Die Folgen des schlimmsten Zyklons in der Geschichte Birmas sind nach den neuesten Opferzahlen weitaus verheerender als befürchtet. Nach dem Wirbelsturm "Nargis", der am Samstag (3. Mai) über Myanmar hinwegraste, steigt in dem südostasiatischen Land die Zahl der Opfer immer weiter. Das staatliche Fernsehen berichtete am 6. Mai von über 22.000 Toten und 41.000 Vermissten. Nach UN-Angaben aus Genf sind 24 Millionen Menschen - die Hälfte der Bevölkerung - von der Katastrophe betroffen. Die Militärregierung des verarmten südostasiatischen Landes liess mittlerweile ausländische Hilfen zu.
Nach Angaben von Aussenminister Nyan Win seien allein im Irrawaddy-Delta mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Informationsminister Kyaw Hsan sprach von mehr als 15.000 Toten. Inzwischen traf erste Hilfe in dem südostasiatischen Land ein. Zahlreiche Hilfsorganisationen bitten um Spenden für die Opfer des Zyklons.
Rund eine Million Menschen wurden nach Schätzungen durch den Zyklon "Nargis" obdachlos. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) geht davon aus, dass rund eine Million Menschen ihre Häuser und Wohnungen verloren haben. Einige Dörfer seien vollständig ausgelöscht worden, sagte WFP-Sprecher Paul Risley am 6. Mai in Bangkok. Grosse Reisanbauflächen seien zerstört.
Die Hilfsorganisationen CARE, das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und ADRA International bitten um Spenden für Myanmar, das frühere Burma. Neben der Verteilung von Nahrungsmitteln müssen die Opfer auch mit Decken, Kochgeschirr, Plastikplanen und Wasserkanistern versorgt werden, teilten die Hilfsorganisationen mit. Vor allem die Versorgung mit Wasser sei problematisch, deshalb befürchtet man vor allem bei Kindern und älteren Menschen Durchfallerkrankungen. Zu den wichtigsten Hilfsgütern zählen Erste-Hilfe-Sets und Notapotheken. Ein besonderes Anliegen ist für UNICEF auch die Betreuung von allein stehenden und traumatisierten Kindern nach dem verheerenden Wirbelsturm.
Die Europäische Kommission stellte Soforthilfe im Wert von zwei Millionen Euro zur Verfügung. Die Volksrepublik China als engster Verbündeter Myanmars sagte dem Land eine Million Dollar (650.000 Euro) in bar und Hilfslieferungen zu.
Wie das Hauptbüro in Rangun von ADRA Myanmar berichtet, sind derzeit für eine Lageeinschätzung einheimische Mitarbeiter in der Region des Irrawaddy-Delta , wo ADRA zur Zeit ein Tsunami-Hilfsprojekt betreibt. ADRA unterhielt schon vor dem Zyklon “Nargis” elf in Myanmar verteilte Projektbüros mit 117 Mitarbeitern. "Der Bedarf an Hilfe ist immens!" so der Schweizer Marcel Wagner, Landesdirektor von ADRA Myanmar. Bereits wenige Stunden nach dem Sturm, trafen sich in Rangun Vertreter von ADRA mit den Mitarbeitern der UNO und der Dienststelle für Humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission (ECHO). Zurzeit würden Bedarfsermittlungen durch Experten vor Ort vorgenommen und Notprojekte ausgearbeitet. Dabei finanziert ADRA Schweiz ein Projekt zur Verteilung von Schutzbehausungen, Nahrung, Trinkwasser und Öfen und plant bereits Langzeit-Wiederaufbauprojekte.
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz ist ein unabhängiges nationales Hilfswerk. Als eine von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründete Organisation hilft ADRA allen Menschen unabhängig von ihrer politischen und religiösen Anschauung, ihrer ethnischen Herkunft oder ihrem Geschlecht. Organisatorisch und juristisch ist ADRA ein unabhängiger Verein mit Eintragung im Handelsregister und geniesst Steuerfreiheit. ADRA Schweiz ist von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO), anerkannt und ein Partner-Hilfswerk der Glückskette.
Um den Menschen in Myanmar rasch helfen zu können, ruft ADRA Schweiz zu Spenden auf:
Postcheck-Konto 80-26526-3 – ADRA Schweiz, Zürich – Lentigny /
Vermerk: Katastrophenhilfe Myanmar
Per Banküberweisung: Crédit Suisse Konto: 4605 173887-81 / Clearing : 4605 /
Vermerk: ADRA Schweiz – Katastrophenhilfe Myanmar