Pastor Bruno Liske (57) ist auch für die nächsten fünf Jahre Vorsteher der rund 14 000 Siebenten-Tags-Adventisten im Süddeutschen Verband der Freikirche. Mit 177 Ja- und 66 Nein-Stimmen wählte ihn die in Stuttgart tagende Abgeordnetenversammlung. Ebenfalls bestätigt wurden Pastor Dietrich Müller (43) als Sekretär, Wolfgang Gunka (56) als Schatzmeister, Pastor Friedbert Hartmann (38) als Jugendabteilungsleiter und Pastor Hartmut Wosimsky (54) als Abteilungsleiter für das Predigtamt. Neuer Leiter der Heimatmission wurde Pastor Bernhard Bleil (38) aus Berlin. Er löst Jochen Graupner ab, der in den letzten fünf Jahre diese Aufgabe wahrnahm. Von den 17 Mitgliedern des ebenfalls neu gewählten Verbandsausschusses sind sechs Laienvertreter. Er ist das oberste Leitungsorgan der süddeutschen Adventisten zwischen den Abgeordnetenversammlungen.

Zum Süddeutschen Verband mit in Sitz Ostfildern bei Stuttgart gehören die Adventisten aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Er umfasst vier regionale Kirchenleitungen (Vereinigungen), die für die Mitglieder in einem oder mehreren Bundesländern zuständig sind. Den Delegierten lag ein Antrag vor, die Gastmitgliedschaft der Freikirche bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) aufzukündigen und statt dessen den Status eines Ständigen Beobachters zu beantragen. Der Antrag wurde mit 129 zu 109 Stimmen abgelehnt.

Pastor Bruno Liske, erklärte als wiedergewählter Vorsteher in seinem Rechenschaftsbericht, dass die Freikirche durch die weltweite Rezession und die Wiedervereinigung Deutschlands mit einer spürbaren finanziellen Mehrbelastung konfrontiert werde. Trotz grosser Spendenbereitschaft der süddeutschen Adventisten müsse daher über Einsparungsmassnahmen und Strukturveränderungen nachgedacht werden. Dazu sollten die Delegierten in einer weiteren Abgeordnetenversammlung am 22. Juni 1997 in Stuttgart konkrete Beschlüsse fassen. Die Zahl der erwachsenen getauften Siebenten-Tags-Adventisten stieg in Süddeutschland seit 1992 von 13 846 auf 14391. Die örtlichen Adventgemeinden erhöhten sich von 206 auf 209.