Am 10. März eröffnete Günther Maurer, Präsident der Deutschschweizer Adventisten, die 110. Jahreskonferenz im Kongresshaus in Zürich mit 1.400 Teilnehmenden. Die Konferenz stand unter dem Motto: „Hoffnung erfüllt – Christus kommt wieder“.
„Wie lange noch?“, fragten bei einer langen Autofahrt wiederholt die Kindern auf dem Rücksitz den Fahrer. Ebenso werde diese Frage von viele Christen vom Rücksitz der Weltgeschichte an Gott gestellt, sagte Pastor Martin Pröbstle, Dozent für Theologie am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen, Österreich, in der Predigt. Die Adventhoffnung, dass Jesus Christus sichtbar wiederkomme, sei im Neuen Testament keine Randfrage, sondern habe zum Handgepäck der ersten Christen gehört, so der Theologe. Die Wiederkunftshoffnung werde nicht durch Zeitpunktspekulationen befeuert, sondern vom Sehnen der Christen, die nicht mehr warten könnten, Jesus Christus zu sehen. Beim Christsein gehe es um Christus und die Gemeinschaft mit ihm und diese konkretisiere sich letztlich bei seiner Wiederkunft.
Der 30-jährige Australier Nick Vujicic, der ohne Arme und Beine geboren wurde, habe gesagt, dass ohne Arme und Beine zu leben nur halb so schlimm sei, wie ohne Hoffnung zu leben, so Günther Machel in der Nachmittagsansprache unter dem Titel „Hoffnung erfüllt – Christus lebt in uns“. Der Präsident der adventistischen Kirchenleitung in Süddeutschland, erinnerte daran, dass die christliche Wiederkunftshoffnung ein Beseelt-sein von Christus sei, das sich durch die Gemeinschaft seiner Nachfolger in der Jüngerschaft realisiere. Die Hoffnung auf die Wiederkunft mache einen nicht zum Traumtänzer, sondern öffne den Blick für die Probleme der Gegenwart und Zukunft. Die christliche Hoffnung mache das Leben wesentlich, so Machel.
Am Ende des Nachmittagsprogramms wurde H. Salmen, der die Adventgemeinden in Hunzenschwil und Winterthur betreut, im Kreis seiner Kollegen vom Präsidenten der Freikirche zum Pastor ordiniert. Freunde von Salmen umrahmten die Feier mit Songs und eine eindrückliche Hand-Pantomime rundete diese ab.
Die Jahreskonferenz bot nebst dem Programm für Erwachsene auch altersgerechte Kinderbetreuung sowie ein vielfältiges Informationsangebot im Foyer.
Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 145 Jahren in der Schweiz vertreten. Die erste adventistische Gemeinde wurde 1867 in Tramelan (Berner Jura) gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei "Vereinigungen" aufgeteilt: in die "Deutschschweizerische Vereinigung" mit Sitz in Zürich und in die "Fédération de la Suisse Romande et du Tessin" mit Sitz in Renens/VD.
Heute zählen zur Deutschschweizerischen Vereinigung 29 Kirchengemeinden und vier Gruppen mit 2.448 erwachsen getauften Mitgliedern. Die Freikirche unterhält eine eigene Primar- und Sekundarschule in Zürich. Der Advent-Verlag und das Alters- und Pflegeheim "Oertlimatt", beide in Krattigen (BE), das Jugendhaus St. Stephan im Simmental sowie die Bibelfernschule "Internationales Bibelstudieninstitut" (IBSI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) gehören zu den kirchlichen Einrichtungen in der Deutschschweiz. Die Prediger werden vor allem im Theologischen Seminar "Bogenhofen" in Oberösterreich ausgebildet, das von den Adventisten in der Deutschschweiz und Österreich gemeinsam getragen wird.
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und in verschiedenen kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen als Beobachterkirche vertreten. Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA Schweiz), der Adventistische Pressedienst (APD) und die Liga Leben und Gesundheit (LLG).