeinde auf Tonband zu lesen.

In der DDR gründet 1965 der Friedensauer Bibellehrer Hermann Kobs ebenfalls eine Blindenhörbücherei. Wilhelm Czembor rief die „Friedensauer Bibellehrbriefe“ (FBL) zum persönlichen Bibelstudium ins Leben. Die DDR-Behörden erteilten 1966 die Druckgenehmigung für acht Studienbriefe mit einer Auflagenhöhe von 300 Exemplaren. 1971 schnellten die Anmeldungen von 177 auf 1.000 und nahmen in den folgenden Jahrzehnten stetig zu. Die Studienbriefe halfen vor allem jungen Menschen und Familien, sich mit dem Glauben auseinander zu setzen.

1968 zogen die Radio-Redaktion auf der Marienhöhe in Darmstadt und das Studio in Paris beide in das Haus „Am Elfengrund 66“ in Darmstadt-Eberstadt. Es bestand regelmässiger Kontakt zur Schwestereinrichtung „Bild- und Tonstelle Friedensau“ in der DDR. Wegen der Restriktionen in der DDR erfolgten gelegentliche technische Hilfeleistungen unter teils abenteuerlichen Bedingungen.

1970 wurde das Kirchengebäude der Siebenten-Tags-Adventisten in Saarbrücken als Tonstudio für Musikaufnahmen ausgebaut. Im März erfolgte dort mit dem Männerquartett Marienhöhe die erste Musikaufnahme in Stereoqualität.

1971 übernahm die „Stimme der Hoffnung“ in Darmstadt von der Freikirche den Dienst der Blindenhörbücherei, und zwar in Zusammenarbeit mit dem Blindendienst der Adventmission in Basel. Während in Basel Literatur in Punktschrift erstellt wurde, bereitete die Blindenhörbücherei in Darmstadt Kassetten vor. Als Sprecher arbeiten Schülerinnen und Studenten aus dem nahegelegenen Gymnasium und Theologischen Seminar Marienhöhe.

Die Dachorganisation „Adventist World Radio“ (AWR) wurde 1971 gegründet. Sie sollte alle adventistischen Radiostationen in der ganzen Welt verbinden. Die „Stimme der Hoffnung“ strahlte zusätzlich zum bisherigen Sendevolumen Kurzwellen-Sendungen über die AWR-Station „Radio Transeuropa“ in Sines, Portugal, aus.

Die „Stimme der der Hoffnung“ baute 1971 in Eigenregie den ersten Übertragungswagen für Radio-Produktionen und Aufzeichnungen von Gottesdiensten und Chormusik.

1972 wurde in der Bundesrepublik die „Stimme der Hoffnung“ als eingetragener Verein (e. V.) gegründet.

Das erste deutsche Bibeltelefon startete 1972 unter der Leitung der „Stimme der Hoffnung“ in Straubing, Niederbayern. Täglich gab es eine neue zweiminütige Andacht mit abschliessendem Hinweis auf den Bibelfernunterricht. Die Auflage des Mitteilungsblattes der „Stimme der Hoffnung stieg in den Jahren 1973 bis 1978 von 36.500 auf über 100.000 Exemplare.

Ab Dezember 1974 wurden erstmalig aussereuropäische Sendungen in deutscher Sprache in Chicago (UKW), Cleveland (UKW), Los Angeles (MW) und New York (MW und UKW) ausgestrahlt.

Neue Möglichkeiten (1975-2000)
1975 begann die Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen über die Kurzwellenstation in Malta (bis 1978). 1980/81 mietete Adventist World Radio die Kurzwellenstation Andorra, über die täglich 30 Minuten deutschsprachige Sendungen der „Stimme der Hoffnung“ ausgestrahlt wurden. 1982 begann die Ausstrahlung von 30-minütigen wöchentlichen Sendungen über Radio Valkanale, Österreich, auf UKW. Gleichzeitig wurde von AWR der Bau einer eigenen Kurzwellenstation in der Nähe von Mailand vorbereitet.

Christen hatten in der DDR keinen Zugang zu den Massenmedien. Als Ersatz für Radiosendungen begann die „Bild- und Tonstelle Friedensau“ 1983 unter der Regie von Ulrike Müller mit einem interaktiven Kassettendienst für Kinder, dem „Kinderforum“. Kinder hörten sich zu Hause den Impulsbeitrag an, sprachen ihre Reaktion auf Kassette und sandten sie an die „Bild- und Tonstelle Friedensau“ zurück. Die Beiträge der Kinder wurden in der nächsten Sendung mitverarbeitet.

In Ludwigshafen am Rhein startete 1984 das erste Kabelrundfunk- und Fernsehprogramm der Bundesrepublik. Die „Stimme der Hoffnung“ war zweimal täglich mit einem jeweils 30-minütigen Programm im Kabelrundfunk zu hören.

1985 wurde die Ausstrahlung über Radio Luxemburg beendet. Adventist World Radio (AWR) betrieb in Forli, Italien, einen Kurzwellensender mit guter Empfangsqualität. Täglich wurden zwei deutschsprachige Sendestunden ausgestrahlt. Dies führt zu einer grossen Nachfrage an Bibellehrbriefen.

In der Bundesrepublik begannen 1986 UKW-Sendungen über Radio Pro 4. Dreiminütige „Salzsteuer“-Kurzsendungen waren ab 1987 über UKW-Regionalsender in Ludwigshafen, Karlsruhe, Freiburg, Radio Uno 2, Nürnberg und Stuttgart zu hören.

Die Arbeit der „Stimme der Hoffnung“ umfasste nun fünf Bereiche: Radio, Bibelfernunterricht, Blindenhörbücherei, Kassettendienst (Produktion und Vertrieb) sowie Technik.

Weitere UKW-Lokalsender in Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Genf in der Schweiz übertrugen ab 1990 die „Salzstreuer“-Kurzandacht oder das „Salzstreuer-Magazin“. Die Ausstrahlung von Sendungen über Radio Moskau begann mittels ehemaliger kommunistischer Sendeanlagen. Wegen mangelnder Empfangsqualität wurden 1994 Kurzwellensendungen der „Stimme der Hoffnung“ über Radio Moskau jedoch eingestellt und stattdessen zum neuen Sendestandort in Rimavska Sobota (Slowakei) über Radio Slowakei International verlagert.

1992 wurden die „Friedensauer Bibellehrbriefe“ Teil des Internationalen Bibelstudien-Instituts. Der wichtigste Kurs war „Start ins Leben“. Die Arbeit wurde vollständig auf Macintosh-Computer umgestellt.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin-Brandenburg wurde 1996 Gesellschafter bei Radio Paradiso, Berlin. Die „Stimme der Hoffnung“ lieferte Sendebausteine mit Schwerpunkt Gesundheit und Lebensstil, die in das laufende Musikprogramm von Radio Paradiso integriert wurden.

Der Sprung in die Zukunft (2000-2010)
Die „Stimme der Hoffnung“ kaufte im Jahr 2000 zwei Transporter und baute sie in Eigenregie zu TV-Übertragungswagen aus. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten veranstaltete zum Jahresanfang den ersten Jahres-Satellitengottesdienst. Die Übertragung erfolgte aus dem Adventhaus Chemnitz.

Statt Videokassetten produzierte die „Stimme der Hoffnung“ ab 2003 DVDs. Das erste Produkt war die Fernsehserie „Die Suche“. Nach 14 Jahren und etwa 100.000 Kopien wurde die Produktion von Videokassetten aufgrund der gewachsenen Nachfrage nach DVDs endgültig eingestellt.

Der europäische TV-Zweig des Hope Channel (Hope Channel Europe) nahm 2004 seine Tätigkeit auf. Die deutschsprachigen Sendungen der „Stimme der Hoffnung“ wurden auf Bändern per FED EX nach Los Angeles in die USA geschickt, dort in die Sendeabwicklung integriert und zunächst eine Stunde pro Woche via Eutelsat/Hotbird ausgestrahlt.

Die Produktion in einer Garage in der Strasse „Am Elfengrund 66“ in Darmstadt genügte den Bedürfnissen der TV-Produktion bei Weitem nicht. Bis zur Entstehung eines neuen Medienzentrums wurde 2005 übergangsweise in dem Schwimmbad einer Abbruchvilla „Am Elfengrund 45“ gedreht. Am 22. März 2006 erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Medienzentrum der „Stimme der Hoffnung“ im Gewerbegebiet Sandwiese in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt.

Im Dezember 2006 zog die „Stimme der Hoffnung“ von Darmstadt-Eberstadt in das neugebaute Medienzentrum in Alsbach-Hähnlein an der hessischen Bergstrasse ein.

Die deutschsprachigen Ausstrahlungen von Radiosendungen über die Kurzwelle unter dem Logo „Adventist World Radio“ (A WR) wurden 2007 eingestellt. AWR behielt jedoch im neuen Haus in Alsbach-Hähnlein ein kleines Büro. Später baute AWR die deutschen Andachten als internationalen Beitrag in sein Podcast-Programm ein. Das neue 24-Stundenprogramm von Hope Channel Radio, das per Satellit ausgestrahlt wurde, konnte ab 2007 auch über das Telefon (Festnetz) bereitgestellt werden. Über eine zusätzliche Service-Rufnummer im Festnetz konnte der Podcast der täglichen Morgenandacht aus dem Internet jederzeit übers Telefon gehört werden.

Das Medienzentrum erhielt am 18. Februar 2008 von der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR) die Zulassung zur bundesweiten Übertragung ihres 24-Stunden-Hope Channel-Hörfunkprogramms per Satellit und im Internet. Man entschied sich für den Namen „Hope Channel Radio“, um einer Zersplitterung der Marken entgegenzuwirken und die Hope Marke besser zu etablieren.

Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) erteilte der „Stimme der Hoffnung“ 2009 auch die Sendelizenz für einen eigenen Fernsehkanal „Hope Channel Deutsch“ auf dem Satelliten ASTRA und im Internet.

2009 erschien das monatliche Hope Channel Programmheft mit dem Fernseh- und Radioprogramm. Es löste das Mitteilungsblatt „Stimme der Hoffnung“ ab. Bis 2009 gab es mehr als drei Millionen Zugriffe auf den Webseiten der „Stimme der Hoffnung“.

Die Entwicklung zur Hope-Marke (2010-2023)
Als erster christlicher deutscher TV-Sender bot Hope Channel Deutsch 2010 eine App für die iOS-Plattform (Apple) an. Eine Android-Version folgte etwas später. Die Blindenhörbücherei brachte die ersten Hörbücher im DAISY (Digital Accessible Information System)-Format heraus.

2011 überschritt die 2005 gegründete Bildagentur „churchphoto.de“ die Sechs-Millionen-Grenze von Bildbetrachtungen. 2011 wurde der Zivildienst in Deutschland beendet. Insgesamt 125 Zivildienstleistende hatten in den letzten 35 Jahren in der Blindenhörbücherei gearbeitet.

2015 erfolgte die Umbenennung des Internationalen Bibelstudien-Instituts in „Hope Bibelstudien-Institut“.

2015 wurde die EDV-Abteilung beim Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ mit der Entwicklung eines einheitlichen Webauftritts für die internationale Hope Channel Senderfamilie beauftragt, die aus mittlerweile nahezu 50 nationalen Sendern besteht. Die Grafikabteilung des Medienzentrums übernahm mehr und mehr externe Auftragsarbeiten für die Freikirche.

Der Vorstand der „Stimme der Hoffnung“ beschloss 2016 die Entstehung einer Abteilung für Kommunikation und Marketing, welche die Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit für alle Bereiche des Medienzentrums übernahm.

Die „Stimme der Hoffnung“ bekam 2017 eine neue Organisationsstruktur. Die Abteilungen Adventist Media Services, Hope Hörbücherei für Blinde und Sehbehinderte, Hope Channel Radio, Hope Channel Fernsehen, Hope Bibelstudien-Institut, Christlicher Medienshop, Christliche Bildagentur wurden zu vier Ressorts zusammengeführt, deren Leiter zugleich stellvertretende Geschäftsführer waren.

Hope Channel Deutsch war ab Februar 2018 in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg über das Kabelnetz Unitymedia zu empfangen. In Deutschland und in den Benelux Staaten begann die Ausstrahlung des TV-Programms über easy play TV und über das IP-TV Portal Ulango und in Österreich über digitales Antennenfernsehen (DVB-T2/simp liTV) in Tirol und Vorarlberg.

Ab Juli 2018 stellte Hope Channel Radio seine Sendungen vollständig auf ein on demand-Angebot mit dem Fokus auf Podcasts um. Das Satellitensignal und der Livestream wurden beendet.

2019 bekam das Medienzentrum einen neuen Namen, der nun auch an der Fassade sichtbar ist: „Hope Media“. Ab August 2019 änderte der Fernsehsender seinen Namen von „Hope Channel“ zu „Hope TV“.

Die Hope Hörbücherei hatte 2019 641 aktive Hörende und das Hope Bibelstudien-Institut 1.019 aktive Teilnehmende. Der YouTube Kanal „Hope TV Deutsch“ verzeichnete 1,2 Millionen Aufrufe.

Eine neue Zeitschrift mit dem Namen Hope Magazin wird gemeinsam von Hope Media, dem adventistischen Top Life-Wegweiser Verlag (Wien) und dem Advent-Verlag in Lüneburg herausgegeben. Sie erscheint seit Herbst 2018 in Österreich und seit 2020 auch in Deutschland.

2020 wurde ein Team für PR und Marketing gebildet, zu dem auch eine Vollzeitstelle für Social Media gehört.

Ab Mitte März 2020 traten massive Einschränkungen im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben aufgrund der Corona-Pandemie auf. Hope TV reagierte auf ausfallende Gottesdienste umgehend mit Live-Gottesdiensten und Talk-Sondersendungen zu aktuellen Themen.

Seit November 2020 hat der Trägerverein des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung e.V.“ einen neuen eingetragenen Namen: „Hope Media Europe e.V.“ Damit ist die Namensänderung auch juristisch vollzogen. Das Hope Bibelstudien-Institut mit seinem Bibel-Fernkurs-Angebot bekam ebenfalls einen neuen Namen und ein neues Logo und nennt sich fortan „Hope Kurse“.

Eine repräsentative Erhebung von 2020 zeige, dass inzwischen zehn Millionen Menschen in Deutschland Hope TV kennen. In Orten mit Kabel-TV sei die Bekanntheit bis zu sieben Prozent höher. Ab März 2021 kann Hope TV erstmals deutschlandweit im Kabelnetz von Vodafone in nun 13 Millionen Haushalten empfangen werden. Quotenmessungen von Hope TV im Jahr 2021 zeigten, dass 850.000 bis eine Million Menschen allein in Deutschland monatlich den Fernsehsender Hope TV schauen.

Das Hope Center in Herne wurde 2021 als Raum für Begegnung und Austausch in Kooperation mit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordrhein-Westfalen eröffnet. Es war nach Bremen und Bensheim (2017) das dritte Hope Center. Zwei weitere Hope Center in Tübingen und Ostfildern bei Stuttgart, Projekte der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg, begannen 2022 mit ihren Begegnungsangeboten. Im März 2023 beging die Adventgemeinde Wasserburg am Inn das Richtfest für den Bau des Hope Centers Wasserburg, ein Projekt der Freikirche der Siebenten-Tags- Adventisten in Bayern, das sich mit der „Hope Center“-Marke an die Öffentlichkeit richtet.

Ein neues Leitbild für Hope Media Europe wurde vorgestellt. Es erklärt Vision, Mission und Werte des Vereins mit seinen verschiedenen Medienangeboten. Die Kernaufgabe von Hope Media sei, Menschen das Wort Gottes nahezubringen und zu einem erfüllten und hoffnungsvollen Leben beizutragen.

Eine neue Strategie für die Produktionsabläufe werde derzeit mit dem Titel „Content First“ (Inhalte zuerst) entwickelt und kommuniziert. Das Ziel sei, ab Herbst 2023 20 Stunden neue Inhalte pro Woche auf Hope TV auszustrahlen, was eine Steigerung um 400 Prozent bedeute.

Im Mai 2023 begann der komplette Umbau aller Studios im Medienzentrum für die „Content First“-Strategie. Dies erlaube einen enger getakteten Produktionsrhythmus für die wöchentlich ausgestrahlten Sendereihen.

Eine Filmdokumentation über die Geschichte von Hope Media wird am 6. August bei Hope TV ausgestrahlt und ist bereits in der Hope-Mediathek abrufbar: https://hopetv.de/sendungen/hope-jubilaeen/eine-geschichte-voller-wunder-75-jahre-hope-media-europe

Informationen zu Hope Media: https://hopemedia.eu/

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Buchtitel: Wie lieb du mich hast - Die Psalmen. © Cover: Deutsche Bibelgesellschaft

Mit Kindern die Psalmen in der Bibel entdecken

Stuttgart/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Medien

Mit «Wie lieb du mich hast» ist jetzt die erste Psalmen-Ausgabe für Kinder bei der Deutschen Bibelgesellschaft erschienen. Autor Mathias Jeschke hat 25 ausgewählte Psalmen in eine kindgerechte Sprache übertragen. Die Texte eignen sich zum Vorlesen und auch für das erste Selberlesen. Die farbigen Illustrationen stammen von Mathias Weber. Der Band enthält 72 Seiten.

„Die Psalmen sind das Gebetbuch der Bibel“, zitiert der Autor Mathias Jeschke im Nachwort der Ausgabe den Theologen Dietrich Bonhoeffer. Der biblische Psalter enthält 150 Lieder und Gebete. Im vorliegenden Buch gebe es eine buntgemischte Auswahl daraus. Bei der Übertragung habe der Autor versucht, die poetische Struktur der Psalmen nachzuempfinden. Die bündigen und die eingerückten Halbverse bilden dabei einen „Gedankenreim“. Durch dieses Druckbild liessen sich die Verse auch im Wechsel miteinander beten oder vortragen.

Die 25 ausgewählten Texte umfassen unter anderem Psalm 1 („Du machst mich lebendig“), Psalm 42 und 43 („Ein Lied für dich“) und den bekannten Psalm 23 („Du bist mein Hirte“). Dabei wurden manche Psalmen vollständig wiedergegeben, andere in Auszügen. Die Lieder und Gebete seien auch heute noch ein Spiegel für Leserinnen und Leser: „Die Psalmen können dabei helfen, sich selbst ein bisschen besser zu verstehen“, so Jeschke. Sie sprächen jenen aus dem Herzen, die sie aufgeschrieben haben. „Und sie sprechen denen wieder ins Herz hinein, die genauso wie jene auf der Suche sind nach dem, was im Leben wirklich zählt.“

Die Illustrationen von Mathias Weber bilden einen stimmungsvollen Rahmen für die Psalmentexte. In den Bildern greift Weber biblische Symbole sowie lebensweltliche Motive auf. Damit sollen die Illustrationen auf ihre Weise zum Verstehen der Psalmentexte beitragen.

Autor und Illustrator
Mathias Jeschke, geboren 1963 in Lüneburg, ist Diplom-Theologe und arbeitet als Verlagslektor bei der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart, wo er das Kinderbuchprogramm betreut. Darüber hinaus veröffentlicht er als freier Autor Gedichtbände.

Mathias Weber, geboren 1967, ist als Illustrator bekannt geworden durch die neue Bilderbuchreihe um Jim Knopf und Lukas, den Lokomotivführer, sowie die Kolorierung der Zeichnungen von F.J. Tripp in den Büchern über den Räuber Hotzenplotz von Otfried Preussler. Er lebt mit seiner Familie in Ladenburg. Für die Deutsche Bibelgesellschaft illustrierte er bereits unter anderem die „Kinder-Themen-Bibel“, die „Kinder-Festtags-Bibel“ und die „Die grosse Kinderbibel für alle, die schon selber lesen“.

Deutsche Bibelgesellschaft (DBG)
Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine eigenständige kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Stuttgart. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. Ausserdem verantwortet sie die «Gute Nachricht Bibel» und die «BasisBibel» sowie biblische Kinderbücher und Verständnishilfen für die Bibel. International ist die DBG für die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen zuständig. Die Weltbibelhilfe der DBG unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift.

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzender der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zu den Mitgliedern der jährlich tagenden DBG-Vollversammlung gehört auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Mehr Informationen unter www.die-bibel.de.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Der Mensch und die Macht: Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert“

Ostfildern/Deutschland | 02.08.2023 | APD | Buchrezensionen

Ian Kershaw: „Der Mensch und die Macht: Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert“, Deutsche Verlags-Anstalt, München; 2022, 592 Seiten. Gebunden: 36,00 €, 40,70 CHF, Kindle: 26,99 €, Multimedia-CD: 24,06 €, ISBN-10: 3421048932, ISBN-13: ‎ 978-3421048936

Wie stehen Mensch und Macht in Beziehung zueinander? Dieser Frage geht der britische Star-Historiker Ian Kershaw in seinem neuesten Buch nach. In zwölf Portraits beschreibt er die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts anhand von ausgesuchten politischen Persönlichkeiten wie Lenin, Hitler, Stalin, Mussolini. Dabei stellt er Diktatoren und Demokraten vor, wie Churchill, Charles de Gaulle, Thatcher und Kohl. So unterschiedlich die politischen Hinterlassenschaften der vorgestellten Personen sind, so haben sie eines gemeinsam: den unbedingten Willen zur Macht und die Gunst der Stunde. Historische Gegebenheiten, Krisen oder Entwicklungen treffen auf den maximalen Gestaltungswillen einzelner Staatsmänner (und -frauen), die es verstehen, die politischen Strukturen geschickt zu nutzen und Europa ihren Stempel aufzudrücken: als Erbauer oder Zerstörer.

Zum Buch
Auf fast 600 Seiten analysiert Kershaw zwölf Geschichtsmacher zu ihrer Zeit. Einleitung, Schlussbetrachtungen, Danksagungen und Anmerkungen rahmen das Werk ein. Die Kapitel gliedern sich in Biographie und Analyse. Dabei stützt sich der Autor nicht auf eigene Forschungen (ausser bei Hitler), sondern greift auf vorhandene Literatur zurück. Neu sind also nicht unbedingt die historischen Fakten, sondern die Darstellung der Wechselwirkung von historischem Wandel und der jeweiligen Führungspersönlichkeit. Kershaw konstatiert jedoch: „Es gibt keine mathematische Formel für die relative Gewichtung der persönlichen und unpersönlichen Faktoren, die eine historische Veränderung bewirkt haben“ (S. 33).

Statt theoretisch und philosophisch sich dem Thema der politischen Grösse zu nähern, nimmt der Historiker den direkten Weg und taucht in die Zeitgeschichte ein, indem er die historische Wirkung, die Nachwirkung und konkrete Hinterlassenschaft darstellt. Dabei richtet er sein Augenmerk nicht auf das jeweilige Charisma der politischen Führer, sondern vor allem auf die historischen Umstände. Denn zeitliche Bedingungen haben eine unmittelbare Auswirkung auf bestimmte favorisierte Persönlichkeitstypen, denn Diktaturen folgen anderen Prinzipien als prosperierende pluralistische Gesellschaften. Auch die Quellen der Macht werden von den jeweiligen historischen Umständen bestimmt und zeigen sich in ideologischer, ökonomischer, militärischer oder politischer Macht.

Zum Punkt
Das Buch liest sich trotz seiner Länge flüssig und eignet sich auch für Laien, die mehr über die europäische Geschichte erfahren wollen. Im Vordergrund steht jedoch die wissenschaftliche Fragestellung und deren gründliche und differenzierte Analyse. Wer hier neue, interessante historische Details erwartet, muss sich an anderer Stelle bedienen. Klarheit in der geschichtlichen Darstellung und historische Tiefenschärfe zeichnen die Darstellung aus. Auch wenn die Fragestellung nicht eindeutig beantwortet werden kann, so wird doch deutlich, dass sich bei allen Unterschieden persönliche Merkmale ausmachen lassen, die allen zwölf Politikern gemeinsam sind. Alle waren zielstrebig, charakterstark und voller Erfolgswillen, der auch als eine gewisse Egozentrik gedeutet werden kann. Sie waren „Getriebene“ mit der Mission, das Schicksal zu gestalten. Moral spielte eine untergeordnete Rolle, eher die Hoffnung auf nationale Grösse, die jedoch stets der Zeitlichkeit unterworfen ist.
Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden: https://www.apd.info/wp-content/uploads/2023/05/Rezension-Kershaw-Der-Mensch-und-die-Macht.pdf

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