Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 2/2025 - FEBRUAR 2025 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 2/2025 - FEBRUAR 2025

Peter Schneeberger, Präsident des Dachverbands Freikirchen.ch. © Bild: Dachverband Freikirchen.ch

Freikirchen in der Schweiz wachsen seit der Pandemie wieder

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 03.03.2025 | APD | Schweiz

Ein neuer Forschungsbericht analysiert die Entwicklung der Freikirchen in der Schweiz von 2017 bis 2023. Der Bericht bringt drei interessante Erkenntnisse zum Vorschein, schreibt der Dachverband Freikirchen.ch in einer Medienmitteilung.

Demnach gibt zwar einen Rückgang der Anzahl lokaler Gruppen, parallel dazu aber viele Neugründungen. Die Anzahl der Gäste im Gottesdienst hat sich seit der Pandemie erholt und die Grössenverhältnisse werden relativiert. Die Analysen ergänzen die vom Bundesamt für Statistik letzte Woche vorgelegten Zahlen über die Religionsangehörigkeit der Schweizer Bevölkerung.

Bei der Anzahl der zu Freikirchen.ch gehörenden Mitgliedern ist ein Rückwärtstrend zu beobachten. Waren es im Jahr 2017 noch 754 etablierte oder sich im Aufbau befindende Lokalkirchen und Gemeinden, ging diese Anzahl 2020 leicht auf 753 Gemeinschaften zurück. In den darauffolgenden drei Jahren kam es zu einem grösseren Einbruch: 2023 waren es 740 Gemeinschaften (-1,7 Prozent). «Es ist gut möglich, dass die Pandemie einen Einfluss auf diesen Rückgang zeigte, jedoch nicht ausschliesslich. Die Herausforderung steigt, Menschen mit der guten Nachricht von Jesus Christus bekannt zu machen», erklärt Forschungsleiter Pfr. Dr. theol. Simon Gisin.

Es stelle sich damit die Frage, ob und wie dieser Trend aufgehalten werden könne, fragt der Dachverband. Positive Anzeichen seien vorhanden, da sich 2017 rund 31 Gruppen im Aufbau befanden. Diese Zahl stieg bis 2020 auf 34, um dann im Jahr 2023 auf 45 neue Lokalkirchen und Gemeinden zu wachsen. Gisin: «Wir wollen diesen Trend von Gemeindegründungen und -pflanzungen auf unterschiedliche Art und Weise weiter fortzusetzen.»

Entwicklung der Anzahl Gottesdienstbesuchende
Bei der Entwicklung der Anzahl Gottesdienstbesuchende sei eine ähnliche Tendenz auszumachen. Von rund 100 Personen über 16 Jahren, welche sich zu einer Kirche oder Gemeinde zählten, fiel dieser Schnitt bis 2020 auf rund 80 Personen. Entgegen den vom Bundesamt für Statistik festgestellten sukzessiven Abkehr von den christlichen Kirchen, setze sich dieser Trend bei den Freikirchen aber nicht fort. Es sei ein leichter Anstieg auf durchschnittlich rund 83 Personen auszumachen ist. Es sei damit gelungen, diesen Abwärtstrend aufzuhalten und Menschen frisch oder neu für die Gemeinde vor Ort zu begeistern. Gisin: «Auch hier besteht die Herausforderung, diese Entwicklung fortzusetzen und Wege und Möglichkeiten zu finden, das Evangelium den Menschen von heute in Wort und Tat attraktiv und verständlich weiterzugeben.»

Grösse der einzelnen Lokalkirchen
Die Durchschnittszahl von 83 Kirchen oder Gemeinden sage aber noch nichts über die Grössenverhältnisse der einzelnen Lokalkirchen und Gemeinden auf. Zu einer durchschnittlichen Lokalkirche oder Gemeinde im Dachverband Freikirchen.ch zählen demnach rund 60 Personen über 16 Jahre. Die Hälfte der Gemeinden liege über, die andere Hälfte unter diesem Wert. Die Analyse erlaube auch, die Anzahl von grossen und sehr grossen Lokalkirchen zu bestimmen: Eine grosse Lokalkirche umfasst 100 Personen und mehr. Aktuell seien 25 Prozent der Lokalkirchen über diesem Wert, 75 Prozent darunter. Bei den sehr grossen Lokalkirchen mit 170 Personen und mehr befinden sich 10 Prozent darüber, 90 Prozent darunter.

Diese Analyse relativiere gängige Bilder und Vorstellungen über die Grössenverhältnisse von Lokalkirchen. Wenn nun eine Gemeinde den Eindruck gewinne, dass sie mit 50-60 Personen zu den kleinen Kirchen gehöre, dann werde dieser Eindruck durch diese Analyse widerlegt: Sie ist eine «normale» Gemeinde und befindet sich voll und ganz in der Mitte. Simon Gisin: «Theologisch ist festzuhalten, dass sich der Wert einer Gemeinde nicht an ihrer Grösse festmachen lässt. Jede Kirche und Gemeinde besitzt ihren Wert an dem Ort, an welchem sie sich befindet, ob nun 10 Personen oder 1.000 Menschen daran teilnehmen.» Jedoch würden diese Zahlen helfen, einen realistischen Blick auf die Grössenverhältnisse von Kirchen und Gemeinden zu erhalten, falsche Vorstellungen und Bilder diesbezüglich zu korrigieren und ermutigt zu werden, an der Gemeindeentwicklung und am Gemeindebau festzuhalten, schreibt der Dachverband Freikirchen.ch.

Der 18-seitige Forschungsbericht kann heruntergeladen werden auf https://www.kirchengründung.ch/wp-content/uploads/2025/02/KGS_Forschungsbericht-2024.pdf.

Davchverband Freikirchen.ch
Freikirchen.ch ist laut Selbstdarstellung «der Dachverband der Freikirchen und christlicher Gemeinschaften in der Schweiz. Er ist ein nationaler Kirchenverband mit 20 freikirchlichen Bewegungen aus der Deutschschweiz, zu denen über 750 örtliche Kirchen mit ihren diakonischen Werken gehören. Zusammen mit dem Réseau évangélique suisse (RES) vertreten die Freikirchen in der Schweiz rund 1.000 Kirchen. Neben der Schweizer Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche Schweiz versteht sich der Dachverband Freikirchen.ch als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz und als Sprachrohr für die gemeinsamen Anliegen der Freikirchen.»
Mehr auf www.freikirchen.ch.

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Treffen der freikirchenlichen Armeeseelsorger und Armeeseelsorgerinnen in Bern. © Bild: zVg Freikirchen.ch

Weiterbildung für Armeeseelsorgende mit freikirchlichem Hintergrund

pf | 03.03.2025 | APD | Schweiz

Seit fünf Jahren arbeiten der Dachverband Freikirchen.ch, die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), das Réseau évangélique Suisse (RES) und viele freikirchliche Gemeindeverbände als offizielle Partnerorganisationen mit der Armeeseelsorge zusammen. Jetzt fand in Bern ein erstes Treffen für Weiterbildung und Vernetzung mit dem Chef Armeeseelsorge statt.

Diese Woche trafen sich in Bern 54 Interessierte sowie Armeeseelsorgerinnen und -seelsorger (Asg) mit freikirchlichem Hintergrund. Dies war das erste solche Treffen. Ziel war es, den Asg mit freikirchlichem Hintergrund eine Plattform für Weiterbildung und Vernetzung zu bieten. In diesem Rahmen erläuterte Samuel Schmid, Chef der Armeeseelsorge, den militärischen Auftrag der Seelsorger. Er betonte die bedeutende Rolle der Armeeseelsorgerinnen und -seelsorger, die durch aktives Zuhören und empathische Unterstützung zur Resilienz der Armeeangehörigen beitragen. «Besonders bei Rekruten sind Seelsorger oft Hoffnungsträger in der herausfordernden Anfangszeit ihrer Militärdienstzeit», erklärte Samuel Schmid. Daniel Rohner, Stabschef der Fachstelle Armeeseelsorge, ergänzte diese Gedanken. Er trug vor, wie spirituelle Inhalte effektiv kommuniziert werden können. «Es geht darum, die 'Selbstverständlichkeit des Glaubens' in der Armee zu leben», verdeutlichte er unter Berufung auf seinen Ausbildner in der Armeeseelsorge.

Unterschiedliche Rolle im Militär und Pastoralbereich
Der Erfolg des Dienstes als Armeeseelsorger hängt stark davon ab, wie nahe sie den Armeeangehörigen sind und ob sie aktiv am militärischen Leben teilnehmen. In intensiven Gruppenarbeiten wurden zahlreiche Fallbeispiele diskutiert. Diese ermöglichten den Teilnehmern, mehr Sicherheit in ihren seelsorgerlichen Aufgaben zu gewinnen. Besondere Aufmerksamkeit galt der Frage, wie sich die Rollengestaltung im Militärdienst von der im Pastoralbereich unterscheidet. Das Treffen bot allen Teilnehmern einen Mehrwert, und es besteht der Wunsch, solche Schulungen in regelmässigen Abständen zu wiederholen, um die Kompetenzen und den Austausch in der Armeeseelsorge weiter zu fördern, schreibt der Dachverband Freikirchen.ch in einer Medienmitteilung.

Mehr Informationen zum Dachverband Freikirchen.ch: https://freikirchen.ch/

Mehr Informationen zur Schweizerischen Evangelische Allianz (SEA): https://www.each.ch/

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Leitungsteam der NAD-Adventisten: (v.li.) Kyoshin Ahn, Sekretär, Judy R. Glass, Finanzverantwortliche, G. Alex. Bryant, Präsid. © Bild: North American Division

Adventisten in Nordamerika rufen zur Achtung von Menschenwürde und Anstand auf

Columbia, Maryland/USA | 03.03.2025 | APD | International

Seit der Amtsübernahme durch Donald Trump fürchten viele Menschen in den USA um ihre Zukunft und das Leben ihrer Familienmitglieder. Als christliche Konfession unterstütze die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten die Rechte aller Menschen.

Dies schreibt das Leitungsteam der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Nordamerika (NAD) in einem Appell. Sie unterstütze die Rechte aller Menschen, unabhängig vom Herkunftsland als auch die in der US-Verfassung verankerten Grundrechte für alle und die faire Behandlung von Einwanderern und Geflüchteten in den USA.

«In Christus sind die Gläubigen eine neue Schöpfung. Rassische, kulturelle, bildungsmässige, nationale, soziale und gesellschaftliche Unterschiede sowie Unterschiede zwischen Mann und Frau dürfen unter uns nicht trennend wirken. In Christus sind alle gleich, durch einen Geist zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander zusam¬mengefügt. Wir sollen einander dienen, ohne Voreingenommenheit und Vorbehalt.» (Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten, Nr. 14)

«Wir halten an unserer Treue zu den biblischen Prinzipien der Gleichheit und Würde aller Menschen fest – angesichts aller Versuche in Vergangenheit und Gegenwart, Hautfarbe, Herkunftsort, Kaste oder wahrgenommene Abstammung als Vorwand für unterdrückerisches und dominantes Verhalten zu benutzen. Solch ein Vorgehen stellt eine Verleugnung unseres gemeinsamen Menschseins dar, und wir beklagen alle solchen Aggressionen und Vorurteile als eine Beleidigung Gottes.» (Erklärung der Adventisten zu Rassismus, Kastenwesen, Stammesdenken und Ethnozentrismus, 2020)

Es ist würdelos, wenn Menschen Angst haben, in die Kirche zu gehen
Die adventistische Kirchenleitung in Nordamerika schreibt weiter: «Die Bibel erklärt, dass es in Christus weder Jude noch Nichtjude, weder Sklave noch Freier, weder Mann noch Frau gibt - alle sind eins in Christus Jesus (Gal 3,28). Wir sind eine einzige Menschheit. Entmenschlichung und Marginalisierung durch Gesetze oder die Umsetzung von Gesetzen oder politischen Massnahmen stehen im diametralen Gegensatz zur Bibel. Deshalb ist es unmenschlich und beraubt die Menschen ihrer gottgegebenen Würde in Christus, wenn sie Angst haben, zur Kirche oder zur Schule zu gehen, weil ihnen die Abschiebung droht.

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika ermutigt ihre Kirchgemeinden und Schulen dazu, herzliche und einladende Orte für alle Menschen zu sein: «Alle sind von Gott geschaffen und verdienen es, mit Würde und Respekt behandelt zu werden.»

Adventisten sollen ihre Stimme für Einwanderer erheben
«In Anbetracht der Tatsache, dass wir eine gemeinsame menschliche Herkunft haben, in Anbetracht der Tatsache, dass wir alle gleich geschaffen sind, in Anbetracht der Tatsache, dass wir unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst, und in Anbetracht der Tatsache, dass Jesus sagte: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40, NIV), ist unser Appell an uns als Adventisten, unseren Einwandererfamilien zu zeigen, dass wir sie lieben, indem wir unsere Stimme erheben und in diesen Zeiten der Unsicherheit an ihrer Seite stehen.

Appell an politische Entscheidungsträger
Unser Appell an unsere politischen Entscheidungsträger und Regierungsverantwortlichen findet sich im Handbuch der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten: «Alle sind auf der Suche nach Ganzheitlichkeit. Alle sind begabt, werden gebraucht und sind wertvoll. Alle sind nach dem Bilde Gottes geschaffen und haben eine innewohnende Würde, ungeachtet aller Einschränkungen, die sie haben mögen. Deshalb sollten unsere Gesetze und die Umsetzung unserer Gesetze alle Kinder Gottes, die nach seinem Bild geschaffen sind, mit der Würde und dem Anstand behandeln, die sie verdienen.»

Zu den Glaubensüberzeugungen der Adventisten:
https://adventisten.ch/wp-content/uploads/2024/06/Die-28-Glaubenspunkte-2024-1.pdf

Zur Stellungnahme der Adventisten zu Rassismus, Kastenwesen, Stammesdenken und Ethnozentrismus:
«Eine Menschheit: Eine Erklärung zu menschlichen Beziehungen, Bekämpfung von Rassismus, Kastenwesen, Stammesdenken und Ethnozentrismus»
https://advent-verlag.de/adventisten-nehmen-stellung-zu-rassismus-kastenwesen-stammesdenken-und-ethnozentrismus/

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© Logo: Freikirche der STA in Deutschland

Adventisten in Deutschland veröffentlichen „Erklärung zum Umgang miteinander“

Hannover und Ostfildern/Deutschland | 03.03.2025 | APD | International

Die Leitungsgremien (Ausschüsse) des Nord- und Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten haben einstimmig eine „Erklärung zum Umgang miteinander“ beschlossen. Sie beschreibt die unterschiedlichen Erfahrungen in der Auseinandersetzung zum Thema LGBTQIA+.

Die „Erklärung zum Umgang miteinander“ im Wortlaut
„In den letzten zwei Jahren haben wir als Freikirche in Deutschland schmerzhaft feststellen müssen, dass es herausfordernde und polarisierende Diskussionen zum Thema LGBTQIA+ gab, über die wir im Rückblick nicht immer in einer Weise gestritten haben, die unseren geistlichen Ansprüchen und Werten gerecht wird. Dadurch sind Verletzungen entstanden, die der Vergebung bedürfen. Für die Zukunft streben wir als Mitglieder der Verbandsausschüsse von SDV und NDV folgende Haltung in dieser Fragestellung an:

• Wir haben gelernt, dass unsere Freikirche sowohl global als auch regional Positionen formuliert, die auch kontrovers diskutiert werden.
• Wir haben beobachtet, dass das Thema Sexualität uns auf unterschiedlichen Ebenen herausfordert.
• Wir haben unter uns Ansichten wahrgenommen, die deutlich machen, dass es unterschiedliche Bewertungen von sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten und Lebensweisen gibt.
• Wir wissen, dass es unter unseren Geschwistern (hauptamtlich wie ehrenamtlich), die sich nach bestem Wissen und Gewissen an der Bibel als alleiniger Grundlage des Glaubens orientieren, Zustimmung wie Kritik an offiziellen Positionen gibt.
• Wir sehnen uns nach Einheit, anerkennen aber, dass es Räume braucht, in denen wir uns in der Treue zu Gottes Wort, in Demut und in Liebe austauschen.
• Wir stellen fest, dass die Navigation zwischen der persönlichen Gewissensfreiheit und der Leitlinienkompetenz von Mehrheitsentscheidungen besondere Rücksichtnahme und Verantwortung braucht.
• Wir unterstützen einen Dialog, der auf Augenhöhe in christlichem Respekt geführt wird. In diesem Dialog anerkennen wir die Aufrichtigkeit und den Glauben unseres Gegenübers und wollen abwertende oder gar diffamierende Bewertungen unterlassen.
• Wir nehmen uns Zeit, unsere Haltungen zu durchdenken. Das setzt eine Lernhaltung voraus, die bereit ist, die eigene Position zu hinterfragen und Personen mit anderslautenden Haltungen zu würdigen.

Es ist unser Wunsch, dass wir niemanden auf diesem Weg verlieren. Wir verstehen uns als eine Freikirche, die in Verbindlichkeit gegenüber Gottes Wort lebt und immer wieder bereit ist, sich aktuellen Herausforderungen zu stellen und gegenwärtige Wahrheit zu hören. Unser gemeinsames Ziel ist es, als Nachfolgerinnen und Nachfolger im Geiste Jesu zu leben und zu handeln. Wir sind als Jüngerinnen und Jünger Christi der Liebe zu Gott und unserem Nächsten verpflichtet. Durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist werden wir befähigt, voneinander zu lernen und Korrektur und Orientierung in Fragen des Glaubens und der Ethik zu erleben. Wir wollen eine liebende Gemeinschaft sein, in der ein Klima der Wertschätzung und Annahme gelebt wird, sodass unsere Gemeinde Heimat für alle sein kann.“

Diese Erklärung wurde auch in der Kirchenzeitschrift Adventisten heute, Ausgabe Februar 2025, S. 19, veröffentlicht. Die Ausgabe kann hier heruntergeladen werden: https://advent-verlag.de/wp-content/uploads/2025/01/AH_2025-02-final.pdf

Adventisten in Deutschland
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wurde 1863 in den USA gegründet, ihre Wurzeln liegen in den Erweckungsbewegungen, die um 1800 in Europa und Nordamerika entstanden sind. Gegenwärtig hat die Kirche weltweit rund 22 Millionen mündig getaufte Mitglieder, die sich in über 93.000 Kirchgemeinden und zahlreichen Gruppen versammeln. In Deutschland zählt die Freikirche rund 34.000 Mitglieder in 540 Kirchengemeinden. Sie ist in jedem Bundesland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Zu den Grundsätzen der Freikirche gehört die Freiwilligkeit, die sich unter anderem in der Finanzierung durch freiwillige Spenden ausdrückt. Ausserdem tritt sie für die Trennung von Kirche und Staat ein. Die Freikirche ist Mitglied der Deutschen Bibelgesellschaft und Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VeF).
Weitere Informationen: www.adventisten.de

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Kinder gehören zu den Verletzlichsten. Deshalb sind Projekte für Kinder bei vielen Hilfsorganisationen ein Schwerpunkt. © Bild: ADRA Deutschland

Kollaps der internationalen humanitären Strukturen droht wegen Finanzierungsstopp durch USAID – Schweiz darf nicht schweigen

Bern/Schweiz | 03.03.2025 | APD | International

Die Schweiz dürfe nicht schweigen zum Finanzierungsstopp von USAID durch die US-Regierung. Das schreiben Hilfswerke und Kirchen in der Schweiz in einem offenen Brief an den Schweizer Aussenminister, Ignazio Cassis, und fordern ihn zum Handeln auf.

Es drohe der Kollaps der internationalen humanitären Strukturen aufgrund des Finanzierungsstopps, den die US-Regierung über alle Aktivitäten der US-amerikanischen Entwicklungshilfeorganisation USAID (United States Agency for International Development) verhängt hat. Das befürchten Caritas, Fastenaktion, HEKS, die Evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz (EKS) und die Schweizerische Bischofskonferenz (SBK).

Der Entscheid von Donald Trump hat US-finanzierte Projekte im Umfang von rund 50 Milliarden US-Dollar in rund 130 Ländern zum Erliegen gebracht sowie mehr als 95 Prozent der Mitarbeitenden, rund 10.000 Personen, von USAID freigestellt.

Die US-amerikanische Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA hat zum Finanzierungsstopp bereits eine Stellungnahme publiziert, da auch ihre Programme massiv vom Entscheid betroffen sind: https://apd.media/news/archiv/16603.html

Der Wortlaut des offenen Briefes:

Sehr geehrter Herr Bundesrat

Mit grosser Besorgnis verfolgen wir die jüngsten Entwicklungen rund um die Entscheidung der Vereinigten Staaten, ihre Beiträge an UNO-Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation einzustellen sowie die Behörde für Entwicklungszusammenarbeit USAID zu schliessen. Dies hat dramatische Auswirkungen auf die weltweite Unterstützung der Ärmsten. Unzählige Programme in der humanitären Nothilfe und internationalen Zusammenarbeit laufen Gefahr, ihre Arbeit nicht mehr weiterführen zu können. Die Folgen für Millionen von Frauen, Kindern, alten, kranken sowie beeinträchtigten Menschen in den prekärsten Regionen der Welt wären fatal. Dies geschieht zu einer Zeit, in der es weltweit so viele parallele Krisen und Konflikte wie nie zuvor gibt.

Die Vereinten Nationen (UNO) und die internationale humanitäre Gemeinschaft gewährleisten die lebensnotwendige Grundversorgung wie medizinische Hilfe, Nahrung, Wasser und Unterkunft. Sie ermöglichen zudem den Zugang zu Bildung für Millionen von Kindern, die andernfalls keinerlei Schulbildung erhielten. Dank globaler Gesundheitskampagnen konnten Krankheiten wie HIV, Ebola und Malaria in den letzten Jahrzehnten wirksam bekämpft und Todesfälle reduziert werden.

Die Weltgemeinschaft hat sich in der Agenda 2030 zu nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung verpflichtet und darf nicht schweigen, wenn diese Ziele auf dem Spiel stehen. Der Schweiz kommt eine besondere Verantwortung zu. Als Hüterin der Genfer Konventionen und Sitzstaat zentraler UNO-Organisationen für humanitäre Angelegenheiten dürfen wir nicht hinnehmen, dass Gelder radikal gestrichen, Menschenleben mutwillig gefährdet und Errungenschaften der Entwicklungszusammenarbeit zunichte gemacht werden. Wir müssen jetzt handeln, denn morgen kann es für Millionen von Menschen bereits zu spät sein. Die humanistische Tradition unseres Landes verpflichtet uns, verpflichtet Sie, aktiv einzugreifen.

Wir fordern Sie daher eindringlich auf, sich mit aller Kraft und Entschiedenheit auf diplomatischem Wege für den Erhalt der humanitären Strukturen, insbesondere in der UNO, einzusetzen. Wir bitten Sie zudem, sich im Namen der Schweiz dafür stark zu machen, dass die wohlhabenden Länder ihre Verantwortung gegenüber den ärmsten Menschen der Welt wahrnehmen und die Entwicklungszusammenarbeit nicht weiter ausgehöhlt wird. Die Schweiz muss eine führende Rolle in diesem globalen Kraftakt übernehmen.

Wir danken Ihnen für Ihr Engagement in dieser wichtigen Angelegenheit.

Freundliche Grüsse

Peter Lack, Direktor Caritas Schweiz
Bernd Nilles, Direktor Fastenaktion
Walter Schmid, Präsident Stiftungsrat HEKS
Pfarrerin Rita Famos, Präsidentin Evangelische Kirche Schweiz
Bischof Charles Morerod, Präsident Schweizer Bischofskonferenz

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V. li.: E. Brenda (psychosoz. Beratung), Oberärztin Dr. C. Strunz, Botschafterin S. Mokaya Orina, Krankenhausvorstand B. Quoss. © Foto: Krankenhaus Waldfriede / Martin Knoll

Kenianische Botschafterin besucht adventistisches Krankenhaus in Berlin

Berlin-Zehlendorf/Deutschland | 03.03.2025 | APD | International

Die kenianische Botschafterin Stella Mokaya Orina besuchte am 29. Januar das Krankenhaus Waldfriede, um sich über die Arbeit des dort angesiedelten Desert Flower Centers (DFC) bei der Behandlung von Frauen mit Genitalverstümmelung zu informieren.

Weibliche Genitalverstümmelung, auch Female Genital Mutilation (FGM) genannt, ist unter anderem in Kenia traurige Realität. Obwohl FGM in Kenia 2011 gesetzlich verboten wurde, ist die Praktik in einigen Regionen noch weit verbreitet. Mädchen und Frauen werden Opfer dieser grausamen Tradition, die schwerwiegende körperliche und psychische Folgen hat.

Krankenhaus Waldfriede im Einsatz für Frauen mit Genitalverstümmelung
Im adventistischen Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf werden viele Frauen und Mädchen behandelt, deren äussere Genitalien verstümmelt wurden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem dort ansässigen Desert Flower Center. Es wurde im September 2013 als weltweit erstes Zentrum seiner Art eröffnet. Dort werden verstümmelte Genitalien operativ wiederhergestellt und die betroffenen Frauen psychologisch betreut und bestmöglich rehabilitiert.

Ein Ärzteteam bestehend aus Dr. Uwe von Frischen, Chefarzt Dr. Roland Scherer, Chefarzt Dr. Florian Müller und Oberärztin Dr. Cornelia Strunz war in den letzten Jahren mehrfach in Kenia, um in der Gynocare Fistula Clinic in Eldoret betroffene Frauen zu operieren und das einheimische Personal der Klinik in Kenia in der Behandlung und den Operationen zu schulen und weiterzubilden. Ebenso wird medizinisches Personal aus Kenia im Krankenhaus Waldfriede entsprechend geschult.

Besuch der kenianischen Botschafterin Orina
Nun besuchte die Botschafterin des Landes Kenia, Stella Mokaya Orina, am 29. Januar 2025 das Krankenhaus Waldfriede. Bei einer Führung durch die verschiedenen Fachbereiche des Krankenhauses durch den geschäftsführenden Vorstand des Krankenhauses Waldfriede, Bernd Quoss, zeigte sie sich sehr beeindruckt.

Am Abend wurde sie von Bernd Quoss auf der Sitzung des Fördervereins Waldfriede e. V. herzlich begrüsst. Der Förderverein Waldfriede finanziert das Desert Flower Center zu fast 100 Prozent. Botschafterin Orina bedankte sich für die ausserordentliche Unterstützung des Krankenhauses Waldfriede. Sie warb nachdrücklich für einen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Waldfriede und ihrem Land Kenia und will sich dafür verstärkt einsetzen. Krankenhaus-Vorstand Bernd Quoss sagte: „Es war uns immer und wird uns auch in Zukunft ein Herzensanliegen sein, Menschen in solch grosser Not zu helfen und durch diese Behandlung bessere Perspektiven und neue Lebensqualität zu ermöglichen – gemäss unserem Selbstverständnis als Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten.“

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten.

Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV) und Kooperationspartner des adventistischen Krankenhausverbundes Advent Health in den USA.

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine Tagesklinik, eine Sozialstation, eine Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, das Gesundheitszentrum „PrimaVita“, die Privatklinik Nikolassee und das „Desert Flower Center“ gehören. Das Netzwerk Waldfriede ist der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Informationen: www.krankenhaus-waldfriede.de

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Die österreichische Schauspielerin Verena Altenberger wurde zur Unterstützerin des Welternährungsprogramms der Vereinten Natione © Foto: WFP/Lena von Zabern

Schauspielerin Verena Altenberger engagiert sich für das UN-Welternährungsprogramm (WFP)

Berlin/Deutschland und Wien/Österreich | 03.03.2025 | APD | International

Die vielfachausgezeichnete Schauspielerin Verena Altenberger wurde heute zur Unterstützerin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) ernannt und wird sich künftig gemeinsam mit der Organisation im Kampf gegen den Hunger engagieren.

Hunger stieg im 2024 auf Rekordniveau
Eskalierende Konflikte, Klimaextreme und Wirtschaftskrisen, haben Hunger 2024 auf ein Rekordniveau getrieben. 343 Millionen Menschen in 74 Ländern sind derzeit von akutem Hunger betroffen. Dies entspricht einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und trifft insbesondere Frauen, die oft an vorderster Front der globalen Ernährungskrise stehen, schreibt das WFP in einer Medienmitteilung.

„Frauen sind in vielen Teilen der Welt die Hauptverantwortlichen für die Ernährung. Sie bewirtschaften als Kleinbäuerinnen Felder, sorgen für ihre Familien – und sind gleichzeitig die ersten, deren Teller in Krisenzeiten leer bleibt“, erklärte die österreichische Schauspielerin, nach ihrem Besuch von WFP-Ernährungsprogrammen in Uganda, wo sie geflüchtete Frauen und lokale Kleinbäuerinnen traf.

„Ich habe Frauen und Kinder aus dem Sudan kennengelernt, die alles verloren haben und nur mit der Kleidung, die sie am Körper trugen, vor Krieg, Gewalt und Hunger geflohen sind. Viele ugandische Kleinbäuerinnen leben selbst unter der Armutsgrenze und teilen trotzdem das Wenige, das sie haben. Dieser Zusammenhalt ist berührend und lehrreich. Wenn wir diese Frauen stärken, stärken wir ganze Gemeinschaften. Dazu braucht es fairen Zugang zu Bildung, Märkten und Ressourcen. Ernährungssicherheit bedeutet auch soziale Gerechtigkeit – und Frauen spielen dabei eine Schlüsselrolle“, so Verena Altenberger.

1,7 Millionen Geflüchtete aus Sudan, Südsudan und Somalia in Uganda
Uganda hat 1,7 Millionen Geflüchtete aufgenommen, mehr als jedes andere afrikanische Land. Viele von ihnen stammen aus den derzeit grössten Hunger- und Vertreibungskrisen wie dem Sudan, Südsudan aus Somalia oder der Demokratischen Republik Kongo. Das WFP unterstützt 1,4 Millionen Menschen in Uganda – durch lebensrettende Ernährungshilfe und Programme zur Stärkung der Krisenfestigkeit. Das sind zum Beispiel Gärten, in denen Geflüchtete und lokale Bäuerinnen gemeinsam Gemüse anbauen und sich so selbst versorgen. Das stärkt den sozialen Zusammenhalt, die Akzeptanz von Geflüchteten, und hilft dabei, eine ganze Region zu stabilisieren.

„Wir freuen uns sehr, Verena Altenberger als Unterstützerin von WFP begrüssen zu dürfen. Ihr Engagement, benachteiligte Frauen dabei zu unterstützen, neue Chancen für nachhaltige Lebensgrundlagen zu nutzen, ist inspirierend“, erklärte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain. „In Subsahara-Afrika produzieren Kleinbauern, vielen von ihnen Frauen, den Grossteil der Lebensmittel in der Region. Wenn wir in sie investieren, schaffen wir langfristige Lösungen gegen Hunger und Hoffnung auf eine bessere Zukunft für ihre Familien und Gemeinschaften.“

Österreich unterstützt WFP seit vielen Jahren und ist wichtiger Partner, wenn es darum geht, schnell auf Krisen zu reagieren und ländliche Entwicklung, Gleichstellung, Resilienz und Innovationen gegen Hunger zu fördern. Uganda ist eines der Schwerpunktländer der Zusammenarbeit. Angesichts steigender Hungerzahlen hat die österreichische Bundesregierung gemeinsam mit WFP eine strategische Partnerschaft geschlossen, in der sie WFP zwischen 2023 und 2025 mit jährlich 19 Millionen Euro unterstützt. Im letzten Jahr unterstützte Österreich WFP mit Rekordmitteln in Höhe von 40 Millionen Euro.

Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP)
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist laut Selbstdarstellung „die grösste humanitäre Organisation der Welt im Kampf gegen den Hunger. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.“

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Titelseite der neuen Religionsmonitor-Studie der Bertelsmann Stiftung zum Verschwörungsglauben. © Cover: Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Religionsmonitor: Verschwörungsglaube leicht rückläufig, allgemeine Unzufriedenheit stark gestiegen

Gütersloh/Deutschland | 03.03.2025 | APD | International

Der Verschwörungsglaube in Deutschland ist leicht zurückgegangen. Dennoch ist ein Fünftel bis knapp ein Drittel der Bevölkerung für Verschwörungserzählungen empfänglich, so ein Ergebnis des aktuellen Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung.

Die Bertelsmann Stiftung hat am 6. Februar die neue Studie „Verschwörungsglaube als Gefahr für Demokratie und Zusammenhalt: Erklärungsansätze und Prävention“ veröffentlicht. Die Ergebnisse basieren nach Angaben der Stiftung auf Daten des Religionsmonitors vom Juli 2022 sowie einer Folgebefragung im September 2024. Befragt wurden mehr als 3.000 Erwachsene in Deutschland. Es konnte gezeigt werden, dass in den letzten zwei Jahren der Glaube an Verschwörungstheorien leicht zurückgegangen ist, während das Misstrauen der Bevölkerung in die Politik, die gesellschaftliche Entfremdung und die allgemeine Unzufriedenheit zugenommen haben.

Beschreibende Ergebnisse zur Verschwörungsneigung
Anhand von drei Aussagen wurde der Glaube an Verschwörungstheorien gemessen und mit den Ergebnissen aus den Vorjahren verglichen. Dem Satz „Es gibt geheime Organisationen, die grossen Einfluss auf politische Entscheidungen haben“ stimmten 2024 noch 28 Prozent der Bevölkerung zu. Zwei Jahre zuvor war noch rund ein Drittel (33 Prozent) davon überzeugt. Der Aussage „Regierungsbehörden überwachen alle Bürger sehr genau“ stimmten 2024 17 Prozent zu, zwei Jahre zuvor waren es noch 27 Prozent. Der Aussage „Ereignisse, die auf den ersten Blick nicht in Verbindung stehen, sind oft das Ergebnis geheimer Aktivitäten“ stimmten im vergangenen Jahr 19 Prozent der Bevölkerung zu. Im Jahr 2022 lag dieser Anteil mit 22 Prozent etwas höher.

Eine Offenheit für übernatürliche Wirklichkeitsdeutungen kann eine Brücke zur Anfälligkeit für Verschwörungstheorien sein. Der Anteil der Verschwörungsfundamentalisten unter den hoch spirituellen Menschen liegt bei 25 Prozent. Mit zunehmender Säkularisierung und Liberalisierung sind religiöse Menschen empfänglicher für Verschwörungserzählungen geworden. Auch Länder, in denen der Katholizismus vorherrscht, weisen im internationalen Vergleich eine höhere Anfälligkeit für Verschwörungsglauben auf. So liegt Spanien mit 43 Prozent vor Polen mit 41 Prozent. In Deutschland liegt der Anteil bei 21 Prozent.

Erklärungsansätze zur Verschwörungsanfälligkeit
Die Autoren der Studie geben folgende Erklärungsansätze für eine erhöhte Anfälligkeit für Verschwörungstheorien an: allgemeine Entfremdung und Verdrossenheit, Rassismus und die Suche nach Sündenböcken, gesteigerte Religiosität und Spiritualität, Wissenschaftsskepsis und der Glaube an die Alternativmedizin. Diese Komponenten konnten mit Zahlen belegt werden. Zudem seien bildungsferne und einkommensschwache Bevölkerungsgruppen stärker gefährdet, ebenso die Landbevölkerung im Vergleich zur Stadtbevölkerung. Evangelikale Christen seien unterrepräsentiert.

Schlussfolgerungen und Auswirkungen
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es religiöse und politische Erklärungsfaktoren für die Anfälligkeit für Verschwörungstheorien gibt, die teilweise ineinandergreifen. Auch wenn die aktuellen Zahlen zur Verschwörungstheorieanfälligkeit rückläufig seien, würde eine gesellschaftliche oder politische Krise wie ein Katalysator wirken und den Zusammenhalt stark gefährden. So sei der Anteil der grundsätzlich Enttäuschten innerhalb von zwei Jahren von 36 auf 49 Prozent gestiegen und das politische Misstrauen in Deutschland in den letzten zwei Jahren von 42 auf 48 Prozent gewachsen. Dies sei ein Risikofaktor für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Religion könne dagegen unter den richtigen Umständen eine Ressource gegen spalterische Tendenzen sein.

Der aktuelle Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung als Download im Internet (Shortlink): https://tinyurl.com/y4x6wy9n

Bertelsmann Stiftung
Die Bertelsmann Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Gütersloh. Sie wurde 1977 von Reinhard Mohn gegründet und ist heute eine der grössten deutschen Stiftungen. Mit ihren Forschungsprojekten, empirisch gestützten Studien und Veranstaltungen in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Gesundheit, soziale Gerechtigkeit und Digitalisierung will die Bertelsmann Stiftung Orientierung vermitteln, Debatten anregen und Impulse für gesellschaftliche Veränderungen geben. Weitere Informationen unter www.bertelsmann-stiftung.de.

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Das Umzugsteam aus Rumänien mit den Transportfahrzeugen. © Foto: Kirche der STA in Rumänien / ADRA Rumänien

Ellen-White-Archiv wird von Österreich nach Rumänien verlegt

Bern/Schweiz | 03.03.2025 | APD | International

Das Ellen-White-Archiv wird vom Seminar Schloss Bogenhofen (bei Braunau/Oberösterreich) an die Adventus-Universität in Cernica (bei Bukarest/Rumänien) verlegt. Der Umzug wird von ADRA Rumänien logistisch unterstützt.

Das berichtet die Presseabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in West- und Südeuropa (EUD-News, Bern). Das Archiv enthält eine Sammlung historischer Dokumente und Manuskripte, die für das historische Erbe der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten von wesentlicher Bedeutung sind. Für grundlegende wissenschaftliche Forschungsarbeiten sei dies ein unverzichtbarer Fundus. Es ist Teil des Ellen-White-Research-Centers in Bogenhofen, das nun ebenfalls an der Adventus-Universität in Cernica als Teil des dortigen Zentrums für adventistische Kirchengeschichte angesiedelt wird. Der Umzug und die Integration in dieses Zentrum soll Forschern, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit den Zugang zu Ressourcen erleichtern, die den theologischen und sozialen Beitrag von Ellen G. White, einer zentralen Figur in der Geschichte der Adventisten, veranschaulichen.

Ellen G. White
Ellen Gould Harmon wurde am 26. November 1827 in einem Farmhaus nördlich der Ortschaft Gorham, westlich der Stadt Portland im US-Bundesstaat Maine geboren. 1845 begegnete sie erstmals James White, damals 23 Jahre alt. Am 30. August 1846 heirateten sie. Angeregt durch eine Broschüre von Joseph Bates über den biblischen Ruhetag, begann das junge Ehepaar im Herbst 1846 den Sabbat (Samstag) als siebenten Tag der Woche zu beachten. Gemeinsam mit ihrem Ehemann setzte sie sich in den ersten Jahren ihrer Ehe oft unter grossen Entbehrungen und persönlichen Opfern für die anfangs kleine Gruppe der Adventisten ein, um sie zu ermutigen.

Obwohl sie nie eine offizielle Position in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten innehatte, wirkte sie über sieben Jahrzehnte für die Glaubensgemeinschaft und gilt als eine ihrer Mitbegründerinnen. Durch ihren Einfluss und ihre Visionen trug sie entscheidend zum Entstehen von Verlagen, Schulen und medizinischen Einrichtungen bei. Sie hat sich unter den Adventisten auch für die Beachtung der Grundsätze einer gesunden Lebensweise eingesetzt. Als sie 1915 starb war aus wenigen Dutzend Gläubigen eine weltweite Glaubensgemeinschaft mit über 130.000 Mitgliedern entstanden. Ellen White schrieb etwa 2.000 Artikel für adventistische Zeitschriften und 26 Bücher.

Ellen G. White Research Center
Insgesamt gibt es weltweit 20 Ellen G. White Research Center. In Europa finden sich entsprechende Forschungszentren am Campus Adventist du Salève, Frankreich, am Newbold College, England, in Zaoksky, Russland und nun ein kombiniertes adventistisches Kirchengeschichts- / Ellen G. White Research Center in Rumänien. Darüber hinaus gibt es Ellen White Study Center, beispielsweise weiterhin am Seminar Schloss Bogenhofen.

Theologische Bildung und wissenschaftliche Forschung fördern
Die Übergabe des Ellen-White-Archivs bereichert das Bildungsangebot der Adventus Universität. Ziel ist es, theologische Bildung und wissenschaftliche Forschung in einem modernen und öffentlichen Umfeld zu fördern. „Diese Übergabe stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, die grundlegenden Werte des adventistischen Glaubens in den Vordergrund zu rücken und das intensive Studium der Werke von Ellen G. White zu fördern“, so die Vertreter der Universität.

Adventus Universität Rumänien
Mit der Aufnahme des Ellen White Archivs sieht sich die Adventus Universität in ihrer Rolle als Kompetenzzentrum für theologische Ausbildung und akademische Forschung gestärkt. Die Universität erlangte 2015 die offizielle Akkreditierung von ARACIS, dem rumänischen Nationalrat für akademische Evaluierung und Akkreditierung von Hochschulen. Das Bildungsangebot der Einrichtung umfasst neben dem pastoralen Theologieprogramm auch Studiengänge für Soziale Arbeit und Pädagogik auf Bachelor- und Masterniveau. In Rumänien gibt es 1.075 adventistische Kirchengemeinden mit 61.752 Mitgliedern (Stand 2022).

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Symbolbild. © Grafik: Clker-Free-Vector-Images from Pixabay

Mennonitische Kirche verklagt mit jüdischen und christlichen Religionsgemeinschaften die US-Regierung

Eisenberg/Deutschland | 03.03.2025 | APD | Religion + Staat

Die Mennonitische Kirche (Mennonite Church) in den USA hat sich gemeinsam mit mehr als zwei Dutzend christlichen und jüdischen Religionsgemeinschaften einer Klage gegen das US-Heimatschutzministerium (DHS) angeschlossen, wie mennonews.de berichtet.

Die Klage richtet sich gegen die Aufhebung der sogenannten „Sensitive Locations“-Richtlinie, die bisher verhindert hatte, dass die US-Behörde für Einwanderung und Zollkontrolle (ICE) Razzien, Verhaftungen und andere Durchsetzungsmassnahmen in Gotteshäusern durchführt.

Der Fall Mennonite Church USA et al. v. United States Department of Homeland Security et al. wurde vor einem Bundesgericht in Washington, DC, eingereicht. Die Kläger argumentieren, dass die neue Regelung die Religionsfreiheit nach dem Ersten Verfassungszusatz sowie dem Religious Freedom Restoration Act verletzt.

„Die Kläger vertreten Millionen von Gläubigen aus verschiedenen christlichen und jüdischen Traditionen“, erklärte Kelsi Corkran, leitende Anwältin der Kläger und Direktorin des Supreme Court-Programms am Institute for Constitutional Advocacy and Protection (ICAP) der Georgetown University. „Ihre religiösen Lehren verpflichten sie dazu, Flüchtlinge, Asylsuchende und Migranten unabhängig von deren rechtlichem Status zu unterstützen. Die Aufhebung der bisherigen Schutzregelung durch das DHS stellt einen klaren Verstoss gegen das Recht auf freie Religionsausübung dar. Wir sind bereit, unsere Argumente vor Gericht darzulegen.“

Die Kläger machen geltend, dass die neuen Massnahmen die religiöse Praxis und ihre Pflicht, Migranten zu unterstützen, erheblich beeinträchtigen. Durch den Wegfall des bisherigen Schutzes könnten religiöse Versammlungen durch Einwanderungsbehörden gestört und gefährdet werden.

Rev. Iris de León-Hartshorn, stellvertretende Exekutivdirektorin für Operations der Mennonite Church USA, betonte: „Die extremen Massnahmen unserer Regierung fordern uns heraus, unsere Nachbarn zu lieben – ein Gebot, das für uns schwerer wiegt als unsere traditionelle Haltung der Gewaltlosigkeit. Heute stehen wir gemeinsam als Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu, geprägt von seinem Leben und seinen Lehren, in der Tradition der Täuferbewegung, die sich schon in der Reformationszeit gegen staatliche Eingriffe in die Religionsfreiheit gestellt hat.“

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Das „Weisse Haus“ in Bischkek. Sitz des Parlaments in der Hauptstadt Kirgisistans. © Foto: Seval Torun auf Unsplash

Repressives neues Religionsgesetz in Kirgisistan ab 1. Februar in Kraft

Oslo/Norwegen und Burgdorf/Schweiz | 03.03.2025 | APD | Religion + Staat

Unter Missachtung internationaler Menschenrechtsverpflichtungen verbietet das von Präsident Sadyr Japarow am 21. Januar unterzeichnete neue Religionsgesetz Religionsgemeinschaften, die nicht mehr als 500 erwachsene Mitglieder haben.

Kirchen mit weniger als 500 Mitgliedern werden illegal
Gleichzeitig verbietet es nicht registrierte religiöse Aktivitäten und Gebetsstätten sowie das öffentliche Bekennen des Glaubens, wie die norwegische Menschenrechtsorganisation Forum 18 berichtet. Das neue Religionsgesetz verbietet demnach weiterhin jede nicht registrierte Ausübung der Religions- oder Weltanschauungsfreiheit und macht es Gemeinschaften mit weniger als 500 erwachsenen Mitgliedern unmöglich, einen legalen Status zu erlangen (im derzeitigen Gesetz sind es 200 Mitglieder). Zum ersten Mal müssen sich auch die Gebetsstätten registrierter religiöser Organisationen registrieren lassen, und es ist verboten, den Glauben in der Öffentlichkeit oder von Tür zu Tür zu verbreiten. Alle religiösen Gemeinschaften, die bei den Behörden registriert sind, müssen ihre Zulassung alle fünf Jahre erneuern.

Die staatliche Zensur aller religiösen Schriften wird fortgesetzt. Ein neues Ergänzungsgesetz im Bereich der Religion - das Anfang Februar in Kraft getreten ist - erhöht unter anderem die Bussgelder für Verstösse gegen das Religionsgesetz drastisch. „Das neue Gesetz macht die Ausübung unseres Glaubens nicht besser oder einfacher, sondern schwieriger“, so ein Protestant.

Verletzung der Privatsphäre
Kirchen, die nicht genügend Unterschriften vorlegen können, werden sogar das Recht verlieren, zu predigen und Erwachsene oder Kinder zu unterrichten. Ein kirgisischer Protestant ist besorgt: «Ich befürchte, dass viele Gemeinden geschlossen werden», schreibt Open Doors in einer Medienmitteilung. Es sei in Kirgisistan, eine fast unmögliche Aufgabe, so viele Unterschriften zu sammeln. Christen möchten anonym bleiben, weil sie befürchten, dass ihre Privatsphäre von den Behörden verletzt wird, z. B. durch Abhören.

Besondere Diskriminierung von Christen muslimischer Herkunft
86 Prozent der Bevölkerung Kirgisistans sind laut Open Doors Muslime. Zum Druck von der Regierung kommt demnach noch die spezifische Diskriminierung von ehemaligen Muslimen, die Christen geworden sind, durch ihre Familien hinzu. Jan de Vries, Forschungsbeauftragter für Zentralasien bei World Watch Research, erklärte: «Was am häufigsten vorkommt, ist, dass muslimische Frauen, die Christinnen werden, ins Visier genommen werden. Es gibt mehrere Beispiele von Frauen, die zum Christentum konvertiert sind und von ihren Ehemännern geschlagen und bedroht werden. In mehreren Fällen wurden sie mit ihren Kindern aus ihren Häusern vertrieben. Unverheirateten Frauen wurde ebenfalls gedroht, nicht mehr Teil der Familie und der Gesellschaft zu sein, wenn sie ihren neuen Glauben an Jesus nicht aufgeben.»

Auch Muslime sind vom neuen Religionsgesetz hart betroffen
„Das Gesetz ist vor allem für Muslime sehr streng“, sagte ein Religionsexperte im Januar gegenüber Forum 18. „Der Staat hat eine einzige Lehrmeinung ausgewählt und sie zur offiziellen Version des Islam gemacht. Die Behörden wollen damit alle Muslime kontrollieren, insbesondere die heranwachsende junge Generation von Muslimen.“

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„Stolperstein“ für den adventistischen Märtyrer Manfred Wachenheimer vor der Kirchgemeinde Leipzig. © Foto: Dieter Wache

Neue Erkenntnisse zu adventistischen Märtyrern in der NS-Zeit

Friedensau/Deutschland | 03.03.2025 | APD | Religionsfreiheit

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 hat der Kirchenhistoriker Dr. Johannes Hartlapp einen Blog-Beitrag veröffentlicht, in dem er auch über Forschungsergebnisse zu adventistischen Märtyrern in der NS-Zeit berichtet.

Darüber informierte Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Theologischen Hochschule Friedensau, wo Kirchenhistoriker Dr. Johannes Hartlapp forscht und lehrt. Er ist einer der wenigen Nicht-Familienangehörigen, die vor 20 Jahren erstmals Zugang zum Internationalen Zentrum für NS-Verfolgte (damals International Tracing Service, seit 2019 Arolsen Archives) im nordhessischen Bad Arolsen hatten. Dort stiess er auf die Akten des Leipziger Adventisten Manfred Wachenheimer. Dieser war am 4. Juni 1942 wegen „unerlaubter religiöser Betätigung“ in das KZ Buchenwald eingeliefert und bereits einen Monat später, am 4. Juli 1942, ermordet worden. Weitere Nachforschungen von Johannes Hartlapp ergaben weitere Namen adventistischer Märtyrer, deren Herkunft jedoch nicht verzeichnet ist.

Mehr adventistische Märtyrer als vermutet
Johannes Hartlapp geht davon aus, dass es – neben den wenigen bekannten Namen – deutlich mehr adventistische Märtyrer in der NS-Zeit gegeben habe. Diese seien jedoch in Vergessenheit geraten, denn „adventistische Märtyrer besitzen bis heute leider keine Lobby, zumal ihr Verhalten und ihr Mut zumindest indirekt die Haltung derer in Frage stellte, die aus Angst oder einfach Anpassung geschwiegen haben“, so Hartlapp. Auch adventistische Kirchenmitglieder jüdischer Herkunft konnten nicht immer auf die Hilfe ihrer deutschen Glaubensgeschwister zählen. Oft sei Angst das Motiv der mangelnden Unterstützung gewesen, vermutet Hartlapp. Heute gingen Historiker davon aus, dass nach den Zeugen Jehovas und katholischen Priestern, Adventisten die drittgrösste Gruppe religiöser Opfer in der NS-Zeit darstellen, wovon der grössere Teil wahrscheinlich der „Reformbewegung“ der Adventisten angehörte, einer Gruppe, die sich im Zuge des Ersten Weltkriegs aufgrund der damaligen kircheninternen Streitfrage des Kriegsdienstes abgespalten hatte.
Der Blogbeitrag ist hier zu lesen: www.thh-friedensau.de/blogartikel/neue-forschungsergebnisse-zu-adventistischen-maertyrern/

Friedensau
Der Ort Friedensau, der 1899 gegründet wurde, feierte 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn B.A.- und Masterstudiengänge – zum Teil berufs­begleitend, online oder in Teilzeit – belegt werden.
Informationen: www.thh-friedensau.de.

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Ilya Vasilyev vor Gericht in Moskau, 2024 © Foto: Gevorg Aleksanyan [CC BY-NC-ND 4.0]

Russland: Gerichtsverfahren und Verurteilungen wegen Kritik am Krieg gegen die Ukraine

Oslo/Norwegen | 03.03.2025 | APD | Religionsfreiheit

Demnächst soll der Strafprozess gegen den unabhängigen christlichen Prediger Eduard Charov wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Streitkräfte und staatlicher Stellen vor einem Gericht im Ural beginnen.

Der 57-jährige, der eine Unterkunft für Obdachlose betreibt, darf derzeit seinen Heimatbezirk nicht verlassen und weder Telefon noch Internet benutzen. Er selbst und seine Frau erwarten, dass er zu einer Haftstrafe verurteilt wird. Im Frühjahr 2023 wurde Charov zum ersten Mal nach dem Verwaltungsrecht wegen seiner Kommentare in den sozialen Medien bestraft. Er hatte unter anderem in einer Mitteilung an Kirchenmitglieder angemerkt: „Wäre Jesus Christus in die Ukraine gegangen, um zu töten?“ Sein zweites als Diskreditierung gewertetes Posting, wegen dem er bald vor Gericht stehen soll, ist ein Zitat über Patriotismus, in dem weder die Armee noch die Regierung Russlands erwähnt werden: „Ein Patriot ist jemand, der sein Land besser machen möchte, die Menschen reicher und die Regierung ehrlicher und fairer. Nicht jemand, der äusserste Not und Korruption mit imaginärer Größe und spirituellen Banden rechtfertigt.“

Verfahren gegen buddhistischen Leiter und gegen Pastor einer Pfingstkirche
Gegen zwei weitere Personen, die sich aus religiösen Gründen gegen den Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgesprochen haben, sind Strafverfahren anhängig. In Moskau steht der 51-jährige buddhistische Leiter Ilya Vasilyev vor Gericht. Die Anklage lautet auf Verbreitung „wissentliche falscher Informationen über die russischen Streitkräfte aus Gründen des Hasses oder der Feindschaft“. Vasilyev ist seit 22. Juni 2024 in Haft. Ihm drohen zwischen fünf und zehn Jahre Haft. Bei einem Gerichtstermin am 14. Februar 2025 wurde seine Untersuchungshaft verlängert.

Gegen Nikolay Romanyuk, Pastor einer Pfingstkirche, läuft ein Verfahren wegen seiner Äusserungen in einer Predigt im September 2022: „Christen sollten auf der Grundlage der Heiligen Schrift nicht in die Ukraine gehen, um zu kämpfen“. Da die Predigt im Livestream übertragen und danach auf den YouTube Kanal der Kirche hochgeladen wurde, wird gegen ihn wegen „öffentlichen Aufrufen zu Handlungen gegen die Sicherheit der russischen Föderation oder Behinderung von Regierungsstellen und Beamten bei der Ausübung ihrer Befugnisse zur Gewährleistung der Sicherheit der russischen Föderation“ ermittelt. Der 62-jährige Pastor wurde nach einer Razzia am 18. Oktober 2024, bei der er auch misshandelt wurde, festgenommen.

Hohe Geldstrafe für christlichen Sänger wegen religiös motivierter Kritik am Krieg
Am 27. Januar 2025 wurde gegen den 44-jährigen christlichen Sänger und Songwriter Andrey Buyanov die höchste bisher bekannt gewordene Geldstrafe wegen religiös motivierter Kritik am Krieg gegen die Ukraine verhängt. Das Bezirksgericht für den Moskauer Bezirk Nagatino verhängte 10 separate Schuldsprüche wegen „öffentlicher Aktionen mit dem Ziel der Diskreditierung des Einsatzes der Streitkräfte der russischen Föderation“ für verschiedene Postings auf VKontakte zwischen Juni 2023 und März 2024, darunter Antikriegslieder und Gedichte, die Weiterleitung von Inhalten anderer Autoren und Kommentare über das Begräbnis des Oppositionspolitikers Aleksey Navalny. In diesem Zusammenhang schrieb Buyanov: „Ich bewundere die Menschen, die sich nicht fürchteten und zum Trauergottesdienst und zur Beerdigung kamen.“ Die mit dem Kommentar veröffentlichten Fotos wurden in einem der Schuldsprüche als „Darstellung einer Kirche, in deren Nähe sich Menschen versammelt haben, um einen Massenprotest gegen die Aktivitäten der russischen Föderation abzuhalten“ gewertet. Diese Inhalte wurden im Dezember 2024 im Zuge der Überwachung des Internets durch das Zentrum zur Bekämpfung des Extremismus des Innenministeriums gefunden und als extremistisch eingestuft.

Deutsche Fassung: Arbeitskreis Religionsfreiheit der ÖEA

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Titelseite der aktuellen Ausgabe von „Gewissen und Freiheit“. © Cover: © IVVR/AIDLR

Religionsfreiheit in ständiger Feinabstimmung – Neue Ausgabe der Zeitschrift „Gewissen und Freiheit“ erschienen

Hannover/Deutschland | 03.03.2025 | APD | Religionsfreiheit

Die Ausgabe 2024 der Jahreszeitschrift „Gewissen und Freiheit“ ist erschienen. Sie befasst sich mit dem Thema „Religionsfreiheit: In ständiger Feinabstimmung“.

Herausgeber ist die Internationale Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit (IVVR). Die Zeitschrift erscheint in den Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch. Die deutschsprachige Ausgabe wird von der Deutschen Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. (DVR) verbreitet.

Im Vorwort zur neuen Ausgabe schreibt Mario Brito (Bern), Präsident der IVVR: „Die Menschen sind das Wertvollste in der Welt. Wir können nicht von einer stabilen und florierenden Gesellschaft träumen, wenn wir uns nicht auf Grundprinzipien wie die Achtung der Menschenwürde, das Wohl für alle und Prosperität einigen und uns dafür einsetzen.“

Der Band beginnt mit dem Artikel „Hassreden, Beleidigung von Religion und öffentlicher Moral in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte“ von Javier-Martinez-Torrón, Professor für Rechtswissenschaft an der Universität Complutense in Madrid. Im anschliessendem „Profil“ wird der Diplomat Robert Řehák, derzeit Vorsitzender der Konferenz für Religions- und Weltanschauungsfreiheit (IRFBA) sowie Sonderbeauftragter im tschechischen Aussenministerium in Prag für Holocaust-Fragen, interreligiösen Dialog und Religions- und Glaubensfreiheit, vorgestellt. Alexis Artraud de la Ferrière, Dozent für Soziologie an der Royal Holloway Universität von London, befasst sich dem Thema „Menschliche Sexualität, Religionen und Religionsfreiheit“. Dabei geht es ihm vor allem um die schwierige Diskussion über die Transgeschlechtlichkeit. Auch Ganoune Diop, Generalsekretär der International Religious Liberty Association (IRLA) in Silver Spring, Maryland/USA, schreibt über „Menschliche Sexualität, Religionen und Religionsfreiheit“. Neben unterschiedlichen Auffassungen findet er dabei auch Überschneidungen.

„Frauen, Religion und Menschenrechte: Betrachtungen aus der Perspektive westlicher Rechtssysteme“ lautet der Artikel von Jaime Rossell Grandados, Professor für Kirchenrecht an der Universität de Extemadurda in Badajoz/Spanien. Andrea Pin, Ordinarius für vergleichendes öffentliches Recht an der juristischen Fakultät der Universität in Padua/Italien, beleuchtet mit „Gewissensfreiheit und künstliche Intelligenz“ einen noch sehr neuen Bereich. Ihm schliesst sich Salvatore Amato, Ordinarius für Rechtsphilosophie an der juristischen Fakultät der Universität von Catania/Italien, mit dem Beitrag „Religionsfreiheit, informelle Selbstbestimmung und Datenschutz“ an. Silvia Baldassarre, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Abteilung Rechtswissenschaft der Universität Florenz, folgt mit dem Thema „Religiöser Pluralismus am Arbeitsplatz – die Entwicklung neuer Strategien zur Inklusion“. Der 185-seitige Band schliesst mit einem Schreiben der IVVR an die neu gewählten Mitglieder der europäischen Institutionen sowie einer Auflistung von Berichten, Resolutionen und schriftlichen Stellungnahmen zu Religionsfragen der Vereinten Nationen, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission von 2023.

Neue Technologien könnten laut IVVR-Präsident Mario Brito hervorragend dazu geeignet sein, rasche und umfassende Entwicklungen in allen Bereichen des Lebens zu erzielen. Leider könnten sie aber auch dazu benutzt werden, um Menschen zu kontrollieren und ihnen schliesslich ihr Privatsphäre und Freiheit zu rauben, selbst die Gewissens- und Meinungsfreiheit. Deshalb befinde sich auch die Religionsfreiheit in ständiger Feinabstimmung.

Internationale Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit (IVVR)
Die IVVR wurde 1946 von dem Arzt Dr. Jean Nussbaum in Paris gegründet und hat heute ihren Sitz in Bern. Der junge Arzt war 1914, kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges, als Freiwilliger nach Serbien gegangen, um bei der Bekämpfung einer rasch um sich greifenden Typhusepidemie zu helfen. Während seines Aufenthalts in diesem Land erlebte er, dass Menschen, die Minderheitengruppen angehörten oder sich zu anderen religiösen Überzeugungen und Praktiken bekannten, ins Gefängnis geworfen und auf unterschiedliche Weise schikaniert wurden. Dass sie andere Anschauungen vertraten, wurde als eine Bedrohung empfunden und nicht als eine Bereicherung. Als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging und die schrecklichen Berichte über massive Menschenrechtsverletzungen in all ihren Einzelheiten ans Licht kamen, beschloss Dr. Nussbaum mit Gleichgesinnten die IVVR zu gründen.

Die IVVR ist von den Vereinten Nationen, dem Europarat und der UNECO mit beratendem Status anerkannt. Präsidenten des Ehrenkomitees waren unter anderem Eleanor Roosevelt, Dr. Albert Schweitzer und Mary Robinson, frühere Hochkommissarin für Menschenrechte. Gegenwärtig ist Adama Dieng, Sonderberater am Internationalen Strafgerichtshof, Präsident des Ehrenkomitees.

Ziel der Vereinigung ist die Förderung und Wahrung der Grundsätze der Religionsfreiheit, die wissenschaftliche Erforschung der Grundrechte der Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie die Förderung der allgemeinen Toleranz durch Wahrung der Rechte des Einzelnen seinen Glauben und seine Überzeugung öffentlich oder privat zu vertreten.

Deutsche Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. (DVR)
Die DVR ist ein Zweig der IVVR. Die Registrierung der Vereinigung beim Deutschen Bundestag ist in der öffentlichen Liste des Bundesanzeigers bekannt. Gefördert wird die Arbeit der DVR durch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, einer protestantischen Freikirche. Sie ist Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) sowie in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF).

Das Institut für Religionsfreiheit ist eine Einrichtung der Deutschen Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg. Zielsetzung ist es, nationale und internationale Fragen der Religionsfreiheit sowie der Beziehung Kirche – Staat aus juristischer, theologischer und historischer Sicht wissenschaftlich zu behandeln. Es sollen Ergebnisse und Antworten verfügbar gemacht werden, die besonders die Anliegen von Freikirchen und religiösen Minderheiten berücksichtigen. Es gilt, die Art der Gewährleistung von Religionsfreiheit zu beobachten und Verstösse gegebenenfalls zu dokumentieren.

Laut dem Vorsitzenden der DVR, Johannes Naether (Hannover), hat die Zeitschrift „Gewissen und Freiheit“ folgende Zielsetzung:

• Wissenschaftliche und theologische Grundlagen der Religionsfreiheit zu beschreiben,
• die rechtlichen, sozialen und politischen Folgerungen aus der Anwendung der religiösen Freiheit und ihrer Prinzipien zu diskutieren,
• das gegenseitige Verständnis und die wirkungsvolle Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Religionsfreiheit zu fördern,
• Wissenschaftlern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die Möglichkeit zu geben, ihre Standpunkte und Überzeugungen darzulegen,
• die historischen Auseinandersetzungen um die Religionsfreiheit aufzuzeigen.

Personen, die beruflich mit dem Themenbereich der Menschenrechte und/oder der Religionsfreiheit zu tun haben, können kostenlos die einmal jährlich erscheinende Ausgabe von „Gewissen und Freiheit“ erhalten. Kontakt: https://dv-religionsfreiheit.org/kontakt.

Weitere Informationen zur DVR: https://dv-religionsfreiheit.org/wer-wir-sind.

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Nelu Burcea, stellvertretender Direktor der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Adventisten. © Foto: Phillip Castell

„Das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit ist nicht verhandelbar“

Kingston/Jamaika | 03.03.2025 | APD | Religionsfreiheit

Auf einer Konferenz in Kingston/Jamaika erörterten Experten den aktuellen Stand und die weltweiten Herausforderungen der Religionsfreiheit. Dabei riefen sie zur Verteidigung dieses Menschenrechts auf.

Führende Vertreter der Siebenten-Tags-Adventisten, die sich für Religionsfreiheit engagieren, forderten ihre Kirche auf, die Religionsfreiheit zu verteidigen und sich für sie einzusetzen, insbesondere für diejenigen, die verfolgt werden. Darüber berichten der Pressedienst der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung für Mittelamerika, die Karibikstaaten und das nördliche Südamerika sowie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review.

Nelu Burcea, stellvertretender Direktor der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten, warnte die Anwesenden, dass die Zeit der Bequemlichkeit vorbei sei. „Wir können nicht die Augen vor dem Leid von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt verschliessen, die verfolgt werden, nur weil sie einen religiösen Glauben haben. Das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit ist nicht verhandelbar. Es ist ein grundlegendes Menschenrecht, das von allen ohne Ausnahme respektiert werden muss“, sagte Burcea.

An der Konferenz für Religionsfreiheit in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston am 30. Januar nahmen führende Vertreter der jamaikanischen Regierung, religiöser Institutionen, des privaten und öffentlichen Sektors, der Medien und der juristischen Berufe unter dem Motto „Einheit fördern: Überzeugungen respektieren“ teil.

Als Hauptredner rief Burcea alle Teile der Gesellschaft dazu auf, die Religionsfreiheit durch politische Lobbyarbeit, soziales Engagement oder die Unterstützung von Organisationen, die sich diesem Ziel verschrieben haben, zu schützen.

Wachsende Bedrohung der Religionsfreiheit
Burcea wies auf die wachsende Bedrohung der Religionsfreiheit hin und erklärte: „Gewalttätige Angriffe auf die Religionsfreiheit nehmen verschiedene Formen an, darunter Hassreden, Intoleranz, Diskriminierung, mangelnde Chancengleichheit, Stereotypisierung und offene Gewalt. Diese Ungerechtigkeiten betreffen nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Gemeinschaften und Nationen“.

Er wies darauf hin, dass religiöse Minderheiten weltweit einer zunehmenden Bedrohung ausgesetzt sind, insbesondere dort, wo sie zahlenmässig in der Minderheit sind. „In einigen Fällen werden diese Gruppen zur Zielscheibe militärischer Operationen, erzwungener Konversionen, der Zerstörung religiöser Stätten und anderer Formen der Verfolgung. Ob Christen, Muslime, Hindus, Juden, Buddhisten oder Angehörige anderer Religionen – religiöse Minderheiten sehen sich häufig mit Einschränkungen ihrer Rechte und Freiheiten konfrontiert“.

Religiöser Nationalismus, Ausgrenzung von Minderheiten und Säkularismus
Burcea warnte auch vor dem Aufkommen eines religiösen Nationalismus, der Ausgrenzung und Feindseligkeit gegenüber Andersgläubigen fördere. „Regierungen können Gesetze erlassen oder Praktiken fördern, die eine Religion gegenüber anderen bevorzugen und damit die pluralistischen Traditionen vieler Gesellschaften untergraben“, sagte er.

Diese Marginalisierung gehe oft über gesellschaftliche Vorurteile hinaus und führe zu einer nationalistischen Politik, die Minderheitengruppen diskriminiere und ihnen den Schutz oder die Freiheit nehme, ihren Glauben offen zu praktizieren.

„Die Zunahme des religiösen Nationalismus bedroht nicht nur die Stabilität der Gesellschaften, sondern auch die Ideale der Demokratie, der Menschenwürde und der Freiheit, auf denen die moderne Welt aufgebaut ist“, sagte er.

Burcea äusserte sich auch besorgt über den wachsenden Einfluss einer bestimmten Form von Säkularismus. „Während der Säkularismus darauf abzielt, die Freiheiten zu schützen, kann er ein Umfeld schaffen, in dem religiöse Äusserungen eingeschränkt werden, was das Grundrecht auf Religionsfreiheit in Frage stellt“, sagte er und verwies auf Verbote religiöser Kleidung und Einschränkungen religiöser Zeremonien in öffentlichen Räumen.

Hassreden und Menschenrechtsverletzungen
Die Verbreitung von Hassreden, insbesondere über soziale Medien, hat die religiöse Intoleranz verschärft. „Das Fehlen eines wirksamen gesetzlichen Schutzes gegen Hassreden [in vielen Ländern] schürt Diskriminierung und Gewalt“, sagte er.

Religiöse Intoleranz führe zu Diskriminierung und im Extremfall zu Gewalt, warnte Burcea. „Negative Darstellungen religiöser Gruppen verstärken Spaltung und Marginalisierung“, sagte er und fügte hinzu, dass eine solche Rhetorik zu direkter Verfolgung führen könne.

Autoritäre Regime, Todesstrafe und religiöse Verfolgung
In autoritären Regimen wird die Religionsfreiheit oft unterdrückt, um die Kontrolle zu behalten. „Jeder Ausdruck des Glaubens, der nicht mit der Staatsideologie übereinstimmt, wird als Bedrohung angesehen“, sagt Burcea. „Religiöse Gruppen, die sich der Regierungspolitik widersetzen, müssen mit Verhaftung, Folter oder sogar Hinrichtung rechnen.

In einigen Ländern wird die Todesstrafe eingesetzt, um religiöse Überzeugungen zu unterdrücken. „Menschen sind wegen Apostasie (Abfall vom „wahren“ Glauben), Blasphemie oder anderer religiöser Vergehen zum Tode verurteilt worden. Das ist eine schwere Menschenrechtsverletzung, die weltweiten Widerstand erfordert“, sagte er.

Burcea wies auch darauf hin, dass religiöse Verfolgung erhebliche wirtschaftliche und soziale Folgen habe. „Religiöse Minderheiten sehen sich oft mit Hindernissen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und Gesundheitsversorgung konfrontiert, was ihre Marginalisierung noch verstärkt. Wirtschaftliche Ausgrenzung setzt den Kreislauf von Armut und sozialer Instabilität fort und macht es diesen Gemeinschaften schwer, sich zu entwickeln“, sagte er.

Eine Zukunft der religiösen Toleranz aufbauen
Abschliessend rief Burcea erneut zur Einigkeit bei der Verteidigung der Religionsfreiheit auf. „Echter Frieden und Stabilität entstehen nicht durch die Beseitigung von Unterschieden, sondern durch die Anerkennung der Würde und der Rechte jedes Einzelnen. Die Gesellschaften müssen sich bemühen, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Menschen ihre Religion frei ausüben, ihre Überzeugungen offen äussern und ohne Angst vor Verfolgung leben können. Nur durch Toleranz, Verständnis und gegenseitigen Respekt kann Religionsfreiheit für alle gewährleistet werden.“

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Die Freie Theologische Hochschule (FTH) in Giessen. © Foto: Jens Mohr/APD

Symposium zur Religionsfreiheit an der FTH Giessen

Giessen/Deutschland | 03.03.2025 | APD | Religionsfreiheit

Vom 13. bis 14. Februar fand an der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Giessen das erste internationale Symposium zur Religionsfreiheit statt, das vom gleichnamigen Lehrstuhl der Hochschule ausgerichtet wurde.

Experten aus verschiedenen Ländern lenkten den Blick auf das facettenreiche Zusammenspiel von Anspruch, Wirklichkeit und den sich daraus ergebenden Herausforderungen beim Thema Religionsfreiheit.

Politische Kontroversen und normative Grundlagen
In einer Welt, die von kultureller Vielfalt und unterschiedlichen Wertvorstellungen geprägt ist, stellt die Religionsfreiheit nach Angaben der Veranstalter einen zentralen, aber oft kontrovers diskutierten Aspekt dar. „Es gibt viel zu tun“, resümierte Dr. Heiner Bielefeldt, Seniorprofessor für Menschenrechte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die gegenwärtige Situation. Sein Auftaktreferat der Tagung konzentrierte sich auf politische Kontroversen und die normativen Grundlagen der Religionsfreiheit als Menschenrecht.

Bielefeldt stellte dar, dass die Gegner von Religionsfreiheit vor allem autokratische Staaten seien, aber auch in liberalen Kreisen stosse das Konzept auf Skepsis. Dies hänge mit Klischeevorstellungen über Religion, mit einem eindimensionalen Freiheitsbegriff sowie mit einer falschen Reaktion auf die kulturkämpferische Instrumentalisierung der Religionsfreiheit zusammen. Auch die normativen Grundlagen wurden von Bielefeldt beleuchtet. Religionsfreiheit sei ein zentrales Menschenrecht, das Gedanken-, Gewissens-, Religions- und Weltanschauungsfreiheit beinhalte. Sie sei für ein ganzheitliches Verständnis der Menschenrechte unverzichtbar und übe eine Art Wächterfunktion aus, die vor einer Überdehnung der Menschenrechte in Richtung einer globalen Humanitätsreligion schützen könne.

Plurale Wirklichkeit und vielfältige Herausforderungen
Gemäß Volker Kauder, Honorarprofessor für Politische Ethik und Religionsfreiheit an der FTH, sollte das Symposium Religionsfreiheit ein Startschuss sein, das Thema wissenschaftlich und nicht nur politisch in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dr. Christoph Raedel, Professor für Systematische Theologie an der FTH, stellte in seinem Referat die These auf, dass Identitätspolitik dem Gemeinwohl und dem Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft schade, weil sie die Gesellschaft ideologisch in zwei Gruppen von Unterdrückern und Unterdrückten spalte. Raedel rief dazu auf, Vertrauen durch Demut und Bekennermut zu stärken.

In weiteren Vorträgen und Werkstattberichten kamen unterschiedliche Experten aus verschiedenen Ländern zu Wort. Dabei ging es unter anderem um Impulse aus dem Neuen Testament zum Thema verfolgte Christen, um eine theologische Bearbeitung von Verfolgung und Risiko, sowie um persönliche Zeugnisse. Dr. Dennis Petri, Direktor des International Institute for Religious Freedom, führte in die Herausforderungen ein, auch verdeckte Verletzungen der Religionsfreiheit zu beobachten. Die bisherigen Datenbanken unterschiedlicher Akteure auf dem Gebiet der Religionsfreiheit könnten nicht alles erfassen, es blieben „blinde Flecken“. Petri sprach sich für einen ganzheitlichen Ansatz aus, der verschiedene Werkzeuge ergänzend verwendet.

Lehrstuhl Religionsfreiheit an der FTH
Die Freie Theologische Hochschule wurde 1974 in Seeheim an der Bergstrasse als private theologische Akademie gegründet. Heute ist die FTH in Giessen ansässig und nach eigenen Angaben mit rund 220 Studierenden eine der grössten theologischen Hochschulen in Deutschland. Ein spezieller Lehrstuhl beschäftigt sich mit Religionsfreiheit und Erforschung der Christenverfolgung. Weitere Informationen: www.fth.de

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ADRA-Slogan: Justice, Compassion, Love - Gerechtigkeit. Mitgefühl, Liebe. © Grafik: ADRA Schweiz

ADRA in den USA reagiert auf USAID-Finanzierungspause

Silver Spring, Maryland/USA | 03.03.2025 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe in den USA, ADRA International, hat am 7. Januar eine offizielle Stellungnahme zur beispiellosen Entscheidung der US-Regierung veröffentlicht, die Finanzierung von USAID für 90 Tage auszusetzen.

USAID ist die Abkürzung der United States Agency for International Development, der US-amerikanischen Entwicklungshilfeorganisation.

Der nachfolgende Test ist der Stellungnahme von ADRA International entnommen:

Die Siebenten-Tags-Adventisten haben eine lange Tradition, sowohl persönliche als auch kirchliche Mittel einzusetzen, um diejenigen zu unterstützen, deren Leben durch Hunger, Armut, Krankheit, Katastrophen und Unruhen bedroht ist. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA - (Adventist Development and Relief Agency ADRA) - wurde 1984 von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet, um diesen Auftrag zu erfüllen. Eines der Hauptziele bei der Gründung von ADRA war es, Gelder von Regierungen auf der ganzen Welt für die humanitäre Arbeit zu sichern, auch über die United States Agency for International Development (USAID).

Jahrzehntelange globale Wirkungsgeschichte aufgrund der Unterstützung durch USAID
Seit mehr als vier Jahrzehnten erhalten die ADRA-Büros weltweit Hunderte von Millionen Dollar von verschiedenen Regierungen als auch von USAID, die es ADRA ermöglichen, lebensrettende Hilfe für Kinder, Frauen, Familien und Kommunen in Not auf allen Kontinenten zu leisten. Diese Unterstützung war entscheidend für die Umsetzung der Mission von ADRA: der Menschheit mit Mitgefühl, Gerechtigkeit und Liebe zu dienen.

Beispiellose Aktion der US-Regierung, die Finanzierung von USAID auszusetzen
Am 20. Januar 2025 hat die Regierung der Vereinigten Staaten die beispiellose Entscheidung getroffen, fast alle Programme, die sie über gemeinnützige Organisationen wie ADRA finanziert, für 90 Tage auszusetzen. Ein Teil dieser USAID-Gelder, welche die Umsetzung globaler Programme finanzieren, wird dem in den USA ansässigen Büro von ADRA International zugewiesen, während andere Gelder direkt an die ADRA-Netzwerkbüros in Afrika, dem Nahen Osten und Südamerika ausgezahlt werden.

USAID-Überprüfungsprozess und mögliche Auswirkungen auf ADRA-Programme
USAID hat erklärt, dass während der Pausen- und Bewertungsphase jedes von ihr finanzierte Programm daraufhin überprüft wird, ob es mit den Zielen der derzeitigen US-Regierung übereinstimmt. Am 3. Februar 2025 kündigte die US-Regierung ihre Absicht an, USAID zu schliessen und die Aktivitäten mit dem US-Aussenministerium zusammenzulegen. Darüber hinaus werden die von USAID finanzierten Programme vorübergehend ausgesetzt, bis der Bewertungsprozess abgeschlossen ist und Entscheidungen über die künftige Finanzierung getroffen werden.

ADRAs proaktive Reaktion zur Sicherstellung der Kontinuität
Als Reaktion auf diese Pause sucht ADRA proaktiv nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten, um ihre ausgesetzten lebensrettenden Programme fortzusetzen. Die Organisation arbeitet auch daran, andere verfügbare Ressourcen zu nutzen, um kritische Initiativen während dieser Überprüfungsphase aufrechtzuerhalten. Gemeinsam mit dem Vorstand analysiert ADRA, wie die Betriebsmittel zur Unterstützung dieser wichtigen Projekte eingesetzt werden können.

Laufender Dialog mit dem US-Aussenministerium
ADRA International unternimmt alle erdenklichen Anstrengungen, um mit dem US-Aussenministerium in Kontakt zu bleiben, um Ausnahmeregelungen zu erwirken und die Überprüfung der laufenden, von USAID finanzierten ADRA-Programme zu erleichtern. Obwohl wir weiterhin auf ein positives Ergebnis hoffen, bereitet sich ADRA auf alle Herausforderungen vor, die sich ergeben könnten, und setzt sich weiterhin dafür ein, Menschen in Not zu helfen.

Obwohl ADRA weiterhin auf ein positives Ergebnis hofft, bereiten wir uns auch auf alle Herausforderungen vor, die sich im Falle eines weniger wünschenswerten Ergebnisses ergeben könnten.

ADRAs Engagement für den Dienst inmitten des Wandels
Verwurzelt in seinen gut durchdachten humanitären Programmen und seiner einzigartigen Rolle innerhalb der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, bleibt ADRA unerschütterlich in seiner Verpflichtung, mit Integrität und Würde zu dienen. Da ADRA unpolitisch bleibt, kann die Organisation ihre Beziehungen zu den USA und anderen Regierungen, die über gemeinnützige Organisationen lebenswichtige Hilfe leisten, vertrauensvoll fortsetzen. Auch wenn sich die jüngsten Veränderungen schnell vollzogen haben, wissen wir, dass sich Art und Umfang der staatlich finanzierten Hilfsprogramme ständig weiterentwickeln. ADRA, geleitet von Glauben und Resilienz, war immer bereit, sich anzupassen, im Vertrauen auf Gottes Weisheit und Führung, um weiterhin den Auftrag zu erfüllen, den Bedürftigen zu dienen.

Dankbar für kontinuierliche Unterstützung
ADRA ist zutiefst dankbar für die unermüdliche Unterstützung durch die adventistische Kirche, durch Spender, Partner, Freiwillige und Kirchgemeinden. Unser Herz ist erfüllt von unserem Auftrag, der Menschheit zu dienen und dafür zu sorgen, dass alle Menschen das Leben so erleben können, wie Gott es vorgesehen hat. Geleitet von Gerechtigkeit, Mitgefühl und Liebe widmet sich ADRA weiterhin der Aufgabe, den Schwächsten - heute und in Zukunft - lebensrettende Hilfe zukommen zu lassen.

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ADRA unterstützt weltweit Menschen in Not wie hier nach dem Erdbeben in Afghanistan im Herbst 2023. © Foto: ADRA International

Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung äussert sich zum Finanzierungsstopp für USAID

Silver Spring, Maryland/USA | 03.03.2025 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Der Präsident der adventistischen Generalkonferenz (Weltkirchenleitung), Ted N.C. Wilson, hat auf die jüngste Finanzierungspause der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) reagiert und auf deren Auswirkungen hingewiesen.

Das berichtet der internationale adventistische Presseservice Adventist News Network (ANN). In einem Videostatement, das am 21. Februar 2025 auf dem offiziellen YouTube-Kanal der adventistischen Weltkirchenleitung veröffentlicht wurde, bekräftigte Wilson, den Auftrag des kirchennahen Hilfswerks ADRA (Adventist Development and Relief Agency), die humanitäre Arbeit trotz der finanziellen Herausforderungen, die durch die Aussetzung der Finanzierung entstanden sind, fortzusetzen. Wilson sitzt auch im Vorstand von ADRA International.

„Das vorübergehende Einfrieren der Gelder der US-Regierung, insbesondere von USAID, hat eine Lücke geschaffen, welche die Fähigkeit von ADRA beeinträchtigt, wichtige Hilfsprogramme aufrechtzuerhalten“, sagte Wilson. „Diese Herausforderung hat ADRA dazu gezwungen, die unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen auf die laufenden Aktivitäten neu zu bewerten. Aber auch angesichts solcher Herausforderungen bleibt ADRA entschlossen“, so Wilson.

Die 1961 gegründete USAID leistet einen wichtigen Beitrag zur weltweiten humanitären Hilfe und unterstützt verschiedene gemeinnützige Organisationen, darunter auch ADRA. Die jüngste Unterbrechung der Finanzierung ist Teil einer umfassenderen Überprüfung der Aktivitäten von USAID durch die Regierung.

Mögliche Auswirkungen auf die Programme von ADRA
Unmittelbar nach seinem Amtsantritt am 20. Januar unterzeichnete US-Präsident Donald Trump die Executive Order 14169 mit dem Titel „Reevaluating and Realigning United States Foreign Aid“. „Mit dieser Anordnung wurde eine 90-tägige Pause für alle US-Entwicklungshilfeprogramme im Ausland eingeführt, um deren Ausrichtung auf die US-Aussenpolitik zu überprüfen. In der Folge sind viele humanitäre Organisationen, darunter auch ADRA, mit finanzieller Unsicherheit konfrontiert.

ADRA arbeitet seit langem mit USAID zusammen, um Entwicklungsprogramme in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Ernährungssicherheit und Katastrophenhilfe in einigen der am meisten notleidenden Regionen der Welt durchzuführen. Die Finanzierungspause hat mehrere Initiativen gefährdet, insbesondere jene, die Vertriebene, Flüchtlinge und Volksgruppen unterstützen, die von Naturkatastrophen betroffen sind.

Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten
Wilson ging auch auf Bedenken hinsichtlich der Einhaltung rechtlicher und ethischer Standards durch ADRA ein: „ADRA arbeitet nach den höchsten ethischen und rechtlichen Standards im Einklang mit den Prinzipien unseres Glaubens“, sagte er und bekräftigte die Verpflichtung der Organisation zur Integrität in ihrer Arbeit. Wilson betonte die Dringlichkeit weiterer Unterstützung: „Die Arbeit von ADRA geht in Ländern weiter, in denen Hunger, Armut, Konflikte und Vertreibung Realität sind. Und wir brauchen jede Unterstützung.“ Trotz des finanziellen Drucks zeigte sich Wilson zuversichtlich, dass ADRA weiterhin auf die Grosszügigkeit der weltweiten adventistischen Gemeinschaft zählen könne. Er rief Kirchenmitglieder und Unterstützer auf, sich verstärkt mit finanziellen Beiträgen zu beteiligen.

ADRA International hatte bereits eine Presseerklärung herausgegeben, in der die Hilfsorganisation ankündigt, sich um alternative Finanzierungsmöglichkeiten zur Aufrechterhaltung ihrer wichtigen Hilfsprogramme zu bemühen (siehe APD-Meldungen:
https://apd.media/news/archiv/16603.html https://apd.media/news/archiv/16605.html)

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und steht der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit rund 108 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Informationen: www.adra.org

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Freiwillige von ADRA Rumänien, die sich am Projekt „Hoffnung für die Ukraine“ beteiligen. © Bild: ADRA Rumänien

76. Transport mit humanitären Gütern von ADRA Rumänien in die Ukraine

Bukarest/Rumänien | 03.03.2025 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Im Rahmen des Projekts „Hoffnung für die Ukraine“, das von ADRA Rumänien durchgeführt wird, wurden seit Beginn des Projekts über 3.860 Tonnen Hilfsgüter von Rumänien in die Ukraine geliefert, wie ADRA Rumänien berichtet.

Das Projekt wurde auf Ersuchen der Kirche der der Siebenten-Tags-Adventisten in der Ukraine gestartet. Der 76. Konvoi startete von zwei Orten in Rumänien, Sighetu Marmației und Cluj-Napoca, und erreichte sein Ziel in Czernowitz, Ukraine, am 26. Januar 2025. Die Hilfsgüter bestanden aus Grundbedarf, Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Die Spenden wurden mit Unterstützung von vier Freiwilligen von ADRA Rumänien in zwei Transportern geliefert und waren für ukrainische Flüchtlinge bestimmt.

„Ein wahrer Freund ist derjenige, der kommt, wenn alle anderen gehen“, erklärte Ștefan Tomoiagă, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordsiebenbürgen und Direktor von ADRA Nordsiebenbürgen und Maramureș.

„Der humanitäre Konvoi, der von adventistischen Gläubigen aus der Region Nordsiebenbürgen vorbereitet wurde, ist eine kleine, aber wichtige Geste der Freundschaft und Solidarität. Wir haben leere Lagerhallen vorgefunden, aber auch Menschen, die nach drei Jahren Krieg zwar müde sind, deren Herzen aber voller Hoffnung sind“, so Tomoiaga weiter. „Jede Geste der Unterstützung hilft ihnen, auch weiterhin diejenigen zu unterstützen, die noch bedürftiger sind als sie. Lasst uns beten, dass der Allmächtige diesem grossen Schmerz ein Ende setzt“, schloss Tomoiagă.

„Diese Aktion wäre ohne die Unterstützung der Kirche und aller Beteiligten nicht möglich gewesen. Ich möchte den Partnern und Freiwilligen, die zu dieser Aktion beigetragen haben, meinen tief empfundenen Dank aussprechen. Durch Solidarität und Engagement ist es uns gelungen, den Betroffenen einen Hoffnungsschimmer zu geben“, schloss Daniel Gomboș, ADRA-Projektkoordinator für Nordsiebenbürgen und Maramureș.

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Diese Agenturmeldung ist auch im Internet abrufbar unter: www.apd.media

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Ein freiwilliger Helfer von ADRA Ukraine übergibt einen Wasserreinigungsfilter. © Foto: ADRA Ukraine

Einwohner der Region Mykolajiw erhalten Wasserreinigungsfilter

Freiwillige Helfer von ADRA Ukraine verteilen 248 Küchenfilter zur Wasserreinigung an die Bewohnenden der Region Mykolajiw. Die Herstellerfirma Ecosoft hat sie für bedürftige Bevölkerungsgruppen in den Regionen Mykolajiw und Cherson bereitgestellt.

Vom 3. bis 5. Februar verteilten Freiwillige von ADRA Ukraine 202 Filter. Sie wurden an die Bewohner der Gemeinde Galitsinyvska, des Dorfes Beresnehuwate, der Städte Snihuriwka und Mykolajiw verteilt. Demnächst sollen die Filter auch in den Städten Cherson, Otschakiw und Beryslaw verteilt werden.

In der 20 Kilometer von der Kontaktlinie entfernten, mehrheitlich geräumten Zone, in den Regionen Mykolajiw und Cherson, entspricht das Trinkwasser aufgrund der angespannten Lage, die mit dem Beschuss einhergeht, nicht immer der erforderlichen Qualität. Deshalb bestehe ein Bedarf an Wasserreinigungsfiltern, schreibt ADRA Ukraine auf ihrer Webseite.

ADRA Ukraine
ADRA Ukraine wurde am 21. Februar 1993 vom Staat offiziell registriert. Das Hilfswerk hat seit der Gründung bis Juli 2024 rund 310 Projekte durchgeführt und damit mehr als 2,6 Millionen Personen geholfen. https://www.adra.ua/en/

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Die Logos des neuen österreichischen Unternehmens ABC Medien GmbH mit seinen Marken „Top Life Center“ und „Adventist Book Center © Logos: ABC Medien GmbH

Österreich: Zwei adventistische Medienunternehmen fusionieren

Wien/Österreich | 03.03.2025 | APD | Medien

Die beiden adventistischen Medienunternehmen TOP LIFE Wegweiser-Verlag (Wien) und Adventist Book Center (Bogenhofen) haben sich kürzlich unter dem Namen ABC Medien zusammengeschlossen.

Darüber berichtet die Kirchenzeitschrift der Adventisten in Österreich, adventisten aktuell. Bereits im Jahr 2023 hat der TOP LIFE Wegweiser Verlag das Adventist Book Center (ABC) gekauft. In einem weiteren Schritt wurden die beiden Unternehmen nun zusammengeführt.

Geschichte der beiden Unternehmen
Der TOP LIFE Wegweiser Verlag, der Verlag der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich, wurde im Jahr 1948 unter dem Namen Wegweiser-Verlag gegründet. Sein Fokus lag von Anfang an auf der Veröffentlichung christlicher bzw. adventistischer Literatur und Zeitschriften, die sich mit Themen wie Glauben, Gesundheit und Lebensführung befassten.

2006 wurde der Verlag zum TOP LIFE Wegweiser-Verlag umbenannt und unter der Marke „Top Life Center“ wurden verschiedene Produkte wie eine Publikationsserie zum Thema Gesundheit und Zeitschriften angeboten.

Das Adventist Book Center (ABC), das sich besonders auf den Vertrieb über das Internet konzentrierte, entstand 2007 als Privatinitiative von zwei Theologiestudenten und einem Dozenten am adventistischen Theologischen Seminar Schloss Bogenhofen (St. Peter am Hart/Oberösterreich). Vor allem durch den Onlineshop entwickelte sich das Adventist Book Center unter Adventisten in Österreich zur beliebten Anlaufstelle für christliche Literatur.

Beide Medienunternehmen arbeiten seit Jahren erfolgreich zusammen und haben sich daher entschlossen, ihre Kräfte durch eine Fusion zu bündeln und Synergien zu nutzen.

Beide Marken bleiben erhalten
Sowohl die Marke „Top Life Center“ als auch die Marke „Adventist Book Center“ werden erhalten bleiben. Unter „Top Life“ werden Inhalte und Angebote gebündelt, die auf Bildung, Gesundheit und Lebensführung ausgerichtet sind. Die dazugehörige Homepage www.toplife-center.com soll in den nächsten Wochen entsprechend überarbeitet werden.

Die Marke „Adventist Book Center“ ist auf den innerkirchlichen, adventistischen Markt in Österreich ausgerichtet und konzentriert sich auf geistlich-religiöse Literatur und Materialien. Die dazugehörige Homepage ist www.adventistbookcenter.at.

Geschäftsträger dieser beiden Marken ist die neu gegründete ABC Medien GmbH. Sie will nach eigener Aussage sowohl auf bewährten Werten aufbauen als auch offen für neue Ideen sein.

Adventistische Verlage in Deutschland und der Schweiz
Auch in Deutschland und der Schweiz gibt es Verlage, die von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und betrieben werden. Die adventistischen Verlage im deutschsprachigen Raum kooperieren und haben eine grosse gemeinsame Schnittmenge im Sortiment.

Der Advent-Verlag Schweiz, mit Sitz in Zürich sowie der Geschäfts- und Versandstelle in Krattigen/Kanton Bern, publiziert seit 1929 christliche Broschüren und Bücher, Kinderbücher und die Zeitschrift Leben und Gesundheit als Magazin für ganzheitliche Gesundheit. Der Verlag zeichnet sich durch einen eigenen Direktvertrieb über Buchberater beim Endkunden (Aussendienstmitarbeitende) aus. Mehr unter www.advent-verlag.ch.

Bücher sowie Zeitschriften auf Französisch und Italienisch werden in Renens/VD von einer Versandstelle verschickt. Sie werden von adventistischen Verlagen in Frankreich und Italien geliefert.

Der Advent-Verlag GmbH ist der offizielle Verlag der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Er wurde 1895 in Hamburg gegründet und ist seit 1994 in Lüneburg ansässig. Mit seinen Publikationen möchte er die Leserschaft ganzheitlich und generationenübergreifend ansprechen und Orientierung in Sinn- und Lebensfragen bieten. Die Publikationen wollen dazu anregen, über Gott nachzudenken und den biblischen Glauben authentisch im Alltag zu leben. Weitere Informationen über die Advent-Verlag GmbH gibt es auf www.advent-verlag.de (die Website umfasst auch einen kürzlich überarbeiteten Online-Shop) sowie bei Facebook www.facebook.com/adventverlag und Instagram www.instagram.com/adventverlag/.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezensionen: Verzaubert leben – Eine Roadmap zum Heiligen --- Begeisterung – Von der Kraft, die alles möglich macht

Ostfildern/Deutschland | 03.03.2025 | APD | Buchrezensionen

In weiterdenken. Kraft und Geist, Zauber und Heiligkeit – diesem Themenkomplex widmen zwei evangelische Theologen jeweils ein Buch.

Klaas Huizing: Verzaubert leben – Eine Roadmap zum Heiligen, Gütersloher Verlagshaus 2024, 224 Seiten, Hardcover: 22,00 €, 27.90 CHF, Kindle: 19,99 €, ISBN-10: 357908254X, ISBN-13: ‎ 978-3579082547

Siegfried Eckert: Begeisterung – Von der Kraft, die alles möglich macht, Gütersloher Verlagshaus 2024, 240 Seiten, Hardcover: 22,00 €, 34.90 CHF, Kindle: 19,99 €, ISBN-10: 3579070428, ISBN-13: ‎ 978-3579070421

Mit viel Energie und Lebendigkeit wird die geistliche Dimension theologisch erschlossen. Dabei wird aber auch munter auf andere wissenschaftliche Disziplinen verwiesen mit dem Ziel, das Heilige und Geistreiche in das persönliche Leben einzuladen. Klaas Huizing will alltägliche Lebenserfahrungen lebensdienlich deuten helfen. Dazu lädt er zu einer Reise an gewöhnliche und aussergewöhnliche Orte ein, die er mit persönlichen Deutungen auflädt.

Siegfried Eckert sucht nach Quellen der Begeisterung und führt Soziologie, Kirchengeschichte und Kreativitätsforschung an. Es sind literarische Versuche mit konkreten Vorschlägen und Beispielen, Spiritualität in einer gottlosen Zeit wieder lebendig und wirkmächtig werden zu lassen.

Verzaubert leben
Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing ist als Autor bekannt und schreibt nicht nur Fachbücher, sondern auch Romane. „Verzaubert Leben“ ist eine Mischung aus Fach- und Sachbuch mit persönlichen Reiseberichten aus dem In- und Ausland, die er in Bezug zum Heiligen setzt. Neben deutschen Reisezielen berichtet er aus der Normandie, aus Buenos Aires, Paris und dem Fantasiestaat Molwanîen. Unterbrochen werden die drei Reiseetappen durch Übungen zur Körperwahrnehmung, zur Einleibung und zur Kunst der spielerischen Identifizierung. Zuletzt greift er mit verschiedenen Interpreten des Heiligen die Ausführungen von Hartmut Rosa, Aby Warburg, Martin Seligman, Hermann Schmitz auf und ergänzt sie mit seiner theologischen Lebenslehre.

Seine Grundthesen: „Überall und in allen Lebenssituationen lassen sich Erfahrungen des Heiligen aufspüren, die für das eigene Leben spielentscheidend sein können.“ (S. 17) Dabei müssen „Erfahrungen des Heiligen […] nicht notwendigerweise Gotteserfahrungen sein.“ (S. 183) Der Leib reagiere spontan auf Heiligkeitserfahrungen, wie sie in atmosphärisch oder personal verdichteten Begegnungen spürbar sind, denn „Sein und Raum, nicht Sein und Zeit ist das Thema.“ (S. 16) Dieses Leibgeschehen frage nach Deutungen, die die subjektive Kartierung lesbar machen. Und diese Deutungen ins Heilige hinein müssten nicht ausschliesslich aus der Theologie kommen. Er warnt sogar davor, „jede religiöse Erfahrung durch das Nadelöhr der Christologie einzufädeln“ (S. 176). Der Heilige Geist ist bei Huizing ein Universalprinzip und Heil wird nicht allein als Erlösung von Sünde definiert, sondern wo „positive, hoch bedeutsame Erfahrungen gemacht werden, ist Heil.“ (S. 178)

Begeisterung
Siegfried Eckert arbeitet als Gemeindepfarrer in Bonn und schreibt Bücher zu lebenspraktischen Themen. In seinem neuesten Buch nähert er sich dem Thema Geist aus verschiedenen Perspektiven. Auf 254 Seiten versammelt er Passendes zum Thema „Begeisterung“ aus Kirchengeschichte, Kreativitätsforschung, Psychologie, theologischen Überlegungen und persönlichem Erleben. Mal nah an der Mystik, mal an der Soziologie – Eckert versucht, Brücken zwischen den Disziplinen zu schlagen, ohne die Deutungshoheit der Theologie schmälern zu wollen. Eckert spricht Glaubensgeschichten und Glaubensbekenntnissen ihren Wert zu und ist überzeugt, dass Gotteserfahrungen auch in Welterfahrungen enthalten sind. (S. 69).

Eckert ist insofern kirchenkritisch, als er dogmatische, kirchenamtliche und sakrale Verkrustungen als Hindernis für ein leidenschaftliches Christsein sieht (S. 190) und für eine neue Vision als „Gegenmodell zu einer geistlosen Welt“ wirbt (S. 193). Eckert warnt aber auch vor geistlichen Entgleisungen und falschen Geisterlebnissen, wie etwa der Ekstase eines Drogenkonsums. „Zwischen Himmel und Erde ist im Bereich der Begeisterung und Geisterfahrung das Eis sehr dünn“ (S. 124). Deshalb plädiert er für eine Unterscheidung der Geister (S. 141). Als Gemeindepastor warnt er auch vor dem Missbrauch der Begeisterung, wenn das persönliche Feuer ungebremst auf andere überzugreifen droht und dann bildlich gesprochen zu Flächenbränden führt (S. 169).

Zum Punkt
Es lassen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen. Beide Autoren loben übereinstimmend das Buch als Medium und nutzen vielleicht gerade deshalb viele sekundäre Quellen. Beide Autoren bedienen sich beim Soziologen Hartmut Rosa und stellen zudem die Rolle der Kreativität für die Spiritualität heraus. Für Huizing ist klar: „Die Figur Gottes ist in der Welt in Kreativitätsschüben erfahrbar“ (S. 175). Eckert beschreibt den schöpferischen Prozess als Blitzschlag (S. 229), der Alternativen und Spielräume öffnet (S. 233). Einig sind sich die Autoren auch in der Unverfügbarkeit des „Geisterlebnisses“. Hier ist dem Menschen bei aller Selbstbestimmung eine Grenze gesetzt, die er nicht mit seinem Willen durchbrechen kann.

Beide Autoren glauben an die „Macht des Augenblicks“, der ein Leben verändern kann, auch zum Geistlichen hin. Wo Huizing die Leiblichkeit als Resonanzboden für das Heilige betont, dabei aber feststellt, dass der Leib über den blossen Körper hinausgeht, schreibt Eckert von einem gleichberechtigten Resonanzverhältnis zwischen Gott und Mensch. Für Huizing sind die Begegnungen mit dem Heiligen zunächst privater Natur und laden zur Antwort ein. Eckert hingegen stellt sie in einen Verantwortungsraum, wenn er davon spricht, dass das Universum eine Antwort von uns erwartet (S. 169) und uns in die Gemeinschaft der Heiligen führt. Die Rolle der Kirche wird also unterschiedlich bewertet.

Eckert sieht die Theologie als Leitdisziplin für die Deutung von christlicher Spiritualität. So lassen sich bei ihm noch Glaubensbekenntnisse lesen: „Ich glaube an Gottes Geistkraft.“ (S. 11) Er verwendet einen konservativen theologischen Heilsbegriff, wenn er schreibt: „Ich kann noch so viele Yogakurse, Wallfahrten oder Pilgerreisen absolvieren, mein Seelenheil habe ich nicht im Griff. Wer anderes behauptet, wie es eine positive Psychologie gelegentlich versucht, irrt.“ (S. 68) Für Huizing hingegen stehen die wissenschaftlichen Disziplinen als Deutungsagenturen des Heiligen gleichberechtigt nebeneinander. Als praktische Grundlage der Religion sieht er die spielerische Identifikation, nicht den Umgang mit Sünde und Schuld. Jesus Christus ist demnach nicht unbedingt der Erlöser, sondern vor allem ein Vorbild für eine charismatische Lebensführung. Bei allem Vorbildcharakter hat Jesus für Eckert aber auch eine göttliche Komponente, wenn er schreibt: „Menschen, die es konkreter, vorbildlicher brauchen, sind von Jesus aus Nazareth fasziniert, dem Menschensohn und Ebenbild Gottes.“ (S. 82)

Fazit
Beide Bücher laden ein, über Spiritualität im postmodernen Kontext nachzudenken und sich inspirieren zu lassen. Wer möchte nicht ein wenig verzaubert und begeistert werden? Dennoch bleibt das Thema etwas nebulös und ist nicht ganz frei von persönlichen konfessionellen Vorprägungen. Huizing schreibt nicht explizit für Christen, sondern für spirituell Suchende. Dabei taucht er beim Theoretisieren allzu oft in die theologischen Untiefen akademischer Unschärfen ab und bedient sich stiluntypisch stellenweise eines englischen Slangs. Eckert will eher die Kirchenmitglieder zu einem geistlicheren Leben ermutigen und die Landeskirche reformieren. Dabei fällt seine biographisch bedingte vorsichtige Würdigung der charismatischen Bewegung auf. Deutlich wird bei der Lektüre: Christologie wirkt sich auch auf die Spiritualität aus. Und die Kernfrage eines verzauberten und begeisterten Lebens lautet: Wer war Jesus Christus für dich? Ist diese Frage geklärt, machen die Bücher Mut, eine Dimension weiter zu denken, auch wenn wir dabei feststellen müssen, dass uns dafür das Vokabular und die Vorstellungskraft nicht ausreichend zur Verfügung stehen.

Claudia Mohr

Die Rezension kann unter diesem Shortlink als Dokument heruntergeladen werden: https://tinyurl.com/yzruf4nh

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