Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 1/2024 - JANUAR 2024 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 1/2024 - JANUAR 2024

Statistik - Symbolbild. Foto: © Chris Liverani auf Unsplash

Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit ist neu die grösste Gruppe in der Schweiz

Bern/Schweiz | 31.01.2024 | APD | Schweiz

Im Jahr 2022 hat die Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in der Schweiz mit einem Anteil von 34 Prozent zum ersten Mal die Katholikinnen und Katholiken (32 Prozent) überholt, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer Medienmitteilung berichtet. Demnach ist sowohl die Religionsgemeinschaft der Katholiken als auch jene der Evangelisch-Reformierten (21 Prozent) in den vergangenen Jahren stetig kleiner geworden. Demgegenüber verzeichnete die Gruppe ohne Religionszugehörigkeit eine Zunahme von über 13 Prozentpunkten seit 2010. Dies zeigen die neusten Resultate zu den Religionen aus der Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Mehrheit in Basel-Stadt und Neuenburg ohne Religionszugehörigkeit
In den Kantonen Basel-Stadt und Neuenburg bilden Personen ohne Religionszugehörigkeit die Mehrheit der Bevölkerung. Personen dieser Gruppe sind durchschnittlich eher jung, unter den 25- bis 34-Jährigen lag ihr Anteil im Jahr 2022 bei 42 Prozent.

Seit 50 Jahren kontinuierliche Abnahme der Religionszugehörigkeit
In den vergangenen 50 Jahren hat der Anteil der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in der Schweiz kontinuierlich zugenommen. Während 1970 nur 1 Prozent keine Religionszugehörigkeit hatte, wuchs dieser Anteil bis zur Jahrtausendwende auf 11 Prozent. Bis 2010 fand eine knappe Verdoppelung auf 20 Prozent statt und 2022 gehörte mit 34 Prozent bereits über ein Drittel der Bevölkerung ab 15 Jahren keiner Religionsgemeinschaft mehr an. Damit ist dies erstmals die grösste Gruppe in der Schweiz, welche anteilsmässig die Katholikinnen und Katholiken überholt. Mit 32 Prozent bilden diese neu die zweitgrösste Gruppe vor den Angehörigen der evangelisch-reformierten Landeskirche (21 Prozent) und anderen Religionsgemeinschaften (13 Prozent). Dabei handelt es sich hauptsächlich um andere christliche sowie islamische Glaubensgemeinschaften (je 6 Prozent).

Trends nach Wohnregion, Alter und Geschlecht
Generell ist die Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in ländlichen Gebieten der Schweiz weniger stark vertreten als im städtischen Raum (28 Prozent gegenüber 36 Prozent).

Die Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit ist jünger als die übrige Bevölkerung. Anteilsmässig am stärksten vertreten sind Personen ohne Religionszugehörigkeit in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen (42 Prozent). Insgesamt gehören mehr Männer keiner Religion an als Frauen (36 Prozent gegenüber 31 Prozent).

Weitere Infos zum BFS-Bericht:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.assetdetail.30166136.html

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Der Palast des Glaubensdikasteriums in Rom. Foto: © Vatican Media

15 Sekunden für einen Segen

Vatikan | 31.01.2024 | APD | International

Der Vatikan hatte am 18. Dezember 2023 das Dokument „Fiducia supplicans über die pastorale Sinngebung von Segnungen“ vom Dikasterium für die Glaubenslehre, als oberste Glaubensbehörde der römisch-katholischen Kirche, veröffentlicht. Dazu hat das Glaubensdikasterium am 4. Januar 2024 eine Pressemitteilung mit Klarstellungen herausgegeben. In ihr wird die Kritik vor allem von afrikanischen Bischöfen der katholischen Kirche an der Segenserlaubnis für „irreguläre“ Paare aufgegriffen. Es wird festgestellt, dass die Bischöfe Priestern nicht pauschal verbieten können, homosexuelle Paare oder solche in zivilen Zweitehen informell zu segnen. Der Segensakt sei keine Lossprechung, und ihn zu erlauben keine Häresie (abweichende Lehre).

Katholische Lehre zu Ehe unverändert
Was von einigen katholischen Bischofskonferenzen zur Erklärung „Fiducia supplicans“ zum Ausdruck gebracht wurde, könne nicht als lehrmässige Opposition interpretiert werden, denn das Dokument sei klar und drücke sich in klassischer Weise zu Ehe und Sexualität aus. In der Präsentation zur Erklärung „Fiducia supplicans“ sei ausdrücklich betont worden, die „Erklärung bleibt fest bei der überlieferten Lehre der Kirche über die Ehe stehen und lässt keine Art von liturgischem Ritus oder diesem ähnliche Segnungen zu, die Verwirrung stiften könnten“. Es gehe darum, gegenüber Paaren in irregulären Beziehungen zu handeln, „ohne deren Status offiziell zu konvalidieren [gültig zu machen] oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern.“

Daher seien Riten und Gebete, die Verwirrung stiften könnten zwischen dem, was für die Ehe konstitutiv (bestimmend) sei, nämlich die „ausschliessliche, dauerhafte und unauflösliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, die von Natur aus offen ist für die Zeugung von Kindern“, und dem, was dem widerspricht, unzulässig. Diese Überzeugung gründe sich auf die beständige katholische Lehre von der Ehe. Nur in diesem Zusammenhang fänden die sexuellen Beziehungen ihren natürlichen, angemessenen und vollständig menschlichen Sinn. „Die Lehre der Kirche hält an diesem Punkt unverändert fest.“ Deshalb sei die Kirche nicht befugt, gleichgeschlechtlichen Verbindungen den rituellen Segen zu erteilen
(siehe auch: https://apd.media/news/archiv/15983.html).

Das Neue
Das eigentliche Neue an der Erklärung „Fiducia supplicans“ sei die Aufforderung, zwischen zwei verschiedenen Formen von Segnung zu unterscheiden, nämlich der „liturgischen oder rituellen“ und der eher „spontanen oder seelsorgerisch motivierten“. Auch wenn einige Bischöfe es für klug erachteten, seelsorgerliche Segnungen vorläufig nicht zu erteilen, „so müssen wir doch alle in der Überzeugung wachsen, dass nicht ritualisierte Segnungen keine Weihe der sie empfangenden Personen oder des Paares sind, und dass sie keine Rechtfertigung für alle ihre Handlungen sind und sie keine Bestätigung für das von ihm geführte Leben darstellen.“

Konkretes Beispiel
In deutlicher Unterscheidung zu liturgischen bzw. rituellen Segnungen sollten „Segnungen aus pastoraler Fürsorge“ vor allem sehr kurz sein. Es handle sich um Segnungen von einer Dauer weniger Sekunden, ohne Ritual und ohne Benediktionale (Messbücher). Als konkretes Beispiel wurde in der Pressemitteilung genannt: „Stellen wir uns vor, dass inmitten einer grossen Wallfahrt ein geschiedenes Ehepaar in einer neuen Verbindung zum Priester kommt: ‚Bitte gib uns einen Segen, wir finden keine Arbeit, er ist sehr krank, wir haben kein Haus, das Leben wird sehr beschwerlich: Gott möge uns beistehen!‘.“

In diesem Fall könne der Priester ein einfaches Gebet wie das folgende sprechen: „Herr, schau auf diese deine Kinder, gib ihnen Gesundheit, Arbeit, Frieden und gegenseitige Hilfe. Befreie sie von allem, was deinem Evangelium widerspricht, und gib ihnen, dass sie nach deinem Willen leben. Amen“. Und er schliesst mit dem Kreuzzeichen über einen jeden von ihnen. „Es ist eine Angelegenheit von 10 oder 15 Sekunden.“

Diese nicht ritualisierte Form der Segnung erhebe in ihrer Einfachheit und Kürze nicht den Anspruch das zu rechtfertigen, was moralisch nicht vertretbar sei. Ganz offensichtlich handele es sich nicht um eine Eheschliessung, aber auch nicht um eine „Approbation“ (Genehmigung) oder Ratifizierung von irgendetwas. Es gehe lediglich um die Antwort eines Hirten auf die Bitte zweier Menschen um Gottes Hilfe. Deshalb stelle der Priester in diesem Fall keine Bedingungen und wolle auch nichts über das Intimleben dieser Menschen erfahren.

Missverständnisse vermeiden
Um Missverständnissen vorzubeugen, füge die Erklärung „Fiducia supplicans“ hinzu, dass, wenn der Segen von einem Paar in einer irregulären Situation erbeten wird „und dies ausserhalb der von den liturgischen Büchern vorgeschriebenen Formulare geschieht, wird ein solcher Segen niemals im direkten Zusammenhang mit einer standesamtlichen Feier, oder sonst in irgendeiner Verbindung damit, erteilt werden können. Dies gilt auch für die Kleidung, die Gesten und die Worte, die Ausdruck für eine Ehe sind. Dasselbe gilt, wenn die Segnung von einem gleichgeschlechtlichen Paar erbeten wird.“ Es sei daher klar, dass diese Segnung nicht an einem wichtigen Platz im Kirchengebäude oder vor dem Altar stattfinden sollte, denn auch dies würde Verwirrung stiften.

Aus diesem Grund sei jeder Bischof in seiner Diözese durch die Erklärung „Fiducia supplicans“ ermächtigt, diese Art von einfachem Segen zu erteilen, verbunden mit allen Empfehlungen zur Vorsicht und Sorgfalt, aber keinesfalls wäre er befugt, Segnungen vorzuschlagen oder zu erteilen, die einer liturgischen Feier ähneln könnten.

Kein Häretiker
An manchen Orten scheine eine Katechese (Unterweisung) erforderlich dahin gerichtet, allen klarzumachen, dass diese Art von Segnungen keine Bestätigung der Lebensführung derjenigen darstelle, die einen solchen Segen erbitten, wird in der Pressemitteilung betont. Noch weniger bedeute ein solcher Segen eine Absolution, denn diese Segenshandlungen seien weit davon entfernt, ein Sakrament oder ein Ritus zu sein. Sie wären einfache Ausdrucksformen pastoraler Nähe, die nicht die gleichen Anforderungen stellten wie ein Sakrament oder ein formeller Ritus. „Wir werden uns alle daran gewöhnen müssen, die Tatsache zu akzeptieren, dass ein Priester, der diese Art von einfachen Segnungen erteilt, kein Häretiker ist, nichts ratifiziert und die katholische Lehre nicht leugnet.“

Shortlink zur Pressemitteilung der vatikanischen Glaubensbehörde: https://t.ly/AxFcL

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Teilnehmende aus Freikirchen und Politik bei der Freien Christengemeinde in Braunau am Inn/Österreich. (Ausführliche Bildlegende am Ende der Meldung) Foto: © Evangelische Allianz Österreich

Freikirchen in Österreich - «Unser Glaube ist kein Import»

Braunau am Inn/Österreich | 31.01.2024 | APD | International

In Österreich suchen evangelikale Gemeinden nach neuen Wegen, um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Evangelische Allianz Österreichs (EAÖ) hat laut Livenet.ch dazu eine Initiative gestartet und lädt Politiker zu einem Frühstück in ihre Gemeinden ein. Die Aktion, nach eigenen Angaben von dänischen evangelischen Christen inspiriert, begann am 10. Januar in der Freien Christengemeinde Braunau am Inn, einer Stadt im Norden Österreichs an der Grenze zu Deutschland.

«Politiker waren erstaunt»
Ein Bürgermeister, ein Abgeordneter des österreichischen Parlaments und zwei weitere Politiker folgten der Einladung, einen Vormittag mit den Vertretern der Freikirchen zu verbringen. Das Treffen begann mit einer Führung durch das Gemeindegebäude. «Die Politiker waren erstaunt über die Räumlichkeiten, darunter die Sporthalle, die Küche und das Jugendzentrum, die sich besonders für Kinder- und Jugendveranstaltungen eignen», so Oliver Stozek, Generalsekretär der Österreichischen Evangelischen Allianz, der die Gäste gemeinsam mit dem Pfarrer der Gemeinde begrüsste. «Einmal wöchentlich wird eine Spielgruppe für Kleinkinder organisiert. Auch die Vision eines Kindergartens ist nach wie vor präsent, denn der Bedarf ist gross», so Stozek weiter. Nach der Besichtigung der Räumlichkeiten mit Cafébereich und grossem Foyer wurden die Gäste, darunter auch Pastoren von Freikirchen aus dem Innviertel, zu einem Frühstück eingeladen.

Bei einer Frage- und Antwortzeit während des Frühstücks wurden der der christliche Glaube, die aktive Teilnahme an Gottesdiensten und die soziale Arbeit diskutiert. Die Politiker hatten die Möglichkeit, Details über die evangelischen Freikirchen in Österreich und deren Arbeit und Visionen zu erfahren.

Besseres gegenseitiges Kennenlernen und Gebet
Ziel der Initiative sei es, dass die politischen Vertreter «die Freikirchen und auch das Engagement der vorwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter besser kennenlernen», so der Leiter der Evangelischen Allianz. «Die Freikirchen sind kein 'Import' aus dem Ausland, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern wir gehen auf die Täuferbewegung aus dem 16. Jahrhundert zurück, die in ganz Österreich und auch im Innviertel aktiv war», erklärte er.

Die Evangelische Allianz wolle Beziehungen zu den Vertretern der Bürgerinnen und Bürger in der Politik aufbauen, aber auch «besonders für die Politikerinnen und Politiker beten, denn dazu sind wir auch in der Bibel, dem Wort Gottes, aufgefordert». In einer Zeit, in der viel kritisiert würde und Politiker oft im Kreuzfeuer stünden, wollten die evangelikalen Christen und Gemeinden mit dem Gebet für alle Menschen ein positives Zeichen setzen.

Von den gut 9 Millionen Einwohnern des traditionell katholischen Österreichs sind rund 3,8 Prozent evangelisch. Rund ein Prozent gehören verschiedenen evangelischen Freikirchen an, so Livenet.ch.

Adventisten führen seit 75 Jahren in St. Peter bei Braunau ein Theologisches Seminar
Das Seminar Schloss Bogenhofen wurde 1949 von der österreichischen und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz gegründet und liegt in Oberösterreich, nahe der deutschen Grenze. Zur Institution gehören ein Gymnasium, ein Theologisches Seminar, eine School of Education (Primarschullehrerausbildung) und eine Sprachschule (Deutsch als Fremdsprache). Am Seminar Schloss Bogenhofen werden derzeit ca. 140 Schüler und Studenten ausgebildet.
Zur Webseite des Seminars Schloss Bogenhofen: https://www.bogenhofen.at/de/home/

Österreichische Evangelische Allianz
Die Arbeit der Evangelischen Allianz in Österreich (ÖEA) kann laut Selbstdarstellung bis ins Jahr 1863 zurückverfolgt werden. Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) ist demnach „die älteste und größte Einheitsbewegung im christlichen Bereich. Das Besondere ist, dass wir nicht in erster Linie Organisationen verbinden, sondern ein Geschwisterbund sind, der zum Ziel hat, alle Christen mit lebendigem Glauben zu vernetzen. So stärken wir die Zusammenarbeit von christlichen Werken und Kirchen über Konfessionsgrenzen hinweg. Weltweit vertritt die WEA rund 600 Mill. Christen und stellt die zweitgrößte christliche Gruppierung dar. In Österreich arbeiten rund 130 Organisationen auf der Grundlage der ÖEA zusammen. Als bekannte Beispiele sind hier die Freikirchen Österreich (FKÖ), Open Doors, das Weisse Kreuz oder Wycliff zu nennen. Wir haben aber auch Partner aus der Evangelischen und der Katholischen Kirche.“

Freikirchen in Österreich (FKÖ)
Die Freikirchen in Österreich (FKÖ) wurden erstmals 2013 als Kirche staatlich anerkannt. Sie beinhalten fünf Bünde: den Bund evangelikaler Gemeinden, die Freien Christengemeinden, die Baptistengemeinden, die Mennoniten und die Elaia-Gemeinden. Insgesamt umfasst die FKÖ ca. 190 Gemeinden und 20‘000 Mitglieder. Vorsitzender ist Franz Gollatz und zweiter Vorsitzender ist Edwin Jung.
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich teilt das Glaubensverständnis der fünf Bünde, ist jedoch den Freikirchen in Österreich (FKÖ) nicht beigetreten, weil sie eine eigene staatliche Anerkennung anstrebt.

Bildlegende
Personen von rechts nach links:
Pastor Norbert Haslinger; Pastor Edwin Jung (Präses FCGÖ); Felix Spitzwieser; Pastor Conny Kepp; Inge Jung; Bundesrat Ferdinand Tiefing; Nationalratsabgeordnete Andrea Holzner; Immacolata Stozek (freikirchl. Religionslehrerin); Hans-Jörg Hager (Parlm. Mitarbeiter); Generalsekretär Oliver Stozek; Pastor Doru Fechete; Landtagsabgeordneter Thomas Dim

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Die Arbeitshilfe "Schützen & begleiten" des Fachbeirats und das Buch "Sexueller Gewalt begegnen" des Advent-Verlags, Lüneburg. © Fachbeirat Sexueller Gewalt begegnen / Advent-Verlag, Lüneburg

Adventisten begegnen sexueller Gewalt

Hannover/Deutschland und Zürich/Schweiz | 31.01.2024 | APD | International

Die jüngste Studie des unabhängigen Forschungsverbandes ForuM über sexuelle Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), deren Ergebnisse am 24. Januar der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, hat die Brisanz des Themas im kirchlichen Kontext noch einmal verdeutlicht. Die Studie in Deutschland löste in der Schweiz bei der evangelisch-reformierten Kirche (EKS) Bestürzung und Besorgnis aus. Rita Famos, Präsidentin der EKS, will deshalb den Missbrauch auch in der Schweiz untersuchen. Die Kirche habe den Betroffenen zu wenig zugehört, so Famos.

Dies ist nicht nur ein Thema der grossen Kirchen, sondern Missbrauch und sexuelle Gewalt findet auch in freikirchlichen Gemeinden statt – auch in adventistischen Kirchgemeinden. Sie sollten jedoch ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat Massnahmen ergriffen, um sexualisierter Gewalt in ihren Reihen zu begegnen. Neben der Einrichtung eines Fachbeirates gibt es Aktivitäten zur Aufklärung und Sensibilisierung, wie z.B. Publikationen und die Erarbeitung von Schutzkonzepten.

Der adventistische Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ in Deutschland führe etwa 40 laufende Akten, sagte dessen Leiter, der Jurist Oliver Gall, im September 2022 in einem Interview in der damaligen Ausgabe von „Adventisten heute“. „Hinter jedem Aktenzeichen steht ein Mensch, der Missbrauch erdulden musste.“ Er geht unter Einbeziehung der allgemein anerkannten Dunkelziffer (etwa das 10–15-fache der bekannt gewordenen Fälle) davon aus, dass „eine von 30 Personen, die unsere Gottesdienste besuchen, Opfer von sexueller Gewalt ist.“ In vielen Fällen seien auch Täter und/oder Angehörige Teil der Kirchgemeinde.

Nicht wegsehen
Wer einen Verdacht habe, dass sexueller Missbrauch in einer adventistischen Kirchgemeinde vorgefallen sei, solle „nicht wegsehen, keine unbegründete Ehrfurcht vor Ämtern oder Personen haben, sondern sich Hilfe holen und Notizen über die Beobachtungen anfertigen.“ Damit könne man sich an den Fachbeirat wenden (per E-Mail unter missbrauch@adventisten.de oder unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 5015007).

Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ der Adventisten
In Deutschland hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seit Dezember 2009 Richtlinien und einen „Verhaltenskodex“ für alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen beschlossen. Im Jahr 2012 gab die Kirchenleitung der Adventisten in der Deutschschweiz eine auf Schweizer Verhältnisse adaptierte Version heraus. Im Juni 2010 wurde durch die Freikirche in Deutschland der unabhängige Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ berufen, der sich einerseits um die Erstellung von Materialien kümmert und andererseits in konkreten Fällen angesprochen wird, diese entsprechend seiner ihm übertragenen Kompetenz aufzuarbeiten. Die Kirchenleitung in der Deutschschweiz hat eine Frau zur Mitarbeit in das Gremium entsandt. Weitere Infos unter http://sexueller-gewalt-begegnen.de/. Die gebührenfreie Nummer des Hilfstelefons in Deutschland, bei dem sich Betroffene oder solche, die eine betroffene Person kennen, melden können, lautet: 0800 5015 007; E-Mail: missbrauch@adventisten.de

Filmclips
Damit mehr Menschen in den adventistischen Kirchengemeinden über das Thema und den Fachbeirat informiert werden, wurde ein Filmporträt über Arbeit des Fachbeirates gedreht, das unter folgendem Link zu sehen ist: https://youtu.be/l_10cc-DRrk

Buchveröffentlichung zum Thema
Als weitere Informationsquelle dient das Buch „Sexueller Gewalt begegnen – Sind unsere Gemeinden ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche?“, das 2022 im Advent-Verlag, Lüneburg, erschienen ist. Autor Oliver Gall beschreibt darin seine vielfältigen und mitunter beklemmenden und kräftezehrenden Erfahrungen aus der Fallbearbeitung von sexuellen Gewalttaten gegenüber Kindern und Jugendlichen im kirchlichen Kontext. Auch über dieses Buch wurde ein Filmclip gedreht: https://youtu.be/nFV_Ys6fV8g

Handreichung für Haupt- und Ehrenamtliche
Der Fachbeirat hat vor einigen Jahren eine Handreichung für Haupt- und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit mit dem Titel „Sexueller Gewalt begegnen“ herausgegeben. Sie ist in deutscher, englischer und russischer Sprache erhältlich. Das Heft beginnt nach einer Einführung in das Thema samt Begriffserklärung sowie Elementen, Formen und Folgen sexueller Gewalt. Kurz beschrieben wird die Vorgehensweise von Tätern, gefolgt von einem Bericht einer Betroffenen. Sieben mögliche Szenen sexueller Gewalt verdeutlichen die Thematik. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit juristischen Aspekten des sexuellen Missbrauchs an Kindern. Anschliessend gibt es Hinweise für das Verhalten in adventistischen Gemeinden und Gruppen gegenüber Betroffenen sowie möglichen Tätern und Täterinnen. Die Broschüre schliesst mit weiterführenden Hinweisen und Adressen sowie dem erwähnten „Verhaltenskodex zur Prävention sexueller Gewalt“ für Ehren- und Hauptamtliche in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Arbeitshilfe für die Erarbeitung von Schutzkonzepten für adventistische Kirchgemeinden
Ein wesentlicher Aspekt der Prävention sexueller Gewalt sei ein Schutzkonzept, so Ruben Grieco (Leiter der adventistischen Jugendarbeit) und Jochen Härdter (Leiter des Religionspädagogischen Instituts der Freikirche - RPI) in einem Artikel in der Kirchenzeitschrift „Adventisten heute“, Ausgabe September 2022. Bei einem solchen Konzept gehe es darum, wie Kinder und Jugendliche wirksam vor sexueller Gewalt geschützt und wie ihnen sichere Orte geboten werden könnten. Ein Schutzkonzept sei die Antwort auf die Frage: „Was muss geschehen, damit nichts geschieht?“ Deshalb seit es erforderlich, sich mit relevanten Themen des Kinder- und Jugendschutzes auseinanderzusetzen und sie zu reflektieren. Dazu gehören z. B. diese Fragen: Welche Strategien verfolgen Täter, um sexuellen Missbrauch zu verüben? Welche Gegebenheiten könnte ein Täter in unserer Kirchengemeinde oder Gruppe ausnutzen? An wen kann ich mich im Falle eines Verdachts wenden? Wie gehe ich wertschätzend, respektvoll und achtsam mit Mädchen und Jungen in meiner Gruppe um?

Die Arbeitshilfe «Schützen & begleiten» sei ein praktischer Leitfaden, um ein Schutzkonzept passgenau für die eigene Gruppe oder Gemeinde auszuarbeiten. Darin werden konkrete Schritte beschrieben, wie ein Schutzkonzept entwickelt werden kann. «Schützen & begleiten» wurde gemeinsam von dem adventistischen Jugendverband (Adventjugend), dem RPI und dem Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ erarbeitet. Die 60 Seiten umfassende Broschüre kann unter schutzkonzept-adventisten.de kostenfrei heruntergeladen werden. Auf dieser Website gibt es weitere Dokumente und unterstützende Informationen zur Erstellung eines Schutzkonzeptes.

Die Septemberausgabe 2022 von „Adventisten heute“ gibt es als kostenfreies pdf zum Download unter https://advent-verlag.de/zeitschriften/adventisten-heute/aheu-september-22-sexueller-gewalt-begegnen
Das Buch „Sexueller Gewalt begegnen“ ist beim Advent-Verlag, Lüneburg, erhältlich: https://advent-verlag.de/ratgeber/lebensfragen-lebensstil/sexueller-gewalt-begegnen

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Prof. Dr. Johannes Reimer (li.), Dozent für Missiologie und Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, Generalsekretär der WEA. © Fotos: WEA & WEA/Schirrmacher

Elf Thesen von Schirrmacher und Reimer zur Evangelisation im 21. Jahrhundert

Bonn/Deutschland | 31.01.2024 | APD | International

Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Bischof Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, und der Dozent für Missiologie und Leiter des WEA-Netzwerks für Frieden und Versöhnung, Prof. Dr. Johannes Reimer, unterbreiteten 11 Vorschläge im Sinne einer strategischen Definition der Evangelisation im 21. Jahrhundert. Dies seien nicht als offizielle Erklärung oder Grundsatzprogramm der WEA zu verstehen, schreibt «Bonner Querschnitte», sondern basierten auf der langjährigen Erfahrung der beiden Professoren.

«Erfolgreiche Kommunikatoren müssen die Sprache, die jeweilige Kultur und den Zeitgeist verstehen, um den Menschen das Evangelium in angemessener Weise zu vermitteln. Wer sich um die Zukunft des Evangeliums in der Welt sorgt, sollte sich mit den Themen befassen, die für die Welt von Bedeutung sind», schreiben die Professoren in der Einleitung zu den 11 Thesen.

Die Welt befinde sich in einem ständigen Wandel, was auch für die Sprache, Kulturen und Kommunikationsformen gelte. Christen müssten sich diesem Wandel stellen, um «das sich nie ändernde Evangelium erfolgreich zu vermitteln».

In diesem Sinn seien die folgenden 11 Themen laut den Professoren von entscheidender Bedeutung, um das Evangelium in den Kulturen rund um den Globus zu verkörpern.

1. Globalisierung und Migration und die damit verbundene Entstehung von Diasporagemeinschaften
Es gehe für die WEA darum, die traditionell entlang nationalen Grenzen gebildeten Allianzen für selbstverwaltete Netzwerke der Diaspora zu öffnen, die sich entlang sprachlicher oder ethnischer Grenzen entwickelten.

2. Urbanisierung und ihre Folgen
Immer mehr Menschen lebten weltweit in bitterster Armut in Slums. «Ihnen das Evangelium zu verkünden bedeutet, nach Möglichkeiten zu suchen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Das Evangelium muss in diesen Kontexten eine praktische Form annehmen.

3. Die Ausbreitung der Weltreligionen
Grosse Religionen seien allgegenwärtig. «Dies erfordert sowohl Kenntnisse über andere Religionen als auch theologische Argumente für das Evangelium. Die Verkündigung im interreligiösen Raum setzt voraus, dass das Evangelium vom westlichen kulturellen Ballast befreit wird und eine Form annimmt, die für die Menschen in diesem religiösen und kulturellen Raum verständlich ist.

4. Säkularismus und Agnostizismus
Ein religionsfeindlicher Säkularismus dränge auch evangelikale Kirchen an den Rand bis hin zur Kriminalisierung. Das Evangelium müsse bewusst von öffentlichen Bildern der historischen Kirche abgekoppelt werden und evangelikale Führungskräfte müssten geschult werden, mit solchen Situationen umzugehen.

5. Der Islam in allen Erscheinungsformen fordere das Christentum in ungeahnter Weise heraus
In Ländern die vom Islam geprägt sind, komme es schnell zu einer Verwechslung zwischen christlichen und westlichen Werten. Christen mit muslimischem Hintergrund sollten ermutigt werden, eigene Evangelisationsstrategien zu entwickeln, unabhängig von Lehrbuchideen oder Zustimmung von aussen.

6. Politische multipolare Konfrontationen auf globaler und nationaler Ebene
«Das Christentum neigt dazu, sich an westliche liberal-demokratische Ideen zu klammern und läuft Gefahr, mit diesen Systemen verwechselt zu werden», schreiben die Professoren. Das Evangelium dürfe jedoch keinem politischen System unterworfen werden, sondern müsse das Reich Gottes und seine Werte fördern. «Wir müssen daher die starke Abhängigkeit der Verkündigung des Evangeliums von politischen Ansichten, die ihren Ursprung im Westen haben, neu überdenken.»

«Die Fälle der USA und Brasiliens zeigen, dass wachsende politische Macht dazu führen kann, dass die Kirche in einer politischen Partei aufgeht oder zum Anhängsel einer bestimmten politischen Partei wird, was dann in der Öffentlichkeit das überschattet, wofür wir wirklich stehen.»

7. Die Bewahrung der Schöpfung als Teil des Menschseins und des Vertrauens in den Schöpfer
Wo die Zukunft der Schöpfung auf dem Spiel stehe und nach Lösungen gesucht werde, sollten Christen zeigen, dass sie gute Verwalter der Schöpfung seien, welche die Schöpfung vor Habgier und anderen bösen Motiven schützten.

8. ‚Erste Nationen‘ und mündliche Kulturen
Das Verhältnis zu den Anhängern indigener Religionen innerhalb der Ersten Nationen müsse neu überdacht werden, fordern Schirrmacher und Reimer. «Wir müssen stärker zwischen dem Missionsbefehl und den Bemühungen, andere Nationen nach dem Vorbild der industrialisierten Welt zu zivilisieren, unterscheiden.»

9. Künstliche Intelligenz (KI) und das Evangelium
Es gehe in diesem Bereich darum, bibeltreue Experten für KI mit der Kirche zusammenzubringen, um vorbereitet zu sein, wie man das Evangelium in einer digitalen Welt verkündigen kann.

10. Historische Kirchen und Reformation oder Erweckung
Die Verfasser sehen folgende Entwicklungen: «1) Viele historische Konfessionen spalten sich entweder sichtbar oder intern in konservative und liberale Lager in moralischen Fragen. (2) Historische Kirchen im globalen Süden distanzieren sich von ihren liberaleren Mutterkirchen im Westen. (3) Das Vordringen der charismatischen Bewegung hat dazu geführt, dass praktisch alle Kirchen über grosse charismatische Flügel verfügen, die oft eng mit charismatischen oder pfingstlerischen Kirchen in der evangelikalen Welt verbunden sind.»

11. Bibelkenntnis, Jünger, ungeschulte Pastoren
Das unglaubliche Wachstum der Christen rund um den Globus bedinge auch eine grosse Anzahl geistlicher Leiter, um die Gemeinden zu fördern. «Wir brauchen neue Initiativen, die globale und lokale Teilnehmer zusammenbringen, um die Bibelkompetenz zu fördern, neue oder neu erweckte Gläubige durch Jüngerschaft reifen zu lassen, eine Million ungeschulter Pastoren auszubilden und das breite Spektrum an nicht-traditionellen und traditionellen Ausbildungsmöglichkeiten zu erweitern.»

Weitere Themen, an denen die WEA arbeite, könnten in diesem Zusammenhang erwähnt werden, schreiben die Verfasser:
• gescheiterte Staaten und die Herausforderung der Kirche, die in diesen Staaten lebt
• Rassismus auf allen Ebenen
• Menschenhandel einschließlich Zwangsprostitution
• sexueller Missbrauch im Allgemeinen und sexueller Missbrauch von Minderjährigen, besonders im kirchlichen Kontext
• Unterdrückung von Frauen
• unheilige Aneignung und Anhäufung von Reichtum
• religiöser Nationalismus und seine Rolle in Wahlkämpfen
• Völkermorde, einschließlich der Überschneidung von Christenverfolgung und Völkermordzielen
• das ungeborene Leben und die Prolife-Bewegung
• die Rolle der Kirche in alternden Kulturen mit einer wachsenden Zahl älterer Menschen, wie z. B. in Europa, Japan oder China
• die Rolle der Kirche in Kulturen, in denen junge Menschen die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, wie z. B. in Afrika
• die Schwierigkeit für unsere Kirchen, sich in vielen Ländern rechtlich registrieren zu lassen.

Der ausführliche Artikel in Bonner Querschnitte:
https://www.bucer.de/ressource/details/bonner-querschnitte-012024-ausgabe-778.html

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© Logo: Kulturrat Thüringen e. V. / Gestaltung: werkraum_media

Advent-Wohlfahrtswerk e.V. unterstützt Initiative WELTOFFENES THÜRINGEN

Jena/Deutschland | 31.01.2024 | APD | International

Es waren die rechtsextremen Übergriffe auf die Zivilgesellschaft, Schändungen der Erinnerungsorte an Nazi-Verbrechen und die hohen Zustimmungswerte für eine vom Thüringer Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei, die bereits im Sommer letzten Jahres zur Gründung der Initiative WELTOFFENES THÜRINGEN führten.

Die demokratische Mehrheit bestärken
„In Sorge um die Demokratie in unserem Land engagieren sich in WELTOFFENES THÜRINGEN Organisationen und Menschen aus dem gesamten Freistaat“, heisst es in einem Statement der Initiative vom 25. Januar. Menschen und Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Politik, Kultur, Kirche und Bildung, grösstenteils aus Thüringen, aber nicht nur, sehen die Demokratie und Menschenrechte im Freistaat bei einem rechtsextremen Politikwandel im „Superwahljahr 2024“ bedroht. Dennoch würden rund 70 Prozent der wahlberechtigten Thüringerinnen und Thüringer sich zu der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Landes bekennen. Diese Menschen will WELTOFFENES THÜRINGEN sichtbar machen und in ihrer Haltung bestärken, denn „letztlich wird der liberale Rechtsstaat angegriffen, da werden die Grundlagen unseres friedlichen, humanen und auf Vielfalt ausgerichteten Zusammenlebens verächtlich gemacht. Diese Demokratie ist eine der zentralen Schlussfolgerungen, die wir in Deutschland aus der Zeit des Nationalsozialismus gezogen haben“, so Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

In dieser Sorge hätten sich nicht nur Kultur- und Bildungseinrichtungen, sondern auch Sportverbände, Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände – inzwischen über 3.700 Organisationen und Menschen – jenseits der Parteien zusammengefunden, um zu zeigen, wofür sie einstehen. Auch die Thüringer Wirtschaft positioniere sich deutlich.

Die Sorgen der Menschen ernst nehmen
Der politische Rechtsruck folge keinem Naturgesetz, sondern sei letztlich ein Spiegelbild der Gesellschaft und fordere dazu auf, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und praktikable zukunftsfähige Lösungen anzubieten. Auf zahlreichen Veranstaltungen in unterschiedlichen Lebensbereichen wolle die Initiative WELTOFFENES THÜRINGEN in diesem Jahr sichtbar werden. Sei es über die Aufklärung, welche Konsequenzen eine rechtsextreme Politik für die Gestaltung unseres Zusammenlebens hätte, seien es Aktionen, die die Chancen und Möglichkeiten einer demokratischen Gesellschaft darstellen.

Überzeugungen
In Sorge um die Demokratie in unserem Land engagierten sich in WELTOFFENES THÜRINGEN Organisationen und Menschen aus dem gesamten Freistaat. In einer Selbstdarstellung heisst es:
• Wir treten ein für ein weltoffenes und vielfältiges Thüringen. Wir stehen ein für die Achtung der Menschenwürde und der unteilbaren Menschenrechte – dies auch mit Blick auf die historische Verantwortung Deutschlands, insbesondere für die Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus.
• Wir setzen uns ein für plurale Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – auch als Lehre aus den Erfahrungen zweier unterschiedlicher Diktaturen in Deutschland.
• Wir möchten ein Land, in dem Menschen in ihrer Verschiedenheit akzeptiert und willkommen sind.
• Wir wünschen uns einen friedlichen und respektvollen Umgang miteinander. Vorurteile, Ausgrenzung und Hass haben in einem weltoffenen und vielfältigen Thüringen keinen Platz.
• Wir treten ein für die Idee der Europäischen Einigung. Sie steht für Frieden, Solidarität und Wohlstand. Davon profitiert Thüringen in besonderem Masse.

Weitere Informationen: https://thueringen-weltoffen.de/

Advent-Wohlfahrtswerk e.V.
Unter den über 3.700 Unterstützerinnen und Unterstützern der Initiative befindet sich auch die Landesstelle Thüringen des Advent-Wohlfahrtswerk e.V. (AWW).

Das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. (AWW) mit Bundesgeschäftsstelle in Hannover wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören.

Informationen: https://www.aww.info.

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Der Junge hat drei rekonstruktive Operationen hinter sich, die Missbildungen an seiner linken Hand, seinem linken Fuß und seiner Foto: © Khushi Media/The Leprosy Mission

Welt-Lepra-Tag: Die Krankheit könnte ausgerottet werden

Herzogenbuchsee/Schweiz | 31.01.2024 | APD | International

Jedes Jahr am letzten Sonntag im Januar (28.01.2024) erinnert der Welt-Lepra-Tag an die drei bis fünf Millionen Menschen, die an Lepra erkrankt sind. Die Krankheit könnte heute ausgerottet werden, schreibt die Lepra-Mission Schweiz.

1 Franken für Frühbehandlung spart später 100 Franken medizinische Kosten
Früherkennung und Prävention sind beim Bekämpfen von Lepra äusserst wertvoll, so Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission: «Die Hebelwirkung ist enorm: Jeder Franken, der in die Frühbehandlung investiert wird, führt zu 100 Franken an später eingesparten medizinischen Kosten. Ein Gewinn für Familie und Lokalwirtschaft, die bereits von extremer Armut betroffen sind.» Lepra sei eine Krankheit der Armen. Viele Betroffene lebten beispielsweise in Indien, Bangladesch, Nepal, DR Kongo und Niger.

«Niemand sollte an einer heilbaren Krankheit leiden müssen»
«Alle zwei Minuten erhält jemand die Diagnose Lepra», so Freudiger. Lepra-Kranke seien schwierig aufzufinden, weil viele ihre Infektion verheimlichten. «Denn sobald sichtbare Symptome auftreten, werden sie verstossen. Sie können ihre Familien nicht ernähren, der Kreislauf der Armut setzt sich fort. Sie verlieren oft ihre Grundrechte, zusammen mit Würde und Hoffnung. Doch niemand sollte an einer heilbaren Krankheit leiden müssen!», betont Markus Freudiger.

Lepra-Mission Schweiz
Die Lepra-Mission Schweiz engagiert sich laut Selbstdarstellung seit 1905 für die Ärmsten. Sie begleitet und unterstützt Spitäler und Projekte in Asien und Afrika und ist Teil der weltweiten Lepra-Mission, die in über 30 Ländern tätig ist. Als führende Lepra-Organisation hilft sie Menschen, die wegen Lepra oder Behinderung ausgegrenzt sind. Sie arbeitet mit ihnen zusammen, um sie aus der Krankheit und Armut in ein selbstständiges und würdiges Leben hineinzuführen. Das Beispiel von Jesus Christus inspiriert, ganzheitlich zu helfen.

Die Lepra-Mission Schweiz mit Sitz in Herzogenbuchsee setzt ihren Schwerpunkt auf die Arbeit in Indien, Bangladesch, Nepal, DR Kongo und Niger. Die Schweiz steuerte im Jahr 2022 an diese Projektarbeit rund 2.2 Million Schweizer Franken bei. Die Lepra-Mission ist seit 1992 ZEWO-zertifiziert und erhält durch den Dachverband Interaction Programmbeiträge der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA im Rahmen der Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz.
Zur Webseite von Lepra-Mission Schweiz: https://lepramission.ch/

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Teilnehmende am adventistischen Gehörlosentreffen in Agona, Ghana. Foto: © West-Central Africa Division News

Jährliches Gehörlosentreffen der Adventisten in Ghana

Accra/Ghana | 31.01.2024 | APD | International

Das siebte jährliche Gehörlosentreffen, das vom 26. bis 31. Dezember 2023 in der adventistischen Senior High School in Agona/Ghana, stattfand, sei ein Meilenstein in den Bemühungen der adventistischen Kirchenleitung in Nordghana (NGUC) gewesen, die Inklusion und das spirituelle Wachstum der hörgeschädigten Gemeinschaft zu fördern, schreibt die NGUC-Kommunikationsabteilung. Die jährlichen Treffen für Gehörlose in Ghana wurden 2014 ins Leben gerufen.

Die Veranstaltung, an der 93 Teilnehmende aus neun Gehörlosenkirchen aus der Ashanti-Region, im Südwesten von Ghana, teilnahmen, sei zu einem Zeichen der Hoffnung und Einheit in der Region geworden. Sie stehe für das Engagement der adventistischen Kirchenleitung, die Vielfalt in ihren Gemeinden zu fördern, so die regionalen Kirchenleiter.

"Liebe lässt Liebe entstehen"
Das diesjährige Thema lautete "Liebe lässt Liebe entstehen". Das diesjährige Programm umfasste Auftritte eines Gehörlosenchors und eines Theaterteams, «das die Gebärdensprache einsetzte, die mit Hilfe der Gebärdensprache fesselnde Botschaften über Liebe und Akzeptanz vermittelten. Die Darbietungen waren ein ergreifendes Beispiel für die Freude und Energie, die in der Gemeinschaft der Gehörlosen in Form von Glauben und Gemeinschaft zum Ausdruck kommen», heisst es im Bericht.

Beratungsgespräche für gehörlose Ehepaare
Die Veranstaltung bot auch dringend benötigte Beratungsgespräche für gehörlose Ehepaare an, in denen die besonderen Herausforderungen angesprochen und Hilfestellungen gegeben wurden.

Das Treffen 2023 "ist ein Zeugnis für die Kraft des Glaubens, der Gräben überbrückt und eine vielfältige Gemeinschaft unter dem Banner gemeinsamer Überzeugungen und Bestrebungen vereint", so der Bericht.

Adventisten in Ghana
In Ghana, mit knapp 33 Millionen Bewohnern, feiern rund 387'000 adventistische Christen und Christinnen in 2’090 Kirchen und 2’371 Gruppen jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. (Statistische Angaben von 2022.)

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Ausgebrannter Bus. © Foto: West-Central Africa Division

Ghana: Adventistische Pfadfinder konnten brennenden Bus unverletzt verlassen

Accra/Ghana | 31.01.2024 | APD | International

Am 24. Dezember 2023 wurden 50 ghanaische Teens, die als adventistische Pfadfinder an einem Zeltlager vom 24. bis 30. Dezember 2023 in Accra, der Hauptstadt von Ghana teilnehmen wollten auf dem Weg von Kumasi nach Accra vor dem Tod bewahrt, als ihr Bus Feuer fing und ausbrannte.

Laut der Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung in West-Zentralafrika, berichtete der begleitende Jugendleiter, Raphael Kusi, dass es Stunden nach Beginn der Reise Probleme mit den Bremsen und Reifen gegeben habe. Diese seien aber gelöst worden.

Kurze Zeit später hätten sich die Kinder über Rauchgeruch im Bus beschwert. Als die Intensität des Geruchs stärker wurde, habe der Fahrer den Bus angehalten. Der Busfahrer habe gesehen, dass einer der Reifen brannte und habe die Kinder zum Verlassen des Busses aufgefordert, ohne ihnen zu sagen, was der Grund für den Halt sei. Deshalb sei es auch zu keiner Panik unter den Kindern im Bus gekommen. "Wir sahen das Feuer erst, als wir alle sicher aus dem Bus waren", sagte Kusi. Schnell habe sich das Feuer ausgebreitet, sodass der ganze Bus ausgebrannt sei und die Kinder alle ihre persönlichen Gegenstände verloren hätten.

Die aufgewühlten, aber dankbaren Camper hätten schliesslich mit anderen Bussen das Campinggelände der adventistischen Valley View University in Accra erreicht, auf dem das Camporee stattgefunden habe, so Kusi. Sie dankten Gott und den Spendern, darunter Kirchenleitern, Pastoren, Freunden und Mitgliedern der Kirche, die ihnen mit dem Notwendigsten geholfen hätten.

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Ankündigungsplakat zum Jahresanfangsgottesdienst 2024. © Design: Büro Friedland, Hamburg

„Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen“ – Adventisten in Deutschland feiern Jahresanfangsgottesdienst auf Hope TV

Hannover und Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 31.01.2024 | APD | International

Am Samstag, 13. Januar, wurde der Jahresanfangsgottesdienst der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf Hope TV ausgestrahlt und auch in vielen adventistischen Kirchengemeinden mitverfolgt. Die Predigt zum Jahresmotto („Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen“, 1. Korinther 16,14) hat Pastor Johannes Naether, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, gehalten.

Aussagen aus der Predigt
„Liebe als Gebot: Geht das überhaupt? Kann man Liebe vom Gefühl lösen und einen anderen Menschen willentlich und bewusst ‚lieben‘? Liebe ist in diesem Sinne eben keine Emotion, sondern eine Lebenshaltung, die sich aus Gottes Liebe speist und aus der sich Worte und Taten ergeben. Das ist ein lebenslanges Übungsfeld … Die Liebe ist eine Haltung, die viel mit Freiheit, Würde und Gerechtigkeit zu tun hat. Wer liebt, lebt Freiheit, aber in Verantwortung seinem Nächsten gegenüber. Wer liebt, achtet die Würde seines Gegenübers, auch wenn der so ganz anders ist. Wer liebt, sorgt nicht nur für sein eigenes Wohlergehen, sondern sorgt sich um das Wohl anderer und erträgt es nicht, wenn auch nur einer unter die Räder kommt … Wir Menschen und unsere Menschenleben sind zutiefst ineinander und miteinander verwoben. Wir sind keine einsamen Wölfe, keine autonomen Heldinnen, sondern wir sind voneinander abhängig und dort, wo wir einander lieben, d.h. aufeinander achten, einander helfen mit guten Worten und Taten, da entsteht eine Art Liebesbiotop. Da entsteht ein Kraftfeld der Wärme, in das andere eintreten können, wenn ihnen kalt ist. Die Welt Gottes, oder wie Jesus formuliert, das Reich Gottes, kann ich in der Idee der gelebten Nächstenliebe in Umrissen erkennen.“

Berichte und Musikbeiträge
Im Gottesdienst wurde auch gemeinsam gesungen und es gab auch musikalische Beiträge, Erfahrungsberichte und Projektvorstellungen.

Der Gottesdienst wurde bereits im Haus der adventistischen Kirchengemeinde Hannover-Mitte aufgezeichnet. Die Liedbegleitung hat ein Musikteam dieser Gemeinde übernommen.

Hope TV in der Schweiz
In der Schweiz können die Sendungen von Hope TV auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden sowie im Internet über www.hopetv.de.

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© Plakat: Freikirche der STA in D-A-CH

Gebetsinitiative der Adventisten in der Schweiz, Österreich und Deutschland

Zürich/Wien/Ostfildern/Hannover | 31.01.2024 | APD | International

Die Leitungen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz, Österreich und Deutschland haben ihre Kirchenmitglieder im deutschsprachigen Raum an den vier Sonntagen im Januar zu einem gemeinsamen Gebet eingeladen. Die Gebetstreffen finden online per Zoom statt.

Ziel der Gebetstreffen ist die Förderung der Einheit und des Wachstums der Freikirche. Dafür sollen auch verstärkt neue Kirchengemeinden gegründet werden. Neben einem geistlichen Impuls von Kirchenverantwortlichen und persönlichen Gebetszeiten in kleinen Gruppen (in so genannten virtuellen Breakout-Räumen), werden auch Erfahrungsberichte von aktuellen Gemeindegründerinnen und Gemeindegründern aus dem deutschsprachigen Raum zu hören sein.

Die Gebetstreffen finden noch an folgenden Sonntagen statt: 14.1. | 21.1.| 28.1.; jeweils von 8 bis 9 Uhr. Weitere Informationen und den Zoom-Link für die Teilnahme gibt es auf der Webseite gebet.adventisten.de/

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Magdeburger Domchor bei einem Festkonzert im Dom von Magdeburg. Foto: © Gotthard Demmel | Magdeburger Domchor

Magdeburger Domchor gab Konzert an adventistischer Hochschule

Friedensau/Deutschland | 31.01.2024 | APD | International

Am 20. Januar fand in der Kapelle der Theologischen Hochschule Friedensau/Deutschland ein Konzert des Magdeburger Domchors unter der Leitung von Domkantor Christian Otto statt. Auf Einladung der Hochschule trug der Chor unter dem Motto „Jesu bleibet meine Freude“ Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Samuel Sebastian Wesley vor.

Der Magdeburger Domchor wurde vor etwa 200 Jahren gegründet. Er führt seither sehr erfolgreich grosse Chorwerke auf, die ihn durch Europa und bis nach Israel reisen liessen. Der Magdeburger Domchor verbringt im Januar sein Probenwochenende in Friedensau. Als besonderes Geschenk soll Johann Sebastian Bachs „Dorische Toccata für Orgel“ BWV 538 erklingen, mit Hinweis auf das 50. Jubiläum der Orgelweihe der Friedensauer Schuke-Orgel am 4. Juli 1974.

Hochschule Friedensau
Laut Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule, wurde der Ort Friedensau, etwa 35 Kilometer östlich von Magdeburg gelegen, 1899 gegründet und feiert 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn Bachelor- (B.A.) und Master- (M.A.) Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit, belegt werden. Informationen: www.thh-friedensau.de.

Veranstaltungen zum Jubiläum sind unter www.125-Friedensau.de zu finden.

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© Covergestaltung: Büro Friedland, Hamburg

Adventisten beschäftigen sich im ersten Vierteljahr mit den Psalmen

Lüneburg/Deutschland | 31.01.2024 | APD | Bibel

Im Bibelgespräch, der sogenannten „Sabbatschule“, im ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes, wird weltweit jeweils während einem Vierteljahr über dasselbe biblische Thema in Gruppen diskutiert. Die Gesprächsteilnehmenden können sich während der Woche mithilfe des entsprechenden Wochenabschnitts im Bibelstudienheft darauf vorbereiten. Im ersten Viertel 2024 geht es um die Psalmen, die eine Sammlung der «Gebete und Hymnen der Bibel par excellence» darstellen, wie es in der Einführung zum Bibelstudienheft heisst.

Demnach würden die Psalmen zum Lob Gottes, bei Freude, Trauer und Verzweiflung gesprochen oder gesungen, privat wie öffentlich. Sie hätten vielen Generationen von Gläubigen als Gebets- und Gesangbuch gedient. Die Psalmen würden nicht nur zu uns, sondern auch für uns und mit uns sprechen, heisst es in der Einführung. «Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Menschen die Psalmen als Resonanz auf ihre Gefühle und Erfahrungen empfinden und sie zu ihren eigenen Gebeten machen.»

Die lebensverändernde Kraft der Psalmen erfahre man, wenn man sie singe und bete, um Lob, Bitten, Bekenntnisse, Klagen und Dank an Gott zu richten, so die Einführung, und fragt, ob man sie auch studieren müsse. «Wie die gesamte Heilige Schrift werden auch die Psalmen in einem bestimmten historischen, literarischen und theologischen Konzept verfasst.» Die Studienanleitung wolle den Lesenden von heute die Welt der Psalmschreiber nahebringen. Damit soll der Zugang zu den Psalmen und deren Verständnis erleichtert werden.

Themen und Titel einiger Wochenbetrachtungen
Einige Titel der Wochenthemen: «Psalmen der Klage»; «Der Herr hört und rettet»; «Wie Gott uns rettet»; «In der ‘Fremde’ singen»; «Gott, steh auf!»; «Weisheit für ein gelingendes Leben»; «Lehren aus der Vergangenheit»; «Sehnsucht nach Gott».

«Die Bibel - Das Leben» - Bibelgespräch zum Wochenthema bei HopeTV
Der adventistische Fernsehsender HopeTV strahlt jede Woche ein Bibelgespräch zum Wochenthema des Bibelstudienhefts aus:
https://hopetv.de/sendungen/die-bibel-das-leben

Bibelstudienhefte als Grossdruck sowie in diversen Ausgaben und Sprachen
Die «Standardausgabe» ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe der von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) herausgegebenen amerikanischen «Standard Edition». Davon gibt es eine Fassung für Gesprächsteilnehmende sowie ein etwas ausführlicheres Heft mit zusätzlichem Inhalt für Gesprächsleiter und Gesprächsleiterinnen.

Für deutschsprachigen Raum adaptiertes Studienheft für Erwachsene
Die Adventisten in Deutschland geben ein "Studienheft zur Bibel" heraus, das die gleichen Themen wie die Standardausgabe behandelt, das aber für den deutschsprachigen Raum in Europa und dessen kulturelle Prägung adaptiert wird.

Studienanleitung "ImWort" für Jugendliche
Für Jugendliche gibt es auch die Studienanleitung "ImWort". Das Heft ist so aufgebaut, dass es jede Woche einen klaren Haupttext in der Bibel gibt, auf den alle Fragen ausgerichtet sind. Es bietet viel freien Platz, um kreative Gedanken festzuhalten. Zwei der vierteljährlichen Themen entsprechen der Thematik des Bibelstudienhefts der Erwachsenen, wohingegen sich die verbleibenden zwei Quartale des Jahres anderen Themen widmen.

"4you" für Teens
Für Teens gibt es die Studienanleitung "4you" mit eigenen Themen, ein durchgehend farbig bebildertes vierteljährliches Bibelheft für die tägliche Andacht der 12- bis 15-Jährigen und für das Gespräch im Teenstreff im Gottesdienst. "4you" wird vom Religionspädagogischen Institut (RPI) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und der Schweiz erarbeitet.

"Schatzkiste" für Kinder
Ausserdem gibt es die "Schatzkiste", ein durchgehend farbig bebildertes Bibelheft für die tägliche Andacht der 8- bis 11-Jährigen und für das Gespräch im Kindergottesdienst. Auch dieses vierteljährliche Heft wird vom Religionspädagogischen Institut (RPI) erarbeitet, und zwar auf der Grundlage des Kindermaterials der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Die verschiedenen Bibelstudienhefte auf Deutsch sowie auf Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch können beim Advent-Verlag Schweiz bestellt werden:
https://shop.advent-verlag.ch/studienhefte-zur-bibel/erwachsene/

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Bulldozer zerstören im Auftrag des Staats im Juli 2023 die New Life Kirche in Minsk. © Foto: New Life Pentecostal Church, Minsk [CC BY-NC-ND 4.0]

Repressives neues Religionsgesetz in Belarus sieht erneute Zwangsregistrierung aller Religionsgemeinschaften vor

Oslo/Norwegen | 31.01.2024 | APD | Religion + Staat

Das repressive neue weissrussische Religionsgesetz, das Ende Dezember 2023 unterzeichnet wurde und am 5. Juli 2024 in Kraft tritt, verlangt weiterhin von allen Religionsgemeinschaften eine staatliche Registrierung, bevor sie existieren dürfen, und verbietet weiterhin die Tätigkeit nicht registrierter religiöser Organisationen. Alle registrierten Religionsgemeinschaften müssen sich zwischen dem 5. Juli 2024 und dem 5. Juli 2025 erneut registrieren lassen, berichtet Forum 18, norwegische Menschenrechtsorganisation.

Erneute Registration zwischen Juli 2024 und Juli 2025
Alexander Lukaschenko, der seit den gefälschten Präsidentschaftswahlen 2020 von der EU, Grossbritannien und den USA nicht mehr als legitimes Staatsoberhaupt anerkannt wird, unterzeichnete das repressive neue belarussische Religionsgesetz am 30. Dezember 2023, genau ein Jahr nach dessen ersten Ankündigung. Der endgültige Text wurde am 5. Januar 2024 offiziell veröffentlicht. Der grösste Teil des neuen Gesetzes ist laut Forum 18 eine Neufassung des Religionsgesetzes, die am 5. Juli 2024 in Kraft tritt. Es verpflichtet alle registrierten Religionsgemeinschaften, sich zwischen dem 5. Juli 2024 und dem 5. Juli 2025 erneut registrieren zu lassen.

Alle Religionsgemeinschaften, die sich nicht neu registrieren lassen, werden demnach als illegal betrachtet, und jede Tätigkeit, die sie ausüben, wird - wie jede Ausübung der Religions- oder Weltanschauungsfreiheit ohne staatliche Genehmigung - straf- oder verwaltungsrechtlich geahndet.

Nachdem das neue Gesetz unterzeichnet und offiziell veröffentlicht worden war, lehnten es Mitglieder verschiedener Religionsgemeinschaften ab, mit der Menschenrechtsorganisation über ihre Einschätzung des Gesetzes zu sprechen.

Neben zahlreichen Einschränkungen sieht das Religionsgesetz laut Forum 18 vor:
• dass alle Religionsgemeinschaften weiterhin staatlich registriert werden müssen, bevor sie existieren dürfen;
• dass weiterhin die Tätigkeit von nicht registrierten religiösen Organisationen verboten ist;
• dass alle registrierten religiösen Organisationen eine obligatorische Neuregistrierung innerhalb eines Jahres vornehmen müssen, analog zu früheren Forderungen an politische Parteien und andere öffentliche Vereinigungen;
• dass noch strengere Registrierungsbeschränkungen und -bedingungen eingeführt werden;
• dass ausgiebig und willkürlich Gebrauch von undefinierten Begriffen wie "Extremismus", "Terrorismus" und "Ideologie des belarussischen Staates" gemacht wird, um die Einschränkung der Ausübung der Religions- und Weltanschauungsfreiheit und der damit verbundenen Grundfreiheiten zu rechtfertigen;
• dass das Regime weiterhin zur Inspektion und Überwachung von Religionsgemeinschaften befugt ist;
• dass das Regime grössere "rechtliche" Möglichkeiten hat, Religionsgemeinschaften gewaltsam zu schliessen;
• dass Zensur und Beschränkungen für religiöse Literatur und Gegenstände verschärft werden;
• dass neue Beschränkungen für den Religionsunterricht durch die Religionsgemeinschaften eingeführt werden, einschliesslich der Vorschrift, dass der Unterricht in belarussischer oder russischer Sprache stattfinden muss;
• dass die Religionsgemeinschaften von der Beteiligung an der breiteren Gesellschaft getrennt werden sollen;
• dass neue Beschränkungen für religiöse Wohltätigkeitsaktivitäten eingeführt werden, die es religiösen Organisationen mit Ausnahme von Klöstern verbieten, Kinderheime zu betreiben.

Schwammige Begriffe im Gesetz ermöglichen Willkür
«Wir betrachten das neue Gesetz mit Vorsicht», sagte ein protestantischer Pastor, der aus Angst vor staatlichen Repressalien nicht genannt werden möchte, gegenüber Forum 18, als das neue Gesetz in Vorbereitung war. «Es verspricht nichts Gutes, aber es hängt davon ab, wie streng es angewendet wird, da der Wortlaut in einigen Teilen unklar ist.» Der Pfarrer wies auf die «endlos lange» Liste von Gründen hin, die der Staat zur Auflösung von Religionsgemeinschaften verwenden kann. «Falls gewünscht, können sie auf jede religiöse Organisation angewandt werden.»

Zum ausführlichen Artikel in Englisch von Forum 18:
https://www.forum18.org/archive.php?article_id=2884

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© Logos: EBCO, WIR, IFOR, Connection e. V.

Friedensverbände fordern Recht auf Kriegsdienstverweigerung in der Ukraine und in Russland

Bonn/Deutschland | 31.01.2024 | APD | Menschenrechte

Das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung (EBCO), War Resisters’ International (WRI), der Internationale Versöhnungsbund (IFOR) und Connection e.V. äussern sich sehr besorgt über die anhaltenden Schikanen gegen Friedensaktivisten und Kriegsdienstverweigerer in der Ukraine und in Russland, einschliesslich willkürlicher Verfolgungen und ungerechter Urteile. Sie fordern, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung zu schützen, gerade auch in Kriegszeiten.

Recht auf Kriegsdienstverweigerung Bedingung für EU-Beitritt der Ukraine
Laut der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) fordern die vier Organisationen, dass in der Ukraine alle Anklagen gegen Friedensaktivisten und Kriegsdienstverweigerer zurückgenommen werden. Die Inhaftierten seien sofort und bedingungslos freizulassen, da es sich eindeutig um Gewissensgefangene handle. Darüber hinaus solle das neue Gesetz über die Militärdienstpflicht Bestimmungen zur vollen Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung enthalten.

Die Europäische Union (EU) müsse dafür sorgen, dass die Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung, das in Zeiten des durch die russische Aggression verursachten nationalen Notstandes einen wichtigen Schutz der demokratischen Werte und Grundsätze darstelle, bei den anstehenden Verhandlungen über den Beitritt der Ukraine zur EU als notwendige Bedingung angesehen wird. Die Friedensverbände weisen darauf hin, dass das Recht auf Kriegsdienstverweigerung in der EU-Charta der Grundrechte (Art. 10: Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit) verankert ist.

Bestrafung von Kriegsdienstverweigerern in der Ukraine
Die Friedensverbände machen an fünf Fällen deutlich, dass die Ukraine nicht davor zurückschrecke, selbst die offensichtlichsten Kriegsdienstverweigerer zu verfolgen und zu drakonischen Haftstrafen zu verurteilen:

• So verbüsse der Siebenten-Tags-Adventist und Kriegsdienstverweigerer Dmytro Zelinsky derzeit eine dreijährige Haftstrafe. Der 45-Jährige wurde im Juni 2023 freigesprochen, doch die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein. Am 28. August 2023 hob das Berufungsgericht in Ternopil den Freispruch auf. Es gab dem Antrag des Staatsanwalts Roman Harmatiuk statt und verurteilte Zelinsky zu einer dreijährigen Haftstrafe, die sofort in Kraft trat. Zelinsky bereite ein Berufungsverfahren vor dem Obersten Gerichtshof in Kiew vor. Siehe auch APD-Meldung vom 10.11.2023: https://apd.media/news/archiv/15923.html

• Der christliche Kriegsdienstverweigerer Andrii Vyshnevetsky diene trotz seiner erklärten Kriegsdienstverweigerung und seines Antrags auf Entlassung aus der Armee weiterhin in einer Fronteinheit der ukrainischen Streitkräfte. Er habe Klage eingereicht, in der er den Obersten Gerichtshof auffordere, Präsident Zelensky anzuweisen, ein Verfahren für die Entlassung aus dem Militärdienst aufzunehmen. Am 25. September 2023 wies der Oberste Gerichtshof diese Klage ab. Die Ukrainische Pazifistische Bewegung habe bei der Grossen Kammer des Obersten Gerichtshofs Berufung eingelegt. Die Verkündung des endgültigen Urteils werde für den 25. Januar 2024 erwartet.

• In einem vom Obersten Gerichtshof am 13. Dezember 2023 angeordneten Wiederaufnahmeverfahren verurteilte das Stadtgericht von Iwano-Frankiwsk den protestantischen Christen und Kriegsdienstverweigerer Vitaly Alekseyenko zu einer dreijährigen Haftstrafe (auf ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt). Sie ersetze die ursprüngliche Strafe von einem Jahr Haft, von der er zwischen seiner ersten Verurteilung und der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs im Mai 2023 drei Monate verbüsst habe. Vitaly werde Berufung einlegen und Freispruch beantragen.

• Der christliche Pazifist Mykhailo Yavorsky wurde am 6. April 2023 vom Stadtgericht Iwano-Frankiwsk zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er am 25. Juli 2022 aus religiösen Gründen die Einberufung zum Militär verweigerte. Er legte Berufung beim Berufungsgericht Iwano-Frankiwsk ein, das am 2. Oktober das Urteil von einer einjährigen Haftstrafe in eine dreijährige Bewährungsstrafe mit einem Jahr Bewährung umwandelte. Die Gerichte der ersten und der Berufungsinstanz hätten festgestellt, dass Yaworsky tiefe und aufrichtige religiöse Überzeugungen vertrete, die mit dem Militärdienst unvereinbar wären. Das hätte nach Artikel 35 der ukrainischen Verfassung zur Befreiung vom Militärdienst führen müssen, sei jedoch nur als mildernder Umstand gewertet worden. Yaworsky bereite nun eine Kassationsbeschwerde beim Obersten Gerichtshof vor.

• Gegen den Geschäftsführer der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung, Yurii Sheliazhenko, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eingeleitet, die russische Aggression zu rechtfertigen. Sheliazhenkos Wohnung wurde am 3. August 2023 durchsucht. Sein Computer und sein Smartphone wurden beschlagnahmt. Beide Geräte habe er trotz einer Anordnung des Gerichts in Solomiansky nicht zurückerhalten. Seit 15. August befinde er sich im nächtlichen Hausarrest. Jüngste Dokumente, die im Rahmen der Ermittlungen veröffentlicht wurden, deuteten darauf hin, dass Sheliazhenko wegen Behinderung „legaler“ Aktivitäten der ukrainischen Streitkräfte angeklagt werden könnte, weil er für das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung eintritt. Derartige Anschuldigungen könnten strengere Einschränkungen und härtere Strafen nach sich ziehen, etwa eine Freiheitsstrafe von fünf bis acht Jahren. Die Friedensverbände weisen darauf hin, dass die Ukraine die Resolution 51/6 des UN-Menschenrechtsrates vom 2. Oktober 2022 über Kriegsdienstverweigerung mitgetragen habe, in der die Staaten unter anderem aufgefordert werden, „die Meinungsfreiheit derjenigen zu schützen, die für die Kriegsdienstverweigerung eintreten“.

Besorgnis über neues Mobilisierungsgesetz in der Ukraine
Die vier Friedensverbände fordern die Ukraine auf, die Aussetzung des Menschenrechts auf Kriegsdienstverweigerung unverzüglich rückgängig zu machen, den aus Gewissensgründen inhaftierten Dmytro Zelinsky freizulassen, Andrii Vyshnevetsky ehrenhaft zu entlassen, Vitaly Alekseenko und Mykhailo Yavorsky freizusprechen und die Anklage gegen Yurii Sheliazhenko fallen zu lassen. Sie fordern die Ukraine ausserdem auf, das Ausreiseverbot für alle Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren aufzuheben. Auch sollten andere Praktiken zur Durchsetzung der Militärdienstpflicht beseitigt werden, die mit den Menschenrechtsverpflichtungen der Ukraine unvereinbar seien, einschliesslich der willkürlichen Inhaftierung von Militärdienstpflichtigen und der Auferlegung der militärischen Registrierung als Voraussetzung für die Rechtmässigkeit jeglicher zivilen Handlungen wie Ausbildung, Beschäftigung, Heirat, Sozialversicherung und Registrierung des Wohnorts. Die Verbände seien sehr besorgt über das Mobilisierungsgesetz Nr. 10378 vom 25.12.2023, das schwere Strafen für „Militärdienstentzieher“, ohne Ausnahmen für Kriegsdienstverweigerer, vorsehe.

Russische Regierung soll Kriegsdienstverweigerer freilassen
Die Friedensverbände fordern auch Russland auf, unverzüglich und bedingungslos alle Soldaten und mobilisierten Zivilisten freizulassen, die sich weigern, am Krieg teilzunehmen, und die illegal in einer Reihe von Zentren in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine festgehalten würden. Berichten zufolge setzten die russischen Behörden Drohungen, psychologischen Missbrauch und Folter ein, um die Inhaftierten zur Rückkehr an die Front zu zwingen.

Recht auf Kriegsdienstverweigerung auch in Kriegszeiten schützen
Zudem werden sowohl Russland als auch die Ukraine aufgefordert, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung zu schützen, gerade auch in Kriegszeiten, und dabei die europäischen und internationalen Standards, unter anderem die des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, vollständig einzuhalten. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung sei Teil des Rechts auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, das in Artikel 18 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR, Zivilpakt) der UNO garantiert werde und das gemäss Artikel 4 Absatz 2 des Pakts auch in Zeiten des öffentlichen Notstands unantastbar sei.

Scharfe Verurteilung der russischen Invasion
Die genannten Friedensverbände verurteilten die russische Invasion in der Ukraine aufs Schärfste und rufen alle Soldaten auf, sich nicht an den Feindseligkeiten zu beteiligen, sowie alle Rekruten, den Militärdienst zu verweigern. Sie verurteilten alle Fälle von Zwangsrekrutierung und gewaltsamer Rekrutierung in den Armeen beider Seiten sowie alle Fälle von Verfolgung von Kriegsdienstverweigerern, Deserteuren sowie gewaltlosen Kriegsgegnern und -gegnerinnen. Sie fordern auch die Europäische Union auf, sich für den Frieden einzusetzen, in Diplomatie und Verhandlungen zu investieren, den Schutz der Menschenrechte einzufordern sowie den Kriegsgegnern und -gegnerinnen Asyl und Visa zu gewähren.

Informationen zu den Friedensverbänden:
Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung (EBCO): https://www.ebco-beoc.org/
War Resisters’ International (WRI): https://wri-irg.org/en
Internationale Versöhnungsbund (IFOR): https://www.ifor.org/#mission
Connection e.V.: https://de.connection-ev.org/

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Karte des Weltverfolgungsindexes 2024 © Open Doors 2024 | Karte © maptorian.com

„Open Doors“ veröffentlicht Weltverfolgungsindex 2024

Lausanne, Burgdorf/Schweiz und Kelkheim/Deutschland | 31.01.2024 | APD | Religionsfreiheit

Das christliche Hilfswerk „Open Doors“ hat am 17. Januar den Weltverfolgungsindex 2024 veröffentlicht. In der Negativ-Rangliste finden sich die 50 Länder, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens der stärksten Verfolgung weltweit ausgesetzt sind. Kirchen werden zerstört oder geschlossen, Gottesdienste und mehrheitlich christliche Dörfer überfallen, Christen ermordet und Zehntausende vertrieben. Die Verfolger seien zumeist islamistische, hinduistische, buddhistische oder kommunistische Regime und Gruppierungen sowie Autokraten und kriminelle Banden. Aber auch Clans und Familien verfolgten ihre Angehörigen, wenn sie zum christlichen Glauben konvertieren.

Die zehn Länder mit der stärksten Christenverfolgung sind Nordkorea, gefolgt von Somalia, Libyen, Eritrea, Jemen, Nigeria, Pakistan, Sudan, Iran und Afghanistan. Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, belegen die Ränge 11 und 19.

Dokumentierte Gewalt in Zahlen
Im Berichtszeitraum des Weltverfolgungsindex 2024 vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 wurde folgendes dokumentiert:
• 4.998 Christen weltweit wurden wegen Ausübung ihres Glaubens getötet. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, doch zahlreiche Konflikte erschwerten die Dokumentation.
• Von physischer Gewalt oder Todesdrohungen waren 42.849 Christen betroffen (2023: 29.411).
• Angriffe auf Häuser von Christen nahmen gegenüber 2023 um 371 Prozent zu: von 4.547 auf 21.431.
• 278.716 Christen wurden aus ihren Häusern vertrieben oder mussten untertauchen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr mit 124.310.
• 365 Millionen Christen weltweit sind wegen ihres Glaubens mindestens in hohem Masse Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt.

Christen in Afrika südlich der Sahara am stärksten von Gewalt betroffen
Die meisten Morde an Christen geschahen laut dem Weltverfolgungsindex 2024 wie in den Vorjahren in Ländern südlich der Sahara. Allein in Nigeria wurden mindestens 4.118 Christen aufgrund ihres Glaubens getötet. In Äthiopien stieg die Zahl der Angriffe auf Kirchen, kirchliche Einrichtungen und Schulen von 22 im Vorjahr auf 284. In Burkina Faso und der Zentralafrikanischen Republik wurden jeweils mehr als 1.000 Geschäfte von Christen gebrandschatzt, geplündert oder beschlagnahmt, eine Steigerung um das Zehnfache gegenüber dem Vorjahr. Weiteren afrikanischen Ländern auf dem Weltverfolgungsindex drohe eine ähnliche Entwicklung. Islamistische Gruppen würden instabile politische Verhältnisse in der Region ausnutzen. Sie und autokratische Regime nehmen Christen gezielt ins Visier. Der doppelte Druck führte zur Vertreibung aus ihren Dörfern und ganzen Regionen. Davon waren in den letzten Jahren rund 16,2 Millionen Christen südlich der Sahara betroffen.

In der Volksrepublik China einige Tausend Kirchen geschlossen
In China liess das Regime von Xi Jinping mittels alter und neuer Massnahmen mehrere Tausend Kirchen schliessen oder zerstören. In Pakistan und Indien wären es dagegen aufgewiegelte Volksmengen, die Kirchen attackieren. Im indischen Bundesstaat Manipur wurden im Mai 2023 laut Angaben des Erzbischofs von Imphal bei Ausbrüchen von Gewalt gegen Christen in nur 36 Stunden 249 Kirchen zerstört, insgesamt etwa 400. Mehr als 100 Christen wurden dabei ermordet, Zehntausende vertrieben. Die UN zeigte sich in einer Erklärung entsetzt über diese Gewalt, insbesondere gegen christliche Mädchen und Frauen. In Indien wurden mindestens 160 Christen wegen ihres Glaubens von Hindu-Nationalisten ermordet, gegenüber 17 im Vorjahr. Weltweit nahmen die Angriffe auf Kirchen und ihre Einrichtungen stark zu, von 2.110 auf 14.766.

In Nicaragua und Kuba stünden kommunistische Diktaturen der Kirche zunehmend feindlich gegenüber. Die Regierung von Präsident Ortega liess in Nicaragua Kirchen, Radiostationen sowie Universitäten schliessen, Priester und Nonnen des Landes verweisen. Bischof Rolando Álvarez, wie etlichen anderen, wurde die Staatsbürgerschaft entzogen. Er wurde wegen Landesverrats zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt.

Der Weltverfolgungsindex
„Open Doors“ setzt sich in über 70 Ländern durch Hilfsprojekte für verfolgte Christen ein und untersucht jedes Jahr das Ausmass an Gewalt, staatlicher Unterdrückung sowie gesellschaftlicher und behördlicher Feindseligkeit gegenüber Christen in rund 100 Ländern. Die Daten dafür liefern betroffene kirchliche Netzwerke, regionale Menschenrechtsanwälte, Analysten sowie Experten von „Open Doors“ International. Die Einhaltung der Methodik des Weltverfolgungsindex werde durch das Internationale Institut für Religionsfreiheit geprüft und zertifiziert.

Alle Informationen zum Weltverfolgungsindex 2024 sind unter https://www.opendoors.ch/index/ zu finden.

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Cover: © IVVR/AIDLR

Neue Ausgabe der Zeitschrift „Gewissen und Freiheit“ erschienen

Hannover/Deutschland | 31.01.2024 | APD | Religionsfreiheit

Die Ausgabe 2023 der Jahreszeitschrift „Gewissen und Freiheit“ ist erschienen. Sie befasst sich mit dem Thema „Religion und Meinungsfreiheit“. Herausgeber ist die Internationale Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit (IVVR). Die Zeitschrift erscheint in den Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch. Die deutschsprachige Ausgabe wird von der Deutschen Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. (DVR) verbreitet.

Vom 7. bis 8. Februar 2023 fand in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon eine Konferenz der IVVR zum Thema „Religion und Meinungsfreiheit“ statt (siehe https://www.apd.info/news/2023/02/10/konferenz-zu-religion-und-meinungsfreiheit-in-lissabon und in Englisch https://www.aidlr.org/event-portugal.php). Die 302-seitige neue Ausgabe der Zeitschrift „Gewissen und Freiheit“ dokumentiert die in Lissabon gehaltenen Referate. Zum Thema „Religions- und Meinungsfreiheit und Freiheit der Meinungsäusserung aus der Sicht der Vereinten Nationen“ sprach Nazila Ghanea, UN-Sonderbotschafterin über Religions- oder Weltanschauungsfreiheit. Weitere Themenbereiche befassten sich mit „Freiheit der Religionsbekundung und Menschenwürde“, „Religion, Meinungsfreiheit und Organisationen“ sowie „Religion und Meinungsfreiheit in der heutigen Gesellschaft“.

Es folgen drei Fallberichte. Susana Sousa Machado, Professorin für Arbeitsrecht, befasste sich mit „Überlegungen zur Religionsfreiheit am Arbeitsplatz“. Dr. Harri Kuhalampi aus Finnland, stellte die Frage „Sind die grundlegenden Menschenrechte in Finnland in Gefahr?“ Bei seinem Fallbericht ging es um die Abgeordnete im finnischen Parlament, Päivi Räsänen, die vor Gericht stand, weil sie ihre christlichen Überzeugungen geäussert hatte. Der Jurist und DVR-Vorstandsmitglied Harald Mueller (Hannover) äusserte sich über „Die Freiheit der religiösen Rede in Deutschland. Wo sind ihre Grenzen?“ Sein Fallbeispiel ist der evangelische Pfarrer Olaf Latzel (Bremen) auf dem Weg durch die Instanzen.

Der Zeitschriftenband schliesst mit Interviews zur Thematik; darunter mit Adama Dieng, Sonderberater des UN-Generalsekretärs für die Verhütung von Völkermord, oder Ibrahim Salama, Leiter der Abteilung für Menschenrechtsverträge im Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte. Die Rubrik „Dokumente“ befasst sich mit Berichten und Resolutionen des UN-Menschenrechtsrates sowie von Europäischen Institutionen aus dem Jahr 2022.

Internationale Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit (IVVR)
Die IVVR wurde 1946 von dem Arzt Dr. Jean Nussbaum in Paris gegründet und hat heute ihren Sitz in Bern. Wie der Präsident der IVVR, Mário Brito (Bern), im Leitartikel der neuen Zeitschriftenausgabe „Gewissen und Freiheit“ berichtet, war der junge Arzt Jean Nussbaum 1914, kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges, als Freiwilliger nach Serbien gegangen, um bei der Bekämpfung einer rasch um sich greifenden Typhusepidemie zu helfen. Während seines Aufenthalts in diesem Land erlebte er, dass Menschen, die Minderheitengruppen angehörten oder sich zu anderen religiösen Überzeugungen und Praktiken bekannten, ins Gefängnis geworfen und auf unterschiedliche Weise schikaniert wurden. Dass sie andere Anschauungen vertraten, wurde als eine Bedrohung empfunden und nicht als eine Bereicherung. Als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging und die schrecklichen Berichte über massive Menschenrechtsverletzungen in all ihren Einzelheiten ans Licht kamen, beschloss Dr. Nussbaum mit Gleichgesinnten die IVVR zu gründen.

Die IVVR ist von den Vereinten Nationen, dem Europarat und der UNECO mit beratendem Status anerkannt. Präsidenten des Ehrenkomitees waren unter anderem Eleanor Roosevelt, Dr. Albert Schweitzer und Mary Robinson, frühere Hochkommissarin für Menschenrechte. Gegenwärtig ist Adama Dieng, Sonderberater des UN-Generalsekretärs für die Verhütung von Völkermord, Präsident des Ehrenkomitees.

Ziel der Vereinigung ist die Förderung und Wahrung der Grundsätze der Religionsfreiheit, die wissenschaftliche Erforschung der Grundrechte der Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie die Förderung der allgemeinen Toleranz durch Wahrung der Rechte des Einzelnen seinen Glauben und seine Überzeugung öffentlich oder privat zu vertreten.

Deutsche Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. (DVR)
Die DVR ist ein Zweig der IVVR. Die Registrierung der Vereinigung beim Deutschen Bundestag ist in der öffentlichen Liste des Bundesanzeigers bekannt. Gefördert wird die Arbeit der DVR durch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, einer protestantischen Freikirche. Sie ist Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sowie in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF).

Das Institut für Religionsfreiheit ist eine Einrichtung der Deutschen Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg. Zielsetzung ist es, nationale und internationale Fragen der Religionsfreiheit sowie der Beziehung Kirche – Staat aus juristischer, theologischer und historischer Sicht wissenschaftlich zu behandeln. Es sollen Ergebnisse und Antworten verfügbar gemacht werden, die besonders die Anliegen von Freikirchen und religiösen Minderheiten berücksichtigen. Es gilt, die Art der Gewährleistung von Religionsfreiheit zu beobachten und Verstösse gegebenenfalls zu dokumentieren.

Laut dem Vorsitzenden der DVR, Johannes Naether (Hannover) hat die Zeitschrift „Gewissen und Freiheit folgende Zielsetzung:
• Wissenschaftliche und theologische Grundlagen der Religionsfreiheit zu beschreiben,
• die rechtlichen, sozialen und politischen Folgerungen aus der Anwendung der religiösen Freiheit und ihrer Prinzipien zu diskutieren,
• das gegenseitige Verständnis und die wirkungsvolle Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Religionsfreiheit zu fördern,
• Wissenschaftlern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die Möglichkeit zu geben, ihre Standpunkte und Überzeugungen darzulegen,
• die historischen Auseinandersetzungen um die Religionsfreiheit aufzuzeigen.

Personen, die beruflich mit dem Themenbereich der Menschenrechte und/oder der Religionsfreiheit zu tun haben, können kostenlos die einmal jährlich erscheinende Ausgabe von „Gewissen und Freiheit“ erhalten. Kontakt: https://dv-religionsfreiheit.org/kontakt.

Weitere Informationen zur DVR: https://dv-religionsfreiheit.org/wer-wir-sind.

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Anlieferung und Innenansicht der Trinkwasseraufbereitungsanlage. © Fotos: ADRA Ukraine

ADRA Ukraine übergibt mobile Trinkwasseraufbereitungsanlage

Die Gemeinde Darjiwka, 20 Kilometer nordöstlich von Cherson (Südukraine) hat im Dezember 2023 von der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine sowie mit Unterstützung von ADRA International eine mobile Wasseraufbereitungsanlage erhalten.

Diese Anlage, die 200 Liter gereinigtes Wasser pro Stunde produzieren kann, wird die Bevölkerung in den Dörfern Darjiwka, Ponyativka und Tokariwka mit Trinkwasser versorgen, schreibt das Hilfswerk.

Die Menschen in der Gemeinde Darjiwka, insbesondere in den Dörfern Darjiwka, Tokariwka und Ponyativka, leiden unter Unterbrechungen der Wasserversorgung, da die Wasserleitungen in mehreren Dörfern durch den Granatbeschuss zerstört wurden. Ausserdem floss nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms (Wasserkraftwerk) im Juni 2023 schmutziges Wasser aus dem Fluss Dnipro. Die alten Brunnen wurden wieder in Betrieb genommen, aber das Wasser muss zusätzlich aufbereitet werden. Die mobile Station, die von ADRA Ukraine übergeben wurde, soll dieses Problem lösen. Dank der neuen Wasseraufbereitungsanlage plant die Gemeindeverwaltung von Darjiwka, die Siedlungen regelmässig mit Trinkwasser zu versorgen.

ADRA Ukraine
ADRA Ukraine wurde am 21. Februar 1993 vom Staat offiziell registriert und ist seitdem im Land tätig. Gegenwärtig arbeiten bei ADRA Ukraine mehr als 350 Personen, schreibt das Hilfswerk, «die jeden Tag dazu beitragen, den Bedürftigen zu helfen». Bis Anfang August 2023 haben 8,2 Millionen Menschen durch ADRA Ukraine Hilfe erhalten. https://www.adra.ua/en/

Partnerorganisationen von ADRA Ukraine sind:
Welternährungsprogramm (WFP), OCHA, UNHCR, UNICEF, Deutsche humanitäre Hilfe, Europäische Katastrophenschutz- und humanitäre Hilfseinsätze, USAID, AID Canada, Canadian Foodgrains Bank, Ukraine Humanitarian Fund, Ministry of Foreign Affairs of Denmark (DANIDA), SlovakAid, Japan Platform, Atlas Copco, KOA, Federation Nationale de Protection Civile, AIRLINK, TZU CHI Foundation, humedica, Hope TV Ukraine, ADRA Netzwerk, Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Angelina, kerk in actie, Kirche der Heiligen der letzten Tage. https://www.adra.ua/en/

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Freiwillige beteiligen sich bei der Aktion: „Eine Million Bäume in einem Tag pflanzen“. Foto: © ADRA Bosnia & Herzegowina

ADRA engagiert sich für Friedensförderung in Bosnien und Herzegowina: Durch Liebe und Dialog Einheit fördern

Sarajevo/Bosnien und Herzegowina | 31.01.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

In den vergangenen 15 Jahren war Božidar Mihajlović, Geschäftsführer der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Bosnien und Herzegowina, an verschiedenen Projekten zur Friedensförderung in Bosnien und Herzegowina beteiligt. In einem Land, das vom Krieg (1993 – 1995) zutiefst gezeichnet ist und noch immer mit den Folgen zu kämpfen hat, zielen diese Initiativen darauf ab, Gräben zu überbrücken und die Verständigung zwischen der heterogenen Bevölkerung zu fördern, so Mihajlović.

Engagiert in der Friedensförderung
Den Müll im Land in einem Tag wegzuräumen bzw. an einem Tag eine Million Bäume zu pflanzen seien zwei Projekte von ADRA gewesen. Diese hätten zwar eher eine ökologische Ausrichtung gehabt, so Mihajlović, sie hätten aber dennoch eine wichtige Rolle bei der Friedensförderung gespielt. Dazu hätten sie ein Netzwerk aus 120 lokalen Führungskräften und Teams gebildet. Dies habe Menschen aus drei verschiedenen Nationalitäten und Religionen zusammengebracht, um an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten - die Verbesserung ihrer gemeinsamen Umwelt. Laut Wikipedia leben im Land rund 50 Prozent Bosniaken (grösstenteils Muslime), 30,8 Prozent Serben (grösstenteils Orthodoxe) sowie 15,4 Prozent Kroaten (grösstenteils Katholiken).

Wandbild mit der Aufschrift "Liebe verbindet" in Jajce
Ein weiteres Projekt habe in der Stadt Jajce stattgefunden, wo Kinder verschiedener Nationalitäten zwangsweise in getrennten Schulen unterrichtet werden. Als Reaktion darauf hätten ADRA-Mitarbeitende ein grosses Wandbild unter einer Brücke gemalt mit der Aufschrift "Liebe verbindet", so Mihajlović. «Dieses Wandbild diente als visuelle Erinnerung an die Macht der Liebe, um Trennungen zu überwinden und die Einheit unter der Jugend zu fördern», sagte er.

Seile des Friedens zwischen Kirchen und Moschee in Mostar
In Mostar, einer Stadt, die in einen von Muslimen bewohnten Ostteil und einen von Katholiken bewohnten Westteil geteilt ist, habe ADRA drei Seile von der Moschee, der orthodoxen und der katholischen Kirche zogen. «Diese Seile symbolisierten die Verbindungen zwischen verschiedenen Religionen und Kulturen», sagte er. «Friedensbotschaften aus der Bibel und dem Koran wurden an den Seilen befestigt, die dann auf der Alten Brücke verknotet wurden.» Diese symbolträchtige Geste, sei von zahlreichen Medien aufgegriffen worden und bei den Menschen auf breite Zustimmung und Wertschätzung gestossen", sagte Mihajlović.

Internet-Radiosenders "Reconciliation" («Versöhnung»)
Das jüngste Projekt, an dem ADRA-Mitarbeitende beteiligt sind, ist der Start eines Internet-Radiosenders mit dem Namen "Reconciliation" («Versöhnung»), berichtete Mihajlović. «Durch diese Plattform versuchen wir, die gute Nachricht der Vergebung, der Liebe und des guten Willens unter Muslimen, Katholiken und Orthodoxen in Bosnien und Herzegowina zu verbreiten», sagte er. «Indem wir aktiv Brücken bauen und den Dialog fördern, hoffen wir, einen Beitrag zur Entwicklung eines dauerhaften Friedens in unserem Land zu leisten.»

Friedensförderung - ein fortlaufender Prozess
Die Friedensförderung in Bosnien und Herzegowina sei ein fortlaufender Prozess, der die gemeinsamen Anstrengungen von Einzelpersonen, Gemeinschaften und Organisationen erfordere, so Mihajlović. «Diese Projekte, die auf Liebe, Dialog und Versöhnung beruhen, haben zweifellos dazu beigetragen, Gräben zu überbrücken, Unterschiede zu überwinden und Menschen zusammenzubringen», sagte Mihajlović. «Da wir weiterhin eine bessere Zukunft für unsere Gesellschaft aufbauen wollen, ist es entscheidend, dass wir solche Initiativen verstärken und auf eine Gesellschaft hinarbeiten, in der Frieden, Verständnis und Respekt vorherrschen.»

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Ambulanzfahrzeug von ADRA | Winterhilfe in Form von Haushaltgeräten, Brennstoffbriketts und Winterkleider. Foto: © ADRA Ukraine

ADRA Ukraine evakuiert Personen mit eingeschränkter Mobilität und gibt Binnenvertriebenen Winterhilfe

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine evakuiert Personen mit eingeschränkter Mobilität aus Frontregionen und verteilt Winterhilfe an Personen, die innerhalb der Ukraine fliehen mussten.

Das Hilfswerk transportiert Personen mit eingeschränkter Mobilität im Rahmen des von der kanadischen Regierung unterstützten LEAP-Projekts in einem speziellen Ambulanzfahrzeug meist in westliche Landesteile.

ADRA Ukraine hat Haushaltsgegenstände und Materialien an die Personen in der Pension Harmony in Novomoskovsk, Region Dnipropetrovsk, geliefert, die diese zum Überleben im Winter benötigen. Während des Krieges wurde diese Pension in eine Unterkunft für etwa 70 Binnenvertriebene umgewandelt. Die Winterhilfe, die mit Unterstützung von ADRA Japan, ADRA Slowakei und SlovakAid geleistet wurde, umfasste fünf Tonnen Brennstoffbriketts, zwei Holzöfen, drei Mikrowellenherde, einen Kühlschrank und Winterkleidung.

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Eine gute Versorgung von Kleinkindern ist entscheidend für ihre Lebenschancen. Foto: © ADRA Deutschland e. V.

Hilfe für einen guten Start ins Leben

Weiterstadt/Deutschland | 31.01.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind entscheidend für seine gesunde Entwicklung. Neugeborene und Kleinkinder sind auf eine gute Versorgung angewiesen. Fehlt sie und sind Kleinkinder unterernährt, drohen schwerwiegende Folgen, die sich langfristig auf ihre Gesundheit und ihre Fähigkeiten auswirken können. Deshalb führt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA weltweit auch Projekte für Schwangere und Neugeborene durch.

Projektland Jemen
Das geschieht zum Beispiel im Projektland Jemen, teilte ADRA Deutschland mit. In dem Bürgerkriegsland sorge ADRA in acht Gesundheitseinrichtungen dafür, dass Schwangere und Kleinkinder mit Nahrung und bestmöglicher medizinischer Versorgung einen guten Start ins Leben haben.

Die Hilfe, die ADRA weltweit für schwangere Frauen und Neugeborene leiste, mache einen entscheidenden Unterschied für das gesamte Leben des Babys. Denn die ersten 1.000 Tage im Leben der Kinder seien für eine gute Entwicklung entscheidend. Neugeborene und Kleinkinder seien auf eine gute Versorgung angewiesen. Fehlt diese und sind Kleinkinder unterernährt, drohten schwerwiegende Folgen, die sich langfristig auf ihre Gesundheit und Fähigkeiten auswirken können.

Folgen von Unterernährung
ADRA Deutschland weist darauf hin, dass Unterernährung zu Wachstumsstörungen und irreversible Folgen für die körperliche Entwicklung führen könne. Unterernährung in der Kindheit könne aber auch langfristige gesundheitliche Folgen bis ins Erwachsenenalter haben. Sie erhöhe das Risiko für chronische Krankheiten, Entwicklungsstörungen und andere Gesundheitsprobleme. Während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren entwickelt sich das Gehirn. Mangelernährung in dieser Zeit könne zu Lern-, Konzentrations- und Wahrnehmungsschwierigkeiten führen. Durch fehlende Bildung entstehe ein Teufelskreis aus Armut und mangelnden Entwicklungschancen, denn Unterernährung mindere Bildungschancen und habe dadurch Auswirkung auf die ganze Gesellschaft.

Gerade in einem Land wie dem Jemen kümmere sich ADRA Deutschland um schwangere Frauen und Neugeborene, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können. Weitere Informationen: https://adra.de/projekte/ueberleben-im-krieg-im-jemen/

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der Aktion Deutschland Hilft und Gemeinsam für Afrika. Informationen: www.adra.de.

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Unterzeichnung des Kooperationsvertrags (v. li.): Sara Salazar Winter (DVG), Thomas Knirr (Adventisten) und Oliver Späth (SCN). Foto: © DVG e. V.

Kooperation von DVG, SCN und Adventisten bei Ausbildungskursen in Naturheilkunde

Ostfildern/Deutschland | 31.01.2024 | APD | Gesundheit & Ethik

Der Deutsche Verein für Gesundheitspflege e.V. (DVG) beginnt eine Kooperation mit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg und der Schule für Christliche Naturheilkunde (SCN). Am 17. Januar wurden die Verträge von Sara Salazar Winter (Geschäftsführende Vorsitzende des DVG), Thomas Knirr (Vizepräsident der Freikirche in Baden-Württemberg) und Oliver Späth (Leiter der Schule für Christliche Naturkeilkunde) unterschrieben, wie der DVG mitteilte.

Künftig werden drei neue Ausbildungskurse in christlicher Naturheilkunde angeboten. Diese Kurse werden von der SCN durchgeführt und können einzeln besucht werden. Es handelt sich um Kurse für:
• Phytotherapie (9 Monate, Beginn: 8.3.2024),
• Aromatherapie (6 Monate, Beginn: 12.1.2025) und
• eine Heilpraktikerausbildung (13 – 24 Monate, Beginn: Juli 2025).

Alle Kurse seien christlich geprägt, ärztlich geprüft und enthielten keine esoterischen Inhalte, so der DVG. Zudem fänden keine Termine an Samstagen statt. Adventisten begehen am Samstag ihren Ruhetag (Sabbat) und feiern auch an diesem Tag ihre Gottesdienste.

Die Ausbildungen werden als Live-Onlinekurse mit jährlich zwei Präsenzphasen für praktische Ausbildungsteile durchgeführt. Informationen und Anmeldung unter
dvg-online.de/ausbildung/heilpraktiker/

Kurs Phytotherapie
Seit jeher sind Pflanzen und Pflanzenauszüge bei der Heilung von Krankheiten und Erhaltung der Gesundheit für die Menschen von grosser Bedeutung. Dieser Kurs vermittelt Kenntnisse über die Anwendungsmöglichkeiten der traditionellen und wissenschaftlichen Pflanzenheilkunde. Er startet am 08.03.2024 und endet am 18.11.2024.

Kurs Aromatherapie
Die Aromatherapie ist eine eigenständige, wissenschaftlich anerkannte Fachrichtung innerhalb der Phytotherapie. Ätherische Öle würden bereits mit grossem Erfolg in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen angewendet. Sie gelten als hochwirksame natürliche Substanzen, die bei unsachgemässem Umgang ernsthafte gesundheitliche Folgen verursachen können. Daher werde in diesem Kurs nach strengen naturwissenschaftlichen Kriterien gearbeitet, so der DVG. Der nächste Kurs startet am 12.01.2025 und endet am 06.06.2025.

Heilpraktikerausbildung
Wer in Deutschland selbständig Krankheiten feststellen, heilen oder lindern will, benötigt eine ärztliche Approbation oder eine Erlaubnis zur Ausübung der berufsmässigen Heilkunde nach dem Heilpraktikergesetz. Diese Erlaubnis wird erteilt, wenn eine umfassende schriftliche und mündliche Prüfung der erforderlichen schulmedizinischen und rechtlichen Kenntnisse beim Gesundheitsamt erfolgreich abgelegt wird. Je nach medizinischen Vorkenntnissen, familiären und beruflichen Verpflichtungen und zeitlichen Möglichkeiten zum Lernen werde das Ausbildungskonzept darauf abgestimmt, so der DVG. Die Ausbildungsdauer beträgt zwischen 13–24 Monaten. Der nächste Kurs startet im Juli 2025.

Für diese Ausbildung zum Heilpraktiker sei eine medizinische Vorbildung, entweder in einem Gesundheitsberuf oder eine abgeschlossene Ausbildung als DVG Berater/in für ganzheitliche Gesundheit bzw. der vorherige Besuch der naturheilkundlichen Kurse Phytotherapie und Aromatherapie mit ärztlicher Abschlussprüfung bei der SCN, erforderlich, informiert der DVG.

Deutscher Verein für Gesundheitspflege e. V.
Seit 1899 fördert der DVG die Gesundheit auf Basis eines ganzheitlichen Menschenbildes in den Bereichen körperliche Gesundheit, geistig-seelische Gesundheit, soziale Beziehungen und spirituelles Leben. Er wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland getragen und hat seinen Verwaltungssitz in Ostfildern. Weitere Informationen gibt es unter www.dvg-online.de.

Schule für christliche Naturheilkunde (SCN)
Die SCN (Vaihingen/Bad Liebenzell) bietet eine naturheilkundliche Ausbildung auf einem hohen fachlichen Niveau an. Sie fördert eine ganzheitliche Heilkunde aufgrund eines Menschen- und Weltbildes, das sich aus der Bibel herleitet und „verzichtet auf esoterische und fernöstlich-religiöse Philosophien oder ethisch fragwürdige Methoden“. Weitere Informationen: https://christliche-naturheilkunde.de/

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Logo des neuen Podcasts von Mission 21. Logo: © YOUNG VOICES

Interkultureller Podcast „YOUNG VOICES“ von Mission 21 lanciert

Basel/Schweiz | 31.01.2024 | APD | Medien

Am 2. Februar wird der erste Podcast von young@mission21 auf allen gängigen Plattformen zu hören sein. Das Jugendnetzwerk von Mission 21 lanciere damit eine Reihe, in der junge Menschen aus der ganzen Welt aus ihrem Lebensalltag erzählen, ihre Ideen, Wünsche und Herausforderungen teilen könnten, heisst es in der Medienmitteilung.

Basel/Schweiz | 31.01.2023 | APD │ Am 2. Februar wird der erste Podcast von young@mission21 auf allen gängigen Plattformen zu hören sein. Das Jugendnetzwerk von Mission 21 lanciere damit eine Reihe, in der junge Menschen aus der ganzen Welt aus ihrem Lebensalltag erzählen, ihre Ideen, Wünsche und Herausforderungen teilen könnten, heisst es in der Medienmitteilung.

Mit dem Pocast „Young Voices – An Intercultural Podcast“, der jeden zweiten Freitag im Monat zu hören sein soll, will Mission 21 den transkulturellen Austausch und das Verständnis für globale Zusammenhänge fördern.

Die auf Englisch geführten Beiträge geben einer Person die Möglichkeit zu teilen, was ihr wichtig ist und was sie bewegt. Damit könne Neues gelernt sowie Einblicke in andere Kontexte erhalten werden.

Weitere Informationen zu „YOUNG VOICES“: www.mission-21.org/young

Mission 21
Mission 21 engagiert sich laut Selbstdarstellung in Projekten der nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe. Ihre Arbeit orientiert sich an der UN-Agenda 2030. Die Organisation leistet Bildungsarbeit, fördert interreligiöse Verständigung und schafft transkulturelle Begegnungen.

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Trauer um Heather-Dawn Small. © Foto: GC SDA

Leiterin der Abteilung Frauen der adventistischen Weltkirchenleitung gestorben

Silver Spring, Maryland/USA | 31.01.2024 | APD | Personen

Heather-Dawn Small, langjährige Leiterin der Abteilung Frauen der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, ist am 2. Januar an Krebs gestorben. Sie wurde 66 Jahre alt.

Stimmen zum Tod von Heather-Dawn Small
Ted N. C. Wilson, Präsident der Generalkonferenz, würdigte ihren lebenslangen Dienst und ihren Beitrag für die adventistische Kirche. „Heather-Dawn hat der weltweiten Kirche viele Jahre lang als Leiterin der Frauenarbeit gedient“, schrieb Wilson auf seinen Social Media Accounts. „Sie setzte sich dafür ein, dass Frauen sich engagieren und die Kirche bei Gemeindeaktivitäten unterstützen. Heather-Dawn war darauf bedacht, einen Unterschied im Leben der weltweiten Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu bewirken, indem sie Frauen ermutigte, sich mit ihren Talenten und Fähigkeiten in die Kirche einzubringen.“

In einer Erklärung für den Pressedienst der adventistischen Weltkirchenleitung (Adventist News Network – ANN) schrieb Audrey Andersson, Vizepräsidentin der Generalkonferenz: „Sie war für viele Menschen auf der ganzen Welt eine Schwester, Mentorin und Freundin und hinterlässt ein Vermächtnis des Dienstes, das weiterhin einen positiven Einfluss auf alle Menschen haben wird, denen sie begegnet ist.“

Raquel Arraias, die 17 Jahre lang an der Seite von Small in der Abteilung Frauen tätig war, erklärte gegenüber dem ANN: „Der Tod von Heather Dawn hat eine Lücke in unseren Herzen hinterlassen. Wir wurden durch ihren furchtlosen Geist ermutigt. Wir wurden durch ihre Fürsprache für die sprachlosen Frauen unterstützt. Wir wurden durch ihren Glauben gestärkt und durch ihre einzigartigen Leitungstalente gesegnet. Wir fühlen uns nun um so vieles ärmer wegen dieses schrecklichen Verlustes, aber ihr Vermächtnis wird weiterbestehen. Sie hat einen unersetzbaren Fussabdruck in den Herzen unserer Schwestern auf der ganzen Welt hinterlassen.“

Die Leiterin der Abteilung Frauen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Dany Canedo, äusserte sich gegenüber dem APD zum Tod von Heather-Dawn Small: „Vor nicht einmal drei Wochen wurde bei Heather-Dawn Small ein metastasierendes Lungenkarzinom Stadium 4 diagnostiziert. Seit 2005 setzte sie sich als Leiterin der Abteilung Frauen bei der Generalkonferenz unermüdlich für wichtige Themen weltweit mit Engagement, Hingabe und Kreativität ein, beispielsweise für die Initiative „enditnow – Brich das Schweigen über Gewalt“ (siehe auch https://apd.media/news/archiv/15937.html). Mit ihren Botschaften, geprägt von vielen Erfahrungen und ihrer Begeisterung erreichte und ermutigte sie Frauen, ein positives Beispiel für nachfolgende Generationen zu sein. Ihr festes Vertrauen in einen liebenden Gott – bis zuletzt – hinterlässt einen nachhaltigen Einfluss auf die Arbeit von Frauen für Frauen. In der christlichen Hoffnung auf ein Wiedersehen sind in diesen Tagen unsere Gedanken und Gebete insbesondere bei ihrem Mann, Pastor Joseph Small, und ihren Kindern Dalonne und Jerard.“

Der Präsident der regionalen adventistischen Kirchenleitung für Mittelamerika (der Heimatregion von Heather-Dawn Small), Elie Henry, sagte anlässlich einer Andacht für Angestellte des regionalen Kirchenverwaltungssitzes: „Es ist ein Moment, den wir hier mit großer Traurigkeit aufnehmen … Aus den letzten Worten, die sie sprach, ging hervor, dass sie Frieden und Gelassenheit in ihrem Glauben an die Wiederkunft Jesu hatte“. Er fügte hinzu: „Wir verlieren eine starke Stimme in der weltweiten Kirche und in unserer Region. Sie war eine gute Verkündigerin. Ihre Worte, ihre Botschaften, ihr Zeugnis und ihre Leidenschaft für Gott werden uns in Erinnerung bleiben.“

Stationen des Dienstes von Heather-Dawn Small
Über mehrere Jahrzehnte diente Small der adventistischen Kirche in unterschiedlichen Funktionen. Sie diente in Trinidad und Tobago als Assistentin des Präsidenten der University of the Southern Caribbean und als Leiterin der Abteilung Kinder und später der Abteilung Frauen der karibischen Kirchenleitung.

Small wurde 2001 stellvertretende Leiterin der Abteilung Frauen der adventistischen Weltkirchenleitung und 2005 zu deren Leiterin gewählt. Auf den adventistischen Weltsynoden (Generalkonferenz-Vollversammlungen) 2010, 2015 und 2022 wurde Small in dieser Position wiedergewählt.

Small erwarb ihren B.A. in Englisch an der Andrews University in Berrien Springs, Michigan, (USA). Später schloss sie 2015 am Western Seminary in Portland, Oregon, einen Master of Arts in Leadership mit einem Nebenfach in Seelsorge für Frauen ab. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie Kandidatin für einen Doktortitel im Fach Interkulturelle Studien.

Frauen in der adventistischen Kirchengeschichte
Fragt man nach einer einflussreichen Frau in der Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten, fällt meist sofort der Name der Mitbegründerin der Kirche, Ellen G. White. Aber auch andere Frauen haben einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der adventistischen Kirche geleistet. Sie wirkten als Missionarinnen, Evangelistinnen und Bibelarbeiterinnen, aber auch als Lehrerinnen und Ärztinnen. Vieles von ihrem Wirken ist weitgehend in Vergessenheit geraten, und die Unterstützung für Frauen in Führungspositionen schwand im Laufe der Zeit, wie in einer wissenschaftlichen Konferenz zur Bedeutung von Frauen in der adventistischen Kirchengeschichte im Oktober letzten Jahres festgestellt wurde (siehe https://apd.media/news/archiv/15793.html ).

Abteilung Frauen
Die Abteilung Frauen der adventistischen Weltkirchenleitung wurde 1990 gegründet und will adventistische Frauen auf ihrem Weg als Christen und Mitglieder der weltweiten adventistischen Kirche unterstützen, ausbilden und ermutigen. In den regionalen adventistischen Kirchenverwaltungen gibt es ebenfalls entsprechende Abteilungen oder Beauftragte.

In der Deutschschweiz leitet Dagmar Dorn die Abteilung Frauen:
https://adventisten.ch/events/events-frauen/
Kontakt: info@adventisten.ch | 044 315 65 00

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